Ist die Gesetzliche Krankenversicherung im Gendermainstream?



Ähnliche Dokumente
Glaube an die Existenz von Regeln für Vergleiche und Kenntnis der Regeln

FAMILIENSTAND ALLEINERZIEHENDE MÜTTER

Gründe für fehlende Vorsorgemaßnahmen gegen Krankheit

zwischen und dem GKV-Spitzenverband*, Berlin

30 Fragen zur Sozialversicherung

Die Krankenversicherung. Versicherte Finanzierung Geschichte Leistungen Organisation

Die Krankenversicherung. Versicherte Finanzierung Geschichte Leistungen Organisation

Fachtag Gesundheit und Pflege 2011 an der Evangelischen Hochschule Nürnberg

Zukunftssicherheit von PKV und GKV

Knappschaft Gesundheitsmanagement Bochum

I. Allgemeine Angaben zur Person und zum Unternehmen

Ein strahlendes Lächeln mit uns kein Problem!

Risiko Pflegebedürftigkeit Unwissenheit verhindert Vorsorge

Letzte Krankenkassen streichen Zusatzbeiträge

Inhaltsverzeichnis. 2. Arbeitslosenversicherung Beitragsbemessungsgrenze (BBG) Bezugsgröße Beitragssatz 5 2.

micura Pflegedienste München/Dachau GmbH

Presse-Information

Existenzgründung. Informationen zum Versicherungsrecht. Ansprechpartner: Thomas Vockel Telefon:

Medikalisierung oder Kompression? Wie die demographische Entwicklung auf die Krankenversicherung wirkt?

Crowdfunding Umfrage Bekanntheit & Beteiligung

Verzahnung von Arbeitsschutz und betrieblichem Gesundheitsmanagement. Gesunde Ansatzpunkte für sinnvolle Maßnahmen

Management Summary. Was macht Führung zukunftsfähig? Stuttgart, den 21. April 2016

Nicaragua. Wo die Menschen leben Mehr als die Hälfte der Menschen lebt in Städten. Denn auf dem Land gibt es wenig Arbeit.

Erfahrungen mit Hartz IV- Empfängern

Zahnpflege und Mundpflege bei Pflegebedürftigkeit und Behinderung

3 Great Place to Work Institut Deutschland

Textgegenüberstellung. Artikel 1 Änderung des Allgemeinen Sozialversicherungsgesetzes

Soziale Absicherung der Existenzgründer. Workshop Gründer- und Jung- Unternehmer- Messe der IHK Köln in Leverkusen

Das heutige Umlagesystem der gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) steht vor großen Problemen:

Im Folgenden werden einige typische Fallkonstellationen beschrieben, in denen das Gesetz den Betroffenen in der GKV hilft:

Baugesetzbuch: 1 Abs. 6 BauGB. Soziale Wohnraumförderung: 1 Abs. 2 WoFG

Bewertung und Optimierung des Angebots der Kantinen der Stadt Freiburg nach gesundheitlichen Gesichtspunkten

Potenzial für den KV Verkauf

Herzlich willkommen!

Sozialversicherungskennzahlen 2010

Unterhaltsrecht und Veränderungen im Arbeitsrecht

HealthCare Relationship Management.

Infografiken. Höheres Reha- Budget Regulärer Renteneintritt. Vorzeitiger Renteneintritt nach mindestens 45 Beitragsjahren. Welche Zeiten zählen?

Dialogtag 2014 Private Vereinbarung? Aber richtig!

Soziale Absicherung. Was ist wichtig? Frank Hämmerlein

Fragen und Antworten: zusätzlicher Beitragssatz

Leitbild. LG Liechtensteinisches. Gymnasium

Bildung für ArbeitnehmerInnen ein Aktionsfeld für BetriebsrätInnen am Beispiel Handel

Kundenbindung durch Versorgungsmanagement und Mehrwertdienste

s- Sparkasse Die Ausbildung ist schon mal gesichert! Die Sparkassen-KinderleichtVorsorge. Sparkassen-Finanzgruppe

Was ist neu bei der Rente? Informationen zum Rentenpaket Alois Karl, MdB Wahlkreisabgeordneter für Amberg-Sulzbach-Neumarkt

Integrierte Dienstleistungen regionaler Netzwerke für Lebenslanges Lernen zur Vertiefung des Programms. Lernende Regionen Förderung von Netzwerken

Für die Teilnahme der Versicherten an folgenden Versorgungsformen sind Wahltarife anzubieten:

Betriebliche Gestaltungsfelder

mehrmals mehrmals mehrmals alle seltener nie mindestens **) in der im Monat im Jahr 1 bis 2 alle 1 bis 2 Woche Jahre Jahre % % % % % % %

Strategien zur Tabakprävention und entwöhnung Was zahlen die Krankenkassen? Niedersachsen 1

Krankenversicherung und Pflegeversicherung. Vortrag IHK Heilbronn-Franken Heilbronn, den 19. November 2013

Zufriedenheit mit der Fachtagung insgesamt

Gesund bis zur Rente - Was sagen die Daten der GKV?

Menschen und Natur verbinden

Was ist Journalismus? Basis-Stilform: Die Nachricht. Metall. Macht. Medien. Eine Plattform der IG Metall Jugend

Private Gesundheitsausgaben älterer Menschen

Was ist Sozial-Raum-Orientierung?

Volksinitiative Einheitskasse:

Was ist Peer-Beratung?

Die Pflege-Ausbildung

DGSMP Jahrestagung 2012

Das Institut für berufliche Aus- und Fortbildung stellt sich vor

Elternbefragung der Kindertagesstätte...

INNOVATIONEN UND QUALIFIZIERUNG WAS SAGEN BETRIEBSRÄTE?

Hinweise zum Fragebogen. Wir möchten Sie darum bitten, die jeweils zutreffenden Antworten in den dafür vorgesehenen

Gesundheit ist Chefsache. Betriebliches Gesundheitsmanagement

Catherina Lange, Heimbeiräte und Werkstatträte-Tagung, November

WIdOmonitor: 20 Millionen gesetzlich Versicherte erhalten jährlich ein IGeL-Angebot

Home Care Berlin e.v. Beratung und Förderung der spezialisierten ambulanten Palliativversorgung (SAPV)

Existenzgründung Der Weg in die Selbstständigkeit

Krankenkassenwahl: Nicht nur eine Frage des Beitragssatzes

Die Betriebskrankenkasse Philips* Employer of Choice

DIE SOZIALVERSICHERUNG

GeFüGe Instrument I07 Mitarbeiterbefragung Arbeitsfähigkeit Stand:

Gesundheit erhalten. Mehr Extras für gesetzlich Kranken- versicherte! Manchmal hält die erste Liebe länger als die zweiten Zähne.

Herzlich willkommen zur Arbeitsgruppe B7. Krankenversicherung, Beitragsschulden, Präventionsgesetz. Lars Schubert AOK Baden-Württemberg

Österreichische Trachtenjugend

BARMER GEK Zahnreport 2013 Sachsen

54.600, , Bezugsgröße p.a. mtl , , Beitragssatz 2,8 % 2,8 % 2.4 Höchstbeitrag mtl. 151,20 127,40

Stand 15. Oktober Fragen und Antworten

Aktuelles zu Rahmenbedingungen & Rechtsprechung. Von. Jörn Schroeder-Printzen. Fachanwalt für Medizinrecht Fachanwalt für Sozialrecht

Was ist neu bei der Rente? Informationen zum Rentenpaket 2014

Die. als Teil Ihres individuellen

Wir machen neue Politik für Baden-Württemberg

Faktenblatt. Thema: Beitragsrückstände - Ermäßigung und Erlass

Sterben in Deutschland Wissen und Einstellungen zum Sterben

Das Leben von Frauen und Männern in Europa (LQVWDWLVWLVFKHV3RUWUlWYRQ)UDXHQXQG 0lQQHUQLQDOOHQ/HEHQVDEVFKQLWWHQ

Die Invaliden-Versicherung ändert sich

Methodenfehler im Morbi-RSA: Für alte und schwerkranke Menschen wird den Kassen zu wenig Geld zugewiesen

Gesundheitsorientierte Führung zur Kunst andere und sich selbst gesund zu führen

Aktuelle Beitragsbemessungsgrenzen und Beitragssätze in der Sozialversicherung

Stabilisierung der Finanzierungsbasis und umfassender Wettbewerb in einem integrierten Krankenversicherungssystem

Aus der Praxis in die Praxis? Die berufliche Situation der Absolventen Bachelor of Nursing vor und nach dem Studium

Erste-Hilfe-Schulung für Unternehmen

Probleme kann man nie mit derselben Denkweise lösen, durch die sie entstanden sind. Albert Einstein BERATUNG

Verschreibungsfreie Arzneimittel wieder in der Erstattung

Bund freiberuflicher Hebammen Deutschlands e.v. (BfHD), Frankfurt. schließen hiermit nach 134a Abs. 1 Satz 3 SGB V die folgende Vereinbarung:

Zwischenbericht zum Würth Bildungspreis

Indikatoren-Erläuterung

Transkript:

Ist die Gesetzliche Krankenversicherung im Gendermainstream? Birgit Fischer, stellvertretende Vorstandvorsitzende Deutscher Frauenrat 12. Juni 2009 Deutscher Frauenrat 12.06.2009 1

Rahmenbedingungen GKV Keine Beiträge nach Alter, Gesundheitsstatus und Geschlecht Beiträge prozentual vom Einkommen Familienversicherung Wahltarife PKV Basistarife Risikozuschläge/Äquivalenzprinzip Selbstbehalt/Beitragsrückerstattung Beiträge nach Leistungsumfang Individualversicherung Trennung zwischen GKV und PKV nicht mehr so strikt. Deutscher Frauenrat 12.06.2009 2

Rahmenbedingungen Gesetzliche Krankenversicherungen haben die Versicherten durch Aufklärung, Beratung und Leistungen auf eine gesunde Lebensweise hinzuwirken Den religiösen Bedürfnissen ist Rechnung zu tragen KK, Leistungserbringer und Versicherte haben darauf zu achten, dass die Leistungen wirksam und wirtschaftlich erbracht werden Deutscher Frauenrat 12.06.2009 3

Rahmenbedingungen Altersarmut ist immer noch weiblich Der Gesundheitszustand hängt von soziodemografischen Faktoren ab Krankenkassen haben. insbesondere einen Beitrag zur Verminderung sozial bedingter Ungleichheit von Gesundheitschancen erbringen. 20 SGB V Deutscher Frauenrat 12.06.2009 4

Die BARMER im Gendermainstream Deutscher Frauenrat 12.06.2009 5

Gender/Diversity Ganzheitlicher Ansatz: biologisches, soziales Geschlecht und andere Kategorien, wie Alter, Herkunft usw. Deutscher Frauenrat 12.06.2009 6

Gender/Diversity Kein Wein in alten Schläuchen Chancengleichheit Respekt Wertschätzung Antidiskriminierung Deutscher Frauenrat 12.06.2009 7

Zwei Perspektiven BARMER als Arbeitgeber BARMER als Krankenversicherung Deutscher Frauenrat 12.06.2009 8

BARMER als Arbeitgeber Wo liegt der Nutzen? Mehr Chancengleichheit in der Personalentwicklung Effizienter Einsatz von Beschäftigten Anpassung an gesellschaftliche Entwicklungen Zielorientierte und erfolgreiche Kommunikation Deutscher Frauenrat 12.06.2009 9

BARMER als Arbeitgeber Was hat die BARMER getan? Ausbildung von GenderberaterInnen Einrichtung einer Gender Koordinierungsstelle Schulung von Führungskräften Integration des Genderaspektes in Aus- und Weiterbildung Einbindung ins das betriebliche Gesundheitsmanagement für Unternehmen Deutscher Frauenrat 12.06.2009 10

BARMER als Krankenversicherung: Gesundheits- und Versorgungsmanagement Berücksichtigung der Lebensphasen und Lebenslagen Männer und Frauen ab dem 80. Geburtstag Pränatales Stadium Geburt bis zum 29. Tag vom 30. Tag bis 18 Monate 19 Monate bis 36 Monate 3 bis 5 Jahre 6 bis 13 Jahre 14 bis 17 Jahre 18 bis 29 Jahre 30 bis 44 Jahre 45 bis 54 Jahre 55 bis 64 Jahre 65 bis 79 Jahre Fötus Säugling Kleinstkind Kleinkind Kind Kindergarten Kind Schule Jugend Frühes Erwachsenenalter Mittleres Erwachsenenalter Frühes Alter Alter Höheres Erwachsenalter Hochaltrigkeit biologisches Geschlecht, soziale Schicht, Herkunft, Gesundheitszustand, Umwelt BARMER Leistungen Arzneimittel, ärztliche und zahnärztliche Leistungen, Krankenhausleistungen, Heil- und Hilfsmittel, Krankengeld, Rehabilitation, Vorsorge, Früherkennung, BGM Pflege Service Wahltarife Deutscher Frauenrat 12.06.2009 11

Gesundheits- und Versorgungsmanagement Ziel Passgenaue Leistungen für die Vielfalt der Kundinnen und Kunden Leistungen mit hohem Zielerreichungsgrad Höhere Zufriedenheit der Versicherten Deutscher Frauenrat 12.06.2009 12

Gesundheits- und Versorgungsmanagement Identifikation von Versorgungsdefiziten Beteiligung an der WHC- Versorgungsstudie: Harnininkontinenz bei Frauen in Deutschland, 2005 Eine Befragung von 2004 Frauen im Alter von 25 bis 75 Jahren Jede 5. Frau verliert zum Zeitpunkt der Befragung ungewollt Urin. Harninkontinenz gilt als Frauenkrankheit, dabei sind auch Männer betroffen. Ein Beispiel: Das Thema Harninkontinenz Deutscher Frauenrat 12.06.2009 13

Gesundheits- und Versorgungsmanagement Mediale Kommunikation: Versicherte Deutscher Frauenrat 12.06.2009 14

Gesundheits- und Versorgungsmanagement Mediale Kommunikation: Hausärzte Deutscher Frauenrat 12.06.2009 15

Gesundheits- und Versorgungsmanagement 2007 Todesursache: Herz-Kreislauf-Erkrankungen 38,4 % der gestorbenen Männer 47,7 % der gestorbenen Frauen Deutscher Frauenrat 12.06.2009 16

Gesundheits- und Versorgungsmanagement Weitere mediale Kommunikation BARMER Gesundheitsmagazin Deutscher Frauenrat 12.06.2009 17

Gesundheits- und Versorgungsmanagement Weitere mediale Kommunikation BARMER Gesundheitsmagazin Deutscher Frauenrat 12.06.2009 18

Gendersensitive Gesundheitsversorgung ist nicht nur gerecht, sondern rechnet sich auch. Deutscher Frauenrat 12.06.2009 19