Zwei neue Phanerotoma-Arten aus dem mediterranen Raum (Hymenoptera, Braconidae: Cheloninae)
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- Monika Winter
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1 ANNALES HISTORICO-NATURALES MUSEI NATIONALIS HUNGARICI Tomus81. Budapest, 1990 p Zwei neue Phanerotoma-Arten aus dem mediterranen Raum (Hymenoptera, Braconidae: Cheloninae) von H. ZETTEL, Wien H. ZETTEL: Zwei neue Phanerotoma-Arten aus dem mediterranen Raum (Hymenoptera, Braconidae: Cheloninae). -Annlshist-nat Mus. natn. hung. 1989,81: Abstract - (Two new Phanerotoma species from the Mediterranean subregion.) Phanerotoma graeca sp. n. and PA. sardiana sp. n. are described from Greece and Sardinia (Italy). With 14 original figures. Die Gattung Phanerotoma WESMAEL ist weltweit verbreitet. Ihren grössten Artenreichtum erreicht sie in den tropischen Regionen. Die Arten Mitteleuropas sind - verglichen mit den tropischen Arten - relativ gut untersucht (FAHRINGER 1934, SNOFLÁK 1951, ZETTEL 1987). Aus Südeuropa wurden erst kürzlich eine Reihe von Arten beschrieben (VAN ACHTERBERG, 1990). Die Beschreibungen der folgenden beiden Arten erfolgte nach Exemplaren aus dem Naturhistorischen Museum Wien und dem Ungarischen Naturwissenschaftlichen Museum, Budapest. Für die Bereitstellung des Materials danke ich Herrn Hofrat Univ.-Doz. DR. M. FISCHER (Wien) und Herrn DR. J.PAPP (Budapest) sehr herzlich. Das Flügelgeäder von Phanerotoma graeca sp. n. ist dem von P. flavitestacea FISCHER ähnlich. Von dieser Art unterscheidet man P. graeca leicht am schlanken metasomalen Carapax und dem glänzenden Scutellum. P. sardiana sp. n. ist wahrscheinlich mit P. minuta KOKUJEV nahe verwandt, von der sie sich durch die längere R, welche am Vorderrand viel länger als das Stigma ist, durch etwas kleinere Ocellen und das längsgerunzelte (nicht punktierte) Scutellum unterscheidet. Ausserdem ist n. rec. interstitial oder nur schwach postfurkal. Ahnlich sind auch P. fracta Kokujev und P. flavitestacea FISCHER. Im Vergleich mit diesen Arten ist bei P. sardiana rl aber länger. Bei P. fr acta KOKUJEVsind die Schläfen stärker entwickelt,bei P.flavitestacea FISCHER ist/t. rec. antefurkal. Phanerotoma graeca sp. n.? d (Abb. 1-7) Körperlänge: 3,0-4,0 mm. 9 Kopf etwas quer (Abb. 3); Augen gross, ziemlich deutlich vorgewölbt; Schläfen schmal, kaum breiter als die halbe Augenbreite (0,6) (Abb. 1 ); Malarraum nur 0,25 mal so hoch wie die Augenlänge; Gesicht 1,05 mal so breit wie Gesicht und Clypeus zusammen hoch, fein quergerunzelt, etwas glänzend; Clypeus sehr fein punktiert und stark glänzend, am Vorderrand mit drei sehr kleinen Zähnchen (Abb. 2); Mandibel lang und sehr schlank, mit sehr
2 154 H. ZETTEL Abb Phanerotoma graeca sp. n. (1-5,7: Holotypus, 6: Paratypus, d): 1 = Kopf, lateral, 2 = Kopf, frontal, 3 «Kopf, dorsal, 4 - Carapax, dorsal und hinterer Rand, 5 = Antenne, 6 - distale Antennenglieder, 7 - Vorderflügel, Ausschnitt (1-5,7: m = 0,5 mm, 6: m = 0,25 mm)
3 kleinem Zahn; Stirn mit kräftigen konzentrischen Runzeln, zwischen diesen glänzend; Vertex und Schläfen gerun zelt, etwas glänzend; Ocellen mittelgross, ihre Zwischenräume 0,7 Ocellendurchmesser, Abstand des hinteren Ocellus vom Auge 2,5 Ocellendurchmesser (Abb. 3). - Antenne 23-gliedrig, etwas kürzer als der Körper, die Geissei kaum verdickt,3. Glied etwas länger als das4.(l,05), lo.glied 1,6 mal, 15.1,5 mal und 22. 1,4 mal solang wie breit (Abb. 5). Mesoscutum dicht gerunzelt, matt; Parapsiden fehlen; Scutellum schwach längsrunzelig, etwas bis stark glänzend; Mesopleuren runzelig - granuliert, schwach glänzend; Sternauli fein, gerunzelt; Mesosternum granuliert; Propodeum dicht gerunzelt, nur in der Mitte mit feiner Querrunzel, mit sehr kleinen Seitenecken; - F l ü g e l (Abb. 7.): R deutlich länger als das Stigma; rl : T2 : r3 = 0,3:1:2,8; r2 : cuqu2 = 2,0; n. rec. deutlich antefurkal; cuqul schwach gebogen; dl : d2 = 0,45; - Beine: Mitteltibia mit deutlicher Ausbuchtung, ihr längerer Sporn länger als der halbe Basitarsus (0,55); Hinterfemur 3,4 mal so lang wie breit. Carapax länger als der Thorax (1,15), 1,9 mal so lang wie breit, mit der grössten Breite in der Mitte des 2. Tergites, am Hinterrand (von hinten gesehen) etwas eingebuchtet, vorne längsgerunzelt, am 3. Tergit die Runzeln zusammenlaufend; Länge der Tergite wie 1:1:1,5; Basalkiele etwa halb so lang wie das 1. Tergit; Bohrer etwas vorstehend (Abb. 4). Färbung: blass gelbbraun, 1. und 2. Carapaxtergit heller gelb, Antennenspitzen nur sehr wenig gebräunt, Beine blass gelb, Hinterfemur schwach bräunlich, Hintertibia im distalen Drittel und einem basalen Ring deutlicher braun, Flügelgeäder braun und blass gelb. d: Antenne etwas schlanker, 10. Glied 2,0 mal, 15. Glied 1,75 mal und 22. Glied 1,8 mal so lang wie breit (Abb. 6); 3. Tergit des Carapax etwas länger, am Hinterrand nicht eingebuchtet, nur etwas abgestutzt. Verbreitung: Griechenland. Untersuchtes Material - H o l o t y p u s ( 9 ) : Hellas mer., Lakonia, 5 km S Monemvasia, 21. IX (leg. CHRISTENSEN), im UngarischenNaturwissenschaftlichen Museum,Budapest.-Paratypen (2? 9,2 dd): 1 d wie Holotypus, 20. LX. 1979,1 9 Lakonia, Monemvasia, 24. V. 1979; 1 d ibidem, 2. VI. 1979; 1 9 Lakonia, Taygetos, m, VI (alle leg. GOZMANY et CHRISTENSEN), in Budapest und Wien. Phanerotoma sardiana sp. n. 9 (Abb. 8-14) Körperlänge: 4,1-4,4 mm. 9 : Kopf quer (Abb. 9); Augen gross und stark vorgewölbt; Schläfen kurz, nur wenig breiter als die halbe Augenbreite (0,6), stark abgerundet (Abb. 8); Malarraum 0,23 mal so hoch wie das Auge lang; Gesicht zwischen den Augen so breit wie Gesicht und Clypeus zusammen hoch (1,0), fein runzelig-punktiert, stark glänzend; Clypeus nur mit sehr feinen, zerstreuten Punkten, stark glänzend, am Vorderrand mit drei Zähnchen; Mandibel schlank, mit kleinem Zahn; Stirn stark glänzend; Vertex fein runzelig-punktiert, glän zend; Schläfen fein punktiert, stark glänzend; Ocellen gross, ihre Zwischenräume nur 0,6-0,7 Ocellendurch messer gross, Abstand des hinteren Ocellus vom Auge nur 2,4 (2,25) Ocellendurchmesser (Abb. 9); Antenne 23-gliedrig, deutlich kürzer als der Körper, 3. Glied etwa so lang wie das 4., 10. Glied 2,0 mal, 15. 1,8 mal und 22.1,35 mal so lang wie breit (Abb. 12). Mesoscutum fein gerunzelt, matt; Parapsiden auch vorne kaum erkennbar; Scutellum längsgerunzelt, wenig glänzend; Mesopleuren fein gerunzelt, schwach glänzend; Sternauli nur schwach ausgebildet; Pro podeum dicht gerunzelt, nur mit ganz feiner Querrunzel, ohne Zähnchen. - Flügel (Abb. 14): R am Vorderrand viel länger als das Stigma; rl : r2 : r3 = 0,5 :1: 3,2, oder/7 etwas kürzer; r3 leicht geschwungen; r2 : cuqul = 2,15 (2,0-2,25); n. rec. postfurkal oder interstitial: dl : dl = 0,5. - Beine: Mitteltibia deutlich ausgebuchtet (Abb. 13), ihr längerer Sporn knapp länger als der halbe Basitarsus (0,52); Hinterfemur 3,65 mal so lang wie breit. Carapax deutlich langerais der Thorax (1,15-1,2), 1,7-1,8 mal so lang wie breit, vorne schwach konkav verengt, am Hinterrand sehr schwach oder gar nicht eingebuchtet (Abb. 11); Länge der 3 Tergite wie 1:1 : 1,7(1,57); Carapaxoberfläche sehr fein gerunzelt, matt; Basalkiele etwa so lang wie das halbe 1. Tergit; Bohrer deutlich vorstehend. Fä rbu ng: hell bräunlich, 1. und 2. Carapaxtergit etwas heller, Antennenspitzen stärker gebräunt, Beine gelblich(-braun), die Spitze der Hintertibia braun, Flügelgeäder gelbbraun bis braun; d unbekannt. Verbreitung: Sardinien, Griechenland Untersuchtes Material - Holotypus ( 9 ) : Sardinien, Calasetta, 25. VIII. 1968, im Naturhistorischen Museum Wien. - Paratypen (59 9): wie Holotypus, 24. VIII Griechenland, Lakonia, 5 km S Monemvasia, 14. VII. und 15. IX (leg. CHRISTENSEN); Paratypen in Wien und Budapest.
4 Abb Phanerotoma sardiana sp. n., Holotypus: 8 *= Kopf, lateral, 9 = Kopf, dorsal, 10 = Kopf, frontal, 11 = Carapax, dorsal, lateral und hinterer Rand, 12 = Antenne, 13 = Mitteltibia und Basitarsus, 14 = Vorderflügel, Ausschnitt (8-10,12-14: m = 0,5 mm, U: m = 1 mm).
5 Schrifttum ACHTERBERG, C. VAN ( 1990): Revision of the Western Palaearctic Phanerot omini (Hymenoptera: Braconidae). - Zool Verh Leiden 255: FAHRINGER D, J. (1934): Opuscula braconologica 3, Paläarktische Region 2. - Verlag von Fritz Wagner, Wien. SNOFLÁK, J. (1951): La monographie de Phanerotoma Wesm. et de Phanerotomella Szépl. (Hymenoptera- Braconidae) de la Tchécoslovaquie. -Em Listy 13: ZETTEL, H. (1987): Beitrag zur Kenntnis der Sigalphinen- und Cheloninenfauna in Österreich (Hymenoptera, Braconidae). - Linzer biol Bei». 19(2): Anschrift de» Verf aisen : Herbert Zettel Z Zooiopicbe Abteilung Naturbbtoriacbe* Museum Burgring 7, A-1014 Wien Österreich
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