2. Bewegte Schule Schule in Bewegung

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Bernhard Kurzmann
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1 2. Bewegte Schule Schule in Bewegung In unseren Ausführungen diente uns Klupsch-Sahlmanns Modell vom Haus der Bewegten Schule 1 zur Anregung vieler Beispiele aus der Praxis. Diese Haus haben wir im Folgenden mit dem Leben und Lernen an unserer Schule gefüllt. 1 Vgl. Klupsch-Sahlmann, 1999, S.11

2 2.1 Klassenraum Bewegungsraum Unsere Klassenräume sind in verschiedene Funktions- und Bewegungsbereiche eingeteilt. Hier finden sich beispielsweise: Leseecken Bauecken Spielteppiche Materialecken Bewegung findet über die Verständigung zwischen uns und den Schülern sowie den Schülern untereinander statt. Sie ergibt sich im Rahmen der Freien Arbeit oft durch die Arbeit selbst, aber auch durch den Zugriff der Kinder auf das zur Verfügung stehende Material und den Wechsel von Sitzhaltung und Sozialform zu vielfältigen Möglichkeiten der Partner- oder Gruppenarbeit. Z.B. im Fach Deutsch durch: Rollenspiele, Theaterstücke, Schleichdiktate. Im Fach Mathematik durch: Kopfrechenphase nonverbal, Ergebnisse werden durch Platzsuche auf/unter/vor dem Stuhl oder dem Tisch angezeigt. Im Fach Sachunterricht durch: Planung, Durchführung und Auswertung diverser Experimente an unterschiedlichen Orten. An unserer Schule wird das Prinzip des Offenen Schulanfangs umgesetzt. Kinder die zur ersten Stunde Unterricht haben, können ab 7.45 Uhr in ihren Klassenraum. Dort haben sie die Möglichkeit sich mit ihren Mitschülern auszutauschen und die Funktions- und Bewegungsbereiche des Klassenraums zu nutzen. Für den Offenen Schulanfang gelten folgende Regeln:

3 Regeln für den offenen Schulanfang 1. Wenn der grüne Punkt an der Eingangstür hängt, gehe ich sofort in meine Klasse. Ich spiele nicht mehr auf dem Schulhof! 2. In meinem Klassenraum kann ich spielen, malen, lesen oder mich mit meinen Mitschülern unterhalten. 3. Ich darf nicht auf dem Flur spielen, in andere Klassenräume gehen oder im Haus herumlaufen, es sei denn, ich brauche Hilfe. 4. Wenn ich Hilfe brauche finde ich eine Aufsicht auf meinem Flur. Die Aufsicht ist in einem Klassenraum, vor dem ein rotes Hütchen steht. 5. Im Klassenraum renne ich nicht und spiele nicht mit Bällen. 6. Wenn es zum unterricht schellt, setze ich mich auf meinen Platz oder gehe in den Klassenraum, in dem ich dann Unterricht habe. (PC- AG/Religionsunterricht/Musikunterricht/Sportunterricht) 7. Muss ich zur 2. Stunde zur Schule, gehe ich nach dem Schellen sofort in meinen Klassenraum, setze mich an meinen Platz und warte auf die Lehrerin. 8. Von Mama oder Papa verabschiede ich mich auf dem Schulhof. Sie begleiten mich nicht in die Klasse, denn ich bin schon groß und kann das alleine.

2.2 Bewegungspausen Im Wissen um die kindliche Entwicklung und das Bewegungsbedürfnis unserer Kinder unterbrechen wir den Unterricht nach Bedarf zur Förderung des sozialen Miteinanders und zur

4 2.2 Bewegungspausen Im Wissen um die kindliche Entwicklung und das Bewegungsbedürfnis unserer Kinder unterbrechen wir den Unterricht nach Bedarf zur Förderung des sozialen Miteinanders und zur Wiederherstellung der Konzentration durch eine aktive Pause in Form von Bewegungsspielen. 2.3 Stille im Unterricht Zu einer Bewegten Schule gehört auch die Chance, Stille erfahren zu können. Stille bedeutet hier ein inneres Erleben: Stille ist Bewegung im Kopf! Wir schaffen z.b. Räume für Stille in: Fantasiereisen Der Schulung der Wahrnehmung Edukinästhetische Übungen 2.4 Themenbezogenes Bewegen im Unterricht Auch in den Unterrichtsstunden schaffen wir Bewegungsmöglichkeiten durch verschiedene: Unterrichtsmethoden (z.b. Werkstatt, Lernen an Stationen, Freiarbeit,...) Sozialformen (z.b. Stuhlkreis, Stehkreis, Freies Bewegen,...) Inhalte (z.b. Tänze, Rollenspiele, ABC mit allen Sinnen, Theaterstücke, z.b. zur Weihnachtsfeier der Klassen...) 2.5 Bewegungschancen in den Pausen/Aktive Pause Durch die Einteilung unseres Schulhofs in Spiel-, Ball-, Kletter- und Ruhezonen bieten wir unseren Schülern vielfältige Bewegungschancen in den Pausen, die dem kindlichen Bedürfnis nach Bewegung entgegenkommen und der Gewaltprävention dienen. Das aufgezeichnete Völkerballfeld, die freie Fläche rechts von der Turnhalle und der Gummiplatz, der den 4. Klassen zur Verfügung steht, ermöglichen die bei den Kindern beliebten Ballspiele, insbesondere das Fußballspiel. Die Tischtennisplatten, die Spieltische und die von den Klassenlehrern mitgegebenen Pausensportpakete laden zu vielfältigen Spielen ein. Die Angebote der Aktivenpause wie z.b. Spielen mit dem Schwungtuch, malen mit der Straßenmalkreide, Stelzenlaufen, großes Springseil, etc. locken mit immer wechselnden Bewegungsangeboten. Unsere Hüfspielmarkierungen, die Reckstangen und das neue Klettergerüst fordern und fördern die Bewegungsgrundtätigkeiten unserer Schüler: Hüpfen, Klettern, Laufen, Hangeln, Schwingen, Herauf-, Hinüber- und

5 Hinunterspringen, etc. Insbesondere das neue Klettergerüst inspiriert die Kinder immer wieder zu neuen Bewegungsaktivitäten. Die unterschiedlichen Sitzmöglichkeiten und in Kürze auch das neue Rasenstück bieten Ruhe, aber auch ungestörte Gespräche untereinander. 2.6 Außerunterrichtliche Bewegungsangebote In jedem Jahr bieten wir den Kindern auch die Teilnahme an verschiedenen Arbeitsgemeinschaften an. Unter dem Stern der Bewegten Schule steht dabei besonders die Creativ-AG, welche die Schüler u.a. durch Kennenlern- Gruppen-, Partner- und Bewegungsspiele, durch die Pantomime und das Rollenspiel an das Spielen eines größeren Theaterstücks heranführen möchte. Auch beteiligen sich unsere Schüler regelmäßig an Sportfesten und wettkämpfen, so z.b. Im Schwimmen In der Leichtathletik Beim Fußball Außerdem veranstalten wir eigene Sportfeste. Diese haben meistens den Charakter einer Spiel- und Sportolympiade. 2.7 Bewegte Schule - Schule in Bewegung Bewegte Schule Schule in Bewegung bezieht sich auch auf die Entwicklung von Schule und Pädagogik allgemein. Neuen pädagogischen Erkenntnissen, Methoden und Medien stehen wir offen gegenüber. Schule darf nicht zu einer starren Institution werden, sondern muss immer dynamisch bleiben, also immer in Bewegung sein. Nur so kann Schule auf gesellschaftliche Veränderungen, Probleme und Belange adäquat reagieren. Durch Fort- und Weiterbildungsmaßnahmen auf kollegialer und individueller Ebene verfolgen wir Lehrer diese Entwicklung und integrieren neue Erkenntnisse in unseren Unterricht.

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