Die Inklusionsfähigkeit der. stärken

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Transkript:

Die Inklusionsfähigkeit der Zwischen Berufsschulpädagogik und Berufsbildungsforschung 50 Jahre Disziplingeschichte deutschen Berufsbildung an der TU Darmstadt stärken Vortrag in Essen am 24.11.2017 24.11.2017 Fachbereich Humanwissenschaften Institut für Allgemeine Pädagogik und Berufspädagogik Prof. Dr. Josef Rützel 1

Agenda 1. Kernthese 2. Das deutsche Bildungssystem 3. Auswirkungen der Bildungspolitik und Krise des Bildungssystems 4. Transformationsgesellschaft 5. Erkenntnisse, Studien 6. Navigationssystem Inklusion 7. Inklusion in Berufsbildenden Schulen 8. Handlungsperspektiven für ein biographieorientiertes Bildungssystem 24.11.2017 Fachbereich Humanwissenschaften Institut für Allgemeine Pädagogik und Berufspädagogik Prof. Dr. Josef Rützel 2

1. Kernthese Inklusion ist die Vorrausetzung für die optimale Entfaltung der Potenziale, Kompetenzen und Bedürfnisse der Subjekte, die Demokratisierung und Humanisierung der Gesellschaft, die Durchsetzung der Menschenrechte, eine prosperierende Wirtschaft sowie zur produktiven Bewältigung der gesellschaftlichen und sozial-strukturellen Wandlungsprozesse. 24.11.2017 Fachbereich Humanwissenschaften Institut für Allgemeine Pädagogik und Berufspädagogik Prof. Dr. Josef Rützel 3

2. Das deutsche Bildungssystem im Überblick 24.11.2017 Fachbereich Humanwissenschaften Institut für Allgemeine Pädagogik und Berufspädagogik Prof. Dr. Josef Rützel 4

3. Auswirkungen der Bildungspolitik Ungleiche Bildungschancen Separierendes, kostenintensives Schulsystem Hohe Kosten für Nachqualifizierung Keine optimale Förderung individueller Kompetenzen und Talente Mangelhafte Anpassung an demografische Veränderungen Bildungsghettos für Schüler mit besonderem Förderbedarf und Schüler mit Zuwanderungshintergrund Niedriges Bildungsniveau vor allem bei Migranteninnen 24.11.2017 Fachbereich Humanwissenschaften Institut für Allgemeine Pädagogik und Berufspädagogik Prof. Dr. Josef Rützel 5

3. Duales System in der Klemme Anfängerzahlen in 2014 Studienanfänger ca. 505.000 Duale Ausbildung ca. 480.500 Übergangssystem ca. 270.800 Duales System In der Klemme: Bachelor-Abschlüsse von oben, steigende Anzahl einfacher Dienstleistungsberufe von unten Immer noch relativ niedrige Übernahmequote, insbesondere in den Berufen des Gastgewerbes und bei Jugendlichen mit Migrationshintergrund Doppelte Segmentation: niedrig qualifizierte Berufe im Handwerk; anspruchsvolle Industrieberufe (IT/Elektro) Übergangssystem als eigenständiges Bildungssegment geringer Anteil an Übergängen (ca. 45%) de facto keine Berufsvorbereitung, sondern hoch ausdifferenziertes der Abgangsselektion Quelle: Autorengruppe Bildungsberichterstattung (2016): S. 116 ff. 24.11.2017 Fachbereich Humanwissenschaften Institut für Allgemeine Pädagogik und Berufspädagogik Prof. Dr. Josef Rützel 6 Instrument

3. Bildungssystem in der Krise Stichworte Ziele Fachkräftemangel Lehrstellenproblematik demographische Entwicklung Weg in die Wissensgesellschaft Erschaffung eines europäischen Bildungsraums Warteschleifen und Übergangssystem Qualifikationserwerbschancen erhöhen Bildungsteilhabe und Durchlässigkeit verbessern Bildungsarmut vermindern den sozialen Zusammenhalt unserer Gesellschaft sichern kein Abschluss ohne Anschluss 24.11.2017 Fachbereich Humanwissenschaften Institut für Allgemeine Pädagogik und Berufspädagogik Prof. Dr. Josef Rützel 7

3. Europäische Berufsbildungspolitik Europäische Berufsbildungspolitik Grundsätzlich andere Systemlogik: Employability statt Berufsprinzip/Berufsreife Kompetenzorientierung und damit Outcomeorientierung statt Inputorientierung/Zertifizierung Elemente Modularisierungsdebatte: EQF/NQF/DQF ECVET/ECTS VET-LSA ( Berufsbildungs-PISA ) 24.11.2017 Fachbereich Humanwissenschaften Institut für Allgemeine Pädagogik und Berufspädagogik Prof. Dr. Josef Rützel 8

3. Inklusive Bildung Exklusionsrisiken Menschen mit Behinderungen/ Gesundheit Migrationshintergrund Geschlecht Bildungsarmut Armut Exklusionsschwellen Vorberufliche Bildung Berufsausbildungsvorbereitung Duale Berufsausbildung Berufliche Fortbildung Berufliche Umschulung Hautfarbe Sexuelle Orientierung Vorbildung Berufs- und Erwerbsstatus Betrieblicher Kontext Region/Wohnghettos Demographie 24.11.2017 Fachbereich Humanwissenschaften Institut für Allgemeine Pädagogik und Berufspädagogik Prof. Dr. Josef Rützel 9

3. Ausgrenzung und Diskriminierung Erklärung Vorurteile und Rassismus Ethnisierende und kulturalisierende Zuschreibungen durch unzutreffende Annahmen über kollektive Stereotypen und Eigenschaften, z.b. von Männern, Frauen, Menschen mit Behinderung, Nationalität, Hautfarbe, sexuelle Orientierung, Ethik und Religion Formen der strukturellen, institutionellen und organisationalen Diskriminierung. Von Individuen verantwortete Verfahrensabläufe, Regelungen, Mechanismen, Routinen und Gepflogenheiten Stereotypen 24.11.2017 Fachbereich Humanwissenschaften Institut für Allgemeine Pädagogik und Berufspädagogik Prof. Dr. Josef Rützel 10

3. (Berufs-) Bildungspolitische Handlungsfelder 24.11.2017 Fachbereich Humanwissenschaften Institut für Allgemeine Pädagogik und Berufspädagogik Prof. Dr. Josef Rützel 11

4. Spannungsfelder Quelle: Rützel, Josef (2016): S. 34 24.11.2017 Fachbereich Humanwissenschaften Institut für Allgemeine Pädagogik und Berufspädagogik Prof. Dr. Josef Rützel 12

4. Aktuelle Herausforderungen Industrie 4.0/Arbeit 4.0 Digitalisierung/digitale Bildung Demographie Inklusion/Vielfalt/Diversity Neue didaktisch-pädagogische und neue Lernkonzepte Kooperation und regionale Vernetzung 24.11.2017 Fachbereich Humanwissenschaften Institut für Allgemeine Pädagogik und Berufspädagogik Prof. Dr. Josef Rützel 13

5. Zentrale Ergebnisse aus den Bertelsmann-Studien Das Verständnis von Behinderung, Migrationshintergrund und anderen Formen von Benachteiligungen ist diffus, wird verallgemeinert und nicht in Relation zu den Bedingungen gesetzt Als wichtigsten Grund für die Nichtausbildung werden fehlende Bewerbungen angegeben ca. 50% in der Studie zu Menschen mit Behinderung, ca. 75% zu Jugendlichen mit Migrationshintergrund (JmH), dagegen: konstatieren andere Studien ein aktives Bewerberverhalten der JmH. Ausbildende Betriebe haben stärkere Sicht auf Potenziale: Soziales Engagement, besondere Stärken, umfassender Blick auf Bewerberpotenzial Barrierefreiheit wird relativiert: Mehr als die Hälfte der Betriebe die nicht ausbilden sehen fehlende Barrierefreiheit als hohes Hindernis, dagegen haben weniger als 15% der ausbildenden Betriebe Veränderungen vorgenommen 24.11.2017 Fachbereich Humanwissenschaften Institut für Allgemeine Pädagogik und Berufspädagogik Prof. Dr. Josef Rützel 14

5. Wirksamkeit inklusiver Bildung Möller 2013: Geringe positive Effekte auf Schüler mit sonderpädagogischem Förderbedarf Schwache negative Effekte auf das schulische Selbstkonzept Auswirkungen auf soziale Integration nicht eindeutig Schüler ohne sonderpädagogischen Förderbedarf keine eindeutigen, aber auch keine negativen Effekte Klemm/Preuss-Lausitz (2011) Für Kinder mir Förderbedarf steigt die Lerneffektivität, ohne Förderbedarf gleichbleibende kognitive Leistungen, soziale Kompetenz Langzeitstudie in Norwegen: inklusiv beschulte Kinder und Jugendliche waren deutlich erfolgreicher 24.11.2017 Fachbereich Humanwissenschaften Institut für Allgemeine Pädagogik und Berufspädagogik Prof. Dr. Josef Rützel 15

5. Wirksamkeit inklusiver Bildung Langzeitstudie in der Schweiz: Jugendliche aus Inklusionsklassen absolvieren signifikant häufiger eine Lehre und erreichen eine Beschäftigung und langfristige positive Einflüsse auf das Anspruchsniveau in der Berufssituation, auf die Einschätzung der eigenen Fähigkeiten und die Stabilität der privaten Beziehungen 24.11.2017 Fachbereich Humanwissenschaften Institut für Allgemeine Pädagogik und Berufspädagogik Prof. Dr. Josef Rützel 16

6. Inklusion: Verständnis der UNESCO Inklusion bedeutet, dass allen Menschen unabhängig von Geschlecht, Religion, ethnischer Zugehörigkeit, besonderen Lernbedürfnissen, sozialen oder ökonomischen Voraussetzungen die gleichen Möglichkeiten offen stehen, an qualitativ hochwertiger Bildung teilzuhaben und ihre Potenziale zu entwickeln. Inklusion ist nicht nur ein Thema für die Gruppe der Menschen mit Behinderung, sie betrifft die Gesellschaft und die Berufsbildung als Ganzes! 24.11.2017 Fachbereich Humanwissenschaften Institut für Allgemeine Pädagogik und Berufspädagogik Prof. Dr. Josef Rützel 17

6. Inklusive Bildung Inklusive Bildung ist ein Menschenrecht das bedeutet gemeinsam zu leben und zu lernen ohne Ausgrenzungen. Inklusive Bildung nimmt jeden Menschen in seiner Einzigartigkeit und seinen individuellen Bedürfnissen in den Blick. Sie steht für gleichberechtigte Teilhabe an den Bildungsangeboten für alle Menschen zur Entfaltung und Entwicklung der eigenen Möglichkeiten und für mehr Chancengleichheit durch Vielfalt. 24.11.2017 Fachbereich Humanwissenschaften Institut für Allgemeine Pädagogik und Berufspädagogik Prof. Dr. Josef Rützel 18

6. Inklusive Bildung Stellt die unterschiedlichen Bedürfnisse und Voraussetzungen der Lernenden in den Mittelpunkt Passt das (Berufs-) Bildungssystem an die Bedürfnisse der Lernenden an und nicht die Lernenden an das Bildungssystem (UNESCO) Orientiert sich an Bildungsgerechtigkeit und Chancengleichheit als ethisch-moralische Verpflichtung Inklusive Bildung ist eine notwendige Strategie den demographischen Wandel sowie die Auswirkungen der Internationalisierung, Mediatisierung, der Wissensgesellschaft und des sozio-kulturellen Wandels zu bewältigen und zu gestalten 24.11.2017 Fachbereich Humanwissenschaften Institut für Allgemeine Pädagogik und Berufspädagogik Prof. Dr. Josef Rützel 19

6. Ebenen von Inklusion 24.11.2017 Fachbereich Humanwissenschaften Institut für Allgemeine Pädagogik und Berufspädagogik Prof. Dr. Josef Rützel 20

6. Wirkungsebenen von Inklusion Ich mit Mir Nachdenken über mich, meine Haltungen, Sichtweisen und Werte Ich mit Dir Gruppe, soziale Räume, Beziehungen Wir öffentliche Organisationen, Betriebe, Bildungseinrichtungen Wir und Wir Vernetzung von Organisationen und Initiationen Alle gemeinsam Kommunen als Ganzes, auch als Teil der globalen Welt Quelle: Montag Stiftung 2011, S. 24ff 24.11.2017 Fachbereich Humanwissenschaften Institut für Allgemeine Pädagogik und Berufspädagogik Prof. Dr. Josef Rützel 21

7. Navigationssystem Inklusion Quelle: Rützel, Josef (2016): S. 32 24.11.2017 Fachbereich Humanwissenschaften Institut für Allgemeine Pädagogik und Berufspädagogik Prof. Dr. Josef Rützel 22

7.Arbeitsfeld berufsbildende Schule Regionale Bildungszentren Regionale Netzwerke Kooperation Selbstverantwortung plus Inklusion Selbstorganisiertes Lernen Schulprofile/Schulleitbilder Curriculumentwicklung Qualitäts- Management/ Evaluation Personal- Entwicklung Diversity/ Heterogenität/ Vielfalt Fachbereich 3 Institut für Allgemeine Pädagogik und Berufspädagogik Prof. Dr. Josef Rützel

7. Inklusion in Bildungseinrichtungen Soziale Inklusion soziale Herkunft, Geschlecht, Migration, Hautfarbe, sexuelle Orientierung Curriculare Inklusion Modularisierung, gemeinsame Angebote über die Bildungsgänge hinweg, Deckungsanalysen Organisatorische Inklusion Angebotsstruktur zeitlich, curricular, individuell und biographisch flexibler ausrichten 24.11.2017 Fachbereich Humanwissenschaften Institut für Allgemeine Pädagogik und Berufspädagogik Prof. Dr. Josef Rützel 24

8. Handlungsperspektiven für ein biographieorientiertes Bildungssystem Aufhebung der strikten Trennung in Stufen, Säulen und Jahrgansklassen im Bildungssystem Verknüpfung von Berufsvorbereitung und ausbildung, von Ausbildung und Studium, von Erstausbildung und Weiterbildung Qualifikationsrahmen EQR und DQR Modularisierung Weiterentwicklung von Kompetenzfeststellungsverfahren, insbesondere von informell erworbenen Kompetenzen und deren Zertifizierung Erhöhung der Systemrelevanz von Portfolios und Berufswahlpässen 24.11.2017 Fachbereich Humanwissenschaften Institut für Allgemeine Pädagogik und Berufspädagogik Prof. Dr. Josef Rützel 25

8. Handlungsperspektiven für ein biographieorientiertes Bildungssystem Aufhebung der Trennlinie in den schulischen Organisations- und Angebotsstrukturen Aufhebung der Trennlinien in den regionalen, lokalen und organisationalen Steuerungs-, Vernetzungs- und Angebotsstrukturen Erneuerung der Zuständigkeits-, Kooperations- und Steuerungsstrukturen Bildung nicht als Vorbereitung auf das Leben, sondern als Teil jeder Lebensphase sehen 24.11.2017 Fachbereich Humanwissenschaften Institut für Allgemeine Pädagogik und Berufspädagogik Prof. Dr. Josef Rützel 26

Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit! Prof. Dr. Josef Rützel Technische Universität Darmstadt Institut für Allgemeinte Pädagogik und Berufspädagogik Alexanderstraße 6 64283 Darmstadt ruetzel@bpaed.tu-darmstadt.de 24.11.2017 Fachbereich Humanwissenschaften Institut für Allgemeine Pädagogik und Berufspädagogik Prof. Dr. Josef Rützel 27