Generationengerechtes Wohnen als Zukunftsaufgabe für eine Förderbank Werner Genter, Direktor, KfW Bankengruppe Symposium Wohnen im Alter, Berlin 4. Dezember 2008
KfW Förderbank. Zielgruppe: Unternehmen, Privatpersonen und Kommunen in Deutschland. Angebotspalette der Förderprogramme: Bauen, Wohnen, Energie sparen: Schaffung von Wohneigentum, Sanierung und Modernisierung von Wohngebäuden sowie von Anlagen zur Nutzung erneuerbarer Energien. Umweltschutz: Förderung von Investitionen der gewerblichen Wirtschaft und kommunaler Antragsteller zum Schutz von Wasser, Luft und Boden sowie zum sparsamen Umgang mit Energie. Bildung: Unterstützung von Studium und beruflicher Aus- und Weiterbildung. Finanzierung kommunaler Infrastrukturvorhaben. 2
Herausforderungen für die Wohnungswirtschaft Altersgerechter Umbau der Wohnungsbestände Bis 2030 voraussichtlich Europaweit wird der Anteil der über 65-jährigen von derzeit rund 17% auf 28% ansteigen Für Deutschland gilt: Zunahme des Bevölkerungsanteils der über 64-jährigen von 18,6% auf 28 %. Zunahme des Bevölkerungsanteils der über 79-jährigen von 4,3% auf 8 %. Im Durchschnitt der nächsten zwanzig Jahre leben 300.000 Senioren über 65 Jahren und 120.000 Hochbetagte über 80 Jahren pro Jahr mehr in Deutschland. Deutschland wird älter und pflegebedürftiger 3
Versorgungsgrad mit altengerechten Wohnungen Starke Zunahme der pflegebedürftigen Bevölkerungsgruppe und Rückgang des häuslichen Pflegepotenzials begründen den erhöhten Bedarf an altersgerechten Wohnungen Nach einer Studie des Bundesverbandes Freier Immobilien und Wohnungsunternehmen in Berlin (BFW) sind rund 1% aller Wohnungen in Deutschland (und Europa) altersgerecht angepasst Belgien und die Niederlande dominieren mit Anteilen von 2 bzw. 5% Wohnungsbestand muss auf Bedürfnisse und Bewegungsmöglichkeiten älterer Menschen umgerüstet werden. Daraus resultiert ein erheblicher Investitionsbedarf in den Wohnungsbestand Nach der Untersuchung des BFW müssen bis 2020 mind. weitere 800.000 Wohnungen in Deutschland altersgerecht angepasst bzw. neu errichtet werden Demografischer Wandel und geringer Anteil an altersgerechten Wohnungen im Bestand führen zu einem erhöhten Bedarf an seniorengerechten Wohnungen in Deutschland 4
Altersgerechtes Umbauen Förderpolitischer Hintergrund Größter Wunsch von Senioren und Sozialkassen: selbst bestimmtes Wohnen in den eigenen 4 Wänden so lange es geht (mit ambulanten und häuslichen Betreuungsangeboten bei Bedarf) Anforderungen an die Qualität von Wohngebäuden steigen Aktuelle Struktur des Wohnungsbestands genügt den Anforderungen der Zukunft vielfach nicht (d.h. Wohnungen sollten flexibel für alle Generationen in allen Lebensphasen nutzbar sein) Barrierearme Gebäude mit intelligenter Haustechnik helfen nicht nur Alten und Behinderten, sondern auch Familien mit Kindern 5
Förderung altengerechten Wohnens und altengerechter Infrastruktur Aktuelle Fördermöglichkeiten Erste Förderangebote für barrierefreies und barrierearmes Wohnen auf Ebene des Bundes und der Bundesländer. Für einkommensschwache Haushalte werden dazu finanzielle Hilfen im Rahmen der gewährt. - sozialen Wohnraumförderung - der Pflegeversicherung - des Arbeitslosengeldes II Darüber hinaus gibt es breiter angelegte Förderangebote für die Modernisierung und Umrüstung von Wohnungen, die auch Investitionen in das altengerechte Wohnen unterstützen. 6
Aktuelle KfW-Förderangebote für altengerechtes Wohnen und altengerechte Infrastruktur Altengerechter Umbau der Wohnungsbestände und des Wohnumfeldes Wohnraum Modernisieren STANDARD Wohneigentumsprogramm Ergänzende Fördermöglichkeiten im kommunalen Bereich Bau, Instandhaltung und Modernisierung von Pflegeeinrichtungen kommunaler Träger und gemeinnütziger Organisationen Kommunalkredit Sozial Investieren 7
KfW-Förderangebote für altengerechtes Wohnen und altengerechte Infrastruktur Barrierearmes und barrierefreies Bauen Altengerechter Umbau der Wohnungsbestände Im Jahr 2008 wurden bis Ende Oktober im Rahmen dieser KfW Programme 111.000 Kredite über 7,6 Mrd. EUR zugesagt. Barrierearmer oder barrierefreier Umbau kann Wohnkomfort im Alter deutlich verbessern und Umzug in Heim vermeiden oder hinauszögern. Bisher mangelndes Problembewusstsein in der Bevölkerung. Lösung: Problembewusstsein schärfen und ausreichende finanzielle Hilfen. 8
KfW-Förderangebote ab 2009 für Generationengerechtes Wohnen und Umbauen Barrierereduzierender oder freier Umbau von Wohnungen, Anpassung des Wohnumfeldes Wohnraum Modernisieren Programmvariante Altengerecht Umbauen Bau oder Erwerb von selbst genutzten Eigenheimen oder Eigentumswohnungen zum Zweck des gemeinschaftlichen Wohnens Wohneigentumsprogramm Programmvariante Wettbewerb Wohnen für (Mehr)Generationen- Gemeinschaft stärken, Quartier beleben 9
Fazit Wohnen im Alter ein Thema mit Zukunft für die KfW Versorgungsgrad mit altersgerechten Wohnungen in Deutschland gering Deutschland wird älter und pflegebedürftiger Erhöhter Bedarf an seniorengerechten Wohnungen in Deutschland Investitionsbedarf steigt und damit auch die Notwendigkeit günstige finanzielle Finanzierungsmittel zur Verfügung zu stellen KfW Förderbank nimmt sich diesen wohnungspolitischen Herausforderungen an Bereits bestehendes umfangreiches Förderangebot wird mit Hilfe des Bundes ausgeweitet und verbessert 10