Demographischer Wandel und gesamtwirtschaftliche Entwicklung



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Transkript:

Demographischer Wandel und gesamtwirtschaftliche Entwicklung Was lehrt uns die Ökonomie? Welche Ansatzpunkte hat die Politik? Prof. Axel Börsch-Supan, Ph.D. Jahrestagung 24 des Mannheimer Forschungsinstituts Ökonomie und Demographischer Wandel (MEA)

Zwei demographische Entwicklungen S c h a u b ild 1.6 E n t w i c k l u n g d e r A l t e r s s t r u k t u r d e r B e v ö l k e r u n g i n d e n a l t e n u n d n e u e n B u n d e s l ä n d e r n 1 9 9 7 2 2 5 2 11 1 9 8 7 6 5 4 3 2 1-1.. -5. 5. 1.. M än ne r (n eue L.) M än ner (n eu e L.) raue n (alte L.) (alte L.) F rau en F 11 1 9 8 7 6 5 4 3 2 1-1.. -5. 5. 1.. M än ner (neu e L.) M änn er (alte L.) F raue n (ne ue L.) F rau en (a lte L.) Problem 1: Wenige 225 Viele Pillenknicker Wenige müssen viele Babyboomer alimentieren 1 1 1 2 5 Bedroht Rente, Gesundheit, Wachstum 2 1 Bedroht Rente, Gesundheit, Wachstum 1 1 1 9 8 7 7 6 6 5 5 25 Längere Lebenszeit 21 4 4 3 2 1-1.. -5. 5. 1.. 9 8 3 2 1-1.. -5. 5. 1.. Problem 2 : Alimentationslast steigt mit der Lebenserwartung M än ne r (n eue L.) M än ner (alte L.) F rau en (n eu e L.) F raue n (alte L.) Nur ein Problem falls keine Anpasssung! M än ner (neu e L.) M änn er (alte L.) F raue n (ne ue L.) F rau en (a lte L.) B irg /F lö th m a n n, IB S, U n iv. B ie lefe ld 1 9 9 9 Nur ein Problem falls keine Anpasssung!

Ansatzpunkte für die Politik S c h a u b ild 1.6 E n t w i c k l u n g d e r A l t e r s s t r u k t u r d e r B e v ö l k e r u n g i n d e n a l t e n u n d n e u e n B u n d e s l ä n d e r n 1 9 9 7 2 2 5 2 11 1 9 8 7 6 11 1 9 8 7 6 1. 225 5 5 4 4 3 3 2 2 1 1-1.. -5. 5. 1.. -1.. -5. 5. 1.. M än ne r (n eue L.) M än ner (alte L.) F rau en (n eu e L.) F raue n (alte L.) M än ner (neu e L.) M änn er (alte L.) F raue n (ne ue L.) F rau en (a lte L.) 1 1 1 9 8 2. 2 5 7 7 6 6 5 5 25 21 4 4 3 3 2 1 1 1 1 9 8 3. 2 1-1.. -5. 5. 1.. 2 1-1.. -5. 5. 1.. M än ne r (n eue L.) M än ner (alte L.) F rau en (n eu e L.) F raue n (alte L.) M än ner (neu e L.) M änn er (alte L.) F raue n (ne ue L.) F rau en (a lte L.) B ir g /F lö th m a n n, I B S, U n iv. B ie lefe ld 1 9 9 9

Die Dominanz der Bevölkerungshistorie Rentnerquotient Verschiedene Annahmen zur Bevölkerungsentwicklung - - - hohe Lebenserwartung mittlere Lebenserwartung 11% 1% 9% 8% Geburtenrate 1,3 Kinder Geburtenrate 1,6 Kinder 7% 6% 5% 2 24 28 212 216 22 224 228 232 236 24 244 248 252 256 26

relativ zur Erwerbstätigkeit Rentnerquotient Verschiedene Annahmen zur Erwerbsentwicklung 15% 14% 13% 12% 11% Stagnierende Erwerbsquoten 1% 9% 8% 7% 6% Rürup-Komm. Erwerbsquoten US-amerikan. Erwerbsquoten 5% 2 24 28 212 216 22 224 228 232 236 24 244 248 252 256 26

Auswirkungen auf die Wirtschaft 1. Der Arbeitsmarkt wird zum knappen Markt a. Zahl der Erwerbstätigen Wirtschaftswachstum b. Alterstruktur der Erwerbstätigen Arbeitsproduktivität? c. Strukturwandel der Güternachfrage Sektorale Mobilität 2. Auch der Kapitalmarkt ist nicht immun a. Ersparnis und Rendite? Asset Meltdown? Letzte Jahrestagung b. Globalisierung hilft! Internationale Arbeitsteilung Alex Ludwig 3. Und auf allem lasten die Lohnnebenkosten a. Zwei Drittel der Rentenreform geschafft: Rentenalter, Eigenvorsorge b. Gesundheitsreform erst in den Anfängen c. Pflegeversicherung ditto

1a. Anteil der Erwerbstätigen und das Wirtschaftswachstum Erwerbstätige pro Konsument, für den Güter und Dienstleistungen hergestellt werden müssen Abbildung 2: Stützquote (Erwerbstätige pro Erwachsene), 2-25 [in %] 6,% 55,% -,2% 5,% 45,% 4,% 35,% -1,1% 2 25 21 215 22 225 23 235 24 245 25 Quelle: Berechnungen des Autors auf Basis der Bevölkerungsprognose B2. Optimistisch Szenario E3-14% in 25 Jahren Rürup-Komm. Szenario E2 = -,5% p.a. Pessimistisch Szenario E1 = ein Drittel des realen pro-kopf- Wachstums (1,5% p.a. im historischen Durchschnitt)

1b. Altersstruktur der Arbeitnehmer und Produktivität Abbildung 5b: Altersstruktur der Beschäftigten, 2-25 Abbildung 6b: Anteil der Erwerbstätigen über 55 Jahren 3,5% 3,% 2,5% 2,% 1,5% 1,%,5%,% -,5% 2 12 17 22 27 32 37 42 47 52 57 62 67 72 77 82 21 22 25 3% 28% 26% 24% 22% 2% 18% 16% 14% 12% Quelle: Berechnungen des Autors auf Basis der Bevölkerungsprognose B2 und des Erwerbsszenarios E2. Verdopplung auf fast ein Viertel! 1% 1997 22 27 212 217 222 227 232 237 242 247

Konsequenzen für die Arbeitsproduktivität? Abbildung 4: Alters- und senioritätsspezifische Verdienste a) Vertriebsmitarbeiter b) Büroangestellte Verdienst [1$ pro Jahr] 3 25 2 15 1 5 2 24 28 32 36 4 44 48 52 56 6 64 68 Schwacher Alterseffekt 2 3 4 Verdienst [1$ pro Jahr] 6 5 4 3 2 1 2 24 28 32 Starker 36 4 44 48 52 56 6 64 68 Alterseffekt 2 3 35 4 45 5 55 6 Quelle: Kotlikoff und Wise (1989), ), Employee Retirement and a Firm s Pension Plan, in D.A. Wise, ed., The Economics of Aging, Chicago: University of Chicago Press, 279-334.

Konsequenzen für die Arbeitsproduktivität? Abbildung 4: Alters- und senioritätsspezifische Verdienste a) Vertriebsmitarbeiter b) Büroangestellte Verdienst [1$ pro Jahr] 3 25 2 15 1 5 2 24 28 32 36 4 44 48 52 56 6 64 68 2 3 4 Verdienst [1$ pro Jahr] 6 5 4 3 2 1 2 24 28 32 36 4 44 48 52 56 6 64 68 2 3 35 4 45 5 55 6 Abbildung 9: Relative Arbeitsproduktivität von Vertriebspersonal und Büroangestellten 11,% 1,% 99,% Alter Quelle: Kotlikoff und Wise (1989), ), Employee Retirement and a Firm s Pension Plan, in D.A. Wise, ed., The Economics of Aging, Chicago: University of Chicago Press, 279-334. Alter 98,% 97,% 96,% 95,% 94,% Salesmen Salarymen 93,% 2 21 22 23 24 25 Quelle: Berechnungen des Autors Ein weiteres Zehntel unseres pro Kopf Wachstums...

1c. Strukturwandel der Nachfrage und sektorale Mobilität Abbildung 5: Altersspezifische Konsumausgaben [Gütergruppen in Prozent] 1 9 8 7 6 5 4 3 2 1 jung alt unter 35 35-45 45-55 55-65 65-7 7 und mehr Persönliche Austattung u.ä. [% ] B ildung und Unterhaltung [% ] V erkehr- und Nachrichtenübermittlung [%] Gesundheits- und Körperpflege [%] Übrige Güter f. Haushaltsführung [% ] Elektrizität, Gas, Brennstoffe [% ] W ohnungsmieten u.ä. [% ] K leidung, S chuhe [% ] Nahrungsmittel, Getränke, Tabakwaren [%] Quelle: Statistisches Bundesamt, Fachserie 15, Heft 5, EVS 1993.

Strukturwandel der Nachfrage Abbildung 5: Altersspezifische Konsumausgaben [Gütergruppen in Prozent] 1 9 8 7 6 5 4 3 2 1 unter 35 35-45 45-55 55-65 65-7 7 und mehr Persönliche Austattung u.ä. [% ] B ildung und Unterhaltung [% ] V erkehr- und Nachrichtenübermittlung [%] Gesundheits- und Körperpflege [%] Übrige Güter f. Haushaltsführung [% ] Elektrizität, Gas, Brennstoffe [% ] W ohnungsmieten u.ä. [% ] K leidung, S chuhe [% ] Nahrungsmittel, Getränke, Tabakwaren [%] Quelle: Statistisches Bundesamt, Fachserie 15, Heft 5, EVS 1993.

Sektorale Arbeitsmobilität Abbildung 5: Altersspezifische Konsumausgaben [Gütergruppen in Prozent] 1 9 Persönliche Austattung u.ä. [%] 8 Bildung und Unterhaltung [%] 7 6 5 4 3 2 Verkehr- und Nachrichtenübermittlung [%] Gesundheits- und Körperpflege [%] Übrige Güter f. Haushaltsführung [%] Elektrizität, Gas, Brennstoffe [%] Wohnungsmieten u.ä. [%] 1 Kleidung, Schuhe [%] unter 35 35-45 45-55 55-65 65-7 7 und mehr Quelle: Statistisches Bundesamt, Fachserie 15, Heft 5, EVS 1993. Nahrungsmittel, Getränke, Tabakwaren [%] Abbildung 6: Zu- und Abnahme der Beschäftigung nach Gütergruppensektor 8,% 6,% +7% Gesundheits- und Körperpflege [%] Persönliche Austattung u.ä. [% ] 4,% 2,%,% -2,% -4,% -6,% -5% 21 22 23 24 25 Elektrizität, Gas, Brennstoffe [%] W ohnungsmieten u.ä. [%] Nahrungsmittel, Getränke, Tabakwaren [% ] Übrige Güter f. Haushaltsführung [%] Kleidung, Schuhe [%] Jeder sechste Bildung und Unterhaltung [%] Arbeitsplatz Verkehr- und wird in einen Nachrichtenübermittlung [% ] anderen Sektor verschoben Quelle: Berechnungen des Autors auf Basis der Bevölkerungsprognose B2 (vgl. Abbildung 1), der Ausgabenanteile aus Abbildung 5, sowie des Statistischen Jahrbuchs Umsätze pro Beschäftigte nach Sektoren.

Ansatzpunkte Ansatzpunkte für für die die Politik Politik S c h a u b i l d 1.6 E n t w i c k l u n g d e r A l t e r s s t r u k t u r d e r B e v ö l k e r u n g i n d e n a l t e n u n d n e u e n B u n d e s l ä n d e r n S c h a u b i l d 1.6 E n t w i c k l u n g d e r A l t e r s s t r u k t u r d e r B e v ö l k e r u n g i n d e n a l t e n u n d n e u e n B u n d e s l ä n d e r n 1 9 9 7 2 2 5 2 2 11 1 11 9 1 8 9 7 8 6 7 5 6 1 9 9 7 11 1 11 9 1 8 9 7 8 6 7 5 6 1. 1. 2 2 5 225 225 Wirtschaftspolitik: Was können wir tun? Was müssen wir tun? 5 4 4 3 3 2 2 1 1-1.. -5. 5. 1.. än-1 ne.r (n eue. L.) -5 M än. ner (alte rau 5e L.). F raue n 1. (alte. L.) 2 5 1 1 1 1 1 91 8 9 7 8 2. 2. 2 5 6 7 6 7 5 6 5 6 4 5 4 5 25 21 3 4 3 4 2 3 2 3 L.) F n M än ner (neu e L.) M änn er (alte L.) F raue n (ne ue L.) F rau en (a lte L.) 5 4 4 3 3 2 2 1 1-1.. -5. 5. 1.. M än -1 ner.(neu. e L.) M-5 änn er. (ne ue 5 L.). rau en 1. (a lte. L.) (alte raue F 2 1 2 1 1 1 1 1 1 9 1 8 9 7 8 3. 3. 25 21 Ausgangspunkte: M L.) F en M än ne r (n eue L.) M än ner (alte L.) F rau en (n eu e L.) F raue n (alte L.) 1 2 1-1.. -5. 5. 1.. än ne - 1 r.(n eue. M-5 änner. (n eu e 5 L.). raue n 1 (alte. L.). L.) (alte rau F M L.) F n 1 2 1-1.. -5. 5. 1.. än ner - 1 (neu. e. L.) M -5 änn er. (ne ue 5 L.). rau en 1. (a lte. L.) (alte raue F M än ner (neu e L.) M änn B irer g /F (alte lö th L.) m a nf n raue, I Bn S, (neuue n iv L.). B ie F rau lefen ld (a1lte 9 9L.) 9 B ir g /F lö th m a n n, I B S, U n iv. B ie lefe ld 1 9 9 9 1. Der historische Bevölkerungsrückgang ( Pillenknick ) ist vorgegeben, hier können nur die Auswirkungen durch eine Lastenumverteilung zugunsten der jungen Generation gemildert werden (Eigenvorsorge) 2. Der säkulare Anstieg der Lebenserwartung ist gewünscht und harmlos, falls sich nur alles proportional an das längere Lebensalter anpasst: Arbeitnehmer und Arbeitgeber müssen sich anpassen! 3. Eine höhere Geburtenrate wirkt erst sehr langfristig.

Wirtschafts-, Sozial-, Familienpolitik 1. Der historische Bevölkerungsrückgang ( Pillenknick ) ist vorgegeben, hier können nur die Auswirkungen gemildert werden: intergenerationale Lastenumverteilung seitens der Babyboom- Generation zugunsten der Pillenknick-Generation Rentenreformen 21/24: Substitution der Umlagefinanzierung durch Eigenvorsorge (via Nachhaltigkeitsfaktor) Unvollständig: Akzeptanz Riester-/Betriebsrenten: Opt-out? Gesundheitsreform 24 etc.: Substitution der Umlagefinanzierung durch Eigenvorsorge (via Reduktion des Leistungskatalogs) Unvollständig: Rücklagen fehlen in der GKV, Abschaffung der PKV (Bürgerversicherung) würde sie weiter reduzieren! Höhere Erwerbstätigkeit der Babyboomgeneration Unvollständig: Erhöhung der Frauenarbeitsquote (Familienpolitik!), Kombilohn statt Arbeitslosengeld (Hartz IV!), Gezielte Immigration

Wirtschafts-, Sozial-, Familienpolitik 2. Der säkulare Anstieg der Lebenserwartung ist gewünscht und harmlos, falls sich nur alles proportional an das längere Lebensalter anpasst: Rentenpolitik, Arbeitnehmer und Arbeitgeber müssen sich anpassen! Rentenreformen 1992 und 1999: Abschläge bei Frühverrentung Unvollständig: Abschläge zu niedrig; Signalwirkungen eines höheren normalen Renteneintrittsalters von 67 (effektiv 64) Bildungsreform fehlt: früheres Berufseintrittsalter, Weiterbildung Sekundärer Arbeitsmarkt: Das Problem ist weniger, dass ältere Mitarbeiter in strukturschwachen Betrieben entlassen werden, sondern dass sie nicht in wachsenden Betrieben eingestellt werden. Japanisches Modell.

Wirtschafts-, Sozial-, Familienpolitik 3. Eine höhere Geburtenrate wirkt erst langfristig. Die quantitativen Auswirkungen einer höheren Geburtenrate sind temporärer Natur: Geringere Soziallasten 24-25, danach neutral Die qualitativen Auswirkungen einer höheren Geburtenrate sind umstritten, aber potentiell sehr hoch: Innovation, Risikobereitschaft, Zukunftsorientierung einer Gesellschaft: Enorme Wachstumseffekte, falls Innovationen überwiegend von unter 4jährigen ausgehen

Der Humankapitaleffekt Wirtschaftswachstum (BSP/Kopf) plus Humankapitaleffekt in Prozent pro Jahr 3,% 2,5% 2,% Steigende Geburtenrate 1,5% 1,%,5%,% 2 22 24 26 28 21 steigende Geburtenrate konstante Geburtenrate steig. GR - end. Wachstum Quelle: Berkel und Börsch-Supan (23)

Fazit Kurzfristig: Keine Alternative zu mehr Reformen für mehr Erwerbstätigkeit (Arbeitsmarktreformen, Sozialreformen, Familienpolitik, Bildungspolitik) Langfristig: Höhere Geburtenrate muss mit Bildungspolitik einhergehen: Die Innovationskraft der Kinder ist das Entscheidende!