Spielplatz Schiffbauergasse in Potsdam. Ideen-Werkstatt 10. März 2017 Dokumentation der Spielplatzplanung

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1 :) Spielplatz Schiffbauergasse in Potsdam Ideen-Werkstatt 10. März 2017 Dokumentation der Spielplatzplanung

2 Ein Spielplatz für die Schiffbauergasse Auf dem Gelände der Schiffbauergasse in der Berliner Vorstadt in Potsdam beabsichtigt die Stadt Potsdam, einen öffentlichen Spielplatz zu bauen. Auf einer Fläche von ca m² sollen Spiel- und Kletterangebote für Kinder bis zu 12 Jahren entstehen. Da die Kinder die eigentlichen Expert*innen in Sachen Spielplatz sind, wird die Fläche unter der Beteiligung von Kindern gestaltet. Im Herbst 2016 führte die Sanierungsträger Potsdam GmbH eine Befragung von Eltern und ihren Kindern zum Bedarf des zukünftigen Spielplatzes durch. Ca. 50 Fragebögen vorwiegend von Eltern der ortsansässigen Kita Zauberstein wurden zusammengetragen. Am 10. März 2017 fand eine Spielplatz-Ideenwerkstatt im Museum FLUXUS+ in der Schiffbauergasse statt. Der Workshop wurde vom Kinder- und Jugendbüro des Stadtjugendringes Potsdam e. V. durchgeführt. Hier konnten Kinder das Baugelände erkunden, Wünsche äußern, Modelle oder Zeichnungen zu ihrem Wunschspielplatz [III] 2

3 gestalten und ihre Ergebnisse präsentieren. Unter Begleitung des Sanierungsträgers fertigten einige Tage zuvor Kinder der Kita Sinnesgarten Zeichnungen zu ihren Spielplatzideen an. Die Ergebnisse beider im Frühjahr 2017 durchgeführten Veranstaltungen sowie eine Empfehlung des Kinder- und Jugendbüros zur Umsetzung der Vorstellungen sind in dieser Dokumentation enthalten. Ideenwerkstatt und Ergebnisse Am 10. März 2017 fand von 15 bis 18 Uhr die Spielplatz-Ideenwerkstatt im Museum FLUXUS+ in der Schiffbauergasse statt. Ca. 30 Kinder zwischen 4 und 12 Jahren erkundeten die zukünftige Spielplatzfläche. Die Ideen und Wünsche für den Spielplatz wurden gesammelt sowie ein Name und ein Thema für den Spielplatz gesucht. Die Kinder stimmten über die Lieblingsideen ab und bauten Modelle vom Spielplatz mit vielen Spielgeräten. 3 [III]

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5 Die Kinder wurden gefragt, welcher ihr Lieblingsspielplatz in Potsdam ist und was sie an diesem besonders gut finden. Hier die Ergebnisse: 1. Freundschaftsinsel (3x) 5. Park Babelsberg 2. Buga Park (2x) 6. Karl-Förster-Grundschule (Bornstedt) 3. Plantagenspielplatz (Babelsberg) 7. Blauer Spielplatz (Babelsberg Nord) 4. Oberlinschule 8. Spielplatz Nähe Eisenhardt Grundschule Was finden die Kinder an ihrem Lieblingsspielplatz gut? abwechslungsreich Aussehen Wasser Trampolin Riesenrutschen, große Rutschen Seilbahn Fußball spielen Schaukeln Klettergerüst, Klettern, Kletterfelsen, Kletterwand Karussell Kran Graffiti Dann überlegten die Kinder gemeinsam, welches Thema für den neuen Spielplatz passen würde und wie er heißen könnte: Wasser Schiff Schiffbauergassen-Spielplatz ( Schiffi ) Kletterspielplatz Theater-Spielplatz Labyrinth Graffiti Kletter-Spielplatz Minecraft Museumsspielplatz Zudem hatten die anwesenden Kinder die Möglichkeit anzugeben, was sie auf dem neuen Spielplatz erleben möchten. Die Tätigkeiten wurden vorgegeben und jedes Kind konnte maximal sechs Punkte vergeben. Was wollen die Kinder auf dem Spielplatz gern machen? 1. Wasserspiele 23 Punkte 8. Rutschen 8 Punkte 2. Trampolin springen Drehen / Ball spielen 7 / 7 3. Klettern Schaukeln 6 4. Natur erleben Verstecken / Rollen 4 / 4 5. Graffiti sprühen Wippen / Sitzen 3 / 3 6. Balancieren 10 Entspannen 3 7. Spielen / Bolzen im Sand spielen 2 Außerdem konnten die Kinder ihre Meinung zum verwendenden Untergrund und Material für den Spielplatzbau abgeben: Untergrund das ist gut Tartan 11 Punkte weicher Fall Rasen 8 Fußball, man kann gut turnen Sand 6 weicher Fall Naturboden, Erde 4 Rindenmulch 3 man fällt nicht so hart Beton, Asphalt 2 (nicht gut) tut weh beim Fallen Material das ist gut Holz 14 verschiedene Formen sind möglich natürlich sieht schön aus Naturmaterialien (Steine, Kletterbäume usw.) 14 sieht schön aus Kunststoff 6 Stahl 3 5

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7 Ideen und Hitrakete Zum Schluss des Workshops wurden alle Spielplatzideen der Kinder gesammelt. Dabei wurden die Wünsche einzeln auf Moderationskarten geschrieben, nach Themen sortiert, von den Kindern votiert und schließlich eine Hitrakete mit den am häufigsten genannten Wünschen erstellt: Idee / Wunsch Punkte 1. Tunnelhöhle Labyrinth Hamsterrad, -kugel 9 4. Baumhaus 7 5. Klettergerüst, Kletterspinne, Kletterstangen, Kletterlabyrinth 5 6. Kletterwand 4 Trampolin 4 Seilbahn 4 Graffiti-Sprühwand 4 Fußballfeld, Fußballwiese mit Toren (Tartan) 4 7. Sandkasten mit Wasser (Matschkasten) 3 Schiff 3 Rutschen (hoch und viele Kurven, Tunnel, Röhre) 3 Kletterburg 3 Etwas zum Balancieren 3 8. Doppel-Schaukel 2 Bananen-Wippe 2 Karussell 2 Tretmobil 2 Etwas zum Hangeln 2 Versteckmöglichkeiten (z. B. Rakete, Erdbeere, Pilz, Erdkugel) 2 Hängematten 2 Skatemöglichkeiten 2 Ausleihe für Spielsachen 2 9. Rutschstangen (wie bei der Feuerwehr) 1 Schaukeln für große Kinder 1 Nestschaukel 1 Wipptiere (z. B. Holzpferd) 1 Wasserspiele 1 Wasserleitung 1 Klangspiele 1 Türme 1 Kreidetafel 1 Slackline 1 Kurbelkette für Sandeimer Rutsche bis ins Wasser 0 Wasserrutsche 0 Liegestühle 0 Sandkasten 0 Boxsack (gegen Aggressionen) 0 Kunstwand 0 Nachdem die Hitrakete feststand, bauten die Kinder Modelle vom zukünftigen Spielplatz. Dabei konnten sie verschiedene Materialien nutzen, z. B. Naturmaterialien wie Blätter, Stöckchen, Sand, Knete, Stoff- und Teppichreste, Styropor, Papierrollen oder PlayMais. Zudem hatten die Kinder die Möglichkeit, ihre Vorstellungen vom neuen Spielplatz zu zeichnen. Folgende zusätzliche Ideen sind während des Modellbaus und beim Malen entstanden: Tunnel- / Röhrenrutsche (5x) Leuchtturm (4x) Seile / Seillabyrinth (3x) Klettertiere (Dino, Fisch, Krokodil) (3x) Kletterrakete (2x) Schiff (2x) Zelt (2x) Seilbahn (2x) Hängematte: mit einem Baum, aus Stoff, Rasen, möglichst im Schatten, soll an das Kletterhaus Baumhaus mit Seilbahn, Spiralrutsche, Klettergerüst und Rutschstange und Kletterspinne Berg mit Wasserfall Wasser mit Brücke + Treppe + Bäumen Wasserplatz Kletterwand mit Kletterstangen und Kletterseil Kletterkubus mit Röhrenrutschen und Rutschstange / Leiter Kletterturm (mit Rutsche und Tunnelröhren zum Verstecken) Seilröhre zum Klettern zwischen den Bäumen Wipfelpfad : mit Geländer und Tarzanseil Minecraft: mit Labyrinth, Hügel und Höhle mit Tunnel Hochhaus-Labyrinth: man kann sich verlaufen und den Weg zurückfinden, mit Wasserpumpe Parcours mit Röhrenrutsche Mini-Fußballfeld Spielzeugzelt aus Moos, mit Totempfahl Pustemaschine Tischtennisplatte Häuser zum Klettern und Verstecken (z. B. Mäusehaus, Löcherhaus, Schlafmützenhaus) Hügel Bäume 7

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9 Elternwünsche Auch die Eltern hatten die Möglichkeit, ihre Ideen während des Workshops in Vertretung für ihre kleinen Kinder, zu äußern. Das macht mein Kind gern: Klettern (sehr hoch) Hangeln Balancieren Rutschen Verstecken mit Wasser und Matsch spielen Trampolin springen Fußball Spiel- und Sportgeräte: Sportbereich / Spielbereich für größere Kinder (Aufenthalt, Treffpunkt) Spiel für Große, z.b. Schach o. Sportgerät Höhle / Versteckmöglichkeiten / Erlebnis für alle Sinne Hüpfkissen Trampolin (auch für Eltern) Wasserpumpe Streetball Tischtennis Karussell Riesenrutsche Seilbahn Spielplatz a la Einsiedel Gestaltungsmöglichkeiten für Kinder mit Holz oder anderen natürlichen Materialien Naturmaterialien nutzen mobile Elemente, Klettern ohne Boden berühren Spielgeräte auch für Erwachsene nutzbar Sicherheit: Zaun / Abgrenzung zum Wasser, evtl. nicht als solche erkennbar ( Spielumrandung, z.b. als Burg) sicherer Kleinkindbereich (Zaun? wg. Wasser!) Nähe zum Wasser: Hecke zum Umzäunen feinkörniger Sand (ganz nach oben klettern) regelmäßige Kontrolle / Reinigung / freilaufende Hunde Sonstiges: Sitzmöglichkeiten für Eltern Treffpunkt für Eltern Bäume erhalten / nutzen! öffentliche Toilette Parkzone Präsentation In Anwesenheit der Presse und mit Unterstützung des Kinder- und Jugendbüros wurden die Ergebnisse zum Ende der Ideenwerkstatt von den Kindern den Verantwortlichen, Vertreter*innen der Presse und den Eltern vorgestellt und dem für den Bau des Spielplatzes beauftragten Landschaftsarchitekten übergeben. Zum Abschluss bekam jedes Kind als Dankeschön eine Urkunde für die tolle Leistung als Spielplatzplaner*in! Der Workshop endete mit der Bitte an den Architekten, so viel wie möglich an Kinderwünschen aus der Beteiligung für den Spielplatz umzusetzen. Aus den gesammelten Ideen und Wünschen der Kinder hat das Kinder- und Jugendbüro Potsdam eine Zusammenfassung der Ergebnisse und eine Empfehlung für die Spielplatzplanung erstellt. In die Auswertung sind auch die Wünsche der Kita-Kinder Sinnesgarten sowie die Befragung der Eltern eingeflossen. Allgemeine Hinweise und Wünsche: vielfältige Spielmöglichkeiten und Variationen Spielmöglichkeiten für unterschiedliche Altersgruppen zusammenhängende Spielfunktionen / Parcours, z. B. Klettern, Hangeln als Material vorwiegend Holz und Naturmaterialien (z.b. große Steine) Natur erfahrbar machen zum Spielen, Ausruhen, Beobachten / Schatten durch Bäume, Büsche, Rasen / Wiese Konkrete Wünsche zu Spielfunktionen, Spielgeräten, am meisten genannt: Tunnel / Höhle Labyrinth Baumhaus / Spielhaus (zum Klettern, Verstecken, Ausruhen) Klettermöglichkeiten (Klettergerüst, Kletterwand, Stange, Spinne, Seile, Turm, Schiff, Kubus, Tiere) Trampolin (und/oder Hüpfkissen) Wasserspiele (Wasserplatz, Matschplatz, Wasserpumpe, Wasserfall, Wasser mit Brücke) Außerdem gewünscht: Schaukel (für mehrere Kinder und verschiedene Altersgruppen, Nestschaukel oder Doppelschaukel) Hügel / Berg Ballspielwiese (z.b. Fußball) Seilbahn Rutsche (Röhrenrutsche) Skaterstrecke evtl. mit kleinen Hügeln für Inliner, Roller, Longboard, Bobbycar usw. Hängematten Liege- und Sitzmöglichkeiten (evtl. mit einem Tisch) Zelt Möglichkeit für Graffiti sprühen Tischtennisplatte (für alle Generationen) Volleyballfeld erhalten Spielplatzthema: vorstellbar ist das Thema Schiff oder Wasser passend dazu die Wünsche Schiff, Leuchtturm, Fisch, Krokodil, Sand, Wasserspiele, Möglichkeiten zur Sandumschüttung (Eimer an Kette) etc. 9

10 Sanierungsgebiet Schiffbauergasse 100 m 10 [v08 A-ST]

11 Weitere Schritte Die Ergebnisse aller Beteiligungsaktionen wurden durch den beauftragten Landschaftsarchitekten, den Sanierungsträger Potsdam und die Stadtverwaltung Potsdam auf ihre Umsetzbarkeit hin geprüft. Folgende Kriterien wurden berücksichtigt: meist genannte Wünsche sollen mindestens umgesetzt werden abwechslungsreiches Angebot für alle Altersgruppen verfügbarer Platz Kosten für Anschaffung/ Umsetzung und Wartung Sicherheitsaspekte und gesetzliche Grundlagen In den Prozessen ist das Kinder- und Jugendbüro stets involviert und setzt sich bis zur Einweihung des Spielplatzes für die Wünsche der beteiligten Kinder beim Spielplatzbau ein. Auf Basis der umsetzbaren Wünsche erarbeitete das Büro Schirmer und Partner, Landschaftsarchitekten Berlin BDLA, die weitere Planung. Der Spielplatz soll Floßpiraten heißen. Es entstehen ein langer Holzsteg mit mehreren Flößen mit verschiedenen Spielmöglichkeiten. Das Beachvolleyballfeld bleibt erhalten. Der Bau des Spielplatzes beginnt voraussichtlich im ersten Quartal Während der Bauzeit werden eine Baustellenführung und eine Mitmachbaustelle für Kinder durchgeführt. Die Fertigstellung des Spielplatzes und die Einweihung mit den Kindern ist für Mitte 2018 geplant. Wasserschlange Wasserpumpe Minirutsche Sand Trampolin Holzsteg Wipfelhaus mit Röhrenrutsche Beachvolleyballfeld Rasen [Schirmer-Partner, Landschaftsarchitekten] m

12 Danke!? Die Landeshauptstadt Potsdam, die Sanierungsträger Potsdam GmbH sowie das Kinder- und Jugendbüro des Stadtjugendringes Potsdam e.v. bedanken sich beim Museum FLUXUS+, bei Schirmer und Partner Landschaftsarchitekten Berlin und vor allem bei den Kindern, die sich als Spielplatzexpert*innen engagiert haben. Wir hoffen, dass alles wie geplant auch gebaut werden kann. Impressum: Projektkoordination, im Auftrag der Landeshauptstadt Potsdam: Sanierungsträger Potsdam GmbH Pappelallee 4, Potsdam Tel , Kinder- und Jugendbeteiligung / Inhalt Dokumentation: Kinder- und Jugendbüro / Stadtjugendring Potsdam e.v. Manuela Neels & Kristin Arnold Schulstraße 9, Potsdam, Tel info@kijubuero-potsdam.de Bildnachweis/Fotos: Stadtjugendring Potsdam e.v. Manuela Neels (Kijubüro) Jessica Beulshausen (ProPotsdam GmbH) [II] Barbara Plate (LHP) [III] und die beteiligten Kinder. Layout: A-ST Grafik Druck: Rüss, Auflage: 500 März 2018 Die Herstellung dieser Broschüre erfolgte mit Mitteln der Städtebauförderung. [III]