Konflikte bei unseren Vettern Was wir vom Affenstreit lernen können

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1 Konflikte bei unseren Vettern Was wir vom Affenstreit lernen können Dietmar Zinner Konflikt zwischen wie Ein Mann Gruppen von Goldstumpfnasen Abt. Kognitive Ethologie, Deutsches Primatenzentum, Göttingen

2 Streitschlichtung durch Dritte Konflikt zwischen Geschwistern Eine Mutter liebt beide Kinder gleich stark und versucht den Streit unparteiisch zu schlichten, bevor Tränen oder Schlimmeres fließen! Zeichnung David Zinner

3 Streitschlichtung durch Dritte Konflikt zwischen Geschwistern Bildserie: Geschwisterkonflikt bei Tölpeln Siblizid oder Kainismus Der Geschwistermord kommt bei einigen Vogelarten obligatorisch vor, z.b. Adlern oder Tölpeln

4 Konfliktmanagement bei Primaten Wie regeln Affen ihre Konflikte und tritt Streitschlichtung durch Dritte auf? Diversität bei Primaten > 500 Arten

5 Primatenstammbaum Pleistozän Pliozän 0 Schimpanse Mensch Gorilla Orangutan Pavian Makak Meerkatze Totenkopfaffe Krallenaffe Springaffe Mauslemur Katta Buschbaby Zeit (Ma) Kreide Paläozän Eozän Oligozän Miozän K/P Grenze 80 verändert nach Futuyma & Kirkpatrick 2018

6 Konflikte Konflikte treten auf allen Ebenen biologischer Organisation auf (zwischen Genen, Zellen, Individuen und Gruppen) intraindividuell zwischen Allelen, Genen (dominant rezessiv, väterliche mütterliche) zwischen Motivationen (Flucht und Angriff, Nahrungssuche und Fortpflanzung) interindividuell interspezifisch Konkurrenz zwischen Arten, Räuber Beute, Parasit Wirt interindividuell intraspezifisch im engeren Sinne soziale Konflikte Foto. P. Maciej Alexander 1987; Frank 2003; Lachmann et al. 2003; Queller and Strassman 2009

7 Sozialer Konflikt Konkurrenz um Ressourcen Ressourcen sind limitiert, z.b. Nahrung, Wasser, sichere Schlafplätze Konkurrenz Sozial und Fortpflanzungspartner Intrasexuelle Konkurrenz Sexueller Konflikt Konflikt zwischen den Geschlechtern, Nötigung, Vergewaltigung, Infantizid Eltern Kind Konflikt z.b. Entwöhnung (Trivers 1972) Kampf um Nahrung bei Anubispavianen Konflikte können eskalieren und in offene Aggression und Gewalt münden

8 Sozialer Konflikt Vermeidung von Eskalation Imponierverhalten Ritualisierung Rangordnung Intervention durch Dritte Kommunikation Signale und Hinweise Arten, die in sozialen Gruppen leben Aufrechterhaltung und/oder Wiederherstellung von Beziehungen Primaten leben in sozialen Gruppen röhrender Hirsch Kommentkampf bei Kreuzottern Submission beim Wolf

9 Gruppenleben Leben in einer Gruppe bringt Vorteile z.b. besserer Schutz vor Beutegreifern, bessere Ausnutzung von Ressourcen (Krause & Ruxton 2002) Starke soziale Bindungen innerhalb von Gruppen sind bei einigen Primatenarten mit weniger Stress, höherer Lebenserwartung und Fortpflanzung korreliert (Silk et al. 2010) ein gewisses Maß an Koordination und Kooperation ist notwendig zu starke Aggressionen zwischen Gruppenmitgliedern stört Koordination Mitglieder werden ausgestoßen, die Gruppe zerfällt

10 Gruppenleben Konflikt zwischen zwei Javaneraffengruppen zwei Javaneraffengruppen stehen sich an der Grenze ihrer Gebiete drohend gegenüber Koopera on innerhalb der Gruppe

11 Konfliktmanagement bei Primaten H A hilft A Koalition H O + O Gegenangriff Erster Angriff Unterwerfung Rückversicherung S N (1 oder mehr) H O hilft O A = Angreifer O = Opfer UO = unbeteiligtes Opfer HA = Helfer des Angreifers HO = Helfer des Opfers N = Nutznießer (greift aus verschiedenen Gründen auch an) S = Streitschlichter flieht UO flieht, leitet weiter, schlägt zurück, bildet Koalition Verändert nach Goodall 1986

12 Konfliktmanagement bei Primaten Bildserie: Konflikt bei Schimpansen Goodall 1986

13 Versöhnung Starke soziale Bindungen (Beziehungen) sind speziell für weibliche Primaten von großer Bedeutung Zahlreiche Arten, insbesondere Primaten, haben Verhaltenswerkzeuge evolviert um Konflikte zu lösen oder durch Konflikte gestörte Beziehungen zu reparieren. Nachdem zwei Pavianweibchen miteinander gekämpft haben kommt es oft vor, dass die Siegerin sich der Verliererin nähert und dabei sanft grunzt. Diese Laute signalisieren ihre Intention den Kampf zu beenden und ermöglicht es ihr mit ihrer vorherigen Gegnerin friedlich zu interagieren. Versöhnung bei gelben Pavianen Aureli & de Waal 2000, Cheney et al. 1995, Silk et al. 1996, 2010

14 Versöhnung Anzahl Dyaden (%) Versöhnung bei Bärenmakaken Zeit (min) Postkonflikt Verhalten (PC) von Bärenmakaken Prozentsatz von Makakendyaden, die nach einer aggressiven Auseinandersetzung freundlichen Körperkontakt aufnahmen (n=670 Ereignisse; MC = Kontrollsituationen) de Waal & Ren 1988

15 Versöhnung Versöhnung führt zu einer Verminderung von erneuten Auseinandersetzungen zwischen beiden Kontrahenten Angriffe/min 0,04 0,03 0,02 0,01 ohne Versöhnung mit Versöhnung 0,00 Javaneraffen Japanmakaken Anubispaviane Tüpfelhyäne Vergleich von Wiederangriffsraten gegen das frühere Opfer in Situationen mit und ohne Versöhnung Aureli et al. 2002

16 Versöhnung Bonobos Bonoboportrait Sex als Mittel der Wahl? Versöhnung durch Sex zwischen zwei Bonoboweibchen

17 Streitschlichtung durch Dritte Kommt vor! Bei Schimpansen: 438 Konfliktsituationen, 69 Interventionen durch Dritte, nur ranghohes Männchen, 60 der 69 Schlichtungsversuche waren erfolgreich (von Rohr et al. 2012) Öfter bei Arten, die in Ein Mann Gruppen leben, z.b. Gorillas, Mantelpaviane Intervention durch das Männchen, wenn sich Weibchen der Gruppe streiten Bildserie: Aggressive Intervention eines männlichen Mantelpavians Schädel männlicher Pavian Schädel weiblicher Pavian Pavian Schädel

18 Streitschlichtung durch Dritte Männliche (dominante) Kontrollrolle friedliche männliche Intervention aggressive männliche Intervention Anzahl von Streitschlichtungen (%) aggressive Intervention friedliche Intervention Tonkanamakak Schopfmakak Guineapavian verändert nach Petit & Thierry 2000

19 Streitschlichtung durch Dritte Eine Mutter interveniert bei einem Geschwisterstreit weil sie einen erhöhten Stresshormonspiegel aufweist! Welche internen und externen Faktoren kontrollieren die Verhaltensweise und mit Hilfe welcher Mechanismen, oder was sind die proximaten Ursachen für das Auftreten der Verhaltensweise? weil sie damit ihren Fortpflanzungserfolg sichert! Welchen Überlebenswert oder welche ultimate Funktion hat die Verhaltensweise? Was ist die adaptive Bedeutung einer Verhaltensweise? Wie trägt sie zur Fitnesssteigerung bei? Evolutionsbiologische Perspektive Zeichnung David Zinner

20 Was ist Fitness? Durchtrainierter Fußballer Fitness ist ein Maß für den Anteil eines Individuums am Genpool nachfolgender Generationen Darwinsche Fitness Fitness ist der Beitrag eines Individuums an der Gesamtreproduktion seiner Population. Paarungserfolg männlicher Paviane Paarungserfolg Kopulation bei Anubispavianen Dominanzrang

21 Evolutionsbiologische Perspektive Verhaltensweisen werden im Hinblick auf ihren Anpassungswert und ihren Beitrag zur Fitnessmaximierung untersucht. Dementsprechend können Konflikte im Rahmen der evolutionsbiologischen Perspektive als Situationen definiert werden, in denen für einige Individuen die Möglichkeit besteht ihre Fitness auf Kosten anderer Individuen zu erhöhen. (Ratnieks and Reeve 1992; Godfray 1995) Kämpfende Husarenaffen

22 Evolutionsbiologische Perspektive Intervention eines Männchens beim Streit seiner Weibchen verringert das Risiko, dass ein Weibchen aus der Gruppe ausgeschlossen wird (Fitnessverlust) Intervention eines Männchens beim Streit innerhalb der Gruppe verringert das Risiko, dass der Streit eskaliert, Beziehungen instabil werden und er eventuell seine Dominanzposition verliert (Fitnessverlust) Intervention eines Elternteils beim Streit zwischen Geschwistern verringert das Risiko, dass der Streit eskaliert und sich der Nachwuchs verletzt (Fitnessverlust) Nichteingreifen bei Tölpeln verringert das Risiko, dass auf Grund von Futtermangel beide Nachkommen sterben (Fitnessverlust)

23 Offene Fragen Streitschlichtungs und Kontrollverhalten sind funktional definiert. Wie können wir etwas über die Motivation der Akteure erfahren? Kommen unparteiische Interventionen in Konflikten bei Affen tatsächlich vor? Haben Affen einen Sinn für Gerechtigkeit, Fairness? Welche Rolle spielen kognitive Fähigkeiten und Empathie bei Streitschlichtungen Dritter? Wie ist das Verhältnis von Eigennutz und Empathie bei Streitschlichtungen durch Dritte?

24 Was können wir lernen? Streitschlichtung ist wichtig! Es dient der Erhaltung und Wiederherstellung von sozialen Beziehungen Es dient dem Gruppenzusammenhalt Es ist evolviert, da es einen Mechanismus darstellt, der der Fitnessmaximierung dient Foto. D. Zinner

25 Vielen Dank! Foto. L. Ehrenreich

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