Wiedersehen mit neuen Gesichtern

Transkript

1 Lucas G. Wiedersehen mit neuen Gesichtern Seit April 2008 gehört der französische Hersteller von Stroheinstreu- geräten, Futterverteil- und Mischwagen zur SFERT. SFERT ist eine Gesellschaft der Familie Braud, die ebenfalls Mehrheitsgesellschafterin des Teleskopladerherstellers Manitou ist. Der eilbote besuchte bereits zum zweiten Mal Lucas G. und stellt das neue Management und seine Ziele vor. Bernd Pawelzik Der neue Lucas G.-Chef Laurent de Buyer (rechts) und Marketing Manager Charles Adenot.

2 Ja, zu Lucas, da müssen Sie links abbiegen und immer geradeaus fahren. Sie meinen doch die, die letztes Jahr verkauft wurden, sagt uns die ältere Dame, als wir in der kleinen Ortschaft La Verrie am Marktplatz nach dem richtigen Weg fragen. Die Übernahme des mit über 140 Arbeitsplätzen größten Arbeitgebers der Gemeinde durch die SFERT Anfang des letzten Jahres bot den Bewohnern von La Verrie sicherlich viel Diskussionsstoff. Wie geht es nun mit dem Unternehmen weiter, werden sich viele Bürger nach dem Eigentümerwechsel gefragt haben. In der französischen Landmaschinenbranche war es kein Geheimnis, dass die Familie Lucas für ihr 1970 gegründetes Unternehmen einen Käufer suchte. In der dritten Generation der Familie Lucas fand sich kein Nachfolger. So war der Schritt der Präsidentin Marie-Claude Lucas und ihrer Familie, das Unternehmen zu verkaufen mutig und konsequent, wenn er emotional auch sicher schwer fiel. Ihr Ziel war es aber auch, die Zukunft der Technologie, die Arbeitsplätze und das umfangreiche Know-how von Lucas G. zu sichern. Mit SFERT, einer Gesellschaft der Familie Braud, fand sich quasi in der Nachbarschaft von La Verrie im Nordwesten Frankreichs ein interessierter Käufer. Marcel Braud - der Name Braud ist unter anderem für die Weinvollernter, die an New Holland verkauft wurden bekannt - ist Mehrheitsgesellschafter des Teleskopladerherstellers Manitou. Mit dem neuen Eigentümer zog auch ein neues Team in wichtige Schlüsselpositionen in die Büros von La Verrie ein. Neuer Lucas G.-Chef wurde Laurent de Buyer. Der 50-jährige Ingenieur arbeitete lange Jahre bei Air Liquide in der Schweißtechnologie. Seine letzte berufliche Station war die Geschäftsführung von Gregoire, zufälligerweise auch ein Hersteller von Weinvollerntemaschinen. Die Verkaufsleitung von Lucas G. übernimmt seit Januar 2009 der 35-jährige Damien Digard. Digard folgt Jean-Paul Adam, der nach der SIMA 2009 seinen Ruhestand antritt. Für den Bereich Marketing ist Charles Adenot, 28 Jahre, verantwortlich.

3 Neue Ziele formuliert Lucas G. ist eine in Frankreich sehr bekannte Marke, mit sehr guter Fertigungsqualität und einem anerkannt guten Service, formuliert der neue Chef de Buyer. Zudem wurden, und das betont de Buyer, in allen Jahren, selbst in den BSE-Krisenzeiten, Gewinne erwirtschaftet, die zum großen Teil in das Unternehmen reinvestiert wurden. So wurde z.b. im Jahr 2007 eine neue Farbgebung angeschafft, die für eine perfekt orange Farbe der Geräte aus La Verrie sorgt. De Buyer verweist ebenfalls auf die Innovationsfreude der Lucas-Konstrukteure: Das Unternehmen hält über 40 Patente. Auch in Vertrieb in Frankreich zählt man sich zu den Marktführern wurde viel erreicht. Die Produktion befindet sich mit neuen Laserschneidanlagen von Trumpf, CNC-Zentren und Schweißrobotern auf einem modernen Stand. Rund 1500 Maschinen verlassen das Werk in La Verrie jährlich. Mit jeweils 26 Prozent bestreiten die Verteil- und Einstreuwagen Castor und das Einstreugerät Raptor den Löwenanteil. Futtermischwagen machen rund 25 Prozent der Produktion aus. Hier bietet man mit dem Vertikalmischer Spirmix, dem Umlaufmischer Castormix und dem Paddelmischer mit Zerkleinerungsschnecke Qualimix drei Systeme an. Nun ist der neue Lucas G.-Chef de Buyer nicht angetreten, um lediglich den Status Quo, zu halten. Das vorhandene Potenzial noch besser nutzen, Stückzahlen steigern und Marktanteile ausweiten, lauten die Ziele. Wie sollen diese nun erreicht werden? Wir werden den Export intensivieren, antwortet de Buyer. Aktuell liegt der Exportanteil eigenen Angaben nach bei 25 Prozent. Bis 2011 soll das Geschäft mit dem Ausland aber bereits die Hälfte des Umsatzes bestreiten. In der Reihenfolge ihrer Bedeutung nennt der Lucas-Chef Deutschland, England, Russland und die Region Osteuropa als Zielregionen. Zur Zeit schmiedet Verkaufsleiter Digard, der als ehemaliger Vertriebsleiter Frankreich für WestfaliaSurge den Markt rund um die Wiederkäuer gut kennt, an einer passenden Strategie. Bisher wird der deutschsprachige Raum von Nickolas Riss betreut - rund fünf aktive Händler zählt man bisher in Deutschland. Ziel sei es, so de Buyer, diese Zahl deutlich zu erhöhen. Hier wartet also auf Verkaufsleiter Digard noch eine Menge Arbeit. Eine weitere Aufstockung der personellen Schlagkraft ist vorgesehen. Wir werden unser Programm weiter ausbauen, nennt de Buyer als weitere Maßnahme für zusätzlichen Esprit aus La Verrie. Zukünftig will man vor allem den Vertikalmixerabsatz forcieren. Bisher wurde dieses System von Lucas G. aber weniger offensiv vermarktet. Zu viele Wettbewerber im europäischen Vertikalmischermarkt, zu wenig Alleinstellungsmerkmale für die orangen Mischer, lautete bisher die Begründungdafür. Eine echte Alleinstellung dagegen verbucht man mit dem System Qualimix für sich. Durch die Trennung der Arbeitsschritte Zerkleinerung, Mischen und Futteraustrag in einem futterstrukturschonenden Horizontalsystem sieht man wesentliche Produktvorteile für das Lucas Qualimix-System. Auch ein selbstfahrender Futtermischwagen aus La Verrie scheint nicht mehr nur Spekulation zu sein: Bei der Frage danach verwies der Buyer auf eine der nächsten großen Ausstellungen. Auch unsere gezogenen Wagen müssen größer werden, so eine Forderung des Lucas-Chefs. Bisher ist bei 24 m3 Volumen das Ende der Fahnenstange erreicht. Will man künftig aber Großbetriebe mit 500 und mehr Kühen ansprechen, sind höhere Volumina erforderlich. Größer werden in naher Zukunft erst einmal die Produktionshallen, eben auch, um größere Maschinen zu produzieren. Laurent de Buyer zeigt die Pläne für die neue Halle direkt an der Autobahn m2 im ersten Bauabschnitt, weitere 4000 sind auf dem elf Hektar großen Grundstück in einem zweiten Schritt geplant. Lucas G. bleibt aber ein selbstständiges Unternehmen, weder in der Produktion noch im Vertrieb ist eine enge Zusammenarbeit mit der Cousine Manitou beabsichtigt. Auch das zukünftige Wachstum in Europa soll aus eigener Kraft gestemmt werden In einem Teich voller Krokodile, wie de Buyer die Wettbewerbssituation beschreibt, sicherlich eine herausfordernde Aufgabe. Kontakt: Nickolas Riss (spricht deutsch) Telefon nickolas.riss@lucasg.fr

4 Lucas G.: Die Neuheiten Lucas G. präsentiert neben einem neuen Logo in Paris zwei technische Neuheiten: Der Vertikalfuttermischwagen Spirmix mit zwei Schnecken kann jetzt auch mit dem Futterverteil- und Strohgebläse des Verteilwagens Castor von Lucas G. in der Front ausgestattet werden. Somit können beim Füttern Hindernisse mit einer Höhe von zwei Metern überwunden werden. Die Auswurföffnung des Schaufelrades verfügt über eine Verstellmöglichkeit. Sie sichert, dass die Schaufeln komplett vom transportierten Gut geleert werden. Damit wird ein Zusetzen mit Futter oder Stroh weitgehend vermieden. Bisher gab es die Stroheinstreuer und Futterverteilwagen Castor als gezogene Variante, mit der Möglichkeit, bis zu drei Rundballen aufzunehmen. Jetzt präsentiert Lucas G. den Castor erstmalig auch für die Aufnahme in der Dreipunkt des Traktors. Dieser kann einen Ballen zur Zeit aufnehmen. Der Paddelmischer Qua

5 Der neue Spirmix Jet (u

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