Grußwort Menschen für Gesundheit die Gesundheitsberufe

Ähnliche Dokumente
Vizepräsident der Bayerischen Landesärztekammer (BLÄK)

Gründung des Zentrums für Seltene Erkrankungen am in Würzburg Grußwort von Frau Barbara Stamm, MdL Präsidentin des Bayerischen Landtags

Bürgerforum Guter Darm; schlechter Darm Wie sieht s aus?! Dr. med. Max Kaplan Präsident der Bayerischen Landesärztekammer (BLÄK)

von Dr. med. Wolfgang Rechl, Vizepräsident der Bayerischen Landesärztekammer (BLÄK)

Rede von Ulrike Flach Parlamentarische Staatssekretärin im Bundesministerium für Gesundheit Mitglied des Deutschen Bundestages Grußwort

Gute Arbeitsgestaltung in allen Lebensphasen Gesundheit im Betrieb für alle Generationen gemeinsame Veranstaltung des DGB und des HMSI

Mittwoch, Uhr. Depression Grundlagen, Diagnostik und Therapie: eine Zwischenbilanz. Fortbildungsreihe 2016

Die Herausforderungen an das Gesundheitswesen in Sachsen-Anhalt

Vizepräsidentin der Bayerischen Landesärztekammer (BLÄK)

Meine sehr geehrten Damen und Herren, liebe Gäste,

Präsident der Bayerischen Landesärztekammer

Bayerisches Staatsministerium für Umwelt und Gesundheit

Grußwort Vom Notfall zur interdisziplinären Kooperation: Konsiliar- und Liaisondienste im Wandel

Ergebnisse der Studie Arbeitsbedingungen in den Gesundheits- und Sozialberufen

Grußwort: 25. Fortbildungstag der agbn. am in Würzburg. von Dr. med. Max Kaplan, Vizepräsident der Bayerischen Landesärztekammer

Beschäftigte im Gesundheitswesen (Teil 1)

Verabschiedet auf dem Bündnistag am 4. Dezember 2013 in Berlin

Begrüßung: 65. Geburtstag von Dr. H. Hellmut Koch, Präsident der Bayerischen Landesärztekammer. von Dr. med. Klaus Ottmann,

Es gilt das gesprochene Wort

Präsident der Bayerischen Landesärztekammer

auch aus Sicht der Krankenkassen ist dies hier heute eine erfreuliche Veranstaltung.

Im Namen der Bayerischen Staatsregierung begrüße ich Sie sehr herzlich zur Eröffnung des Studienzentrums der Nationalen Kohorte in Augsburg.

Forum. Alzheimer Woche. time is brain. 16. bis 19. November 2009 jeweils Uhr bis Uhr Vortragssaal. Nordwest-Krankenhaus.

Meine sehr geehrten Damen und Herren,

Landesdelegiertenversammlung des Hartmannbundes Bad Windsheim, 26. April 2008

Krankenhaus-Reform? So nicht! aktive Mittagspause Nürnberg

Arbeit und psychische Erkrankung- Chancen und Grenzen betrieblicher Prävention und Intervention. Eva Höltl Gesundheitszentrum Erste Bank

Grußwort von Landrat Franz Meyer. anl. des 64. Bayerischen Heilbädertages. am 18. Oktober in Bad Griesbach, Kursaal, 13 Uhr

Dr. med. Max Kaplan, Vizepräsident der Bayerischen Landesärztekammer

Es gilt das gesprochene Wort. Anrede,

Aktion Sonne(n) mit Verstand statt Sonnenbrand Jahresmotto 2006 Sonnenschutz ist (k)ein Kinderspiel

Kann es also sein, dass Arbeit krank macht? Und wenn ja, was sind die konkreten Auslöser? Welche Krankheiten verursacht Arbeit in der modernen

Prävention wichtiger denn je für Betrieb und Rentenversicherung Erster Direktor Hubert Seiter DRV Baden-Württemberg

Bezirkliche Konferenz Arbeits- und Gesundheitsschutz

Einsetzung einer Enquetekommission. Pflege in Baden-Württemberg zukunftsorientiert und generationengerecht

Perspektive Arbeit & Gesundheit

(Psycho)soziale Diagnosen der Sozialen Arbeit im Gesundheitswesen am Beispiel MBOR

Kein Stress mit dem Stress Psychische Gesundheit in der Arbeitswelt fördern psyga

Es gilt das gesprochene Wort! Sperrfrist: Beginn der Rede!

Sehr geehrte Damen und Herren, liebe Kolleginnen und Kollegen,

Kooperation von Aufsichts- und Prüfinstitutionen für die stationäre Pflege

Bayerisches Staatsministerium für Arbeit und Sozialordnung, Familie und Frauen

Gefördert durch: Mag. Paul Wögerer-Moreau. Salzburg, April 2010

Droht ein Fachkräftemangel in der Pflege?

2. Leuphana Gesundheitsgespräche am 9. Oktober Impulsvortrag Betriebliches Gesundheitsmanagement steigert die Produktivität

Fachkräftemigration im Gesundheitsbereich

Dr. Elke Stöcker-Meier. Rede zur Eröffnung der Veranstaltung. Workshop zur Lärmaktionsplanung Lärmarme Mobilität - für Gesundheit, Umwelt und Klima

NACHWUCHSSYMPOSIUM - DRESDEN

Einladung zum 6. Berner Herbst-Symposium Seltene Krankheitsbilder in der Psychiatrie

Versorgungssysteme für psychisch kranke Menschen

Grußwort Marion Reinhardt Ministerium für Arbeit, Soziales, Gesundheit, Familie und Frauen Rheinland-Pfalz; Referatsleitung Pflege

10 Kernthesen zur Digitalisierung in Deutschland. Wesen, Wirkung und Management der Digitalisierung im Arbeitsleben

Wohin mit Oma? - eine Tagung mit Legislativem Theater zur Zukunft der Pflege. Freitag, 23. Januar Landesbüro MV

Einladung Kemperhof-Symposium: Geburtshilfe und Perinatale Medizin

Kampagne zur Bekanntmachung der Kinder und Jugendreha geht in Phase II. und jugendreha im netz.de

Telemedizinische Vernetzung Das Projekt Aufbruch Bayern 3. Telemedizin-Fachtagung Bayern 2013

Fehlzeitenmanagement Krankenstand, Burnout und innere Kündigung

Perspektive Betriebsärztin/Betriebsarzt

Demenzkranke in der medizinischen Versorgung 17. FEBRUAR im BILDUNGS- ZENTRUM DES EVKK. VON 17:00 bis 19:30 UHR. Symposium

Was braucht ein gut vernetztes Gesundheitssystem in Deutschland? 01. Juni 2016, Berlin Prof. Dr. Arno Elmer (IHP)

ver.di-online-handlungshilfe zur Gefährdungsbeurteilung

SYMPOSIUM demenzerkrankungen - NEUE ansätze IN

Gesundheit ist gewiss nicht alles, aber ohne Gesundheit ist alles nichts.

Sehr geehrter Herr Professor Schätzl, sehr geehrte Herren Abgeordnete, meine Damen und Herren!

Integrierte Versorgung in der Onkologie

FIRMENANGEBOT GESUNDHEIT

Erfolgsfaktoren der betrieblichen Gesundheitsförderung - passgenaue Angebote der Krankenkassen

Zwischen Belastung und Sicherheit Arbeitsbedingungen und Berufsbiographien in der Diplomierten Pflege

Die Zukunft der ärztlichen Versorgung in Zeiten des demographischen Wandels

Thomas Heiming. Alter(n)sgerechte Arbeitsgestaltung für Mittelständler demografische Herausforderungen

Demografischer Wandel auch in Zukunft gut versorgt?

Bayerisches Staatsministerium für Wirtschaft und Medien, Energie und Technologie. Es gilt das gesprochene Wort!

Einladung zur Fortbildung

Klinisch-ethische Entscheidungen am Lebensende Medizin des Alterns und des alten Menschen

Erzieher_innen sind MehrWert! Arbeit-Grenzen-Zeit Gesundheit

Belastung in der Pflege Selbsthilfe entlastet

Begrüßung: Sommer-Gespräch Dr. H. Hellmut Koch Präsident der Bayerischen Landesärztekammer. am 11. Juli 2008 im Ärztehaus Bayern

Sehr geehrter Herr Knoll, sehr geehrte Frau Professorin Dr. Mandel, meine sehr verehrten Damen und Herren,

Kinder psychisch kranker Eltern Vernetzung von Hilfen und Kooperation der Hilfesysteme

Arbeitsstress laufend bewältigen

Familienfreundliche Arbeitsbedingungen im Gesundheitswesen BPtK-Standpunkt vom 11. Juni 2010

Grußwort beim 15. Bundeskongress der Psychologinnen und Psychologen im Justizvollzug in München am 12. April 2010 in der LMU München

24. Fachsymposium Endoskopie in Klinik und Praxis

Mit der OÖGKK im Krankenhaus gut versorgt

Definition von Behinderung

S o S Sozialraumorientierte Suchthilfe

Starker Service. Starke Firma.

Gesundheitsversorgung im Jahr 2030 vor dem. Fachkräftemangel und. medizinischen Versorgung

Unternehmensbindung und Gesunderhaltung älterer Arbeitnehmer(innen) Tanja Brucker Bereichsleitung Alter und Gesundheit Caritasverband Bruchsal

Depression, Burnout. und stationäre ärztliche Versorgung von Erkrankten. Burnout I Depression Volkskrankheit Nr. 1? 1. Oktober 2014, Braunschweig

Die Schweizer Bündnisse gegen Depression Stand, Nutzen und Wirkung

Psychische Gesundheit. Claudia Hornberg / Claudia Bürmann

Unternehmensführung zwischen Baby-Boomern und Generation Internet lebensphasenorientierte Arbeitsgestaltung in der Pflege

Prävention wie bleibe ich gesund? Prävention lohnt sich!

Betriebliche Gesundheitskompetenz in der Praxis. E. Höltl Gesundheitszentrum Erste Bank

Es gilt das gesprochene Wort.

Arbeitsbedingungen in NRW Fokus auf psychische Belastungen und Arbeitszeit

Meine Praxis im Netz!

Stress bei der Arbeit Was sagt der Stressreport? Welche Genderaspekte gibt es?

Psychische Gesundheit

Transkript:

Grußwort Menschen für Gesundheit die Gesundheitsberufe Dr. med. Max Kaplan Vizepräsident der Bayerischen Landesärztekammer am 28. November 2006 in München, Ärztehaus Bayern Es gilt das gesprochene Wort! Seite 1 von 5

Sehr geehrte Damen und Herren, ich freue mich, dass die Bayerische Landesärztekammer (BLÄK) in diesem Jahr gemeinsam mit der Bayerischen Landeszentrale für Gesundheit in Bayern e.v. (LZG) ein Symposium zum Thema Menschen für Gesundheit die Gesundheitsberufe veranstaltet. Ganz besonders freue ich mich, dass auch unser Aufsichtsministerium, das Bayerische Staatsministerium für Umwelt, Gesundheit und Verbraucherschutz (StMUVG), mit von der Partie ist. Daher möchte ich an dieser Stelle noch einmal ganz herzlich unserem Minister Dr. Werner Schnappauf danken, dem dieses Thema ein besonderes Anliegen ist. Staatssekretär Dr. Otmar Bernhard wird im Laufe des Tages uns die Grüße des Ministeriums persönlich überbringen. Anrede Der Weltgesundheitstag steht 2006 unter dem Motto Menschen für Gesundheit die Gesundheitsberufe. Nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation (WHO) sind weltweit mehr als 35 Millionen Menschen im Gesundheitssektor beschäftigt. Das Gesundheitswesen zählt mittlerweile zu den wichtigsten Beschäftigungszweigen. Etwa elf Prozent aller Beschäftigten (4,2 Millionen) arbeiten hier in unterschiedlichen Bereichen und Einrichtungen. Jeder vierte Beschäftigte im Gesundheitswesen (1,1 Millionen) arbeitet in einem Krankenhaus, darunter Ärzte, Assistenz- und Pflegepersonal. In Arzt- und Zahnarztpraxen sind insgesamt 965 000 Personen beschäftigt dies entspricht ebenfalls knapp einem Viertel aller im Gesundheitswesen Tätigen, in der (teil-)stationären und ambulanten Pflege insgesamt 679 000. Ihr Sachverstand und ihre Fähigkeiten Seite 2 von 5

sind unentbehrlich, wenn es um die Erhaltung und Förderung von Gesundheit geht. Noch immer aber ist die Verteilung dieser Berufe weltweit sehr ungleich: Kommen beispielsweise in Bayern auf eine Ärztin / einen Arzt 252 Einwohnerinnen / Einwohner, sind es in den ärmeren Regionen der Welt bis zu mehreren 10 000. Allein dies ist per se ein großes Problem. Doch das Thema Menschen für Gesundheit die Gesundheitsberufe ist, wenn auch unter einer anderen Prämisse, für uns in den reichen, gut versorgten Industrienationen auch ein wichtiges Thema, stehen doch die Gesundheitsförderung etwa für Ärzte und Pflegepersonal, ganz hoch im Kurs. Wie kann man die physische und psychische Belastung reduzieren? Nutzt die betriebliche Gesundheitsförderung in Krankenhäusern älteren Mitarbeitern? Wie können Prävention und Gesundheitsförderung in der niedergelassenen Praxis umgesetzt werden? Wie kann neurologischen und psychischen Erkrankungen hervorgerufen etwa durch Schichtdienste bei Angehörigen der Heilberufe vorbeugt werden, wie können sie therapiert werden. Und schließlich geht es auch darum, die konkreten Infektionsrisiken bei den Beschäftigten im Gesundheitswesen zu reduzieren ich denke da an Influenza, Hepatitis, Aids u. v. m.. Auch gilt es, orthopädische Krankheitsbilder zu vermeiden, die etwa durch häufiges schweres Heben, überlanges Stehen oder Arbeiten in ungesunder Körperhaltung verursacht werden. Lassen Sie mich noch auf das Thema Burnout kurz eingehen, der sicherlich bei den Heilberuflern oftmals anzutreffen ist. Zeitliche Überbelastung, Dauerstress, niedrige Bezahlung, Unzufriedenheit mit Job, Zwiespalt zwischen dem eigenen Anspruch zu helfen und den tat- Seite 3 von 5

sächlichen Aufgaben es gibt sicherlich viele Facetten dieses Krankheitsbildes. Ein Arzt wird nicht krank. Burnout haben nur die Anderen unter diesem Druck scheinen immer mehr Kolleginnen und Kollegen zu geraten. Da wird dann die Lebensaufgabe Arzt schnell zur Lebens-Aufgabe mit fatalen Folgen. Und auch der flapsige Spruch Come in burn out! ist sicherlich für viele Arbeitsplätze im Gesundheitswesen, sei es in Krankenhäusern, Reha-Zentren, Praxen oder weiteren Institutionen, zutreffend. (Beispiel: Krankenhaus größter Kostenfaktor, Hausarzt unwirtschaftliche Verordnungsweise, unplausible Arbeitszeiten) Anrede Immer wieder ist er zu hören, der Begriff vom Wachstums- und Jobmotor Gesundheitswesen. Die Prognosen, welches Beschäftigungspotential der Sektor in naher und fernerer Zukunft tatsächlich in sich birgt, sind zwar uneinheitlich, dennoch positiv. Wirtschaft und Industrie verweisen in den letzten Jahren verstärkt auf das große Beschäftigungspotential und warnen vor einer zu starken finanziellen Knebelung des Sektors. Das ist die eine Seite. Doch auch die Rahmenbedingungen müssen passen. Denn, stimmen die Rahmenbedingungen nicht, dann kann auch der beste Jobmotor Gesundheitswesen künftig stottern. Es ist unsere Aufgabe, somatische und psychische Gesundheitsbelastungen gerade für die Angehörigen der Heilberufe abzubauen und möglichst ganz zu vermeiden, vorhandene Erkrankungen adäquat zu therapieren sowie ganz wichtig für angemessene Arbeitsbedingungen und Bezahlung zu sorgen. Seite 4 von 5

Anrede Mit der heutigen Veranstaltung wollen wir die künftig immer wichtiger werdenden und sich ändernden Aufgaben und Anforderungen der Gesundheitsberufe vor dem Hintergrund weltweiter gesellschaftlicher Veränderungen, wie etwa dem demographischen Wandel und dem medizinischen Fortschritt, aufzeigen. Nach einer Bestandsaufnahme und Ist-Analyse am Vormittag, geht es uns am Nachmittag darum, Perspektiven für unsere Berufsbranchen aufzuzeigen und zu entwickeln. Ich freue mich, dass wir namhafte Referenten und Experten für die jeweiligen Themenbereiche gewinnen konnten und möchte mich bereits jetzt für die gute Zusammenarbeit mit der LZG bedanken. Ich bin gespannt auf die heutige Veranstaltung und wünsche uns allen viel Informatives und gute Diskussionen. Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit! Seite 5 von 5