Wachstum 2.0 Emerging Markets: Mit Aktienund Anleihefonds vom Potenzial der Schwellenländer profitieren



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Transkript:

In Kooperation mit Wachstum 2.0 Emerging Markets: Mit Aktienund Anleihefonds vom Potenzial der Schwellenländer profitieren Shoppingtour durch Hongkong

EDITORIAL Erfolgskonzepte Goldman Sachs hat die Emerging Markets schon lange im Visier. 2001 erkannten der damalige Chefvolkswirt Jim O Neill und sein Team die enorme Bedeutung der vier aufstrebenden Länder Brasilien, Russland, Indien und China. Das BRIC-Konzept ging um die Welt und dient vielen Investment-Strategien als Basis. Mit Next 11 und MIST folgten weitere Konzepte, die die neuen Wachstum- Stars von morgen ausmachten. In dieser Sonderpublikation präsentieren wir Ihnen in Zusammenarbeit mit Goldman Sachs Asset Management die Entwicklung an den Aktien- und Anleihemärkten der Emerging Markets. Und wir liefern fünf Fondslösungen, mit denen Anleger in unterschiedlicher Weise von dem weiteren Aufwärtstrend in den Wachstumsmärkten profitieren können. Markus Deselaers, Chefredakteur Sonderpublikationen DAS INVESTMENT Foto: Kirsten Nijhof Impressum Verlag: Fonds & Friends Verlagsgesellschaft mbh Goldbekplatz 3, 22303 Hamburg www.dasinvestment.com Telefon: +49 (40) 40 19 99-50 Telefax: +49 (40) 40 19 99-60 E-Mail: info@dasinvestment.com Herausgeber: Peter Ehlers, Gerd Bennewirtz Verlagsgeschäftsführung: Peter Ehlers, Gerd Bennewirtz Chefredakteur: Markus Deselaers Autorin: Sabine Groth Projektleitung: Sabine Groth Chefin vom Dienst: Imke Lessentin Bildrecherche: Nadine Rehmann Gestaltung: Florian Wurms, Idealdesign, Hamburg Druck: Griebsch & Rochol Druck GmbH & Co. KG, Hamm Titelfoto: Getty Images Diese DAS INVESTMENT-Sonderveröffentlichung ist eine kostenlose Verlagsbeilage des Magazins DAS INVESTMENT Mai 2015. Haftung: Den Artikeln, Empfehlungen und Tabellen liegen Informationen zugrunde, die die Redaktion für verlässlich hält. Die Garantie für die Richtigkeit kann die Redaktion nicht übernehmen. Die Broschüre dient der Information und ist keine Aufforderung zum Kauf oder Verkauf von Geldanlagen. 2015 für alle Beiträge und Statistiken bei der Fonds & Friends Verlagsgesellschaft mbh. Alle Rechte vorbehalten. Nachdruck, Aufnahme in Online-Dienste und Internet sowie Vervielfältigungen auf Datenträger wie CD, DVD etc. nur nach vorheriger schriftlicher Zustimmung des Verlags. Dieses Dokument stellt kein Angebot zum Kauf von Fondsanteilen dar. Vor einer Anlage sollten interessierte Anleger sowohl die neuesten Wesentlichen Anlegerinformationen als auch die Verkaufsunterlagen sorgfältig lesen. Hierzu gehört neben weiteren Dokumenten der Prospekt, der unter anderem eine umfassende Beschreibung relevanter Risiken enthält. Anteilsscheine an den genannten Fonds werden ausschließlich auf Basis des jeweils aktuellen Prospekts sowie der neuesten Wesentlichen Anlegerinformationen von Goldman Sachs Funds SICAV ausgegeben, die kostenlos an der Zahl- und Informationsstelle in Deutschland (State Street Bank GmbH, Brienner Str. 59, 80333 München) erhältlich sind. Die bisherige Wertentwicklung der genannten Fonds bietet keine Garantie im Hinblick auf zukünftige Ergebnisse, die Schwankungen unterworfen sein können. 2 Mai 2015 I DAS INVESTMENT THEMA

INHALT 4 Markt und Trends Die Emerging Markets bleiben die Wachstumslieferanten für die Weltwirtschaft 14 EM-Anleihemix Alle Anleihesegmente in einem Fonds aktiv gemanagt Fondsporträt: GS Growth & Emerging Markets Debt Blend Portfolio 6 Interview Andrew Wilson, Goldman Sachs AM, zu den Chancen in den Emerging Markets 16 EM-Aktien Die attraktivsten Märkte auswählen Fondsporträt: GS Growth & Emerging Markets Broad Equity Portfolio 8 Oasen in der Zinswüste Die Kapitalmärkte der Emerging Markets bieten Anlage-Alternativen zum Niedrigzins 20 Aktien Indien Indien ist der neue Star unter den Emerging Markets Fondsporträt: GS India Equity Portfolio Fotos. Bloomberg/Getty Images 10 EM-Staatsanleihen Die Anleihe-Alternative mit attraktiver Rendite Fondsporträts: GS Growth & Emerging Markets Debt Portfolio, GS Growth & Emerging Markets Debt Local Portfolio 22 Porträt GSAM Führender Asset-Manager mit breiter Fondspalette Nachgefragt bei Markus Weis, GSAM-Vertriebsleiter Deutschland DAS INVESTMENT THEMA I Mai 2015 3

MARKT & Trends Foto: Bloomberg Die Wachstumslieferanten Schwellenländer bleiben die Lokomotive für die Weltwirtschaft trotz Chinas verlangsamter Dynamik Dass er Probleme schnell lösen kann, hat Narendra Modi im Februar bewiesen. Der Anzug, in dem der indische Premierminister seinen US- Amtskollegen Barack Obama empfing, löste Empörung aus. Bestand doch der goldene Nadelstreifen aus einer Aneinanderreihung seines Namens, was in einem Land, in dem nach Weltbank-Daten noch fast jeder Vierte von weniger als 1,25 US-Dollar pro Tag lebt, auf wenig Begeisterung stieß. Bevor die Kritik ausuferte, ließ Modi den Anzug kurzerhand für einen guten Zweck versteigern und erlöste umgerechnet sagenhafte 600.000 Euro. Seit Modi im vergangenen Mai das Ruder in Indien übernahm, ist das Land wieder im Aufschwung. Der Internationale Währungsfonds (IWF) erwartet, dass die indische Wirtschaft künftig wieder stärker wächst, im kommenden Jahr soll sie Arbeiter im 2014 eröffneten Terminal 2 des internationalen Flughafens in Mumbai, Indien in der Dynamik sogar China überholen. Dort ist die Regierung bemüht, ihr Wachstum von der Investitionsorientierung in Richtung Binnenkonsum zu trimmen. Als Folge soll die chinesi- 4 Mai 2015 I DAS INVESTMENT THEMA

sche Volkswirtschaft langsamer, aber dafür nachhaltiger wachsen. Trotz des verlangsamten Aufwärtstrends in China und trotz starker Erholung der US-Wirtschaft bleiben die Emerging Markets die Wachstumslieferanten. 4,3 Prozent soll ihre Wirtschaftsleistung im Schnitt in diesem Jahr zulegen, 2016 sollen es 4,7 Prozent sein. Den Industriemärkten traut der IWF nur jeweils ein Plus von 2,4 Prozent zu. Viele Schwellenländer haben sich in den vergangenen beiden Jahrzehnten stark entwickelt und überzeugen mit gesunden Bilanzen und Finanzen. Die öffentliche Verschuldung ist in den Emerging Markets geringer als in den Industriestaaten. Und während einige Industriemärkte in den Nachwehen der Finanzkrise im Rating heruntergestuft wurden, verbessert sich mit dem wirtschaftlichen Fortschritt die Kreditwürdigkeit vieler aufstrebender Staaten. Die aktuelle Reformpolitik in vielen Staaten sollte diese Entwicklung weiter verstärken. Robuste Emerging Markets Die Volkswirtschaften der Schwellenländer haben tendenziell geringere Schulden und Haushaltsdefizite sowie höhere Leistungsbilanzüberschüsse. Dies sind allerdings Durchschnittswerte. Die Werte in den einzelnen Ländern variieren stark. Emerging Markets in Prozent des BIP 100 80 60 40 20 0% 40 106 Staatsverschuldung Industriestaaten 0% Divergenz nimmt zu Gleichzeitig nimmt aber auch die Divergenz zu. Wirtschafts- und Anlage-Experten sind sich weitgehend einig, dass die Emerging Markets nicht mehr als homogenes Segment zu betrachten sind. Das zeigen zum Beispiel die Auswirkungen des Ölpreisverfalls. Seit Juni 2014 hat sich der Preis für den Energierohstoff halbiert. Nur die großen Ölförderländer, wie Russland, Venezuela, Kolumbien, Nigeria oder auch begrenzt Mexiko, leiden unter dem niedrigen Preis. Andere Staaten, vor allem die asiatischen Emerging Markets inklusive der Giganten China und Indien, profitieren hingegen vom billigen Öl. Die Bank of America Merrill Lynch hat ausgerechnet, dass gemessen an der Marktkapitalisierung im Aktienindex MSCI Emerging Markets nur 14 Prozent des Schwellenländeruniversums zu den Ölpreis-Verlierern gehören. -1-2 -3-4 -5-2 -4 Haushaltsdefizit 1,0 0,8 0,6 0,4 0,2 0% 0,8 0,3 Leistungsbilanz Ein weiteres Thema, das Investoren beschäftigt, ist die erwartete Zinserhöhung in den USA und ihre Auswirkungen auf die Emerging Markets. Mitte 2013 hatte die Tapering- Ankündigung der US-Notenbank Fed, die Märkte durcheinandergewirbelt. Eine Wiederholung dieses Szenarios erwartet Goldman Sachs Asset Management (GSAM) nicht. Die Experten gehen vielmehr davon aus, dass Zinserhöhungen bereits weitgehend eingepreist sind, sie gut signalisiert werden und viele aufstrebende Märkte heute wirtschaftlich besser aufgestellt sind. Quelle: Schätzungen IWF, Stand Oktober 2014, GSAM DAS INVESTMENT THEMA I Mai 2015 5

INTERVIEW Aussichten haben sich verbessert Andrew Wilson, Chief Executive Officer und Co-Head Global Fixed Income Team bei GSAM, zu den Chancen in den Emerging Markets DAS INVESTMENT: Emerging Markets haben in den letzten Jahren etwas an Glanz verloren. Lohnt sich ein Investment noch? Andrew Wilson: Wir glauben, dass die Emerging Markets eine attraktive Anlageklasse für Investoren bleiben, die nach Diversifikation, geringeren Korrelationen zu traditionellen Anleihemärkten und höheren Renditen suchen. Wir sehen natürlich auch Risiken, wie die Auswirkungen einer strafferen US-Zinspolitik oder geopolitische Risiken, sind jedoch der Ansicht, dass viele der Schwellenländer gut positioniert sind, um dem standzuhalten. Die jüngste Schwäche der Emerging Markets wurde durch die Währungsschwäche noch verschärft. Allerdings hat dies auch einen günstigen Effekt auf die Inflation und die Zahlungsbilanzen, was die Exporte dieser Länder wettbewerbsfähiger macht und wiederum die Währungen unterstützen sollte. In der jüngeren Vergangenheit sorgten sich Investoren insbesondere um die sogenannten Fragile Five, die Leistungs- und Kapitalbilanzdefizite sowie einen höheren Außenfinanzierungsbedarf haben. Einige Länder, wie Indonesien, Südafrika und die Türkei, reagierten mit Zins- 6 Mai 2015 I DAS INVESTMENT THEMA

erhöhungen und Richtlinien, um die Kapitalflucht zu stoppen. Zudem haben sich die Inflationsaussichten vieler Schwellenländer durch die günstigen Rohstoffpreise verbessert. Wie wird sich das Wirtschaftswachstum in den Emerging Markets entwickeln? Wilson: Das Wachstumstempo in den Schwellenländern ist hoch, und sie werden nach unserer Einschätzung langfristig schneller wachsen als die Industrieländer, die mit rückläufiger Inflation und geringem Wachstum konfrontiert sind. Vor Kurzem hat China die USA als größte Volkswirtschaft der Welt abgelöst, wenn man von kaufkraftbereinigten Zahlen des IWF ausgeht. Und obwohl für China zukünftig ein Wachstum von unter 7,5 Prozent prognostiziert wird, behält das Land im Vergleich zum Rest der Welt ein hohes Wirtschaftswachstum bei. Was macht die sogenannten Frontier Markets interessant und welches sind die attraktivsten Länder unter ihnen? Wilson: Die Emerging Markets von heute waren die Frontier Markets von gestern, also werden die Frontier Markets von heute die Emerging Markets von morgen sein. Während es keine allgemeingültige Definition gibt, so zeichnen sich Frontier Markets in der Regel durch hohes Wachstum und die Weiterentwicklung ihrer Finanzmärkte und Politik aus. Die afrikanischen Frontier Markets zum Beispiel haben ihr Wachstum seit den 1990er Jahren von 3,5 Prozent auf mehr als 6 Prozent per annum steigern können. Wenn wir investieren, betrachten wir insbesondere Faktoren wie Haushaltsdisziplin, Handelsbedingungen und Kreditwachstum. Wir differenzieren dabei nicht direkt zwischen Emerging und Frontier Markets, investieren aber in eine Reihe von Ländern, die als Frontier Markets gelten können. Beispiele hierfür sind die Dominikanische Republik oder Vietnam. Wie sehen Sie als Anleihespezialist die Entwicklung der Renditen auf Schwellenländeranleihen? Wilson: Divergenz dürfte in diesem Jahr ein großes Thema sein. Das hohe Wachstum der USA, das sich auf bestimmte Schwellenländer wie zum Beispiel Mexiko positiv auswirken sollte, die weiterhin lockere Geldpolitik einiger großer Wirtschaftsnationen und die niedrigen Ölprei- Die Frontier Markets von heute sind die Emerging Markets von morgen Andrew Wilson, Goldman Sachs Asset Management se verstärken die gegensätzlichen Entwicklungen. Wir erwarten für 2015 eine Spread-Ausweitung bei Staats- und Unternehmensanleihen in US-Dollar. Lokalwährungsanleihen überzeugen mit einer Rendite von 6,1 Prozent, und da die Währungen ein Jahr vor sich haben, um sich zu erholen, erwarten wir für diese 2015 relativ attraktive Renditen. Das Gespräch führte Sabine Groth DAS INVESTMENT THEMA I Mai 2015 7

AnlagealTERNATIVEN Oasen in der Zinswüste Bei klassischen Staatsanleihen können Investoren mittlerweile froh sein, wenn sie nicht draufzahlen müssen. Die Suche nach Rendite führt in die Emerging Markets Straßenszene in Hongkong: Die Schwellenländer bieten attraktive Aktien- und Anleihemärkte Foto: Getty Images Die aktuelle Politik der Europäischen Zentralbank (EZB) lässt kaum Zweifel aufkommen, dass sich auch in naher Zukunft mit klassischen Zinsprodukten kein Vermögen aufbauen lässt. Im März hat EZB-Chef Mario Draghi seine Ankündigung aus dem vergangenen Jahr in die Tat umgesetzt. Seitdem kauft die EZB Monat für Monat Anleihen für 60 Milliarden Euro bis voraussichtlich September 2016. Nicht nur die Aktienmärkte triumphierten, auch die Anleiherenditen sanken weiter. Industriestaaten: Negativzins Anleihe-Investoren müssen lernen, dass null nicht die Untergrenze ist. Mittlerweile sollen weltweit Staatsanleihen in einem Volumen von 3,6 Billionen Dollar eine negative Verzinsung aufweisen. Anleger stecken in der Falle: Steigende Zinsen sind kein Ausweg. Sie bedeuten Kursverluste, für die es keine ausgleichende Rendite gibt. Die schon länger anhaltende Suche nach Rendite setzt sich demzufolge fort. Fündig werden Investoren vor allem an den Aktienmärkten. Hier bieten nicht nur die Industrienationen gute Chancen. Auch die Börsen der Emerging Markets, die in den vergangenen Jahren weitgehend hinterherhinkten, haben noch eine Menge Aufholpotenzial. 8 Mai 2015 I DAS INVESTMENT THEMA

Aber auch Investoren, die im Anleihemarkt bleiben wollen, haben die Emerging Markets ins Auge gefasst, denn diese sind durchaus einen Blick wert. Der Markt für Emerging Market Debt, kurz EMD, ist in der vergangenen Dekade stark gewachsen. Anleihen mit einem Volumen von mehr als 3 Billionen US-Dollar sind für internationale Investoren zugänglich. Dazu zählen sowohl Staatsanleihen in Hartwährung und Lokalwährung als auch Unternehmensanleihen in Hartwährung. Für Privatanleger, aber auch für institutionelle Investoren, bietet sich der Weg über Fonds in den Markt an, sei es über auf die einzelnen Segmente spezialisierte Produkte oder über marktweit gestreute Fonds. Auch wenn manche Anleihesegmente die kritische Größe für Investoren schon erreicht haben, hat der Markt noch viel Potenzial. Bisher machen Schwellenländeranleihen erst rund 7 Prozent am globalen Anleihemarkt aus. Das ist wenig im Vergleich zum Beitrag der Schwellenländer zur weltweiten Wirtschaftsleistung, der eher bei 40 Prozent liegt. Viel Steigerungspotenzial Typische Vorbehalte gegenüber der Anlageklasse erweisen sich bei näherem Hinsehen als wenig haltbar. So haben sich die Kreditqualität und die Fundamentaldaten vieler Schwellenländer deutlich verbessert. Ein Großteil der Anleihen hat mittlerweile Investmentgrade-Status. Und mit weiteren Verbesserungen sollten auch die Risikoprämien weiter sinken. Und noch bieten die Emerging- Markets-Anleihen ein deutlich besseres Renditeniveau als Anleihen aus Industriemärkten. Im Schnitt sind über alle Laufzeiten rund 5 bis 6 Prozent erzielbar, allerdings gibt es hier zwischen den Ländern große Unterschiede. Zehnjährige brasilianische Staatsanleihen bieten zum Beispiel eine nominale Rendite von rund 13 Prozent, die für südkoreanische Anleihen ist unter 2,5 Prozent gefallen. Ein weiterer Pluspunkt für eine EMD- Beimischung im Portfolio sind die relativ niedrigen Korrelationen zu anderen Asset-Klassen, vor allem zu US-Staatsanleihen. Rasantes Wachstum: Der Markt für Schwellenländeranleihen Der Markt für Schwellenländeranleihen ist noch vergleichsweise jung und hat sich erst in den vergangenen fünf Jahren in etwa verdoppelt auf über 3 Billionen US-Dollar Milliarden US-Dollar 3.500 3.000 2.500 Anleihen in lokaler Währung (JPM GBI-EM Broad) 1.670 Mrd. USD Unternehmensanleihen (JPM CEMBI Broad) 802 Mrd. USD Staatsanleihen in USD (JPM EMBI Global) 668 Mrd. USD 2.000 1.500 1.000 500 0 2000 2002 2004 2006 2008 2010 2012 2014 Quelle: JP Morgan, GSAM Stand: 31.12.2014 DAS INVESTMENT THEMA I Mai 2015 9

Staatsanleihen EMERGING MARKETS Tänzer in Yucatan, Mexiko In den 1980er Jahren steckte Lateinamerika tief in der Schuldenkrise, viele Länder konnten ihre horrenden Kreditschulden bei ausländischen Banken nicht mehr bedienen. Der damalige US-Finanzminister Nicholas Brady schlug daher vor, die Bankdarlehen in handelbare Anleihen zu wandeln. Damit Investoren Interesse an diesen Brady-Bonds haben, wurden sie mit der Unterstützung von Internationalem Währungsfonds und Weltbank mit Null-Kupon-Anleihen des amerikanischen Staats besichert. Foto: Getty Images Wachstum finanzieren Staatsanleihen aus den Emerging Markets bieten auch 2015 Chancen auf gute Erträge und wenn sie in Lokalwährung denominiert sind, können Währungsgewinne hinzukommen Expansion im Anleihemarkt Brady-Bonds halfen nicht nur die Krise zu überwinden, sie brachten auch Leben in den Anleihemarkt in Schwellenländern. Dieser hat sich in den vergangenen 20 Jahren stark entwickelt nicht nur in Lateinamerika, sondern auch in Asien. Hinzu kommen Papiere aus Osteuropa, dem Nahen Osten und Afrika. Anfangs waren für internationale Investoren nur auf US-Dollar lautende Staatsanleihen im Angebot. Mit der Verbesserung ihrer wirtschaftlichen Lage sind aufstrebende Staaten dazu übergegangen, sich in ihrer Heimatwährung zu finanzieren und diese Schuldpapiere auch am internationalen Kapitalmarkt zu platzieren. Das Angebot an Lokalwährungsanleihen ist mittlerweile größer 10 Mai 2015 I DAS INVESTMENT THEMA

Den Dollar im Blick Das Goldman Sachs Growth & Emerging Markets Debt Portfolio setzt schwerpunktmäßig auf Staatsanleihen in Hartwährung Im Jahr 2000 ging das Goldman Sachs Growth & Emerging Markets Debt Portfolio an den Start. Der Long-only-Fonds ist relativ breit diversifiziert. Dabei liegt der Fokus des Fonds auf US-Dollar-Anleihen, die von aufstrebenden Staaten begeben wurden. Ende Februar machte dieses Segment rund 55 Prozent des Portfolios aus. 11 Prozent steckten in Quasi-Staatsanleihen in Hartwährung. Dabei handelt es sich meist um Anleihen von den großen, staatlichen Unternehmen aus den Emerging Markets. Hinzu kommen taktische Positionen in Lokalwährungsanleihen, Unternehmensanleihen und Währungen. Ende Februar waren 13 Prozent in USD-Unternehmensanleihen investiert. Insgesamt sind über 350 Positionen im Fonds enthalten. Vor der Titelauswahl erfolgt eine umfassende Länderanalyse. Dazu schaut sich das Schwellenländer-Anleiheteam von GSAM unter anderem die Zahlungsbilanz des Landes, Steuereinnahmen sowie die Höhe und Struktur der In- und Auslandsschulden an. Neben den Staatsfinanzen werden darüber hinaus auch die wirtschaftliche Verfassung des Landes (zum Beispiel Inflation, Wachstum) und weichere Faktoren wie die politische Situation untersucht. Markt-Ineffizienzen nutzen Da sich die Fundamentaldaten der Schwellenländer ständig verbessern, halten die GSAM-Experten die sorgfältige Auswahl der einzelnen Anleihen für ebenso wichtig. Mit Blick auf die relative Entwicklung untersuchen sie so beispielsweise Marktverzerrungen, bei denen die Kurse von den fairen Bewertungen abzuweichen scheinen. Auch bei in US-Dollar begebenen Anleihen besteht ein nicht zu vernachlässigendes Zinsänderungsrisiko. Die Anleihenpreise sind von Schwankungen der Zinssätze abhängig, die verschiedene politische und wirtschaftliche Ursachen haben können. Wenn die Zinssätze in den USA steigen, fallen die Preise für in US-Dollar begebene Anleihen. Goldman Sachs Growth & Emerging Markets Debt Portfolio (USD) WKN A0H NN4 Auflegung 14. November 2005 1. Fonds-Tranche: 3. Mai 2000 Volumen 4,2 Mrd. USD Volatilität (3 J.) 7,02% TER 1,50% Regionale Allokation in Prozent Lateinamerika 39,7 Mittel- und Osteuropa 18,9 Asien 14,3 Nordamerika 11,1 Mittlerer Osten, Afrika 7,5 Barmittel 13,4 80 60 40 20 0% Westeuropa -5,3 GS Growth & Emerging Markets Debt (63,4%) JPM EMBI Global Diversified index (65,6%) -20 1. März 2010 28. Februar 2015 Quelle: GSAM, 28. Februar 2015 DAS INVESTMENT THEMA I Mai 2015 11

Staatsanleihen EMERGING MARKETS Emerging-Markets-Bonds: Bessere Bonitäten Zusammensetzung des EMBI Global Index nach Bonitätsrating. Der Index enthält Staatsanleihen und Anleihen von halbstaatlichen Emittenten aus Schwellenländern. Der Anteil der Investmentgrade-Anleihen hat kontinuierlich zugenommen. in Prozent 0 10 20 30 40 50 60 70 80 90 100 1994 1997 1998 2001 2002 2005 2006 2009 2010 2013 2014 als das Volumen der Staatsanleihen in Hartwährung. Die staatlichen Lokalwährungsanleihen haben für Anleger den Charme, dass sie nicht nur von den in der Regel höheren Zinssätzen des Landes profitieren, sondern auch vom Aufwertungspotenzial der Währungen. Im Gegenzug birgt diese Zusatzchance natürlich auch Risiken. Das höhere Gewinnpotenzial ist mit stärkeren Schwankungen verbunden. In der Vergangenheit haben Lokalwährungsanleihen eine höhere Volatilität aufgewiesen als Hartwährungsanleihen. Gerade in jüngster Zeit haben viele Schwellenländerwährungen gegenüber dem US-Dollar abgewertet. Das aktuelle Niveau eröffne aber für 2015 ein gewisses Erholungspotenzial auf der Währungsseite, meint Yacov Arnopolin, Portfoliomanager für Schwellenländeranleihen bei GSAM (siehe auch Porträt Seite 13). Unruhe durch Ölpreisverfall Für den Hartwährungsbereich war 2014 trotz hoher Volatilität ein robustes Jahr. Die Performance wurde vor allem von der Rally der US-Staatsanleihen angetrieben, sagt Sam Finkelstein, Leiter der Makrostrategien im Fixed-Income-Team IG BB B kein Rating Quelle: JP Morgan AM Stand 31.12.2014 Sam Finkelstein, GSAM: Fehlbewertungen durch Anleihen-Ausverkauf von GSAM. Für die meiste Unruhe hat der Ölpreisverfall gesorgt: Ein guter Teil der Erträge 2015 dürfte daraus stammen, dass der Markt erkennt, welche Staaten in der Folge des Ausverkaufs fehlbewertet wurden, so Finkelstein. Im Goldman Sachs Growth & Emerging Markets Debt Local Portfolio (siehe Seite 11) konzentriert sich das Management-Team zurzeit auf zwei Hauptthemen: erstens Reformen und zweitens die Gewinner und Verlierer bei der Entwicklung der Rohstoffpreise. Übergewichtet bleibt etwa die Dominikanische Republik, erklärt Finkelstein. Dort überzeugen ihn die fiskalischen Reformen, und der niedrige Ölpreis sollte die Leistungsbilanz des Landes stärken. 12 Mai 2015 I DAS INVESTMENT THEMA

Value mit Währungen Mit zusätzlichen Chancen auf Währungsgewinne lockt das Goldman Sachs Growth & Emerging Markets Debt Local Portfolio Das Goldman Sachs Growth & Emerging Markets Debt Local Portfolio hat den Markt für Lokalwährungsanleihen im Fokus. Es investiert in Staatsanleihen aus aufstrebenden Ländern, die in der jeweiligen Landeswährung begeben sind. Rund 85 Prozent des 2,2 Milliarden US- Dollar schweren Fonds steckten zu Ende Februar in solchen Anleihen, die fast ausschließlich von Staaten emittiert sind. Viel Aufwertungspotenzial Neben dem Zins- und Kreditrisiko besteht so auch ein Währungsrisiko. Wechselkursschwankungen können die Renditen ungeachtet der Wertentwicklung der Vermögenswerte erhöhen beziehungsweise verringern. 2014 wurden viele Emerging- Markets-Währungen überverkauft. Viele Währungen sollten dieses Jahr aufwerten und zur Performance des Fonds beitragen, sagt Yacov Arnopolin, leitender Portfoliomanager für die Schwellenländeranleihe-Fonds von GSAM. Bei der Auswahl der Papiere steht wie beim Goldman Sachs Growth & Emerging Markets Debt Portfolio am Anfang die Länderanalyse (siehe Seite 11). Hinzu kommt die Einschätzung der Währung. Stehen Währungs- und Zinsaussichten im Widerspruch, kann eines der Risiken abgesichert werden. Bei der regionalen Aufteilung dominieren die Papiere aus Lateinamerika mit rund 38 Prozent. Damit ist die Region gegenüber der Benchmark, dem JPM GBI-EM Global Diversified, ein gutes Stück (rund 10 Prozentpunkte) übergewichtet. Dieses Jahr finden wir vor allem Value in brasilianischen Lokalwährungsanleihen aufgrund der Zinsdifferenz zwischen Brasilien und anderen Ländern. Mit über 6 Prozent sind die realen Renditen im globalen Vergleich derzeit hoch, betont Fondsmanager Arnopolin. Auf der Währungsseite schätzt der Emerging-Markets-Staatsanleihen- Experte gegenwärtig die Indische Rupie: Die Reformen der neuen Regierung unter Premierminister Modi sollten für Kapitalzuflüsse sorgen und das Wachstum ankurbeln. Goldman Sachs Growth & Emerging Markets Debt Local Portfolio (USD) WKN A0M 9V9 Auflegung 29. Juni 2007 Volumen 2,2 Mrd. USD Volatilität (3 Jahre) 11,45% TER 1,85% Regionale Allokation in Prozent Lateinamerika 38,2 Mittel- und Osteuropa 33,1 Asien 24,6 Mittl. Osten, Afrika 15,5 Barmittel 1,4 Westeuropa -4,6 50 40 30 20 10 0% Nordamerika -8,2 GS Growth & Emerging Markets Debt Local Portfolio - Base (22,6%) JPM GBI EM Global diversified (31,1%) -10 1. März 2010 28. Februar 2015 Quelle: GSAM, 28. Februar 2015 DAS INVESTMENT THEMA I Mai 2015 13

Brillen-Shop in Malaysia: Die kaufkräftige Mittelschicht wächst Aktive Auswahl Ein aktiv gemanagter Mix über alle Segmente bietet einen effizienten Einstieg in die Asset-Klasse Emerging Markets Bonds Nicht nur für Einsteiger in die Anleihewelt der Emerging Markets bietet sich ein gemischter Ansatz an, der die unterschiedlichen Segmente des Markts abdeckt. Dieser eröffnet zum einen Anlegern den Zugang zu allen Facetten des Gesamtmarkts, der in den vergangenen Jahren an Vielfalt gewonnen hat. Zum anderen passen professionelle Fondsmanager die Gewichtungen und Ausrichtungen der einzelnen Segmente an die jeweiligen Marktaussichten an. Auch wenn die Korrelation zwischen den drei für internationale Investoren zugänglichen Hauptsegmenten Staatsanleihen in Hartund Lokalwährung sowie Unternehmensanleihen in Hartwährung vergleichsweise hoch ist, so weisen sie doch durchaus unterschiedliche Performance-Entwicklungen auf (siehe Grafik). Im vergangenen Jahr etwa litten die Anleihen vieler Staaten in Lokalwährung unter der starken Währungsabwertung gegenüber dem US-Dollar. Nicht nur auf der Chancenseite lohnt eine Diversifizierung und ein aktives Management, auch das Risiko kann über einen Blend-Ansatz besser gestreut werden. Die einzelnen Segmente haben ihre eigenen Charakteristika. So haben zum Beispiel Anleihen in Lokalwährung ein Rendite-Unterschiede ausnutzen Die drei Anleihe-Segmente der Emerging Markets bewegen sich unterschiedlich. Bei einem Blend-Ansatz übernehmen Fondsmanager die optimale Gewichtung. Jährliche (Index-)Rendite auf US-Dollar-Basis in Prozent Hartwährungsanleihen (JPM EMBI Global Div) 17,4 16,8 Lokalwährungsanleihen (JPM GBI-EM Global Div) 15,0 Unternehmensanleihen (JPM CEMBI Broad Div) 7,3-1,8 2,3 niedrigeres Zinsänderungsrisiko und ein bessere Liquidität als Anleihen in US-Dollar. Allerdings weisen sie dafür tendenziell eine höhere Volatilität auf. US-Dollar-Anleihen aus Emerging Markets hingegen unterliegen dem US-Zinsrisiko und besitzen relativ lange Laufzeiten. -0,6-5,3-5,7-9,0 1,8 1,8-1,0 1) 2011 2012 2013 2014 2015 7,4 5,0 1) bis Ende Februar 2015 Quelle: JP Morgan; GSAM Berechnungen 14 Mai 2015 I DAS INVESTMENT THEMA

BLEND-ANSATZ Foto: Bloomberg Alles in einem Das Goldman Sachs Growth & Emerging Markets Debt Blend Portfolio bietet Zugang zu allen Schwellenländeranleihen-Segmenten Der Markt für Schwellenländeranleihen hat in den vergangenen Jahren deutlich an Größe, aber auch an Vielfalt gewonnen. Er erstreckt sich regional über die gesamte Welt und umfasst sowohl Staats- als auch Unternehmensanleihen aller Bonitäten. Die Papiere sind in Hart- oder Lokalwährung erhältlich. Das vor rund zwei Jahren aufgelegte Goldman Sachs Growth & Emerging Markets Debt Blend Portfolio bietet in einem Produkt Zugang zum gesamten Anleiheuniversum der Schwellenländer und zudem eine aktive taktische Anpassung der Gewichtung der drei Segmente an die Marktaussichten. Basis der Fondsstrategie ist eine neutrale Allokation aus drei Indizes: Der Lokalwährungsindex für Staatsanleihen JPM GBI-EM Global Diversified fließt hier zu 50 Prozent ein, der Hartwährungsindex für Staatsanleihen JPM EMBI Global Diversified und der Unternehmensanleiheindex JPM CEMBI Broad Diversified machen je 25 Prozent aus. Das Asset-Allocation-Modell des Fonds umfasst drei Filter: zum einen die fundamentale Bottom-up-Analyse von Ländern und Unternehmen, zum anderen eine quantitative Datenanalyse und drittens sektorübergreifende Einschätzungen. Dabei sollte jedoch nicht vergessen werden, dass trotz der breiten Diversifizierung über alle Schwellenländeranleihen-Segmente auch das Goldman Sachs Growth & Emerging Markets Debt Blend Portfolio unter anderem Liquiditäts-, Zins- und Wechselkursrisiken unterliegt. 350 Werte in einem Fonds Zu Ende Februar steckten fast 350 Wertpapiere im breit diversifizierten Portfolio. Rund 40 Prozent des Fondsvermögens war in Lokalwährung angelegt. Auf der Hartwährungsseite überwogen leicht die Unternehmensanleihen gegenüber den Staatsanleihen. Daneben machten Quasi-Staatsanleihen knapp 9 Prozent des Portfolios aus. Klarer regionaler Schwerpunkt mit fast 45 Prozent des Fondsvolumens war Lateinamerika. Goldman Sachs Growth & Emerging Markets Debt Blend Portfolio (USD) WKN A1W YZJ Auflegung 8. Mai 2013 Volumen 221 Mio. USD Volatilität (1 Jahr) 6,27% TER 1,65% Allokation nach Segmenten in Prozent Staatsanleihen (in lokaler Währung) 37,4 Unternehmensanleihen (in Hartwährung) 21,5 Staatsanleihen (in Hartwährung) 17,7 Quasi-Staatsanleihen (in Hartwährung) 8,4 Quasi-Staatsanleihen (in lokaler Währung) 1,0 Unternehmensanleihen (in lokaler Währung) 0,6 5 0% -5 Sonstige 9,5 GS Growth & Emerging Markets Debt Blend (0,6%) Benchmark (1,3%) -10 8. Mai 2013 27. Februar 2015 Quelle: GSAM, 28. Februar 2015 DAS INVESTMENT THEMA I Mai 2015 15

AKTIEN EMERGING MARKETS In den vergangenen drei Jahren hatten Investoren mit ihren Schwellenländeraktien ein eher schweres Los. Während die Börsen in den USA, Europa und Japan im Liquiditätsrausch nach oben schossen, hatten die Emerging Markets das Nachsehen. Indes: Mit den zunehmenden Sorgen der Investoren um die Bewertungen in den Industriemärkten könnten die Emerging Markets an Attraktivität gewinnen, prognostiziert Prashant Khemka. Der CIO für Schwellenländeraktien bei Goldman Sachs Asset Management (GSAM) hält einen Blick auf den Gesamtmarkt allerdings für wenig aussagekräftig. Die Aktienkurse werden vor allem von länder-, sektoren- oder unternehmensspezifischen Faktoren getrieben, nicht von allgemeinen Schwellenländer- Themen, so Khemka. Ganz genau hinschauen Die Divergenz im Emerging-Markets- Universum ist enorm. Das gilt auch Sam für Finkelstein, GSAM: Fehlbewertungen durch Anleihen-Ausverkauf die Aktienmärkte, wie ein genauerer Blick auf ausgewählte Länder zeigt China gibt den Takt vor Ein differenzierter Blick ist daher unumgänglich. Auch die großen aktuellen Themen, die die Emerging Markets zurzeit beschäftigen, wie der Ölpreis oder Strukturreformen, variieren in ihren Auswirkungen stark. Wichtigstes Schwellenland ist China nicht nur aus wirtschaftlicher Sicht, auch der Aktienmarkt hat mit über 20 Prozent das größte Gewicht im Index MSCI Emerging Markets. Chinas gebremstes Wachstum stimmt die GSAM-Experten vorsichtig: Chinas Immobilienmarkt schwächelt weiter, und der Luxusgüterkonsum präsentiert sich teilweise reformbedingt rückläufig, so Khemka. Dadurch könnte das Wachstumsziel der Regierung 16 Mai 2015 I DAS INVESTMENT THEMA

China: Günstig einkaufen Chinesische Aktien handeln rund 20 Prozent unter ihrem langfristigen Durchschnitt. Vor allem bei Finanzwerten liegt das Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) deutlich unter dem historischen Durchschnitt. 12-Monats-Forward KGV (Dezember 2014) gegenüber historischem 12-Monats-Forward KGV in Prozent Basiskonsumgüter +20 IT +9 Telekom +7 Gesundheit -8 Versorger -12 Industrie -14 Energie -14 Basismaterialien -16 GESAMTMARKT -21 Zyklischer Konsum -24 Finanzwerte -42 % Quelle: DataSream, MSCI, GSAM Chinesisches Paar am Apple-Headquarter in Shanghai Foto: Bloomberg Die Bewertungen am Aktienmarkt liegen in vielen Sektoren unter dem historischen Durchschnitt (siehe Grafik). In der nächsten Zeit könnte es jedoch nach Ansicht Khemkas bei den Kursen kräftig schwanken. Ein Grund dafür sind die zunehmenden Transaktionen durch das Shanghai-Hongkong-Stock-Connect-Programm. Seit November 2014 können Investoren an der Börse in Hongkong in Shanghai gelistete Unternehmen kaufen und umgekehrt. Als weitere Auslöser für Volatilität am chinesischen Aktienmarkt sieht Khemka geplante sektorspezifische Veränderungen und die ungewisse Lage im Finanzsektor. Zum Investorenliebling hat sich das noch vor Kurzem verpönte Indien entwickelt. Hohe Inflation, eine prekäre fiskalische Situation und Korruptionsskandale beutelten das Land. Nach dem Regierungswechsel im Mai 2014 steht das Barometer wieder auf Sonnenschein. Der neue Premierminister Narendra Modi hat Reformen auf den Weg gebracht. Vom Aktienmarkt hat Modi schon zum Start der Amtszeit sehr viele Vorschusslorbeeren erhalten. von 7,5 Prozent zu hoch angesetzt sein. Grundsätzlich erwartet Khemka aber, dass das Wachstum durch die Reformen an Qualität gewinnt. DAS INVESTMENT THEMA I Mai 2015 17

AKTIEN EMERGING MARKETS Jetzt gilt es nicht zu enttäuschen. Die Experten von GSAM sind positiv gestimmt und finden trotz bereits stark gestiegener Kurse noch ausreichend Anlagemöglichkeiten (mehr dazu siehe Seite 20/21). Schnäppchenjagd in Russland Eine ganz andere Entwicklung gab es 2014 in Russland. Zu den Sanktionen aufgrund der Ukraine-Krise, die vor allem den Bankensektor hart treffen, kamen der fallende Ölpreis und eine extreme Abwertung des Rubels. Der russische Aktienmarkt war 2014 ein klarer Underperformer. Auch wenn sich die makroökonomische Lage nicht gebessert hat und der 140 120 100 80 60 40 20 0% Marktkonsens von weiterhin billigem Öl ausgeht, sieht Khemka Chancen in Russland: Wir sind uns der historisch niedrigen Bewertungen bewusst und suchen dort weiter nach qualitativ hochwertigen Unternehmen, in die wir investieren können. Das vierte BRIC-Land, Brasilien, hat ein durchmischtes Aktienjahr hinter sich. Bis zur Präsidentschaftswahl im Oktober liefen die Kurse hoch, in der Hoffnung auf einen Regierungswechsel. Dilma Rousseff blieb jedoch im Amt, und die Kurse gingen wieder auf Talfahrt. Auch Khemka lässt in Brasilien Vorsicht walten, vor allem bei Unternehmen, bei denen staatliche Die Schere ging auf und könnte sich bald wieder schließen Gegenüber dem MSCI-Weltaktienindex blieb der MSCI Emerging Markets seit einigen Jahren im Hintertreffen. Zeit für eine Aufholjagd. Aktien Industriemärke (MSCI World, 114,4%) Aktien Schwellenländer (MSCI Emerging Markets, 39,8%) -20 18. März 2010 18. März 2015 Quelle: Bloomberg Prashant Khemka, CIO für Schwellenländeraktien bei GSAM Interventionen zu unterdurchschnittlichen Erträgen führen. Im Versicherungs- und Gesundheitssektor findet er aber durchaus einige attraktive Unternehmen, die langfristig von Brasiliens vorteilhafter Demografie profitieren sollten. Selektive Chancen in Mexiko Weiter nördlich, in Mexiko, sieht er nur sehr ausgesuchte Chancen, vor allem im Finanz- und Konsumbereich. Die Bewertungen der mexikanischen Aktien findet Khemka schon sehr teuer. Das Land ist bereits seit dem Regierungswechsel 2013 auf Reformkurs. Als sechstgrößter Ölproduzent der Welt leidet Mexiko unter dem Ölpreisverfall, profitiert aber andererseits sehr stark von der wirtschaftlichen Erholung in den USA. 18 Mai 2015 I DAS INVESTMENT THEMA

Breites Spektrum Das Goldman Sachs Growth & Emerging Markets Broad Equity Portfolio investiert weltweit in Aktien aus Schwellenländern Jedes Land, jeder Sektor hat seine eigenen Stärken und Schwächen. Diese gilt es zu erkennen, um die Unternehmen zu finden, die am besten von den Vorteilen profitieren. Das 23-köpfige Emerging-Markets- Aktien-Team von GSAM unter der Leitung von Prashant Khemka hat die Entwicklungen in den weltweiten Schwellenländern von den Standorten Sao Paulo, Sshanghai, Mumbai, Hongkong, Singapur und London aus genau im Blick. Vor allem schauen die Analysten jedoch auf die einzelnen Unternehmen. Denn die Einzeltitelauswahl soll für das Goldman Sachs Growth & Emerging Markets Broad Equity Portfolio der größte Treiber für die Überschussrendite sein. Sie durchleuchten zum einen das Unternehmen an sich: das Geschäftsmodell, das Management, die Branche. Zum anderen schauen sie auf die Bewertungskennziffern. Mithilfe der Analyse wollen sie stabile Unternehmen identifizieren, die deutlich unter ihrem inneren Wert gehandelt werden. Insgesamt kommen 100 bis 150 Aktien ins Portfolio von großen und kleinen Unternehmen. Ziel ist es, den Fonds auf die vielversprechendsten Anlageideen zu fokussieren und ein unter Risikogesichtspunkten möglichst differenziertes Portfolio zu erstellen. Schwellenmärkte bergen aufgrund potenziell geringerer Stabilität und Liquidität sowie schwächerer finanzieller, rechtlicher, sozialer, politischer und wirtschaftlicher Strukturen ein höheres Risiko als viele Industrieländer. Indien klar übergewichtet Größte Länderposition ist China, knapp 19 Prozent des Fondsvermögens und damit etwas weniger als im Vergleichsindex MSCI Emerging Markets waren hier Ende Februar investiert. Indien, zweitgrößte Position mit etwa 15 Prozent, ist hingegen klar übergewichtet. Drittgrößte Position ist Südkorea, wo die Fondsmanager Anlagemöglichkeiten bei Unternehmen finden, die im heimischen Markt aktiv sind und von einer wirtschaftlichen Erholung profitieren sollten. Goldman Sachs Growth & Emerging Markets Broad Equity Portfolio WKN A0H NPF Auflegung 14. November 2005 Fonds: 5. März 2001 Volumen 143 Mio. USD Volatilität (3 J.) 14,5% TER 2,25% Ländergewichtung in Prozent China 18,6 Indien 14,9 Südkorea 13,2 Taiwan 10,9 Brasilien 7,1 Südafrika 4,7 Indonesien 3,9 20 15 10 5 Mexiko 3,7 Russland 3,5 Thailand 3,2 Sonstige 14,7 GS Growth & Emerging Markets Broad Equity Portfolio (12,5%) 0% MSCI Emerging Markets (13,6%) -5 1. März 2010 28. Februar 2015 Quelle: GSAM, 28. Februar 2015 DAS INVESTMENT THEMA I Mai 2015 19

AKTIEN INDIEN Am letzten Februartag legte der indische Finanzminister Arun Jaitley den Haushaltsentwurf für das erste volle Finanzjahr der neuen Regierung vor, das im April beginnt. Dabei ging es nicht nur um Zahlen, sondern auch um die wirtschaftliche Marschrichtung. Im Fokus stehen der Ausbau der Infrastruktur und die Schaffung eines geschäftsfreundlicheren Umfelds für private und ausländische Investoren. Zudem will die Regierung das produzierende Gewerbe in Indien wieder wettbewerbsfähiger machen und ein verlässliches Steuersystem vorantreiben. Damit soll der Erfolgskurs fortgesetzt werden, den Premierminister Narendra Modi nach seiner Wahl im Mai 2015 eingeschlagen hat. Seit dem Machtwechsel lebt das Land wieder auf. Modi hat schnell strukturelle Reformen eingeleitet, unwirtschaftliche Subventionen gekürzt, den Arbeitsmarkt reformiert und die Beschränkungen für ausländische Investitionen gelockert. Die gesamtwirtschaftliche Lage hat sich deutlich verbessert, so Prashant Khemka, Investmentchef für Schwellenländeraktien bei GSAM. Er sieht vor allem drei positive Entwicklungen: Die Rupie hat sich stabilisiert, da das indische Doppeldefizit unter Kontrolle ist. Zudem ist die Inflation zurückgegangen, was nicht nur auf Erst am Anfang des Aufschwungs Indien startet seit dem Regierungswechsel im vergangenen Mai wieder durch. Der Erholungskurs dürfte sich fortsetzen Hoffnungsträger: Indiens Premierminister Narendra Modi die restriktive Geldpolitik, sondern auch auf den gefallenen Ölpreis zurückzuführen ist, von dem Indien als Netto-Ölimporteur profitiert. Khemka ist zuversichtlich, dass der Fortschritt in Indien anhält: Der neue Haushaltsplan bestärkt uns in unserer Ansicht, dass Indien wieder zu einem Wirtschaftswachstum im hohen einstelligen Bereich und zu einem Wachstum der Unternehmensgewinne von über 20 Prozent zurückkehren kann. Die Bewertungen der Aktien seien auf vernünftigem Niveau, in der Nähe des historischen Durchschnitts. Für Investoren ist es ein guter Einstiegszeitpunkt in einen Markt, der am Anfang eines mehrjährigen Gewinnwachstumszyklus stehen könnte, so Khemka. 20 Mai 2015 I DAS INVESTMENT THEMA