ICF 2018 AWK Hamburg 4. ICF 2018 AWK Hamburg 5. Gliederung. Gliederung

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Transkript:

Übersicht Hypothesenbildung im Modell der ICF Klaus Keller 1. Einführung ICF 2. Konzepte der ICF 3. Core-Set-Bildung 4. Fallbeispiel und Rehabilitations- Management ICF 2018 AWK Hamburg 1 ICF 2018 AWK Hamburg 2 ICF 2018 AWK Hamburg 4 ICF 2018 AWK Hamburg 5

Diagnose Diagnosen nach ICD 10 Krankheitsursache Krankheitsmanifestation Keine Aussage zu Behinderung Therapie und Rehabilitation Heilung ICF 2018 AWK Hamburg 10 Labor Familienanamnese Symptom 2 Symptom 1 EEG Symptom 3 Ansprechen auf Medikation Klinischer Eindruck Diagnose Klassifikation: ICD 10 ICF 2018 AWK Hamburg 11 Bio-psycho-soziales Modell der ICF Gesundheitsproblem (Gesundheitsstörung oder Krankheit, ICD) Körperfunktionen Funktionsfähigkeit Aktivitäten Teilhabe und -strukturen (Funktionale Gesundheit) Diagnose Klassifikation: ICD 10 Funktionen Teilhabe Umweltfaktoren Aktivitäten Strukturen Personbezogene Faktoren Umweltfaktoren personbezogene Faktoren Funktionsfähigkeit / funktionale Gesundheit Klassifikation: ICF ICF 2018 AWK Hamburg 12 ICF 2018 AWK Hamburg 13

11 ethische Leitlinien der WHO für die ICF 1-4 5-7 8-11 Respekt und Vertraulichkeit Klinische Verwendung der ICF Soziale Verwendung der ICF- Informationen ICF 2018 AWK Hamburg 111 ICF 2018 AWK Hamburg 113 Ethische Leitlinie (1) Ethische Leitlinie (7) Die ICF sollte so verwendet werden, dass das Individuum mit seinem ihm innewohnenden Wert geschätzt und seine Autonomie respektiert wird Weil ein klassifiziertes Defizit immer resultiert aus dem Zusammenspiel zwischen dem Gesundheitsproblem einer Person und dem materiellen und sozialen Kontext, in dem sie lebt, sollte die ICF ganzheitlich verwendet werden ICF 2018 AWK Hamburg 114 ICF 2018 AWK Hamburg 120

Ethische Leitlinie (11) Individuen, welche durch die ICF ähnlich klassifiziert wurden, können sich dennoch in vielerlei Hinsicht voneinander unterscheiden. Gesetze und Regelungen die sich auf die ICF beziehen sollten keine größere Homogenität annehmen als beabsichtigt und deshalb sicherstellen, dass Menschen, deren Funktionsfähigkeit klassifiziert wird, als Individuen betrachtet werden ICF 2018 AWK Hamburg 124 ICF 2018 AWK Hamburg 137 Fallbeispiel: Ablauf Übersetzungsübung: Anamnese und Befund ICF-Items Rehab-cycle Problemfelder Hypothesenbildung mit Zuordnung der ICF-Items (Arbeitsblatt Rehabilitationsprotokoll) Ziele Maßnahmen Messgrößen ICF 2018 AWK Hamburg 138 Anamnese I Fallbeispiel: Frau K. Rehabilitandin, 32 Jahre alt Ausbildung als Arzthelferin bis vor zwei Jahren halbtags, danach stundenweise beschäftigt, seit 4 Monaten arbeitslos; die Arbeit mit den vielen Menschen stresse sie sehr bfz-lehrgang musste nach kurzer Zeit abgebrochen werden bezieht noch Arbeitslosengeld Lebt in einer eigenen Wohnung Kontakte zur Familie oder d750 Informelle Beziehungen ICF 2018 AWK Freunde Hamburg sind sehr - Freunde, Bekannte 139 - Familie ausgedünnt d870 d8501 d240 e570 wirtschaftliche Eigenständigkeit Teilzeitbeschäftigung mit Stress und anderen Anforderungen umgehen Handlungsgrundsätze der sozialen Sicherheit

Anamnese II Fallbeispiel: Frau K. Problemangaben Fallbeispiel: Frau K. Erstmanifestation einer paranoid-halluzinatorischen Psychose vor 10 Jahren; In der Folge drei akute Exazerbationen, zuletzt vor 2 Jahren nach selbständigem Absetzen der Medikamente Behandlung bei einem niedergelassen Psychiater Letzte stationäre Behandlung vor 1 Monat nach Suizid-versuch Danach Beginn der Rehabilitation d5702 seine Gesundheit erhalten i419 Einstellung zu Behandlung Neue Anforderungen bereiten ihr Schwierigkeiten Sie habe das Gefühl nichts aufnehmen zu können und gedanklich so leer zu sein In Gesprächen bekomme sie nur die Hälfte mit, was sie sehr verunsichern würde, Im bfz (Integrationslehrgang) sei sie in Gruppensituationen überfordert gewesen Obwohl sie in ihrer Wohnung alleine gut zurecht komme, sei ihr zuletzt die Decke auf den Kopf gefallen b1643 d155 b160 b140 d350 Kognitive Flexibilität sich Fertigkeiten aneignen Funktionen des Denkens (Denkarmut) Funktionen der Aufmerksamkeit Konversation d7200 Beziehungen eingehen ICF 2018 AWK Hamburg 140 ICF 2018 AWK Hamburg 141 Klinischer Eindruck Fallbeispiel: Frau K. Ziele Fallbeispiel: Frau K. Interpersoneller Kontakt herstellbar Etwas sprachverarmt Formales Denken verlangsamt Konzentrationsstörung Inhaltliche Denkstörungen: nicht psychotisch; aber depressive Triade Ängstlich-depressive Stimmung b1600 b140 b1602 b1522 Funktionen des Denkens: Denktempo Funktionen der Aufmerksamkeit Denkinhalt (Armut des Denkinhaltes) Spannweite der Emotionen Ziele der Rehabilitandin Ich möchte in meiner eigenen Wohnung leben Ich will mehr unter Menschen gehen können Ich möchte einer regelmäßigen Arbeit nachgehen Ich möchte für meinen Lebensunterhalt sorgen können ICF 2018 AWK Hamburg 142 ICF 2018 AWK Hamburg 143

Liste der ICF-Items Fallbeispiel: Frau K. Körperfunktionen Aktivitäten / Teilhabe Umwelt / Personbezogene Faktoren b140 Funktionen der d155 sich Fertigkeiten e570 Handlungsgrundsätze Aufmerksamkeit aneignen der b1522 Spannweite der d240 mit Stress und sozialen Emotionen anderen Anforderungen Sicherheit b1600 Funktionen des umgehen Denkens: d350 Konversation i419 Einstellung zu Denktempo d5702seine Gesundheit Behandlung b1602 Inhalt des erhalten Denkens d7200beziehungen b1643 kognitive eingehen Flexibilität d750 Informelle Beziehungen d8501teilzeitbeschäftigung d870 wirtschaftliche Eigenständigkeit ICF 2018 AWK Hamburg 144 Fallbeispiel: Ablauf Übersetzungsübung: Anamnese und Befund ICF-Items Rehab-cycle Problemfelder Hypothesenbildung mit Zuordnung der ICF-Items (Arbeitsblatt Rehabilitationsprotokoll) Ziele Maßnahmen Messgrößen ICF 2018 AWK Hamburg 145 Erkenne die Probleme und Bedürfnisse des Rehabilitanden Problemfelder/ -cluster Erkenne die Probleme und Bedürfnisse des Rehabilitanden Problemfelder/ -cluster Evaluiere die Ergebnisse Rehab-cycle Modell [STUCKI et al.] Führe die Probleme auf limitierende und modifizierbare Mediatoren zurück ICF- Screening Evaluiere die Ergebnisse Rehab-cycle Modell [STUCKI et al.] Führe die Probleme auf limitierende und modifizierbare Mediatoren zurück ICF Screening Plane, implementiere und koordiniere die Interventionen Definiere Zielprobleme und Zielmediatoren, wähle Messparameter Plane, implementiere und koordiniere die Interventionen Definiere Zielprobleme und Zielmediatoren, wähle Messparameter

Reha-Planung mit ICF Eingewöhnungs- und diagnostische Phase (4-6 Wochen)(+indiv. Ziele) (objektive) Beschreibung der funktionalen Beeinträchtigungen mittels ICF-Screener Hypothesenbildung: Zusammenhang zwischen Problembereichen und ICF- Items Ziele und Maßnahmen werden den Problembereichen zugeordnet Fallbeispiel: Ablauf Übersetzungsübung: Anamnese und Befund ICF-Items (Arbeitsblatt ICF Kapitelliste) Rehab-cycle Problemfelder Hypothesenbildung mit Zuordnung der ICF-Items (Arbeitsblatt Rehabilitationsprotokoll) Ziele Maßnahmen Messgrößen ICF 2018 AWK Hamburg 148 ICF 2018 AWK Hamburg 149 Problemfelder bay. Gesamtplan Umgang mit (den Auswirkungen) der Erkrankung Gestaltung sozialer Beziehungen Wohnen und Selbstversorgung Arbeit und arbeitsähnliche Struktur Tagesstruktur und Freizeit Fallbeispiel: Ablauf Übersetzungsübung: Anamnese und Befund ICF-Items (Arbeitsblatt ICF Kapitelliste) Rehab-cycle Problemfelder Hypothesenbildung mit Zuordnung der ICF-Items (Arbeitsblatt Rehabilitationsprotokoll) Ziele Maßnahmen Messgrößen ICF 2018 AWK Hamburg 150 ICF 2018 AWK Hamburg 151

(3) Welche Funktionen und Strukturen bedingen dies? Hypothesenbildung (3) Welche Umweltfaktoren sind dabei Förderfaktor oder Barriere? (2) Welche Aktivitäten sind hierfür im Wesentlichen verantwortlich? (3) Welche Personbezogenen Faktoren sind dabei Förderfaktoren oder Barrieren? (1) Welches Teilhabefeld steht im Mittelpunkt der Betrachtung? Übung Reha-Planung Welche Problemfelder stehen im Vordergrund (max. 3 auswählen)? Welches sind die limitierenden und modifizierbaren Items, die den Problemfeldern je zugeordnet werden sollten (4-6 Items pro Problemfeld)? An welchen Zielen würden sie arbeiten? ICF 2018 AWK Hamburg 152 ICF 2018 AWK Hamburg 153 Rehabilitationsplanung Problembereich 2: Aufnahme und Gestaltung persönlicher sozialer Beziehungen d350 Konversation d7200 Beziehungen eingehen d750 Informelle Beziehungen - Freunde, Bekannte, Familie d240 mit Stress und anderen Anforderungen umgehen b1602 Inhalt des Denkens b1522 Spannweite der Emotionen Problembeschreibung (Reha-Hypothese): Frau K. weist ein reduziertes soziales Kontaktverhalten auf. Dies zeigt sich in der Freizeit wie auch am Arbeitsplatz. Durch die Verminderung der emotionalen Wahrnehmung und die kognitiven Einschränkungen kann sie Kontakte nur schwer aufrecht erhalten. Ihre Bewältigungs-Strategie besteht v.a. aus Rückzug, wodurch die depressive Symptomatik verstärkt wird und positive Erfahrungen verhindert werden. ICF 2018 AWK Hamburg 157 b1602 Inhalt des Denkens b1522 Spannweite der Emotionen Hypothesenbildung II d240 mit Stress umgehen d7200 Beziehungen eingehen d750 informelle Beziehungen d350 Konversation Aufnahme und Gestaltung sozialer Beziehungen ICF 2018 AWK Hamburg 158

Rehabilitationsplanung Problembereich 3: Arbeit, arbeitsähnliche Tätigkeiten, Ausbildung b140.2 Funktionen der Aufmerksamkeit b1643.3 kognitive Flexibilität d850.3 Teilzeitbeschäftigung (bezahlte Tätigkeit) d240.3 mit Stress und anderen Anforderungen umgehen d7200.2 Beziehungen eingehen i422+2 Einstellung zu Arbeit Problembeschreibung (Reha-Hypothese): Eine dauerhafte berufliche Einbindung ist aufgrund von Überforderung (kognitive Einschränkungen) und Verminderung der sozialen Fähigkeiten nicht mehr gegeben. Bei einem bestehenden Wunsch nach finanzieller Eigenständigkeit fehlt bisher die Auseinandersetzung mit Stärken und Schwächen, um eine adäquate Platzierung zu ermöglichen. ICF 2018 AWK Hamburg 160 b140 Funktionen der Aufmerksamkeit b1643 kognitive Flexibilität Hypothesenbildung III d240 mit Stress umgehen d850 Teilzeitbeschäftigung d7200 Beziehungen eingehen i422 Einstellungen zu Arbeit Teilhabe an Arbeit und arbeitsähnlicher Struktur ICF 2018 AWK Hamburg 161 1. Einführung ICF 2. Übersicht deutschsprachige Aktivitäten 3. Konzepte der ICF 4. Sozialmedizinische Bedeutung 5. Ethische Leitlinien der ICF 6. Core-Set-Bildung 7. Fallbeispiel und Rehabilitations- Management (Varianten) Hypothesenbildung WfbMp b1522 Spannweite der Emotionen (Angst) b140 Funktionen der Aufmerksamkeit e325+ Unterstützung und Hilfe am Arbeitsplatz (Arbeitsklima WfbM) d155 Lernen und Wissensanwendung d750 informelle Beziehungen am Arbeitsplatz d240 mit Stress [ ] umgehen Arbeit und arbeitsähnliche Struktur i320+ Zuverlässigkeit ICF 2018 AWK Hamburg 163 ICF 2018 AWK Hamburg 164

Rehabilitationsplanung Problembereich: Arbeit und arbeitsähnliche Struktur b1522 Spannweite der Emotionen d155 Lernen und (Angst) Wissensanwendung b140 Funktionen der Aufmerksamkeitd750 informelle Beziehungen am Arbeitsplatz i320+ Zuverlässigkeit d240 mit Stress [ ] umgehen e325+ Unterstützung und Hilfe am Arbeitsplatz (Arbeitsklima WfbM) Problembeschreibung (Reha-Hypothese): Frau X. hat sich auf dem Außenarbeitsplatz (IT) gut eingelebt und zeigt eine hohe Zuverlässigkeit. Das Arbeitsklima spielt aufgrund ihrer Angst vor Ausgrenzung eine wichtig Rolle bei den informellen Kontakten. Sie ist für neue Arbeiten aufgeschlossen, benötigt jedoch aufgrund von einer verminderten Aufmerksamkeit Unterstützung bei neuen Lerninhalten. Frühzeitige Stresserkennung und adäquate Bewältigung sind für eine Vollzeitarbeitsstelle zur Zeit nicht gegeben. ICF 2018 AWK Hamburg 165 Hypothesenbildung WfbM b144 Funktionen des Gedächtnis (Merkfähigkeit) b172 Funktionen des Rechnens e398+ konstantes Arbeitsumfeld d155 Lernen und Wissensanwendung d220 komplexe Einzelaufgabe übernehmen i422+ Interesse an Tätigkeit Arbeit und arbeitsähnliche Struktur ICF 2018 AWK Hamburg 167 Rehabilitationsplanung Problembereich: Arbeit und arbeitsähnliche Struktur b144 Funktionen des Gedächtnis d155 Lernen und Wissensanwendung (Merkfähigkeit) d220 komplexe Einzelaufgabe b172 Funktionen des Rechnens übernehmen e398+ konstantes Arbeitsumfeld i422+ Interesse an Tätigkeit Problembeschreibung (Reha-Hypothese): Frau I. arbeitet mit hohem Interesse an ihrem Arbeitsplatz in der Floristik. Bekannte Aufgaben aus wenigen Arbeitsschritten erledigt sie selbständig. Die Erledigung komplexerer Aufgaben ist aufgrund der Merkfähigkeit auf äußere Hilfestellung angewiesen. Eine Aufgeschlossenheit für neue Aufgaben ist vorhanden, ein Hinzulernen jedoch auf oft wiederholt übende Verfahren angewiesen (z.b. Wiegen und Abziehen vom Verpackungsgewicht). ICF 2018 AWK Hamburg 168 ICF 2018 AWK Hamburg 170

Problemfelder bay. Gesamtplan Umgang mit (den Auswirkungen) der Erkrankung Gestaltung sozialer Beziehungen Wohnen und Selbstversorgung Arbeit und arbeitsähnliche Struktur Tagesstruktur und Freizeit (3) Welche Funktionen und Strukturen bedingen dies? Hypothesenbildung (3) Welche Umweltfaktoren sind dabei Förderfaktor oder Barriere? (2) Welche Aktivitäten sind hierfür im Wesentlichen verantwortlich? (3) Welche Personbezogenen Faktoren sind dabei Förderfaktoren oder Barrieren? (1) Welches Teilhabefeld steht im Mittelpunkt der Betrachtung? ICF 2018 AWK Hamburg 171 ICF 2018 AWK Hamburg 172 Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit (b140/d160) weitere wichtige Items: sich eine Fertigkeit aneignen (d155) danach aber auch wieder Erholung und Freizeit (d920) ICF 2018 AWK Hamburg 173 ICF 2018 AWK Hamburg 213