NGA-Ausbau im Landkreis Osnabrück mittels eigener Infrastrukturgesellschaft (TELKOS GmbH) Gründung und Strategie
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- Mareke Baumann
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1 NGA-Ausbau im Landkreis Osnabrück mittels eigener Infrastrukturgesellschaft (TELKOS GmbH) Gründung und Strategie
2 Der Landkreis Osnabrück» groß (2.121 km 2 )» leistungsstarke Wirtschaft» qualifizierte Arbeitskräfte» gute Verkehrsanbindung» hohe Lebensqualität Breitbandversorgung im Landkreis Osnabrück ist ein strategischer Standortfaktor für Gewerbe, Freiberufler, Landwirtschaft und Privathaushalte Folie 2
3 Ausgangslage» Die bestehende DSL-Infrastruktur zeigt heute bereits große Lücken (trotz KP II )» Keine Berücksichtigung der kritischen Bereiche in den Ausbaustrategien der Telekom, EWE- TEL und Anderer» Bezogen auf das 2. Ausbauziel der Bundesregierung werden diese daher eher größer als kleiner Flächendeckende Breitbandversorgung muss als kommunale Daseinsvorsorge verstanden und als strategisches Ziel verfolgt werden Folie 3
4 Hemmnisse im Breitbandmarkt» Pläne der Telekommunikationsunternehmen werden von Erwartungen an hohe Renditen und schnelle Amortisation bestimmt.» Tiefbaumaßnahmen machen bis zu ca. 80% der Kosten aus - Investitionsrisiko Erschließung bestehender weißen Flecken ist nicht per se unwirtschaftlich, aber für den Markt häufig unattraktiv = Chance für ein kommunales Unternehmen Folie 4
5 Strategien zur Ausbausförderung» Die einfache Antwort : Telekommunikationsunternehmen weisen Wirtschaftlichkeitslücken aus die Kommunen schließen diese durch Vergabe verlorener Zuschüsse EU-Beihilferecht und Vergaberecht beachten!» Die andere Strategie : Gründung einer kommunalen Infrastrukturgesellschaft zur Schaffung und Vermarktung eigener Telekommunikations-Infrastruktur Folie 5
6 Strategien zur Ausbausförderung Eigene Infrastruktur + Möglichkeit der mittel- bis langfristigen Refinanzierung + Steuerung des Netzausbaus durch den Landkreis Priorisierung nach strategischen Gesichtspunkten u. Bedarf + flächendeckende Versorgung langfristig möglich Verlorener Zuschuss - Verlorener Zuschuss bleibt verloren - Gefahr des Rosinenpickens der Anbieter geringe Steuerungsmöglichkeit - Weiße Flecken schrumpfen nur - keine wirklich flächendeckende Versorgung zu erwarten Folie 6
7 Gesellschaftsgründung Folie 7» Handlungsrahmen und mögliche Geschäftsfelder abgesteckt (Bürgerbefragung, Machbarkeitsstudie)» Kommunalrechtliche Zulässigkeit sichergestellt» Öffentlicher Zweck» Angemessenheit (im Hinblick auf Bedarf und Leistungsfähigkeit)» Subsidiaritätsprinzip» Beihilferechtliche Zulässigkeit geprüft» Privatinvestortest oder» Altmark -Kriterien» Vergaberechtlichen Rahmen für die Geschäftstätigkeit eingezogen
8 Gesellschaftsgründung Gründung der TELKOS Telekommunikationsgesellschaft mbh Landkreis Osnabrück als 100%-ige Tochter der Beteiligungs-Holding des Landkreises Osnabrück Folie 8
9 Geschäftsfeld, Handlungsrahmen» Beschränkung auf das Kreisgebiet des Landkreises Osnabrück» Engagement primär in den weißen Flecken, keine Konkurrenz zum funktionierenden Markt in versorgten Gebieten» Gleichberechtigte Verfolgung der Versorgungsziele sowohl für Bürgerinnen/Bürger als auch für Gewerbe» Open Access diskriminierungsfreien Netzzugang für alle Marktteilnehmer ermöglichen Folie 9
10 Geschäftsfeld, Handlungsrahmen Dienstebene: Angebot von Diensten (Internet, Telefonie, IP-TV etc.) für den Endkunden Aktiver Betrieb der Infrastruktur und von Komponenten, Netzmanagement und wartung Passive Infrastruktur: Leerrohr + Glasfaserkabel ( Dark Fiber ) Beschränkung auf die 1. Ebene» Entscheidend zur Beseitigung der Hemmnisse (Kosten Tiefbau)» Übergeordnete Ebenen können effizienter durch andere dargestellt werden (Verfügbarkeit, Störungsdienst etc.) Folie 10
11 Ausbau- und Versorgungsziele Sicherstellung Grundversorgung: > 40 Mbit/s Technologiemix / Anbietermix Verfügbarkeitslücken schließen Privatkunden Gewerbekunden Ggf. regionale / kommunale Anbieter (Basis: Open Access Modell) Sicherstellung Grundversorgung: > 2 Mbit/s Technologiemix / Anbietermix Verfügbarkeitslücken schließen Ggf. regionale / kommunale Anbieter (Basis: Open Access Modell) Flächendeckender Glasfaserausbau (in Gewerbegebieten) Offener Netzzugang Geschwindigkeit: > 100 Mbit/s symmetrisch Internet / Telefonie / Sprachlösungen / Security / Service Levels / Flächendeckender Glasfaserausbau Offener Netzzugang Geschwindigkeit: > 40 Mbit/s symmetrisch Internet / Telefonie / TV / Folie Kurzfristig 11 (1-2 Jahre) mittelfristig (2-6 Jahre) langfristig (7-15 Jahre) Quelle: Seim & Partner, 2010
12 Schrittweise Zielerreichung der Ausbauziele» Versorgung der weißen Flecken per KVz-Erschließung, gleichzeitig Grundlage für NGA» Bau eines Landkreisnetzes (Glasfaserbackbone)» Flächendeckende Versorgung mit Glasfaseranschlüssen (FTTH fiber to the home) Kurzfristig langfristig Folie 12
13 Erste Schritte Netzinfrastrukturplanung über die weißen Flecken, Kalkulation des Business Case Vergabeverfahren zur Vergabe der Netzbau-Leistungen und der Konzession zum Netzbetrieb (2. Ebene) Beginn des Netzausbaus in enger Abstimmung mit dem Konzessionsnehmer Folie
14 Erfahrungen, Fazit Folie 14» Der Aufbau einer kommunalen Infrastrukturgesellschaft ist noch Pionierarbeit» Komplexe juristische Rahmenbedingungen (EU-Beihilferecht, Vergaberecht, etc.) sind in Verbindung mit modernsten technischen Aspekten zu behandeln» Eine kommunale Infrastrukturgesellschaft eröffnet für den ländlichen Raum die notwendigen Perspektiven» Allein die Gründung der TELKOS hat eine Stimulation des Marktes bewirkt Die Trägheit der Anbieter wurde aufgehoben
15 Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit! Folie 15
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