Wachstum durch M&A Vom Screening bis zur Post-Merger-Integration

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Transkript:

Wachstum durch M&A Vom Screening bis zur Post-Merger-Integration FH-Prof. Mag. Mag. Günter Zullus Controllerforum 2014 Agenda Wachstum durch M&A Vom Screening bis zur Post-Merger-Integration 1.) Vorstellung 2.) M&A Begriffsdefinitionen und Trends 3.) Der M&A-Prozess 4.) Screening 5.) Due Diligence und Bewertung 6.) Integration 1

Agenda Wachstum durch M&A Vom Screening bis zur Post-Merger-Integration 1.) Vorstellung 2.) M&A Begriffsdefinitionen und Trends 3.) Der M&A-Prozess 4.) Screening 5.) Due Diligence und Bewertung 6.) Integration Mergers & Acquisitions - Facts Der Großteil der M&A-Deals erfüllt nicht die Erwartungen und erhöht den Shareholder Value nicht im geplanten Ausmaß! Weniger als 10% des Managements sind davon überzeugt, dass alle Akquisitionsziele erreicht wurden! Im Schnitt weisen Unternehmen 3 Jahre nach der Akquisition geringere Wachstumsraten auf als ihre Konkurrenten! Gründe, warum Unternehmenstransaktionen die geplanten Ziele nicht erreichen: Unklare und unrealistische Ziele Unklare Verantwortlichkeiten Kulturelle Unterschiede und mangelnde Kommunikation Fehler beim Integrationsprozess etc. Quelle: Hay Group Research, 2013 2

Mergers & Acquisitions (M&A): Begriff Merger: Acquisition: wörtlich - Verschmelzung/Fusion/Zusammenschluss, wobei ein Unternehmen seine rechtliche Selbstständigkeit verliert wörtlich - Erwerb/Kauf/Übernahme, wobei auch Leitungs- und Kontrollrechte vom Käufer erlangt werden M&A im engeren Sinn: = Handel (Kauf/Verkauf) von Unternehmen, Unternehmensteilen und Unternehmensbeteiligungen M&A im weiteren Sinn (selten): = M&A im engeren Sinn zuzüglich vertiefte Kooperationen (Joint Ventures, Allianzen etc.) Motive für M&A-Aktivitäten Typischerweise: Erzielung von Synergien (Vertrieb, Produktion, Einkauf) in bestehenden Geschäftsfeldern (Effizienztheorie - horizontale M&A) Vorwärts- oder Rückwärtsintegration Verlängerung der eigenen Wertschöpfungskette (vertikale M&A) Diversifikation Erschließung neuer Geschäftsfelder, Erschließung des Marktzutritts (laterale M&A) Ausbau der Marktposition/des Marktanteils - Stärkung der Macht gegenüber dem Kunden (Monopoltheorie) Kapitalisierung eines Informationsvorsprungs gegenüber dem Verkäufer durch Erwerb (und ev. Weiterverkauf) (Bewertungstheorie) Erzielung eines Gewinns durch Zerschlagung und Weiterverkauf der Teile (Raider-Theorie) 3

Volumen der M&A-Deals von 1995 bis 2012 (in Milliarden USD) global Europa Quelle: Thomson Reuters Statista 2013; http://de.statista.com/statistik/daten/studie/153735 Verteilung der globalen M&A-Deals im Jahr 2012 (%-Anteil am Transaktionswert) 30,8% Europa gesamt Quelle: Thomson Reuters Statista 2013; http://de.statista.com/statistik/daten/studie/153735 4

Verteilung der M&A-Deals im Jahr 2013 (Q1-Q3) nach Branchen (in Milliarden USD) global Europa Quelle: Thomson Reuters Statista 2013; http://de.statista.com/statistik/daten/studie/153735 Anzahl M&A-Transaktionen pro Jahr in D und Ö 1.191 972 1.014 975 917 Deutschland Österreich Quelle: M&A Database, Universität St. Gallen 5

Agenda Wachstum durch M&A Vom Screening bis zur Post-Merger-Integration 1.) Vorstellung 2.) M&A Begriffsdefinitionen und Trends 3.) Der M&A-Prozess 4.) Screening 5.) Due Diligence und Bewertung 6.) Integration Der idealtypische M&A-Prozess Strategische Analyse und Konzeptionsphase Transaktionsphase Integrationsphase Screening Vorvertraglicher Kontakt Due Diligence Bewertung Externe Prüfung Signing Closing Unternehmensstrategie Akquisitionsstrategie Verhandlung Integrationsplanung Integrationsumsetzung Integrationskontrolle Festlegung der Unternehmensziele Unternehmens- und Umweltanalyse Festlegung der Unternehmensstrategie Bestimmung der Akquisitionsziele Analyse des Akquisitionsumfeldes Festlegung der Akquisitionsstrategie Akquisitionsplanung, Organisation Akquisitionsprozess Definition von Anforderungskriterien Auswahl potenzieller Kaufobjekte (Targets) Grobe Informationsbeschaffung Grobe Simulation des integrierten Unternehmens Entscheidung über Ansprache oder Abbruch Suche nach externen Beratern Kontaktaufnahme Informationsgewinnung Vorverhandlungen Grobbewertung Letter of Intent Informationsbeschaffung Auswertung und Aggregation der Information Entscheidung über Machbarkeit Auswahl der Bewertungsverfahren Prognose der Unternehmensentwicklung Bestimmung des Unternehmenswerts (Grenzpreis) Akquisitionsfinanzierung Interne Beschlüsse Kaufpreis und Modalitäten Wettbewerbsbehörden (Kartellrecht) Börsenrechtliche und sonstige Prüfungen Vertragsabschluss Übergang der Verfügungsgewalt Definition der Integrationsziele Erarbeitung des Integrationsplans und -prozesses Bestimmung des Integrationsteams Kommunikationsmaßnahmen Strategische Integration Operative Integration Organisatorische Integration Personelle und kulturelle Integration Erfolgskontrolle (Post-Merger-Audit) Erneuerungsprozess Quelle: adaptiert aus: Eberl, Der M&A-Prozess, ZfCM 2009, Sonderheft 1 6

Funktion des Controllings im M&A-Prozess adaptiert aus: Eberl, Der M&A-Prozess, ZfCM 2009, Sonderheft 1 Sicherung der Rationalität Verringerung von Rationalitätsdefiziten Auf Ebene Strategie : z.b.: Zwang zu klarer Zielformulierung; Entwicklung einer Anreizstruktur, die Risiken mitberücksichtigt; Risikoadäquate Kapitalisierungszinssätze; Genehmigungspflichten durch Zentralcontrolling Auf Ebene Information : z.b.: Sammlung, Plausibilisierung, Integration und Aggregation der vielen fachlich breit gestreuten (von HR bis Steuerrechtsthemen) Informationen Auf Ebene Planung : insb.: Gewährleistung plausibler Prognosen; Einbeziehung aller relevanten Umweltentwicklungen; Konfrontation ( Devil s Advocate ) Auf Ebene Verhandlung : z.b.: Vermeidung/Nutzung von Ankereffekten ; Bremsen des Jagdfiebers Sunk Cost-Effekt Agenda Wachstum durch M&A Vom Screening bis zur Post-Merger-Integration 1.) Vorstellung 2.) M&A Begriffsdefinitionen und Trends 3.) Der M&A-Prozess 4.) Screening 5.) Due Diligence und Bewertung 6.) Integration 7

Das Screening Identifikation und Auswahl von Target-Unternehmen Strategische Anforderungskriterien ( long list ) A J LD G K HF I E B Detaillierte Anforderungskriterien ( short list ) C Festlegung auf ein Wunschtarget Quelle: adaptiert aus: Eberl, Der M&A-Prozess, ZfCM 2009, Sonderheft 1 Agenda Wachstum durch M&A Vom Screening bis zur Post-Merger-Integration 1.) Vorstellung 2.) M&A Begriffsdefinitionen und Trends 3.) Der M&A-Prozess 4.) Screening 5.) Due Diligence und Bewertung 6.) Integration 8

Due Diligence Funktionen und Auswirkungen Ergebnisse der Due Diligence (Aufgedeckte Risiken) Risiken sind zu groß Risiken sind klein genug Abbruch der Transaktion Aufnahme in Garantie- und Gewährleistungsbestimmungen Berücksichtigung im Kaufpreis und bei Zahlungsmodalitäten Die Due Diligence erlangt auch juristische Relevanz im Rahmen der nachträglichen Prüfung von Sorgfaltspflichtverletzungen von Vorständen, Aufsichtsräten oder Geschäftsführern. Due Diligence Wesentliche Themenbereiche Teilbereich Operational/Commercial Due Diligence Financial Due Diligence Inhalt /Gegenstand der Analyse Geschäftsmodell, Branche, Produktpalette, Vertriebsorganisation, Beschaffung, Produktion, Marketing, etc. Jahresabschlüsse, Planrechnungen, Finanzkennzahlen, Internes Rechnungswesen (Kalkulationen), etc. Human Resources Due Diligence Legal Due Diligence Tax Due Diligence Management und Mitarbeiterstrukturen, Dienstverträge, Pensionszusagen, Betriebsklima, Unternehmenskultur, etc. Rechtliche Strukturen, Wesentliche Verträge mit Lieferanten und Kunden, Rechtsstreitigkeiten der Vergangenheit und laufend, etc. Steuerrechtliche Strukturen, Betriebsprüfungen, Verlustvorträge, etc. Environmental Due Diligence Relevante Umweltvorschriften, Altlasten, Produktionsverfahren, etc. Organisational & IT Due Diligence Aufbau- und Ablauforganisation, IT-Landschaft, etc. 9

Due Diligence Beispiel Auszug aus Checkliste für Legal Due Diligence I. Gesellschaftsunterlagen (Konzernstruktur, gesellschaftsrechtliche und personelle Verflechtungen, Firmenbuchauszüge, Satzungen und Gesellschaftsverträge, Namen der Gesellschafter und Beteiligungshöhe, Unterlagen zu Kapitalmaßnahmen, Mitarbeiterbeteiligungsmodelle, Hauptversammlungsprotokolle, Geschäftsordnung des Aufsichtsrats, gehaltene Beteiligungen, Nachschusspflichten der Gesellschafter oder der Gesellschaft etc.) II. Wesentliche Verträge 1. Kunden- und Lieferantenverträge 2. Pacht-, Miet- und Leasingverträge 3. Versicherungen 4. Darlehen, Bürgschaften und Sicherheiten 5. Arbeits- und Dienstvertragsrechtliche Angelegenheiten 6. Sonstige wesentliche Vertragsunterlagen III. Gewerblicher Rechtsschutz (Lizenzen, Marken, Patente, Schutzdauer, Schutzumfang, Bedeutung fürs Unternehmen, F&E-Programme) IV. Vermögensrechte (insb. Grundstücksverzeichnis, dingliche Rechte und Pflichten) V. Umweltlasten (Umweltlastengutachten, behördliche Auflagen, Umweltstudien, Altlasten) VI. Rechtsstreitigkeiten (Gegenwärtige und drohende Prozesse, Schiedsgerichtsstreitigkeiten, Urteile, einstweilige Verfügungen, Vergleiche, Verfahren vor Behörden etc.) VII. Sonstiges Quelle: adaptiert aus: Schüppen, Risiken erkennen, ZfCM 2009, Sonderheft 1 Unternehmensbewertung Auswahl Bewertungsverfahren Detailprognosezeitraum Pauschale Annahmen: konstante bzw. mit konstanter Rate wachsende Cashflows. CF X1 CF X2 CF X3 CF X4 CF X5. t 0 PV CF 1 + PV CF 2 + PV CF 3 + PV CF 4 + PV CF 5 + PV TV Terminal Value = Enterprise Value/Equity Value zum Bewertungsstichtag Ewige Rente Durchschnitt der Peer-Group Peer-Group Unternehmen = Enterprise Value/Equity Value Marktwert z.b. EBITDA/EBT 10

Problematik bei der DCF-Methode Welcher Businessplan wird für die Bewertung herangezogen? Welcher Abzinsungsfaktor (k) wird gewählt bzw. ist der richtige? Welcher Wert wird als Basis für die Ewige Rente verwendet? Ist die Ewige Rente konstant, oder wächst sie um x% pro Jahr? Problematik bei der Multiple-Methode Wie kommt man zu realistischen Vergleichsunternehmen? Peer-Group-Werte werden meistens ebenso in einer Bandbreite angegeben! Welcher Wert wird als Basis für die Berechnung herangezogen (Vergangenheit oder zukünftiger Wert)? 11

Unternehmensbewertung Grenzpreis, Argumentationspreis, Kaufpreis Synergien Prämie Bandbreite für Kaufpreis Stand alone Value Target Value Grenzpreis Wert der Synergien Strategische Prämie Argumentationspreis Eröffnungsangebot Interne Überlegungen Verhandlungen Unternehmensbewertung Cashflowprognose unter Risiko Wahrscheinlichkeit 18% 17% 16% 15% 14% 13% 12% 11% 10% 9% 8% 7% 6% 5% 4% 3% 2% 1% 0% 10 20 30 40 50 60 70 80 90 100 Mögliche Cashflows Jahr 20X5 Bewertungsrelevanter Cashflow 20X5 100 90 80 70 60 50 40 30 20 10 0 Wahrscheinlichster Cashflow 80 65 Nicht der Base Case, Realistic Case, Best Case oder welcher Case auch immer der Planung ist ausschlaggebend, sondern der Erwartungswert! Der Erwartungswert ergibt sich aus der Gewichtung aller möglichen Cashflows mit deren Eintrittswahrscheinlichkeiten. Erwartungswert der Cashflows 12

Agenda Wachstum durch M&A Vom Screening bis zur Post-Merger-Integration 1.) Vorstellung 2.) M&A Begriffsdefinitionen und Trends 3.) Der M&A-Prozess 4.) Screening 5.) Due Diligence 6.) Integration Der Großteil der Merger misslingt wegen Fehler bei der Integration Transaction Gap Wir haben zu viel bezahlt! Integration Gap Nutzen, der nicht erreicht wurde 30% 70% 30% Übliche Transaktionsfehler Management Ego und Arroganz Fehlen von (richtiger) Information Schlechte Analyse der targets Unvollständiger Due Diligence Prozess Vernachlässigung von Änderungen im Umfeld Fehlen von Verhandlungsgeschick etc. Expected Value Was wir bezahlt haben! True Value Das Maximum das wir bezahlen hätten dürfen! Tatsächlicher Wert Was wir wirklich erreicht haben! 70% Übliche Integrationsfehler Unvollständige Integrationsplanung Fehlen von adäquater Kommuniktaion Fehlen von schnellen Entscheidungsprozessen Zu viel Zeit aufgewendet für politische Themen Vernachlässigung operativer Tagesthemen Merger-Synergien werden nicht schnell genug gehoben Vergessen auf den Kunden etc. Quelle: Deloitte 13

Post-Merger-Integration Ganzheitlicher Prozess der Zusammenführung bisher getrennter Unternehmen zur Erreichung der vorab im Rahmen der Akquisitionsstrategie definierten Ziele Betrifft vor allem die Bereiche: Strategie Operatives Geschäft und Strukturen Organisation und Personal Kultur Bedarf an organisatorischer Grad der Integration: Autonomie des Targets stark Erhaltung Symbiose gering Holding Absorption Quelle Graphik: adaptiert aus: Haspeslagh/Jemison, Akquisitionsmanagement gering stark Bedarf an strategischer Interdependenz Post-Merger-Integration Erfolgsfaktoren 8. Umfassendes Kommunikationsmanagement 1. Effektive Integrationsstrategie, -planung und -organisation 7. Einleitung eines kulturellen Wandels im Zuge eines Change Management Prozesses 2. Frühzeitige Festlegung und Einhaltung des Integrationsansatzes 8 zentrale Erfolgsfaktoren der Post-Merger-Integration 6. Effektives Personalmanagement 3. Gezieltes Synergiemanagement 5. Frühzeitige Festlegung der Führungs- und Organisationsstruktur 4. Effektives Controlling der PMI-Projekte Quelle: adaptiert aus Unger, Post-Merrger-Integration; http://www.contrast-consulting.com/fileadmin/user_upload/press_file/post_merger_integration_01.pdf 14

Positive und negative Synergieeffekte Positive Synergieeffekte schaffen Wert Strukturbedingte Synergien: Vermeidung von Doppelarbeiten Funktionsbereiche (HR, Finanz ) und Infrastruktur (EDV ) Marktbezogene Synergien: Verbesserung der Konditionen im Materialeinkauf Ausweitung des Kundenportfolios Synergien durch gegenseitige Befruchtung : Optimierung der internen Prozesse durch interne und externe Benchmarks Nutzung von Outsourcing Potentialen Negative Synergieeffekte zerstören Wert Anpassung von unterschiedlichen Gehaltsniveaus und Sozialleistungen Anpassungen unterschiedlicher IT-Systeme und Prozesse Konditionen bei den Kunden und Kundenabwanderung Negative Reaktionen vom Markt Bindung von Personalkapazitäten für Integrationsmaßnahmen Externe Kosten für die Integration etc. Danke für Diskussion die Aufmerksamkeit 15