Inklusion durch Teilhabe an Literalität Schule aus der Sicht funktionaler Analphabeten
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- Nelly Kohl
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1 Inklusion durch Teilhabe an Literalität Schule aus der Sicht funktionaler Analphabeten Dipl.- Päd. D. Horch Leibniz Universität Hannover, Institut für Sonderpädagogik
2 Das BMBF-Verbundvorhaben Verbleibsstudie Panel-Studie Veränderungen in der Lebenssituation ehemaliger Kursteilnehmer/innen (Prof. Dr. Dr. Rainer Lehmann, Humboldt Universität zu Berlin in Kooperation mit TNS-Infratest) Qualitative Interdependenzstudie Zusammenhang Schriftsprachkompetenz und Lebensbewältigung (Prof. Dr. Sandra Deneke, Leibniz Universität Hannover)" Koordination und Praxistransfer (Dr. Angela Rustemeyer, Deutscher Volkshochschulverband) Qualitative Biographie-Studie Subjektive Deutungen (ehemaliger) Kursteilnehmer/innen (Dr. Birte Egloff, Goethe-Universität Frankfurt/Main) Akzeptanzstudie im Hinblick auf eine erwachsenengerechte Diagnostik (Prof. Dr. Anke Grotlüschen, Universität Hamburg) Seite 2
3 Gliederung 1 Literalität und Teilhabe am gesellschaftlichen Leben 2 Angaben zur Stichprobe von funktionalen Analphabeten 3 Lernstandserhebung im Lesen und Schreiben 4 Hauptkategorien zur Auswertung der Interviews 5 Interpretation der subjektiven Sichtweisen auf Schule Seite 3
4 1 Literalität und Teilhabe am gesellschaftlichen Leben Literacy Konzept: Literalität als soziale Praxis (Barton/Hamilton 1998; Linde 2007) Schlüsselrolle der Reading and Writing Literacy für alle weiteren Formen von Literacy (Nickel 2007) Literalität als Voraussetzung für aktive Teilhabe und Mitgestaltung am gesellschaftlichen Leben und persönliche Weiterentwicklung durch lebenslanges Lernen (UNESCO 1994) Lesen- und Schreibenlernen als Denkentwicklung (Downing 1978; Mc Cormick/Mason 1981; Brügelmann 1984; 2009) Seite 4
5 2 Angaben zur Stichprobe (24 Interviews) Geschlecht 50% männlich, 50% weiblich Alter 19 bis 67 Jahre Schulabschluss kein Abschluss bis Hauptschulabschluss Kursniveau Anfängerkurs bis Fortgeschrittenenkurs Kursbesuchsdauer weniger als 4 Wochen bis mehr als 10 Jahre Seite 5
6 Grundschule 2.1 Schulischer und beruflicher Werdegang Volks-/ bzw. Hauptschule Abschluss Kein Abschluss Ausbildung (Schulabschluss durch Ausbildung) Arbeit im Beruf Un- und angelernte Tätigkeiten 2. Bildungsweg Förderschule (früher: Sonderschule) Abschluss Förderschule Kein Abschluss Un- und angelernte Tätigkeiten Seite 6
7 2.2 Schulabschlüsse 4 Befragte: Abschluss nicht regulär auf der Hauptschule erworben 2 Befragte: zuvor Hauptschule 10 Befragte: zuvor Förderschule Hauptschulabschluss Förderschulabschluss Kein Schulabschluss Seite 7
8 3 Lernstandserhebung im Lesen und Schreiben Informelle Verfahren zur Einschätzung der Lese-/ Schreibschwierigkeiten: Freie Leseprobe Freie Schreibprobe Standardisierte Verfahren zur Erfassung vergleichbarer Strategieprofile: HSP Hamburger Schreib Probe WLLP Würzburger Leise Lese Probe Seite 8
9 3.1 Querschnitt der Leistungen Seite 9
10 4. Hauptkategorien zur Auswertung der Interviews A Schriftsprachkompetenz aus Sicht der Interviewpartner/innen B Lebensbewältigungsstrategien aus Sicht der Interviewpartner/innen Seite 10
11 4.1 Ausdifferenzierung der Hauptkategorie B B1 B2 B3 B4 B5 Familiäre Sozialisation Schulkarriere und didaktogene Beeinträchtigungen Beruflicher Werdegang und gegenwärtige berufliche Situation Aktuelles soziales Umfeld Einstellungen, Emotionen, Selbstbild Seite 11
12 4.2 Schulkarriere und Didaktogene Beeinträchtigungen aus Sicht der Interviewpartnerinnen System Schule Soziale Kontextwirkung Inhalte und Methoden Gesellschaftliche Interessen Funktion des Bildungssystems Schulsystem mit verfrühter Selektion Fehlende Fördermöglichkeiten Familiäre Sozialisation und Belastungsfaktoren Soziale Randständigkeit und Marginalisierung Lehrererwartung und Lehrer- Schüler-Verhältnis Diskriminierung und Stigmatisierung durch Mitschüler Fehlende Professionalität im Umgang mit Heterogenität Mangelnde Individualisierung und Differenzierung Fehlende Passung beim Schriftspracherwerb Seite 12
13 4.3 Schulkarriere und Didaktogene Beeinträchtigungen aus Sicht der Interviewpartnerinnen System Schule Soziale Kontextwirkung Inhalte und Methoden Gesellschaftliche Interessen Funktion des Bildungssystems Schulsystem mit verfrühter Selektion Fehlende Fördermöglichkeiten Familiäre Sozialisation und Belastungsfaktoren Soziale Randständigkeit und Marginalisierung Lehrererwartung und Lehrer- Schüler-Verhältnis Diskriminierung und Stigmatisierung durch Mitschüler Fehlende Professionalität im Umgang mit Heterogenität Mangelnde Individualisierung und Differenzierung Fehlende Passung beim Schriftspracherwerb Crosskategorie beschädigte Identität (Goffman) Seite 13
14 5 Interpretation der subjektiven Sichtweisen auf Schule Nichtbeachtung individueller Lernbedürfnisse Unvermögen im Umgang mit Heterogenität Defizitäre Betrachtung der erbrachten Leistungen Fehlende persönliche Zuwendung und Ansprache bis hin zu Ignoranz gegenüber Schülerproblemen Gefühl der Degradierung durch Schulwechsel Seite 14
15 Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit! Denise Horch Seite 15
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