3. Paket der 1. BVG-Revision Einkauf; vorzeitiger Altersrücktritt. Personen-Schaden

Ähnliche Dokumente
Verordnung über die berufliche Alters-, Hinterlassenenund Invalidenvorsorge

Sozialversicherungen: 2015

Die 1. BVG Revision im Überblick

-BVG - aktuelle Entwicklungen

1. BVG-Revision. Swisscanto. Eine Übersicht. Roland Signer, Unternehmensberater. Zürich, im August 2005

0.3 VORSCHRIFTEN ZUM BVG-LEISTUNGS-PLAN DER PENSIONSKASSE DER STADT BIEL (PKBiel)

BVG. Die wichtigsten Bestimmungen der beruflichen Alters-, Hinterlassenen- und Invalidenvorsorge

Vorsorgestiftung des VSV, Durchführungsstelle, Postfach 300, 8401 Winterthur, Tel ,

PV-Stiftung der SV Group. Vorsorgeplan PV Standard gültig ab 1. Januar

Dekret über die berufliche Vorsorge für Mitglieder des Regierungsrates und über die Lohnleistungen beim Ausscheiden aus dem Amt

Brutto-Jahreslohn CHF 78' Versicherter Jahreslohn CHF 53'325.00

1. BVG Revision 3. Paket (Inkrafttreten am 1. Januar 2006)

REGLEMENT Pensionskasse SMGV/VHP. Erster Teil: Vorsorgeplan B2. (proparis Vorsorge-Stiftung Gewerbe Schweiz)

für die PraderLosinger AG (GAV Kanton Wallis Vorsorgeplan 4)

Pensionskasse der F. Hoffmann-La Roche AG. Vorsorgeplan Rentenversicherung, Kapitalsparplan und Freiwilliges Sparen. Gültig ab 1.

SVS. Berufliche Vorsorge (BV) Aufgaben

Praktische Lösungsansätze Vor- und Nachteile der beiden Lösungen. Othmar Simeon Aktuar SAV, Leiter Swisscanto Vorsorge AG

Sozialversicherungen 2009

VORSORGEREGLEMENT. Vorsorgeplan SE (Selbständigerwerbende) Stiftung Auffangeinrichtung BVG. Vorsorge BVG. Gültig ab

Steuerverordnung Nr. 12: Berufliche Vorsorge

Pensionskasse der Zürich Versicherungs-Gruppe. Reglement Kapitalplan 1 Gültig ab 1. Januar 2015

ASIP Informationsveranstaltung BVG-Revision / BVV 2

Freiwilliger Einkauf (Vorsorgeplan Kantonspolizei)

FRP 7 Prüfung von Vorsorgeeinrichtungen mit mehreren Vorsorgewerken gemäss Art. 52e BVG

Weisungen OAK BV W 05/2014

BVG - Die berufliche Vorsorge in der Schweiz

Attraktive Einkäufe in die Pensionskasse für Angestellte und. Besteuerung von Kapitalauszahlungen (Vorsorgebezügen)

VORSORGEREGLEMENT 2013

1. Was passiert im Falle der Weiterversicherung gemäss Art. 33a BVG, wenn die versicherte Person einen höheren Lohn erzielt?

Aktuelle Fragen des Arbeits-, Sozialversicherungsund Steuerrechts

10. Anhang für den Plan BVG COMFORT zum Vorsorgereglement der Pensionskasse

REGLEMENT 1. TEIL VORSORGEPLAN F20

Erläuterungen zum Persönlichen Ausweis

1 Grundsätzlich gilt jedes Entgelt für in unselbständiger

Entgelte bei Beendigung des Arbeitsverhältnisses

Sozialversicherungsrechtliche Aspekte der Selbständigkeit

Fragen und Antworten (Q&A) zur freiwilligen Weiterversicherung bei der Stiftung Auffangeinrichtung BVG

Anhang FAR. Personalvorsorgestiftung edifondo. gültig ab

Die Pensionierung finanziell planen

VORSORGEREGLEMENT 2014

Verordnung über die Freizügigkeit in der beruflichen Alters-, Hinterlassenen- und Invalidenvorsorge (Freizügigkeitsverordnung, FZV)

Anbei senden wir Ihnen Ihren Vorsorgeplan. Wir bitten Sie uns dieses unterschrieben zu retournieren. Bei Fragen stehen wir Ihnen gerne zur Verfügung.

Verordnung über den Sicherheitsfonds BVG (SFV) 1. Kapitel: Organisation. vom 22. Juni 1998 (Stand am 1. Januar 2012)

Einkäufe/Pensionierungsmöglichkeiten aus dem reglementarischen Blickwinkel

Private Finanzplanung Subthema: Vorsorge

REGLEMENT. Erster Teil: Vorsorgeplan AN (Arbeitnehmer)

Kontrollfragen: Löhne und Sozialversicherung

Massnahmen zur Weichenstellung in eine sichere Zukunft der PKE

Nachtrag 2 / Korrigenda zum Reglement, gültig ab 1. Januar 2009

Reglement über die Abgangsentschädigung für die hauptamtliche Gemeindepräsidentin oder den hauptamtlichen Gemeindepräsidenten

Wohneigentumsförderung

Meine Pensionskasse 2015

Ihr Vorsorgeausweis einfach erklärt. Berufliche Vorsorge von der Sammels ung Vita und der Zurich Versicherung

Ihre Vorsorge bei PUBLICA

Welches sind die Voraussetzungen und Varianten einer Flexibilisierung der Vorsorgepläne?

Ein nützlicher Überblick über die berufliche Vorsorge.

SVS. Schweizerischer Verband der Sozialversicherungs-Fachleute. Zentral-Prüfungskommission. Berufsprüfung Berufliche Vorsorge (BV)

SVS. Schweizerischer Verband der Sozialversicherungs-Fachleute. Zentral-Prüfungskommission. Berufsprüfung Berufliche Vorsorge (BV) Aufgaben

Merkblatt über den Einkauf und die Rückzahlung von Vorbezügen für die Wohneigentumsförderung in die Pensionskasse

Sozialversicherungen 2013

Berufliche Vorsorge: Einkauf von Beitragsjahren und Kapitalbezug

Wohneigentum als Mittel der beruflichen Vorsorge

Vergabe von Eigenhypotheken

Die Pensionskasse Post

Wohneigentumsförderung mit Mitteln aus der beruflichen Vorsorge

Direkte Bundessteuer Steuerperiode 2001/2002

Vorsorgereglement 2014

Alters- und Hinterlassenenleistungen in der 1. und 2. Säule

Merkblatt zur gebundenen Vorsorge-Police, gültig ab 1. Januar 2008

H O R I Z O N T E NUMMER 37 SEPTEMBER Strukturreform und ältere Arbeitnehmer

2. Säule, BVG Berufliche Vorsorge

Teilliquidations-Reglement der. Vorsorgestiftung der Verbände der Maschinenindustrie. gültig ab Genehmigung durch die Aufsichtsbehörde

PENSIONSKASSE FREELANCE

PENSIONSKASSE DER STADT WINTERTHUR. Reglement Teilliquidation

Stellenwechsel und Entlassung Aspekte des Sozialversicherungsrechts

Richtlinien betreffend die Garantien gemäss Artikel 46 der Übergangsbestimmungen des Vorsorgereglements der PKWAL vom 25.

Erklärung zur Abrechnung

REGLEMENT KASSE 1 KURZFASSUNG

Beilage 1a zur Botschaft Statuten der Aargauischen Pensionskasse. Statuten der Aargauischen Pensionskasse. Teilrevision Teil 1

REGLEMENT. Erster Teil: VORSORGEPLAN G2

SVS. Schweizerischer Verband der Sozialversicherungs-Fachleute. Zentral-Prüfungskommission. Berufsprüfung Berufliche Vorsorge (BV) Aufgaben

2. Säule, BVG Berufliche Vorsorge

Gesetze und Verordnungen mit Verweisen, Anhängen und Registern

Gesetz über die kantonale Pensionskasse (Pensionskassengesetz)

Steueroptimierungsmöglichkeiten im Rahmen der 2. Säule und der Säule 3a Feierabendseminar Vermögenssicherung im Alter Referentin: Franziska Spreiter

Abkürzungsverzeichnis Literaturverzeichnis Gesetzesverzeichnis Benutzungshinweise

Teilliquidationsreglement

Verordnung über Investitionshilfe für Berggebiete

für die Losinger Marazzi AG (GAV Kanton Genf Vorsorgeplan 2 + 3)

Pensionskasse Stadt Chur Reglement über technische Rückstellungen und Reserven

PKS CPS. Teilliquidationsreglement. 1. Juni der Pensionskasse SRG SSR idée suisse. Pensionskasse. SRG SSR idée suisse.

Bundesgesetz über die Alters- und Hinterlassenenversicherung

BusinessComposit Berufliche Vorsorge ohne Grenzen

Regulativ Wohneigentumsförderung

Planbibliothek. Vorsorgepläne, Zusatzplan Kader, Zusatzplan Überbrückungsrente. Sparplan «Sparen PLUS»

Reformbedarf des liechtensteinischen BPVG

Pensionskasse der Evangelisch-methodistischen Kirche in der Schweiz Reglement betreffend Voraussetzungen und Verfahren für eine Teilliquidation

VORSORGEPLAN SF Selbständigerwerbende und Freischaffende

Pensionskasse Graubünden (PKGR) Reglement über die Durchführung einer Teilliquidation

Reglement der Pensionskasse Küsnacht betreffend Voraussetzungen und Verfahren für eine Teilliquidation

Transkript:

3. Paket der 1. BVG-Revision Einkauf; vorzeitiger Altersrücktritt -Forum 2006

Rechtslage bis 31.12.2000 Keine gesetzlichen Einkaufsbeschränkungen! -Forum 2006

Rechtslage ab 1.1.2001 Stabilisierungsprogramm 1998 Art. 79a BVG und Art. 60a BVV 2 Art. 4 Abs. 2bis FZG -Forum 2006

Stabilisierungsprogramm 1998 Für alle Einkäufe zwischen dem 1.1.2001 und dem 31.12.2005, ausgenommen Wiedereinkäufe nach Scheidung Vereinfachte Pauschalberechnung! -Forum 2006

Rechtslage ab 1.1.2006 Geltungsbereich Art. 79b und 79c BVG: Art. 79a BVG Art. 49 Abs. 2 Ziff. 24 und 25 BVG, Art. 89bis Abs. 6 Ziff. 21 und 22 ZGB Anwendbar auf alle Vorsorgeverhältnisse! -Forum 2006

Rechtslage ab 1.1.2006 Geltungsbereich Art. 1 BVG: registrierte Vorsorgeeinrichtungen Art. 49 Abs. 2 Ziff. 1 BVG nichtregistrierte Vorsorgestiftungen Art. 89bis Abs. 6 Ziff. 1 ZGB -Forum 2006

Begriff der Beruflichen Vorsorge (Art. 1 BVG) alle Massnahmen auf kollektiver Basis Eintritt eines Vorsorgefalles Alter, Tod oder Invalidität 1. und 2. Säule: Fortsetzung der gewohnten Lebenshaltung in angemessener Weise maximal AHV-beitragspflichtiges Einkommen versicherbar -Forum 2006

Begriff der Beruflichen Vorsorge Grundsätze der Angemessenheit Kollektivität Gleichbehandlung Planmässigkeit Versicherungsprinzips -Forum 2006

Höchstbetrag der Einkaufssumme Art. 79b Abs. 1 BVG, Art. 60a Abs. 1 BVV 2 Jederzeitiger Einkauf bis zur Höhe der reglementarischen Leistungen Kann-Vorschrift! Reglementarische Grundlage! -Forum 2006

Planmässigkeit Art. 1g BVV 2 Parameter müssen realistisch sein, sind gemäss fachlich anerkannten Grundsätzen zu bestimmen sowie offen zu legen. -Forum 2006

Planmässigkeit Parameter Umwandlungssatz Technischer Zins Biometrische Daten Verzinsung der Altersgutschriften Erwartete Rendite Lohnentwicklung einschliesslich Teuerung Beiträge -Forum 2006

Abzug der Säule 3a Art. 60a Abs. 2 BVV 2 Einkauf bis zur Höhe der regl. Leistungen = Höchstbetrag der Einkaufssumme - Guthaben Säule 3a + aufgezinste Summe der jährl. gem. Art. 7 Abs. 1 lit. a BVV 2 vom Einkommen abziehbaren Beiträge des Jahrganges ab vollendetem 24. Altersjahr -Forum 2006

Abzug von Freizügigkeitsguthaben Art. 60a Abs. 3 BVV 2 Einkauf bis zur Höhe der regl. Leistungen = Höchstbetrag der Einkaufssumme - Freizügigkeitsguthaben, das nicht in die VSE eingebracht worden ist (Art. 3 und 4 Abs. 2bis FZG) -Forum 2006

Übertragungspflicht / Freizügigkeitsguthaben Hinweis der VSE auf Übertragungspflicht Übertragungspflicht der versicherten Person Pflicht zur Entgegennahme seitens der VSE auch bei verspäteter Übertragung und nach Eintritt des Vorsorgefalles (Ausn. bei Übertragung auf FZE oder AE) -Forum 2006

Überprüfungspflichten der VSE? Guthaben der Säule 3a, wenn ja, Vorlage von Belegen Guthaben bei einer Freizügigkeitseinrichtung, wenn ja, Vorlage von Belegen Schriftliche Erklärung der versicherten Person und gegebenenfalls Belege einfordern! -Forum 2006

Kapitalbezug nach Einkauf Art. 79b Abs. 3 und 4 BVG 3-jährige Sperrfrist für Kapitalbezüge (Vorsorgeleistungen und WEF-Vorbezüge) nach Einkauf betrifft nur die aus dem Einkauf resultierenden Leistungen Ausn: Wiedereinkäufe nach Scheidung gem. Art. 22c FZG -Forum 2006

Übergangsrecht Art. 79b BVG gilt für alle Einkäufe ab 1.1.2006 Irrelevant sind der Zeitpunkt der Äufnung des Freizügigkeitsguthabens oder der Säule 3a-Gelder -Forum 2006

Sonderfälle Aus dem Ausland zugezogene Personen Einkauf in die vollen reglementarischen Leistungen zulässig bis 31.12.2005 Barbezug, Art. 5 Abs. 1a FZG (Quellensteuer!) Eingeschränkte Barauszahlungsmöglichkeiten ab 1.6.2007 -Forum 2006

Sonderfälle Art. 79b Abs. 2 BVG, Art. 60b BVV 2 Spezialregelung für Personen (Schweizer od. Ausländer), die aus dem Ausland zuziehen und noch nie einer (reg. oder nichtreg.) VSE in der Schweiz angehörten. -Forum 2006

Befristete Einkaufsbegrenzung in den ersten 5 Jahren nach Eintritt in eine schweizerische VSE Maximal 20 % des reglementarischen versicherten Lohnes pro Jahr nach 5 Jahren: Einkaufsmöglichkeit in die vollen reglementarischen Leistungen -Forum 2006

Art. 79b Abs. 2 BVG - Art. 60b BVV 2 Zulässigkeit einer Vereinbarung gemäss Art. 6 und 12 FZG voller Vorsorgeschutz ab Eintritt Einkauf maximal 20 % des reglementarischen versicherten Lohnes pro Jahr, auf 5 Jahre begrenzt -Forum 2006

Kassenwechsel innerhalb der 5-Jahresfrist: Frist läuft bei der Nachfolgeeinrichtung weiter! -Forum 2006

Abklärungs- und Meldepflichten der VSE? Sind Sie aus dem Ausland zugezogen, wenn ja, wann? Waren Sie bereits einmal bei einer VSE in der Schweiz versichert, wenn ja, von wann bis wann (Belege)? -Forum 2006

Übergangsrecht Art. 60b BVV 2 gilt für Versicherte, die nach dem 1.1.2006 aus dem Ausland zuziehen -Forum 2006

Vorzeitiger Altersrücktritt Art. 1 Abs. 3 BVG i.v.m. Art. Art. 1i Abs. 1 BVV 2 (Teilweiser) Altersrücktritt frühestens ab vollendetem 58. Altersjahr Gilt sowohl für ordentliche als auch vorzeitige Rücktrittsalter Kann-Vorschrift für die VSE, reglementarische Grundlage! -Forum 2006

Altersrücktritt ab 58 Zwei Ausnahmen: Art. 1i Abs. 2 BVV 2 betriebliche Restrukturierungen (Begriffsdefinition und Mindestalter!?) Gründe der öffentlichen Sicherheit Kann-Vorschrift! Reglementarische Grundlage! -Forum 2006

Vorzeitiger Altersrücktritt Übergangsbestimmungen lit. d Beibehaltung der bisherigen Regelung bis 1.1.2011, sofern fraglichen Personen am 31.12.2005 bereits in diesen Plänen versichert sind, und tieferes Rentenalter bis 1.1.2011 erreicht wird. Kann-Vorschrift! Reglementarische Grundlage! -Forum 2006

Ausfinanzierung der vorzeitigen Altersleistungen Art. 1b BVV 2 Zusätzliche Einkaufsmöglichkeit zu Art. 9 Abs. 2 FZG Kann-Vorschrift! Reglementarische Grundlage! -Forum 2006

Ausfinanzierung der vorzeitigen Altersleistungen Art. 1b Abs. 2 BVV 2: VSE, welche Einkäufe für den vorzeitigen Altersrücktritt nach Absatz 1 zulassen, haben ihre Vorsorgepläne so auszugestalten, dass bei einem Verzicht auf den vorzeitigen Altersrücktritt das reglementarische Leistungsziel höchstens um 5 Prozent überschritten wird. -Forum 2006

Weiterbeschäftigung nach Ausfinanzierung der vorzeitigen Altersleistungen Sistierung des Sparprozesses (evtl. der Risikobeiträge) Weiterverzinsung Auszahlung einer max. 105 %-igen ordentlichen Leistung bei Erreichen des ordentlichen Rücktrittsalters (Ausnahmeregelung für Überbrückungsrente)! -Forum 2006

Eintritt des Vorsorgefalles Invalidität/Tod nach Ausfinanzierung des vorzeitigen Altersrücktrittes max. 105 % des reglementarischen Leistungsziels bei Erreichen des ordentlichen Rücktrittsalters bzw. Auszahlung der geleisteten, zusätzlichen Beiträge an die Hinterlassenen möglich (Zusatzkonto!) -Forum 2006

Einkauf und Wohneigentumsvorbezug Art. 79b Abs. 3 und 4 BVG Verbot für freiwillige Einkäufe, solange Wohneigentumsvorbezüge nicht zurückbezahlt worden sind! Nicht betroffen sind Verpfändungen. Ausn.: Wiedereinkäufe nach Scheidung gem. Art. 22c FZG -Forum 2006

Unzulässigkeit der Rückzahlung des Vorbezuges 3 Jahre vor Entstehung des Anspruchs auf Altersleistungen, Art. 30d Abs. 3 lit. a BVG: Art. 60d BVV 2: Möglichkeit, freiwillige Einkäufe vorzusehen, unter Anrechnung der Vorbezüge. Kann-Vorschrift! -Forum 2006

Unzulässigkeit der Rückzahlung des Vorbezuges Art. 30d Abs.3 lit. b und c BVG: nach Eintritt eines Vorsorgefalles oder nach Barauszahlung der FZL. Keine Einkaufsmöglichkeit mehr! -Forum 2006

Erlöschen der Rückzahlungspflicht gemäss Art. 30d Abs. 5 BVG: Einkaufsmöglichkeit bis zur Höhe der reglementarischen Leistungen -Forum 2006

Übergangsrecht Gilt für alle Einkäufe ab 1.1.2006, unabhängig vom Zeitpunkt des WEF-Vorbezuges! -Forum 2006

Formelle Anpassung der Reglemente Bis spätestens den 1. Januar 2008! Lit. a der Übergangsbestimmungen zur Änderung vom 10.6.2005 -Forum 2006

Fragenkatalog bei Einkauf Guthaben der Säule 3a? Wenn ja, Vorlage eines Beleges. Guthaben bei einer Freizügigkeitseinrichtung? Wenn ja, Vorlage eines Beleges. Sind Sie aus dem Ausland zugezogen? Wenn ja, wann? Waren Sie bereits einmal bei einer VSE in der Schweiz versichert, wenn ja, von wann bis wann (Vorlage eines Beleges)? -Forum 2006

5. -Forum 2006 Entwicklungen im Sozialversicherungsrecht 3. Paket der 1. BVG-Revision (In-Kraft-Treten am 1.1.2006) 1. Rechtslage ab 1.1.2001 Stabilisierungsprogramm 1998 Art. 79a BVG und Art. 60a BVV 2 Art. 4 Abs. 2 bis FZG Vereinfachte Pauschalberechnung 2. Rechtslage ab 1.1.2006 Art. 1 BVG: Präzisierung der Grundsätze der Angemessenheit Kollektivität Gleichbehandlung Planmässigkeit Versicherbarer Lohn AHV-Lohn Festlegung des Mindestalters für den Rentenvorbezug Art. 79b BVG Regelung des Einkaufs (Art. 60a bis 60d BVV 2) 79c BVG Versicherbarer Lohn und versicherbares Einkommen (Art. 60c BVV 2) 3. Angemessenheit, Art. 1 und 1a BVV 2 Der Vorsorgeplan ist angemessen, wenn Reglementarische Altersleistungen max. 70 % des letzten versicherbaren AHV-Lohnes oder Reglementarische Arbeitgeber- und Arbeitnehmerbeiträge für die Altersleistungen max. 25 % der versicherbaren AHV-Lohnsumme Bei Einkommen über dem oberen Grenzbetrag Leistungen AHV und berufliche Vorsorge zusammen max. 85 % des letzten versicherbaren AHV-Lohnes

4. Kollektivität, Art. 1c bis 1e BVV 2 Mehrere Kollektive zulässig, aber Zugehörigkeit zu einem Kollektiv muss sich nach objektiven Kriterien richten Virtuelle Kollektivität genügend Wahlmöglichkeiten zwischen Vorsorgeplänen Wahl der Anlagestrategien 5. Gleichbehandlung, Art. 1f BVV 2 Verbot jeder Bevorzugung oder jeder Diskrimination von bestimmten Personen aufgrund von subjektiven Erwägungen 6. Planmässigkeit, Art. 1g BVV 2 Zusprechung von Leistungen, die nicht vom Reglement vorgesehen sind oder Gewährung von Leistungen unter anderen als den vom Reglement vorgesehenen Bedingungen, ausgeschlossen Parameter realistisch, nach fachlich anerkannten Grundsätzen festgelegt Parameter sind offen zu legen (so z.b. Umwandlungssatz, technischer Zins, biometrische Daten, Verzinsung der Altersgutschriften, erwartete Rendite, Lohnentwicklung, Beiträge) 7. Versicherungsprinzip, Art. 1h BVV 2 Mind. 6 % aller Beiträge für die Gesamtheit aller Kollektive für die Gesamtheit aller Vorsorgepläne auf die Risikoversicherung (Tod/Invalidität) eines Arbeitgebers entfallen Ausnahmsweise Aufnahme einer versicherten Person in eine überobligatorische Kasse ohne weiteren Aufbau des Risikoschutzes gemäss Art. 1h Abs. 2 BVV 2 (Altersleistungen nur in Rentenform) Ausnahmsweise Weiterführung der Altersvorsorge ohne Risikovorsorge gemäss Art. 47 Abs. 1 BVG 8. Mindestalter für vorzeitigen Altersrücktritt, Art. 1i BVV 2 Grundsatz: 58 Jahre Zwei Ausnahmen 9. Vorfinanzierung des vorzeitigen Altersrücktrittes, Art. 1b BVV 2 Kürzungen beim Vorbezug der Altersleistungen ganz oder teilweise ausgleichen Max. 105 % der ordentlichen reglementarischen Leistungen 2

10. Einkauf, Art. 79b BVG, Art. 60a BVV 2 Jederzeitiger Einkauf höchstens bis zur Höhe der reglementarischen Leistungen, Art. 79b Abs. 1 BVG Gleichen Parameter für die Einkaufstabellen wie für die Festlegung des Vorsorgeplans, Art. 60a Abs. 1 BVV 2 Regelmässige Anpassung dieser Parameter an die tatsächlichen Gegebenheiten durch den Versicherungsexperten Abzug der Säule 3a, Art. 60a Abs. 2 BVV 2 Abzug von Freizügigkeitsguthaben, Art. 60a Abs. 3 BVV 2 11. Sperrfrist für Kapitalbezug, Art. 79b Abs. 3 und 4 BVG Innert 3 Jahren ist der Kapitalbezug der aus dem Einkauf finanzierten Leistungen unzulässig Ausnahme bei Einkauf nach Übertragung einer scheidungsrechtlichen Freizügigkeitsleistung 12. Einkauf nach WEF-Vorbezug, Art. 79b Abs. 3 und 4 BVG Verbot für freiwillige Einkäufe, solange Wohneigentumsvorbezüge nicht zurückbezahlt worden sind Relativierung dieses Einkaufsverbots in Art. 60d BVV 2 13. Sonderfälle, Art. 79b Abs. 2 BVG, Art. 60b BVV 2 Personen, die aus dem Ausland zuziehen und noch nie einer schweizerischen Vorsorgeeinrichtung angehört haben Beschränkung während 5 Jahren: jährliche Einkaufssumme darf 20 % des versicherten Lohnes nicht übersteigen Voller Einkauf nach Ablauf dieser Frist möglich 14. Versicherbarer Lohn, Art. 79d BVG, Art. 60c BVV 2 Beschränkung auf das 10-fache des oberen Grenzbetrages (CHF 774'000) Gesamtheit der Vorsorgeverhältnisse massgebend Falls am 1.1.2006 das 50. Altersjahr vollendet, gilt die Beschränkung für die Risiken Tod und Invalidität nicht 15. Formelle Anpassung der Reglemente Frist von 2 Jahren 3

Literatur Mitteilungen über die berufliche Vorsorge des Bundesamtes für Sozialversicherung Nr. 83, datiert vom 16.6.2005, Sonderausgabe Rz. 484: In-Kraft-Treten auf den 1. Januar 2006 der 3. Etappe der BVG-Revision (unter anderem mit Erläuterungen zu den Änderungen der BVV 2) Mitteilungen über die berufliche Vorsorge des Bundesamtes für Sozialversicherung Nr. 84, datiert vom 12.7.2005 Rz. 487: Artikel 79 (Einkauf) Absätze 3 und 4 BVG Mitteilungen über die berufliche Vorsorge des Bundesamtes für Sozialversicherung Nr. 86, datiert vom 31.10.2005, Sonderausgabe Rz. 501 Anfragen zur Anwendung der neuen Bestimmungen des BVG und des 3. Verordnungspaketes (Steuerpaketes) zur 1. BVG-Revision Mitteilungen über die berufliche Vorsorge des Bundesamtes für Sozialversicherung Nr. 88, datiert vom 28.11.2005, Sonderausgabe Rz. 511 Fragen zur Anwendung der neuen Einkaufsbestimmungen nach BVG Mitteilungen über die berufliche Vorsorge des Bundesamtes für Sozialversicherung Nr. 89, datiert vom 22.12.2005 Rz. 513 Neunummerierung der bisherigen Artikel 60b und c BVV 2 Rz. 516 Art. 79c BVG: maximal versicherbarer Verdienst und Koordinationsabzug Fachmitteilung des ASIP Nr. 61a, Dezember 2005 Umsetzung der Einkaufsbestimmungen ab 1.1.2006 Fachmitteilung des ASIP Nr. 61, Dezember 2005 Musterformular betreffend Einkauf in die Vorsorgeeinrichtung 23.12.2005/VE 4

1. BVG Revision 3. Paket (Inkrafttreten am 1. Januar 2006) Zusammenstellung I. GESETZESÄNDERUNGEN MIT INKRAFTTRETEN PER 1.1.2006...1 a. BVG... 1 b. Zivilgesetzbuch... 2 II. VERORDNUNGEN...3 III. a. BVV 2... 3 b. WEFV... 7 c. BVV 3... 7 d. Verordnung vom 3. März 1997 über die berufliche Vorsorge von arbeitslosen Personen... 7 ERLÄUTERUNGEN...8 a. BVV 2... 8 b. WEFV... 20 c. BVV 3... 20 d. Änderung der Verordnung über die obligatorische Vorsorge von arbeitslosen Personen... 20 I. Gesetzesänderungen mit Inkrafttreten per 1.1.2006 a. BVG Art. 1 Zweck 1 Berufliche Vorsorge umfasst alle Massnahmen auf kollektiver Basis, die den älteren Menschen, den Hinterbliebenen und Invaliden beim Eintreten eines Versicherungsfalles (Alter, Tod oder Invalidität) zusammen mit den Leistungen der eidgenössischen Alters-, Hinterlassenen- und Invalidenversicherung (AHV/IV) die Fortsetzung der gewohnten Lebenshaltung in angemessener Weise erlauben. 2 Der in der beruflichen Vorsorge versicherbare Lohn oder das versicherbare Einkommen der Selbständigerwerbenden darf das AHV-beitragspflichtige Einkommen nicht übersteigen. 3 Der Bundesrat präzisiert die Grundsätze der Angemessenheit, der Kollektivität, der Gleichbehandlung, der Planmässigkeit sowie des Versicherungsprinzips. Er kann ein Mindestalter für den vorzeitigen Altersrücktritt festlegen. Art. 49, Abs. 2, Ziff. 1, 24 und 25 Selbstständigkeitsbereich 2 Gewährt eine Vorsorgeeinrichtung mehr als die Mindestleistungen, so gelten für die weiter gehende Vorsorge die Vorschriften über:

1. die Definition und Grundsätze der beruflichen Vorsorge sowie des versicherbaren Lohnes oder des versicherbaren Einkommens (Art. 1), 24. den Einkauf (Art. 79b), 25. den versicherbaren Lohn und das versicherbare Einkommen (Art. 79c), Art. 79a Geltungsbereich Die Bestimmungen dieses Titels gelten für alle Vorsorgeverhältnisse, unabhängig davon, ob die Vorsorgeeinrichtung im Register für die berufliche Vorsorge eingetragen ist oder nicht. Art. 79b Einkauf 1 Die Vorsorgeeinrichtung darf den Einkauf höchstens bis zur Höhe der reglementarischen Leistungen ermöglichen. 2 Der Bundesrat regelt die Fälle der Personen, die im Zeitpunkt, in dem sie den Einkauf verlangt haben, noch nie einer Vorsorgeeinrichtung angehört haben. 3 Wurden Einkäufe getätigt, so dürfen die daraus resultierenden Leistungen innerhalb der nächsten drei Jahre nicht in Kapitalform aus der Vorsorge zurückgezogen werden. Wurden Vorbezüge für die Wohneigentumsförderung getätigt, so dürfen freiwillige Einkäufe erst vorgenommen werden, wenn die Vorbezüge zurückbezahlt sind. 4 Von der Begrenzung ausgenommen sind die Wiedereinkäufe im Falle der Ehescheidung nach Artikel 22c FZG 1. Art. 79c Versicherbarer Lohn und versicherbares Einkommen Der nach dem Reglement der Vorsorgeeinrichtung versicherbare Lohn der Arbeitnehmer oder das versicherbare Einkommen der Selbständigerwerbenden ist auf den zehnfachen oberen Grenzbetrag nach Artikel 8 Absatz 1 beschränkt. b. Zivilgesetzbuch 2 Art. 89bis Abs. 6, Ziff. 1, 21 und 22 6 Für Personalfürsorgestiftungen, die auf dem Gebiet der Alters-, Hinterlassenen- und Invalidenvorsorge tätig sind, gelten überdies die folgenden Bestimmungen des Bundesgesetzes vom 25. Juni 1982 3 über die berufliche Alters-, Hinterlassenen- und Invalidenvorsorge über: 1. die Definition und Grundsätze der beruflichen Vorsorge sowie des versicherbaren Lohnes oder des versicherbaren Einkommens (Art. 1), 21. den Einkauf (Art. 79b), 22. den versicherbaren Lohn und das versicherbare Einkommen (Art. 79c), 1 2 3 SR 831.42 RS 210 SR 831.40 2

II. Verordnungen a. BVV 2 1. Kapitel: Grundsätze der beruflichen Vorsorge 1. Abschnitt: Angemessenheit Art. 1 Beiträge und Leistungen (Art. 1 Abs. 2 und 3 BVG) 1 Ein Vorsorgeplan gilt als angemessen, wenn die Bedingungen nach den Absätzen 2 und 3 erfüllt sind. 2 Gemäss Berechnungsmodell: a. überschreiten die reglementarischen Leistungen nicht 70 Prozent des letzten versicherbaren AHV-pflichtigen Lohns oder -Einkommens vor der Pensionierung; oder b. betragen die gesamten reglementarischen Beiträge von Arbeitgeber und Arbeitnehmern, die der Finanzierung der Altersleistungen dienen, nicht mehr als 25 Prozent aller versicherbaren AHVpflichtigen Löhne beziehungsweise die Beiträge der Selbständigerwerbenden nicht mehr als 25 Prozent des versicherbaren AHV-pflichtigen Einkommens pro Jahr. 3 Bei Löhnen, die über dem oberen Grenzbetrag nach Artikel 8 Absatz 1 BVG liegen, betragen gemäss Berechnungsmodell die Altersleistungen aus der beruflichen Vorsorge und der AHV zusammen nicht mehr als 85 Prozent des letzten versicherbaren AHV-pflichtigen Lohns oder -Einkommens vor der Pensionierung. 4 Sieht der Vorsorgeplan Kapitalleistungen vor, so sind für die Bewertung der Angemessenheit die entsprechenden Rentenleistungen zugrundezulegen, wie sie sich bei Anwendung des reglementarischen Umwandlungssatzes und, falls kein reglementarischer Umwandlungssatz vorgesehen ist, des Mindestumwandlungssatzes nach Artikel 14 Absatz 2 BVG ergeben. Art. 1a Angemessenheit bei mehreren Vorsorgeverhältnissen (Art. 1 Abs. 2 und 3 BVG) 1 Schliesst ein Arbeitgeber Anschlussverträge mit mehreren Vorsorgeeinrichtungen ab, die so gestaltet sind, dass Versicherte gleichzeitig bei mehreren Einrichtungen versichert sind, so hat er Vorkehrungen zu treffen, dass Artikel 1 sinngemäss für die Gesamtheit der Vorsorgeverhältnisse eingehalten wird. 2 Selbständigerwerbende, die ihr Einkommen in mehreren Vorsorgeeinrichtungen versichern lassen, müssen die notwendigen Massnahmen treffen, dass Artikel 1 sinngemäss für die Gesamtheit ihrer Vorsorgeverhältnisse eingehalten wird. Art. 1b Vorzeitiger Altersrücktritt (Art. 1 Abs. 3 BVG) 1 Die Vorsorgeeinrichtung kann in ihrem Reglement vorsehen, dass die versicherte Person über den Einkauf in die vollen reglementarischen Leistungen im Sinn von Artikel 9 Absatz 2 FZG hinaus zusätzliche Einkäufe tätigen darf, um Kürzungen beim Vorbezug der Altersleistungen ganz oder teilweise auszugleichen. 2 Vorsorgeeinrichtungen, welche Einkäufe für den vorzeitigen Altersrücktritt nach Absatz 1 zulassen, haben ihre Vorsorgepläne so auszugestalten, dass bei einem Verzicht auf den vorzeitigen Altersrücktritt das reglementarische Leistungsziel höchstens um 5 Prozent überschritten wird. 3

2. Abschnitt: Kollektivität Art. 1c Vorsorgepläne (Art. 1 Abs. 3 BVG) 1 Der Grundsatz der Kollektivität ist eingehalten, wenn die Vorsorgeeinrichtung oder das Vorsorgewerk in ihrem Reglement eines oder mehrere Kollektive von Versicherten vorsieht. Die Zugehörigkeit zu einem Kollektiv muss sich nach objektiven Kriterien richten wie insbesondere der Anzahl der Dienstjahre, der ausgeübten Funktion, der hierarchischen Stellung im Betrieb, dem Alter oder der Lohnhöhe. 2 Die Kollektivität ist auch im Fall der Versicherung einer einzelnen Person eingehalten, wenn gemäss Reglement die Aufnahme weiterer Personen grundsätzlich möglich ist. Dies gilt jedoch nicht für die freiwillige Versicherung von Selbständigerwerbenden nach Artikel 44 BVG. Art. 1d Wahlmöglichkeiten zwischen Vorsorgeplänen (Art. 1 Abs. 3 BVG) 1 Die Vorsorgeeinrichtung oder das Vorsorgewerk können für die Versicherten jedes Kollektivs bis zu drei Vorsorgepläne anbieten. 2 Die Summe der Beitragsanteile von Arbeitgeber und Arbeitnehmern in Lohnprozenten muss beim Vorsorgeplan mit den niedrigsten Beitragsanteilen mindestens 2 / 3 der Beitragsanteile beim Vorsorgeplan mit den höchsten Beitragsanteilen betragen. Der Beitragssatz des Arbeitgebers muss in jedem Plan gleich hoch sein. Art. 1e Wahl der Anlagestrategien (Art. 1 Abs. 3 BVG) Nur Vorsorgeeinrichtungen, welche ausschliesslich Lohnanteile über dem anderthalbfachen oberen Grenzbetrag nach Artikel 8 Absatz 1 BVG versichern, dürfen innerhalb eines Vorsorgeplans unterschiedliche Anlagestrategien anbieten. 3. Abschnitt: Gleichbehandlung (Art. 1 Abs. 3 BVG) Art. 1f Der Grundsatz der Gleichbehandlung ist eingehalten, wenn für alle Versicherten eines Kollektivs die gleichen reglementarischen Bedingungen im Vorsorgeplan gelten. 4. Abschnitt: Planmässigkeit (Art. 1 Abs. 3 BVG) Art. 1g Der Grundsatz der Planmässigkeit ist eingehalten, wenn die Vorsorgeeinrichtung in ihrem Reglement die verschiedenen Leistungen, die Art ihrer Finanzierung und die Anspruchsvoraussetzungen, die Vorsorgepläne sowie die verschiedenen Versichertenkollektive, für welche unterschiedliche Pläne gelten, genau festlegt. Der Vorsorgeplan muss sich auf Parameter stützen, die nach fachlich anerkannten Grundsätzen festgelegt werden. 4

5. Abschnitt: Versicherungsprinzip (Art. 1 Abs. 3 BVG) Art. 1h 1 Das Versicherungsprinzip ist eingehalten, wenn mindestens 6 Prozent aller Beiträge zur Finanzierung der Leistungen für die Risiken Tod und Invalidität bestimmt sind; massgebend für die Berechnung dieses Mindestanteils ist die Gesamtheit der Beiträge für alle Kollektive und Pläne eines angeschlossenen Arbeitgebers in einer Vorsorgeeinrichtung. Sind einer Vorsorgeeinrichtung mehrere Arbeitgeber angeschlossen, so sind für die Berechnung des Mindestanteils jeweils die Beiträge für die Kollektive und Pläne eines einzelnen Arbeitgebers in dieser Vorsorgeeinrichtung massgebend. 2 In Vorsorgeeinrichtungen, welche ausschliesslich die weitergehende und ausserobligatorische Vorsorge betreiben, ist das Versicherungsprinzip auch dann eingehalten, wenn gemäss Reglement das Altersguthaben ohne Risikoschutz geäufnet wird in Fällen, in denen sich aufgrund einer ärztlichen Gesundheitsprüfung ein wesentlich erhöhtes Risiko ergibt und deshalb die Versicherung der Risiken Tod und Invalidität abgelehnt wird. In diesen Fällen kann die Altersleistung nur in Rentenform bezogen werden. 6. Abschnitt: Mindestalter für den Altersrücktritt (Art. 1 Abs. 3 BVG) Art. 1i 1 Die Reglemente der Vorsorgeeinrichtungen können einen Altersrücktritt frühestens ab dem vollendeten 58. Altersjahr vorsehen. 2 Frühere Altersrücktritte als nach Absatz 1 sind zulässig: a. bei betrieblichen Restrukturierungen b. bei Arbeitsverhältnissen in denen frühere Altersrücktritte aus Gründen der öffentlichen Sicherheit vorgesehen sind. 1a. Kapitel: Obligatorische Versicherung der Arbeitnehmer 1. Abschnitt: Versicherter Personenkreis und koordinierter Lohn Art. 1j Bisheriger Artikel 1 Art. 48g letzter Satz Personen und Einrichtungen, auf welche das Bankengesetz vom 8. November 1934 4 anwendbar ist, brauchen die jährliche schriftliche Erklärung nicht abzugeben. Gliederungstitel vor Art. 60a 5. Kapitel: Einkauf, versicherbarer Verdienst und versicherbares Einkommen Art. 60a Einkauf (Art. 1 Abs. 3 und 79b Abs. 1 BVG) 1 Für die Berechnung des Einkaufs müssen die gleichen, nach fachlich anerkannten Grundsätzen festgelegten Parameter eingehalten werden, wie für die Festlegung des Vorsorgeplans (Art. 1g). 4 SR 952.0 5

2 Der Höchstbetrag der Einkaufssumme reduziert sich um ein Guthaben in der Säule 3a, soweit es die aufgezinste Summe der jährlichen gemäss Artikel 7 Absatz 1 Buchstabe a BVV 3 vom Einkommen höchstens abziehbaren Beiträge des Jahrganges ab vollendetem 24. Altersjahr der versicherten Person übersteigt. Bei der Aufzinsung kommen die jeweils gültigen BVG-Mindestzinssätze zur Anwendung. 3 Hat eine versicherte Person Freizügigkeitsguthaben, die sie nicht nach Artikel 3 und 4 Absatz 2 bis FZG in die Vorsorgeeinrichtung übertragen musste, reduziert sich der Höchstbetrag der Einkaufssumme um diesen Betrag. Art. 60b Sonderfälle (Art. 79b Abs. 2 BVG) Für Personen, die aus dem Ausland zuziehen und die noch nie einer Vorsorgeeinrichtung in der Schweiz angehört haben, darf in den ersten fünf Jahren nach Eintritt in eine schweizerische Vorsorgeeinrichtung die jährliche Einkaufssumme 20 Prozent des reglementarischen versicherten Lohnes nicht überschreiten. Diese Limite gilt auch für Einkäufe gemäss den Artikeln 6 und 12 FZG. Nach Ablauf der 5 Jahre muss die Vorsorgeeinrichtung dem Versicherten ermöglichen, sich in die vollen reglementarischen Leistungen einzukaufen. Art. 60c Versicherbarer Lohn und versicherbares Einkommen (Art. 79c BVG) 1 Die Begrenzung des versicherbaren Lohnes oder des versicherbaren Einkommens nach Artikel 79c BVG gilt für die Gesamtheit aller Vorsorgeverhältnisse, die ein Versicherter bei einer oder mehreren Vorsorgeeinrichtungen hat. 2 Hat der Versicherte mehrere Vorsorgeverhältnisse und überschreitet die Summe aller seiner AHVpflichtigen Löhne und Einkommen das Zehnfache des oberen Grenzbetrages nach Artikel 8 Absatz 1 BVG, so muss er jede seiner Vorsorgeeinrichtungen über die Gesamtheit seiner Vorsorgeverhältnisse sowie die darin versicherten Löhne und Einkommen informieren. Die Vorsorgeeinrichtung weist den Versicherten auf seine Informationspflicht hin. 3 Für Versicherte, die am 1. Januar 2006 das 50. Altersjahr vollendet haben, gilt bei zu diesem Zeitpunkt bestehenden Vorsorgeverhältnissen die Begrenzung des versicherbaren Lohns oder des versicherbaren Einkommens für die Risiken Tod und Invalidität nach Artikel 79c BVG nicht. Art. 60d Einkauf und Wohneigentumsvorbezug (Art. 79b Abs. 3 BVG) In den Fällen, in denen eine Rückzahlung des Vorbezugs für die Wohneigentumsförderung nach Artikel 30d Absatz 3 Buchstabe a BVG nicht mehr zulässig ist, darf das Reglement der Vorsorgeeinrichtung freiwillige Einkäufe zulassen, soweit sie zusammen mit den Vorbezügen die reglementarisch maximal zulässigen Vorsorgeansprüche nicht überschreiten. Übergangsbestimmungen zur Änderung vom 10. Juni 2005 a. Formelle Anpassung Die Vorsorgeeinrichtungen müssen die formelle Anpassung der Reglemente innerhalb von 2 Jahren nach Inkrafttreten dieser Änderung vornehmen. b. Anlagestrategien Hat eine Vorsorgeeinrichtung ihren Versicherten Möglichkeiten der Wahl einer Anlagestrategie angeboten, die nicht mit Artikel 1e vereinbar sind, muss sie ihre Regelung innerhalb einer Frist von höchstens zwei Jahren ab Inkrafttreten dieser Änderung Artikel 1e anpassen. 6

c. Versicherungsprinzip Guthaben in Vorsorgeeinrichtungen, welche bei Inkrafttreten dieser Änderung bereits bestehen und die den Anforderungen von Artikel 1h nicht genügen, dürfen ab diesem Datum nicht mehr weiter geäufnet werden. d. Mindestalter für den Altersrücktritt Vorsorgeeinrichtungen können bisherige reglementarische Bestimmungen, die ein tieferes Rentenalter als 58 Jahre vorsahen, während fünf Jahren ab Inkrafttreten dieser Änderung für jene Versicherten beibehalten, die am 31. Dezember 2005 bei ihnen versichert waren. b. WEFV 5 Art. 14 Abs. 1 1 Aufgehoben Die bisherigen Absätze 2 und 3 werden die Absätze 1 und 2. c. BVV 3 6 Art. 2, Abs. 2 et 3 Begünstigte Personen 2 Der Vorsorgenehmer kann eine oder mehrere begünstigte Personen unter den in Absatz 1 Buchstabe b Ziffer 2 genannten Begünstigten bestimmen und deren Ansprüche näher bezeichnen. 3 Der Vorsorgenehmer hat das Recht, die Reihenfolge der Begünstigten nach Absatz l Buchstabe b Ziffern 3 5 zu ändern und deren Ansprüche näher zu bezeichnen. d. Verordnung vom 3. März 1997 7 über die berufliche Vorsorge von arbeitslosen Personen Art. 3 Abs. 1 zweiter Satz 1 Für Personen, die im Sinne des Bundesgesetzes vom 19. Juni 1959 8 über die Invalidenversicherung teilweise invalid sind, werden die Grenzbeträge nach den Artikeln 2, 7 und 8 Absatz 1 BVG folgendermassen gekürzt: Rentenanspruch in Bruchteilen einer ganzen Rente ¼ ½ ¾ Kürzung der Grenzbeträge ¼ ½ ¾ Art. 4 Abs. 4 4 Der versicherte Mindestlohn nach Absatz 3 gilt auch für die obligatorische Versicherung von Personen, bei denen die Grenzbeträge nach Artikel 3 Absatz 1 gekürzt werden. 5 6 7 8 SR 831.411 SR 831.461.3 SR 837.174 SR 831.20 7