Versorgungs-Integration am Beispiel von Advanced Nursing Practice Projekt HandinHand
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- Sylvia Seidel
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1 Versorgungs-Integration am Beispiel von Advanced Nursing Practice Projekt HandinHand Meisenheim, Prof. Dr. med. Gunther Lauven Lehrgebiet Integrierte Versorgung, Fachbereich Wirtschafts-und Sozialwissenschaften, RheinAhrCampus Remagen, Hochschule Koblenz Leiter Krankenhausentwicklung, Marienhaus Kliniken GmbH Projektleiter HandinHand, Marienhaus Holding GmbH 1
2 Übersicht 1. Versorgungs-Integration 2. Innovationsfonds 3. ANP-Center die Idee 4. HandinHand das Projekt 5. Potentieller Nutzen + Fazit
3 1. Versorgungs-Integration
4 These: Leistungserbringung und -Vergütung finden relativ streng abgeschottet in voneinander getrennten Sektoren statt 4
5 Kernprobleme der Sektoralen Trennung Starre Sektorengrenzen Die Grenzen zwischen den Sektoren der Leistungserbringung sind politisch (Selbstverwaltung), wirtschaftlich (Budgets) und organisatorisch (Leistungserbringungsprozesse) relativ starr Ineffizienz An den Schnittstellenentstehen Informationsbrüche und Unterbrechungen der Diagnostik-und Behandlungskette, beides ist nachteilig für die Patienten Qualitätsproblem, mangelnde Patientenorientierung Kostendruck bei eingeschränktem Markt Die Leistungserbringer unterliegen einem erheblichem jährlichen Effizienz-und Produktivitätsdruck, z.b. KHs von mehr als 1%, ohne dass sie auf dem Gesundheitsmarkt frei agieren und über ihren eigenen Sektor hinaus frei wirtschaften könnten. Mangelnde Entfaltungsmöglichkeit, hemmt Innovationen 5
6 Definition Versorgungs-Integration (Lauven) Versorgungs-Integration bezeichnet Vertrags-und Organisationsformen und deren Werkzeugeim Gesundheitswesen, die in der Regel sektorenübergreifendwirksam werden und eine patienten-, qualitäts- und effizienzorientierte Gesundheitsversorgung ermöglichen. 6
7 Überwindung von Schnittstellen Bildung von Versorgungsketten Unterstützt durch: Vergütungsanreize Prozessoptimierung 7
8 2. Innovationsfonds
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12 3. ANP-Center die Idee
13 Advanced Nursing Practice - Center Entwicklung und Erprobungeines medizinisch-pflegerischen Expertensystems in Zeiten zunehmend knapper werdenden Fachpersonals zur Zukunftssicherung der medizinischen Basisversorgung im ländlichen Raum, d.h. im Kreis Ahrweiler und darüber hinaus. Insbesondere bei der zeitlich aufwändigen Begleitung chronisch kranker Menschen (Dauerpatienten in der Hausarztpraxis mit hoher Arztbindungszeit) übernimmt der Pflegeexperte nach Anordnung durch den Hausarzt und in Abstimmung mit ihm. In der Regel aufsuchend (zu Hause, ggf. auch Pflegeheim,...) Beratungzu Hilfsangeboten (z.b. zur Vermittlung zum Pflegestützpunkt) und zu diagnostischen und therapeutischen Maßnahmen (z.b.bei Medikamenteneinnahme), regelmäßige Symptomkontrollezum rechtzeitigen Erkennung einer Zustandsverschlechterung, Durchführung angeordneter diagnostischer und therapeutischer Maßnahmen, Koordinationder unterschiedlichen medizinischen und pflegerischen Leistungen für den Patienten (z.b.terminmanagement, Information bei Verschlechterung des Zustandes auch an Pflegedienst und Physiotherapiepraxis, Apotheke). 13
14 Zusammenarbeit und Abstimmung mit den (Haus-)Ärzten Zuständigkeit für die medizinische Versorgung verbleibt beim Arzt entsprechend den gesetzlichen Vorgaben ( 28 und 73 SGB V etc.) Gesundheitliche Situation der Patientin/des Patienten als Kriterium für die Entscheidung über den Einsatz des Pflegeexperten Patientinnen/Patienten in instabiler, vulnerabler Gesundheitssituation, die nicht die Praxis aufsuchen können, wodurch (eigentlich) akute, häufige Hausbesuche erforderlich sind Patienten mit risikobehafteten Mehrfacherkrankungen Zustand nach Apoplexie Schlecht eingestellter Diabetes mellitus Starken Blutdruckschwankungen COPD Herzinsuffizienz Multimorbidität... 14
15 Vorteile für die (Haus-)Ärzte und die Region Sicherung und Verbesserung der Versorgungssituationim ländlichen Raum, d.h. Kreis Ahrweiler und angrenzender Region, insbesondere für chronisch kranke, alte Menschen durch: Entlastungder bestehenden Hausarztstruktur bei bestehendem Hausarztmangel in der Region Vermeidungpotentiell überflüssiger Krankenhausaufenthalte der Patienten Reduktion von Schnittstellenkonflikten der unterschiedlichen Leistungserbringer durch die Kommunikations-und Vermittlungsrolle der Pflegeexperten. Innovationsschubin die Region und Sichtbarkeit über die Region hinaus durch refinanziertes Bundesmodellprojekt. 15
16 Personelle Ausstattung ANP-Center Leitung &Stellvertretung: Gesundheits-und Krankenpfleger mit Zusatzausbildung (Studium) Pflegeexperten: Gesundheits-und Krankenpfleger, die parallel zu ihrer Tätigkeit im ANP-Center an der PTHV ein BA-Studium Klinische Expertise absolvieren Verwaltungskraft Study Nurse zur Datenerhebung und auswertung und Sicherstellung der Kommunikation mit dem RWI Leibniz Institut für Wirtschaftsforschung in Essen (zwingend vorgeschriebene wissenschaftliche Begleitforschung) Pflegeexpertise Sandra Postel, Stabsstelle Pflege Marienhaus Holding GmbH Prof. Köpke, Sektion Forschung und Lehre in der Pflege, Universität zu Lübeck 16
17 4. HandinHand das Projekt
18 Bisheriger zeitlicher Ablauf Ausschreibung des G-BA für neue Förderprojekte Erarbeitung Projektantrag Fristgerechte Abgabe des Antrags durch Konsortialführer Bekanntgabe der geförderten Projekte, u.a. HandinHand Förderbescheid des G-BA zu HandinHand liegt vor I. Q Bearbeitung diverser Auflagen des DLR (Projektträger): Budgetplanung, Meilensteinplanung,... I. Q Beratungen mit Ärzten der Region rund um Wadern, der KV Saarland und dem Hausärzteverband Saarland II.-III. Q Beratungen mit dem Ärztenetz Mittelahr e.v., dem Hausärzteverband Rheinland-Pfalz und weiteren Projektbeteiligten mit positivem Ergebnis IV. Q Neustart zur Bearbeitung der Auflagen des DLR I. II. Q Möglicher Projektbeginn 18
19 Projektbeteiligte Neu: Ärztenetz Mittelahr e.v. AOK Rheinland Pfalz/Saarland RZV Rechenzentrum Volmarstein GmbH, Berlin RWI Leibniz-Institut für Wirtschaftsforschung, Essen Universität zu Lübeck, Sektion Forschung und Lehre in der Pflege Philosophisch-Theologische Hochschule Vallendar, Pflegewissenschaftliche Fakultät Marienhaus Unternehmensgruppe (Konsortialführer: Marienhaus Holding GmbH)...
20 5. Potentieller Nutzen + Fazit
21 Potentieller Nutzen Verbesserung der Patientenversorgung Patientenorientierung und Qualität Entlastung der Hausärzte Versorgungssicherung Neues und interessantes Arbeitsfeld für Pflegende Mögliches neues Geschäftsfeld für ein Gesundheits-und Sozialunternehmen - Marienhaus Unternehmensgruppe Ausprobieren einer geförderten Innovation alle Projektbeteiligten / Allgemeinheit Beitrag zur Sektorenübergreifenden Versorgung Versorgungs- Integration
22 Fazit Beharrungstendenzen und Wirkkräfte der tatsächlichen Steuerungsstrukturen in der Gesundheitsversorgung sind gewaltig. Innovation findet zuallererst in den Köpfen und in den Herzen statt: Man muss eine (gute) Idee haben, sie wirklich wollen, ausdenken, er-fühlen und umsetzen Es geht nur zusammen!
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