Positionspapier SVEB - Abschlüsse (November 2012) Abschlüsse der Weiterbildung und der Höheren Berufsbildung
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- Michael Blau
- vor 8 Jahren
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1 Psitinspapier SVEB - Abschlüsse (Nvember 2012) Abschlüsse der Weiterbildung und der Höheren Berufsbildung Ausgangslage Im Zentrum der aktuellen Weiterbildungsplitik stehen die Entwicklung eines natinalen Weiterbildungsgesetzes (WeBiG) und die Weiterentwicklung der Höheren Berufsbildung. Der SVEB begrüsst das neue WeBiG, frdert aber, dass dieses auch die Grundlage für die Anerkennung vn Weiterbildungsabschlüssen schafft. Zu klären ist ausserdem das Verhältnis zwischen Weiterbildungsabschlüssen und Abschlüssen der Höheren Berufsbildung (HBB). Ein weiteres wichtiges Anliegen ist die Einrdnung dieser Abschlüsse in den Natinalen Qualifikatinsrahmen (NQR). Der NQR muss sicherstellen, dass Abschlüsse der Weiterbildung und der Höheren Berufsbildung auf den Natinalen und den Eurpäischen Qualifikatinsrahmen (EQR) Bezug nehmen und mit Titeln versehen werden, die die Äquivalenz mit natinalen und internatinalen Titeln sicherstellen. Arbeitnehmende mit einem privaten Weiterbildungsabschluss der einem Tertiär-B-Abschluss sind gegenüber der akademisch ausgebildeten ausländischen Knkurrenz im Nachteil. Diese Benachteiligung muss rasch durch die transparente Referenzierung und eine bessere Anerkennung und Titelverleihung vn Abschlüssen der Weiterbildung wie der HBB gelöst werden. Wir publizieren hier den Psitinsbezug des SVEB zu den Abschlüssen der Höheren Berufsbildung HBB und der Weiterbildung. Dieser wurde vm Vrstand des SVEB in einer Klausursitzung am 29. Nvember 2012 verabschiedet. Geschäftsstelle SVEB
2 Die Frderungen des SVEB in Kürze Weiterbildungsabschlüsse Der Bund regelt die Anerkennung vn Weiterbildungsabschlüssen und definiert die Kriterien für die Anrechnung vn Weiterbildungsabschlüssen an anerkannte Abschlüsse der Aus- und Weiterbildung. Die Verantwrtung für die Umsetzung vn Weiterbildungsabschlüssen kann der Bund an gesamtschweizerische private Trägerschaften delegieren. Abschlüsse der Höheren Berufsbildung In der Höheren Berufsbildung sind zusätzlich zur bisherigen berufsbezgenen Spezifizierung flgende Titel einzuführen: Prfessinal Bachelr (für Abschlüsse mit eidg. Fachausweis/Berufsprüfung und Abschlüsse in Höheren Fachschulen), Prfessinal Master (für Abschlüsse mit eidg. Diplm/höhere eidg.fachprüfung). Langfristig müssen alle Abschlüsse der HBB analysiert und ihre Titelgebung im Hinblick auf den NQR eingerdnet swie auf die internatinale Verwendbarkeit hin überprüft werden. Natinaler Qualifikatinsrahmen (NQR) Zunächst Einrdnung vn Abschlüssen der Höheren Berufsbildung und der Weiterbildung in einen Natinalen Qualifikatinsrahmen. Längerfristig Einführung eines einheitlichen NQR für den gesamten Bildungsbereich. Die Grundlage für die Integratin der Weiterbildungsabschlüsse muss im WeBiG geschaffen werden. Finanzierung der HBB Der Bund muss die Finanzierung der Vrbereitungskurse für Berufs- und Höhere Fachprüfungen swie der Höheren Fachschulen harmnisieren und für die Vrbereitungskurse mehr Mittel bereitstellen. Die Finanzierung hat grundsätzlich nachfragerientiert zu erflgen. Dies erfrdert aber flgende Rahmenbedingungen: Es braucht eine Qualitätssicherung und Qualitätsprüfung der Bildungsgänge. Die Entrichtung der Finanzbeiträge an die NachfragerInnen (Studierenden) sll nicht erflgsabhängig erflgen, als hne Bedingung des erflgreichen Prüfungsabschlusses. Für Angebte im besnderen öffentlichen Interesse muss trtz Nachfragerientierung eine zusätzliche Direktfinanzierung an Anbieter möglich bleiben. Was vn besnderem öffentlichen Interesse ist, ist aus wirtschaftsplitischer Optik zu entscheiden. Psitin des SVEB: 2
3 1) Weiterbildungsabschlüsse In der Schweiz gibt es zahlreiche private Weiterbildungsabschlüsse, deren Wert weder für Teilnehmende nch für Arbeitgeber einschätzbar ist. Diese Intransparenz ist zu beheben. Das WeBiG und der Natinale Qualifikatinsrahmen (NQR) sind geeignete Instrumente, um die Rahmenbedingungen für Transparenz bei den Weiterbildungsabschlüssen zu schaffen. Neben zahlreichen, teilweise nur lkal bekannten Inhuse-Abschlüssen sind auch viele (nn-frmale) Weiterbildungsabschlüsse auf dem Markt, die vn Verbänden der andere gesamtschweizerischen Trägerschaften geregelt und in der Wirtschaft gut verankert sind, bwhl sie über keine staatliche Anerkennung verfügen (wie beispielsweise das mittlerweile rund 28'000 Mal verliehene SVEB-Zertifikat für Ausbildende). Weiterbildungsabschlüsse beruhen auf Kmpetenznachweisen, die entweder durch den Besuch vn Weiterbildungsveranstaltungen der über Validierungsverfahren erwrben werden. Das WeBiG muss die Rahmenbedingungen für die Anerkennung slcher Abschlüsse schaffen, und zwar als eigenständige Abschlüsse und nicht nur im Hinblick auf die Anrechnung an frmale Abschlüsse. - Der Bund regelt die Anerkennung vn Weiterbildungsabschlüssen und definiert die Kriterien für die Anrechnung vn Weiterbildungsabschlüssen für weiterführende Abschlüsse der Ausder Weiterbildung. Die Verantwrtung für die Umsetzung vn Weiterbildungsabschlüssen kann der Bund an gesamtschweizerische private Trägerschaften delegieren. 2) Abschlüsse der HBB Die Abschlüsse der Höheren Berufsbildung (HBB) sind im Ausland kaum bekannt und für Arbeitgeber und Bildungsrganisatinen entsprechend schwierig einzuschätzen. Dies erschwert die internatinale Mbilität qualifizierter Fachkräfte aus der Schweiz. Handlungsbedarf ist aber auch im Inland gegeben: Mit zunehmender Internatinalisierung der Wirtschaft und im Zeichen der Persnenfreizügigkeit sind auch in Schweizer Unternehmen vermehrt ausländische Persnalverantwrtliche beschäftigt, welche die Abschlüsse der Höheren Berufsbildung kaum der gar nicht kennen. Dies führt zwangsläufig zur Benachteiligung vn InhaberInnen dieser Abschlüsse gegenüber InhaberInnen akademischer Abschlüsse aus den Nachbarländern. Eine weitere Benachteiligung entsteht durch die Knkurrenz vn CAS-/DAS-Angebten der Hchschulen. Diese Abschlüsse werden teilweise als frmal bezeichnet, bwhl sie weder staatlich geregelt nch anerkannt sind. Diese Abschlüsse prfitieren vm Prestige der anbietenden Hchschulen, was eine Marktverzerrung zulasten der Weiterbildungsabschlüsse und der staatlich anerkannten Abschlüssen der HBB zur Flge hat. Auf diesem Hintergrund ist es dringend ntwendig, für die Abschlüsse der Höheren Berufsbildung internatinal verständliche und einschätzbare Titel einzuführen. Ausserdem muss die Möglichkeit bestehen, diese Abschlüsse auch über Validierungsverfahren zu erlangen. In der Höheren Berufsbildung sind zusätzlich zur bisherigen berufsbezgenen Spezifizierung flgende Titel einzuführen: Prfessinal Bachelr (für Abschlüsse mit eidg. Fachausweis/Berufsprüfung und Abschlüsse in Höheren Fachschulen), Prfessinal Master (für Abschlüsse mit eidg. Diplm/höhere eidg.fachprüfung). Langfristig müssen alle Abschlüsse der HBB analysiert und ihre Titelgebung im Hinblick auf den NQR eingerdnet swie auf die internatinale Verwendbarkeit hin überprüft werden. 3
4 3) Natinaler Qualifikatinsrahmen (NQR) Der SVEB frdert langfristig die Einführung eines einheitlichen NQR für den gesamten Bildungsbereich. Um die Implementierung des NQR nicht zu blckieren, akzeptiert der SVEB die aktuelle Entwicklung, d.h. die vrläufige Beschränkung des NQR auf frmale Berufsbildungsabschlüsse swie das parallele sektrale Vrgehen einzelner Bereiche (Bsp. Infrmatik der Versicherungsbranche). Fernziel des SVEB bleibt jedch ein einheitlicher NQR für den gesamten Bildungsbereich. In diesen NQR gehören neben der Berufsbildung und der Weiterbildung auch die Hchschulen. - Zunächst Einrdnung vn Abschlüssen der Höheren Berufsbildung und der Weiterbildung in einen Natinalen Qualifikatinsrahmen. Längerfristig Einführung eines einheitlichen NQR für den gesamten Bildungsbereich. Die Grundlage für die Integratin der Weiterbildungs- Abschlüsse muss im WeBiG geschaffen werden. 4) Finanzierung vn Abschlüssen der Weiterbildung und der HBB Die Finanzierung der Abschlüsse ist intransparent und uneinheitlich geregelt. Es gibt Indizien, dass die bisherige Praxis insbesndere bei der HBB zu Marktverzerrungen führt und die AbslventInnen unterschiedlicher Fachrichtungen ungleich behandelt. Diese Praxis ist für Markt und NutzerInnen unhaltbar und plitisch nicht mehr zu legitimieren. Der SVEB frdert eine rasche Änderung der bisherigen Finanzierung. Vrbereitungskurse für Berufs- und Höhere Fachprüfungen werden je nach Branche und Kantn teilweise als frmale Ausbildung, teilweise als nn-frmale Weiterbildung behandelt, was zu gravierenden Ungleichheiten für Anbieter und AbslventInnen führt. Bevr die Finanzierung harmnisiert werden kann, ist deshalb die Zurdnung der Vrbereitungskurse zu klären. Der Bund muss die Finanzierung der Höheren Berufsbildung harmnisieren. Dazu gehört, dass Vrbereitungskurse gleich behandelt werden wie die Lehrgänge Höherer Fachschulen. - Der Bund muss die Finanzierung der Vrbereitungskurse für Berufs- und Höhere Fachprüfungen swie der Höheren Fachschulen harmnisieren und für die Vrbereitungskurse mehr Mittel bereitstellen. - Die Finanzierung hat grundsätzlich nachfragerientiert zu erflgen. Dies erfrdert aber flgende Rahmenbedingungen: Es braucht eine Qualitätssicherung und Qualitätsprüfung der Bildungsgänge. Die Finanzbeiträge an die NachfragerInnen (Studierenden) sll nicht erflgsabhängig erflgen, als hne Bedingung des erflgreichen Prüfungsabschlusses. Für Angebte im besnderen öffentlichen Interesse muss trtz Nachfragerientierung eine zusätzliche Direktfinanzierung an Anbieter möglich bleiben. Was vn besnderem öffentlichen Interesse ist, ist aus wirtschaftsplitischer Optik zu entscheiden. 4
5 Anmerkung zum Weiterbildungsbegriff: Die im WeBiG-Entwurf vrgesehene Unterscheidung zwischen frmaler, nn-frmaler und infrmeller Weiterbildung führt zu Verwirrung bezüglich der Frage, was zur Weiterbildung gehört und was nicht. S ist beispielsweise unklar, b Vrbereitungskurse für Berufsprüfungen (BP) und Höhere Fachprüfungen (HFP) nach der Lgik des Weiterbildungsgesetze zur nn-frmalen Weiterbildung der zur frmalen Bildung gehören. Diese Unklarheit erschwert die Verrtung der Weiterbildung im Bildungssystem und schafft eine intransparente Situatin in der Finanzierung. Der SVEB frdert den Verzicht auf die praxisferne Unterteilung der Bildung in frmale und nn-frmale Bildung im Weiterbildungsgesetz. Sllte der Bund nicht bereit sein, auf diese Unterscheidung zu verzichten, ist im Weiterbildungsgesetz zumindest klarzustellen, dass Weiterbildung nicht mit nn-frmaler Bildung gleichzusetzen ist. Weiterbildung findet im frmalen, nn-frmalen und infrmellen Bereich statt. Zur begrifflichen und systemischen Klarstellung gehört ausserdem eine praktikable Definitin des Geltungsbereichs des WeBiG. Das WeBiG muss sich, wie in der Bundesverfassung festgehalten, auf den gesamten Bereich der Weiterbildung und nicht nur auf Teilbereiche beziehen. Für Rückfragen und weitere Infrmatinen Schweizerischer Verband für Weiterbildung SVEB Oerliknerstr Zürich Ansprechpartner: Rudlf Strahm, Präsident SVEB, , , rudlf.strahm@bluewin.ch Dr. André Schläfli, Direktr SVEB, , , andre.schlaefli@alice.ch 5
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