Spezial Eurobarometer 476. EU-Bürger und Entwicklungszusammenarbeit
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- Bettina Fuhrmann
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1 Spezial Eurobarometer 476 EU-Bürger und Entwicklungszusammenarbeit Befragung Veröffentlichung September 2018 Umfrage von der Europäischen Kommission, Generaldirektion Internationale Zusammenarbeit und Entwicklung in Auftrag gegeben und von der Generaldirektion Kommunikation koordiniert Dieses Dokument gibt nicht die Meinung der Europäischen Kommission wieder. Die darin enthaltenen Interpretationen oder Ansichten sind ausschlieβlich die der Autoren. Spezial Eurobarometer 476 Welle EB89.3 TNS opinion & social
2 EU-Bürger und Entwicklungszusammenarbeit Umfrage durchgeführt von TNS Opinion & Social im Auftrag der Europäischen Kommission, Generaldirektion Internationale Zusammenarbeit und Entwicklung Umfrage koordiniert von der Europäischen Kommission, Generaldirektion Kommunikation (GD COMM, Referat Medienspiegel und -analyse und Eurobarometer )
3 I. WICHTIGKEIT DER ENTWICKLUNGSZUSAMMENARBEIT 1 Wahrgenommene Bedeutung der Entwicklungszusammenarbeit Der Anteil der Befragten, der es für wichtig hält, den Menschen in Entwicklungsländern zu helfen, ist seit 2015 stabil (89%). Mehr als vier von zehn Befragten (42%) geben an, dass dies aus ihrer Sicht sehr wichtig ist womit dieses Ergebnis mit jenem aus 2016 identisch ist. In allen Ländern denken mehr als zwei Drittel der Befragten, dass es wichtig ist, den Menschen in Entwicklungsländern zu helfen, und in 14 Ländern meinen dies mindestens neun von zehn Befragten. Dabei variiert der Anteil der Befragten, die Hilfe für Menschen in Entwicklungsländern als sehr wichtig erachten, in den einzelnen Ländern allerdings stark. 1
4 2 Die Armutsbekämpfung in Entwicklungsländern als eines der Hauptziele der EU und der nationalen Regierungen Wie bei der vorangegangene Umfrage erachten die Befragten es häufiger als wichtig, den Menschen in Entwicklungsländern zu helfen, als sie meinen, dass die Armutsbekämpfung in Entwicklungsländern eines der Hauptziele der EU oder ihrer nationalen Regierung sein sollte. 2
5 In 26 Mitgliedstaaten erklärt sich mindestens die Hälfte der Befragten damit einverstanden, dass die Armutsbekämpfung in Entwicklungsländern eines der Hauptziele der EU sein sollte. Wie schon 2015 und 2016 sind die Befragten in allen Mitgliedstaaten häufiger der Ansicht, dass die Armutsbekämpfung eines der Hauptziele der EU sein sollte, als sie meinen, dass diese zu den Hauptzielen ihrer eigenen nationalen Regierung zählen sollte. 3
6 3 Die Auswirkungen der Armutsbekämpfung in Entwicklungsländern auf die EU-Bürger und das Interesse der EU an der Bekämpfung der Armut in diesen Ländern Eine große Mehrheit der Befragten (74%) stimmt zu, dass die Armutsbekämpfung in Entwicklungsländern auch positive Auswirkungen auf die EU-Bürger hat. Etwas mehr als acht von zehn Befragten (81%) stimmen zu, dass die Armutsbekämpfung in Entwicklungsländern auch im Eigeninteresse der EU ist, wobei 32% dem voll und ganz zustimmen. 4
7 4 Die Armutsbekämpfung in Entwicklungsländern als moralische Pflicht Etwas mehr als drei Viertel der Befragten (76%) erklären sich mit der Aussage einverstanden, dass die Armutsbekämpfung in Entwicklungsländern eine moralische Pflicht für die EU ist: 31% stimmen dem voll und ganz und 45% eher zu. Insgesamt geht die Zustimmung zu dieser Aussage im Vergleich zu 2016 leicht zurück (-2 Prozentpunkte). 5
8 5 Der Beitrag der Entwicklungshilfe zu einer friedlicheren und gerechteren Welt Nahezu drei Viertel der Befragten (71%) sind mit der Aussage einverstanden, dass Unterstützung für Entwicklungsländer zu einer friedlicheren und gerechteren Welt beiträgt, wobei mehr als ein Viertel der Befragten dem voll und ganz zustimmt (27%). 6
9 6 Hilfe für Entwicklungsländer als ein Mittel zur Bekämpfung irregulärer Migration Die Mehrheit der Befragten (69%) stimmt zu, dass die Bereitstellung von finanzieller Unterstützung für Entwicklungsländer ein effektives Mittel zur Bekämpfung irregulärer Migration ist. 7
10 7 Finanzielle Unterstützung für Entwicklungsländer als ein effektives Mittel zur Bekämpfung von Armut Eine große Mehrheit der Befragten (71%) ist der Ansicht, dass die Bereitstellung von finanzieller Unterstützung für Entwicklungsländer ein effektives Mittel zur Bekämpfung der Armut in diesen Ländern ist. 8
11 II. EINSTELLUNG ZUR EU-ENTWICKLUNGSHILFE Die Befragten wurden gebeten, ihre Meinung zur Evolution der aktuellen Ausgaben für die finanzielle Unterstützung der Entwicklungsländer anzugeben In allen Ländern denkt nur eine Minderheit der Befragten, dass die EU und ihre Mitgliedstaaten mehr Geld für die Unterstützung von Entwicklungsländern ausgeben sollten, wobei deren Anteile sich zwischen 46% auf Malta sowie 44% auf Zypern und 11% in Estland, 12% in der Tschechischen Republik sowie 14% in Litauen bewegen. 9
12 Die Trendanalyse zeigt, dass die Befragten in den meisten Ländern aktuell weniger häufig als zuvor dafür sind, die Ausgaben auf dem derzeitigen Niveau fortzuführen, aber häufiger meinen, diese sollten erhöht werden. 10
13 III. WAHRNEHMUNG DER HERAUSFORDERUNGEN FÜR DIE ENTWICKLUNGSLÄNDER Den Befragten wurde eine Liste mit Herausforderung vorgegeben, aus der sie jene auswählen sollten, die ihnen für die Zukunft der Entwicklungsländer am dringlichsten erschienen. Eine Gruppe von Herausforderungen wird von mehr als drei von zehn Befragten genannt: Frieden und Sicherheit (37%), Bildung (35%), Gesundheit (33%) und Wasser und Abwassersystem (32%). 11
14 In 11 Mitgliedstaaten gelten Frieden und Sicherheit als die dringlichsten Herausforderungen für die Zukunft von Entwicklungsländern, während in sieben Ländern die Bildung an erster Stelle steht. 12
15 IV. DIE ROLLE PRIVATWIRTSCHAFTLICHER UNTERNEHMEN IN DER ENTWICKLUNGSZUSAMMENARBEIT Die Befragten sollten ihre Meinung zur Rolle privatwirtschaftlicher Unternehmen bei der nachhaltigen Entwicklung von Entwicklungsländern angeben. In allen Ländern denkt die Mehrheit der Befragten, dass privatwirtschaftliche Unternehmen eine wichtige Rolle bei der nachhaltigen Entwicklung von Entwicklungsländern spielen sollten, wobei die entsprechenden Anteile jedoch sehr unterschiedlich ausfallen und sich von 94% in Portugal, 90% auf Zypern und 88% in Griechenland und Spanien bis 52% in Estland und 64% in Lettland und Bulgarien bewegen. 13
16 V. GLEICHBERECHTIGUNG DER GESCHLECHTER UND EU- ENTWICKLUNGSZUSAMMENARBEIT 1 Meinung zur Wichtigkeit der Gleichberechtigung der Geschlechter in der EU-Entwicklungspolitik Mehr als acht von zehn Befragten (86%) denken, dass sich die Entwicklungspolitik der Europäischen Union auch auf die Gleichstellung von Männern und Frauen konzentrieren sollte, wobei die Mehrheit sagt, dass sie dies auf jeden Fall tun sollte. In allen Mitgliedstaaten denken mehr als zwei Drittel der Befragten, dass sich die EU- Entwicklungspolitik auch auf die Gleichstellung von Männern und Frauen konzentrieren sollte. 14
17 2 Schwerpunkte für die Förderung der Gleichberechtigung der Geschlechter in Entwicklungsländern Befragte, die denken, dass die EU-Entwicklungspolitik sich auf die Gleichberechtigung der Geschlechter konzentrieren sollte, wurden gefragt, auf welche Bereiche der Schwerpunkt gelegt werden sollte. Basis: Befragte, die angegeben haben, dass die EU-Entwicklungspolitik sich auch auf die Gleichstellung von Männern und Frauen konzentrieren sollte (N = ) 15
18 VI. PERSÖNLICHES ENGAGEMENT UND INDIVIDUELLER EINSATZ FÜR ENTWICKLUNG 1 Die Rolle des Einzelnen bei der Bekämpfung der Armut Etwas mehr als die Hälfte der Befragten stimmt zu, dass sie als Einzelperson eine Rolle bei der Bekämpfung von Armut in Entwicklungsländern spielen können (53%). In 16 Ländern erklärt sich mindestens die Hälfte aller Befragten mit der Aussage einverstanden, dass sie als Einzelperson eine Rolle bei der Bekämpfung von Armut in Entwicklungsländern spielen können. 16
19 2 Persönliches Engagement für die Unterstützung von Entwicklungsländern EU-weit setzen sich mehr als vier von zehn Befragten (42%) persönlich für die Unterstützung von Entwicklungsländern ein. Etwas mehr als einer von fünf Befragten (22%) spendet Geld an Organisationen wie Nicht-Regierungsorganisationen oder Wohlfahrtsverbände, während 21% ethische Entscheidungen beim Einkauf von Lebensmitteln, Kleidung usw. treffen. 17
20 Obwohl der Anteil der Befragten, die sich nicht in der Entwicklungshilfe engagieren, seit 2016 gestiegen ist, liegt er weiterhin hinter den Anteilen von 2015 (-9 Prozentpunkte) oder 2014 (-8). 18
21 VII. INFORMATIONSQUELLEN ZU THEMEN DER ENTWICKLUNGSZUSAMMENARBEIT Die Befragte sollten ihre Quellen für Informationen im Zusammenhang mit Themen der Entwicklungshilfe angeben. Nahezu zwei Drittel nennen das Fernsehen, das bei weitem die am häufigsten genutzte Quelle ist. Das Fernsehen ist in allen Ländern die am häufigsten genannte Informationsquelle, wobei sich sein Anteil zwischen 79% in Dänemark, 74% in Litauen sowie 73% in Bulgarien, Deutschland, Portugal und Rumänien und 45% in Luxemburg sowie 57% in Frankreich und der Slowakei bewegt. 19
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