Das Schulentwicklungsprogramm als Basis einer systematischen Schulentwicklung
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- Björn Burgstaller
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1 Das Schulentwicklungsprogramm als Basis einer systematischen Schulentwicklung "Die Schulen sollen künftig in eigener Verantwortung Schulentwicklungsprogramme erstellen und darin selbst Entwicklungsziele festlegen", so Kultusminister Spaenle.
2 Woher kommt s?! Eigenverantwortliche Schule 3 Schwerpunkte Qualitätssicherung Art. 2 BayEUG Schulentwicklungsprogramm Schulgemeinschaft Art. 69 und 74 BayEUG Schulforum Erziehungspartnerschaft Leitungsstrukturen Art.57 und 57a BayEUG Erweiterte SL Delegation von Weisungsberechtigung Quelle: Informationen zur Umsetzung der Eigenverantwortlichen Schule (Anlage zum KMS II.8-5S a vom )
3 Art. 2 BayEUG Aufgaben der Schulen 4 In einem Schulentwicklungsprogramm bündelt die Schule die kurz- und mittelfristigen Entwicklungsziele und Maßnahmen der Schulgemeinschaft unter Berücksichtigung der Zielvereinbarungen gemäß Art. 111 Abs. 1 Satz 1 Nr. 2 und Art. 113c Abs. 4; dieses überprüft sie regelmäßig und aktualisiert es, soweit erforderlich. 3
4 Exkurs: Kein Kaltstart bei Punkt Null (Auszug) Bayerische Schulen aller Schularten sind seit Jahren erfolgreich auf dem Weg einer kontinuierlichen Schulentwicklung. Jede einzelne Schule tut dies vor dem Hintergrund ihrer eigenen Bedarfe es gibt keine bayerische Schulentwicklung im Gleichklang! Der vorliegende Leitfaden kann in seinem Aufbau naturgemäß nicht den jeweiligen Entwicklungsstandpunkt einer Schule zum Ausgang nehmen. Er beschreibt deshalb die Entwicklungsarbeit eines Schulentwicklungs-programms in einer sachlogischen Systematik. Das bedeutet nicht, dass Schulen diesem Ablauf von Beginn an folgen sollen, im Gegenteil, der Leitfaden möchte ihnen dabei helfen, sich vor dem Hintergrund Ihrer Ausgangslage, Ihrer Schulentwicklungserfahrungen und ihrer Rahmenbedingungen in diesen Prozess einzubringen, an welchem Punkt auch immer. Es geht also nicht um einen Neustart, schon gar nicht um einen Kaltstart, sondern um eine kontinuierliche Fortsetzung der alltäglichen Schulentwicklung.
5 Jede einzelne Schule tut dies vor dem Hintergrund ihrer eigenen Bedarfe es gibt keine bayerische Schulentwicklung im Gleichklang!
6 Ziele liegen aus den Zielvereinbarungsgesprächen vor Analyse der schulischen Ist- Situation ergibt schuleigene Ziele Bildungspolitische Vorgaben werden aufgegriffen Priorisierung Priorisierung Ziele Wie dokumentieren Sie zu Ihre Zielen? Wie kommunizieren Sie Ihre Ziele? 7
7 Zieltableau Kurzfristige Ziele (ca 1 Jahr) Prozessqualitäten Schule Unsere Arbeit fußt auf einem schulischen Wertekanon. (schulinterne Ziele) Zieltableau unserer Schule Prozessqualitäten Unterricht Der Unterricht ist von einem hohen Grad an eigenverantwortlichem Lernen bestimmt. (Ziele aus der ext. Evaluation) Ergebnisse Rahmenbedingung en Mittelfristige Ziele (2-3 Jahre) Der neue Lehrplan ist professionell umgesetzt. (bildungspolitische Zielvorgaben) Die Fortbildungsarbeit an unserer Schule orientiert sich an den Notwendigkeiten des neuen Lehrplans. Unsere Schule ist eine gebundene Ganztagsschule. (schulinterne Ziele) Unsere Schule verfügt über gut eingerichtete IT-Räume. (schulinterne Ziele) (Ziele aus der ext. Evaluation) Unsere Schule ist auf eine inklusive Förderung vorbereitet. (bildungspolitische Zielvorgaben) Unsere Schule ist international gut vernetzt. (schulinterne Ziele) 8
8 Ziel- und Handlungsvereinbarungen Zieltableau Prozessqualitäten Schule Prozessqualitäten Unterricht Ergebnisse Rahmenbedingungen Für das Schuljahr 2013/14 (kurzfristig) Die Zusammenarbeit mit den Eltern wird verbessert (hinsichtlich der Transparenz der Notengebung) (schulinternes Ziel) Verbesserung der Methodenkompetenz der SS (schulinternes Ziel) Bau der Mensa Die individuelle Förderung der Schüler wird weiter verbessert (schulinternes Ziel) Alle Kollegen nehmen an der Kollegialen Hospitation teil
9 Für die nächsten 2 Jahre (mittelfristig) Der neue Lehrplan wird professionell umgesetzt (bildungspolitische Zielvorgaben) Verbesserung der diagnostischen Kompetenz (schulinternes Ziel) Schaffen eines Ruheraumes für die Ganztagsklassen Durch ein Mehr an Musik wird die musikalische Bildung der Schüler in besonderem Maße gefördert. (Implementierung der musikalischen Grundschule) (schulinternes Ziel) Unsere Schule ist eine musikalische Grundschule Erneuerung der Fenster auf der Nordseite Ziele aus der externen Eva? Neugestaltung der Außenfassade mit Anbringung des Schullogos
10 Schulprofil Schulprofil Was charakterisiert unsere Schule? Rahmenbedingungen Leistungsdaten Kollegium Schüler-schaft Unterricht Inhaltliche Themen Besonderheiten Neue Gebäude mit vielen räumlichen Möglichkeiten Hohe Übertrittsquoten Geringer Migranten-anteil Hoher Unterrichtsausfa ll wegen Hoher Altersdurchschnitt MINT- Schwerpunkt Viele internationale Partnerschaften Hochentwickelte IT- Landschaft ISI-Preisträger Überwiegend männlich Schwieriges soziales Umfeld Kaum unterrichtliche Differenzierung Inklusionsschule Hoch engagierte Elternschaft Schwierige Anbindung an öffentlichen Nahverkehr Häufige Teilnahme an Leistungswettbewerben Sehr IT- und technikorientiert Heterogene Leistungsfähigkeit Individuelle Förderung lt. Externer Evaluation zu wenig ausgeprägt Defizit im Bereich Neue Medien Seminar-schule Stark rückläufige Schülerzahlen Viele auswärtige Schüler Defizit im Musischen Bereich Lokal stark verwurzelt Schulprofil Standortfaktoren Stärken/Schwächen-Analyse 11
11 Schulprofil Stand: Schuljahr 2013/14 Thematische Ausrichtung Schule, die (sich) bewegt Schule als lernende und sich weiter entwickelnde Institution mit klaren Entwicklungszielen, Handlungskonzepten und Bilanzkonferenzen Gebundene Ganztagsschule Rahmenbedingungen Leistungsdaten Schülerschaft Eltern Stadtrandschule Gewinner des reg. 197 Schüler (7 Grundschulen in der Schulentwicklungspreises 5 Regelklassen, Stadt) 4 Ganztags- Schulgebäude erbaut klassen 1963, Turnhallenanbau 2. und 3. Preisträger Rückläufige 1986 des bayernw. Schülerzeitungswettbewerbs Schülerzahlen Teilrenovierung in den ca. 80 Buskinder letzten Jahren Hauptsieger bei Neuer Pausenhof (1998) löwenzahn (d.ö.) Räume für den Ganztagsbetrieb Mensa Kindgerechte Außenanlagen Bewegungsfreundlicher Pausenhof Migrantenanteil von ca. 10 %, Große Unterschiede in den Sozialstrukturen der Familien Lehrkörper 17 Lehrkräfte, größtenteils in Teilzeit 3 Rel.lehrkräfte, vorwiegend weiblich, Beratungslehrer Externes Personal für GTS, Musik- und Sportpädagogen, Lernpaten Innovativ und kooperativ, Viele Lehrkräfte mit Zusatzqualifikatione n Besonderheiten Großes Kooperationsnetzwerk Aktiver Elternbeirat und Förderverein Ausbildungs- und Praktikumsschule SINUS-Schule Musikalische Grundschule (mehr Musik in mehr Fächern bei mehr Gelegenheiten mit mehr Beteiligten) Musiksaal, gute Instrumentenalstattung, großes Instrumentalunterricht-Angebot Zahlreiche musische Veranstaltungen, auch außerschulisch GT-Teams Jahrgangsstufen- Teams SE-Team MuGS-Team Öffnung nach außen Fördernde Schule durch Förderung und Herausforderung Zufriedenstellende räumliche Voraussetzungen und gute Ausstattung der Räume Sehr gute Übertrittsquoten Große Unterschiede im Leistungsvermögen der Schüler Moderne Führungsstrukturen mit erweiterter SL durch die einzelnen Teams Übertragung von Verantwortung und Entscheidungsbefugnissen Umfassende Förderung und Forderung der SS durch eine Vielzahl von pädagogischen Zusatzkräften
12 Handlungsprogramm Ziel Nr. 1 (evtl. mit Teilzielen) kurze Begründung des Ziels Indikatoren der Zielerreichung Hinweise zur Evaluation der Zielerreichung Bis zu Beginn der 6. Jgst. beherrschen die Schüler zentrale Methoden der Texterschließung und der Strukturierung von Wissen (z.b. Mindmap) Die interne Evaluation hat festgestellt, dass unsere Schüler zu gering ausgeprägte Methodenkompetenz aufweisen. Dies gilt insbesondere bei der Erarbeitung und Strukturierung von Wissen. Spezielle Methodenschulungen sind durchgeführt Die Schüler setzen eigenverantwortlich Methoden zur Gewinnung und Strukturierung von Wissen sicher ein. Eintragung der Methodenschulungen im Klassenbuch Durchführung von Testaufgaben zur Methodenkompetenz am Ende der 6. Jgst Maßnahmen Verantwortliche Termine Durchführung von Methodentagen zu Beginn der 5. und 6. Jgst. Unterstufenbetreuer Durchführung bis zum 15. Oktober externe Unterstützung Regionale Lehrer-fortbildung zur Methodenkompetenz (14. September) Ziel Nr. 2 (evtl. mit Teilzielen) kurze Begründung des Ziels Indikatoren der Zielerreichung Maßnahmen Verantwortliche Termine Hinweise zur Evaluation der Zielerreichung externe Unterstützung 13
13 Handlungskonzept geplante Maßnahmen/Projekte Ziel z.b. aus der Zielvereinbarung Wo wollen wir uns weiterentwickeln? Die Hans-Carossa-Grundschule fördert durch ein Mehr an Musik die musikalische Bildung ihrer Schüler in besonderem Maße (Zieltableau) Teilziele Wo genau soll sich etwas verändern? Teilziel 1: Integration von mehr Musik im regulären Unterricht und Tagesablauf Indikatoren der Zielerreichung Woran werden wir konkret erkennen, dass wir unser (Teil-)Ziel erreicht haben? Wie werden wir es messen/feststellen? in genannten Fächern findet sinnlich-erfahrungsbezogenes Lernen mit Musik statt Musik wird im Verlauf des Schulvormittages als Moment der Auflockerung, Entspannung und Konzentration eingesetzt Die Hans-Carossa-Grundschule wird als Musikgrundschule wahrgenommen
14 Maßnahmen (Projektziele) - in sinnvoller zeitlicher Abfolge: spezifisch messbar anspruchsvol l realistisch terminorienti ert 1 Erstellen eines Aktionsplanes 2 Verbesserung der musikalischen Rahmenbedingungen (Aufbau von Mediotheken, Ausweitung des Instrumentariums,...) 3 Eltern- und Sachaufwandsträger-Info, Spendengesuche 4 Lehrer-Fortbildungen, Unterrichtsmitschauen 5 Schüler-, Lehrer- und Elternbefragung 6 Umsetzung des Aktionsplanes (Maßnahmen zu Teilzielen) 7 Zwischenbilanzabfrage zum Ende des ersten Projektjahres Projektmanagement Wer Was mit wem bis wann Nötige Ressourcen Check + MK 1 Mus.GS-Team, alle MK 2 alle fortl. finanziell MK 3 SL MK 4 Mus.GS-Team, int. L fortl. MK 5 Mus.GS-Team, int. L, S, E MK 6 alle fortl. 7 SS, E, L 07.14
15 16
16 Dokumentationshilfen 17
17 Praktikabilität der Formulare aus der SE-Handreichung Klare Gliederung des Aufbaus vom Schulentwicklungsprogramm umfassende Orientierungshilfe benötigt aber Einarbeitung und intensive Auseinandersetzung Thematische Ausrichtung (kurzfristig) Leistung sdaten Rahmenbedingungen Prozessqualitäten Schule Schulprofil Schülerschaft Eltern Entwicklungsziele - Zieltableau Prozessqualitäten Unterricht Lehrkörper Ergebnisse Besonderheiten Rahmenbedingungen Handlungskonzept -geplante Maßnahmen/Projekte (für jedes Teilziel ein eigenes Blatt - oder auch mehrere, wenn mehr als 7 Maßnahmen geplant sind) Ziel z.b. aus der Zielvereinbarun g Wo wollen wir uns weiterentwickeln? Teilziele wo genau soll sich etwas verändern? Maßnahmen (Projektziele) - in sinnvoller zeitlicher Abfolge: spezifisch messbar anspruchsvoll realistisch terminorientiert Indikatoren der Zielerreichun g Woran werden wir erkennen, dass wir unser (Teil-)Ziel erreicht haben? Wie werden wir es feststellen? (mittelfristig) Wer verantw. Ansprechpartner Zwischenbilan z Projektmanagement Was mit wem Maß-nahme Mitarbeiter/Team/A G bis wann Abschluss Ressourcen finanziell, personell, Partner... Check
18 Schulentwicklungsprogramm wird durch BayEUG eingefordert. Sie haben sich um die Teilnahme beworben. Aufbau einer Kultur eines reflektierten, kontinuierlichen und professionell gestalteten Entwicklungsprozesses 20
19 Mit QmbS zum Schulentwicklungsprogramm
20 Häufig gestellte Fragen: Können wir als QmbS-Schule unsere gewohnten Strukturen und Prozesse beibehalten? Ja, alle bei QmbS vorgesehenen Strukturen (z. B. Arbeit des QmbS-Teams) und Prozesse (Ziele- Maßnahmen-Evaluationen) entsprechen denen des Schulentwicklungsprogramms.
21 Häufig gestellte Fragen: Was ändert sich für QmbS-Schulen? Im Grunde nicht viel, soweit die Schule für ihre QmbSorientierte schulische Entwicklungsarbeit über schriftlich fixierte kurz- und mittelfristige Ziele (SQV) und entsprechende Maßnahmen (Maßnahmenplan) verfügt. Novum: - Beteiligung des Schulforums/ Berufsschulbeirat - Nachweis eines einvernehmlichen Beschlusses
22 Häufig gestellte Fragen: Dokumentation der Entwicklungsarbeit Im Schulentwicklungsprogramm werden letztendlich die im schulspezifischen Qualitätsverständnis (SQV) bereits dokumentierten Ziele mit den entsprechenden Umsetzungsmaßnahmen und Indikatoren abgebildet. Die Erstellung eines Schulprofils ist beim SE-Programm fakultativ. Die Schulen haben bisher schon z. B. durch die Vorbereitung auf die externe Evaluation (Portfolio etc.) Vorarbeiten für dieses Schulprofil geleistet.
23 Häufig gestellte Fragen: Formale Vorgaben hinsichtlich der Dokumentation Das Schulentwicklungsprogramm verlangt nur die Dokumentation der Qualitätsziele und der entsprechenden Maßnahmen. Auch QmbS ist ohne eine schriftliche Fixierung dieser Punkte kaum vorstellbar. Die in der Broschüre zum SE-Programm abgedruckten Muster (Zieltableau, Handlungsplan) sind Vorschläge und Anregungen, wie eine derartige Dokumentation übersichtlich und kommunizierbar vorgenommen werden könnte.
24 Häufig gestellte Fragen: Wer überprüft unser Schulentwicklungsprogramm? Das SE-Programm wird in diesem Sinne nicht überprüft. Evaluationsteams werden bei ihrer Betrachtung der Schule vermutlich danach fragen, bei Entwicklungsgesprächen mit der Schulaufsicht wird es sicher als Beratungsgrundlage genutzt werden.
25 Häufig gestellte Fragen: Mehrwert des SEP für eine QmbS-Schule Die Abstimmung des SE-Programms mit dem Schulforum / Berufsschulbeirat schafft zusätzliche Anlässe zum Gespräch und zur Konsensfindung. Die Qualitätsarbeit erhält so eine zusätzliche Legitimation. Für erfahrene QmbS-Schulen ist das Schulentwicklungsprogramm dokumentierter Teil der kontinuierlichen Entwicklungsarbeit.
26 Flyer: Von QmbS zum Schulentwicklungsprogramm
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