Geschäftsbericht 2018

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1 Geschäftsbericht 2018 P A T I E N T E N Moderne Krebstherapien helfen, wo es bislang keine wirksame Behandlung gab. Die Frau auf der Titelseite kann dank neuer Therapien ihr Leben weiterführen. Mehr hierzu auf der Rückseite. INNOVATIONEN Neuartige Datenanalysen über den gesamten Produktlebenszyklus und die F+E-Wertschöpfungs kette erweitern unsere Erkenntnisse und schaffen damit neue Therapieansätze. P A R T N E R Roche schliesst verstärkt Allianzen und kombiniert dabei eigene Stärken mit einzigartigen Technologien von Partnern. Ziel ist es, die personalisierte Medizin auf eine neue Stufe zu heben.

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3 Keith Terry, Genentech, USA «Diese Neueinstellung bedeutete mir sehr viel.» Ich bin Talentscout für Ärzte und arbeite in South San Francisco eng mit dem Product Development Neuroscience Team zusammen. Die Neueinstellung eines medizinischen Direktors für Ocrevus war für mich etwas Besonderes, weil ich das Medikament zur Behandlung meiner eigenen multiplen Sklerose (MS) verwende. Vor 16 Jahren wurde bei mir im Alter von 37 Jahren MS diagnostiziert. Ich litt schon länger an extremer Müdigkeit und am Verlust motorischer Funktionen meiner Hände. Dazu kam ein Taubheitsgefühl im Oberkörper und in den Armen. Ich schätze, dass ich schon seit etwa einem Jahr MS hatte, als die Diagnose kam. Davor hatte ich die Müdigkeit einfach ignoriert und schob sie auf das Älterwerden und auf Vitaminmangel. Wenn ich mich müde fühlte, habe ich mich extra angestrengt. Doch eines Tages kam dann ein einschneidendes Ereignis, das mich die Krankheit nicht länger ignorieren liess. Damals leitete ich eine Einstellungsinitiative für eine Bank. Beim Schreiben auf ein Whiteboard glitt mir immer wieder der Stift aus der Hand. Mein linker Arm und meine Hand fühlten sich sehr schwach an. Ich dachte, ich hätte einen Herzinfarkt, und kam in die Notaufnahme. Doch es war keine Herzerkrankung. Wieder zu Hause, ging es mir dann immer schlechter. Ich war in vier verschiedenen Notaufnahmen, bis bei einem MRT Läsionen an Rückenmark und Gehirn festgestellt wurden. Es war MS. Seitdem konzentriere ich mich auf die wirklich wichtigen Dinge in meinem Leben meine Familie und meine Freunde. Die Diagnose hat mich gelehrt, den Moment zu geniessen. Es gab auch schwierige Zeiten und Rückschläge. Ich fühlte mich so erschöpft, dass es mich sogar anstrengte, zu atmen. Man kann sich eine solche Müdigkeit kaum vorstellen, wenn man sie nicht selbst erlebt hat. Durch die Erkrankung bin ich auch viel verständnisvoller gegenüber anderen Kranken geworden. Insgesamt aber erlebe ich viel Positives. Ich habe durch meine Erfahrungen mit MS viele tolle Menschen kennen gelernt. Seit über fünf Jahren bin ich aktives Mitglied der MS Society und leite eine MS-Selbsthilfegruppe. Ich habe auch am MS-Lauf in meiner Stadt teilgenommen und versuche, jeden Tag etwas Sport zu machen; ich glaube, das hilft wirklich. Auch eine gute Ernährung ist sehr wichtig. Es gibt jedoch auch Herausforderungen: Die Motorik meiner Hände hat sich deutlich verschlechtert und mein Kurzzeit gedächtnis ist beeinträchtigt. Menschen mit MS rate ich, sich zu engagieren. In der MS-Community laufen viele gute Sachen. Achten Sie auf Ihre Symptome, auch auf Depressionen, die häufig ignoriert werden. Auch ich hatte im Zusammenhang mit MS Depressionen. Früher hatte ich mit meiner Krankheit gute und schlechte Tage. Seit ich jedoch vor etwa anderthalb Jahren mit der Einnahme von Ocrevus begonnen habe, habe ich fast nur gute Tage und viel Energie. Dafür bin ich dankbar!

4 Innovation liegt in unseren Genen. Seit jeher treiben wir weltweit und interdisziplinär die Forschung voran, um das Leben von Patientinnen und Patienten zu verbessern. Wir wollen Krankheiten auf molekularer Ebene verstehen, um auf dieser Basis neuartige Tests und Medikamente zur Prävention, Diagnose und Therapie bereitzustellen. Mit unserer Strategie der personalisierten Medizin kombinieren wir unsere Stärken in den Gebieten Diagnostik und Pharma, damit jede Patientin und jeder Patient die individuell beste Behandlung erhalten kann. Als global grösstes Biotech-Unternehmen entwickeln wir bahnbrechende Medikamente, die Therapiestandards in den Bereichen Onkologie, Immunologie, Infektiologie, Augen heilkunde und Neurologie verbessern. Roche ist auch der weltweit führende Anbieter von In-vitro-Diagnostika. Diese Kompetenz ermöglicht uns, Partner schaften mit führenden Forschungs- und Gesundheits zentren in aller Welt einzugehen. Die Gründerfamilien halten weiterhin die Aktien - mehr heit am Unternehmen. Dank dieser Stabilität können wir nachhaltig planen, aus Rückschlägen lernen und uns auf den lang fristigen Nutzen für Patien ten und Gesellschaft konzentrieren. Wir werden in Bezug auf Quali tät, Sicherheit und Integrität auch in Zukunft strengste Massstäbe anlegen. Unser Vermächtnis gründet auf Respekt vor dem Individuum, der Gemeinschaft und der Welt, in der wir leben.

5 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter* weltweit Nordamerika Mitarbeitende Genentech, South San Francisco, USA ( ) Roche Diagnostics, Indianapolis, USA ( ) Europa Mitarbeitende Basel, Kaiseraugst und Rotkreuz, Schweiz ( ) Mannheim und Penzberg, Deutschland ( ) Asien Mitarbeitende Chugai, Tokio, Japan ( ) Schanghai und Suzhou, China ( ) Lateinamerika Mitarbeitende Afrika Mitarbeitende Australien/Neuseeland 680 Mitarbeitende 30 Standorte für Forschung und Entwicklung von Pharma und Diagnostics weltweit 26 Produktionsstandorte von Pharma und Diagnostics weltweit Hauptsitz Roche-Konzern Grösste Standorte basierend auf Anzahl Mitarbeitende Standorte für Forschung und Entwicklung Pharma und Diagnostics Produktionsstandorte Pharma und Diagnostics Vertriebsstandorte Pharma und Diagnostics * Anzahl Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ausgedrückt in Vollzeitäquivalent en

6 Highlights Fortwährendes Wachstum Mit CHF 2,4 Mrd. Verkäufen ist Ocrevus gegen zwei Formen der MS erfolgreichste Produkteinführung in der Geschichte von Roche Siehe Seite 33 Bessere Alzheimer-Diagnose Elecsys Assays erhalten FDA-Status eines bahnbrechenden Medizinprodukts zur besseren Diagnose der Alzheimer-Krankheit Siehe Seite 29 Behandlung seltener Blutkrankheit Hemlibra in den USA jetzt für fast alle Personen mit Hämophilie zugelassen Siehe Seite 35 Verbesserte Gesundheitsversorgung Roche übernimmt Führungsrolle in der City Cancer Challenge 2025 für eine bessere weltweite Krebsversorgung Siehe Seite 61 Erfolg in der Grippebekämpfung Xofluza erste Zulassung eines oralen Grippemedikaments zur Einmalanwendung in den USA Siehe Seite 36 Beitrag zur Nachhaltigkeit Roche zum zehnten Mal in Folge als nachhaltigstes Unternehmen in den Dow Jones Sustainability Indices ausgezeichnet Siehe Seite 13 Kennzahlen CHF Millionen Konzernverkäufe +7%** CHF Millionen Kernbetriebsgewinn +9% CHF 8,70 Dividende CHF Millionen Kerninvestitionen in Forschung und Entwicklung +6% 30 Medikamente von Roche auf der WHO-Liste der unentbehrlichen Medikamente 127 Millionen Patienten mit Medikamenten von Roche behandelt * * Alle Wachstumsraten sind zu konstanten Wechselkursen berechnet (CER; Durchschnittskurse 2017).

7 Inhalt 4 Überblick 8 Unsere Strategie 12 Aktionärsbrief des Verwaltungsratspräsidenten 16 Interview mit dem CEO der Roche-Gruppe 20 Geschäftsentwicklung 22 Roche-Gruppe 24 Diagnostics 32 Pharma 40 Wissenschaft und Innovation 42 Datenbasierte Erkenntnisse für bessere Entscheidungen 49 Einsatz modernster Technologien 58 Zugang zur Gesundheitsversorgung 62 Digitale Plattformen zur Patientenunterstützung 64 Gemeinsam gegen HIV/Aids 68 Unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter 71 Durch Agilität Veränderung schaffen 74 Mitarbeitende gewinnen und fördern 78 Umwelt 82 Energieverbrauch senken 84 Emissionen von Treibhausgasen senken 88 Gesellschaftliches Engagement 90 Der Weg zu einer starken Gesellschaft 92 Potenzial entfalten und Talent fördern 94 Unternehmerische Verantwortung 98 Betriebliche Sicherheit gewährleisten 100 Nachhaltige Partnerschaften entwickeln 104 Corporate Governance 107 Verwaltungsrat 108 Konzernleitung 120 Vergütungsbericht 122 Grundsätze 126 Vergütungskomponenten

8 4 Unser Ansatz der Berichterstattung Wir verpflichten uns zu transparenter Berichterstattung und messen unseren ökonomischen, sozialen und ökologischen Erfol gen denselben Stellenwert bei wie unserem finanziellen Erfolg. Berichtszeitraum und -umfang Unsere finanzielle und nichtfinanzielle Berichterstattung besteht aus dem eigentlichen Geschäftsbericht, dem Finanzbericht und dem Online-Geschäftsbericht. Sie beinhaltet die Jahresrechnung, die konsolidierte Konzernrechnung sowie nichtfinanzielle Leistungs indikatoren. Unsere Berichterstattung erstreckt sich auf alle Regionen und Divisionen für den Zeitraum vom 1. Januar bis zum 31. Dezember Der finan zielle Berichtsumfang ist in unserem Finanz bericht beschrieben und hat sich im Jahr 2018 gegenüber dem Jahr 2017 nicht wesentlich verändert. Berichterstattung nach aktuellen GRI-Richtlinien Wir richten uns seit dem Jahr 2014 nach den GRI-G4- Richtlinien (Global Reporting Initiative) und berichten über die wesentlichen ökologischen, gesellschaftlichen und wirt schaftlichen Auswirkungen unserer Aktivitäten. Seit dem Berichtsjahr 2017 folgen wir den neu eingeführ ten GRI- Standards, deren wesentliche Elemente auf den GRI-G4- Richtlinien basieren. Unsere Berichterstattung konzen triert sich auf die Kernaspekte, wobei wir mit einigen Indikatoren über die Kernanforderungen hinausgehen. Risikomanagement Unsere Richtlinien für das Risikomanagement bilden den Rahmen für die Identifizierung, Analyse, Behandlung und Kommunikation interner und externer Risiken und Chancen. Jährlich ermitteln wir zudem Nachhaltig keitsrisiken und -chancen und lassen diese in den Risikomanagement-Prozess des Konzerns einfliessen. Informationen über neu auftretende Nachhaltigkeitsthemen und die damit verbundenen Chancen und Risiken finden sich auf unserer Risikomanagement- Internetseite. Ein konzernweiter Risikobericht, der alle materiellen Risiken behandelt, wird jährlich mit der Konzernleitung erörtert und vom Prüfungsausschuss des Ver wal tungsrats und vom Verwaltungsrat geprüft. Der Erfolg des Risikomanagement-Prozesses des Konzerns wird vom Group Risk Advisory Team überwacht, während der Gesamtprozess bei Bedarf von externen Gutachtern überprüft wird. Unser Risikomanagement ist konzern weit verankert: Die Divisionen Pharma und Diagnostics und die globalen Funktionen führen mindestens einmal im Jahr eine formale Risikobewertung durch und müssen geeignete Risiko management- Pläne für ihre grössten Risiken entwickeln. Das Group Risk Advisory Team steht bei Diskussionen über Risiken in speziellen Bereichen wie IT-Sicherheit, Compliance und Nachhaltigkeit zur Seite. Schulungen und diverse Plattformen helfen unseren Mitarbei terinnen und Mitarbeitern, mit Risiken angemessen um zugehen, sie zu überwachen und entsprechend zu begrenzen. Siehe Risikomanagement in «Corporate Governance», Seite 113 Externe Prüfung Unser aktueller Geschäftsbericht beinhaltet einen unabhängigen Bericht der Wirtschaftsprüfer von Price waterhousecoopers AG über unsere nichtfinanzielle Berichterstattung. Siehe «Bericht des unabhängigen Wirtschaftsprüfers», Seite 148

9 Unser Ansatz der Berichterstattung Roche 5 Unsere 21 Themen mit hoher Bedeutung Materialität In Einklang mit den GRI-Standards haben wir im Jahr 2014 auf Konzernebene eine erste Materialitätsanalyse durch geführt. Rückmeldungen wurden durch interne und externe Quellen, Kongresse sowie durch regelmässig geführte Interviews und Einzelgespräche mit wichtigen Anspruchsgruppen erfasst. Diese Resul tate haben wir regelmässig anhand von aktuellen Erkenntnissen aus unserer Arbeit mit Anspruchs gruppen in Schlüsselmärkten überprüft. Dazu zählen Patienten organisa tionen, Ärzte, Laborpersonal, Mitarbeitende, Medien, Investoren, Kostenträger, Zulassungsbehörden und Regierungen. Daraus ergeben sich 21 Themen, die wir für unser Geschäft und den Gesundheitssektor als am relevantesten erachten. Wir haben im Jahr 2017 die 21 Themen gemäss unseren Schlüsselprioritäten in drei Bereiche eingeteilt. Der erste Bereich beinhaltet Themen, die entscheidend sind, um unsere Kern aufgabe langfristig zu erfüllen. In einem zweiten Bereich sind alle Einflussfaktoren erfasst, die für unseren Geschäftserfolg kurz- und mittelfristig massgebend sind. Der dritte Bereich umfasst alle anderen mate riellen Themen. Die drei Bereiche und 21 Themen spiegeln sich in unseren Geschäftsprioritäten wider. Sie werden im Bericht jeweils zu Beginn der Kapitel sowie unter dem Geltungsbereich der GRI hervorgehoben. Durch konkrete Massnahmen haben wir die Themen in operative Tätigkeiten überführt. Die Umsetzung messen wir anhand definierter Indikatoren. Aktuell führen wir die zweite globale Materialitätsanalyse durch. Die Ergebnisse dieser Analyse werden im Laufe des Jahres 2019 auf unserer Internetseite veröffentlicht. Sie werden in unsere Strategie sowie in den Geschäftsbericht 2019 einfliessen. Erster Bereich: Themen, die für die langfristige Erfüllung unserer Kernaufgabe entscheidend sind F+E-Pipeline-Strategie und personalisierte Medizin Engagement und Bindung von Mitarbeitenden Wachstumsstrategie für Schwellenländer und entwickelte Märkte Strategie für das Produktportfolio Patentpolitik Verpflichtungen für Führungskräfte Zweiter Bereich: Einflussfaktoren, die für unseren Geschäftserfolg kurz- und mittelfristig massgebend sind Preisgestaltung Aufklärung über Krankheiten und deren Behandlung Compliance Wirksamkeit und Sicherheit von Medikamenten; Arzneimittelfälschungen Supply Chain Management Sicherheit von Biosimilars Nachhaltige Gesundheitsversorgung Dritter Bereich: zusätzliche materielle Themen Vergütung Top-Management Vergütungen und Zusatzleistungen Organisatorische Effizienz Verantwortung für die Umwelt Gesellschaftliches Engagement Unterstützung von Patientenorganisationen Datentransparenz bei klinischen Studien Vermeidung von Arbeitsunfällen Materialität: roche.com/de/materiality Wichtige Kennzahlen: roche.com/de/performance Roche Geschäfts bericht 2018 online: gb18.roche.com Roche Geschäfts bericht 2018 (PDF): roche.com/ar18d.pdf Roche Finanzbericht 2018 (PDF): roche.com/fb18d.pdf Siehe «Unsere Strategie», Seite 8 Risikomanagement: roche.com/de/risk-management

10 6 Unsere Verpflichtung gegenüber UN SDGs Beitrag zu den UN SDGs: roche.com/de/ un-sdgs Als globales Gesundheitsunternehmen setzen wir uns im Einklang mit unserer Unternehmensstrategie für viele der Ziele für nachhaltige Entwicklung (Sustainable Development Goals, SDGs) der Vereinten Nationen (UN) ein. Dabei liegt unser Fokus auf UN SDG 3 zur Förderung von Gesundheit und Wohlbefinden.

11 Ziele für nachhaltige Entwicklung Roche 7 Unsere mehr als 120-jährige Geschichte bildet ein starkes Fundament für unsere Nachhaltigkeitsstrategie. Beitrag zu SDG Innovationen für Patientinnen und Patienten schaffen 127 Millionen Patientinnen und Patienten mit Medikamenten von Roche behandelt 20 Milliarden Tests mit Produkten von Roche Diagnostics durchgeführt 30 Medikamente von Roche auf der WHO*-Liste der unentbehrlichen Medikamente Ein vertrauens würdiger Partner sein 23 neue Partnerschaften von Diagnostics 107 neue Partnerschaften von Pharma 100% der rund geschäftskritischen Lieferanten haben Risikobeurteilung erhalten Die Umwelt schützen 13% geringerer Wasserverbrauch seit % geringerer Energieverbrauch seit % Verbesserung der Ökobilanz seit 2014 Ein kontinuierliches Wachstum ermöglichen +7%** Konzernverkäufe +9% Kernbetriebsgewinn Führend bei der Nachhaltigkeit gemäss Dow Jones Sustainability Indices Ein gutes Arbeitsumfeld bieten 72% Positionierung bei Umfrageergebnissen in Bezug auf Mitarbeiterengagement*** 30% Frauenanteil in Schlüsselpositionen 22% der Führungskräfte in Schlüsselpositionen mit vielseitiger Berufserfahrung * Weltgesundheitsorganisation ** Alle Wachstumsraten sind zu konstanten Wechselkursen berechnet (CER; Durchschnittskurse 2017). *** Ermittelt im Rahmen der GEOS-Umfrage 2017 (Global Employee Opinion Survey)

12 8 Was wir tun Unser Fokus Die Behandlung auf Patienten zuschneiden Unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter Zeichen setzen Unsere Stärke Wissenschaftliche Kompetenz Unsere Entscheidungsprozesse Nachvollziehbar und transparent Unsere Leistung Wert für Anspruchsgruppen schaffen Unsere Struktur Auf Innovation ausgerichtet Wie wir arbeiten

13 Unsere Strategie Roche 9 Unsere Strategie Wir entwickeln Medikamente und Diagnostika, die Patientinnen und Patienten ein längeres und besseres Leben ermöglichen und zum medizinischen Fortschritt beitragen. Gemäss unserem Leitbild Doing now what patients need next bringen wir seit mehr als 120 Jahren den medizinischen Fort schritt voran und entwickeln innovative Medikamente und Diagnostika. Patientinnen und Patienten stehen bei allem, was wir tun, seit jeher im Zentrum. Sie sind der Grund, warum wir täglich zur Arbeit kommen. Was wir tun Unser Fokus liegt auf einem Behandlungsansatz, bei dem wir für entsprechende Patientengruppen zum richtigen Zeitpunkt die passende Therapie bieten können. Mit Pharma und Diagnostics unter einem Dach haben wir ideale Voraussetzungen für die personalisierte Medizin. Dank interner Expertise und strategischer Partner schaften entwickeln wir diesen Ansatz weiter: Durch moderne Analysemethoden werden Daten aus diversen Quellen zusammengeführt, was eine erfolgreichere Forschung ermöglicht und zu besseren Therapieent scheidungen führt. Der Zugang zu unseren Produkten ist ein wichtiger Bestandteil unserer Strategie, detaillierte Zugangspläne sind in unser lokales Geschäft integriert. Wir konzentrieren uns weiterhin auf verschreibungspflichtige Medikamente und auf In-vitro-Diagnostik und weiten unser Geschäft nicht auf Bereiche wie Generika, Biosimilars oder rezeptfreie Medikamente aus. Wissenschaftliche Spitzenleis tungen sind unsere Stärke. Wir unterscheiden uns von Wettbewerbern durch breit gefächerte und profunde Kenntnisse der Molekularbiologie, wirkungsvolle Verknüpfung unserer Expertise in Pharma und Diagnostik, vielfältige Forschungsmethoden und eine langfristige Ausrichtung. Unsere Leistung besteht darin, dass wir für alle unsere Anspruchsgruppen Wert schaffen. Wir sind ein bevorzugter Partner und bringen grossen medi zinischen Nutzen für Patientinnen und Patienten, Ärzteschaft und Kosten träger. Wir bieten ein attraktives Arbeitsumfeld für Mitarbei terinnen und Mitarbeiter, haben nachhaltigen positiven Einfluss auf die Gesellschaft und schaffen eine überdurch schnitt liche Aktienrendite für unsere Investoren. Wie wir arbeiten Nur Menschen mit Integrität, Mut und Leidenschaft können etwas für Patienten bewegen. Unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sagen mit Stolz: Wir sind Roche. Eine Vielfalt von Menschen und Kulturen ist charakteristisch für unser Unternehmen. Sie fördert Ideenreichtum und unterschiedliche Ansätze. Wir schaffen ein Umfeld, in das sich jeder einbezogen fühlt. Unsere Entscheidungsprozesse beruhen auf einem transparenten Dialog, und wir legen grossen Wert auf klare Zuständigkeiten, um die Verantwortung jedes Einzelnen zu stärken. Unsere Struktur ist auf Innovation ausgerichtet. Eigenständige Forschungs- und Entwicklungszentren sowie Allianzen mit 220 externen Partnern fördern unsere Forschungsvielfalt und Flexibilität. Dank unserer globalen Präsenz können wir Spitzenkräfte in den grössten Wissenschaftszentren weltweit rekrutieren und dafür sorgen, dass unsere Medikamente und Diagnostika die Patientinnen und Patienten rasch erreichen.

14 10 Personalisierte Medizin Digitalisierung treibt den Wandel unseres Geschäfts voran. Unter Digitalisierung versteht man den Einsatz digitaler Technologien, um bestehende Geschäftsmodelle weiterzuentwickeln. Für Life-Sciences- Unternehmen, Gesundheitsdienstleister, Patienten und Verbraucher bietet die Digitalisierung grosses Potenzial, um Prozesse zu straffen und bessere Behandlungs ergebnisse zu erzielen. 1 Diese Einschätzung beruht auf aktuellen Entwicklungen. So stehen einerseits hochwertige Gesundheitsdaten in elektronischer Form bereit, weil digitale Möglichkeiten vermehrt genutzt werden. Dazu zählt die Erfassung von Gesundheitsdaten mit kosten günstigen mobilen Geräten. Vorhandene Daten wie Notizen und medizinische Bildgebung lassen sich in ein für maschinelles Lernen geeignetes Format konvertieren, und Daten können effizient analysiert werden. Dabei verbessern neuartige Datentypen und Merkmale, z. B. genetische Profile oder über längere Zeiträume erhobene Daten, den Informationsgehalt. Andererseits existieren leistungsfähigere Instrumente für die Analyse grosser Datenmengen, da im Gesundheitswesen höhere Rechnerleistungen sowie moderne Datenverarbeitungs- und Analysetechniken eingesetzt werden. Die Menge aussagekräftiger Daten, die analysiert und interpretiert werden können, wächst infolgedessen explosionsartig an. Dabei handelt es sich vor allem um Daten aus der medizinischen Praxis, die in elektronischen Krankenakten erfasst werden. Diese gelten als potenziell ergiebige, unzureichend genutzte Quelle, die in zweierlei Hinsicht Vorteile bietet: Zum einen könnten die Erkenntnisse aus Praxisdaten die personalisierte Medizin auf eine neue Stufe heben, indem Diagnose und Behandlung hinsichtlich Wirksamkeit und Sicherheit individuell auf die Patientinnen und Patienten zugeschnitten werden. Zum anderen gilt die Verknüpfung von klinischen Studiendaten und Praxisdaten mit den enormen Fortschritten in Biologie und Medizin als Voraussetzung für eine gezieltere Forschung und für effizientere Entwicklungsprozesse. In jedem Fall erfordert diese Entwicklung Partnerschaften zwischen traditionellen Akteuren (Gesundheitsdienstleistern, Kostenträgern, Life-Sciences- Experten, Herstellern medizinischer Geräte) und neuen Beteiligten (Handelsunternehmen, Telekommunikations- und Technologieunternehmen, Entrepreneurs, Risikokapitalinvestoren). 2 Digitalisierung in der gesamten Organisation verankern Bei Roche Pharma verändert die Digitalisierung die Art, wie Medikamente entwickelt, getestet und Betroffenen bereitgestellt werden. Dazu wird die rasch wachsende Menge an Gesundheitsdaten und diagnostischen Testergebnissen genutzt, die für die Entwicklung hochkomplexer Medikamente uner lässlich sind.

15 Personalisierte Medizin Roche 11 Datenmanagement Pharma Diagnostics Bei Roche Diagnostics optimieren datengesteuerte Prozesse die Arbeitsabläufe in Labors und unterstützen die medizinische Entscheidungsfindung. Damit verbessern sie die Laboreffizienz und das Ergebnis von Behandlungen. Personalisierte Medizin die nächste Stufe Wir streben die nächste Stufe der personalisierten Medizin an, indem wir unsere Kompetenz in den Bereichen Pharma und Diagnostik um das Datenmanagement ergänzen. Hierzu bauen wir bestehende Fähigkeiten zügig aus und setzen diese intern und extern ein. Hier drei Beispiele: Umfangreiche Datensätze liefern bessere Erkenntnisse Durch die Partnerschaft mit Foundation Medicine Inc., USA, (spezialisiert auf genetische Profilerstellung bei Krebs erkrankungen) und mit Flatiron Health (Kuratierung elektronischer Krankenakten) erzeugen wir aussagekräftige Daten in grossem Umfang. Diese verbinden wir mit unserer Expertise in der Krebsdiagnostik und -behandlung und suchen nach spezifischen Mustern, beispielsweise um die Prävalenz von Krebs- Biomarkern zu bestimmen oder potenziell krankheitsrelevante Zielmoleküle zu identifizieren. Bislang ungeklärte Fragen, z. B. in Bezug auf kleine Patientengruppen, lassen sich mit solchen Erkenntnissen besser beantworten. Sie bieten Krebspatienten zudem effektivere Interventionsmöglichkeiten. Multiple Sklerose besser verstehen Die personalisierte Medizin zielt auf weitere Verbesserungen von Therapieergebnissen ab. Bei multipler Sklerose (MS) möchte man deren Progression früher erkennen und die Entwicklung neuer Medikamente beschleunigen. MS ist eine progressive Erkrankung, in der Praxis ist es jedoch schwierig, den individuellen Verlauf zu prognostizieren. Mit Smartphones öffnen sich neue Möglichkeiten, die eigene Gesundheit kontinuierlich zu überwachen. Floodlight nutzt Smartphones mit integrierten Sensoren, die Veränderungen bei Befinden und motorischen Funktionen ermitteln. Ziel ist, Menschen mit MS mit mehr Informationen zu unterstützen, Fach kräften bessere Möglichkeiten zur Diagnose von MS zu geben und insgesamt das Wissen über MS und deren individualisierte Therapie zu verbessern. Unterstützung bei der Verwaltung immer komplexerer Daten Die rasch zunehmende Menge und die Komplexität von Daten sind eine grosse Herausforderung für medi - zinisches Personal. Das Portfolio von Navify Decision Support mit vollständig integrierten Programmen zur klinischen Entscheidungsunter stützung sowie zu klinischen Arbeitsabläufen unterstützt inter diszi plinäre Behandlungsteams bei der Analyse und Transfor mation hochkomplexer medizinischer Daten in behandlungsrelevante Erkenntnisse. 1 KPMG: Digitalisation in life sciences, EY: Healthcare the cross-currents of convergence deliver participatory health, 2017

16 12 Ein Jahr mit starkem Wachstum Sehr geehrte Aktionärinnen und Aktionäre Die Digitalisierung durchdringt immer grössere Bereiche unseres Lebens. Sie macht auch vor dem Gesundheitssektor nicht halt und bietet für Roche als forschendes Diagnostik- und Pharmaunternehmen wie Severin Schwan auf den Seiten 16 und 17 ausführt immense Chancen. Wir wollen diese nutzen, um Ärztinnen und Ärzten noch bessere diagnostische Entscheidungs hilfen zu bieten sowie dringend benötigte Therapien schneller und gezielter zu entwickeln. Erwähnen möchte ich hier nur die nun vollständige Übernahme von Foundation Medicine und Flatiron Health in den USA, mit der wir die Voraussetzungen für die personalisierte Medizin weiter verbessert haben. Optimistisch in die Zukunft blicke ich vor allem auch wegen unserer jüngsten medizinischen Innova tionen. So haben wir mit Ocrevus zur Behandlung von multi pler Sklerose (MS) die erfolgreichste Produkteinführung in der Geschichte von Roche erzielt. Das Medikament wirkt sowohl beim schub förmigen Verlauf der Krankheit als auch dann, wenn sich der Zustand der Patientinnen und Patienten von Beginn an kontinu ierlich verschlechtert. Für diese zweite Form von MS ist Ocrevus das erste zugelassene Medikament überhaupt. Mit Blick auf die zunehmende Konkurrenz durch Biosimilars ist besonders erfreulich, dass das anhaltende Verkaufswachstum von unseren neuen innovativen Medikamenten wie Ocrevus, Perjeta (Brustkrebs), Tecentriq (Krebs immuntherapie), Alecensa (Lungenkrebs) und Hemlibra (Hämophilie) sowie von unserem Immun diagnostik-geschäft getragen wird. Dieses Wachstum ist damit breit abgestützt. Roche verfügt über eine der besten Produktepipelines in der Industrie, in deren Entwicklung wir allein im Jahr 2018 CHF 11 Milliarden investierten. Wir haben eine führende Stellung in der Onkologie; der Bereich der Immunologie entwickelt sich gut, und wir haben eine wachsende Anzahl von Projekten im Gebiet der Neurowissenschaften. Insgesamt hat Roche während der letzten sechs Jahre bereits für 24 unserer Wirkstoffe von der amerikanischen Arznei mittelbehörde FDA den Status eines Therapiedurchbruchs erhalten, sechs im Jahr Das ist industrieweit ein Spitzenwert, auf den wir stolz sind.

17 Aktionärsbrief des Verwaltungsratspräsidenten Roche 13 Unsere Innovationskraft spiegelt sich auch im finanziellen Ergebnis. Roche vermochte im Jahr 2018 die Verkäufe um 7%* auf CHF 56,8 Milliarden zu steigern. Der Konzerngewinn nach IFRS erhöhte sich um 24% auf CHF 10,9 Milliarden. Aufgrund der positiven Geschäfts entwicklung schlagen wir Ihnen an der Generalversammlung vom 5. März 2019 eine Dividende von 8,70 Schweizer Franken pro Titel vor Ihre Zustimmung voraus gesetzt, ist dies die 32. Dividendenerhöhung in Folge. Ich freue mich zudem, dass wir mit Prof. Dr. Hans Clevers, Professor für Molekulare Genetik am niederländischen University Medical Center Utrecht, einen herausragenden Wissenschaftler mit grosser Expertise und Erfahrung im Bereich der medizinischen Forschung zur Neuwahl in den Verwaltungsrat vorschlagen können. Ein erfreulicher Ausdruck des nachhaltigen Denkens und Handelns auf allen Stufen des Unternehmens ist, dass Roche von den Dow Jones Sustainability Indices bereits zum zehnten Mal in Folge zum nachhaltigsten Unternehmen innerhalb der Pharma branche benannt wurde. Ich sehe dies in erster Linie als Ver pflichtung, unser Geschäft weiter verantwortungsvoll, ganzheitlich und mit langfris tigem Blick zu betreiben. Dabei ist unser wichtigster Beitrag für die Gesell schaft die Entwicklung von Medikamenten und Diagnostika, die das Leben von Menschen ent scheidend verbessern. Im letzten Jahr wurden 20 Milliarden Tests mit unseren Geräten durch geführt, und weltweit profi tierten 127 Millionen Patientinnen und Patienten von unseren Medikamenten. Roche war eines der ersten Unternehmen, die die eigene Expertise in Forschung und Entwicklung mit externen Partnerschaften gestärkt und ergänzt haben. Mittlerweile pflegen wir weltweit 220 Partnerschaften mit anderen Unternehmen und Universitäten. Ein aktuelles Beispiel ist das neue Grippemedikament Xofluza, das vom japanischen Pharmaunternehmen Shionogi erforscht und zusammen mit Roche entwickelt wurde. Im Oktober 2018 erhielt Xofluza in den USA im beschleunigten Verfahren die Zulassung. Es ist die erste Grippebehandlung mit einem neuen Wirkmechanismus seit fast 20 Jahren. Mit unserem Fokus auf die personalisierte Medizin wollen wir auch im Jahr 2019 unseren Wachstumskurs fortsetzen. Ich bin zuversichtlich, dass Roche mit der konsequenten Innovationsstrategie, die auf medizinisch-wissenschaftlichen Fortschritt, langfristige Lösungen und Partnerschaften setzt, für die Zukunft gut aufgestellt ist. Ich danke allen, die sich im Jahr 2018 mit uns für Patientinnen und Patienten auf der ganzen Welt engagiert haben. Unseren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern danke ich für ihre erfolgreiche Arbeit und ihren unermüdlichen Einsatz. Und Ihnen, sehr geehrte Aktionärinnen und Aktionäre, danke ich herzlich für das entgegen gebrachte Vertrauen. Dr. Christoph Franz Verwaltungsratspräsident * Alle Wachstumsraten sind zu konstanten Wechselkursen berechnet (CER; Durchschnittskurse 2017).

18 Verwaltungsrat Paul Bulcke (1954) B, E Prof. Sir John Bell (1952) B, E Bernard Poussot (1952) C, E Anita Hauser (1969) A, E Dr. Andreas Oeri (1949) Vertreter des bestehenden Aktionärspools, A*, E André Hoffmann (1958) Vizepräsident, Vertreter des bestehenden Aktionärspools, A, C*, D, E Dr. Severin Schwan (1967) F Dr. Christoph Franz (1960) Präsident, C, D*, E Dr. Claudia Suessmuth Dyckerhoff (1967) A, B, E Julie Brown (1962) B*, E Prof. Dr. Richard P. Lifton (1953) C, E Peter R. Voser (1958) C, E A Corporate Governance- und Nachhaltigkeits-Ausschuss B Prüfungsausschuss C Vergütungsausschuss D Präsidium/Nominationsausschuss E Nichtexekutives Mitglied ohne Beteiligung an der Geschäftsführung F Exekutives Mitglied mit Beteiligung an der Geschäftsführung * Vorsitz des jeweiligen Ausschusses Der Verwaltungsrat per 31. Dezember 2018, inmitten von Roche-Lernenden

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20 16 Datenschutz ist in unserer DNA Severin Schwan spricht über die völlig neuen Möglichkeiten der Digitalisierung und über den vertrauensvollen Umgang mit Patientendaten. Was bedeutet die Digitalisierung für uns? Digitale Technologien haben in Verbindung mit unserer medizinisch-wissenschaftlichen Kompetenz das Potenzial, die Art, wie wir diagnostische Systeme und Medikamente erforschen, entwickeln und verkaufen, grundlegend zu verbessern und zu beschleunigen. Zusätzlich zu solchen greifbaren Produkten werden wir aber vermehrt auch digitale Lösungen anbieten. Die Auswirkungen auf das Geschäftsmodell sind für Pharma und Diagnostics allerdings verschieden. Für Pharma ist die Auswer tung von Daten nichts Neues, sie war immer schon Teil des Geschäfts. Es ging immer darum, klinische Studiendaten zu erheben und auf dieser Basis eine Zulassung für ein Medikament zu erhalten. Neu ist, dass wir nicht mehr nur Daten aus klinischen Studien auswerten, sondern auch Daten aus der klinischen Praxis. Das können wir, weil diese Daten heute zunehmend elektronisch erhoben und erfasst werden. Stichwörter Flatiron und Foundation Medicine. Richtig, mit der Transaktion von Flatiron und Foundation Medicine haben wir einen Quanten sprung im Zugang zu solchen Daten im Bereich Onkologie gemacht, auch wenn beide Firmen unabhängig ihre Ziele verfolgen. Dazu kommen zahlreiche Kollabo rationen mit anderen Firmen und öffentlichen Institutio nen. Aber das ist im Grundsatz keine Änderung

21 Interview mit dem CEO der Roche-Gruppe Roche 17 des Pharma- Geschäftsmodells, es dreht sich auch weiterhin alles um die Entwick lung und Vermarktung von neuen, besseren Medikamenten. Roche entwickelt eine Monitoring-App für die Parkinson-Krankheit. Steigt Roche jetzt ins App-Geschäft ein? Ich würde es eher so sagen: Wir werden Parkinson- Medikamente verkaufen, und darum herum wird es Apps geben. Das können unsere eigenen sein, aber vielleicht entwickeln auch andere Firmen solche Apps für unsere Therapiebereiche. Und in der Diagnostik? Im Bereich der Diagnostik verändert sich das Geschäfts modell grundlegend. Bisher haben wir Instrumente und Tests verkauft, die Inter pretation der Daten lag weitgehend beim Kunden. Nun bieten wir auch Unterstützung bei klinischen Entschei dungen an. Das heisst, wir aggregieren Daten von unseren eigenen und anderen Systemen und können dann entschei dungs relevante Informationen an Ärzte und Patienten liefern, wie beispielsweise mit dem Navify Tumor Board. Wir bauen hier ein digitales Ökosystem auf, über das auch Drittfirmen Apps anbieten können. Damit haben wir wirklich ein neues Geschäftsmodell. Welche Position hat Roche zum Thema Datenschutz? Dass Daten geschützt werden müssen, ist in unserer DNA, das praktizieren wir in unseren klinischen Studien seit Jahrzehnten. Ich mache immer wieder die Erfahrung, dass Behörden und Krankenhäuser sehr gern mit uns zusammenarbeiten, weil sie in uns einen Partner haben, der sehr wohl weiss, wie man Patienten daten schützt. Das hat viel mit Vertrauen zu tun. Und diesen Vertrauensvorsprung müssen wir nutzen, um den medizinischen Fortschritt mit Hilfe der nun verfügbaren Datenmengen deutlich zu beschleunigen. Um das zu erreichen, wollen wir im Prinzip nicht auf sensible persönliche Daten zugreifen, sondern mit anonymisierten Daten arbeiten. Dank leistungsfähiger Anonymisierungs verfahren steht die Nutzung von Daten in keinem Widerspruch zum Daten schutz. Hier wünschen wir uns mehr Rechts sicherheit und klare Regeln für den Umgang mit solchen Daten. Es bestehen dennoch sehr grosse Ängste rund um den Datenmissbrauch. Ängste gibt es bei jeder neuen Entwicklung, nehmen wir zum Beispiel die Gentechnologie in den 1990er Jahren. Die Diskussionen und die Ängste sind heute in Bezug auf den Daten miss brauch ähnlich. Es sind begründete Ängste, die ernst zu nehmen und zu managen sind. Aber es darf nicht ins Negative kippen. Hätte man zum Beispiel in der Schweiz die Gen- Schutz- Initiative im Jahr 1998 ange nom men, wäre hier heute von der Life-Sciences-Indus trie nicht mehr viel übrig. Mehr als 70% unserer Medi kamente sind biotechnologisch hergestellt. Was bringt die Digitalisierung? Es sind drei Dinge. Erstens: neue, bessere Medikamente, weil wir über die Real-World-Daten Zusam men hänge sehen, die wir in klassischen klinischen Studien nicht sehen. Ich kann zum Beispiel neue molekulare Angriffsziele ausmachen, bei den Patienten unterschiedliche Subgruppen identifizieren und damit neue Medikamente sehr viel gezielter und besser entwickeln. Das Zweite ist, dass die Medikamente schneller auf den Markt kommen, weil man klinische Studien effizien ter gestalten und damit den Zulassungs prozess beschleuni gen kann. Und drittens werden digitale Entscheidungs hilfen auch im klinischen Alltag dazu beitragen, Behandlungen gezielter und effizienter einzusetzen. Uns ging es immer darum, Patientinnen und Patienten zu helfen und die Gesund heits versorgung zu verbessern die Digitalisierung wird die persona lisierte Medizin auf eine enorme Art und Weise beschleunigen.

22 Konzernleitung Dr. Stephan Feldhaus* (1962) Leiter Group Communications Dr. Alan Hippe (1967) Chief Financial und IT Officer Dr. William Pao* (1967) Leiter Roche Pharma Forschung und Frühe Entwicklung (pred) Dr. James H. Sabry* (1958) Globaler Leiter Pharma Partnering Dr. Michael D. Varney* (1958) Leiter Genentech Forschung und Frühe Entwicklung (gred) Dr. Severin Schwan (1967) CEO der Roche-Gruppe Daniel O Day (1964) CEO Roche Pharma Cristina A. Wilbur (1967) Leiterin Group Human Resources Dr. Michael Heuer (1954) CEO Roche Diagnostics a. i. Dr. Gottlieb A. Keller (1954) General Counsel * Mitglied der Erweiterten Konzernleitung Die Konzernleitung per 31. Dezember 2018, inmitten von Roche-Lernenden

23 Konzernleitung Roche 19

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25 Geschäfts entwicklung Roche 21 Roche verzeichnete eine sehr gute Geschäftsentwicklung Die Marktaufnahme unserer neuen Produkte war im gesamten Jahr kontinuierlich sehr gut. Strenge Qualitätskontrollen stellen sicher, dass unsere Produkte alle entsprechenden Anforderungen erfüllen.

26 22 Sehr gute Ergebnisse in beiden Divisionen Das Jahr 2018 war besonders durch das starke Wachstum unserer neuen Produkte gekennzeichnet. Damit ist Roche für die Zukunft gut gerüstet. Die Konzernverkäufe stiegen im Jahr 2018 um 7%* auf CHF 56,8 Milliarden. Der Kernbetriebsgewinn wuchs um 9%, dies spiegelt die sehr gute Geschäftsentwicklung wider. Der Kerngewinn je Titel erhöhte sich um 19% und der Konzerngewinn nach IFRS um 24%, einschliesslich der Auswirkungen der Steuer reform in den USA und eines höheren Netto finanz ertrags. Die Verkäufe der Division Pharma stiegen um 7% auf CHF 44,0 Milliarden. Die wichtigsten Wachstums treiber waren das neue Medikament Ocrevus zur Behandlung von zwei Formen der multiplen Sklerose (MS) sowie die Krebsmedikamente Perjeta, Tecentriq, Alecensa und Hemlibra (Hämophilie). Wie erwartet standen dem starken Wachstum der Division Umsatzrückgänge bei MabThera/Rituxan und Tarceva entgegen. In den USA stiegen die Verkäufe um 14% mit Ocrevus, Perjeta 1 und Lucentis als den wichtigsten Wachstumsträgern. In Europa (-7%) waren die Verkäufe von MabThera/Rituxan (-47%) und Herceptin (-16%) infolge des Wettbewerbs mit Biosimilars rückläufig. Die starken Markteinführungen unserer neuen Medikamente Ocrevus, Tecentriq und Alecensa sowie von Perjeta konnten dies teilweise kompensieren. Die Region International erzielte ein Umsatzwachstum von 10%, welches von den Teilregionen Asien-Pazifik und Lateinamerika getragen wurde. Die Verkäufe in Japan gingen infolge behördlich angeordneter Preissenkungen und Wett bewerb durch Biosimilars um 1% zurück. Die Division Diagnostics steigerte ihre Verkäufe um 7% auf CHF 12,9 Milliarden. Den grössten Beitrag dazu leistete der Geschäftsbereich Centralised and Point of Care Solutions (+8%), dessen Segment Immundia gnos tik (+11%) das Wachstum anführte. Alle übrigen Geschäftsbereiche steigerten die Verkäufe ebenfalls. Die Umsatzzuwächse der Division wurden von den Regionen Asien-Pazifik (+13%) und Nord amerika (+7%) angetrieben. In der Region EMEA 2 erhöhten sich die Verkäufe um 3%, in Lateinamerika um 9% und in Japan um 6%.

27 Geschäftsentwicklung Roche 23 Themen mit hoher Bedeutung in diesem Kapitel: Strategie für das Produktportfolio Wachstumsstrategie für Schwellenländer und entwickelte Märkte Zulassungen und beschleunigte Zulassungsverfahren in der Division Pharma Die US-amerikanische Food and Drug Administration (FDA) erteilte Zulassungen für mehrere Medi kamente, u. a. Tecentriq in Kombination mit Avastin, Paclitaxel und Carboplatin für die Erstbehandlung des metas tasie renden, nicht zu den Plattenepithel karzi nomen zählenden nicht-kleinzelligen Lungenkrebses ohne EGFR- oder ALK-Mutationen; MabThera/Rituxan gegen Pemphigus vulgaris; Avastin gegen eine bestimmte Form von Eierstockkrebs; Hemlibra für Patienten mit Hämophilie A ohne Faktor-VIII- Inhibitoren; und Xofluza (Baloxavir marboxil) zur Behandlung akuter komplikationsloser Grippe bei Personen ab zwölf Jahren. Die Europäische Arzneimittel-Agentur (EMA) erteilte u. a. die folgenden Zulassungen: Ocrevus gegen MS; Hemlibra für Patientinnen und Patienten mit Hämophilie A mit Faktor-VIII-Inhibitoren, Perjeta für die adjuvante Behandlung von frühem HER2-positivem Brustkrebs mit hohem Rezidivrisiko. In China erteilte die nationale Arzneimittelbehörde die Zulassung für Alecensa zur Behandlung von ALK-positivem nicht-kleinzelligem Lungenkrebs. Die FDA gewährte ein beschleunigtes Zulassungsverfahren für Tecentriq plus Chemotherapie (albumingebundenes Paclitaxel, nab-paclitaxel) zur Erstlinienbehandlung von Patientinnen mit inopera blem, lokal fortgeschrittenem oder metastasierendem dreifach negativem Brustkrebs, bei dem mittels Biomarker-Test das PD-L1-Protein nachgewiesen wurde. Die Gesundheitsbehörden in den USA, in Europa und in Japan prüfen Entrectinib in beschleunigten Zulassungsverfahren (siehe Seite 37). Die EMA gewährte den PRIME-Status für RG6042 zur Behandlung der Huntington-Krankheit sowie für Risdiplam (RG7916) zur Therapie der spinalen Muskelatrophie. Diagnostics: Unterstützung für Datenmanagement und Entscheidungsfindung Um medizinisches Fachpersonal bei der Interpretation ständig wachsender Datenmengen aus verschiedenen Quellen zu unterstützen, führte Roche Diagnostics neue Produkte und Dienstleistungen ein und kündigte wichtige Partnerschaften an. Durch die strategische Partnerschaft mit GE Healthcare verbinden wir unser Know-how in der In-vitro- Diagnostik mit der Erfahrung von GE Healthcare im In-vivo-Bereich. cobas pro integrated solutions, ein Instrument für den Bereich Serum Work Area, wurde in den Ländern einge führt, die das CE-Kennzeichen anerkennen. Es ist für Labors mit mittlerem bis höherem Probendurchsatz konzipiert. Ausblick für 2019 Roche erwartet ein Verkaufswachstum im tiefen bis mittleren einstelligen Bereich zu konstanten Wechselkursen. Für den Kerngewinn je Titel wird ein Wachstum zu konstanten Wechselkursen angestrebt, das weitgehend dem Verkaufswachstum entspricht. Roche ist bestrebt, die Dividende in Schweizer Franken zu erhöhen. * Alle Wachstumsraten sind zu konstanten Wechselkursen berechnet (CER; Durchschnittskurse 2017). 1 Verschreibungsinformationen der US-amerikanischen Food and Drug Administration für Perjeta 2 EMEA = Europa, Nahost und Afrika

28 24 Division Diagnostics Verkäufe um 7% gestiegen Mit ihren Produkten und Dienstleistungen unterstützt Roche Diagnostics Fachkräfte im Gesundheitswesen bei der Transformation von Daten in behandlungsrelevante Informationen. Weiterhin helfen wir Labors weltweit, in einem zunehmend komplexen und schnelllebigen Gesundheitsumfeld zu bestehen. Die Verkäufe der Division Diagnostics (+7%*) sind deutlich auf CHF 12,9 Milliarden gestiegen. Das Wachstum wurde von allen Regionen und Geschäftsbereichen getragen. Der Geschäftsbereich Centralised and Point of Care Solutions (+8%) war der Hauptwachstumsträger der Division. Insbesondere der Bereich Serum Work Area mit den Segmenten Immundiagnostik (+11%) und klinische Chemie (+7%) trieb das Wachstum an. Das stärkste Umsatzplus erzielte Centralised and Point of Care Solutions in den Regionen Asien-Pazifik aufgrund des starken China-Geschäfts sowie EMEA. Für den Bereich Integrated Serum Work Area wurde cobas pro integrated solutions, ein Instrument der nächsten Generation, in Märkten eingeführt, die das CE-Kenn zeichen anerkennen. Im Geschäftsbereich Molecular Diagnostics erhöhten sich die Verkäufe um 5%. Die Virologie erzielte ein Umsatzplus von 4%. Die Bereiche Blutscreening und HPV-Screening (humanes Papillomavirus) erzielten Zuwächse von 9% respektive 8%. Eine starke Nach frage verzeichneten die Tests für cobas Liat, das neue Pointof- Care-System für Mole kulartests. Die wichtigsten Wachstums regionen waren EMEA sowie Nordamerika. Der cobas Dried Blood Spot Test für die qualitative Diagnostik und die cobas Plasma Separation Card zur quantitativen Virusbestimmung mit cobas 4800 wurden eingeführt und verbessern den Zugang zur HIV-Diagnostik auch in abgelegenen Gebieten. Der Geschäftsbereich Tissue Diagnostics konnte die Verkäufe um 10% steigern. Das Segment Advanced Staining (+10%) setzte sein starkes Wachstum fort, das Segment Primary Staining (+13%) verzeichnete ebenfalls eine hohe Nachfrage. Die wichtigsten Wachs tums - regio nen des Geschäftsbereichs waren Nordamerika und EMEA, gefolgt von der Region Asien-Pazifik mit China als stärkstem Wachstumsmarkt.

29 Geschäftsentwicklung Roche 25 +7% Nordamerika +3% Europa, Nahost und Afrika (EMEA) +9% Lateinamerika +13% Asien-Pazifik +6% Japan Das Verkaufswachstum der Division Diagnostics wurde erneut vor allem von der Region Asien-Pazifik getragen. Der im Jahr 2018 eingeführte Ventana DP 200 Slide Scanner für die digitale Pathologie liefert hochwertige Bilder, die akkurat reproduzieren, was unter dem Mikroskop zu sehen wäre. Diese Aufnahmen dienen als Basis für ein breites, in Entwicklung befindliches Menü von Bildanalysealgorithmen. Roche hat auch die upath Software eingeführt. Dies ist eine universell verwendbare Software für die digitale Pathologie, mit der Laborfachkräfte und Pathologen Patientenfälle schnell beurteilen können, und sie dient ebenfalls als Plattform für die Entwicklung weiterer Algorithmen. Die Verkäufe im Geschäftsbereich Diabetes Care wuchsen um 2% und waren primär von den neuen Systemen Accu-Chek Guide und Accu-Chek Instant angetrieben. Umsatzwachstum verzeichneten Nordund Lateinamerika sowie Asien-Pazifik. Nach der Einführung in Pilotmärkten gaben die Kunden erfreuliche Rückmeldungen zur neuen Accu- Chek Mikropumpe. Weiterhin ist eine zunehmende Akzeptanz für das integrierte Diabetesmanagement einschliesslich mysugr festzustellen. Wichtigste Umsatzträger 2018 (CHF Millionen) % cobas Immundiagnostik % cobas Klinische Chemie % Ventana Advanced Staining % cobas Virologie % Accu-Chek Diabetes Care * Alle Wachstumsraten sind zu konstanten Wechselkursen berechnet (CER; Durchschnittskurse 2017).

30 26 Medizinischer Nutzen der Digitalisierung Dank digitaler Technologien können wir Therapien immer besser auf die individuellen Bedürfnisse von Patientinnen und Patienten zuschneiden. Dabei wird eine Fülle von Daten erhoben, gespeichert und analysiert. Sie zeigen, wie Krankheiten entstehen und wie sie sich auf das Leben der Betroffenen auswirken. Ein immer tieferes Verständnis für molekulare Zusammenhänge in Verbindung mit modernsten Diagnostika und innovativem Datenmanagement revolutioniert die medizinische Versorgung. Roche verfolgt beim digitalen Wandel ein ganzheitliches Konzept, das weit über technologische Fragen hinaus geht. Es erstreckt sich auf die gesamte Kundeninter aktion, das Produktportfolio und bringt neue Arbeitsweisen hervor. Die Division Diagnostics macht grosse Fortschritte bei diesem Wandel. Damit können wir eine führende Rolle in der digitalen Diagnostik übernehmen und gleichzeitig unsere Spitzenposition in der In-vitro-Diagnostik sichern. Roche produziert jährlich Milliarden von Testergebnissen aus der medizinischen Praxis; im Jahr 2018 waren es über 20 Milliarden. Im Bereich Digitalisie rung und Datenverarbeitung laufen mehr als 100 Initiativen. Neben unserem branchenführenden Diagnostikportfolio wollen wir digitale Lösungen und Dienste anbieten, welche die Kunden umfassender und intensiver begleiten sowie Patientinnen und Patienten in aller Welt zu einem besseren Leben verhelfen. Im März kam der Hochgeschwindigkeits-Scanner Ventana DP 200 für die digitale Pathologie auf den Markt. Dank automatisierter Bearbeitung der Gewebeschnitte minimiert dieser einzigartige Scanner potenzielle manuelle Fehler im Arbeitsablauf. Histo logische Gewebeschnitte werden bei exzellenter Bildqualität in Hochgeschwindigkeit zuverlässig gescannt. Der Ventana DP 200 setzt damit neue Massstäbe in der digitalen Pathologie und bildet den Grundstein für künftige Bildanalysealgorithmen von Roche. Er trägt die CE-Kennzeichnung für In-vitro-Diagnostik, in den USA ist er nur für Forschungs zwecke zugelassen. Im Oktober eröffnete Roche Diagnostics einen neuen Produktionsstandort mit F+E-Zentrum im chinesischen Suzhou, der den künftigen Bedarf in China und der ganzen Region abdecken soll. Mit einer regionalen Zentrale in Singapur und acht Standorten in China ist Roche schon heute ein Branchenführer im Raum Asien-Pazifik. Das rasante Bevölkerungswachstum in dieser Region und der Wandel in der High-End-Fertigung haben uns dazu bewogen, unsere globale Produktionskompetenz vor Ort auszubauen. Von Daten zu umsetzbaren Erkenntnissen Weil das medizinische Wissen exponentiell zunimmt, muss das Fachpersonal im Gesundheitswesen stetig wachsende Datenmengen bewältigen, die aus unterschiedlichen Quellen wie elektronischen Patientenakten, Arztberichten, klinischen Studien und modernen Analysemethoden stammen. Für zuverlässige klinische Entscheidungen ist es aus Sicht von Roche unerlässlich, dass menschliches Wissen und digital gewonnene Erkenntnisse nahtlos ineinandergreifen. Unsere Divisionen Pharma und Diagnostics können ihr umfangreiches Know-how über Krankheiten, Diagnostika und Therapien unkompliziert austauschen. Damit ist Roche hervorragend positioniert, um Herausforderungen durch grosse, komplexe Daten mengen zu meistern. Gemeinsam mit externen Partnern entwickeln wir zudem neue Lösungen, welche Daten optimal nutzen, um

31 Geschäftsentwicklung Roche 27 Im Jahr 2018 wurde unser industrieweit führendes Portfolio integrierter Diagnostika mit einer Reihe von Markteinführungen neuer Produkte in den USA und in Europa weiter ausgebaut. damit den F+E-Prozess und die gesamte Patientenversorgung intelligenter und effizienter zu gestalten. Anfang des Jahres 2018 gaben Roche Diagnostics und GE Healthcare eine strategische Partnerschaft bekannt, in der wir unser Know-how in der In-vitro- Diagnostik mit der In-vivo- Expertise von GE Healthcare kombinieren. Ziel ist es, zusammen eine Software zur klinischen Entscheidungs unterstützung zu entwickeln und zu vermarkten. Zudem soll eine gemeinsame digitale Plattform auch Dritten für produkt- und firmenübergreifende Anwen dungen zur Verfügung stehen. Der Fokus liegt zunächst auf den Bereichen Onkologie und Intensivmedizin. Das im Jahr 2017 eingeführte Portfolio von Navify Decision Support wird weiterentwickelt, um stetig zunehmende medizinische Informationen für multidisziplinäre Teams nutzbar zu machen. Das erste Produkt von Navify ist die cloudbasierte Softwarelösung Navify Tumor Board. Es verändert die Art und Weise, wie klinische Entscheidungen über Krebsfälle vor bereitet, umgesetzt und dokumentiert werden. Roche und GE Healthcare werden gemeinsam die Folgeversion Navify Tumor Board v2.0 herausbringen. Sie bietet eine stärkere Integration von Bildgebungsdaten und -analytik, indem sie In-vitro-Diagnosedaten von Roche zu Biomarkern, Gewebepathologie und Genomik mit In-vivo-Daten von GE Healthcare basierend auf medizinischer Bildgebung und anderen Patienten informationen zusammenführt. Im September wurden zwei Navify Apps zur Unterstützung klinischer Entscheidungen eingeführt, sie unterstützen die Strategie der personalisierten Medizin. Die Apps Navify Clinical Trial Match und Navify Publication Search durchsuchen weltweit anerkannte Informationsquellen und sind vollständig in das Navify Tumor Board integriert. Sie bilden den Start für das Portfolio von Navify, das schrittweise mit Apps von Roche, ihren Partnern und Dritten auf gebaut wird.

32 Tests pro Stunde Gesundheitsumfeld zu bestehen. Mit dem integrierten Laborkonzept von Roche können Labors Umfang, Effizienz und Qualität ihrer diagnostischen Leistungen deutlich steigern. Unser marktführendes Portfolio integrierter Diagnostiklösungen wurde im Jahr 2018 durch mehrere Produkteinführungen in den USA und Europa beträchtlich erweitert. cobas pro integrated solutions der erste Vertreter einer neuen Generation von Instrumenten für den Bereich Serum Work Area. Er fügt sich nahtlos in das Roche Integrated Core Lab ein. Viewics, Inc., eine unserer Plattformen zur Datenanalyse, brachte die ersten beiden Anwendungen auf den Markt. Sie sollen Produktivität, Entscheidungsprozesse und Ergebnisse von Labors und Kliniken verbessern. Die Software LabOPS wurde im Oktober in den meisten Regionen eingeführt, Asien-Pazifik wird in Kürze folgen. Sie bietet anwenderfreundliche Dashboards und Berichte zu Betriebsdaten in Labors und Kranken häusern. Das in den USA und Kanada verfügbare Modul Viewics Dx Optimization enthält weitere Dash boards und Berichte, mit denen ärztliche Ver ordnungen besser protokolliert werden können. Innovationen und mehr Effizienz für Labors Durch die lückenlose Bereitstellung innovativer Diagnostika helfen wir Labors in aller Welt, in einem zunehmend komplexen und schnelllebigen Im Februar erhielt Roche die FDA-Zulassung für den cobas Faktor-II- und Faktor-V-Test auf dem cobas 4800 System. Dieser Test ermöglicht die gleichzeitige Bestimmung von Faktor-II- und Faktor-V-Genmuta tionen in einer einzigen Patientenprobe und verkürzt damit den Arbeitsablauf zur Diagnostik der erblichen Thrombophilie. Der Test erweitert das Menü des cobas 4800 Systems, mit dem Labors genomische, onkologische, mikrobiologische und virologische Tests auf einer einzigen Plattform durchführen können. Weiterhin haben die Systeme cobas t 511 und t 711 zur Gerinnungsmessung für das Zentral labor kürzlich die CE- Kennzeichnung erhalten. Dies macht Roche zu einem wichtigen Partner von Labors für Gerinnungsund Thrombophilietests. Durch das effiziente Testdesign werden innerhalb von 90 Minuten bis zu 94 Patientenproben bearbeitet bzw. 188 Ergebnisse generiert. Im April erteilte die FDA eine 510(k)-Freigabe für den cobas CT/NG Test auf den cobas 6800/8800 Systemen. Der Test dient zum direkten Nachweis der DNA von Chlamydia trachomatis (CT) und/ oder Neisseria gonorrhoeae (NG) bei Personen mit und ohne Symptome. Mit den aktuell höchsten Durchsatzmengen am Markt unterstützt dieser Test die Bearbeitung der steigenden Testvolumina.

33 Geschäftsentwicklung Roche 29 Im Juli erhielten die Tests Elecsys β-amyloid (1 42) CSF und Elecsys Phospho-Tau (181P) CSF den Status eines bahnbrechenden Medizinprodukts (Breakthrough Device) von der FDA. Die beiden In-vitro-Immuntests messen die Konzentrationen von β-amyloid (1 42) und Phospho-Tau in der Zerebrospinalflüssigkeit (CSF) von kognitiv beeinträchtigten Erwachsenen, die auf Alzheimer-Krankheit (AK) und andere Demenzerkrankungen untersucht werden. Bislang basierte die Alzheimer-Diagnose weitgehend auf klinischen Symptomen, etwa mit kognitiven Tests, sodass die Krankheit oft erst im fortgeschrittenen Stadium fest gestellt wurde. Biomarkerbasierte Tests sollen zuverlässigere Diagnosen ermöglichen und die Suche nach neuen Therapieansätzen unterstützen. Unser Portfolio zur Sequenzierung der nächsten Generation wurde im Oktober mit der weltweiten Einführung von drei neuen Avenio Tumorgewebe- Analysekits weiter ausgebaut. Die neuen Produkte Tumor Tissue Targeted Kit, Expanded Kit und Surveillance Kit können alle vier Mutationskate gorien in soliden Tumoren nachweisen und ergänzen die bestehenden Avenio ctdna Analysekits für die Gensequenzierung der nächsten Gene ration. Das rein für Forschungszwecke zugelassene Avenio Portfolio bietet Labors die notwendigen Reagenzien und die Software, um die genomischen Eigenschaften solider Tumore in einem einzigen Arbeitsablauf nachzuweisen. Im Dezember wurde der cobas pro integrated solutions für Labors mit mittlerem bis höherem Testdurchsatz im Bereich Serum Work Area (SWA) auf den Markt gebracht. Diese hocheffiziente neue Gene ra tion von SWA-Lösungen ermöglicht bei fortlaufender Bestückung bis zu Tests pro Stunde. Weitere Vorteile sind die automatisierte Wartung und Kalibrierung sowie kurze Inkubationszeiten und geringe Probenmengen. Auf einer einzigen Plattform bietet cobas pro integrated solutions das umfangreichste Menü an SWA-Tests. Der Geschäftsbereich Diabetes Care folgt seiner Strategie, integrierte Lösungen zum Diabetesmanagement anzubieten, die physische Produkte wie Blutzuckermessgeräte und Teststreifen mit digitalen Lösungen und Diensten verknüpfen. Die Mikropumpe Accu-Chek Solo von Roche erhielt im Juli die CE-Kennzeichnung und wurde anschliessend in den ersten Märkten eingeführt. Roche will interne und externe Produkte und Lösungen zu einem offenen Gesamtsystem zusammenführen. Zu diesem Zweck wurden mit Novo Nordisk und Senseonics wichtige Abkommen zum Austausch von Daten unterzeichnet. Zudem wurde im Juni eine Kooperationsvereinbarung mit dem Telemedizin-Anbieter Care Innovations geschlossen. Dessen Kunden in den USA und Kanada werden die App mysugr von Roche erhalten, die Menschen mit Diabetes Beratung durch zertifizierte Diabetes-Experten bietet. Ausserdem bekommen die Kundinnen und Kunden das Blutzuckermessgerät Accu-Chek Guide sowie Teststreifen nach Hause geliefert. Wenn Daten zur Insulindosierung, von der kontinuierlichen Blutzuckerüberwachung und aus digitalen Lösungen wie mysugr integriert werden, ergeben sich neue Erkenntnisse. Die personalisierten Lösungen führen zu besseren Behandlungsergebnissen für Patien tinnen und Patienten und bringen damit auch Fachpersonal und Kostenträgern einen Nutzen.

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35 Geschäftsentwicklung Roche 31 Ilka Gdanietz, mysugr, Österreich «Die Digitalisierung hat die Diabetes- Versorgung schon wesentlich verändert.» Seit meinem zehnten Lebensjahr lebe ich mit Typ-1-Diabetes. Durch die Krankheit ist mein Alltag von Daten gesteuert. So messe ich mehrmals täglich meine Blutzuckerwerte und achte stets auf die Kohlen hydrate, die ich zu mir nehme. Entsprechend muss ich meine Insulingabe berechnen, und das ist längst noch nicht alles. Als Diabetikerin treffe ich täglich rund 50 Therapieentscheidungen. Das kann sehr anstrengend, zeitraubend und frustrierend sein. Seit dem Jahr 2012 arbeite ich für mysugr. Unsere Apps sollen Menschen mit Diabetes eine Rundumbetreuung bieten; die frei verfügbare App mysugr Basic ist beispielsweise auf Coaching und automatisierte Datenerfassung spezialisiert. Seit dem Jahr 2017 gehört das Unternehmen zu Roche. Bei unserer Arbeit dreht sich alles darum, das Leben mit Diabetes einfacher zu gestalten. Wir verstehen die Betroffenen sehr gut, denn etwa ein Drittel meiner Kolleginnen und Kollegen lebt selbst mit Typ-1-Diabetes. Wenn wir Funktionen für die App entwickeln, berücksichtigen wir daher frühzeitig die Anliegen der Betroffenen, um gemeinsam Lösungen für alltägliche Probleme zu finden. Den Patienten sollen möglichst viele therapeutische Aufgaben abgenommen werden. Ich wuchs mit Diabetes auf, damals waren die Blutzuckermess geräte riesig, ein Test dauerte damals über zwei Minuten, und ich habe achtmal täglich Insulin gespritzt. Ausserdem musste ich ein handschriftliches Protokoll führen, was ziemlich chaotisch war. Mit dem digitalen Wandel hat sich nun auch die Diabetes-Versorgung grundlegend geändert. Heute nutze ich eine Pumpe, die mich permanent mit Insulin versorgt. Unter meiner Haut ist ein Sensor implantiert, der meine Glukosewerte in Echtzeit an mein Smartphone und meine Smartwatch überträgt, die wiederum mit der App mysugr verbunden sind. Diese App speichert alle wichtigen Diabetes-Daten zentral. Sie informiert mich sogar, wenn sie ein Muster in meinen Blutzuckerwerten erkennt, auf das ich besonders achten sollte. Von der Gesundheitsbranche erwarte ich, dass sie Produkte und Dienstleistungen entwickelt, die für uns Diabetiker buchstäblich lebenswichtig sind. Aber es geht auch darum, unser Leben zu erleichtern und eine gute Lebensqualität zu ermöglichen. Die Digitalisierung wird dabei sicherlich eine grosse Rolle spielen. Persönlich bin ich sehr aktiv, was die Sensibilisierung für Typ-1-Diabetes angeht. Seit zehn Jahren schreibe ich einen der deutschlandweit bekanntesten Diabetes- Blogs und engagiere mich zunehmend in Patienten organisationen. Gemeinsam mit einem Kollegen moderiere ich jedes Jahr eine Veranstaltung für Diabetes- Patienten mit rund 500 Teilnehmenden. Ich lebe mit Diabetes, arbeite für ein Unternehmen, das auf Diabetes spezialisiert ist, und verbringe meine Freizeit mit Diabetes-Projekten und Patientenarbeit das mag vielleicht etwas übertrieben erscheinen. Doch solange ich damit etwas bewegen kann, mache ich so weiter.

36 32 Division Pharma Verkäufe um 7% gestiegen Mit Verkäufen in Höhe von CHF 2,4 Milliarden im ersten Jahr in Schlüsselmärkten ist Ocrevus die erfolgreichste Produkteinführung in der Geschichte von Roche. Die Verkäufe der Division Pharma stiegen um 7%* auf CHF 44,0 Milliarden. Die neuen Medikamente generierten fast das gesamte Wachstum. Herceptin, Perjeta und Kadcyla (zusammen +7%); zur Behandlung von HER2-positivem Brustkrebs und HER2-positivem metastasierendem Magenkrebs (nur Herceptin). Das Wachstum bei Herceptin (+1%) war von den USA und China getragen, während die Umsätze in Europa (-16%) und Japan (-16%) durch den Wettbewerb mit Biosimilars beeinträchtigt wurden. Avastin (+3%); bei fortgeschrittenem Darmkrebs, Brust-, Lungen-, Nieren-, Gebärmutterhals- und Eierstockkrebs sowie wiederkehrendem Glioblastom. In der Region International (+12%), in den USA (+1%) und in Japan (+3%) stiegen die Verkäufe, während sie in Europa (-1%) leicht zurückgingen. MabThera/Rituxan (-8%); gegen bestimmte Formen von Blutkrebs, rheumatoide Arthritis und spezielle Arten von Gefässentzündungen. In Europa (-47%) und Japan (-36%) wurden die Umsätze durch den Markteintritt von Biosimilars beeinträchtigt. Die Verkäufe wuchsen in den USA (+4%) und in der Region International (+11%), inbesonders in China. Actemra/RoActemra (+12%); gegen rheumatoide Arthritis, bestimmte Formen der juvenilen idiopathischen Arthritis, Riesenzellarteriitis sowie durch CAR-T-Zellen induziertes Zytokin-Freisetzungssyndrom. Die Verkäufe stiegen in allen Regionen. Xolair (+11%, nur USA); gegen chronische idiopathische Urtikaria und allergisches Asthma. Das Wachstum resultierte aus der Nachfrage in beiden Indikationen. Lucentis (+18%, nur USA); zur Behandlung von Augen erkrankungen wie feuchter altersbedingter Makuladegeneration, Makulaödem nach Netzhautvenenverschluss, diabetischem Makulaödem und diabetischer Retinopathie. In allen zugelassenen Indika tionen wurde eine starke Nachfrage verzeichnet.

37 Geschäftsentwicklung Roche 33 Wichtigste Wachstumsträger im Jahr 2018 (CHF Millionen) % Herceptin Onkologie Highlights zu seit 2012 eingeführten Medikamenten Perjeta bei HER2-positivem Brustkrebs. Die Verkäufe (CHF 2,8 Milliarden, +27%); wuchsen in allen Regionen. Ocrevus (CHF 2,4 Milliarden, +172%); zur Behandlung der schubförmigen (RMS) und der primär pro gre dienten (PPMS) Formen der MS. Die Nachfrage von Neupatienten sowie für Folgetherapien blieb hoch. Esbriet (CHF 1,0 Milliarden, +19%); gegen idiopathische Lungenfibrose. Die Umsatzzunahme wurde von den Zuwächsen in den USA (+19%) getragen. Tecentriq (CHF 772 Millionen, +59%); bei fortgeschrittenem Blasen- und Lungenkrebs sowie für die Erst behandlung von nicht zu den Plattenepithelkarzinomen zählendem metastasie rendem nichtkleinzelligem Lungenkrebs (NSCLC). Das Wachstum war angeführt von der starken Nachfrage in Europa und der Einführung in Japan. Alecensa (CHF 637 Millionen, +76%); bei ALKpositivem NSCLC. Kontinuierlich starkes Wachstum wurde in allen Regionen erzielt. Gazyva/Gazyvaro (CHF 390 Millionen, +40%); bei chronischer lymphatischer Leukämie (CLL), Rituximab- resistentem follikulärem Lymphom und bisher unbehandeltem fortgeschrittenem follikulärem Lymphom. Die Umsätze stiegen vor allem in Europa und den USA. Hemlibra (CHF 224 Millionen); ist in über 50 Ländern zur Behandlung von Hämophilie A bei Personen mit Faktor-VIII-Inhibitoren zugelassen, einschliesslich der USA, der EU, Australien und Japan. In mehreren Ländern, einschliesslich den USA, wurde Hemlibra auch für Patientinnen und Patienten ohne Faktor- VIII-Inhibitoren zugelassen % Avastin Onkologie % Perjeta Onkologie % Ocrevus Neurologie % Actemra/RoActemra Immunologie % Xolair Immunologie % Esbriet Immunologie % Kadcyla Onkologie % Tecentriq Onkologie % Alecensa Onkologie * Alle Wachstumsraten sind zu konstanten Wechselkursen berechnet (CER; Durchschnittskurse 2017).

38 34 Verjüngung unseres Portfolios Neue Behandlungsoptionen Unsere neuen Medikamente wie Ocrevus, Perjeta, Tecentriq, Alecensa und Hemlibra sind in vielen Märkten weiter stark gewachsen. Mit CHF 2,4 Milliarden Umsatz im ersten vollständigen Geschäftsjahr in Schlüsselmärkten ist Ocrevus die erfolgreichste Produkt einführung in der Geschichte von Roche. Neben einem äusserst posi tiven Echo in neuen Märkten erhielten die meisten Behandelten beider Formen von MS eine Folge behandlung dieser zweimal jährlich durchzuführenden Therapie. Die Nachfrage ist in beiden Indika tionen anhaltend stark. Fünf-Jahres- Daten belegen die anhaltende Wirksamkeit von Ocrevus bei wichtigen Krankheitsparametern. Sie zeigen auch ein langsa meres Fortschreiten der MS nach Behandlung mit Ocrevus gegenüber einem Wechsel auf Ocrevus nach vorangegangener Therapie mit Inter feron Beta-1a bzw. Placebo. 1 Ocrevus ist inzwischen in 74 Ländern zugelassen und wurde bis Ende Dezember 2018 weltweit mehr als Patientinnen und Patienten verabreicht. Langfristige Sicherheits daten zeigten zudem ein positives Nutzen- Risiko- Profil. Perjeta stellt einen grossen Therapiefortschritt bei Brustkrebs dar und erzielte einen Umsatz von CHF 2,8 Milliarden. Seit der Markt einführung im Jahr 2012 wird Perjeta zunehmend breiter eingesetzt. Grund hierfür sind positive Studien daten bei zusätz lichen Indikationen, z. B. Daten der Phase- III- Studie Aphinity zur postoperativen Behandlung von HER2- positivem Brustkrebs im Frühstadium bei Patien tinnen mit hohem Rückfallrisiko. Daten der Phase-III-Studien Alex und J-Alex für Alecensa untermauern den Erstlinieneinsatz von Alecensa bei zahlreichen Patientenpopulationen mit ALK-positivem NSCLC. Diesen Ergebnissen folgten umgehend Zulassungen auf der ganzen Welt. Daten der dritten Phase-III-Vergleichsstudie Alesia für Alecensa und Crizotinib bei asiatischen Patientinnen und Patienten mit fortgeschrittenem oder metasta - sierendem ALK-positivem NSCLC bestätigten erneut die Daten der Alex- und J-Alex-Studien, und zeigten, dass das Risiko einer Krankheitsverschlechterung und das Sterbe risiko um 78% sanken. Zudem reduzierten sich mit Alecensa die Streuung und das Wachstum von Tumoren im Gehirn und im Zentralnervensystem um 86%. 2 Nur acht Monate nach der europäischen Zulassung bei fortgeschrittenem ALK-positivem NSCLC wurde Alecensa auch in China zugelassen. Positive Daten lieferte die Phase-III-Studie IMpassion130 für Tecentriq plus Chemotherapie (Abraxane, albumingebundenes Paclitaxel; nab- Paclitaxel) zur Erstlinienbehandlung bei inoperablem, lokal fort geschrittenem oder metasta sierendem drei fach negativem Brustkrebs. Dies sind die ersten positiven Ergebnisse einer Phase-III-Immuntherapiestudie bei dieser aggressiven Erkrankung mit begrenzten Therapieoptionen. Tecentriq in Kombination mit Chemotherapie konnte im Vergleich zu Chemotherapie alleine in der Intention- to-treat-population und der PD-L1-positiven Population das Risiko einer Krankheits verschlech - terung und das Sterberisiko signifikant senken. 1 Offene Phase-III-Folgestudien Opera I, Opera II und Oratorio 2 Zhou C et al. Primary results of Alesia, präsentiert am ESMO-Kongress 2018 in München (Deutschland), Abstract #LBA10

39 Geschäftsentwicklung Roche 35-7% Europa +14% USA -1% Japan +10% International Osteuropa, Nahost, Afrika, Lateinamerika, Asien-Pazifik und Kanada bilden die Region International. Die PD-L1-positive Untergruppe wurde per PD-L1- Biomarkertest identifiziert. Ebenfalls positiv fiel bei dieser Zwischenanalyse das Gesamtüberleben in der PD-L1-positiven Population aus. Daten der Phase-III-Studie IMpower133 zeigten, dass Patientinnen und Patienten mit kleinzelligem Lungenkrebs in fortgeschrittenem Stadium bei einer Erstlinienbehandlung mit Tecentriq plus Chemo the ra pie (Carboplatin und Etoposid) signifikant länger lebten als bei alleiniger Behandlung mit Chemo thera pie. Weiterhin reduzierten sich bei einer Tecentriq basierten Kombinationstherapie im Vergleich zu Chemo therapie alleine auch das Risiko einer Krankheitsverschlechterung und das Sterbe risiko signifikant. Die Zulassung von Hemlibra hat bei der Behandlung der Hämophilie neue Massstäbe gesetzt. In den USA erhielt Hemlibra die FDA-Zulassung für Personen mit Hämophilie A ohne Faktor-VIII-Inhibitoren. Zusammen mit den bisherigen Indikationen ist Hemlibra damit in den USA jetzt zur subkutanen Anwendung in drei Dosierungsschemata (wöchentlich, 14-tägig und alle vier Wochen) für die meisten Hämophilie- Patienten zugelassen. Die Registrierung erfolgte auf grund von Daten der Haven-3- und Haven-4-Studien, die nun von der Europäischen Arzneimittel-Agentur (EMA) geprüft werden. Ergebnisse der Phase-III-Studie Katherine für Kadcyla bei Patientinnen mit HER2-positivem Brustkrebs im Frühstadium zeigten, dass im Falle einer Resterkran kung nach vorangegangener präoperativer Behandlung eine Monotherapie mit Kadcyla das Rezidiv- und Sterbe risiko im Vergleich zu Herceptin signifikant senkte.

40 36 Zulassungen, beschleunigte Verfahren Im Dezember erteilte die FDA die Zulassung von Tecentriq in Kombination mit Avastin, Paclitaxel und Carboplatin für die Erstlinienbehandlung von Patientinnen und Patienten mit metastasierendem, nicht zu den Plattenepithelkarzinomen zählendem NSCLC, deren Tumore keine EGFR- oder ALKpositiven Veränderungen aufweisen. Die FDA erteilte im Oktober die US-Zulassung für Xofluza bei Grippeinfektionen. Es ist das erste einmalig oral einzunehmende Medikament. Xofluza ist zugelassen zur Therapie der akuten, unkomplizierten Grippe bei Personen ab 12 Jahren. In nichtklinischen Studien zeigte es Wirksamkeit gegen eine grosse Bandbreite von Influenza viren, einschliesslich Oseltamivirresistenter Stämme und der Subtypen H7N9 und H5N1. Ebenfalls von der FDA zugelassen wurde MabThera/ Rituxan für Erwachsene mit mittlerem bis schwerem Pemphigus vulgaris. Diese seltene, schwere Erkrankung bewirkt eine fortschreitende schmerzhafte Fast 100% des divisionalen Wachstums wurden durch neue Medikamente generiert. Blasen bildung auf Haut und Schleimhäuten und kann zum Tod führen. MabThera/Rituxan ist die erste von der FDA zugelassene biologische Therapie gegen Pemphigus vulgaris. Sie ist seit über 60 Jahren der erste wesentliche Therapiefortschritt bei dieser Krankheit. Darüber hinaus erteilte die FDA Zulassungen für die subkutane Formulierung von Actemra/RoActemra gegen eine Form der juvenilen idiopathischen Arthritis sowie für Avastin gegen eine Form von Eierstockkrebs. Beschleunigte Zulassungsverfahren Die FDA gewährte ein beschleunigtes Zulassungsverfahren (Priority Review) für Tecentriq plus Chemo therapie (nab-paclitaxel) zur Erstlinienbehandlung von Patientinnen mit inope ra blem, lokal fortgeschrittenem oder metasta sierendem dreifach negativem Brustkrebs, bei dem mittels Biomarker-Test das PD-L1-Protein nachgewiesen wurde. Im Juli gewährte die FDA Tecentriq in Kombination mit Avastin den Status eines Therapiedurchbruchs als Erstlinienbehandlung für die Therapie des fort geschrittenen oder metastasierenden Leber zellkarzinoms. Diese Entscheidung basiert auf der laufenden Phase-Ib-Studie. Die Phase-III-Studie IMbrace150 dauert an. Die EMA gewährte den PRIME-Status (PRIME = Priority Medicines) für das Prüfmedikament

41 Geschäftsentwicklung Roche 37 CHF Millionen 22% % der Pharma-Verkäufe Erivedge (2012) % 8% 15% 11% Perjeta (2012) Kadcyla (2013) Gazyva/Gazyvaro (2013) Esbriet (2014) Cotellic (2015) Alecensa (2015) Tecentriq (2016) Venclexta/Venclyxto (2016) * Ocrevus (2017) Hemlibra (2017) Xofluza (2018) * Verkäufe von Venclexta/ Venclyxto werden vom Partner 0 AbbVie verbucht Der prozentuale Anteil am Umsatz der seit dem Jahr 2012 eingeführten Medikamente hat stetig zugenommen. RG6042 (vormals IONIS-HTTRx) zur Behandlung der Huntington-Krankheit sowie für Risdiplam (RG7916) zur Therapie der spinalen Muskelatrophie. Entrectinib wurde in den USA, der EU und Japan jeweils ein beschleunigtes Zulassungsverfahren gewährt (Status eines Therapiedurchbruchs der FDA, PRIME-Status der EMA bzw. Sakigake- sowie Orphan Drug Status der Behörden in Japan). Entrectinib wird zur Behandlung von NTRK-Fusion-positiven, lokal fortgeschrittenen oder metastasie ren den soliden Tumoren bei Erwachsenen und Kindern entwickelt. Fortschritte in der personalisierten Medizin Im April 2018 hat Roche die Übernahme von Flatiron Health abgeschlossen. Beide Firmen streben danach, Gesundheitsdaten und deren Analyse optimal zu nutzen und so das Leben von Patientinnen und Patienten mit Krebs zu verbessern. Sie werden ihre Kompetenzen kombinieren, um die Nutzung von aussagekräftigen Praxisdaten voranzutreiben und in der onkologischen Forschung und Entwicklung neue Branchenstandards zu setzen. Ende Juli 2018 erfolgte die vollständige Übernahme des US-Unternehmens Foundation Medicine, Inc. (FMI). Diese Transaktion soll die umfassende Genomprofilierung und die innovativen Datendienstleistungen von FMI auf breiter Ebene verfügbar machen und damit die Krebsmedizin weiter voranbringen. Die beiden Unternehmen werden ihre Kompetenzen für Genom analysen und molekulare Informationen bündeln, um die medizinische Versorgung und die personalisierte Medizin für Krebspatienten zu verbessern.

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43 Geschäftsentwicklung Roche 39 Gehad Refky, Roche, Ägypten «Die Hämophilie, meine lebenslange Begleiterin.» Als ich zehn Monate alt war, haben meine Eltern erfahren, dass ich Hämophilie habe. Dass ich eines Tages mit meiner Arbeit anderen Betroffenen helfen würde, hätte ich nie gedacht. Meine persönliche Erfahrung als Hämophilie-Patient ist dabei zwar nützlich, bringt aber auch mehr Verantwortung mit sich. Schliesslich weiss ich genau, wie belastend die Krankheit mit all ihren Komplikationen sein kann. Als Kind war mir noch gar nicht bewusst, wie sehr die Krankheit meine Familie und mich beeinträchtigt hat. Die Diagnose bekam ich, nachdem ich mir den Knöchel verstaucht hatte: Durch die innere Blutung war alles grün und blau geworden. Mit den Jahren habe ich dann gelernt, dass ich selbst bei den einfachsten Dingen im Alltag höllisch aufpassen muss. Jede Blutungsepisode war ein Albtraum, und oft passierte es auch noch im ungünstigsten Moment. Dann mussten meine Eltern erst mal einen Arzt finden, der bereit war, mir ein Medikament zu spritzen, mit dem er sich nicht unbedingt auskannte. In der Schulzeit habe ich nicht nur gute Erfahrungen gemacht, doch sie haben mich rückblickend gestärkt. So habe ich mir zum Beispiel einmal das Bein gebrochen und zusätzlich den Knöchel verstaucht. Weil ich danach für einen Monat morgens nicht bei der Aufstellung auf dem Schulhof mitmachen und in der Pause nicht rausgehen konnte, meinten die anderen Kinder, ich bekäme eine Sonderbehandlung. Später habe ich Pharmazie und Biotechnologie studiert, und nun bin ich seit fünf Jahren bei Roche. Zuerst habe ich in verschiedenen Bereichen wie rheumatoide Arthritis, Anämie und Transplan tationen gearbeitet, bis ich vor drei Jahren zufällig in einem Artikel sah, dass Roche das Hämophilie- Medikament Emicizumab (Hemlibra) entwickelt. Meine eigene Firma! Ich wollte unbedingt in diesem Bereich arbeiten, und als ein Produktmanager gesucht wurde, habe ich mich sofort beworben. Jetzt arbeite ich im Launch-Team für Emicizumab bei Roche Ägypten. Wir hoffen, dass wir das Medikament bald zu den Patientinnen und Patienten bringen können. Momentan bereiten wir die Markteinführung vor, unter anderem mit Aufklärungsprogrammen über Hämophilie für medizinisches Fachpersonal und Gesprächen über Emicizumab mit Ärzten und Patientengruppen. Durch meine eigene Erfahrung kann ich besser als andere erklären, wie drastisch die Krankheit ist und welche Alltagsprobleme die Patientinnen und Patienten haben. Wenn ich mit den Kollegen von Medical Science Liaisons unterwegs bin, habe ich einen ganz anderen Zugang zu Experten, sobald sie hören, dass ich selbst Patient bin. Die Hämophilie hat mich zeitlebens begleitet, und mittlerweile kennen wir einander gut. Diese Erfahrung möchte ich nutzen, um anderen zu helfen.

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45 Wissenschaft und Innovation Roche 41 Der Kern unserer Tätigkeit sind Wissenschaft und Innovation Digitale Technologien und datenbasierte Analysemethoden prägen zunehmend F+E und treiben die personalisierte Medizin weiter voran. Eine Mitarbeiterin bereitet eine Probe für die digitale Pathologieplattform von Roche vor, die eine Schlüsselrolle in der Erforschung der Krebsimmuntherapie einnimmt.

46 42 Datenbasierte Erkenntnisse für bessere Entscheidungen Einem einzigartigen Fingerabdruck gleich kann maschinelles Lernen Muster morphologischer Veränderungen in Bakterien identifizieren, die in engem Zusammenhang mit dem Wirkmechanismus eines Antibiotikums stehen. Neue Technologien und fortschrittliche Analysetools tragen dazu bei, Erkenntnisse aus grossen und schnell wachsenden Datenbeständen zu gewinnen und zu verstehen. Sie sind wichtige Treiber des medizinischen Wandels, indem sie den F+E-Prozess beschleunigen und eine bessere Patientenversorgung ermöglichen. Einige Beispiele für die enormen Fortschritte der vergangenen Jahre sind mobile Geräte und Apps zum kontinuierlichen Patientenmonitoring, der Zugang zu erschwinglichen Technologien für die vollständige Genomsequenzierung oder selbstlernende Algorithmen, die verborgene Datenschätze in medizinischer Bildgebung enthüllen. Solche neuen Instrumente und Technologien werden immer bedeutender für Ärztinnen und Ärzte, die optimale Behandlungsoptionen für ihre Patienten suchen, sowie für Zulassungsbehörden, die aussagekräftige Nachweise aus sogenannten Real-World-Daten (ausserhalb von klinischer Forschung erhobenen Daten) fordern. Roche baut seit 20 Jahren auf ihre weitreichende Expertise in den Bereichen Pharma und Diagnostics. Damit wurde das Unternehmen zu einem weltweit anerkannten Vorreiter in der ersten Phase der per - sonalisierten Medizin. Mit diesem Ansatz wurden zahlreiche gezielte Therapien entwickelt, die erste 1998 mit dem Brustkrebsmedikament Herceptin. Indem die stetig wachsenden Datenmengen aus verschiedensten Quellen interpretiert werden, entsteht ein immer stärker differenziertes und ganzheitlicheres Bild des einzelnen Patienten. Eine wirklich personalisierte Medizin rückt dadurch in greifbare Nähe. Roche verfügt über eine einzigartige Kombination von Stärken. Sie basiert auf den gebündelten Kompetenzen von Pharma und Diagnostics, dem herausragenden Portfolio und dem umfangreichen Wissen in Medizin und Biologie, auf weltweit führenden Unternehmensbereichen wie FMI und Flatiron, unserer globalen

47 Wissenschaft und Innovation Roche 43 Themen mit hoher Bedeutung in diesem Kapitel: Strategie für das Produktportfolio F+E-Pipeline-Strategie und personalisierte Medizin Präsenz sowie starken Partnerschaften. Auf dieses Fundament baut unsere Selbstverpflichtung, einen relevanten und nachhaltigen Nutzen für Patienten und Gesundheitssysteme zu schaffen. Über den gesamten Produktlebenszyklus und die F+E-Wertschöpfungskette hinweg schaffen neuartige Analysemethoden eine Fülle neuer Erkenntnisse und Möglichkeiten. Roche setzt daher zunehmend solche leistungsfähigen neuen Technologien ein: Dies beginnt im F+E-Prozess mit einer fundierten Auswahl von biologischen Zielstrukturen, geht über innovative Studiendesigns und zielt darauf ab, dass Patientinnen und Patienten zum richtigen Zeitpunkt die richtige Therapie erhalten. Wir stehen unmittelbar vor der nächsten Stufe der personalisierten Medizin. Sie soll Ärztinnen und Ärzten massgeschneiderte medizinische Lösungen für ihre Patientinnen und Patienten zur Verfügung stellen. Optimierte Wirkstoffentwicklung: virale Vielfalt und Bakterienverhalten Roche ist seit jeher Pionierin mit starker Präsenz auf dem Gebiet der Infektionskrankheiten. Wichtige Produkte in diesem Bereich sind unsere antiviralen Medikamente Invirase gegen HIV, Pegasys gegen Hepatitis C, Tamiflu und Xofluza gegen Grippe sowie die Antibiotika Bactrim und Rocephin gegen Erkrankungen wie Lungenentzündung oder Harnwegsinfekt. Derzeit verfügt Roche über eine breite Entwick lungspipeline für innovative, möglicherweise bahnbrechende Medikamente, darunter direkt wirkende antivirale Medi kamente und Immunmodulatoren gegen Hepatitis B (HBV) sowie neue Antibiotika gegen Staphylococcus aureus und multiresistente Gramnegative Bakterien. Vielfalt und Wirkstoffempfindlichkeit von Viren HBV-Infektionen sind rund um den Globus verbreitet. Fast 240 Millionen Menschen sind chronisch infiziert, davon 80 Millionen in China. Eine beträchtliche Zahl der HBV-Infizierten entwickelt als direkte Folge der Infektion ein Leberzellkarzinom, eine der tödlichsten Krebsarten überhaupt. Die HBV-Impfung bietet zwar einen äusserst wirksamen Infektionsschutz, jedoch ist die Impfabdeckung nicht ausreichend. Zudem fördert die Mutter-Kind- Übertragung die weitere Krankheitsverbreitung. Bisherige HBV-Medikamente unterbinden die Virenvermehrung, bieten in der Regel aber keine Heilung. Somit besteht ein hoher medizinischer Bedarf an Therapien, die HBV ursächlich bekämpfen. Aktuelle Forschungsergebnisse zeigen, dass HBV- Viren eine höhere Mutationsrate aufweisen als bisher angenommen. Das Virus übernimmt in kürzester Zeit den Vermehrungsmechanismus in menschlichen Zellen und bildet daraufhin Tag für Tag Milliarden neuer Viren in allen denkbaren Mutationsformen. Diese mutierten Virenstämme («Quasispezies») können mit modernster ultratiefer Sequenzierung exakt charakterisiert werden. In einer Partnerschaft mit zwei medizinischen Zentren in den Niederlanden und China haben Wissenschaftlerinnen und Wissen schaftler von Roche zu diesem Zweck repräsentative Virenproben aus verschiedenen Teilen der Welt gesammelt. In 353 Proben wurden mehr als Varianten eines viralen Oberflächenantigens identifiziert.

48 44 Mit Random Forest Modelling, einem bewährten Ins trument für maschinelles Lernen, können umfangreiche Daten aus der Genomsequenzierung mit Informationen zum Verhalten der Viren und zu klinischen Daten von Betroffenen abgeglichen werden. Aus der Charakterisierung von HBV-Genomen kann man ableiten, welche genetischen Virenmerkmale bei Menschen mit chronischer HBV- Infektion klinisch relevant sind. Dies dient als Leitfaden zur Medikamentenentwicklung und für individuelle Therapieentscheidungen. Maschinelles Lernen in der Antibiotikaforschung Antibiotikaresistenzen sind eine wachsende Gesundheitsbedrohung, die auch in der Öffentlichkeit grosse Beachtung findet. Mikroorganismen werden resistent, sodass die Wirkung von Antibiotika gegen viele weit verbreitete, schwer behandelbare Bakterien infektionen kontinuierlich nachlässt. Dieses Phänomen ist bei Gram-negativen Bakterien besonders proble matisch. Bis zum Jahr 2050 werden mehr als zehn Millionen Todesfälle pro Jahr vorhergesagt. 1 Angesichts des dringenden medizinischen Bedarfs an innovativen Antibiotika mit neuen Wirkmechanismen ist Roche auf diesem Gebiet seit 2013 wieder aktiv. Ein Schwerpunkt liegt auf Gram-negativen Bakterien wie Acinetobacter baumannii und Pseudomonas aeruginosa. Mehrere Wirkstoffe sind in der präklinischen Entwicklung. Um die aussichtsreichsten Wirkstoffkandidaten zu finden, muss man im Detail verstehen, über welchen molekularen Mechanismus ein Wirkstoff das Bakterien wachstum unterbindet. Deshalb analysiert Roche mit neuartigen Machine-Learning-Methoden grosse Mengen an bildbasierten Daten als Input für die Medi kamen ten entwicklung. Dies erfordert eine intensive multidisziplinäre Zusammenarbeit unserer Experten für Antibiotika forschung, mikroskopiebasierte Zelltests, Genexpressionsanalyse und Informatik, wobei Statistik, Instru mente für maschi nelles Lernen und Bild analyse im Mittelpunkt stehen. Im ersten Projektschritt geben die Forscher beispielsweise subletale Konzentrationen mehrerer Wirkstoffe aus verschiedenen Antibiotikaklassen in Kulturen des Bakteriums Escherichia coli. Dies induziert Ver ände rungen von bakteriellen Parametern wie Membranintegrität, Zellform oder DNA-Intensität, die anschliessend durch Fluoreszenzmikroskopie sichtbar gemacht werden. Jede Veränderung hat ein genaues Muster, das eng mit dem jeweiligen Wirkmechanismus zusammenhängt. Maschinelles Lernen ist ein ideales Werkzeug, um grosse Datenbestände nach Ähnlichkeiten und Mustern zu durchsuchen. Mit einfachen Untersuchungen am Mikros kop gewinnt man kaum relevante Erkenntnisse über Ähnlichkeiten bei morphologischen Verände rungen. Wenn aber mit einer digitalen Bild analyse Veränderungen von über hundert verschie denen mor phologischen Parametern quantifiziert werden, kann mit maschinellem Lernen anschliessend fest gestellt werden, ob ein Veränderungsprofil einzigartig ist oder mit einem bekannten Antibiotikum übereinstimmt. Mit diesem neuartigen Vorgehen konnten Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler von Roche einzig artige Signaturen von bakteriellen Signalwegen entschlüsseln, auf die sich die Wirkstoff entwicklung nun konzentriert. Maschinelles Lernen ist somit ein wichtiges Hilfsmittel, um zunächst Wirkmechanismen zu ermitteln. Dies wiederum dient einem gezielteren Vorgehen bei der Entwicklung von Antibiotika, die multiresistente, krankheitsverursachende Infektionen wirksam bekämpfen können. 1 Antimicrobial resistance: tackling a crisis for the health and wealth of nations. London: Wellcome Trust; 2014

49 Wissenschaft und Innovation Roche 45 Das Studiendesign von Cupisco Standard-Chemotherapie Andere Behandlungsoptionen Randomisierung 1:3 Behandlungsentscheidung im molekularen Tumor-Board ALK; RET EGFR HER2 Alecensa Avastin + Tarceva Herceptin + Perjeta PTCH1; SMO Erivedge Molekulare Analyse von Blut und Gewebe Responders BRAF BRCA/PARP Cotellic + Zelboraf PARPI AKT/PI3K Ipatasertib 3 Zyklen Chemotherapie Non-Responders TMB high TMB interm/low, no actionable alteration Tecentriq Chemo + Tecentriq Behandlungsentscheidung im molekularen Tumor-Board Primärer Endpunkt: progressionsfreies Überleben Sekundärer Endpunkt: Gesamtüberleben Basierend auf genomischen Profilen vergleicht die Cupisco-Studie die Wirksamkeit und die Sicherheit von gezielt wirkenden Medikamenten oder Krebsimmuntherapeutika gegenüber Chemotherapie bei Patientinnen und Patienten mit unbekanntem Primärtumor. Genomprofile und digitale Biomarker: bahnbrechende Studien zum Wohle von Patienten Die Menge der weltweit generierten Gesundheitsdaten wächst exponentiell und verdoppelt sich alle paar Monate. So entstehen beispielsweise Milliarden von Datenpunkten, wenn man mit umfassender Genomprofilierung Krebserkrankungen erforscht oder über smartphonebasierte Sensoren fortlaufend den Krank heitsfortschritt bei neurodegenerativen Erkrankungen überwacht. Diese Instrumente und Technologien liefern nicht nur gigantische Datenmengen, die wertvolle Informationen enthalten. Sie ermöglichen vor allem tiefe Einblicke in die Biologie von Krankheiten, was wiederum viel ver sprechende neue Möglichkeiten für die Medika men tenentwicklung eröffnet. Krebs mit unbekanntem Primärtumor auf den Grund gehen Die Krebsbehandlung hat in den vergangenen zwanzig Jahren bedeutende Fortschritte gemacht. Durch ein tieferes Verständnis für die Krebsbiologie auf mole kularer Ebene konnten wirksamere gezielte Therapien entwickelt werden. In jüngster Zeit liefern Krebs immuntherapien, die auf einem besseren Verständnis der Tumorimmunologie basieren, beeindruckende klinische Ergebnisse. Im Gegensatz dazu ist Krebs mit unbekanntem Primär tumor (CUP) bis heute eine niederschmetternde Diagnose, für die es keine zugelassene Therapie gibt. Rund 3 5% aller Krebsdiagnosen fallen in diese Kate gorie, bei der man Metastasen feststellt, ohne dass ein ursächlicher Tumor zu finden ist. Die mittlere

50 46 Roche führt ein Forschungsprogramm für Menschen mit MS durch, um deren individuellen Krankheitsverlauf besser zu verstehen. Über lebensdauer von CUP-Patienten ist mit rund einem Jahr ernüchternd gering. Dementsprechend hoch ist der medizinische Bedarf für eine wirksame Therapie. Dazu muss man im Detail verstehen, welche Mutationen CUP begünstigen, zumal verschiedenste genetische Fak toren zu dieser Krebsform beitragen. Solche Erkenntnisse liefert eine umfassende Genom profilierung, die in der Phase-II-Studie Cupisco zum Einsatz kommt. An der randomisierten Studie werden sich rund 800 histologisch bestätigte CUP-Patienten aus 20 Ländern beteiligen. Es werden mehrere zugelassene Krebsmedikamente von Roche eingesetzt, wobei man die Wirksamkeit und Sicherheit von gezielten Therapien bzw. Krebs immun therapeutika im Vergleich zu einer Chemo therapie testet. Primärer Endpunkt der Studie ist das progres sionsfreie Überleben. Das Bahnbrechende an dieser Studie ist, dass der Tumor nicht mehr auf Basis des befallenen Organs behandelt wird, sondern aufgrund seiner klinisch relevanten genomischen Veränderungen, die das Krebswachstum fördern. Um die einzelnen Genomprofile der Betroffenen mit bestehenden Therapien und klinischen Studien abzugleichen, kooperiert Roche mit dem Unternehmen Foundation Medicine (FMI), das auf dem Gebiet der molekularen Informationen führend ist. Neben einer detaillierten molekularen Analyse jeder einzelnen Patientin und jedes einzelnen Patienten wurden in der Cupisco- Studie virtuelle molekulare Tumor-Boards bestehend aus Onkologen, Radiologen, Chirurgen, Pathologen und anderen Fachleuten eingerichtet. Sie diskutieren die von FMI erstellten Genomprofile und treffen unter Berücksichtigung der klinischen Ergeb nisse eine individuelle Behandlungsentscheidung. Dieses revolutionäre Studiendesign könnte den Weg für gezielte Behandlungsstrategien ebnen, die individuell zugeschnitten sind. MS: den individuellen Krankheitsverlauf verstehen Ein Leben mit MS ist unberechenbar. Zwar gibt es einige Behandlungsmöglichkeiten, aber um die Ergebnisse für Betroffene zu verbessern, muss man die Krankheit noch besser verstehen. Trotz Fortschritten in der Bildgebung stützt sich die Kontrolle des Krankheitsverlaufs bei MS bis heute immer noch auf gewöhnlich einen bis zwei Arztbesuche pro Jahr, die nur eine Momentaufnahme darstellen. Deshalb wird der Krankheitsverlauf bei MS auf der Ebene von Patientenpopulationen inzwischen zwar gut verstanden, nicht aber auf individueller Ebene. Roche entwickelt im Forschungsprojekt Floodlight Tests für Smartphones, mit denen die Krankheit

51 Wissenschaft und Innovation Roche 47 kontinuierlich überwacht werden kann. Dazu dienen Parameter wie Koordination und Mobilität, Infor mationsverarbeitungstempo und Stimmung. Dieser Ansatz des «Neurologen in der Westentasche» umfasst auch Floodlight Open die erste Studie von Roche, die jedem zur Teilnahme offensteht. Darin fliessen sämtliche Datenpunkte der Teilnehmenden in einer einzigartigen offenen Datenbank zusammen, um die MS-Forschung voranzubringen. Die frühzeitigere quantitative Erfassung des Krank heitsfortschritts ist eine wichtige Neuerung auf dem Gebiet der MS. Sie ermöglicht ein besseres Krank heits verständnis und eine bessere Versorgung der Betroffenen. Zudem könnte so die Medikamentenent wicklung beschleunigt werden, damit neue Therapien schneller und effizienter bereitgestellt werden können. Klinisch relevante Varianten identifizieren Für viele Labors, die Krebstests mittels Next Generation Sequencing (NGS) anbieten wollen, stellen die komplexen Analysen und Berichts an for derungen eine Herausforderung dar. Es ist für sie nicht leicht, die klinische Bedeutung von Genom varianten zu beurteilen, um dann mit Hilfe etablierter Methoden und Real-World-Daten die bestmögliche Behandlungsoption abzuleiten. Schon die Unterscheidung zwischen gut- und bösartigen Varianten ist nicht trivial. Noch schwie riger ist es aber, die Behandlungsmöglichkeiten für bösartige Varianten abzuschätzen und auf klinischer Basis die aussichtsreichste Option für eine Krebs behandlung zu wählen. Labors müssen zahlreiche öffentlich zugängliche Informationsquellen hinzu ziehen, um die Ergebnisse klinisch korrekt zu interpretieren und das weitere Vorgehen festzulegen. Zur Unterstützung dieser klinischen Entscheidungsprozesse hat Roche den Navify Mutation Profiler (NMP) entwickelt, der Anfang 2019 auf den Markt kommen soll. Er übersetzt komplexe Datensätze in konkrete Behandlungsoptionen und überwindet damit eine der grössten Herausforderungen im NGS-Arbeitsablauf der Labors. Der NMP ist eine klinische NGS-Softwarelösung mit einer sorgfältig aufbereiteten aktuellen Wissensbasis zu genetischen Varianten. Damit können Labors die klinische Bedeutung von Mutationen auf effiziente Weise interpretieren, geeignete Therapieoptionen identifizieren und passende klinische Studien finden. Die Software richtet sich an Labors, die selbst NGS- Tests durchführen wollen und eine solide Basis an klinischen Berichtsdaten benötigen. Das bestehende Softwareportfolio von Navify zur klinischen Entscheidungsunterstützung, wie beispielsweise Navify Tumor Board, wird durch den NMP ergänzt. Er erleichtert die Analyse komplexer NGS-Daten und unterstützt Labors zudem dabei, klinisch verwertbare Mutationen zu erkennen und entsprechende Berichte zu erstellen. Die hochmoderne Software ist Teil des Navify Portfolios von cloudbasierten Workflow-Lösungen und Apps zur klinischen Entschei dungsunterstützung. Sie alle helfen, klinische Abläufe zu straffen, Patientendaten aus verschiedenen Quellen zusammenzuführen und Wissen zugänglich zu machen, um Behandlungsentscheidungen zu unterstützen.

52 48 Erfolg durch Partnerschaften Die wachsende Komplexität im Gesundheitswesen und die ungeheuren Datenmengen aus zahlreichen, oft isolierten Quellen haben zur Folge, dass Partnerschaften unerlässlich werden einzelne Akteure können die Herausforderungen nicht mehr alleine bewältigen. Dies erfordert völlig neuartige Kooperationsmodelle, sowohl intern als auch extern. Roche arbeitet verstärkt mit Partnern zusammen, um eigene Ressourcen gezielt mit deren speziellen Tools und Technologien zu kombinieren. In-vivo- und In-vitro-Diagnostik kombinieren Anfang des Jahres 2018 schlossen Roche und GE Healthcare eine langfristige strategische Allianz. Ziel ist es, die erste digitale Software-Plattform der Branche zu entwickeln, die diagnostische In-vivound In-vitro-Erkenntnisse zusammenführt. Die globale strategische Partnerschaft bietet Ärztinnen und Ärzten ein umfassendes Daten- Dashboard, auf dem Bildgebungsdaten wie CTs oder MRTs, Bluttests, Gewebeproben und Gensequenzierungsdaten mit aktuellen klinischen Studien zusammenfliessen. Die Allianz will eine datenbasierte personalisierte Medizin für den Healthcare-Bereich vorantreiben. Dazu werden die In-vivo-Daten der Bildgebungsund Monitoring systeme von GE Healthcare mit den In-vitro-Daten des Portfolios von Roche für Biomarker, Gewebe pathologie und Sequenzierung zusammengeführt und mit modernsten Verfahren analysiert. Ziel ist es, gemeinsam eine Software zur klinischen Entschei dungsunterstützung zu entwickeln und zu vermarkten. Ärzte sollen so mit schnelleren und präziseren Entscheidungen frühere Diagnosen stellen und individuelle Behandlungen festlegen können. Zusammenarbeit für die personalisierte Medizin bei Krebs Im Januar 2018 schloss Roche eine Kooperation mit Syapse, einem führenden Anbieter für medizinische IT-Lösungen in San Francisco, USA. Die Software der im Jahr 2008 gegründeten Firma führt fragmentierte klinische, genomische und Praxisdaten aus Behandlungsplänen sowie Therapieergebnisse zusammen. Roche wird ihre weitreichende onkologische Expertise in die Partnerschaft einbringen, damit deutlich mehr Patientinnen, Patienten, Ärztinnen und Ärzte von der personalisierten Medizin profitieren können. Die Allianz verfolgt vier Hauptziele: (1) Erarbeitung neuer Einblicke basierend auf Real-World-Daten, die den Zugang zu innovativen Therapien und klinischen Anwendungen der Programme von Syapse beschleunigen; (2) Aufbau eines Programms für Präzisionsmedizin, um die Einbindung von Kosten aspekten und Behandlungs ergebnissen in klinische Entscheidungen zu ermöglichen; (3) Nutzung der Behandlungsergebnisse aus Patientenrückmeldungen, um den Einfluss gezielter Therapien auf die Lebensqualität zu verstehen; sowie (4) schnellere Rekrutierung für klinische Studien durch die Zuordnung von Patien tinnen und Patienten zu Studien. Die Partnerschaft mit Syapse ist komplementär zu unserer laufenden Zusammenarbeit mit Flatiron, da beide Unternehmen mit ihren Netzwerken unterschiedliche Gesundheitssysteme und Anbieter adressieren. Das Netzwerk von Syapse umfasst derzeit rund eine Million Krebspatienten aus nahezu 300 Kliniken in den USA und Südkorea und erfasst 10% aller neu dia gnostizierten Krebsfälle in den USA. Es liefert Roche wichtige Daten, die den Zugang von Patientinnen und Patienten zu neuen Therapien und Zulassungsverfahren beschleunigen.

53 Wissenschaft und Innovation Roche 49 Einsatz modernster Technologien Die Gentherapie bietet Hoffnung für Patienten mit Choroideremie, einer seltenen Augenerkrankung, die zu vollständiger Blindheit führen kann. Die beiden Forschungsorganisationen von Roche pred (Roche Pharma Research and Early Development) und gred (Genentech Research and Early Develop ment) arbeiten an neuen Therapieansätzen für schwere Erkrankungen mit hohem medizinischem Bedarf. Zentraler Bestandteil dieser Aktivitäten ist es, die einer Krankheit zugrundeliegende Biologie auf molekularer Ebene zu ergründen und aussagekräftige Biomarker zu ermitteln, um jeder Patientin und jedem Patienten die bestmögliche Therapie zum richtigen Zeitpunkt zu ermöglichen. Dazu sollen Moleküle mit wirkstoff ähn lichen Eigenschaften entwickelt werden, die optimal auf das biologische Ziel abgestimmt, hochwirksam und gut verträglich sind. Nachfolgend werden einige Highlights der zahlreichen F+E-Programme von Roche auf den Gebieten der Augenheilkunde, Onkologie und Immunologie vorgestellt. Gentherapie bei einer seltenen Augenerkrankung Choroideremie ist eine seltene rezessiv vererbte Netz hauterkrankung, die durch eine bestimmte Genmutation verursacht wird. Sie trifft rund einen von Männern. Der fortschreitende periphere Sehver lust in Kombination mit Nachtblindheit tritt gewöhnlich erstmals im Teenageralter auf und kann im späteren Leben zur vollständigen Erblindung führen. Bei dieser Krankheit könnte die Gentherapie eine neue Behandlungsoption bieten. Dabei werden soge nannte therapeutische Gene oder bestimmte DNA-Segmente in Zielzellen eingeschleust. Sie ersetzen dort fehlende oder mutierte Gene im vorliegenden Fall das CHM- Gen, die keine voll funktionsfähigen Proteine kodieren können. Bislang bestand bei der Gentherapie die Schwierigkeit, gut funktionierende Vehikel für den Gentransport,

54 50 sogenannte Vektoren, zu finden. Inzwischen wurden jedoch Adeno-assoziierte-Viren-(AAV-)Vektoren der dritten Generation so weit optimiert, dass sie relevante Zielzellen sehr präzise lokalisieren und in sie eindringen können. Das US-Unternehmen 4D Molecular Therapeutics (4DMT) ist ein Pionier in dieser Technologie, die sich für Choroideremie besonders gut eignen könnte. Roche gab im April 2018 eine umfangreiche langfristige Partnerschaft mit 4DMT bekannt und stösst mit dem Choroideremie-Projekt erstmals in den Bereich der Gentherapie vor. Ein wichtiger Vorteil der von 4DMT entwickelten AAV-Vektoren ist ihre intravitreale Injektion direkt in den Glaskörper des Auges. Damit wird gegenüber der traditionellen subretinalen Anwendung ein operativer Eingriff umgangen und das Risiko einer Netzhaut - ablösung ausgeschaltet. Zudem erreicht man mit diesem Verfahren, das heisst mit der Injektion eines funktionsfähigen CHM-Gens, die gesamte Netzhaut. AAV-Vektoren kön nen aus dem Glaskörper ins komplette Netzhaut gewebe diffundieren, einschliesslich der Sehzellen, wo die meisten genetischen Netzhauterkrankungen auftreten. Die Hoffnungen sind gross, dass Menschen mit Choroideremie von der AAV-Gentherapie profitieren können. Roche bereitet derzeit den FDA-Antrag auf Prüfung eines neuen Arzneimittels vor, um möglichst bald die erste klinische Studie zu starten. Neue Wege in der Krebsimmuntherapie Roche investiert mehr denn je in die Entwicklung innovativer Therapien, die dem körpereigenen Immunsystem helfen, Krebs zu bekämpfen. Ein umfassendes Entwicklungsprogramm auf der Basis des zugelassenen Krebsimmuntherapeutikums (KIT) Tecentriq zielt darauf ab, die Immunität gegen Krebs wiederherzustellen. Mit der grossen wissenschaftlichen Expertise für KIT und der Erfahrung bei der Entwicklung neuer Wirk stoffklassen ist Roche einzigartig positioniert, um First-in-Class-Therapieansätze voranzutreiben, die das Leben von Patientinnen und Patienten verbessern. Gezielte Stimulierung des Immunsystems Checkpoint-Inhibitoren (CPI) wie Tecentriq lösen in einem hemmenden Signalweg eine Art «Bremse», damit das Immunsystem vorhandene Tumorzellen wieder angreifen kann. Beim Prüfmedikament FAP-IL2v wird im Gegensatz dazu das Immunsystem stimuliert. FAP-IL2v kann entweder synergistisch mit Inhibitoren eingesetzt werden oder helfen, wenn Patientinnen und Patienten nicht oder nicht mehr auf CPI ansprechen. Das von Roche entwickelte Molekül besteht aus zwei Teilen. Ein Antikörper mit hoher Bindungsaffinität zielt auf das Fibroblasten-Aktivierungsprotein (FAP) ab. Letzteres befindet sich auf zahlreichen Krebszellen bei den meisten soliden Tumoren und einigen Formen von Blutkrebs. Der zweite Teil des Moleküls ist das

55 Wissenschaft und Innovation Roche 51 1 von Männern leidet an Choroideremie, die meistens im Jugendalter beginnt. Protein IL2v. Diese im Labor hergestellte Form des Zytokins IL-2 ist an der Aktivierung des Immunsystems beteiligt. Beim intravenös verabreichten FAP-IL2v bindet der monoklonale Antikörper an FAP. Dadurch reichert sich IL2v in FAP-exprimierendem Tumorgewebe an und stimuliert eine Immunantwort. Das Zytokin aktiviert natürliche Killerzellen und zytotoxische T-Zellen, die den Krebs bekämpfen. IL2v hat dieselben stark immunstimulierenden Eigenschaften wie IL-2. Es wirkt aber weniger stark auf T-Zellen, welche die Immunantwort auf Krebs dämpfen. Zudem hat IL2v eine längere Halbwertszeit und ein günstigeres Nutzen-Risiko-Profil als IL-2. Der Immun modulator ist in FAP-exprimierenden Tumoren länger wirksam und höher konzentriert, weil er sich durch die Bindung an FAP im Tumorgewebe anreichert. FAP-IL2v wird derzeit in vier Phase-I/Ib- und Phase- II-Studien bei mehreren Krebsarten wie Nierenzell- und nicht-kleinzelligem Lungenkrebs erprobt, und zwar sowohl als Einzel- als auch als Kombinations therapie, z. B. mit Tecentriq. Bremsen lösen und die Ampel auf Grün stellen Der monoklonale Antikörper Tiragolumab ist ein neuartiges Krebsimmuntherapeutikum, das Genentech in Rekordzeit in die klinische Phase gebracht hat. Es soll die Fähigkeit von T-Zellen zur Tumorbekämpfung wiederherstellen. Dazu verhindert Tiragolumab, dass das Oberflächenprotein TIGIT auf T-Zellen an den PVR-Rezeptor auf der Oberfläche von Tumorzellen bindet. T-Zellen in Tumoren haben hemmende Rezeptoren auf der Zelloberfläche, die ihre Fähigkeit zum Angreifen von Krebszellen einschränken sie sind sozusagen «gedrosselt». Auf ihrer Oberfläche ist TIGIT auf ähn liche Weise exprimiert wie PD1. Indem man die Bindung des TIGIT-Proteins an den PVR-Rezeptor auf Tumorzellen hemmt, will man eine Bremse an den gedrosselten T-Zellen lösen, sodass sie ihre Fähigkeit zur Tumorbekämpfung wiedergewinnen. Besonders für entzündete Tumoren mit hoher PDL1-/ TIGIT-Expression ist Tiragolumab ein neuartiger Checkpoint-Inhibitor, der im Vergleich zu Tecentriq zusätzliche Aktivität bietet.

56 52 Unsere Forscherinnen und Forscher leisten bei der Erforschung zukunftsweisender Technologien gegen herausfordernde und schwer behandelbare Erkrankungen Pionierarbeit. TIGIT reguliert nämlich auch CD226, ein weiterer aktivierender Rezeptor auf der Oberfläche von T-Zellen. Wenn TIGIT auf der Oberfläche einer T-Zelle angesiedelt ist, kann dies die Funktion von CD226 unterbinden und damit die Aktivierung der Zelle hemmen. Indem Tiragolumab die Ankopplung von TIGIT an PVR verhindert, kann stattdessen mehr CD226 an PVR binden. Damit stellt der Antikörper «die Ampel auf Grün», damit die T-Zellen wieder Tumoren bekämpfen. Tiragolumab löst also eine Bremse, indem es TIGIT hemmt, und ermöglicht gleichzeitig, dass ein aktivie rendes Molekül wieder Signale gibt. Das Prüfmedikament hat als Einzelwirkstoff wie auch in Kombination mit dem zugelassenen KIT Tecentriq ein gutes Sicherheitsprofil. Derzeit läuft die Rekrutierung für eine randomisierte Phase-II-Studie für Tiragolumab zum Wirksamkeits nachweis bei nichtkleinzelligem Lungenkrebs. Neue Mittel gegen Immunerkrankungen Unsere Forschung an Entzündungs- und Autoimmunerkrankungen wird von neuen Erkenntnissen zu Immunsignalwegen geleitet. Dies ermöglicht das Aufspüren neuer Zielstrukturen und neuer Therapieansätze allesamt kritische Faktoren bei Krankheiten mit hohem medizinischem Bedarf. Treiber von Autoimmunkrankheiten ausschalten Sowohl bei rheumatoider Arthritis (RA) als auch bei systemischem Lupus erythematodes (SLE) greift das Immunsystem eines Menschen Organe und Gewebe an. Bei diesen Erkrankungen zirkulieren mehr «Autoantikörper» und entzündliche Zytokine, wobei erstere von B-Zellen und letztere von myeloischen Zellen produziert werden. Auch bei chronischer spontaner Urtikaria (CSU), einer schweren Hautkrankheit, spielt bekanntermassen bei knapp der Hälfte aller Patientinnen und Patienten Autoimmunität eine Rolle.

57 Wissenschaft und Innovation Roche 53 Bei den drei genannten Krankheiten wird mit den heutigen Therapiestandards Tumornekrosefaktor- Hemmer bei RA, Immunsuppressiva bei SLE, Antihistaminika bei CSU in der Regel keine nach haltige Remission bzw. Symptomlinderung erreicht. Deshalb besteht ein hoher Bedarf an neuartigen, wirksameren und weniger toxischen Medikamenten. Das Protein Bruton-Tyrosinkinase (BTK) wurde als ein wichtiger Aktivator von Immunzellen wie etwa B- und myeloischen Zellen identifiziert. Weil BTK bei der Entwicklung und beim Wachstum dieser und anderer Arten von Immunzellen eine wichtige Rolle spielt, könnte seine Hemmung ein Behandlungsansatz für zahlreiche Autoimmunkrankheiten sein. Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler von Genentech arbeiten an der schwierigen Aufgabe, einen BTK-Inhibitor mit der richtigen Kombination aus Wirksamkeit, Spezifität und Stabilität herzustellen. Nach intensiven Anstrengungen fanden sie nach mehreren Jahren eine kleinmolekulare Verbindung, mit der B- und myeloische Zellen auf die gewünschte Weise moduliert werden können. Das Prüfpräparat namens Fenebrutinib befindet sich derzeit in klinischen Studien. Der BTK-Inhibitor zur oralen Einnahme ist reversibel (nichtkovalent), hochwirksam und hochselektiv und verspricht dadurch ein akzeptables Sicherheitsprofil. Eine Phase- II-Studie bei RA erreichte ihren primären Endpunkt einer höheren Wirksamkeit gegenüber Placebo. Die Studien daten werden im Jahr 2019 vorgelegt. Phase- II-Studien zu Lupus und CSU sollten ebenfalls im Jahr 2019 abgeschlossen werden. Ein Hormon gegen Leberschäden Die Lebererkrankung nichtalkoholische Steatohepatitis (NASH) entsteht durch Ansammlung von überschüssigem Fett in der Leber. Dies bewirkt entzündliche und fibrotische Krankheitsprozesse, die letztlich zu Leberzirrhose und -versagen führen. Die mit wenigen bis gar keinen Symptomen einhergehende Leberkrankheit entwickelt sich hauptsächlich bei Menschen mit Stoffwechselstörungen wie Typ-2- Diabetes, Dyslipidämie oder Adipositas. Da es bisher kein zugelassenes Medikament gibt, besteht ein hoher Bedarf für eine wirksame Therapie. Schlüssel hierzu könnte die gezielte Ansteuerung des Signalwegs eines bestimmten Proteins sein, des Fibroblasten- Wachstumsfaktors 21 (FGF21). Dieser gehört zur metabolischen FGF-Familie und wird primär in der Leber exprimiert. Er reguliert den Fettstoffwechsel und hat eine stark fettmobilisierende Wirkung in der Leber. Forscher von Genentech haben daher einen Antikörper entwickelt, der die Signalgebung von FGF21 nachahmt. Sie nehmen an, dass ein solcher Wirkstoff der Schädigung einer NASH-Leber durch zu grosse Fettansamm lung entgegenwirkt, den entzündli chen und fibrotischen Prozess stoppen und umkehren sowie die gesunde Leberfunktion wiederherstellen könnte. Dank umfassender Kenntnisse der Biologie des FGF-Rezeptors wurde ein bispezifischer Antikörper entwickelt, der das Hormon FGF21 imitiert. Der FGF-Rezeptor ist ein sogenanntes Heterodimer, das heisst eine Kombination der beiden Proteine FGFR1c und KLB. Daher lag es nahe, mit einem bispezifischen Antikörper auf beide Proteine gleichzeitig abzuzielen,

58 54 um ein langfristig wirkendes, sicheres Medikament mit der gewünschten Rezeptorselektivität zu erhalten. Andere Anti-FGFR-Antikörper, die als Krebstherapien entwickelt wurden, hemmen den FGFR-Signalweg, um eine ungewollte Zellvermehrung zu unterbinden. Die FGFR1-/KLB-Signalgebung über FGF21 fördert allerdings nicht das Wachstum, sondern den Stoffwechsel. Aus diesem Grund wird gezielt der FGFR1-/ KLB-Signalweg und nicht FGFR1 alleine stimuliert. Zudem wird die Stoffwechsel-Signalgebung nur in solchen Geweben angesprochen, in denen das Heterodimer angesiedelt ist, z. B. in adipösem Gewebe. Für das Molekül läuft eine Phase-Ib-Studie mit Mehrfachdosierung bei adipösen Patientinnen und Patienten, die an nichtalkoholischer Fettlebererkrankung als Vorläuferkrankheit von NASH leiden. Die einzigartige Fähigkeit dieses bispezifischen Antikörpers, FGF21 zur Fettleberregulierung zu nutzen, hat auch eine günstige Wirkung auf andere Parameter wie Insulin, Triglyzeride und Cholesterin. Auf lange Sicht beeinflusst dies wiederum den gesamten Stoffwechsel positiv. Die erste nichtimmunsuppressive CED-Therapie Das Zytokin Interleukin-22 (IL-22) ist ein wichtiges Element des Immunsystems. Es spielt eine Schlüsselrolle bei Wunden oder Verletzungen und hat einen dualen Wirkmechanismus. Erstens fördert IL-22 die Wiederherstellung und Reparatur der Zellwände des Epithels, das unsere Haut und innere Organe wie den Darm umgibt. Zweitens regt es die Produktion von mikrobenhemmenden Peptiden an und hilft damit, Bakterien zu bekämpfen, die an der verletzten Stelle eindringen und Infektionen auslösen können. Chronisch-entzündliche Darmerkrankungen (CED) wie Morbus Crohn und Colitis ulcerosa gehen mit Verletzungen des Darmtrakts oder Verdauungs systems einher. Diese wiederum führen zu chronischen Ent zündungen und Schleimhautulzerationen auf der Oberfläche der Darmwand. Da diese Verletzungen eine hyperentzündliche Antwort des Immunsystems hervor rufen, dienen bislang immunsuppressive Medi ka mente wie Anti-TNFs als Standardtherapie. Sie lindern die Ent zündung, indem sie die Immunantwort unterdrücken. Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler von Genentech haben nun einen neuen Ansatz entwickelt, der auf dem dualen Wirkmechanismus von IL-22 basiert. Anstatt zur Linderung der Symptome das Immunsystem zu hemmen, zielen sie auf die Krankheitsursache ab und fördern die regene rative und schützende Wirkung von IL-22 im Epithelgewebe. Ein solches Präparat könnte die Krank heit mögli cherweise heilen und eine neue Wirkstoff - klasse begründen, welche die CED-Therapie revolutioniert. IL-22 wurde bereits Anfang der 2000er Jahre von Genentech entdeckt, sowohl das Zytokin als auch sein Zellrezeptor. Nachdem dort die Biologie von IL-22 entschlüsselt wurde, entwickelten Experten das rekombinante Fusionsprotein IL-22Fc, das modifizierte Teile von IL-22 miteinander verlinkt. Mit seinem einzigartigen dualen Wirkstoffmechanismus wäre dieses Fusionsprotein die erste nichtimmun suppressive Therapie, die das IL-22-Signal stimulieren würde. In einer derzeit anlaufenden Phase-II-Studie werden die Sicherheit und Wirksamkeit von IL-22Fc bei CED geprüft.

59 Wissenschaft und Innovation Roche 55 Pharma-Pipeline 24-mal Status des Therapiedurchbruchs für Medikamente oder Wirkstoffe in sechs Jahren Phase I Phase li Phase Ill Registrierung Onkologie Entzündungen/ Immunologie Neurologie Infektionskrankheiten 5 1 Augen erkrankungen 2 2 Andere 4 Unsere Pipeline mit 67 neuen molekularen Wirkstoffen deckt ein grosses Krankheitsspektrum ab; hoch innovative Technologien helfen, die aktiven Wirkstoffe zu erforschen und herzustellen. Bedeutung des geistigen Eigentums Fortwährende Innovation ist der Schlüssel zu verbesserten Behandlungsoptionen für Patientinnen und Patienten sowie für den langfristigen wirtschaftlichen Erfolg von Unternehmen. Patente und andere Rechte zum Schutz des geistigen Eigentums gewähren eine zeitlich befristete Exklusivität für Innovationen und ermöglichen so erst die erheblichen Investitionen für Forschung und Entwicklung. Die Veröffentlichung von Erfindungen in Patenten beflügelt die Entwicklung neuer und verbesserter Therapien.

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61 Wissenschaft und Innovation Roche 57 Michael Negrin, Israel «Dies ist nun schon drei Jahre her, und ich lebe immer noch.» Laut den Ärzten sollte ich heute gar nicht mehr leben. Sie gaben mir noch ein Jahr, als bei mir ein aggressiver Blasenkrebs entdeckt wurde. Dies ist nun schon drei Jahre her, ich lebe immer noch und kann Ihnen beinahe krebsfrei von meinen Erfahrungen berichten. Ich bin 67 Jahre alt, verheiratet, Vater und mittlerweile auch Grossvater. Vor drei Jahren habe ich Blut im Urin bemerkt und ging daraufhin zum Arzt. Nach einer Reihe von Tests erhielt ich die Diagnose Blasenkrebs. Die Ärzte entschieden dann, dass meine Blase entfernt werden sollte. Doch während der Operation stellten die Chirurgen fest, dass sich der Krebs ausgebreitet hatte. Also wurde beschlossen, die Blase nicht zu entfernen. Stattdessen sollte ich eine Chemotherapie erhalten. Ich bekam alle zwei Wochen fünf Tage lang Chemotherapie. Das war hart, da ich an Schläuche angeschlossen war und die Behandlung 18 Stunden pro Tag in Anspruch nahm. Die Chemo dauerte zwar insgesamt etwa fünf Monate, an meiner Prognose änderte sich aber nichts. Ich sagte den Ärzten, dass ich noch viel vorhätte und noch nicht sterben wolle. Meine Onkologin erwähnte dann einen weiteren Test, den Genomtest FoundationOne. Mit diesem könne die spezifische Mutation meiner Krebserkrankung identifiziert werden. Anschliessend sei dann eine gezielte Therapie für diese Mutation möglich. Die Ergebnisse waren für meine Ärztin und mich absolut erstaunlich: Die Mutation, die meinen Blasenkrebs ausgelöst hatte, war eigentlich typisch für Brustkrebs. Ich mache oft Scherze darüber, dass ich der erste Blasenkrebspatient in Israel war, der mit Brustkrebsmedikamenten behandelt wurde einer Kombination aus zwei gezielten Therapien. Mit dieser Behandlung konnte ich nach wenigen Monaten eine merkliche Verbesserung feststellen. Der Test ermöglichte eine sehr spezifische Diagnose, woraufhin ich eine entsprechend spezifische Therapie bekam. Laut meiner Ärztin gibt es bei Tumoren erhebliche Unterschiede, selbst wenn sie sich an der gleichen Körperstelle befinden. Ich bin überzeugt, dass der Test auch anderen Patientinnen und Patienten helfen kann. Daher, finde ich, sollten die Kosten auch von den Gesundheitssystemen übernommen werden. Ich habe monatelang Chemotherapie erhalten, die mir letztlich nur geschadet hat. Die vergangenen drei Jahre waren für mich sehr wichtig. Ich führe ein normales, aktives Leben, nicht zuletzt dank meiner Enkeltochter. Diese zusätzliche Zeit ist sehr wertvoll für mich und wäre es sicher auch für viele andere.

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63 Zugang zur Gesundheitsversorgung Roche 59 Herausforderungen bewältigen beim Zugang zur Gesundheitsversorgung Roche möchte in Zusammenarbeit mit den Gesundheitssystemen einen schnellen, umfassenden und nachhaltigen Zugang zu unseren innovativen Produkten sicherstellen. Warten im Flur des Kenyatta National Hospital in Nairobi, Kenia einer der grössten medizinischen Einrichtungen in Ostafrika.

64 60 Weltweit verstärkte Anstrengungen Eine Krankenhausapotheke in Abidjan, Côte d Ivoire. In diesem Krankenhaus finden viele der Krebsbehandlungen statt, die auf einer Vereinbarung von Roche und dem nationalen Gesundheitsministerium basieren. Damit soll der Zugang zu innovativen Behandlungen für Hepatitis B, C und D sowie Brustkrebs verbessert werden. Roche forscht engagiert auf Gebieten mit hohem medizinischem Bedarf, um Patientinnen und Patienten hochwirksame Medikamente und Diagnostika bereitzustellen. Dabei ist uns bewusst, dass unsere Produkte den Betroffenen nur dann zugutekommen, wenn sie diese auch erreichen. Darum ist der Zugang zur Gesundheitsversorgung für uns ein so bedeutendes Thema. Fast die Hälfte der Menschen weltweit hat keinen Zugang zu grundlegenden Gesundheitsleistungen; 100 Millionen Menschen werden noch immer durch Gesundheitsausgaben in extreme Armut getrieben. 1 Dies möchten wir ändern. Im September 2018 hat Roche die übergreifende Abteilung Global Access gegründet. Zuvor haben wir mit internen und externen Anspruchsgruppen unsere Strategie für den Zugang zur Gesundheitsversorgung und die nötigen Ressourcen sowie die entsprechende Organisationsstruktur festgelegt. Die neue Abteilung wird unsere Zugangsstrategien weiterentwickeln, damit Patientinnen und Patienten einen schnellen, umfassenden und nachhaltigen Zugang zu unseren Medikamenten und Diagnostika bekommen können. Dazu wollen wir unsere Produkte so schnell wie möglich verfügbar machen, und zwar auf eine für die Gesundheits systeme und für Roche nachhaltige Weise. Da wir dies nicht alleine bewältigen können, ist es für uns sehr wichtig, mit allen Anspruchsgruppen weltweit zusammenzuarbeiten. Für derartige Koope ra tionen hat Roche mit der Unterstützung ihrer Konzern gesellschaften ein umfassendes globales Konzept entwickelt. Wir ermitteln dabei, was den Zugang zu unseren Produkten erschwert und welche Verbesserungsmassnahmen getroffen werden müssen. Anhand dieser Analyse definieren wir mit lokalen Partnern massgeschneiderte Lösungen für jedes einzelne Land. Oft befassen wir uns nicht nur mit dem Produkt allein, sondern mit weiteren Angeboten

65 Zugang zur Gesundheitsversorgung Roche 61 Themen mit hoher Bedeutung in diesem Kapitel: Nachhaltige Gesundheitsversorgung Preisgestaltung Aufklärung über Krankheiten und deren Behandlung Wachstumsstrategie für Schwellenländer und entwickelte Märkte wie Finanzierungsprogrammen, Sensibilisierungskampagnen oder der Krankheitsüberwachung. Teil unserer Arbeit ist es, Patientinnen und Patienten umfassend zu begleiten: Das beginnt damit, die Menschen besser über ihre Krankheit aufzuklären und zu informieren. Dann müssen wir sie dabei unterstützen, eine angemessene, frühzeitige Diagnose zu erhalten, um ein Fortschreiten der Erkrankung zu verhindern. Nach der Diagnose muss wiederum eine angemessene Gesundheitsversorgung für die erforderlichen Behandlungen gewährleistet sein. In einigen Ländern sind hierfür nicht genügend Infusionskapazitäten, Pflegefachkräfte und Ärztinnen und Ärzte vorhanden. Schliesslich müssen wir auch die Finanzierung von Behandlungen berücksichtigen, um eine unverhältnismässige finanzielle Belastung der Betroffenen zu vermeiden. Um diese Hürden zu überwinden, haben wir eine Strategie entwickelt, die sich auf die vier Pfeiler Erschwinglichkeit, Anerkennung des Wertangebots, Kapazitäten und Ergebnissicherheit stützt. Damit konnten wir z. B. in 14 Ländern mit niedrigen und mittleren Einkommen den Zugang zu Herceptin und MabThera/Rituxan um 60% verbessern zwei unserer wichtigsten Krebsmedikamente, die beide auf der WHO-Liste der unentbehrlichen Medikamente stehen. Dies bedeutet, dass nun fast 700 Millionen Menschen Zugang zu den Produkten haben. Im vergangenen Jahr haben wir unseren Fokus auf Perjeta als neuen Versorgungsstandard in Kombination mit Herceptin für Frauen mit HER2-positivem Brustkrebs erweitert. Unser Ziel ist es, den Zugang der Patientinnen zu beschleunigen und die Zahl der mit Herceptin plus Perjeta behandelten Patientinnen in 15 Schwellenländern um den Faktor sechs von (2017) auf (2022) zu erhöhen das heisst, etwa 800 Millionen weitere Menschen können von der Behandlung profitieren, wenn bei ihnen die jeweilige Krankheit diagnostiziert wird. Die Access to Medicine Foundation hat unsere Strategie für einen besseren Zugang zu Medikamenten entsprechend anerkannt. Im Access to Medicine Index hat Roche im Jahr 2018 den 10. Platz belegt. Der Index beruht auf einer Analyse, wie 20 der weltweit grössten forschungsorientierten Pharmaunternehmen ihre Produkte in Ländern mit niedrigen und mittleren Einkommen besser zugänglich machen. Mit Industriekooperationen Kräfte bündeln Roche nimmt bei der im Jahr 2017 ins Leben gerufenen Initiative Access Accelerated eine führende Rolle ein. Diese branchen übergreifende Partnerschaft zielt darauf ab, Hindernisse bei der Prävention, Behandlung und Pflege von nichtübertragbaren Krankheiten in Ländern mit niedrigen und mittleren Einkommen abzubauen. Bis Ende des Jahres 2018 waren 24 Pharmaunternehmen und -verbände sowie Partner wie die Weltbank und die Union for International Cancer Control (UICC) an diesem Programm beteiligt. Ein Jahr nach der Einführung von Access Accelerated wurden 27 individuelle Programme von diesen Unternehmen gestartet. So unterstützt Roche beispielsweise die Boston University School of Public Health bei der Entwicklung von Access Observatory, einer öffentlichen Datenbank für Initiativen. Access Accelerated ist zudem Gründungsmitglied der City Cancer Challenge (C/Can 2025) der UICC, die in ausgewählten Städten leistungsfähige und nachhaltige Modelle für die Krebsbehandlung unterstützt. Die Challenge wurde im Jahr 2017 in vier Pilotstädten gestartet: Asunción (Paraguay), Cali (Kolumbien), Kumasi (Ghana) und Rangun (Myanmar). Sie liefert 1 World Health Organization, The World Bank Group: Tracking Universal Health Coverage, 2017 Global Monitoring Report, 2017

66 62 Erkenntnisse, wie die internationale Gemeinschaft, die lokale Zivilgesellschaft sowie der öffentliche und private Sektor bestmöglich zusammenarbeiten können. In den vier Städten wurden im Jahr teilnehmende Institutionen, 817 medizinische Fachkräfte und 652 Patienten miteinander vernetzt. Roche hat im Oktober 2018 angekündigt, bis spätestens zum Jahr 2020 im Rahmen von C/Can mit 20 Städten als führen der Industriepartner zusammenzuarbeiten. Dabei soll ein Modell entwickelt und erprobt werden, das ein globales Engagement für C/Can ermöglicht. Roche ist damit führend bei Entwicklung, Planung und Umsetzung modernster Lösungen für die Krebsbehandlung in Städten rund um den Globus. Bisher wurden Kigali in Ruanda, Porto Alegre in Brasilien und Tiflis in Georgien als Städte für die nächste Phase von C/Can ausgewählt. Digitale Plattformen zur Unterstützung von Patientinnen und Patienten In der Region Asien-Pazifik ist es unser Ziel, mehr Patientinnen und Patienten den Zugang zu innovativen Therapien von Roche zu ermöglichen. Patienten programme sind dabei ein wesentliches Element unserer Zugangsstrategien in der Region. Bisher existieren im Raum Asien-Pazifik mehr als 200 verschiedene Finanzierungsprogramme für über Betroffene. Sie haben uns gezeigt, dass in dieser Region noch eine Reihe von Hürden bestehen. >6 000 Patientinnen und Patienten in der Region Asien-Pazifik werden von unseren Patienten programmen unterstützt. So haben die Programme beispielsweise kein gemeinsames Konzept und sind nicht immer an langfristige Zugangsstrategien gebunden. Zudem existiert keine Plattform, die eine bessere Koordination und Analyse ermöglicht. Aus diesen Gründen wurde Patient 360 (P360) ein geführt, eine digitale Lösung, die den Patienten in den Mittelpunkt stellt. Die Plattform ermöglicht es den Konzerngesellschaften in der Region, innovative, effiziente Programme zu entwickeln, die besser auf Patientinnen und Patienten sowie medizinische Fachkräfte zugeschnitten sind. Die Plattform besteht aus vier Kategorien Patientenaufnahme, Therapieüberwachung, Behandlungs planung und Erfassung von Nebenwirkungen sowie je einem Portal für Betroffene und medizinische Fachkräfte. Patientinnen und Patienten können damit ihre Krankheit besser bewältigen und finden leichter Kontakt zu anderen Betroffenen und Fachkräften. P360 soll künftig auch den Verwaltungsaufwand bei den Patientenprogrammen reduzieren, bessere Erkenntnisse und Analysen ermöglichen, Produkteinführungen unterstützen, die Nutzung von Praxisdaten ermöglichen sowie die Einhaltung der jeweiligen Gesetze gewährleisten. P360 wurde im Jahr 2018 erstmalig in Malaysia und im selben Jahr auch in Thailand und Taiwan eingeführt. Singapur und Australien sollen im Jahr 2019 folgen. Gesundheitsdaten verfügbar machen Mit Gesundheitsdaten können Krankheiten besser bekämpft, ein schnellerer Zugang gewährleistet und die Gesundheitsversorgung ins gesamt vorangebracht werden. Aber dafür müssen die Daten verfügbar sein. Weltweit werden in den Gesundheitssystemen verschiedenste Daten aus vielen Quellen erhoben, z. B. Genomdaten, Praxis daten und Daten aus klinischen

67 Zugang zur Gesundheitsversorgung Roche 63 Daten helfen dem Gesundheitswesen Gesundheitsdaten Zugang Forschung Gesundheitsinformationen Praxis C-PHIN wird qualitativ hochwertige Gesundheitsdaten nutzen, um in ganz Kanada Entscheidungen über Medikamentenverschreibung, Zugang und Forschung zu treffen. Studien. Oft ist jedoch keine integrierte Infrastruktur für die Datenerfassung vorhanden, sodass die Daten nicht miteinander verknüpft, unvollständig und unstrukturiert sind. Die Verknüpfung von Daten ist jedoch wichtig, um personalisierte Medizin zu ermöglichen. So zielt die Initiative Canadian Personalized Healthcare Inno vation Network (C-PHIN) darauf ab, dass Daten durchsucht und zugänglich gemacht werden können. Die Initiative wurde im Jahr 2017 in Zusammenarbeit von Roche Canada, der Canadian Cancer Trials Group, Canada s Genomics Enterprise, dem University Health Network und der University of Waterloo als gemeinnützige Organisation gegründet. Die Suchfunktion der integrierten Datenplattform C-PHIN greift in Echtzeit auf Datenströme zu und gewährleistet zugleich den Schutz patientenbezogener Daten. Dank des unmittelbaren Zugriffs auf Daten und Wissen fördert die Plattform fundierte Entscheidungen in allen Bereichen des Gesundheitswesens. Dies wiederum beschleunigt Innovation, steigert die Effizienz, senkt Kosten, verkürzt Zulassungsverfahren und verbessert die Patientenversorgung. Mit Health Canada, der für öffentliche Gesundheit zuständigen kanadischen Behörde, fanden konstruktive Gespräche über die Zusammenarbeit statt. Es wurden mehrere Partnerschaften mit anderen Unternehmen aus den Bereichen Biopharma, Technologie und Datenverwaltung abgeschlossen. Die Suche nach weiteren Partnern läuft. Die Plattform wird derzeit von den C-PHIN-Partnern und den Regierungen auf Bundes- und Provinzebene finanziert. Ein künftiges Ertragsmodell soll sicher stellen, dass sich die Plattform langfristig selbst trägt, etwa durch kostenpflichtigen Zugang für Nutzer aus der Privatwirtschaft in Kanada und im Ausland. Der öffentliche Sektor, zu dem Wissenschaftler, Krankenhäuser, Institutionen, Kostenträger, Behörden und Fachpersonal zählen, kann kostenlos auf die Daten der Datenplattform zugreifen.

68 64 Gemeinsam gegen HIV und Aids In den vergangenen 40 Jahren wurden grosse Fortschritte bei der Bekämpfung der HIV-Pandemie erzielt. Die Zahl der Menschen, die pro Jahr an Aids- Erkrankungen sterben, ist weltweit stetig gesunken: Im Jahr 2005 wurde ein Höchstwert von 2,2 Millionen Todes fällen verzeichnet, im Jahr 2017 waren es weniger als eine Million. 2 Durch Früherkennung, angemessene Behandlung und Überwachung können HIV-Infizierte heute gesünder bleiben und auf eine normale Lebenserwartung hoffen. In den am stärksten von HIV betroffenen Ländern der Welt, z. B. südlich der Sahara, ist der Zugang zu Gesundheitszentren und somit zu Diagnose, Behandlung und Nachsorge weiterhin sehr beschränkt. Laut Schätzungen kennt weltweit jeder vierte HIV-Infizierte noch immer nicht seinen Status. Als führender Anbieter von HIV-Virustests hat Roche das Global-Access-Programm ins Leben geru fen, um den Zugang zu hochwertigen Diagnose tests zu verbessern und das UNAIDS-Ziel « » zu unterstützen. Demnach sollen bis zum Jahr % aller HIV-Infizierten ihren Status kennen, 90% aller Diagnostizierten eine nachhaltige antiretro virale Therapie erhalten, und bei 90% der antiretroviral Behandelten sollte kein Virus mehr nachweisbar sein. Seit Beginn des Programms im Jahr 2014 hat sich der Zugang zu Viruslasttests für HIV und zur Dia gnose bei Säuglingen in den 82 Ländern verbes sert, die besonders stark von der Erkrankung betroffen sind. In Zusammenarbeit mit der Clinton Health Access Initiative und anderen Partnern bieten wir Reagenzien und Verbrauchsmaterialien für den HIV-1-Test zu bezahlbaren Preisen an. Roche bietet auch Programme für den Aufbau zusätzlicher Kapazitäten im Gesund heitswesen und die Ausbildung von medizinischem Personal an, auch über öffentlichprivate Partner schaften (ÖPP) wie mit dem Center for Disease Control and Prevention in den USA. Ausserdem unterstützen wir auch die Ausrüstung moderner Labors. Im August sind wir offiziell eine Partnerschaft mit dem Kenya Medical Research Institute mit der Installation eines cobas 8800 Systems für HIV-Tests eingegangen. Durch das Global-Access-Programm soll so sichergestellt werden, dass in Kenia mehr Menschen Zugang zu HIV/Aids-Tests und zum Viruslast-Monitoring haben. Die ÖPP in Kenia und Initiativen wie der Roche Scientific Campus in Süd afrika zeigen unser anhaltendes Engagement in Afrika. Dort stellen wir nicht nur Instrumente bereit und arbeiten an einer nachhaltigen Preisgestaltung, sondern bauen vor allem Kompetenz vor Ort auf. Im Jahr 2018 wurden mehr als viermal so viele Tests wie beim Start der Initiative durchgeführt. Es ist vorgesehen, das Programm auf andere Regionen und weitere Krank heitsbereiche auszudehnen. 2

69 Zugang zur Gesundheitsversorgung Roche 65 Da nur eine geringe Menge Blut aus der Fingerkuppe der Person benötigt wird, vereinfacht die cobas Plasma Separation Card die Blutentnahme und den Probentransport sogar in abgelegenen Regionen. Die Reichweite zuverlässiger Tests neu definieren Roche investiert weiterhin in innovative Produkte und Lösungen, um den Zugang zu Gesundheits leistungen zu erweitern. Im Jahr 2018 hat Roche die cobas Plasma Separation Card für Viruslasttests von HIV- Plasma eingeführt. Die Karte im Kreditkarten format ermög licht eine verlässliche, benutzerfreundliche Proben nahme und -verarbeitung, wodurch sich die Durchführung von HIV-Tests grundlegend verändert. So mussten bislang Blutproben zur Viruslastermittlung auf dem Weg ins Labor gekühlt werden. Mit einem kleinen Tropfen Blut aus der Fingerkuppe gestattet die cobas Plasma Separation Card nun eine zuverlässige quantitative Untersuchung von HIV- Infizierten in abgelegenen Gebieten die Proben überstehen Temperaturen bis zu 45 Celsius und 85% Luftfeuchtigkeit. Auf dem Weg ins Labor ist die Probe auch unter solch extremen Bedingungen bis zu 28 Tage lang geschützt. Da die Proben per Post verschickt werden können, sind mehr Viruslasttests möglich. Ausserdem kann die Behandlung bei Bedarf individuell angepasst werden, weil die Testergebnisse aktuell sind. HIVpositiven Menschen, bei denen das Virus nicht mehr nachweis bar ist, hilft das Nachsorge-Monitoring, gesund zu bleiben.

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71 Zugang zur Gesundheitsversorgung Roche 67 Merula Steagall, ABRASTA/ABRALE, Brasilien «Wir wollen die Patientinnen und Patienten besser verstehen.» Seit 50 Jahren seit meinem zweiten Lebensjahr kämpfe ich gegen Thalassämie. In all den Jahren, in denen ich nun mit dieser schweren Blutkrankheit lebe, habe ich erkannt, wie wertvoll Netzwerke und die Zusammenarbeit mit Patientengruppen sind. So kann man Entscheidungsträger am besten beeinflussen und Veränderungen herbeiführen. Im Jahr 2000 kontaktierte mich eine Mutter von zwei Söhnen mit Thalassämie. Sie fragte mich nach Informationsmaterial über die Krankheit. Was sie mir dabei erzählte, weckte mein Interesse am Thema Patientenvertretung: Die brasilianische Thalassämie- Gesellschaft (ABRASTA) musste ihre Aktivitäten wegen knappen Finanzmitteln und mangelndem Interesse der Eltern einschränken. Ich bot an, mich federführend für die Wiederbelebung des Vereins einzusetzen. Daraufhin kontaktierte ich das Gesundheitsministerium und nach zwei Jahren konnten wir mit der Unterstützung von Experten die Behandlungssituation in Brasilien verbessern. Wir gründeten im Jahr 2002 ABRALE, die brasilianische Gesellschaft für Blutkrebserkrankungen, da wir unseren Einfluss auf politische Entscheidungsträger erweitern wollten und viele Ärztinnen und Ärzte, mit denen wir zusammenarbeiten, auch Blutkrebserkrankungen behandeln. Im Jahr 2006 wurde dann Red Alianza Latina gegründet, ein Netzwerk aus Patienten organisationen in ganz Lateinamerika, mit dem wir den Erfahrungsaustausch unter den NGOs intensivieren konnten. Heute sind wir 120 NGOs aus 21 Ländern. Um wirklich etwas bewirken zu können, mussten wir jedoch private und öffentliche Anstrengungen bündeln. Das führte dazu, dass wir die Bewegung Together Against Cancer gründeten, die etwa 100 Institutionen aus dem privaten und öffentlichen Bereich umfasst. Unser Ziel ist es, nationale Strategien zur Krebsprävention und -bekämpfung umzusetzen und zu verbessern. Wir konnten bereits einiges bewirken und eine Beobachtungsstelle einrichten, die staatliche Mikrodaten über Krebs analysiert und überwacht. Wir haben eine Online-Infoplattform für Gesundheitsexperten ein gerichtet und mehrere Forschungsprojekte ent wickelt, bei denen die Patientinnen und Patienten im Zentrum stehen. Wir wollen sie besser verstehen, indem wir ihnen genau zuhören. Ausserdem möchten wir den Zugang zu einer angemessenen Behandlung und die Behandlungserfolge verbessern. Als Patientengruppen wollen wir gemeinsam mit der Industrie erreichen, dass bei der Gestaltung klinischer Studien die Patientenperspektive frühzeitig einbezogen wird. So können Verfahren verschlankt und der Blick auf das Wesentliche gelenkt werden. Den Betroffenen geht es um Lebensqualität, ums Überleben. Sie wollen keine aggressiven Eingriffe, die sie nicht verstehen.

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73 Unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter Roche 69 Wir bieten unseren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern ein attraktives Arbeitsumfeld, damit sie die Diagnose von Krankheiten verbessern und neue Therapien für Patientinnen und Patienten entwickeln können. Jährlich beginnen rund 100 junge Menschen ihre Ausbildung bei Roche in Basel und Kaiseraugst, Schweiz, und erhalten Einblicke in ihr zukünftiges Berufsleben.

74 70 Menschen setzen Zeichen Bei Roche gestalten wir gemeinsam die Strukturen, Prozesse und Grundsätze, nach denen wir arbeiten. Zudem ermutigen wir die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, aktiv Verbesserungsvorschläge einzubringen. Roche hat seit jeher das Ziel, die Gesundheit der Menschen dank bahnbrechender Medikamente und Diagnostika zu verbessern. Dieses nachhaltige Engage ment basiert auf einer einzigartigen Unternehmenskultur, die unser Leitbild, unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und unsere Werte vereint. Auf diesem Fundament können wir uns aktiv weiter entwickeln, während sich auch unser Umfeld unentwegt verändert. Die Welt von heute ist vernetzt und zunehmend komplex. Diese neue Realität erfordert immer mehr Flexibilität. Wir passen daher unsere Arbeitsweisen stetig an, damit wir auch künftig die Bedürfnisse von Patienten und Kunden erfüllen können. Wir wollen weiterhin der bevorzugte Arbeitgeber für kreative, begabte und engagierte Menschen bleiben. Denn erst unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ermöglichen Innovationen und sind damit der entscheidende Faktor unseres Erfolgs. Stets am Puls der Zeit und miteinander im Austausch Unseren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern ist die Bedeutung von interner und externer Zusammenarbeit bewusst. Für unsere globale Tätigkeit ist es entscheidend, über Länder und Zeitzonen, über Projekte und Prioritäten hinweg effektiv zusammen zu arbeiten und sich dabei laufend abzustimmen. Weil das heutige dynamische Umfeld einen intensiveren Dialog zwischen Mitarbeitenden und Vorgesetzten erfordert, haben wir im Jahr 2017 im Rahmen unserer neuen People Practices die sogenannten Check-Ins eingeführt. Check-Ins sind Gespräche, bei denen die Mitarbei te rin oder der Mitarbeiter im Mittelpunkt steht. Im Idealfall sind es persönliche Treffen, die sich entweder geplant oder spontan auf wichtige Themen wie den persönlichen Beitrag im Arbeitsalltag oder die berufliche Entwicklung konzentrieren. Das Gespräch kann von Vorgesetzten oder Mitarbeitenden initiiert werden. Der Fokus liegt dabei und das ist das Besondere immer auf dem einzelnen Mitarbeitenden und

75 Unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter Roche 71 Themen mit hoher Bedeutung in diesem Kapitel: Engagement und Bindung von Mitarbeitenden Vergütungen und Zusatzleistungen Verpflichtungen für Führungskräfte Organisatorische Effizienz den individuellen Bedürfnissen. Check-Ins wurden konzern weit für eine bessere Kommunikation zwischen Mitarbeitenden und Vorgesetzten eingeführt und sind bereits in vielen Teams zu einem wichtigen Element der Zusammenarbeit geworden. Durch Agilität Veränderung schaffen Der wirtschaftliche und politische Wandel erfordert nicht nur neue Wege der Zusammenarbeit, sondern eine agilere Organisation. Roche versteht unter Agilität eine optimale Balance von Schnelligkeit, Stabilität und Flexibilität. Schnelligkeit ermöglicht es uns, unver züglich Chancen zu ergreifen, die sich z. B. aus der Analyse von Daten in der medizinischen Praxis ergeben. Mit Flexibilität können wir uns auf neue Situationen einstellen. Strategische Leitlinien, Verpflichtungen für Führungskräfte, Verhaltenskodex oder unser Bekenntnis zu Nachhaltigkeit bilden ein wichtiges Fundament für unsere Mitarbeitenden und geben Stabilität. Bei Roche gestalten wir gemeinsam die Strukturen, Prozesse und Grundsätze, nach denen wir arbeiten. Zudem ermutigen wir die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, aktiv Verbesserungsvorschläge einzubringen. Auf diese Art wollen wir neue, bessere und schnellere Arbeitsweisen erproben, die letztlich zum Wohle der Patientinnen und Patienten sind. Ein Beispiel dafür ist unsere Division Pharma. Ihre Struktur mit globalen, regionalen und lokalen Ebenen musste substanziell verändert werden, um effektiver und agiler zu werden. In sogenannten «Design Sprints» wurden die wichtigsten Problembereiche identifiziert und bear beitet. Über Abteilungen und verschiedene Ebenen hinweg wurden Teams zusammengestellt, die sich der komplexen Heraus forderungen annahmen und den Status quo hinterfragten. Jedem ermöglichen, sein Potenzial zu entfalten Roche erachtet die sichtbaren und unsichtbaren Unterschiede zwischen Menschen als wertvoll, z. B. Alter, Geschlecht, sexuelle Orientierung, Kultur oder Denkweise. Vielfalt und Inklusion sehen wir als Voraussetzung für Innovation, denn erst aus einer Vielzahl von Sichtweisen erwachsen bahnbrechende Ideen. Die im Jahr 2018 ins Leben gerufene konzernweite Kampagne «It s personal» zeigte anhand persönlicher Geschichten von Mitarbeitenden, wie stark sich Roche für ein vielfältiges und inklusives Arbeitsumfeld einsetzt, bei dem das Individuum im Zentrum steht. Zudem bekräftigte die Kampagne unser Bekenntnis, den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern ein Arbeitsumfeld zu bieten, das ihren beruflichen und privaten Bedürfnissen gerecht wird. Dabei berücksichtigen wir unterschiedliche Arbeitsstile und ermöglichen flexible Arbeitszeiten oder unbezahlten Urlaub, etwa um einen kranken Angehörigen zu pflegen.

76 72 Das Thema Vielfalt und Inklusion ist Teil unserer übergeordneten Unternehmensziele. Fünf-Jahres-Ziele des Konzerns sind, den Frauenanteil in Schlüsselpositionen um 30% zu erhöhen und den Anteil an Führungskräften in Schlüsselpositionen mit Erfahrung in etablierten Märkten und in sich entwickelnden Regionen um 30% auszubauen. Das Ziel, den Frauenanteil in Schlüsselpositionen zu erhöhen, haben wir 2018 übertroffen. Den Anteil an Führungs kräften in Schlüsselpositionen mit vielseitiger Berufserfahrung konnten wir in den ersten drei Jahren vergrössern, aber im Jahr 2018 haben wir einen Rückgang gegenüber dem Vorjahr festgestellt. Dieser wurde hauptsächlich durch eine Reihe von strukturellen Veränderungen in der Organi sation verursacht, und diese Veränderungen haben sich auf verschiedene Schlüsselpositionen ausgewirkt. Das RocheAbility-Netzwerk ist ein Beispiel dafür, wie eine Gruppe engagierter Kolleginnen und Kollegen Die globale «Live Well»-Initiative hat die Teilnehmenden ermutigt, ihr Verhalten in einer digitalisierten Welt zu überdenken.

77 Unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter Roche 73 Fünf-Jahres-Ziele 22% 23% 26% 28% 30% 29% 30% Erhöhung des Frauenanteils in Schlüsselpositionen ( ) 19% 20% 24% 25% 22% 22% 30% Erhöhung des Anteils an Führungskräften in Schlüsselpositionen mit Erfahrung in etablierten Märkten und sich entwickelnden Regionen ( ) 71% 72% 75% oder mehr Oberes Viertel Positionierung bei Umfrageergebnissen in Bezug auf Mitarbeiterengagement (2019) 2014 Basis Ziel mit Unterstützung eines Sponsors eine vielfältige und inklusive Arbeitsumgebung gestalten kann. Die Initiative fördert am Standort Basel und Kaiseraugst die Integration von Menschen mit Behinderung. Zudem werden Mitarbeitende unterstützt, die für Angehörige mit einer Behinderung sorgen. Diese Mitarbeiter- Initiative wurde 2018 mit dem angesehenen Pharma NEXT Award von Roche ausgezeichnet. Da die Menschen heute länger im Berufsleben stehen als je zuvor, arbeiten sie generationsübergreifend zusammen und können durch ihre unterschiedlichen Sichtweisen voneinander lernen. Das sogenannte Reverse Mentoring ist eine weit verbreitete Methode, um individuelle Stärken auszubauen und voneinander zu lernen. Die Teilnehmenden sammeln wertvolle Kenntnisse in verschiedensten Bereichen und lernen dabei z. B. Apps zur Vereinfachung der Arbeitsplanung kennen, tauschen Erfahrungen aus oder vernetzen sich mit anderen Bereichen in der Organisation. Die richtige Balance finden Wir alle streben nach Gleichgewicht. Dabei muss jeder seine individuelle Balance finden und halten, was in der heutigen Zeit schwierig sein kann. Mit der globalen «Live Well»-Initiative fördert Roche Gesundheit und Wohlbefinden. Um den körperlichen und geistigen Bedürfnissen unserer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter nachzukommen, bietet Roche interne Sporteinrichtungen, Gesundheits-Checks, medizinische Dienste sowie Beratungsleistungen bis hin zu rechtlichen und finanziellen Fragen. Die Angebote variieren je nach Bedarf und Möglichkeiten der einzelnen Standorte. Die globale Wellbeing-Woche 2018 stand im Zeichen von «Digital Wellbeing». An 141 Standorten wurden dazu die neuesten Erkenntnisse und Trends vorgestellt. Die Teilnehmenden wurden ermutigt, ihr Verhalten in einer digitalisierten Welt zu überdenken, weil es grosse Auswirkungen auf das körperliche und geistige Wohlbefinden haben kann. Vernetzen und lernen Wir glauben, dass die funktions- und standortübergreifende Erfahrung unserer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in vielen Fällen die beste Grundlage für Entscheidungen ist. Zudem fördert es die Innovationskraft, wenn sich Menschen aus unterschiedlichen Kontexten in Netzwerken zusammenschliessen. Die Plattform «Purpose-built Networks» ist ein gutes Beispiel dafür, wie Roche Netzwerke fördert. Die Plattform steht für funktionsübergreifende Projekte zur Verfügung. Sie gibt Empfehlungen, wie man ein Projekt mit Unterstützung eines Netzwerks aufsetzen kann, um funktionsübergreifendes internes Wissen zu nutzen. Für jedes Projekt wird für den betreffenden Themenbereich ein Expertenteam zusammengestellt. Diese Teams widmen sich beispielsweise Themen wie schnellerer Produktentwicklung oder der Ausarbeitung einer Unternehmensposition zu Richtlinien oder regulatorischen Fragestellungen. Ein weiteres Mittel, um interne Netzwerke aufzubauen, ist Workday. In dem im Frühjahr 2018 neu eingeführten Human- Resources-System können Mitarbeitende ihre Fähigkeiten, Erfahrungen und Entwicklungswünsche unternehmensintern präsentieren. Diese Angaben ermöglichen es Rekrutierungsspezialisten, Projektteams oder Einzel personen, schnell und einfach nach Kolleginnen und Kollegen zu suchen, die über bestimmte Erfahrungen verfügen. Bis Ende des Jahres 2018, also innerhalb von acht Monaten nach

78 74 dem Start, haben 43% der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter angefangen, ein Profil in Workday anzulegen. Das Ziel ist, im Falle interessanter Möglichkeiten noch besser auf sich aufmerksam zu machen. Roche bietet Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern zahlreiche Entwicklungsmöglichkeiten. Die wirksamsten Massnahmen gehen oftmals über klassischen Frontalunterricht hinaus und können auch unabhängig von einem internen Stellenwechsel durchgeführt werden. Viele Regionen und Funktionen bieten einen «Perspektivenwechsel» an, bei dem man für drei bis sechs Monate Erfahrungen in einem anderen Bereich sammelt. Die Teilnehmenden können dabei an Projekten mitwirken, ihre Führungskompetenzen trainieren und neue Karrieremöglichkeiten erkunden. Durch dieses und andere Programme können sich Mitarbeitende intensi ver mit ihrer Karriereentwicklung auseinandersetzen und entscheiden, ob sie eher eine technische Tätigkeit anstreben, etwa in der Forschung oder bei IT, oder sich für eine Führungsrolle interessieren. Wir sind der Überzeugung, dass sich jede und jeder weiterentwickeln kann. Roche ermutigt alle Mitarbeitenden, tagtäglich aus Erfolgen und Herausforderungen zu lernen. Denn nur so macht die Organisation als Ganzes Fortschritte. Gleichzeitig kann sich der Einzelne weiterentwickeln und dabei die gesamte Belegschaft als wertvolle Informationsund Erfahrungsquelle nutzen. Mitarbeiterführung im Wandel Herausragende Führungskräfte sind entscheidend, um qualifizierte und engagierte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zu gewinnen und zu halten. Ein Eckpfeiler der Führungskultur bei Roche sind die im Jahr 2013 eingeführten Verpflichtungen für Führungskräfte. Ein sich veränderndes Umfeld bietet laufend neue Chancen und Herausforderungen. Dieser und andere Faktoren haben die Führungsanforderungen in den vergangenen zehn Jahren grundlegend geändert. Führungskräfte müssen sich heute verstärkt auf die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ausrichten. Gleichzeitig müssen sie agil, reflektiert und authentisch handeln sowie Veränderungen in ihrem Umfeld erkennen und verstehen. Mit diesem Führungsansatz werden die Mitarbeitenden stärker befähigt, sich aktiv einzu bringen und weiterzuentwickeln. Um diesen Wandel zu forcieren, wurde im Mai 2017 für leitende Führungskräfte von Roche das Kinesis- Programm eingeführt. Kinesis hilft Führungs kräften zu verstehen, wie sich ihre Denkweise und ihr Verhalten direkt auf die Führung auswirken. Das Programm soll Führungs kräfte heraus fordern, sich mit Denkmustern auseinander zusetzen, die zwar in der Vergangenheit erfolgreich waren, aber nun ihre Führungsarbeit einschränken. Nachdem die Teilnehmerinnen und Teilnehmer mit den Prinzipien agiler Organisationen vertraut gemacht wurden, beschäftigen sie sich mit der Neugestaltung der Organisation, den entsprechenden Anforderungen für Führungskräfte und wie Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in den Gestaltungsprozess einbezogen werden können. Mitarbeitende gewinnen und fördern Um Mitarbeitende dauerhaft an das Unternehmen zu binden, ist neben guter Führung ebenso wichtig, dass sie sich verbessern und weiterentwickeln können. Da unser Geschäft auf Wissenschaft und Technologie basiert, müssen wir entsprechend begabten Menschen gute Entwicklungsmöglichkeiten bieten. Zu diesem Zweck wurde beispielsweise der Workstream «Scientific and Technical Talent» geschaffen, in dem verschiedene Funktionen und Abteilungen zusammenarbeiten. Darin fördern die Funktionen unter Beteiligung von Human Resources gemeinsam das Verständnis, was Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter für eine erfolgreiche Entwicklung benötigen.

79 Unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter Roche 75 Technologien Herausforderungen C# C++ Java Python MongoDB HTML5 Docker Spring ASW R Jupyter Notebook JavaScript SQL Linux Node.js TIBICO AngularJS Jenkins Personalisierte Medizin Labor-Automation Hämatologie Diagnose Krebsimmuntherapie Wirkstofffindung Klinische Studien Behandlungserfolg Onkologie Meldungen zu Wirkstoffsicherheit > Benutzerinteraktionen von Tech-Interessierten im Rahmen der Initiative Code4Life. Das schliesst alle erwähnten Technologien und Herausforderungen ein. Die Initiative Code4Life will zeigen, wie Technologie Innovationen im Gesundheitswesen vorantreibt. So helfen beispielsweise die in der Grafik hervorgehobenen Technologien, Herausforderungen in der Diagnose von Krankheiten zu lösen. Die Digitalisierung ist bei Roche bereits Alltag. Mit dem Programmierwettbewerb Code4Life wollen wir unser Profil bei begabten IT-Köpfen schärfen und ihnen zeigen, welches enorme Potenzial die Digitalisierung für neue Diagnose- und Therapieansätze birgt. Die Teilnahme an Code4Life stand neben Mitarbei tenden von Roche auch Hochschulteams und externen Einzelpersonen offen. Sie alle konnten dabei erfahren, wie sie mit ihren digitalen Kompetenzen unmittelbar dazu beitragen können, medizinischen Nutzen für Menschen zu schaffen. Mehr als Benutzerinteraktionen wurden in den Online-Kampagnen gezählt. Dabei konnte die Code4Life-Website über Besuche und Seitenaufrufe verzeichnen. Da auch bei Roche an unvermuteten Stellen Programmierfähigkeiten exis tie ren, wurden zudem konzernweit Initiativen gestartet, um diese Mitarbeitenden aufzuspüren und sie in die Lösung von schwierigen Fragestellungen einzubinden. Die Digitalisierung spiegelt sich auch im Ausbildungssystem von Roche wider, das sich besonders in der Schweiz und Deutschland bewährt hat. Der Standort Basel und Kaiseraugst bietet Lehrmethoden und -inhalte nach höchstem Standard. Hier können Lernende Erfahrungen in 14 Lehrberufen sammeln, darunter Informatik, Biologie, Chemie, Automation und Elektronik. Forschungs- und produktionsnahe Fachgebiete wie Programmierung, 3D-Druck und Robotik sind ebenfalls Teil des Programms. Zudem bestehen Austauschprogramme mit anderen Standorten wie Mannheim oder Penzberg in Deutschland, um den Lernenden Kenntnisse in der Entwicklung und Herstellung von Medikamenten zu vermitteln. Unsere Mitarbeiterinnen und Mit arbeiter auf der ganzen Welt verkörpern die Werte von Roche Integrität, Mut, Leidenschaft und sind unserem Leitbild Doing now what patients need next verpflichtet. Sie alle setzen sich Tag für Tag dafür ein, dass Roche weiterhin Innovationen zum Wohle von Patientinnen und Patienten schaffen kann. Code4Life: code4life.roche.com

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81 Unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter Roche 77 Jutta Steinseifer, Roche, Schweiz «Wir müssen die Patientinnen und Patienten mit ins Boot holen.» Vor zwei Jahren bin ich als Ärztin selbst zur Patientin geworden. Nach einer Routine-Mammografie, die in Deutschland jeder Frau ab 50 offen steht, erhielt ich kurz vor Weihnachten die Brustkrebsdiagnose. Und das ausgerechnet, als wir das Haus voller Gäste hatten. Seitdem erlebe ich den Brustkrebs aus der Sicht der Patientin. Ich war schon immer eine Kämpferin, und diese Eigenschaft hat mir während der Behandlung sehr geholfen. Dazu kommt, dass ich vorher als Medical Director für unser Brustkrebsmedikament Herceptin tätig war, das schon Millionen Frauen in aller Welt geholfen hat. Einerseits hat das meine Hoffnung genährt, andererseits half es bei Zweifeln am Behandlungsvorschlag. Eines habe ich während dieser Zeit gelernt: Schwierige Gespräche mit Ärztinnen und Ärzten sind viel leichter, wenn man eine Vertrauensperson mit kühlem Kopf dabeihat. Allein hätte ich all die Informationen gar nicht verarbeiten können. Dass ich nach zwei Jahren wieder arbeiten kann, habe ich auch meiner Frau, meiner Tochter und Freunden von Roche zu verdanken. Sie waren immer für mich da ob mit gutem Rat oder einfach zum Anlehnen. Ich kann jeder Frau nur raten, zum Mammografie- Screening zu gehen, vor allem wenn es in Ihrer Nähe angeboten wird. Nehmen Sie sich immer jemanden zur Unterstützung mit und trauen Sie sich, Fragen zu stellen. Wenn Sie an den ärztlichen Empfehlungen Zweifel haben, holen Sie eine zweite Meinung ein. Meine eigene Erfahrung hat mir noch klarer gezeigt, dass Patientinnen und Patienten als Partner noch stärker in die Medi kamentenentwicklung einbezogen werden sollten. Wir müssen besser verstehen, was aus ihrer Sicht eine erfolgreiche Therapie ausmacht oder welche Unverträglichkeiten sie in Kauf nehmen. Das ist eine völlig neue Grundhaltung. Ärzte spielen hier eine wichtige Rolle, um mit ihrer Erfahrung Patienten zu den verfügbaren Behandlungsoptionen zu beraten. Bei der Produktentwicklung müssen die Bedürfnisse der Patientinnen und Patienten unbedingt an erster Stelle stehen. Ich habe während meiner Krankheit selbst gespürt, dass nicht alle Ärzte wissen, worauf es den Betroffenen wirklich ankommt. Deshalb müssen wir sie mit ins Boot holen. Neben der Arbeit mit externen Patientengruppen können wir auch intern vorhandenes Wissen nutzen. Viele Kolleginnen und Kollegen bei Roche oder deren Lebenspartner sind selbst betroffen. Für sie haben unsere Arbeit und unser Leitbild einen ganz persönlichen Bezug. Um diese Betroffenen zu unterstützen, sind Patienten netzwerke von Roche sehr hilfreich. Ich selbst bin nach meiner Behandlung «PatientsAreUs» beigetreten. Roche ist auf dem richtigen Weg und tut viel, um Patientinnen und Patienten in den Fokus zu rücken. Aber natürlich können wir uns noch weiter verbessern zum Beispiel durch patientenfreundlichere Krebsstudien.

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83 Umwelt Roche 79 Wir vermindern Auswirkungen auf die Umwelt Der Umweltschutz ist für Roche mehr als eine rechtliche oder gesellschaftliche Verpflichtung. Er ist fest in unseren Werten verankert. Nachhaltigkeit hat bei unseren Bauprojekten höchste Priorität, wie hier am Standort Kaiseraugst in der Schweiz.

84 80 Einsatz neuer Technologien Wir prüfen regelmässig unsere Produktionsanlagen unter ökologischen Aspekten sowie die Umsetzung unserer Umweltpolitik. Umwelt: roche.com/de/ environment In einer Welt des stetigen Wandels ist Umweltschutz ein zentrales und langfristiges Thema. Bei Roche ist er integraler Bestandteil sämtlicher Abläufe und wird über den gesamten Lebenszyklus unserer Produkte hin weg streng beachtet. Gemäss unseren Firmengrundsätzen und der Unternehmenspolitik für Sicherheit, Gesundheit und Umweltschutz (SGU) sind wir höchsten Standards zum Umweltschutz verpflichtet. Im Jahr 2018 haben wir CHF 181 Millionen in die entsprechende Infrastruktur investiert und hatten umweltschutz bedingte Betriebskosten in Höhe von CHF 80,3 Millionen (inkl. Dienstleistungen und Personal). Umweltmanagement und Compliance Um die Umweltrisiken von Roche zu verringern, unterhalten wir ein erfolgreiches Präventions- und Umweltmanagementsystem (UMS). Das proaktive UMS hilft uns, kostengünstiger, effizienter und wett bewerbsfähiger zu werden. Ein Team von Mitarbeitenden ermittelt Risiken, die Menschen, Güter, die Umwelt oder die Reputation von Roche schädigen könnten. Das Corporate Team für SGU- Audits prüft alle Produktionsanlagen von Roche unter ökologischen Aspekten sowie auf die Einhaltung von umweltschutzbezogenen Gesetzen bzw. internen Standards. Falls nötig, werden Verbesserungsmassnahmen festgelegt. Um die Einhaltung der hohen Standards und Ziele sicherzustellen, überwachen wir unsere Leistungen im Umweltschutz regelmässig (siehe Fünf-Jahres-Ziele, Seite 81). Dazu haben wir Kennzahlen definiert, bei denen wir eine Zielerreichung von mindestens 95% anstreben. Aus unserer Sicht sind Aufklärung und Schulung die besten Mittel, damit sich die Belegschaft eigenverantwortlich für SGU-Themen engagiert. Daher führen wir regelmässig Schulungen, Workshops und Regionalkonferenzen durch und stellen Onlinetools in fast allen Landessprachen zur Verfügung. Im Jahr 2018 wurden rund Schulungsstunden absolviert.

85 Umwelt Roche 81 Themen mit hoher Bedeutung in diesem Kapitel: Verantwortung für die Umwelt 1,9% Lärm 11,2% Emissionen ins Wasser 68,4% Emissionen in die Luft 8,3% Wasserverbrauch Ökobilanz von Roche ,7% Primärenergie 2,5% Mülldeponien Umweltauswirkungen verringern Wir messen die Umweltauswirkungen unserer Aktivitäten anhand der Ökobilanz-Methode, eines Punktesystems mit umweltrelevanten Parametern. 1 Mit dieser Methode können Belastungen der Ökosysteme auf globaler Ebene quantifiziert werden. Sie ermöglicht lokalen Managementteams zudem, für ihren jeweiligen Standort geeignete Umweltstrategien und -ziele zu entwickeln. Um die Umweltauswirkungen pro Mitarbeiterin und Mitarbeiter zu überwachen, wird die Gesamtpunktzahl zur Mitarbeiterzahl ins Verhältnis gesetzt. Unser strategisches Ziel lautet, die Ökobilanz von Roche zwischen den Jahren 2014 und 2019 um 10% zu verringern. Dieses Ziel haben wir bereits im Jahr 2016 erreicht, und seitdem streben wir zusätzlich eine jährliche Verbesserung von 2% an. Unsere Bemühungen, Energieverbrauch, Luftemissionen, Wasserverbrauch und chemische Abfälle zu reduzieren, haben im Jahr 2018 gegenüber dem Vorjahr zu einer weiteren Verbesserung der Ökobilanz um 3,3% geführt. Fünf-Jahres-Ziele 6, , ,79 5,60-3,6% -12,4% -20,1% -22,8% -3,5% -3,0% ,7% -9,8% ,6% 477-9,8% -10,5% 395-9,2% ,9% % Ökobilanz (Mio. Punkte/Mitarbeitenden), % Energieverbrauch (GJ (FFE#)/Mitarbeitenden), % Allgemeine Abfälle (kg/mitarbeitenden), % Wasserverbrauch (1 000 m 3 /Mitarbeitenden), # FFE: fossiles Brennstoffäquivalent nach Wasserknappheit gewichtet prozentuale Änderungen in Bezug auf 2014 bzw Ziel 1 Entwickelt vom Schweizer Bundesamt für Umwelt, dessen neueste Leitlinien wir erfüllen

86 82 Energieverbrauch senken Wir verfolgen beim Energiemanagement einen zweifachen Ansatz. Zum einen sind wir bestrebt, die Energieeffizienz an allen Standorten weltweit zu steigern. Dies senkt die Umweltbelastung, entlastet die Energieversorgungskette und spart Kosten. Zum anderen arbeiten wir daran, den Einsatz fossiler Brennstoffe und den Energieverbrauch zu reduzieren sowie den Anteil nachhaltiger Energiequellen zu erhöhen. Massnahmenpläne an allen Standorten fördern innovative Technologien und sehen die laufende Modernisierung unserer Infrastruktur vor, um die Energie effizienz zu steigern. Während unsere Verkäufe im Jahr 2018 um 7% gestiegen sind, ging der Energieverbrauch um 1,3% zurück. Der Verbrauch in Gebäuden und Anlagen (darunter fallen Gas, Heizöl, Abfall, Strom und Fernwärme) ist vergleichbar mit den Werten im Jahr Der Energieverbrauch aufgrund von Geschäftsflügen ging um etwa 4% zurück, ist aber immer noch für mehr als ein Fünftel des Energieverbrauchs von Roche verantwortlich. Energieverbrauch in Terajoule Unsere erfolgreichen Initiativen in den Bereichen Energieeinsparung und CO 2 -Reduzierung beruhen auf Massnahmen wie der Renovierung des hohen Kamins am Standort Basel. Die Energieeffizienz konnte von rund 85% auf 95% gesteigert werden, wodurch der jährliche CO 2 - Ausstoss um mehr als Tonnen reduziert wird. Dies verringert die Brennstoffkosten pro Jahr um rund CHF Weniger Emissionen dank Hybridfahrzeugen Seit dem Jahr 2016 hat Roche Diagnostics in Indianapolis mehr als 80% ihrer Fahrzeugflotte auf Hybridfahrzeuge umgestellt. Die neue Strategie trug dazu bei, den Kraftstoffverbrauch der Flotte zu reduzieren. Die Fahrzeuge verbrauchten im Jahr 2018 ungefähr 9% weniger Energie gegenüber dem Jahr Im Hinblick auf die Kohlendioxidemissionen konnte durch den Umstieg auf Hybridfahrzeuge der Ausstoss um etwa 13% reduziert werden. Anteil erneuerbarer Energie 15,0% 16,2% 18,5% 21,3% über 20,0% Energie: roche.com/de/ environment/ resources_and_ raw_materials Total (Scope 1* und Scope 2**) Energieverbrauch (Scope 1 und 2, in GJ/Mitarbeitenden)# Scope 3 Flugreisen * Scope 1: selbst erzeugte Energie (z. B. Gasverbrennung) ** Scope 2: zugekaufte Energie # Daten gesammelt durch Konzern abteilung SHE (GJ = Gigajoule) 85,0% 83,8% 81,5% Erneuerbar Nicht erneuerbar 78,7% 2018 unter 80,0% 2020 Ziel

87 Umwelt Roche 83 Energieverbrauch bei ausgewählten Energieträgern im Jahr % Kraftstoffverbrauch Geschäftsflüge 31% Elektrischer Strom... Die Verringerung unseres Energieverbrauchs hat für uns oberste Priorität. Die von uns genutzte Energie versuchen wir effizienter einzusetzen, zum Beispiel durch Wärmerückgewinnung. Wir fördern auch erneuerbare Energien, wo dies sinnvoll ist. und Erdgas 31% Video- und Telefonkonferenztechnik wurde an allen Standorten installiert und wird umfassend genutzt. Unsere Mitarbeitenden sind gehalten, bei notwendigen Geschäftsreisen den Zug zu nehmen und ihre Geschäftsreisetätigkeit zu mehreren Zielorten in einer Reise zusammenzufassen. 8% Kraftstoffverbrauch Fahrzeugflotten Unsere Firmenflotten bestehen aus Fahrzeugen, die weniger als 2 MJ pro Kilometer verbrauchen. Nachhaltiges Bauen bei Genentech Genentech berücksichtigt seit langem Nachhaltigkeits prinzipien bei der Planung und Entwicklung des Campus in South San Francisco (SSF) und verfolgt einen ganzheitlichen Ansatz, der sowohl «grüne» Gebäudearchitektur als auch Gesundheit und Wohlbefinden der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter umfasst. Seit 2010 hat Genentech die Treibhausgas emissionen der auf dem SSF-Campus verwendeten Energie um über 30% reduziert. Dies ist zum Teil auf die «grüne» Gebäudearchitektur zurückzuführen. Nachdem Genentech bereits die LEED-Gold-Zertifizierung für sein Gemeinschaftszentrum erhalten hat, strebt das Unternehmen die WELL-Gebäudezertifizierung an. Die Zertifizierung stellt, als eine der ersten ihrer Art, die Gesundheit, Produktivität und das Wohl befinden der Gebäudenutzer in den Vordergrund. Für ein weiteres neues Campusgebäude, das im Verlauf des Jahres 2018 eröffnet wurde, hat Genentech die LEED-Platinum- Zertifizierung erhalten. Dieses Gebäude ist Sinnbild für einige Neuerungen auf dem Campus, darunter die Nettoenergiebilanz von null. Die Solaranlage sowie die Warmwassersolaranlagen vor Ort erzeugen die gleiche Energiemenge, die das Gebäude jährlich verbraucht. Darüber hinaus zeigte eine während der Projekt planung durchgeführte Ökobilanz die Umweltvorteile der Holzkonstruktion des Gebäudes. Im Vergleich zum Stahlbau konnte die Kohlenstoffbilanz um 25% verbessert werden.

88 84 Emissionen von Treibhausgasen senken Der durch menschliche Aktivitäten bedingte Ausstoss von Treibhausgasen (THG) wie CO 2 wird für die Erderwärmung und den Klimawandel verantwortlich gemacht. Als eine der Quellen muss die Industrie angemessene Massnahmen ergreifen, ihre Emissionen zu senken. Internationale Abkommen wie das Pariser Abkommen, das Roche aktiv unterstützt, sowie nationale Gesetze geben hierfür Ziele und Zeitpläne vor. Roche hat im Jahr 2015 das eigene Ziel definiert, die Scope-1- und Scope-2-THG-Emissionen je Mit arbeitenden bis zum Jahr 2025 um 15% zu senken. Die Luftemissionen unserer Standorte sind auf einem sehr niedrigen Niveau. Luftemissionen in Tonnen VOCs* Feinstaub Stickoxide Schwefeldioxid * Flüchtige organische Verbindungen Emissionen: roche.com/de/ environment/ emissions_to_air_ and_to_water Unsere Emissionsstrategie sieht kontinuierliche Verbesserungen an unseren Produktionsstandorten vor, um im Einklang mit unseren Ökobilanzzielen Luftverschmutzung zu vermeiden bzw. zu verringern. Obwohl die Produktion von Roche infolge unseres stetigen Wachstums laufend zunimmt, wollen wir das in den vergangenen Jahren erreichte niedrige Emissions niveau halten. Durch den gesunkenen Brennstoffverbrauch für Heizung, Kühlung und Betrieb unserer Standorte konnten wir unsere Scope-1-THG-Emissionen um 1,9% verringern. Auch der THG-Ausstoss durch den Verbrauch fremdbezogener Energie (Scope 2) wurde um 2,3% reduziert. Seit dem Jahr 2010 wurden insgesamt Projekte durchgeführt, in deren Folge etwa Tonnen an CO 2 -Emissionen und etwa CHF 47,1 Millionen an Kosten vermieden wurden. Eine weitere Initiative von Roche zum Abbau von THG-Emissionen ist die verringerte Nutzung halogenierter Kohlenwasserstoffe, die unter anderem in Kühlanlagen enthalten sind. Da sie lange in der Atmosphäre verbleiben können, hat sich Roche verpflichtet, ihre Verwendung zwischen 2015 und 2020 um 20% zu senken. In Penzberg, Deutschland, haben wir gemeinsam mit lokalen Lieferanten neue Tech nologien unter Verwendung natürlicher Kältemittel entwickelt. Bislang konnten wir kg halogenierte Stoffe ersetzen und so Tonnen Kohlendioxid- Äquivalente vermeiden. Der Ansatz der umweltfreundlichen Kühlung wurde im Jahr 2018 von der Landesregierung ausgezeichnet. Halogenierte Kohlenwasserstoffe in Tonnen* Bestand 91,3 114,3 134,3 154,6 Verbrauch freigesetzt 2,2 1,3 2,7 1,8 * Globaler Bestand einschliesslich Chugai, Genentech und Ventana

89 Umwelt Roche Tonnen CO 2 -Emissionen konnten seit 2010 vermieden werden. Langfristig ist es unser Ziel, fossile und nukleare Energieträger vollständig durch Energie aus erneuerbaren Quellen zu ersetzen. An unserem Diagnostics-Standort in Suzhou, China, haben wir Photovoltaikmodule installiert, die fast 80% des Energiebedarfs des Verwaltungsgebäudes decken. Emissionen in CO 2 -Äquivalenten in Tonnen Scope 1 Ölverbrennung Halogenierte Kohlenwasserstoffe Scope 2 Nach Markt * Nach Standort * Gesamt (Scope 1 und nach Märkten) * Scope 3 Flugreisen Energieintensive Einrichtungen** Müll * Infolge veränderter Datenerhebung weicht diese Angabe von dem Wert für 2015 ab. ** Pressluft und Flüssigstickstoff

90 86 Wasserverbrauch und Abfall reduzieren Alle unsere Standorte mit hohem Wasserbedarf sind in wasserreichen Regionen angesiedelt und weisen keine diesbezüglichen Risiken auf. Dennoch führen wir Massnahmen zum Gewässerschutz und zur Senkung des Wasserverbrauchs durch, die sich an den örtlichen Gegebenheiten orientieren. So achten wir zum Beispiel an unseren Standorten in Kalifornien auf einen dürreresistenten Landschaftsbau. Andernorts sammeln und recyceln wir Wasser aus Kühltürmen und schaffen auf diese Weise ein geschlossenes System, um den Wasserverbrauch zu senken. Ein geringerer Wasserverbrauch ist wesent licher Teil unserer Umweltziele. Wasserverbrauch und -abgabe Wasserentnahme (in Millionen m 3 ) 16,6 15,9 18,2 18,9 Wasserverbrauch (in Millionen m 3 ) 3,4 3,0 3,1 3,5 In Kläranlagen eingeleitete Abwässer (in Millionen m 3 ) 5,8 5,8 5,7 7,8 Nach Behandlung in Gewässer eingeleitete organische Stoffe (in t) Nach Behandlung in Gewässer eingeleitete Schwermetalle (in kg) Effizienz auch im Umweltschutz Bei all unseren Aktivitäten streben wir danach, Abfälle zu vermeiden, zu reduzieren, wiederzuverwenden, zu recyceln oder zu verbrennen. Deponien lassen wir nur als letzte Entsorgungsart zu, und zwar ausschliesslich für inerte Materialien wie Schlacke oder Asche. Massnahmen zur Abfallvermeidung und -reduzierung sind nicht nur auf die Produktion beschränkt, sondern werden auch in allen anderen Bereichen bei Roche geprüft und umgesetzt. Wir streben nach ökologisch effizienten Lösungen, welche die Umweltbelastung senken und zugleich wirtschaftliche Vorteile wie etwa geringere Rohstoff- und Entsorgungskosten mit sich bringen. Deponierte oder verbrannte Abfälle in Tonnen Allgemeines Abfallaufkommen Chemieabfall Kontaminierte Erde * Bauschutt * Vor 2016 wurde diese Zahl nicht separat erhoben. Das Roche Innovation Center in Kopenhagen, Dänemark, presst seine Abfälle selber und verkauft sie dann an Recyclingunternehmen. Der Verkaufsertrag reicht aus, um die Kosten der Abfallpresse abzu decken. Durch das Recycling von Abfällen

91 Umwelt Roche 87 Bis zu Tonnen CO ² -Emissionen werden in Reagenzienherstellung und -transport über die nächsten 10 Jahre vermieden. entstehen keine Kohlendioxidemissionen, die im Zusammenhang mit Verbrennungsverfahren verursacht werden. Im Jahr 2018 wurden kg Karton und kg Papier gepresst und verkauft und damit etwa kg Kohlen dioxid vermieden. Die Initiative kam daher der Umwelt und dem Unternehmen zugute. Auch bei der Entwicklung neuer Systeme für die Diagnostik ist es wesentlich, die Umweltauswirkungen möglichst gering zu halten. Dank unseres innovativen Instrumentendesigns und unserer langen Erfahrung in der Testentwicklung können wir das Volumen der Reagenzien verringern und somit durch kleinere Reagenzträger den Abfall pro Test minimieren. Im Bereich Reagenzienherstellung und -transport werden wir mit den Konzepten cobas e pack und cobas c pack green in den kommenden zehn Jahren den CO 2 - Ausstoss um bis zu Tonnen vermeiden. Das entspricht dem Ausstoss von Flügen zwischen Basel und San Francisco. Diese Bemühungen spiegeln unsere Verpflichtungen im Bereich Product Stewardship wider. Unser Ziel ist es, die Auswirkungen unserer Produkte und Geräte auf die Sicherheit, Gesundheit und Umwelt zu minimieren. Unsere Aktivitäten helfen auch, die Forderung der Kunden nach umweltfreundlicheren Produkten und Liefer ketten zu berücksichtigen und die Besorgnis der Öffentlichkeit über Chemikalien und pharmazeutische Substanzen in der Umwelt zu adressieren. Pharmazeutische Substanzen in der Umwelt Spuren pharmazeutischer Wirkstoffe können auf verschiedenen Wegen in die Umwelt gelangen: durch den Produktionsprozess, die unsachgemässe Entsorgung von Arzneimitteln oder natürliche Stoffwechselprozesse der Patientinnen und Patienten nach der Medikamenten einnahme. Wir tragen der Sorge um mögliche Umweltbelastungen durch Arzneimittel Rechnung, indem wir sämtliche Produkte über ihren gesamten Lebenszyklus hinweg auf ökologische Auswirkungen untersuchen. Die monoklonalen Antikörper MabThera/Rituxan, Herceptin, Avastin, Perjeta und Lucentis von Roche haben im Berichtsjahr Verkäufe von CHF 25,0 Milliarden generiert. Sie gehören zu einer Klasse pharmazeutischer Wirkstoffe, die laut Richt linie der Europäischen Arzneimittel- Agentur nicht auf Umweltrisiken geprüft werden müssen. Durch ihre geringe Ausscheidungsrate stellen sie keine grössere Gefahr für Kläranlagen und Ober flächengewässer dar und werden deshalb als ökologisch unbedenkliche Wirkstoffe eingestuft. Alle chemischen Produkte von Roche hingegen werden einer strengen Umweltrisikoprüfung unterzogen. Produktverantwortung: roche.com/de/ environment/ product_ stewardship

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93 Gesell schaft liches Engagement Roche 89 Unser langfristiges und nachhaltiges gesellschaftliches Engagement Für einen Wandel zum Besseren nutzen wir unterschiedlichste Formen der Zusammenarbeit. Wir mobilisieren Ressourcen und geben Impulse, um das Gemeinwesen vor Ort nachhaltig zu stärken. Beim jährlichen Roche Children s Walk werden Spenden gesammelt, die weltweit Projekte zur Förderung von Ausbildung und Gesundheit unterstützen. Im Jahr 2018 konnten neun Mitarbeitende von Roche bei einem Besuch von Selam Children s Villages in Äthiopien mit eigenen Augen sehen, was sich mit gut investierten Mitteln bewirken lässt.

94 90 Der Weg zu einer starken Gesellschaft Eine Mutter, die im Roche Children s Centre in Mumbai lebt, lernt Stickarbeiten anzufertigen. Hier können sich Eltern in Arbeitsgruppen neue Fähigkeiten aneignen, um damit das Familieneinkommen zu verbessern. Wir betrachten die Stärkung lokaler Gemeinschaften an unseren Standorten als unsere gesellschaftliche Pflicht. Daher engagieren wir uns für humanitäre und soziale Projekte, fördern Forschung und Ausbildung, Kunst und Kultur und bieten nachhaltige Katastrophenhilfe. Roche unterstützt sowohl Projekte internationaler Hilfsorganisationen als auch lokale Initiativen in Zusammenarbeit mit nationalen Hilfsorganisationen, da diese die Bedürfnisse vor Ort am besten kennen. Einen nachhaltigen Beitrag zu leisten erfordert Zeit. Deshalb bauen wir dauerhafte Partnerschaften auf, die sich Schritt für Schritt entwickeln können. Unser Ansatz wurde auch im Jahr 2018 wieder mit einer erstklassigen Platzierung in der Kategorie Corporate Citizenship and Philanthropy der Dow Jones Sustaina bility Indices gewürdigt. Was bei aller Anerkennung letztlich jedoch zählt, ist, dass die Projekte Früchte tragen und Ressourcen gut eingesetzt werden. Deshalb bündeln unsere Mitarbeitenden beim jährlichen Roche Children s Walk ihre Kräfte und sammeln Spenden für lokale Projekte. Im Jahr 2018 haben Mitarbeitende in 74 Ländern an der Aktion teilgenommen. Die eingenommene Spenden summe wird von Roche jedes Jahr auf das Doppelte auf gestockt, sodass im Jahr 2018 mehr als CHF 1 Million für Kinderhilfs projekte aufgebracht wurde. Umfassende Versorgung für krebskranke Kinder Eines der geförderten Projekte ist die Partnerschaft mit den St Jude India ChildCare Centres. Sie bieten Unterkunft und Versorgung für Kinder, die eine Krebs therapie erhalten. In Ländern wie Indien erfordert es oft mehr als die reine kommerzielle Bereitstellung von Produkten, um den Zugang zu Therapien sicherzustellen. Man muss ein Umfeld schaffen, in dem Patientinnen und Patienten eine Behandlung beginnen und auch zu Ende führen

95 Gesell schaft liches Engagement Roche 91 Themen mit hoher Bedeutung in diesem Kapitel: Gesellschaftliches Engagement Nachhaltige Gesundheitsversorgung Aufklärung über Krankheiten und deren Behandlung können. Obwohl das Tata Memorial Hospital in Mumbai die Krebsbehandlung für Kinder subventioniert und teils sogar kostenlos anbietet, ist die Abbruchrate sehr hoch. Dies liegt daran, dass zwei Drittel der Patientinnen und Patienten von weit her kommen und sich keine Unterkunft in Mumbai leisten können. Ohne Dach über dem Kopf und von ihrer Krankheit und der Chemotherapie geschwächt, sind diese Kinder anfällig für Infektionen, was ihren Kampf gegen Krebs erschwert. Roche hat im Jahr 2016 ein Zentrum auf dem St-Jude-Campus in Mumbai eröffnet. Es bietet zwölf krebskranken Kindern und ihren Familien eine saubere und sichere Unterkunft, wo sich die Kinder während der Behandlung zu Hause fühlen können und ausserdem Verpflegung, Aufklärung und Beratung erhalten. Neben der finanziellen Hilfe von Roche bieten Mitarbeitende vor Ort ehrenamtlich Freizeitaktivitäten für die Kinder an, wie Tanzstunden oder Vorlesen. Durch diese Partnerschaft ist die Abbruchrate von Krebsbehandlungen bei Kindern in Mumbai seit dem Jahr 2016 von 30% auf 5% gesunken. Alle 111 Kinder, die bisher ein vorüber gehendes Zuhause in dem von Roche unterstützten Zentrum gefunden haben, führten ihre Behandlung zu Ende. Aufgrund dieses Erfolgs haben wir die Partnerschaft mit St Jude India erweitert und im Jahr 2018 ein zweites Zentrum im Osten von Assam eröffnet. Zudem stellte Roche einen Infobus bereit, der an allen St-Jude- Zentren im Bundesstaat Maharashtra ein berufliches Grundlagentraining für Eltern anbietet. Kontakt zu lokalen Gesundheitssystemen Während die Allianz mit St Jude India gerade erst aufblüht, ist eine andere Partnerschaft von Roche fast schon legendär. Der Phelophepa-Gesundheitszug besteht seit 24 Jahren und zählt zu den erfolgreichsten humanitären Projekten in Südafrika. Mit einer ärztlichen Einrichtung und Apotheke an Bord bietet Phelophepa medizinische Grundversorgung und Aufklärung für benachteiligte Bevölkerungsgruppen in abgelegenen Regionen. Seit einigen Jahren sind zwei Züge 36 Wochen im Jahr unterwegs und besuchen in dieser Zeit bis zu 70 abgelegene Ortschaften. In den 24 Jahren seit Bestehen des Projekts wurden mehr als sechs Millionen Patientinnen und Patienten behandelt und mehr als Medikamente verordnet. Senkung der Abbruchrate von Krebsbehandlungen bei Kindern in Mumbai seit 2016 von 30% auf 5%

96 92 Potenzial entfalten und Talent fördern Bildung kann den Teufelskreis der Armut durchbrechen. Indem Kinder die notwendigen Fähigkeiten erwerben, können sie ihre Lebensumstände aus eigener Kraft verbessern. Deshalb sind viele Hilfsprojekte von Roche mit Bildungsinitiativen verknüpft. Dazu wählen wir sorgfältig lokale Partner aus, die den Menschen Werte wie Integrität, Fairness, Verantwor tung und Transparenz vermitteln. Im Jahr 2018 konnten neun der besonders grosszügigen Spender des Children s Walk einen dieser Partner besuchen und in den Selam Children s Villages in Äthiopien mit eigenen Augen sehen, welchen Nutzen die Spenden stiften. Rund um die Welt... Die Hilfsorganisation Selam bietet Waisenkindern in Äthiopien Unterkunft und umfassende Versorgung, damit sie sich gut entwickeln und eigenständig werden können. Kinder und Jugendliche jeden Alters, die teils aus armen Verhältnissen in der näheren Umgebung stammen, werden hier in erstklassigen Schulen und Ausbildungszentren unterrichtet. Roche unterstützt bei diesem Projekt 110 Kinder. Davon leben 60 in insgesamt fünf Waisenhäusern in Addis Ababa City, Yeka Sub City, Kotebe, Wereda und Bole Sub City, die von Hausmüttern geleitet werden. Die anderen 50 absolvieren in Schulungszentren von Selam eine Ausbildung. Wir wollen diesen jungen Menschen den finanziellen Druck nehmen, damit sie sich voll auf ihre Ausbildung konzentrieren können. Alle bisherigen Absolventen haben nach ihrem Abschluss sehr schnell eine Anstellung gefunden. Aus weiteren Mitteln des Projekts werden Renovierungs arbeiten durchgeführt und die Arbeitsbedingungen der lokalen Arbeitskräfte verbessert. Darüber hinaus unterstützt Roche in Äthiopien im Rahmen eines Schulförderprogramms von UNICEF mehrere Initiativen, die allesamt die Gunst des äthiopischen Bildungsministeriums geniessen. Unter anderem fördern wir ein Kinderprojekt, bei dem jüngere Kinder von älteren auf die Schule vorbereitet werden. Auf diesem Weg haben im Jahr 2018 insgesamt Kinder mit Hilfe von Roche eine Frühförderung erhalten.... und direkt nebenan Daneben fördert Roche auch die Ausbildung im nahen Umfeld unserer Standorte. Mit vielfältigen Projekten wollen wir das Interesse junger Menschen an naturwissenschaftlichen und technologischen Themen wecken. Seit dem Jahr 2009 ist Roche Gründungssponsor des zentralen Think-Tank-Programms International Swiss Talent Forum, bei dem sich junge Menschen aus der ganzen Welt mit langfristigen globalen Themen beschäftigen. Das Forum bringt Studierende mit Experten, Entscheidungsträgern und Querdenkern zusammen und schafft so Raum für Austausch und Innovationen, um Antworten auf brisante Fragen von globaler Bedeutung zu finden. Im Berichtsjahr haben sich 70 junge Menschen im Alter von 18 bis 22 Jahren aus 22 Ländern getroffen, um neue Lösungsansätze für die Zukunft des urbanen Lebens zu suchen: Wie können Städte ihr schnelles Bevölkerungswachstum bewältigen? Und wie können sie autarker werden? Das Thema beim Swiss Talent Forum 2019 lautet «Künstliche Intelligenz».

97 Gesell schaft liches Engagement Roche 93 > Schülerinnen und Schüler beteiligten sich an dem vierjährigen Futurelab- Programm im Schuljahr Futurelab ist eine gemeinsame Initiative von Genentech und dem Schulbezirk South San Francisco in den USA. Sie soll Heranwachsende vom Kindergarten bis zur zwölften Klasse motivieren, sich mit naturwissenschaftlichen, technischen und mathematischen Themen zu beschäftigen. Die jüngste Initiative im Rahmen von Futurelab ist Science Garage ein vierjähriges Biotech-Programm für Schülerinnen und Schüler der Highschool, um das Gebiet der Biotechnologie kennenzulernen. Science Garage beginnt mit einer dreiwöchigen Lerneinheit, die in den regulären Biologieunterricht der neunten Klasse integriert ist. Im Schuljahr 2018 wurde von den Schülerinnen und Schülern ein Experiment im Bereich klassische Genetik und Gen-Identifizierung durchgeführt. Viele der Teilnehmenden zeigten grosses Interesse an dem Gebiet, und 25% von ihnen belegten weitere Wahlfächer im Rahmen des Biotech-Programms. Im Laufe von zwei Jahren lernen sie diverse Konzepte, Labortechniken und Berufsmöglichkeiten in der Biotech-Branche kennen. Jedes Jahr beteiligen sich über Schülerinnen und Schüler des Schulbezirks an dem insgesamt vierjährigen Programm. Neben 14 festen Lehrpersonen für die Kurse enga gieren sich laufend mehr als 100 Mitarbeitende von Genentech als freiwillige Lehrkräfte für jeweils einen Monat. Sie schaffen damit eine Win-win Situation: Für 66% von ihnen sind Programme wie Science Garage ein Grund, um bei Genentech zu bleiben, und 86% gaben an, sie hätten durch ihren Lehreinsatz neue Fähigkeiten entwickelt. Know-how und Erfahrungen austauschen Bei Mikro-Entsendungsprogrammen bündeln Mitarbeitende von Roche und lokale Hilfsorganisationen ihre Kompetenzen, um neue Fähigkeiten zu entwickeln und gemeinsam mehr zu bewegen. In Kooperation mit der Organisation B360, welche die Zusammenarbeit zwischen Afrika und Europa fördert, gingen im Jahr 2018 drei Mitarbeitende von Basel als Gastdozenten an eine namibische Partneruniver sität von Roche, die Namibia University of Science and Technology (NUST) in Windhoek. Zwei Spezialisten leiteten einen Workshop im Bereich Environmental Health Science, bei dem sie 14 junge Kolleginnen und Kollegen mit praktischen Übungen unterstützten. Ein Mitarbeiter unterrichtete 350 Studierende zum Thema Logistik und Supply Management. Diese Aktivitäten wurden in enger Zusammenarbeit mit der Universität durchgeführt. Dabei wurden konkrete Geschäftsfälle in den Lehrplan integriert und die Arbeitsmarktfähigkeit und ein nachhaltiger Wissenstransfer unterstützt.

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99 Unter nehmerische Verantwortung Roche 95 Verpflichtung zur unternehmerischen Verantwortung Hohe ethische Standards leiten unser Handeln und sind Grundlage unseres Erfolgs. Unternehmerische Verantwortung ist nicht nur massgebend in unserer Zusammenarbeit mit Anspruchsgruppen und der Gesellschaft, sondern für alle unsere Aktivitäten. Wir arbeiten eng mit unseren Partnern im Bauwesen zusammen, um die Nachhaltigkeit unseres Geschäfts zu gewährleisten.

100 96 Eine Frage der Firmenkultur Compliance-Regeln sind in unsere alltägliche Arbeit integriert und wirken sich positiv auf die Geschäftstätigkeit aus. Unser Ansatz: roche.com/de/ approach Die Erwartungen sind klar: Patientinnen und Patienten, medizinische Fachkräfte, Behörden und die Gesellschaft vertrauen darauf, dass wir ethisch und verantwortungsbewusst handeln, nicht nur um gesetzlichen Pflichten nachzukommen, sondern um unseren eigenen Werten gerecht zu werden. Integrität bei der Arbeit wird von jeder Mitarbeiterin und jedem Mitarbeiter gefordert. Sie müssen Risiken unethischen Verhaltens in ihrem Verantwortungsbereich beurteilen, vermeiden oder abschwächen und das Verhalten entsprechend korrigieren. Dieser Rahmen fördert eine Kultur der Integrität bei der täglichen Arbeit und damit Compliance. Grauzonen beleuchten Im Rahmen unseres Compliance-Managements fördern wir wirkungsorientierte Entscheidungen, die in unsere Geschäftsprozesse integriert sind. Dazu vereinfachen wir Prozesse und befolgen das Prinzip «vertrauen, aber auch überprüfen». Die Mitarbeitenden sind sich dabei nicht selbst überlassen, sondern werden von einem Netzwerk von Compliance Officers unterstützt. Als Repräsentanten unserer Organisation und als Vorbild für Mitarbeitende tragen die General Managers (GMs) entscheidend zum ethischen Verhalten in ihren Teams bei. In den letzten Jahren wurden auf die

101 Unter nehmerische Verantwortung Roche 97 Themen mit hoher Bedeutung in diesem Kapitel: Compliance Vermeidung von Arbeitsunfällen Wirksamkeit und Sicherheit von Medikamenten; Arzneimittelfälschungen Datentransparenz bei klinischen Studien Unterstützung von Patientenorganisationen Supply Chain Management Konzerngesellschaften abgestimmte Compliance- Einführungsprogramme für neue GMs implementiert, in denen entsprechende Themen anhand von Praxisbeispielen erörtert werden. GMs sollen auf diese Art eine Unternehmenskultur fördern, in der alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter dafür verantwortlich sind, im Rahmen ihrer Tätigkeit korrekt zu handeln. Ein weiteres Beispiel für Compliance als integralen Bestandteil des Unternehmens ist ein Fragebogen zur Beurteilung des Compliance-Status, welcher in Frankreich erarbeitet wurde. Dieser Fragebogen hilft Compliance Officers und dem Management, den Compliance-Status der entsprechenden Organisation zu evaluieren und spezifische Compliance-Themen mit verschiedenen Teams zu diskutieren. Die Führungskräfte als Compliance-Verantwortliche beurteilten sich selbst anhand von 13 Kriterien, z. B. Speak-up- Kultur, Kommunikation oder das Vorgehen bei Compliance- Verstössen. Eine angepasste Version des Fragebogens dient nun als Instrument für Ländergesellschaften, um Compliance- Risiken und entsprechende Prioritäten zu identifizieren. Wegweisend bei der Integration digitaler Tools Für einen einfacheren Zugang zu relevanten Infor mationen über Compliance setzen wir vermehrt auf digitale Hilfsmittel. So können beispielsweise in Lateinamerika die Herausforderungen einer heterogenen Region hinsichtlich Gesetzgebung, Ländergrösse und Marktmerkmalen nur bewältigt werden, wenn innovative Lösungen für medizinische Entscheidungen und Dienstleistungen vorhanden sind. Mit der Unterstützung von IT-Mitarbeitenden wurde eine Plattform für Interaktionen mit medizinischen Fachkräften (HCPs) entwickelt. Sie enthält den Genehmigungsprozess sowie die Dokumentenablage für die verschiedenen Interaktionen. Die Plattform unterstützt die Diagnostics-Ländergesellschaft in Panama bei ihren Interaktionen mit HCPs in den Ländern Mittelamerikas und der Karibik, und dieses Konzept wird nun für andere Gesellschaften bei Diagnostics und Diabetes Care evaluiert. Ausgehend von einer Idee von Roche Pharma Mexiko steht den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern von Pharma, Diagnostics und Diabetes Care in ganz Lateinamerika eine Compliance-App zur Verfügung. Auf Knopfdruck können die Vertriebsmitarbeitenden Informationen über wichtige Compliance-Kriterien und andere Anforderungen abrufen. Die App kann auch als Hilfsmittel zur Analyse und Planung von Compliance-Programmen eingesetzt werden. Compliance Im Jahr 2018 nutzten 131 Mitarbeitende die Roche SpeakUp Line, die in 53 Sprachen und 103 Ländern verfügbar ist. Über das Meldesystem für Verstösse gegen die Geschäftsethik wurden dem Chief Compliance Officer insgesamt 601 vermutete Verfehlungen gegen den Verhaltenskodex gemeldet. Davon erwiesen sich 246 als unbegründet, 245 als begründet. 110 sind noch Gegenstand von Untersuchungen. Wegen unethischen Verhaltens wurden 19 Arbeitsverhältnisse beendet und 94 Vereinbarungen mit Geschäftspartnern gekündigt.

102 98 Betriebliche Sicherheit gewährleisten Als Teil einer nachhaltigen Entwicklung strebt Roche kontinuierliche Verbesserungen in den Bereichen Arbeitssicherheit und -gesundheit an. Im Laufe der Jahre haben wir zahlreiche Initiativen ergriffen, um unsere Erfolgsbilanz in den Bereichen Unfallverhütung und Gesundheit weiter zu verbessern. Dies führte zu einer konstant niedrigen Zahl von Unfällen (siehe Grafik), wovon die meisten durch Ausrutschen oder Stolpern verursacht wurden. Da unsere Unfallrate so niedrig ist, kann ein einzelner Unfall, der zu einer längeren Abwesenheit führt, zu Schwankungen in der Unfallrate führen. Wir haben uns erreichbare, aber ehrgeizige Ziele gesetzt und an allen Produktionsstandorten sowie an vielen anderen Standorten, gemessen am Risikograd, Gremien für Sicherheit und Gesundheit gebildet. Sicherheit und Gesundheit von Mitarbeitenden 0,150 0,179 0,062 0, ,061 0, ,173 0,059 0, Krankheitsrate mit Ausfallzeit Unfallrate mit Ausfallzeit 0,174 0,053 <0,06* 0, Roche-Unfallrate Arbeitsunfälle (Anzahl) Durch Unfälle verlorene Arbeitstage pro Jahr * 3-Jahres-Durchschnitt <0,32 <0,5* 2020 Ziel Wir sind auf gutem Weg, unsere mittelfristigen Ziele für den Zeitraum zu erreichen. Die Gesundheit und das Wohl der Mitarbeitenden von Roche und unseren Geschäftspartnern haben immer oberste Priorität. Daher wird von unseren Geschäftspartnern erwartet, dass sie unsere hohen Standards erfüllen. Diese Strategie trägt nun Früchte: Seit der Errichtung des neuen Diagnostics- Standorts im chinesischen Suzhou im Jahr 2015 wurden sieben Millionen Arbeitsstunden ohne meldepflichtige Unfälle geleistet. Verantwortungsvoller und vorausschauender Umgang mit Chemikalien Im Juni erfüllte Roche eine verbindliche Anforderung aus der EU-Verordnung zur Registrierung, Bewertung, Zulassung und Beschränkung chemischer Stoffe (REACH): Alle Altstoffe mit einem Volumen von über einer Tonne pro Jahr wurden registriert. Roche befolgt seit jeher mehr als nur die gesetzlichen Anforderungen für Chemikalien. So haben wir beispielsweise ein Pilotprojekt mit der Europäischen Chemikalienagentur (ECHA) und Partnerunternehmen gestartet, um archivierte Daten für die Wissenschaft zugänglich zu machen. Dies wird u. a. helfen, das Wissen über Toxizität chemischer Substanzen zu erhöhen. Damit kann die Anzahl von Tierversuchen verringert werden, die sonst nötig gewesen wären, um jene Erkenntnisse zu gewinnen. Eine weitere Initiative betrifft von der ECHA gelistete besonders besorgniserregende Stoffe (SVHC). Wir haben uns freiwillig das Ziel gesetzt, diese Stoffe innerhalb von zehn Jahren nach Erscheinen auf der Liste weder in unseren Produkten noch Prozessen weltweit einzusetzen, soweit dies technisch möglich ist.

103 Unter nehmerische Verantwortung Roche 99 Schutz vor Schädigung und Manipulationen Die Digitalisierung ist integraler Bestandteil unseres Sicherheitskonzepts. Digitale Lösungen wurden in den Bereichen der Produkt- sowie Reisesicherheit eingesetzt. So ermöglicht beispielsweise unser Travel- Tracker- System, Reisende im Notfall schnell zu identifizieren. Das Sicherheitsteam bei Roche kann Kolleginnen und Kollegen vor Ort per und SMS kontaktieren. Im Jahr 2018 haben wir 54 Ereignisse bearbeitet und 860 Menschen weltweit unterstützt. Gefälschte Arzneimittel enthalten möglicherweise keine Wirkstoffe, können sogar Schadstoffe aufweisen, nennen falsche Dosierungen oder sind unsachgemäss verpackt und etikettiert. Patientinnen und Patienten sind so dem Risiko von Therapieversagen und gefährlichen Nebenwirkungen ausgesetzt. Das derzeitige Welthandelssystem macht es möglich, gefälschte Produkte in die reguläre Lieferkette einzuschleusen. Um Gegenmassnahmen zu koordinieren, wirken wir bei internationalen Strafermittlungen mit. Roche, Genentech und Chugai sind Mitglieder des Pharmaceutical Security Institute, das eine Datenbank mit mehr als Fälschungsfällen betreibt. Anhand des Datenvergleichs können verdächtige Logistik unternehmen bzw. Distributoren ermittelt und den Strafverfolgungsbehörden gemeldet werden. Im Jahr 2018 hat Roche 377 Verdachtsfälle abgeschlossen; davon erwiesen sich 142 als begründet. Darüber hinaus nutzen wir unsere Möglichkeiten in der Analytik, um Proben von Fälschungen zu unter suchen. Neben der Bestimmung der Inhaltsstoffe der vermeintlichen «Medikamente» analysieren Wissenschaftler die Druckfarbe auf Verpackung und Beipackzetteln, Folien und Papier. Wir untersuchen in verschiedenen Ländern aufgetauchte Fälschungen, um zu ermitteln, ob sie aus derselben Quelle stammen. Wir setzen verschiedene Strategien zur Bekämpfung von Produktfälschungen ein und helfen damit, die Qualität unserer Produkte sicherzustellen. All dies, die Sensibilisierung der Behörden sowie strengere Vorschriften tragen dazu bei, eine sichere Versorgung der Patientinnen und Patienten mit Arzneimitteln zu gewährleisten. Sicherung des kontinuierlichen Geschäftsbetriebs Im September 2017 hinterliess der Hurrikan Maria in Puerto Rico eine Spur der Verwüstung. Auf der Insel befindet sich eine der drei Produktionsstätten von Roche Diabetes Care für Glukoseteststreifen. Der Sturm beeinträchtigte Mitarbeitende und den dortigen Standort, der von einem Stromausfall und von Schäden an der Infrastruktur betroffen war. Eine wesentliche Herausforderung nach dem Sturm war die IT-Anbindung, insbesondere an das Netzwerk von Roche. Alle unsere Mitarbeitenden arbeiteten mit Hochdruck daran, die Auswirkungen so gering wie möglich zu halten. Dank Prozessen, die unser Netzwerk stabilisieren, konnten wir einen Lieferengpass unserer Produkte vermeiden. Heute ist die Konzerngesellschaft in Puerto Rico wieder voll funktionsfähig. Anti-Counterfeiting: roche.com/de/anticounterfeiting

104 100 Nachhaltige Partnerschaften entwickeln Patientinnen/ Patienten: roche.com/de/ patientorganisations ForPatients: forpatients.roche.com Position RWD: roche.com/rwd Menschenrechte: roche.com/de/ approach/human_ rights Roche hat im Jahr 2018 die Richtlinien über die Zusammen arbeit mit Patienten aktualisiert, um diese Partnerschaften nachhaltig zu verbessern. Diese Leitlinien berücksichtigen, dass Patientinnen und Patienten den Behandlungsprozess vermehrt mitbestimmen und sich verstärkt zu Themen äussern. Der Begriff «Patienten» umfasst in diesen Richtlinien auch Patientenorganisationen, Patientengruppen, Patientenver einigungen, Patientenvertretungen, Patientengemeinschaften, Patienten experten, Onlineforen von Patienten, Fami lienan gehörige und Pflegekräfte. Nur durch die Kommunikation mit Patientinnen und Patienten können wir deren Bedürfnisse genau verstehen. Ihre Perspektive hilft uns bei der klinischen Entwicklung, zum Beispiel um für Studien sinnvolle Endpunkte festzulegen. Dies widerspiegelt sich auch auf der neuen Patientenplattform ForPatients, die allgemein verständliche Informationen über Krankheiten und Studien bietet. Pflegekräfte und Teilnehmende können so mit Standorten klinischer Studien einfacher in Kontakt treten. Achtung der Privatsphäre und des Datenschutzes Wir sind der Ansicht, dass der Zugang zu Daten aus der medizinischen Praxis (Real-World-Daten, RWD) und deren legitime Nutzung den Patienten zugutekommen, solange ein angemessener Schutz gewährleistet ist. Bei all unseren Interaktionen mit Betroffenen oder anderen Interessengruppen müssen wir deren Privatsphäre respektieren. Im Jahr 2018 haben wir unsere Richt linien zum Daten schutz an die neue Datenschutz- Grundverordnung (DSGVO) der EU angepasst. Wir haben Prozesse beur teilt und einen Plan erarbeitet, damit alle Anforderungen der DSGVO erfüllt werden. Roche entwickelte unter Mitwirkung vieler Interessen gruppen ein Positions papier zum Thema RWD. Es erklärt, warum ein grosser Mehrwert für Patienten und andere Interessen gruppen in der Nutzung von RWD liegt, wie Roche diese Daten erhält und sie in ihren Aktivitäten nutzt. Ziel ist es, den Datenschutz zu gewährleisten und, dank der Nutzung von Daten, medizinische Innovation zu fördern. Versorgung sichern und Menschenrechte schützen Wir folgen den Leitsätzen der Vereinten Nationen für Wirtschaft und Menschenrechte. Dabei beurteilen wir die Risiken potenzieller Verstösse, schärfen das Bewusst sein, betonen die Sorgfaltspflicht, stärken die rechtlichen Vorgaben, beteiligen uns an kollektiven Massnahmen und pflegen eine transparente Kommunikation. Im Jahr 2018 haben wir mit Vertretern verschiedener Funktionen bei Roche eine Risikobewertung bezüglich Menschenrechten durchgeführt, die vom Nachhaltig keits- Komitee des Konzerns unterstützt wurde. Wir haben Menschenrechte und damit verbundene Risiken identifiziert, gegen die verstossen werden könnte. Um das Bewusstsein für dieses Thema zu schärfen, haben wir ein Video für unsere Mitarbeitenden produziert, das unser Anliegen auf den Punkt bringt: «Achten Sie in Ihrem Einflussbereich darauf, dass die Menschenrechte respektiert werden.» Zudem haben wir die Risikobeurteilung des Lieferantennetzwerks vertieft und unsere rund geschäftskritischen Lieferanten bewertet. Im Jahr 2018 haben wir die Zusammenarbeit mit unseren Partnern ausgebaut und kritische Lieferanten der zweiten Stufe identifiziert und einer Risikobeurteilung unterzogen. Wir haben Länder und Branchen mit bekanntermassen erhöhtem Risiko von Menschenrechtsverletzungen beobachtet. Insgesamt ermittelten wir mehr als 50 Lieferanten mit hohem Risiko, u. a. Lagerbetreiber in Nigeria und Thailand und Zeitarbeits firmen in

105 Unter nehmerische Verantwortung Roche 101 Unser Ansatz zum Schutz von Menschenrechten Benchmark-Analyse Bewusstsein schärfen Rechtliche Vorgaben stärken Transparente Kommunikation Risiken bewerten Sorgfalt bei Überprüfungen anwenden Kollektive Massnahmen Mexiko. Wir haben sichergestellt, dass unsere geschäfts kritischen Lieferanten mit diesen Unternehmen Risikominderungspläne vereinbart haben. Roche führte, mit Unterstützung von Auditfirmen, bei Lieferanten 126 Bestätigungsbesuche durch. Dabei haben wir mehr als 100 Auffälligkeiten bei den Arbeitsbedingungen festgestellt, z. B. zu viele und schlecht bezahlte Überstunden, zu wenig Ruhetage und unzureichende Sozialleistungen. Gemeinsam mit den Lieferanten wurden Lösungen erarbeitet. Beispielsweise offenbarte ein chinesischer Lieferant für Produktionsanlagen unbefriedigende Standards in den Bereichen Arbeitsbedingungen, Gesundheit, Sicherheit sowie Umwelt. Einige Mitarbeitende arbeiteten zu lange, oder sie erhielten unzureichende Schulungen in SGU 1, und man führte keine regelmässigen Brandschutzübungen durch. Korrekturmassnahmen wurden erfolgreich eingeleitet. Fokus auf Fähigkeiten Durch die Anerkennung der Menschenrechte wird sichergestellt, dass Menschen mit Würde behandelt werden. So fördert beispielsweise das RocheAbility- Netzwerk die Integration von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern mit Behinderungen in Basel und Kaiseraugst. Dabei wird die Zusammenarbeit mit integrativen Anbietern gefördert, z. B. mit dem Bürgerspital Basel, das wichtige Dienstleistungen für uns erbringt. Mit der Einführung eines integrativen Prak tikum programms in Basel und Kaiseraugst möchte die lokale Organisation auch mehr Vielfalt in der Belegschaft fördern. Das Praktikum steht Menschen mit unterschiedlichen Behinderungen offen, von körper lichen Behinderungen bis hin zu neurologischen Erkrankungen. Unser Austausch mit politischen Institutionen Wir sind überzeugt, dass eine verantwortungsbewusste, konstruktive Form der Lobbyarbeit den Interessen aller Beteiligten und der Gesellschaft als Ganzes dient. Wir informieren Regierungsvertreter und kooperieren mit ihnen, um auf die Probleme in der Gesundheitsbranche aufmerksam zu machen, diese anzugehen und die rechtlichen Rahmenbedingungen zu verbessern. Im Jahr 2018 haben wir unsere Leitlinien für die Zusammenarbeit mit öffentlichen Amtsträgern aktualisiert. Wo gefordert, veröffentlicht Roche Zuwendungen und unterzeichnet das Transparenzregister der Behörden. In der Schweiz haben wir im Jahr 2018 rund CHF 8,7 Millionen für Branchenverbände, Handelskammern und Gewerkschaften sowie Spenden an politische Parteien auf Kantons- und Bundes ebene zur Verfügung gestellt. Letztere bewegen sich jeweils im niedrigen fünfstelligen Frankenbereich und belaufen sich auf insgesamt rund 3% aller Beiträge und Spenden. Öffentliche Meinungsbildung: roche.com/de/ public-policy 1 SGU = Sicherheit, Gesundheits- und Umweltschutz

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107 Unternehmerische Verantwortung Roche 103 Dr. Nicole Gusset, SMA Schweiz «Victoria hilft mir, die Stimme der Patienten hörbar zu machen.» Bei meiner Tochter Victoria wurde im Jahr 2011, ein Jahr nach ihrer Geburt, spinale Muskelatrophie (SMA) diagnostiziert. Als Mutter eines Kindes mit SMA wird einem in jeder Hinsicht sehr viel abverlangt: Gefühle, Zeit, Energie, Geld. SMA wirkt sich auf alle Lebensbereiche aus und kennt kein Pardon. Die heimtückische Krankheit versucht ständig, dir dein Kind zu entreissen; man selbst versucht, ihr immer einen Schritt voraus zu sein. Bald nach der niederschmetternden Diagnose wollte ich dazu beitragen, dass Arzneimittel entwickelt werden, die den Patientinnen und Patienten wirklich helfen. Für diesen Kampf brauchte ich Know-how und Partner. Also habe ich die Patientenorganisation SMA Schweiz gegründet, die sich SMA Europe angeschlossen hat. Meine Familie gibt mir grossen Rückhalt, und vor allem Victoria motiviert mich Tag für Tag. Sie hilft mir, die Stimme der Betroffenen bei der Medikamentenentwicklung hörbar zu machen und in Diskussionen und Entscheidungen einfliessen zu lassen. SMA Schweiz kooperiert eng mit allen, die an der Arzneimittelentwicklung beteiligt sind. Der Input der Patientinnen und Patienten ist dabei auf sämtlichen Ebenen wesentlich. In der Zusammenarbeit mit Pharma unternehmen bringen wir unser Know-how in Arbeitsgruppen und Beiräten ein, unter anderem für Prüfpläne, klinische Studien und die Kommunikation. Dies kann nur dann gut funktionieren, wenn Ziele klar formuliert sind und Einblick in interne Prozesse besteht. Dann können wir nachvollziehen, wann und wo Input gefragt ist. Nur wenn offen kommuniziert wird und Patientenorganisationen auch vertrauliche Informationen erhalten, können sie einen sinnvollen Beitrag leisten. Es gibt jedoch eine rote Linie, die Patien tenorganisationen nie überschreiten dürfen: Das Interesse der Patientinnen und Patienten und ihr Wohlbefinden müssen stets uneingeschränkt im Zentrum aller Entscheidungen stehen. Die zunehmende Digitalisierung, der Datenzugriff und besser informierte, anspruchsvollere Patientinnen und Patienten führen zum Wandel in der Gesundheitsbranche. Gibt es genügend Schutzmassnahmen für den Einzelnen? Sind wir uns möglicher Konsequenzen bewusst und können fundierte Entscheidungen treffen? Grund sätzlich finde ich, dass personenbezogene Daten der jeweiligen Person gehören, aber sehe gleichzeitig enorme Chancen in der Nutzung von Big Data. Die daraus gewonnenen Erkenntnisse über Menschen und Krank heiten in Verbindung mit technischen Neuerungen werden die Medizin sicher grundlegend verändern. Bei SMA sehe ich in näherer Zukunft eine Kombination verschiedener, auf individuelle Bedürfnisse zugeschnittener Therapien und elegante Robotersysteme, welche die schwerfälligen Rollstühle und mechanischen Hilfsmittel von heute ersetzen.

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109 Corporate Governance Roche 105 Unsere Corporate Governance basiert auf Prinzipien, die eine auf nachhaltige Wertschöpfung und Innovation ausgerichtete Geschäftstätigkeit, eine den anerkannten Regeln guter Corporate Governance entsprechende Unternehmensführung und eine transparente Informa tionspolitik beinhalten. Die Infrastruktur wird bei Roche kontinuierlich weiterentwickelt, damit wir als Unternehmen auch künftig erfolgreich und nachhaltig agieren können.

110 106 Grundlagen Die Corporate-Governance-Prinzipien von Roche beinhalten eine auf nachhaltige Wertschöpfung und Innovation ausgerichtete Geschäftstätigkeit, eine den anerkannten Regeln guter Corporate Governance ent sprechende Unternehmensführung und eine transparente Informa tionspolitik. Diese Prinzipien bilden die Grundlagen für eine erfolgreiche Umsetzung der Verpflichtung von Roche gegenüber allen Anspruchsgruppen. Ein starker Verwaltungsrat, der die Interessen der Aktionärinnen und Aktionäre und aller anderen Anspruchsgruppen wahrnimmt, sowie ein professionelles und integres Management sind von grösster Bedeutung. Roche wurde 2018 zum 10. Jahr in Folge als nachhaltigstes Unternehmen innerhalb der Pharma branche in den Dow Jones Sustainability Indices (DJSI) benannt. Die Auszeichnung basiert auf einer eingehenden Bewertung der wirtschaftlichen, sozialen und ökolo gischen Leistungs fähig keit des Unternehmens. Die Dow Jones Sustaina bility Indices dienen als Vergleichsindex für Investoren, die ihr Portfolio nach nachhaltigen Kriterien ausrichten. Nachhaltigkeit ist ein integraler Bestandteil unseres Geschäfts. Die Auszeichnung reflektiert unser Engagement, ethisch korrekt und verantwortungsbewusst zu handeln und langfristig Werte für unsere Anspruchsgruppen zu schaffen. Der Corporate-Governance-Bericht erläutert die Strukturen, Prozesse und Regeln, die Roche einer gut funktionierenden Governance zugrunde legt. Dabei erfüllt Roche sämtliche für die Corporate Governance relevanten Bestimmungen, hält sich insbesondere an bestehende Gesetze, die Richtlinien der Schweizer Börse SIX Swiss Exchange sowie an den Swiss Code of Best Practice for Corporate Governance des Verbandes der Schweizer Unternehmen «economiesuisse». Die vorhandenen internen Grundlagen unseres Unternehmens, insbesondere die Statuten und das Organisationsreglement, berücksichtigen alle Grundsätze, welche die Leitung und Überwachung unseres Unternehmens im Sinne einer guten Corporate Governance inklusive der dazu notwendigen «checks and balances» sicherstellen. 1 Der gedruckte Geschäftsbericht wird mit gezielten Verweisen auf den Internet-Auftritt von Roche ( kombiniert, um so den Leserinnen und Lesern sowohl eine Momentaufnahme zum Stichtag des Geschäftsberichtes als auch einen jederzeit aktuellen Einblick in wichtige Informationen zur Corporate Governance unseres Unternehmens zu ermöglichen. Im Geschäftsbericht sind die Informationen bis zum 31. Dezember eines jeden Jahres festgehalten, während im Internet dauerhafte und kontinuierlich aktualisierte Informationen zu finden sind. Im Internet sind die Statuten, das Organisationsreglement sowie die Lebensläufe aktueller und früherer Verwaltungsräte und Konzernleitungsmitglieder publiziert. Alle weiteren Details ersehen Sie aus dem anschliessenden Bericht. Generalversammlung Generalversammlung Verwaltungsrat Verwaltungsrat und Ausschüsse Ausschüsse Präsidium und Nominationsausschuss Vergütungsausschuss Prüfungsausschuss Corporate Governance- und Nachhaltigkeits-Ausschuss Konzernleitung CEO Roche-Gruppe CEO Pharma Konzernleitung CEO Diagnostics CFO HR General Counsel Erweiterte Konzernleitung gred Erweiterte Konzernleitung pred Partnering Communications 1 roche.com/de/governance

111 Corporate Governance Roche 107 Verwaltungsrat Anlässlich der 100. ordentlichen Generalversammlung der Roche Holding AG vom 13. März 2018 wurde Dr. Christoph Franz in den Verwaltungsrat und als dessen Präsident wiedergewählt. Zudem wurden die bisherigen Verwaltungsräte André Hoffmann, Prof. Sir John Bell, Julie Brown, Paul Bulcke, Anita Hauser, Prof. Dr. Richard P. Lifton, Dr. Andreas Oeri, Bernard Poussot, Dr. Severin Schwan, Dr. Claudia Suessmuth Dyckerhoff und Peter R. Voser für die statutarische Amtsdauer von einem Jahr in den Verwaltungsrat wiedergewählt. Zusätzlich wählte die Generalversammlung Dr. Christoph Franz, André Hoffmann, Prof. Dr. Richard P. Lifton, Bernard Poussot und Peter R. Voser als Mitglieder des Vergütungsausschusses. Der Verwaltungsrat hat in seiner konstituierenden Sitzung im Anschluss an die Generalversammlung die Struktur seiner weiteren Verwaltungsratsausschüsse und die unten dargestellte Zusammensetzung der Mit glieder in den verschiedenen Ausschüssen fest gelegt (siehe auch Seite bzw. Seite 112 «Verwaltungsrat und Konzernleitung»). Verwaltungsrat Verwaltungsrat und Ausschüsse Ausschüsse Präsidium und Nominationsausschuss Vergütungsausschuss Prüfungsausschuss Corporate Governance- und Nachhaltigkeits-Ausschuss Stand: Name (Geburtsjahr) Erstwahl Verwaltungsrat Dr. Christoph Franz (1960) C, D *, E Präsident 2011 Sekretär des Verwaltungsrates Ehrenpräsident des Verwaltungsrates André Hoffmann (1958) (Vertreter des bestehenden Aktionärspools) A, C *, D, E Vizepräsident 1996 Dr. Andreas Oeri (1949) (Vertreter des bestehenden Aktionärspools) A *, E 1996 Prof. Sir John Bell (1952) B, E 2001 Julie Brown (1962) B*, E 2016 Paul Bulcke (1954) B, E 2011 Anita Hauser (1969) A, E 2017 Prof. Dr. Richard P. Lifton (1953) C, E 2015 Bernard Poussot (1952) C, E 2015 Dr. Severin Schwan (1967) F 2013 Dr. Claudia Suessmuth Dyckerhoff (1967) A, B, E 2016 Peter R. Voser (1958) C, E 2011 Dr. Gottlieb A. Keller (1954) Dr. Fritz Gerber (1929) A Corporate Governance- und Nachhaltigkeits-Ausschuss B Prüfungsausschuss C Vergütungsausschuss D Präsidium/Nominationsausschuss E Nichtexekutives Mitglied ohne Beteiligung an der Geschäftsführung F Exekutives Mitglied mit Beteiligung an der Geschäftsführung * Vorsitz des jeweiligen Ausschusses

112 108 Der Verwaltungsrat schlägt der Generalversammlung vom 5. März 2019 die Wiederwahl des bisherigen Verwaltungsratspräsidenten sowie aller weiteren zur Wahl stehenden bisherigen Verwaltungsräte vor. Zudem schlägt er der Generalversammlung 2019 Prof. Dr. Hans Clevers, Professor für Molekulare Genetik, University Medical Center Utrecht, Niederlande, zur Neuwahl in den Verwaltungsrat vor. Ferner schlägt der Verwaltungsrat der Generalversammlung die Wiederwahl der bisherigen Verwaltungsräte Dr. Christoph Franz, André Hoffmann, Prof. Dr. Richard P. Lifton, Bernard Poussot und Peter R. Voser als Mitglieder des Vergütungsaus schusses vor. Am 26. Juli 2018 hat Roche bekanntgegeben, dass Dr. Andreas Oeri den Verwaltungsrat über seine Absicht informiert hat, nach 24 Jahren Amtsdauer mit der Generalversammlung im Jahr 2020 seine Mitwirkung im Verwaltungsrat zu beenden. Aus dem Kreis der Nachkommen des Firmengründers hat sich Dr. Jörg Duschmalé als Vertreter der fünften Gene ration bereit erklärt, im Jahr 2020 für die Nachfolge als Mitglied des Verwaltungsrates zu kandidieren. Wie im Vorjahr schlägt der Verwaltungsrat die BDO AG als unabhängige Stimmrechtsvertreterin für das Geschäftsjahr 2019 bis zum Abschluss der ordent lichen Generalversammlung 2020 der Generalversammlung zur Wahl vor. Konzernleitung Daniel O Day, CEO Roche Pharma und Mitglied der Konzernleitung, ist zum 31. Dezember 2018 von seiner Position zurückgetreten. Bis Ende Februar 2019 wird Daniel O Day eine reibungslose Übergabe der Aktivitäten an seinen Nachfolger sicherstellen, bevor er neue Verantwortungen ausserhalb des Unternehmens übernimmt. William (Bill) Anderson, vormals CEO von Genentech, wurde zum 1. Januar 2019 zum CEO Roche Pharma ernannt und berichtet als neues Mitglied der Konzernleitung an Dr. Severin Schwan, CEO der Roche-Gruppe. Roland Diggelmann, CEO Roche Diagnostics und Mitglied der Konzernleitung, hat Roche per 30. September 2018 verlassen, um seine Karriere ausserhalb des Unternehmens fortzusetzen. Bis zur Ernennung eines Nachfolgers übernahm Dr. Michael Heuer, vormals Leiter der Regionen Europa, Nahost und Afrika sowie Lateinamerika der Division Diagnos tics, die Leitung der Division Diagnostics ad interim und wurde zum Mitglied der Konzernleitung ernannt. Prof. Dr. John C. Reed, Leiter Roche Pharma Forschung und Frühe Entwicklung (pred), hat das Konzernleitung CEO Roche-Gruppe CEO Pharma Konzernleitung CEO Diagnostics CFO HR General Counsel Erweiterte Konzernleitung gred Erweiterte Konzernleitung pred Partnering Communications

113 Corporate Governance Roche 109 Stand: Name (Geburtsjahr) Funktion Seit Konzernleitung Dr. Severin Schwan (1967) CEO der Roche-Gruppe 2008 Daniel O Day (1964) CEO Roche Pharma 2010 Dr. Michael Heuer (1954) CEO Roche Diagnostics a. i Dr. Alan Hippe (1967) Chief Financial und IT Officer 2011 Cristina A. Wilbur (1967) Leiterin Group Human Resources 2016 Dr. Gottlieb A. Keller (1954) General Counsel 2003 Erweiterte Konzernleitung Dr. Michael D. Varney (1958) Leiter Genentech Forschung und 2015 Frühe Entwicklung (gred) Dr. William Pao (1967) Leiter Roche Pharma Forschung und 2018 Frühe Entwicklung (pred) Dr. James H. Sabry (1958) Globaler Leiter Pharma Partnering 2018 Dr. Stephan Feldhaus (1962) Leiter Group Communications 2010 Sekretär der Konzernleitung Per-Olof Attinger (1960) Revisionsstelle Roche Holding AG KPMG Klynveld Peat Marwick Goerdeler SA (Berichtsjahre ) KPMG AG (Mandat seit 2009) Leitender Revisor: John A. Morris ( ) Ian Starkey ( ) Mark Baillache (ab Geschäftsjahr 2018) Chief Compliance Officer Dr. Urs Jaisli (1956) Unternehmen im April 2018 aus persönlichen Gründen verlassen, um in die USA zurückzukehren. Zu seinem Nach folger und zugleich zum Mitglied der Erweiterten Konzernleitung wurde Dr. William Pao, früherer globaler Leiter des Bereichs Oncology Discovery and Trans lational Area bei pred, per 2. April 2018 ernannt. Dr. Sophie Kornowski-Bonnet, Leiterin Roche Part nering und Mitglied der Erweiterten Konzernleitung, hat das Unternehmen per 31. Juli 2018 verlassen, um eine neue Herausforderung ausserhalb von Roche anzunehmen. Per 1. August 2018 wurde Dr. James H. Sabry, früherer globaler Leiter von Genentech Part nering, zum globalen Leiter Pharma Partnering und Mitglied der Erweiterten Konzernleitung ernannt. Diese neue Position vereint die Genentech- und Pharma- Partnering-Funktionen. Zudem ist Osamu Nagayama aus der Erweiterten Konzernleitung, welcher er seit 2006 angehörte, ausgeschieden. Individuelle Angaben zu den Konzernleitungsmitgliedern und Mitgliedern der Erweiterten Konzernleitung sind oben ersichtlich (siehe auch Seite bzw. Seite 112 «Verwaltungsrat und Konzernleitung»).

114 110 Konzernstruktur und Aktionariat Operativ ist Roche in zwei Divisionen unterteilt: Pharma und Diagnostics. Die Division Pharma umfasst folgende zwei Geschäftssegmente: Roche Pharma und Chugai, wobei Genentech als früheres drittes Segment in Roche Pharma integriert wurde. Die Division Diagnostics besteht aus vier Geschäftsbereichen: Centralised and Point of Care Solutions, Molecular Diagnostics, Tissue Diagnostics sowie Diabetes Care. Pharma Diagnostics Stand: Roche Pharma (inklusive Genentech) Chugai Centralised and Point of Care Solutions Molecular Diagnostics Tissue Diagnostics Diabetes Care Dr. Andreas Oeri, Vorsitzender des Corporate Governance- und Nachhaltigkeits-Ausschusses, und André Hoffmann, Vorsitzender des Vergütungsausschusses.

115 Corporate Governance Roche 111 Die Geschäftstätigkeiten werden über lokale Roche- Konzerngesellschaften ausgeübt. Angaben zur Roche Holding AG und zu den wesentlichen Konzerngesellschaften (inklusive Firma, Kotierungsangaben, Sitz, Aktienkapital und Beteiligung) sind im Finanzbericht, Anmerkung 32 «Liste der Konzerngesellschaften und assoziierten Unternehmen» zur konsolidierten Jahresrechnung des Roche-Konzerns (Seite 135), aufgeführt. Bedeutende Aktionäre sind im Finanzbericht in den Anmerkungen 22 «Den Inhabern von Roche-Titeln zuzurechnendes Eigenkapital» und 31 «Beziehungen zu nahestehenden Unternehmen und Personen» zur konsolidierten Jahresrechnung des Roche-Konzerns (Seite 97 und 132) und in Anmerkung 4 zur Jahresrechnung der Roche Holding AG «Bedeutende Aktionäre» (Seite 184) aufgeführt. Zudem sind die bedeutenden Aktionäre auf der entsprechenden Webseite der Offenlegungsstelle der SIX Exchange Regulation publiziert. André Hoffmann, Vizepräsident des Verwaltungsrates und Vorsitzender des Vergütungsausschusses, und Dr. Andreas Oeri, Mitglied des Verwaltungsrates und Vorsitzender des Corporate Governance- und Nachhaltigkeits-Ausschusses, sind als Vertreter des bestehenden Aktionärspools im Verwaltungsrat bzw. in dessen Ausschüssen tätig und beziehen das im Vergütungsbericht auf Seite 132 sowie im Finanzbericht in Anmerkung 31 «Beziehungen zu nahe stehenden Unternehmen und Personen» zur konsolidierten Jahres rechnung des Roche- Konzerns (Seite 132) erwähnte Honorar. Mit Ausnahme von Dr. Jörg Duschmalé, der bis Ende September 2018 als Postdoktorand bei Roche arbeitete, bestehen keine weiteren Beziehungen mit den im Aktionärspool ver tretenen Aktionären. Es bestehen keine Kreuzbeteiligungen. SIX Exchange Regulation: six-exchangeregulation.com/ de/home/ publications/ significantshareholders Kapitalstruktur Die Kapitalstruktur ist im Finanzbericht im Anhang der Jahresrechnung der Roche Holding AG (Seite 183) dargestellt. Angaben dazu finden sich zudem in den Statuten der Roche Holding AG. 2 Veränderungen des Eigenkapitals der letzten drei Berichtsjahre werden im Finanzbericht im Anhang der Jahresrechnung der Roche Holding AG (Seite 183) im Detail dargestellt. Das Aktienkapital der Gesellschaft beträgt CHF , eingeteilt in voll liberierte Inhaberaktien im Nominalwert von je CHF 1. Für diese Inhaberaktien bestehen keine Stimmrechts beschränkungen. Das Stimmrecht kann nach Hinter legung der Aktie frei wahrgenommen werden. Es besteht kein bedingtes oder genehmigtes Aktien kapital. Ausserdem bestehen Genussscheine (GS), die auf den Inhaber lauten. Diese GS bilden keinen Bestandteil des Aktienkapitals und haben kein Stimmrecht. Jeder GS hat den gleichen Anteil am Bilanzgewinn und an dem nach Rückzahlung des Aktienkapitals verbleibenden Liquidationsergebnis wie eine Aktie. Die GS und die damit verbundenen Rechte (inklusive der Sicherung ihrer Ansprüche) sind in 4 der Statuten der Roche Holding AG beschrieben. Angaben zu den ausgegebenen Kreditinstrumenten und Details zu den ausstehenden Anleihen finden sich im Finanzbericht, Anmerkung 21 «Darlehen» zur konsolidierten Jahresrechnung des Roche-Konzerns (Seite 92). Angaben zu den Mitarbeiteroptionen finden sich im Finanzbericht, Anmerkung 27 «Anteilsbasierte Ver gütungspläne» zur konsolidierten Jahresrechnung des Roche-Konzerns (Seite 112), inklusive detaillierter Angaben zum Stock-settled Stock Appreciation Rights (S-SARs) Plan, zum Restricted Stock Units (RSUs) Plan, zum Performance Share Plan (PSP), zu Roche Connect sowie zum Roche Option Plan. Ausser den Mitarbeiteroptionen gemäss Angaben im Finanzbericht, Anmerkung 27 «Anteilsbasierte Vergütungspläne» zur konsolidierten Jahresrechnung des Roche-Konzerns (Seite 112), und den im Zusammenhang mit den Kreditinstrumenten ausgegebenen Optionen hat Roche keine Optionen begeben. Das Aktienkapital ist weder von den Kreditinstrumenten noch von den Mitarbeiteroptionen betroffen. 2 roche.com/de/article_of_incorporation

116 112 Verwaltungsrat und Konzernleitung Individuelle Angaben zu den Verwaltungsrats- und Konzernleitungsmitgliedern finden sich auf den Seiten 107 und 109. Für Mitglieder des Verwaltungsrates besteht keine Alters- oder Amtszeitbeschränkung, die Lebensläufe aller sowohl derzeitigen als auch ehemaligen (der letzten fünf Jahre) Mitglieder beider Gremien und weitere Informationen (inklusive Angaben zur Erstwahl, zu Verwaltungsratsmandaten, weiteren Mandaten, Mitgliedschaften und Tätigkeiten) sind im Internet laufend aktualisiert verfügbar. 3 Die statutarischen Regeln in Bezug auf die Anzahl der zulässigen Tätigkeiten für die Mitglieder des Verwaltungsrates und der Konzernleitung gemäss Artikel 12 Abs. 1 Ziff. 1 VegüV sind in den Statuten der Roche Holding AG in 22.4 festgehalten. 4 Seit dem Jahr 2014 wählt die Generalversammlung alle Verwaltungsräte, den Präsidenten des Verwaltungsrates sowie die Mitglieder des Vergütungsausschusses jährlich und in Einzelwahl (siehe dazu 18 der Statuten der Roche Holding AG 4 sowie das Protokoll der 100. ordentlichen Generalversammlung der Roche Holding AG vom 13. März ). Mit Ausnahme von Dr. Severin Schwan gehörte keiner der per Ende 2018 amtierenden Verwaltungsräte in den fünf der Berichtsperiode vorangegangenen Geschäftsjahren der Geschäftsleitung des Konzerns oder einer Konzerngesellschaft an und sie sind auch mangels geschäftlicher Beziehungen zum Konzern bzw. zu einer Konzerngesellschaft unabhängig. Die Definition der Unabhängigkeit des Roche-Verwaltungsrates basiert auf der Definition gemäss dem Swiss Code of Best Practice for Corporate Governance von «economiesuisse» und wird durch spezifisch vorausgehende Kriterien ergänzt (siehe roche.com/de/board_of_directors). Die Führungsgrundsätze (Delegations- und Kompetenzprinzip, Kompetenzvorbehalt sowie Konzernführung) der Exekutivorgane der Gesellschaft beinhalten wirtschaftliche, ökologische und soziale Aspekte. Die Grundsätze sind mit der internen Organisation des Verwaltungsrates, der Kompetenzregelung zwischen Verwaltungsrat und Konzernleitung sowie mit den Aufgaben der Verwaltungsratsausschüsse und den Informations- und Kontrollinstrumenten gegenüber der Konzernleitung im Organisations reglement 6 zusammengefasst. Die Organisation des Verwaltungsrates von Roche dient der Sicherstellung einer verantwortungsbewussten und auf langfristige Wertschöpfung ausgerichteten Leitung des Konzerns. Der Verwaltungsrat der Roche Holding AG hat dazu einzelne Aufgaben an verschiedene Aus schüsse 7 delegiert, deren Zusammensetzung sowie Vorsitz per 31. Dezember 2018 auf Seite 107 dargestellt sind. Die Kompetenzen der einzelnen Ausschüsse sind im Organisationsreglement detailliert festgehalten. 8 3 roche.com/de/board_of_directors und roche.com/executive_committee 4 roche.com/de/article_of_incorporation 5 roche.com/de/annual_general_meetings 6 roche.com/de/article_of_incorporation 7 roche.com/de/committees 8 roche.com/de/article_of_incorporation

117 Corporate Governance Roche 113 Verwaltungsrat Verwaltungsrat und Ausschüsse Konzernleitung Ausschüsse Präsidium und Nominationsausschuss Vergütungsausschuss Prüfungsausschuss Corporate Governance- und Nachhaltigkeits-Ausschuss Konzernleitung Alle Ausschüsse werden von einem unabhängigen Verwaltungsratsmitglied geleitet. Gemäss dem Organisationsreglement des Verwaltungsrates kann auf Verlangen eines jeden Verwaltungsratsmitgliedes eine Sitzung in Abwesenheit des Präsidenten einberufen werden. Bei Roche wird einmal pro Jahr ohne Anwesenheit des Präsidenten dessen Leistung durch den gesamten Verwaltungsrat beurteilt. Diese Sitzung findet unter der Leitung des Vizepräsidenten statt. Als Teil eines Management-Informations-Systems (MIS) wird der Verwaltungsrat regelmässig über die wichtigsten Ereignisse, Verkaufszahlen usw. informiert. Er hat Zugriff auf eine elektronische Informationsplattform, welche die zeitgerechte Bereitstellung von Informationen an den Gesamtverwaltungsrat bzw. an die Verwaltungsratsausschüsse zusammen mit dem nachfolgend beschriebenen Kontrollsystem gewährleistet. Der Verwaltungsrat hat ein Kontrollsystem etabliert, das durch den Prüfungsausschuss, durch den Corporate Governance- und Nachhaltigkeits-Ausschuss und durch den Verwaltungsrat laufend überwacht wird und sich auf folgende Elemente abstützt: Bericht über operationelle und finanzielle Risiken (Risiko-Management-System) Die Roche-Gruppe hat einen Risikomanagement- Prozess etabliert, der das gesamte Unternehmen umfasst und ein System zur Erkennung und Beherrschung aller möglichen Geschäftsrisiken (inklusive wirtschaft licher, ökologischer und sozialer Aspekte, Risiken und Möglichkeiten sowie Rückmeldungen von Anspruchs gruppen) beinhaltet. Der Verwaltungsrat ist das oberste einbezogene Organ. Die Roche-Risikomanage ment-policy bestimmt den Rahmen und die Verantwortlichkeiten für das Risikomanagement der Roche-Gruppe. Die Divisionen Pharma und Diagnostics und die globalen Funktionen nehmen mindestens einmal im Jahr eine formale Risiko bewer tung vor und müssen geeignete Risikomanagement-Pläne für ihre grössten Risiken erarbeiten. Diese Risikomanagement-Pläne werden laufend überwacht und Abweichungen werden in regelmässigen Leistungsgesprächen überprüft. Der konsolidierte Risikobericht der Roche-Gruppe inklusive Zielrisikoprofil wird von der Konzernleitung diskutiert und zusammen mit dem Geschäftsplan der Gruppe verabschiedet. Alle materiellen Risiken werden jährlich vom Verwaltungsrat besprochen. Die Wirksamkeit des Risikomanagement-Prozesses wird vom Group Risk Advisory Team überwacht und der Gesamt prozess wird regelmässig von externen Revisoren überprüft und beinhaltet eine Berichterstattung der Resultate an den Prüfungsausschuss des Verwaltungsrates und an den Gesamtverwaltungsrat. Details zu Risikomanagement inklusive Risikofaktoren und Risikomanagement-Policy sind im Internet (siehe «Risk Management») publiziert 9 und das finanzielle Risikomanagement ist im Finanzbericht ausdrücklich beschrieben. 10 Internes Kontrollsystem über die Finanzberichterstattung (siehe Seite 155 und 164 des Finanzberichtes) Interne Revision Group Audit rapportiert an den General Counsel, hat direkten Zugang zum Prüfungsausschuss sowie zum Corporate Governance- und Nachhaltigkeits- Ausschuss des Verwaltungsrates und informiert diese regelmässig unter Bezugnahme auf laufende Aktivitäten und laufende Revisionsberichte. Der Chief Audit & Risk Advisory Executive nimmt, wie die externe Revision, an den Sitzungen des Prüfungs ausschusses und teilweise an den Sitzungen des Corporate Governance- und Nachhaltigkeits- Ausschusses teil. 9 roche.com/de/risk-management 10 Zusätzliche Angaben finden sich im Finanzbericht, Anmerkung 30 «Risikomanagement» zur konsolidierten Jahresrechnung des Roche-Konzerns, Seite 119.

118 114 Group Audit ist eine unabhängige Beurteilungsstelle, welche die Aktivitäten der Roche- Gruppe im Sinne einer Dienstleistung für das Management beurteilt und prüft. Der jährliche Audit plan, auf dem Schwerpunkte für das betreffende Jahr vermerkt sind (z. B. Marktzugang, Drittparteien- Management), wird vom obersten Management validiert und dem Prüfungsausschuss des Verwal tungsrates vorgelegt. Die Roche- Gruppe engagiert sich für einen hohen Standard der internen Kontrolle ihrer weltweiten Operationen. Das Management ist für die Beurteilung des Geschäftsrisikos bezüglich aller Aspekte seiner operativen Tätigkeiten verantwortlich, und es obliegt ihm ferner, wirkungsvolle und effiziente Prozesse und Kontrollen bereitzu stellen sowie die Konformität mit internen und externen Vorschriften zu gewährleisten. Mit der Durchführung operativer Audits ermittelt Group Audit die Reaktion des Managements auf die Risiken, mit denen die Geschäftsabläufe und -systeme behaftet sind, und beurteilt die Angemessenheit, Vollständigkeit und Effizienz der Prozesse und Kontrollen. Massnahmenpläne zur Umsetzung der nötigen Änderungen und Verbesserungen werden gemeinsam mit den Geschäftsbereichen/auditierten Organisationen erarbeitet und bis zu ihrem Abschluss überwacht. Revisionsstelle, siehe Seite 117 Chief Compliance Officer und Compliance Officers in den Tochtergesellschaften, siehe Seite 119 Abteilung für Sicherheit, Gesundheits- und Umweltschutz 11 Corporate Sustainability Committee 12 Science and Ethics Advisory Group (SEAG) für das Gebiet der Gentechnologie 13 Die Konzernleitungsmitglieder werden zu den sie betreffenden Traktanden der Sitzungen des Verwaltungsrates eingeladen und berichten dem Verwaltungsrat persönlich. Bei Bedarf werden Mitglieder der Erweiterten Konzernleitung beigezogen. Die Verwaltungsratsausschüsse ziehen den Verwaltungsratspräsidenten und Mitglieder der Konzernleitung zur Berichterstattung bei. Die Verwaltungsratsausschüsse können unabhängige Gutachten beantragen oder Berater zuziehen. Jährlich bestehen mehrere Sperrfristen für den Handel mit eigenen Titeln für führende Mitarbeitende. Für das Jahr 2019 bestehen folgende Sperrfristen: 26. Dezember 2018 bis 31. Januar April bis 17. April Juni bis 25. Juli Oktober bis 16. Oktober 2019 Diese Fristen können bei Bedarf durch den Verwaltungsratspräsidenten an veränderte Verhältnisse angepasst werden. Im Jahr 2018 hat der Verwaltungsrat 9 Sitzungen (in der Regel von je 3 bis 6 Stunden), davon eine ganztägige Sitzung, und zusätzlich eine Verwaltungsratsreise (Besuch einer bedeutenden Tochtergesellschaft) von 4 Tagen durchgeführt.** Die Verwaltungsrats ausschüsse haben 2018 wie folgt getagt: das Präsidium des Verwaltungsrates bzw. der Nomina tionsausschuss: 9 Sitzungen (je ca. 2 Stunden**) der Vergütungsausschuss (Remuneration Committee): 4 Sitzungen 14 (je ca. 2 bis 3 Stunden**) der Prüfungsausschuss (Audit Committee): 5 Sitzun gen (je ca. 3 bis 4 Stunden**) der Corporate Governance- und Nachhaltigkeits- Ausschuss (Corporate Governance and Sustainability Committee): 3 Sitzungen (je ca. 3 Stunden**) Der Verwaltungsrat führt regelmässig eine Evaluierung seiner Leistung (Selbstevaluierung/Evaluierung durch Dritte mittels elektronischer Befragung und persön licher Interviews) durch. Im Jahr 2018 fand eine Evaluierung durch eine Drittpartei statt. Die maximale ordentliche Dauer der Kündigungsfrist von Konzernleitungsmitgliedern beträgt 12 Monate. Die Arbeitsverträge enthalten keine Kontrollwechsel - klauseln. Es bestehen keine Managementverträge im Sinne von Ziffer 4.4 (Anhang) der SIX-Richtlinie betreffend Informationen zur Corporate Governance. 11 roche.com/de/environment 12 roche.com/de/sustainability 13 roche.com/de/ethical_conflicts 14 Mitglieder, die von Beratungen des Vergütungsausschusses betroffen sind, treten in den Ausstand. ** Die Zeitangaben enthalten die eigentliche Sitzungsdauer ohne Berücksichtigung der umfangreichen Vor- und Nachbereitungszeiten/-arbeiten der einzelnen Verwaltungsräte.

119 Corporate Governance Roche 115 Dr. Andreas Oeri, Vorsitzender des Corporate Governance- und Nachhaltigkeits-Ausschusses. Teilnahme an Verwaltungsrats- und Ausschuss-Sitzungen im Jahr 2018 Verwaltungsrat Präsidium/ Nominationsausschuss Vergütungsausschuss Prüfungsausschuss Corporate Governance- und Nachhaltig keits- Ausschuss Anzahl Sitzungen Ch. Franz A. Hoffmann J. Bell 7 5 J. Brown 9 5 P. Bulcke 7 5 A. Hauser 9 3 R.P. Lifton 8 4 A. Oeri 7 3 B. Poussot 9 4 S. Schwan 9 C. Suessmuth Dyckerhoff P. R. Voser 8 4 Kein Ausschussmitglied

120 116 Vergütungen, Beteiligungen und Darlehen Sämtliche Angaben zu Vergütungen, Beteiligungen und Darlehen (Inhalt und Festsetzungsverfahren der Vergütungen und der Beteiligungsprogramme, Grundlagen und Elemente der Vergütungen und der Beteiligungsprogramme je für amtierende und ehemalige Mitglieder des Verwaltungsrates und der Konzernleitung sowie Zuständigkeit und Verfahren zu deren Festsetzung) sind im separaten Vergütungsbericht auf den Seiten sowie im Finanz - bericht in den Anmerkungen 22 «Den Inhabern von Roche-Titeln zuzurechnendes Eigenkapital» und 31 «Beziehungen zu nahestehenden Unternehmen und Personen» zur konsolidierten Jahresrechnung des Roche-Konzerns (Seite 97 und 132) bzw. in Anmerkung 6 zur Jahresrechnung der Roche Holding AG «Beteiligungen der Verwaltungsrats- und Konzernleitungsmitglieder» (Seite 185) aufgeführt. Zudem sind folgende Regeln betreffend Vergütungen, Beteiligungen und Darlehen für den Verwaltungsrat und die Konzernleitung in den Statuten 15 festgelegt: Statutenbestimmung 15 für Gegenstand Verwaltungsrat Konzernleitung Grundsätze über die erfolgsabhängigen Vergütungen Grundsätze über die Zuteilung von Beteiligungspapieren, Wandel- und Optionsrechten Zusatzbetrag für die 24.5 Vergü tun gen von Mitgliedern der Konzernleitung, die nach der Abstimmung der Generalver sammlung über die Vergütungen ernannt werden Regeln betreffend Darlehen, 25.1 und und 3 Kredite und Vorsorgeleistungen Regeln betreffend die Abstimmung der Generalversammlung über die Vergütungen Mitwirkungsrechte der Aktionärinnen und Aktionäre Die Mitwirkungsrechte der Aktionäre sind in den Statuten 15 geregelt. Angesichts der Ausgestaltung der Aktien als Inhaberpapiere bestehen keine Beschränkungen betreffend Zutritt zur Generalversammlung ausser der rechtzeitigen Hinterlegung und der Aus stellung der Zutrittskarte auf den Namen des Aktionärs gemäss 12 der Statuten. Jeder Aktionär kann sich an einer Generalversammlung durch einen Dritten vertreten lassen. Es bestehen keine Stimmrechtsbeschränkungen und es gelten nur die in 16 der Statuten aufgeführten Quoren gemäss dem schweizerischen Obligationen - recht. Gemäss 10.2 der Statuten können Aktionäre, die Aktien im Nennwert von mindestens CHF 1 Million vertreten, bis spätestens 28 Tage vor der Generalversammlung die Traktandierung von Verhandlungsgegenständen verlangen. Angaben zu Regelungen von Weisungen an die unabhängige Stimmrechtsvertreterin sowie betreffend die elektronische Teilnahme an der Generalversammlung werden in der jeweiligen Einladung zur Generalversammlung festgehalten und sind nicht in den Statuten enthalten. 15 roche.com/de/article_of_incorporation

121 Corporate Governance Roche 117 Kontrollwechsel und Abwehrmassnahmen Bezüglich Angebotspflicht besteht keine statutarische Regelung. Es gilt die gesetzliche Regelung. Es bestehen keine Kontrollwechselklauseln. Die auf Genussscheinen beruhenden Elemente der Vergütungen würden bei einer Übernahme beendet und bestehende Sperrfristen aufgehoben, womit alle Optionen unmittelbar ausgeübt werden könnten. Beziehung zur Revisionsstelle Anlässlich der Generalversammlung der Roche Holding AG vom 13. März 2018 wurde die KPMG AG (KPMG) zur Revisionsstelle gewählt. Aufgrund der bestehenden gesetzlichen Bestimmungen des schweizerischen Obligationenrechts (Artikel 730a) über die maximale Mandatsdauer des leitenden Revisors von sieben Jahren wurde Ian Starkey als leitender Revisor seit dem Geschäftsjahr 2011 durch Mark Baillache als dessen Nachfolger ab dem Geschäftsjahr 2018 abgelöst. (Angaben zum Zeitpunkt der Mandatsübernahme bzw. zur Mandatsdauer des leitenden Revisors siehe Seite 109.) Die Revisoren der Revisionsstelle nehmen an Sitzungen des Prüfungsausschusses teil. Sie erstatten mündlichen und schriftlichen Bericht über Resultate ihrer Prüfungen. Die Bewertung und Kontrolle der Revisoren erfolgt durch den Prüfungsausschuss, welcher Empfehlungen zuhanden des Verwaltungs rates vornimmt (zu Kompetenzen des Prüfungsausschusses siehe Organisationsreglement, Artikel ). Insgesamt hat die externe Revisionsstelle im Jahr 2018 an allen fünf Sitzungen des Prüfungsausschusses teilgenommen. Die Berichte der Revisionsstelle zur konsolidierten Jahresrechnung und zur Jahresrechnung sind auf Seite 156 bzw. 188 im Finanzbericht dieses Geschäftsberichtes abgedruckt. Die KPMG als Revisionsstelle der Roche Holding AG und als Prüferin weiterer Roche-Gesellschaften (inklusive Chugai) erhielt für ihre Dienstleistung folgende Vergütungen: (Millionen CHF) Prüfungsdienstleistungen 21,7 21,0 Prüfungsnahe Dienstleistungen Assurance Freiwillige Prüfungen Steuern 2,1 1,4 Sonstige Dienstleistungen 0,4 0,4 Total 24,9 23,3 Die Revisionsstelle wird jährlich von der Generalversammlung neu gewählt. Prüfungsdienstleistungen werden im Rahmen von gesetzlichen und statutarischen Vorgaben erbracht. Prüfungsnahe Dienstleistungen umfassen die Erbringung von Assurance und die Behandlung von Rechnungslegungsfragen durch den Prüfer, die nicht zwingend durch den statutarischen Prüfer erbracht werden müssen. Diese Dienstleistungen, die über die gesetzlichen Vorschriften hinausgehen, können andere Bestätigungen, Konsultationen und Comfort Letters beinhalten. Steuern umfassen Dienstleistungen zu Steuerkonformität, Steuererklärungen und Beratung ausserhalb der Prüfung von Steuerpositionen. Sonstige Dienstleistungen umfassen Beratungen zu Prozessverbesserungen, Regulierungen und Ausbildungen. 0,7 0,5 16 roche.com/de/article_of_incorporation

122 118 Die Gesellschaft hat eine Regelung zur Vergabe von zusätzlichen Dienstleistungen an den statutarischen Prüfer. Diese verbietet gewisse Dienstleistungen und erlaubt andere bis zu Limiten, welche vom Audit Committee festgelegt werden. Jede zusätz liche, potenzielle Dienstleistung wird vor Bewilligung auf Übereinstimmung mit den Regelungen überprüft. Beziehung zur unabhängigen Stimmrechtsvertreterin Die BDO AG hat in den letzten Jahren die unabhängige Stimmrechtsvertretung übernommen und wurde von der Generalversammlung vom 13. März 2018 als unabhängige Stimmrechtsvertreterin für das Geschäftsjahr 2018 bis zum Abschluss der ordentlichen Generalversammlung 2019 gewählt. Für die Dienstleistungen für die Generalversammlung 2018 wurde sie nach Aufwand vergütet und hat CHF (2017: CHF ) erhalten. Angaben zu Regelungen von Weisungen an die unabhängige Stimmrechtsvertreterin sowie betreffend die elektronische Teilnahme an der Generalversammlung werden in der jeweiligen Einladung zur Generalversammlung festgehalten und sind nicht in den Statuten enthalten. Informationspolitik Bekanntmachungen erfolgen gemäss 34 der Statuten 17 im «Schweizerischen Handelsamtsblatt» und in weiteren vom Verwaltungsrat bestimmten Tageszeitungen («Basler Zeitung», «Finanz und Wirtschaft», «L Agefi», «Le Temps», «Neue Zürcher Zeitung»). Roche informiert über das Halbjahres- und das Jahres ergebnis in Form von Halbjahres- und Geschäfts - berichten (in gedruckter und/oder elektro nischer Form) sowie an Medienanlässen. Zudem werden jeweils im April und Oktober die detaillierten Umsatzzahlen zum ersten Quartal und zu den ersten neun Monaten veröffentlicht. Die aktuellen Publikations daten sind im Internet 18 auf Deutsch und Englisch ersichtlich. Alle entsprechenden Informationen und Dokumente, sämtliche Medienmitteilungen, Updates für Investoren 19 sowie Präsentationen an Analysten- und Investorenkonferenzen sind im Internet abrufbar. Weitere Publikationen sind unter roche.com/de/publications abrufbar oder können per oder Fax bestellt werden: basel.warehouse-services@roche.com Fax: +41 (0) Die Kontaktadresse von Investor Relations lautet: F. Hoffmann-La Roche AG, Investor Relations, Group Finance, 4070 Basel, Schweiz Tel.: +41 (0) Fax: +41 (0) Weitere Informationen und Kontaktpersonen sind im Internet 20 aufgeführt. 17 roche.com/de/article_of_incorporation 18 roche.com/de/media 19 roche.com/de/investors 20 roche.com/de/investors/contacts

123 Corporate Governance Roche 119 Chief Compliance Officer und das Compliance-Officers-Netzwerk Der Chief Compliance Officer mit seinem Compliance- Officers-Netzwerk setzt sich konzernweit für die konsequente Umsetzung und Einhaltung des Verhaltenskodex der Roche-Gruppe 21 ein und dient in diesem Zusammenhang auch als Ansprechpartner für Aktionäre, Mitarbeitende, Kunden, Lieferanten und die Öffentlichkeit. Mitarbeitende oder Drittpersonen können Verletzungen des Verhaltenskodex der Roche-Gruppe entweder Vorgesetzten, dem lokalen Compliance Officer oder dem Chief Compliance Officer (Dr. Urs Jaisli, Tel. direkt: +41 (0) , zur Kenntnis bringen. Solche Mitteilungen werden vertraulich behandelt. Ferner steht den Mitarbeitenden seit Ende 2009 eine «SpeakUp Line» zur Verfügung, mittels welcher Verstösse bzw. Beschwerden anonym in der jeweiligen Muttersprache des berichtenden Mitarbeitenden vorgebracht werden können. Seit Dezember 2013 wurde ein ergänzendes Compliance Tool auf Konzernebene eingeführt die sogenannte Roche Group Code of Conduct Help & Advice Line. Diese soll bei Fragen oder Unsicherheiten zur Auslegung des Verhaltenskodex der Roche-Gruppe und der zugehörigen Dokumente Unterstützung bieten und als Plattform dienen, um Ideen und Vorschläge im Zusammenhang mit diesen Dokumenten zu unterbreiten. Zudem hat Roche ein Meldesystem für Verstösse gegen die Geschäftsethik etabliert, welches dem Chief Compliance Officer ermöglicht, angebliche Zuwiderhandlungen zu erfassen, zu verfolgen und von der ersten Meldung durch den lokalen Compliance Officer bis zur endgültigen Aufklärung zu überwachen. Verstösse gegen die Geschäftsethik werden in diesem System erfasst, sobald Group Internal Investiga tion oder das regionale/lokale Management konkrete Informationen über eine angebliche Verletzung des Verhaltenskodex der Roche-Gruppe in einer der vorgegebenen Kategorien erhält. 22 Der Corporate Governance- und Nachhaltigkeits-Ausschuss sowie der Prüfungsausschuss des Verwaltungsrates werden über grobe Verstösse und vom Management vorgenommene Korrekturmassnahmen informiert. Der Chief Compliance Officer rapportiert an den General Counsel und berichtet regelmässig dem Corporate Governance- und Nachhaltigkeits-Ausschuss sowie bei Bedarf dem Prüfungsausschuss des Verwaltungsrates. Nichtanwendbarkeit/Negativerklärung Es wird ausdrücklich festgehalten, dass sämtliche nicht enthaltenen oder erwähnten Angaben entweder als nicht anwendbar oder als Negativerklärung (gemäss den Anforderungen der Corporate- Governance-Richtlinie der Schweizer Börse SIX bzw. deren Kommentar) gelten. 21 roche.com/de/code_of_conduct 22 roche.com/de/risk-management

124 120

125 Vergütungsbericht Roche 121 Themen mit hoher Bedeutung in diesem Kapitel: Vergütung Top-Management Unser Vergütungsbericht zeigt die Verpflichtung zu einer Vergütungspolitik, die fair, leistungs- und erfolgsorientiert ist und die zugleich die Interessen der Mitarbeitenden und die der anderen verschiedenen Anspruchsgruppen miteinander verbindet. Moderne, attraktive Rahmenbedingungen sind wichtige Aspekte bei der Interaktion von Roche mit Mitarbeitenden, Partnern und der Gesellschaft.

126 Grundsätze Vergütungspolitik: roche.com/de/ rewards Solides Wertesystem: roche.com/de/ living_our_values Der Erfolg von Roche hängt wesentlich vom Können, von der Motivation und von der Leistung der Mitarbeitenden ab. Diese Überzeugung bildet die Grundlage für die Vergütungspolitik. Mit ihrer Vergütungspolitik verfolgt Roche das Ziel, alle Mitarbeitenden marktgerecht in fairer und transparenter Weise zu entlohnen und in angemessener Form am Erfolg des Unternehmens zu beteiligen. Dies geschieht durch eine leistungs- und erfolgsorientierte und im Marktvergleich konkurrenzfähige Vergütung. Dabei wird je nach Funktion und Führungsverantwortung der Mitarbeitenden ein ausgewogener Mix aus festen und variablen Vergütungselementen angestrebt. Die variablen Vergütungselemente sollen erstens zusätzliche finanzielle Anreize schaffen, um die Unternehmensziele zu erfüllen und damit die Innovationskraft auf einem kontinuierlich hohen Niveau zu halten und insgesamt die Wertschöpfung des Unternehmens für alle Anspruchsgruppen zu erhöhen. Zweitens sind variable Elemente geeignet, Mitarbeitende und Führungskräfte am wirtschaftlichen Erfolg des Unternehmens teilhaben zu lassen. Beide Zielsetzungen werden mittels jährlicher Bonuszahlungen sowie langfristiger wertschriftenbasierter Programme umgesetzt. Neben einer leistungsabhängigen und transparenten Vergütungsstruktur spielt für ein global tätiges Unternehmen wie Roche die Konkurrenzfähigkeit der Vergütung am Markt eine entscheidende Rolle. Um diese zu gewährleisten, werden sowohl die Vergütungsstruktur als auch die einzelnen Vergütungselemente einem regelmässigen Vergleich im Schweizer, euro päischen und internationalen Umfeld unterzogen. Auch die Vergütungsrichtlinien von Roche und deren Grundprinzipien werden regelmässig im externen Vergleich überprüft. Die Vergütungspolitik ist aber nur ein Element, den Erfolg von Roche für die Zukunft sicherzustellen. Entscheidend ist eine Unternehmenskultur, in der die Mitarbeitenden Arbeitsbedingungen vorfinden, die es ihnen erlauben, bestmöglich zum gemeinsamen Unternehmenszweck, nämlich einer verbesserten Gesundheitsversorgung der Patientinnen und Patienten, beizutragen. Dazu gehört ein solides Wertesystem, das auf Integrität, Mut und Leidenschaft aufbaut. Gleichzeitig spielen unser dezentraler Managementansatz mit möglichst grossem Entscheidungsfreiraum für den Einzelnen, ein wertschätzender Umgang miteinander, Offenheit für Vielfalt sowie breitgefächerte Weiterbildungs- und Entwicklungsmöglichkeiten und eine attraktive Arbeits umgebung eine grosse Rolle. Eine eindimen sionale Verkürzung auf Vergütungs fragen würde deutlich zu kurz greifen. Roche ist einer Vergütungspolitik verpflichtet, die fair, leistungs- und erfolgsorientiert ist und die zugleich die Interessen der Mitarbeitenden und die der anderen verschiedenen Anspruchsgruppen miteinander verbindet.

127 Vergütungsbericht Roche Prozess und Genehmigungsstruktur der Vergütungsfestlegung 2.1 Übersicht Der Vergütungsausschuss (Remuneration Committee) des Verwaltungsrates beschliesst jährlich die Vergütungen des Verwaltungsrates und der Konzernleitung. Auf Antrag des Vergütungsausschusses beschliesst der Verwaltungsrat jährlich über das längerfristig angelegte Beteiligungsprogramm Performance Share Plan (PSP) (ab 2019 siehe 3.1.6). Prozess und Genehmigungsstruktur der Vergütungsfestlegung Leistungsempfänger Vergütungselement Verwaltungsrat (VR) Verwaltungsratspräsident (VRP) Konzernleitung (KL) inkl. CEO der Roche-Gruppe Beschluss durch Genehmigung durch Basissalär/Vergütung Bonus (nur VRP) Vergütungsausschuss Stock-settled Stock Appreciation Rights Performance Share Plan Verwaltungsrat auf Antrag des Vergütungsausschusses Pensionskassen- (nur VRP) Vergütungsausschuss leistungen Generalversammlung Der Vergütungsausschuss verfolgt laufend die Entwick lung von Gehältern der weltweit grössten Pharmaunternehmen 1 bzw. grösserer Schweizer Unternehmen 2 und berichtet dem Gesamtverwaltungsrat darüber. Die externe Beratungsfirma PricewaterhouseCoopers (PwC) unterstützt den Vergütungs ausschuss von Roche durch Erstellung von Markt ver gleichen und Beratung. Details bezüglich Zuständigkeiten, Befugnissen und Festsetzungsverfahren sind in den entsprechenden Bestimmungen des Organisationsreglementes 3 und in den Statuten 4 ersichtlich bzw. in den nachfolgenden Grundsätzen der Vergütungs komponenten (siehe 3.) dargestellt. Die den Beschlüssen zugrundeliegenden Gesamtvergütungen werden seit 2014 im Sinne der Umsetzung der «Verordnung gegen übermässige Vergütungen bei börsenkotierten Aktiengesell schaften (VegüV)» der Generalversammlung zur Genehmigung vorgelegt. Die Generalversammlung stimmt jährlich verbindlich über die Genehmigungen der durch den Verwaltungs rat beschlossenen Vergütungen des Verwaltungsrates und der Konzernleitung ab (Details dazu siehe 4. und 5.). 1 Vergleichsgruppe für 2018: Abbott Laboratories, AbbVie, Amgen, Astellas, AstraZeneca, Bayer, Bristol-Myers Squibb, Eli Lilly, GlaxoSmithKline, Johnson & Johnson, Merck & Co., Novartis, Pfizer, Sanofi, Takeda (Vergleichsgruppe im Vergleich zu 2017 unverändert). 2 ABB, Credit Suisse, LafargeHolcim, Nestlé, Sonova, Straumann, Swiss Re, UBS, Zurich Insurance. 3 roche.com/de/article_of_incorporation 4 roche.com/de/article_of_incorporation

128 124 André Hoffmann, Vorsitzender des Vergütungsausschusses. Vergleichsgruppe für 2018 Abbott Laboratories AbbVie Amgen Astellas AstraZeneca Bayer Bristol-Myers Squibb Eli Lilly GlaxoSmithKline Johnson & Johnson Merck & Co. Novartis Pfizer Sanofi Takeda Roche ABB Credit Suisse LafargeHolcim Nestlé Sonova Straumann Swiss Re UBS Zurich Insurance Vergleichsgruppe für 2018 Vergleichsunternehmen für die Entwicklung der Gehälter Pharma-Vergleichsgruppe Schweizer Vergleichsunternehmen

129 Vergütungsbericht Roche Genehmigungsmechanismus der Gesamtvergütungen des Verwaltungsrates und der Konzernleitung durch die Generalversammlung Die Generalversammlung stimmt jährlich über die Genehmigungen der durch den Vergütungsausschuss des Verwaltungsrates bzw. durch den Verwaltungsrat beschlossenen Gesamtbeträge für den Verwaltungsrat und für die Konzernleitung ab. Roche hat gemäss des Beschlusses der Generalversammlung 2014 folgendes System der verbindlichen und getrennten Genehmigung der Gesamtbeträge für den Verwaltungsrat und für die Konzernleitung festgelegt: Retrospektive Genehmigung Die Gesamtsumme der Boni für die Konzernleitung und den Verwaltungsratspräsidenten wird, separat und verbindlich, retrospektiv für den Zeitraum eines Geschäftsjahres der jeweils darauffolgenden ordentlichen Generalversammlung zur Genehmigung vorgelegt. Prospektive Genehmigung Die Gesamtsumme sämtlicher weiterer Vergütungen für den Verwaltungsrat und die Konzernleitung werden der Generalversammlung für den Zeitraum zwischen zwei ordentlichen Generalversammlungen, separat und verbindlich, zur prospektiven Geneh migung vorgelegt. Genehmigung der Gesamtvergütungen durch die Generalversammlung (GV) 2019 Geschäftsjahr 2018 Geschäftsjahr 2019 Retrospektiv: Verwaltungsratspräsident (VRP): Bonus für das Geschäftsjahr 2018 (Gesamtbetrag) Konzernleitung (KL) inklusive CEO der Roche-Gruppe: Bonus für das Geschäftsjahr 2018 (Gesamtbetrag) VRP Bonus KL Bonus Prospektiv: Verwaltungsrat (VR) inklusive VRP: Maximaler Gesamtbetrag (GV 2019 GV 2020) Basissalär/Vergütung VR Basissalär/Vergütung Konzernleitung (KL) inklusive CEO der Roche-Gruppe: Maximaler Gesamtbetrag (GV 2019 GV 2020) Basissalär Stock-settled Stock Appreciation Rights (S-SARs) Restricted Stock Units (RSUs) (siehe 3.1.6) Indirekte Leistungen KL Basissalär S-SARs RSUs Indirekte Leistungen GV 2018 GV 2019 GV

130 Vergütungskomponenten 3.1 Überblick über die Vergütungskomponenten Die Vergütung für den Verwaltungsrat und die Konzernleitung setzt sich aus folgenden Elementen zusammen (zur konkreten Zusammensetzung siehe untenstehende Tabelle: «Zusammensetzung der Vergütung von Verwaltungsrat und Konzernleitung»): Das fixe Basissalär wird durch den variablen jährlichen Bonus als «Short-Term Incentive» (STI) sowie durch die mehrjährigen Vergütungselemente (S-SARs, PSP, ab 2019 siehe 3.1.6) als «Long-Term Incentive» (LTI) ergänzt. Entwick lung und dem Erfolg des Unternehmens verbun den, womit eine Interessenübereinstimmung zwischen Aktionariat und dem Unternehmen bzw. dessen Mitar beitenden hergestellt wird. Die Vergütungselemente des LTI haben das Ziel, eine langfristig orientierte, nachhaltige und einheitliche Ausrichtung der Interessen von Führungskräften und Aktionären bzw. Genussscheininhabern sicherzustellen und einen zusätzlichen Anreiz für die Teilnehmenden zu schaffen, eine Wertsteigerung im Sinne des langfristigen Total Shareholder Return (TSR) zu erzielen. Die Vergütungskomponenten sind mit der Leistung der Mitarbeitenden sowie mit der finanziellen Zusammensetzung der Vergütung von Verwaltungsrat und Konzernleitung Jährliche Vergütungselemente Beschreibung VRP VR CEO der Roche-Gruppe KL Basissalär/ Vergütung Bonus Pensionskassenleistungen usw. Monatliche Vergütung (siehe unten) Quartalsvergütung Jährliche Vergütung 10 Jahre gesperrte 10 Jahre gesperrte Bar (siehe unten) Genussscheine Genussscheine und/oder Aktien und/oder Aktien (siehe unten) Mehrjährige Vergütungselemente Stock-settled Stock Appreciation Rights (S-SARs) Performance Share Plan (PSP) (siehe unten) (siehe unten) 10 Jahre gesperrte Genussscheine und/oder Aktien

131 Vergütungsbericht Roche 127 Variabel, langfristig STI: Bonus LTI: Stock-settled Stock Appreciation Rights Performance Share Plan Roche- Vergütungskomponenten Basissalär Indirekte Leistungen (Arbeitgeberanteile): Pensions- und Versicherungsleistungen Roche Connect Steuerberatungskosten Spesenpauschalen Andere: Ausbildungskosten für Kinder Steuerverpflichtungen Ausland AHV/IV/ALV Fix Basissalär (fix) Der Festlegung des Basissalärs (Barauszahlung) werden Marktdaten der weltweit grössten Pharmafirmen (siehe Fussnote 1) bzw. grösserer Schweizer Unternehmen (siehe Fussnote 2) für die jeweilige Position, indivi duelle Fähigkeiten sowie anhaltende Leistung und Erfahrung zugrunde gelegt. Anpassungen werden unter Berücksichtigung der vorherrschenden Marktbedingu ngen, der individuellen Leistung und der wirtschaft lichen Situation des Unternehmens vorgenommen. Individuelle Basissaläre für den Präsidenten des Verwaltungsrates und für die Mitglieder der Konzernleitung sowie die Vergütung der übrigen Mitglieder des Verwaltungsrates werden vom Vergütungsausschuss abschliessend festgelegt bzw. überprüft Bonus (variabel) Der Bonus honoriert jährlich den individuellen Beitrag zur Wertschöpfung eines Geschäftsjahres und soll Antrieb sein, ausserordentliche Resultate zu erzielen und neue Geschäftsmöglichkeiten zu schaffen. Seine Höhe ist mit dem Geschäftsergebnis (Konzern- und Divisionsergebnis betreffend Kerngewinn, Umsatzwachstum zu konstanten Wechselkursen, Entwicklung des OPAC [Operating Profit After Capital Charge] basierend auf dem Kernbetriebsgewinn, Kerngewinnwachstum pro Aktie und Genussschein [GS] zu konstanten Wechselkursen, Produktentwicklungs- Pipeline, Diversität der Mitarbeiter und Führungskräfte, Umweltziele) sowie mit individuellen und nach Funktion definierten, messbaren und qualitativen Leistungszielen verknüpft. Aus Gründen des Wett - bewerbs macht Roche keine Angaben zu individuellen Zielsetzungen einzelner Konzernleitungsmitglieder und des Verwaltungsrats präsidenten. Der Vergütungsausschuss des Verwaltungsrates beschliesst die Boni und deren Höhe für die Konzernleitungsmitglieder und den Präsidenten des Verwaltungsrates entweder im Dezember am Ende eines Berichtsjahres oder im Januar nach einem Berichtsjahr aufgrund der erzielten Resultate und anhand der vor genannten Ziele. Darüber hinaus beschliesst er die Form der Auszahlung, d. h. Barauszahlung und/oder Zuteilung von Genussscheinen und/oder Aktien Stock-settled Stock Appreciation Rights (S-SARs) (langfristig) S-SARs verkörpern das Recht, an der Wertsteigerung eines Genussscheines zwischen dem Zuteilungsdatum und dem Ausübungsdatum teilzuhaben. Seit 2012 bleiben die zugeteilten S-SARs gesamthaft für drei Jahre gesperrt (ab 2019 siehe 3.1.6), werden danach insgesamt zur Ausübung frei und können bis sieben Jahre ab Zuteilung (ab 2019 siehe 3.1.6) ausgeübt werden. Im vorgenannten Zeitraum nicht ausgeübte S-SARs verfallen ersatzlos. Seit 2012 wird der Wert der S-SARs bei Ausgabe nach dem Trinomialmodell für amerikanische Optionen berechnet (Details siehe Seite 139). Die Zuteilungen der S-SARs erfolgen an die Mitglieder der Konzernleitung individuell aufgrund der

132 128 Entscheidung des Vergütungsausschusses des Verwaltungsrates nach dessen freiem Ermessen. Zudem erhielten 2018 ca Mitarbeitende S-SARs (zu der ab 2019 bestehenden Auswahlmöglichkeit betreffend die Aufteilung zwischen S-SARS und RSUs sowie bezüglich der Änderungen der Sperr- und Ausübungsfristen, der Zusammensetzung der Vergü tungskomponenten für die Konzernleitung und die Erweiterte Konzern leitung ab 2019 siehe unter 3.1.6) Performance Share Plan (PSP) (langfristig) Das 2002 eingeführte PSP-Programm basiert auf dem 3-Jahres-Vergleich des Total Shareholder Return (TSR) mit 15 Konkurrenz unternehmen (siehe Fussnote 1). In einem jeweiligen Jahr weist das PSP-Programm drei sich überschneidende Leistungszyklen auf, wobei jedes Jahr ein neuer Zyklus zum Jahresanfang beginnt und jedes Jahr ein Zyklus am Jahresende ausläuft. Im Jahr 2018 wies der Plan die drei sich überschneidenden Leistungszyklen PSP , PSP sowie PSP auf, wobei der PSP per 31. Dezember 2018 endete (siehe 5.7 und 5.3). Der für die Zuteilung massgebende TSR wird aufgrund von 3-Monats-Durchschnittskursen vor Beginn und vor dem Ende des Leistungszyklus bestimmt. Auf Antrag des Vergütungsausschusses befindet der Verwaltungsrat jährlich über die Auszahlung des PSP. Seit 2016 erhalten ausschliesslich die Mitglieder der Konzernleitung und der Erweiterten Konzernleitung als Vergütungskomponente PSP-Zuteilungen. Ab 2019 werden keine Neuzuteilungen mehr vorgenommen (siehe 3.1.6). Die langfris tige Vergütung der Konzern leitung erfolgte bis 2018 zu je ca. 50% in Form von Zuteilungen im PSP und von S-SARs Restricted Stock Units (RSUs) (langfristig) Die RSUs dienen für die rund berechtigten Mitarbeitenden von Roche als Vergütungs komponente. RSUs verkörpern das Recht, nach Ablauf einer dreijährigen Sperrzeit Genuss scheine und/oder Aktien plus einer Wertanpassung (in Höhe der während der dreijährigen Sperrzeit auf die Genussscheine und/ oder Aktien) zuteilbaren, voll zogenen Dividendenzahlungen) zu erhalten. Die definitive Zuteilung und der Übergang an die Empfänger erfolgen erst nach drei Jahren. Danach können die daraus resultierenden Genussscheine und/oder Aktien) bis maximal zehn Jahre gesperrt bleiben (zu der ab 2019 bestehenden Auswahlmöglichkeit betreffend die Aufteilung zwischen S-SARS und RSUs sowie bezüglich der Änderungen der Sperr- und Ausübungsfristen, der Zusammensetzung der Vergütungskomponenten für die Mitglieder der Konzernleitung und der Erweiterten Konzernleitung ab 2019 siehe unter 3.1.6) Ausblick 2019 Ab 2019 wird die Zusammensetzung der Vergütungskomponenten für die Mitglieder der Konzernleitung und der Erweiterten Konzernleitung bezüglich «Long-Term Incentive» (LTI) unter Vorbehalt der Gut heissung der dazu notwendigen Statutenänderungen durch die Generalversammlung 2019 wie folgt geändert: Neuzuteilungen unter dem Performance Share Plan (PSP) werden per Ende 2018 keine mehr vorgenommen, wobei der Verwaltungsrat auf Antrag des Vergütungs aus schusses wie bisher noch über die Auszahlung der auslaufenden Pläne PSP und PSP per Ende 2019 bzw entscheiden wird. Der LTI wird ab 2019 durch Restricted Stock Units (RSUs) ergänzt und setzt sich für die Konzernleitung und die Erwei terte Konzernleitung aus 80% S-SARs und 20% RSUs (basierend auf dem bisherigen individuellen Zielwert des gesamten LTI für Konzernleitungsmitglieder von 133,33% des Basis salärs gemessen am 1. Januar eines Jahres)

133 Vergütungsbericht Roche 129 zusammmen. Ausübungsfrist und Erdienungszeitraum werden für alle S-SARs und RSUs einheitlich (siehe unten) angepasst. Die Zuteilungen der RSUs für die Mitglieder der Konzern leitung und der Erweiterten Konzernleitung erfolgen individuell aufgrund des Entscheides des Vergütungs ausschusses des Verwaltungsrates nach dessen freiem Ermessen. Im Unterschied zu den übrigen Teilnehmenden an den beiden Programmen stehen den Mitgliedern der Konzernleitung und der Erweiterten Konzern leitung bezüglich Mix zwischen S-SARs und RSUs keine Wahl möglichkeit zur Verfügung, und ab 2019 zugeteilte S-SARs und RSUs stehen erst am Ende einer vierjährigen Sperrfrist zur Verfügung. Die übrigen Teilnehmenden der S-SAR- und RSU- Programme können ab 2019 bei der neuen Zuteilung im März 2019 aus drei Kombinationen auswählen, um den Mix aus Restricted Stock Units (RSUs) und Stocksettled Stock Appreciation Rights (S-SARs, in einigen Ländern werden anstelle von S-SARs Optionen verwendet) zu bestimmen. Folgende Wahlmöglich kei ten stehen zur Verfügung: Wahlmöglichkeit 1 Wahlmöglichkeit 2 Wahlmöglichkeit 3 80% S-SARs 50% S-SARs 20% S-SARs 20% RSUs 50% RSUs 80% RSUs Diese Wahlmöglichkeit erlaubt es den Teilnehmenden, sich aktiver mit ihrer Gesamtvergütung zu beschäftigen und ein entscheidendes Element ihrer Vergütung besser zu verstehen. Sie erhöht die Attraktivität des Programms und positioniert Roche unter vergleichbaren Unternehmen als das erste, das diese Leistung anbietet. Die Ausübungsfrist für alle neu aus ge ge be nen S-SARs wird von heute sieben Jahren auf zehn Jahre verlängert. Damit erhalten die Teil nehmenden drei zusätzliche Jahre, um frei gegebene S-SARs aus zuüben. Der Erdienungszeitraum für alle neu ausgegebenen RSUs wird von einer dreijährigen Sperrfrist auf eine jährliche Ausübung über einen Zeitraum von vier Jahren geändert. Jedes Jahr werden 25% der zugteilten RSUs übertragen und stehen den Teilnehmenden zur Verfügung. Der Erdienungs zeitraum für S-SARs, der aktuell mit einer jährlichen Ausübung über einen Zeitraum von drei Jahren verbunden ist, wird für alle neuen Zuteilungen ebenfalls an die jährliche Ausübung über einen Zeitraum von vier Jahren angeglichen. Diese innovativen Änderungen werden das Long- Term- Incentive-Programm von Roche attraktiver gestalten und es erlauben, die besten Talente für Roche zu gewinnen, zu motivieren und auf den langfristigen Unternehmenserfolg ausgerichtet zu behalten Indirekte Leistungen Die Mitglieder der Konzernleitung erhielten die unter 5.9 (bzw. 5.3 [CEO der Roche-Gruppe] sowie 4.3 [Verwaltungsratspräsident]) ausgewiesenen indirekten Leistungen (Pensionskassen, Versicherungen, MGB [Stiftung der F. Hoffmann-La Roche AG für Mitarbeiter- Gewinnbeteiligung als Ergänzung der beruflichen Vorsorge], Roche Connect, Vergütung für Steuern im Ausland bzw. Steuerberatung und pauschale Spesen vergütung) und die unter 5.10 festgehaltenen zusätzlichen Leistungen an einzelne Konzernleitungsmitglieder für Ausbildungskosten ihrer Kinder. 3.2 Gewichtung (fix/variabel, langfristig) der Vergütungskomponenten 2018 (zum Zielwert und als Prozentanteil der Gesamtvergütung 2018) Verwaltungsratspräsident Verwaltungsrat Konzernleitung (inklusive CEO der Roche-Gruppe) 90% 10% 100% 40% 60% 0% 10% 20% 30% 40% 50% 60% 70% 80% 90% 100% fix variabel, langfristig

134 Verhältnis der Vergütungskomponenten zum fixen Basissalär der Konzernleitung 2018 Verhältnis variabler Vergütungskomponenten (Bonus, S-SARs und PSP) in % des Wertes des fixen Basissalärs STI (variabel) LTI (langfristig) Kriterien Bonus S-SARs PSP Individueller Zielwert * 100% 66,66% 66,66% ** Minimum 0% 0% 0% Maximum 200% 66,66% 133,33% Leistungskriterien Aufteilung in % a) Unternehmensziele b) Individuelle Ziele Unternehmensziele (Konzern- und Divisions ergebnis) und individuelle Ziele unter Berücksichtigung von Kerngewinn, Umsatzwachstum zu konstanten Wechselkursen, Entwicklung des Operating Profit After Capital Charge (OPAC) basierend auf dem Kern betriebs gewinn, Kerngewinnwachstum pro Aktie und Genussschein (GS) zu konstanten Wechselkursen, Produktentwicklungs- Pipeline, Diversität der Mitarbeitenden und Führungskräfte, Umweltziele 70% 30% Wertentwicklung abhän gig von Kursentwicklung (plus Wertanpassung für Dividenden) der Genuss scheine nach Zuteilung Wertentwicklung abhängig von Kursentwicklung (plus Wert anpassung für Dividenden) der Genussscheine/Aktien nach Zuteilung. Konzern bezogene Entwicklung des TSR im Vergleich zur Entwicklung des TSR der Vergleichsgruppe (zur Definition des TSR siehe 5.7) n.a. nicht anwendbar * Festge legt unter Berücksichtigung der Entwicklung der Konkurrenzunternehmen bzw. der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung ** Basis: Jahresbasissalär gemessen am 1. Januar des ersten Jahres eines Zyklus n.a. n.a. 100% Alle weiteren Details sind in diesem Vergütungsbericht 5 festgehalten. 5 Siehe dazu auch im Finanzbericht Anmerkung 31 zur konsolidierten Jahresrechnung des Roche-Konzerns («Beziehungen zu nahestehenden Unternehmen und Personen», Seite 132) und Anmerkung 6 zur Jahresrechnung der Roche Holding AG («Beteiligungen der Verwaltungsrats- und Konzernleitungsmitglieder», Seite 185).

135 Vergütungsbericht Roche Vergütung des Verwaltungsrates 4.1 Beschlussfassung und Genehmigung Mit Hilfe von Marktvergleichen hat der Vergütungsausschuss nach dessen Ermessen die Vergütungen des Verwaltungsratspräsidenten sowie des Verwaltungsrates beschlossen. Diese Vergütungen haben die Form von fixen Barzahlungen, die im Vergleich mit Marktdaten der weltweit grössten Pharmafirmen (siehe Fussnote 1) bzw. grösserer Schweizer Unternehmen (siehe Fussnote 2) und mittels externer Beratung durch PwC jährlich überprüft wurden. Wie bereits im Vorjahr wird die Gesamtsumme des Bonus des Verwaltungsratspräsidenten für das Geschäftsjahr 2018 der Generalversammlung 2019 retrospektiv und getrennt zur verbindlichen Genehmigung unterbreitet. Die maximalen Gesamtsummen der übrigen Vergütungen des Verwaltungsrates (für den Zeitraum von der ordentlichen Generalversammlung 2019 bis zur ordentlichen Generalversammlung 2020) werden der Generalversammlung 2019, wie im Vorjahr, prospektiv und getrennt zur verbindlichen Genehmigung unterbreitet (siehe 2.2). 4.2 Höhe der Vergütungen an die Verwaltungs ratsmitglieder Die Mitglieder des Verwaltungsrates 6 haben für ihre Tätigkeit im Jahr 2018 die in der Tabelle «Vergütung der Verwaltungsratsmitglieder 2018» auf Seite 132 aufgeführten Basisvergütungen und Aufwandsver gütungen als quartalsweise fixe Barauszahlungen erhalten. Roche hat neben den für den Verwaltungsratspräsidenten ausgewiesenen gesetzlichen Beiträgen den übrigen Verwaltungsräten gesetzliche Arbeitgeberbeiträge in Höhe von insgesamt CHF an die Alters- und Hinterlassenen-, Invaliden- und Arbeitslosenversicherung (AHV/IV/ ALV) bezahlt. Die Basisvergütung der Verwaltungsratsmitglieder (exklusive Verwaltungsratspräsident) hat sich seit 2001 nicht verändert. Mit Ausnahme des Verwaltungsratspräsidenten (Bonus in Form von gesperrten Aktien) und von Dr. Severin Schwan als exekutivem Verwaltungsratsmitglied wurden den Mitgliedern des Verwaltungsrates für das Berichtsjahr weder Aktien noch Genussscheine noch S-SARs zugeteilt. Die Mitglieder des Verwaltungsrates erhielten weder Darlehen noch Kredite. In seiner Funktion als Mitglied des Chugai International Council (CIC) von Chugai Pharmaceutical Co., Ltd. erhielt André Hoffmann 2018 USD (CHF ). Für seine Beratungstätigkeit im Genentech Scientific Review Board erhielt Prof. Dr. Richard P. Lifton 2018 insgesamt USD (CHF 9 781). GEPRÜFT 6 Zu Funktion, Ausschussvorsitz bzw. Ausschussmitgliedschaft der einzelnen Mitglieder siehe Seite 107.

136 132 Vergütung der Verwaltungsratsmitglieder 2018 (in CHF) Basisvergütung Aufwandsvergütung für Ausschussmitglieder/Vorsitzende 7 Zusätzliche spezielle Vergütung Gesamtvergütung GEPRÜFT Ch. Franz, Präsident (siehe «4.3 Gesamtvergütung an den Verwaltungsratspräsidenten») A. Hoffmann, Vizepräsident (siehe Seite 131) J. Bell J. Brown P. Bulcke A. Hauser R.P. Lifton (siehe Seite 131) A. Oeri B. Poussot S. Schwan (siehe «5.3 Höchste Gesamtvergütung an Dr. Severin Schwan als Konzernleitungsmitglied», Vergütungsauszahlung in Primärfunktion als CEO der Roche-Gruppe in Gesamtbeträgen der Konzernleitung enthalten) C. Suessmuth Dyckerhoff P.R. Voser Total Pro Ausschussmitgliedschaft/Jahr mit Ausnahme der Mitglieder des Präsidiums (Präsident, Vizepräsident) CHF für Ausschussmitglieder, CHF für Ausschussvorsitzende. 8 Vergütung als Vizepräsident des Verwaltungsrates. 9 Zusätzlich wurden Arbeitgeberbeiträge an die AHV/IV/ALV von insgesamt CHF (inklusive Verwaltungsratspräsident) geleistet, die keinen Bestandteil der Vergütung bilden.

137 Vergütungsbericht Roche 133 Vergütung der Verwaltungsratsmitglieder 2017 (in CHF) Basisvergütung Aufwandsvergütung für Ausschussmitglieder/Vorsitzende 10 Zusätzliche spezielle Vergütung Gesamtvergütung Ch. Franz, Präsident (siehe «4.3 Gesamtvergütung an den Verwaltungsratspräsidenten») A. Hoffmann, Vizepräsident J. Bell J. Brown P. Bulcke A. Hauser (seit März 2017) R.P. Lifton A. Oeri B. Poussot S. Schwan (siehe «5.3 Höchste Gesamtvergütung an Dr. Severin Schwan als Konzernleitungsmitglied», Vergütungsauszahlung in Primärfunktion als CEO der Roche-Gruppe in Gesamtbeträgen der Konzernleitung enthalten) C. Suessmuth Dyckerhoff P.R. Voser P. Baschera (im März 2017 ausgeschieden) Total GEPRÜFT 10 Pro Ausschussmitgliedschaft/Jahr mit Ausnahme der Mitglieder des Präsidiums (Präsident, Vizepräsident) CHF für Ausschussmitglieder, CHF für Ausschussvorsitzende. 11 Vergütung als Vizepräsident des Verwaltungsrates. 12 Vergütung pro rata für die Zeit von März bis Dezember Vergütung pro rata für die Zeit von Januar bis März Zusätzlich wurden Arbeitgeberbeiträge an die AHV/IV/ALV von insgesamt CHF (inklusive Verwaltungsratspräsident) geleistet, die keinen Bestandteil der Vergütung bilden. 4.3 Gesamtvergütung an den Verwaltungsratspräsidenten Dr. Christoph Franz hat als Verwaltungsratspräsident für das Jahr 2018 die nachfolgend aufgeführte Gesamt vergütung erhalten. Der Ende 2018 vom Vergütungsausschuss beschlossene und im März 2019 auszuzahlende Bonus für das Geschäftsjahr 2018 in Form von auf zehn Jahre gesperrten Aktien wird der ordentlichen Generalversammlung (GV) 2019 zur verbindlichen Genehmigung vorgelegt. Die Gesamtvergütung des Verwaltungsratspräsidenten ist in der Gesamtsumme aller Vergütungen an den Verwaltungsrat in 4.4 enthalten.

138 134 Gesamtvergütung an den Verwaltungsratspräsidenten (in CHF) GEPRÜFT GEPRÜFT 4.4 Gesamtsumme aller Vergütungen an den Verwaltungsrat Die Gesamtsumme der für das Kalenderjahr 2018 an Mitglieder des Verwaltungsrates bezahlten Vergütungen inklusive Boni und Arbeitgeberanteil leistungs bildender Beiträge aus Sozialversicherungen beträgt CHF (2017: CHF ), exklusive zusätzlicher Arbeitgeberbeiträge an die AHV/IV/ ALV von insgesamt CHF (2017: CHF ), die keinen Bestandteil der Vergütung bilden. 4.5 Vergütungen an ehemalige Verwaltungsräte Das ehemalige Verwaltungsratsmitglied Dr. Franz B. Humer erhielt 2018 für sein Mandat als Mitglied des Chugai International Council (CIC) von Chugai Pharmaceutical Co., Ltd. insgesamt USD (CHF ). Das ehemalige Verwaltungsratsmitglied William M. Burns erhielt 2018 als Mitglied des Chugai International Council (CIC) von Chugai Pharmaceutical Co., Ltd. USD (CHF ). Es wurden keine weiteren Vergütungen geleistet Basisvergütung (in bar) Bonus (vorbehaltlich Genehmigung durch die Generalversammlung) Pensionskassen/MGB 15 /Versicherungen/ Spesenpauschale * * ** ** Total * In Form von auf 10 Jahre gesperrten Aktien (Berechnung der Anzahl der Aktien zum Preis bei Übergabe im März 2019 bzw. April 2018 nach Genehmigung durch die Generalversammlung 2019 bzw. 2018), Wertberechnung unter Berücksichtigung einer Reduktion aufgrund der Sperrfrist von 10 Jahren (reduzierter Verkehrswert: 55,839%) zur Genehmigung durch die GV 2019 bzw. nach erfolgter Genehmigung an der GV 2018 ** Inklusive Arbeitgeberanteil leistungsbildender Beiträge aus Sozialversicherungen 15 MGB: Stiftung der F. Hoffmann-La Roche AG für Mitarbeiter-Gewinnbeteiligung als Ergänzung der beruflichen Vorsorge. 16 Zusätzlich wurden Arbeitgeberanteile an die AHV/IV/ALV von CHF (2017: CHF ) geleistet, die keinen Bestandteil der Vergütung bilden. 4.6 Von der Generalversammlung zu genehmigende Vergütungen an den Verwaltungsrat Vorlage der Gesamtsumme des Bonus des Verwaltungsratspräsidenten zur verbindlichen Genehmigung durch die Generalversammlung Die Vergütung des Verwaltungsratspräsidenten beinhaltet die in der Tabelle in Abschnitt «4.3 Gesamtvergütung an den Verwaltungsratspräsidenten» dargestellte Bonuszahlung in Form von auf zehn Jahre gesperrten Aktien in Höhe von CHF Der Verwaltungsrat legt den Ende 2018 vom Vergütungsausschuss beschlossenen und im März 2019 auszuzahlenden Bonus des Verwaltungsratspräsidenten, Dr. Christoph Franz, für das Geschäftsjahr 2018 (exklusive gesetzlicher Arbeit geberbeiträge an die AHV/IV/ALV) der ordentlichen Generalversammlung 2019 zur verbindlichen Genehmigung vor.

139 Vergütungsbericht Roche 135 Retrospektive Genehmigungen des Bonus an den Verwaltungsratspräsidenten (in CHF) * Von der Generalversammlung zu genehmigender/ Antrag GV 2019 GV 2018 GV 2017 Betrag für Geschäftsjahr 2018 Betrag für Geschäftsjahr 2017 Betrag für Geschäftsjahr 2016 genehmigter maximaler Betrag ** ** ** * Exklusive gesetzlicher Arbeitgeberbeiträge an die AHV/IV/ALV ** Bonus (in Form von auf 10 Jahre gesperrten Aktien [Berechnung der Anzahl der Aktien zum Preis bei Übergabe im März 2019, April 2018 bzw. April 2017 nach Genehmigung durch die GV 2019, GV 2018 bzw. GV 2017], Wertberechnung unter Berücksichtigung einer Reduktion aufgrund der Sperrfrist von 10 Jahren [reduzierter Verkehrswert: 55,839%] zur Genehmigung durch die GV 2019 bzw. nach erfolgter Genehmigung durch die GV 2018 und GV 2017) Vorlage der Gesamtsumme der künftigen Verwaltungsratsvergütungen zur verbindlichen Genehmigung Der Verwaltungsrat beantragt der ordentlichen Generalversammlung 2019 die Genehmigung von insgesamt maximal CHF (exklusive gesetzlicher Arbeitgeberbeiträge an die AHV/IV/ALV und exklusive Bonuszahlung) für die Vergütung des Verwaltungsrates bis zur ordentlichen Generalversammlung Nicht enthalten sind die in seiner Rolle als CEO der Roche-Gruppe und Konzernleitungsmitglied unter 5.3 aufgeführten Vergütungen von Dr. Severin Schwan, die in den Gesamtsummen für die Konzernleitung mit enthalten sind. Prospektiv zu genehmigende/genehmigte Gesamtvergütungen an den Verwaltungsrat (in CHF)* Antrag GV 2019 GV 2018 GV 2017 Betrag für Periode GV 2019 GV 2020 Betrag für Periode GV 2018 GV 2019 Betrag für Periode GV 2017 GV 2018 Von der Generalversammlung zu genehmigender/ genehmigter maximaler Betrag * Exklusive gesetzlicher Arbeitgeberbeiträge an die AHV/IV/ALV und exklusive Bonuszahlung Überleitung der ausgewiesenen Vergütungen zu den von der Generalversammlung verbindlich genehmigten Vergütungen an die Mitglieder des Verwaltungsrates Die ordentliche Generalversammlung 2017 genehmigte insgesamt maximal CHF (exklusive gesetzlicher Arbeitgeberbeiträge an die AHV/IV/ALV und exklusive Bonuszahlung) für die Vergütung des Verwaltungsrates bis zur ordentlichen Generalversammlung Zum Vergleich betrugen die effektiven Vergütungszahlungen von der ordentlichen GV 2017 bis zur ordentlichen GV 2018 CHF (exklusive gesetzlicher Arbeitgeberbeiträge an die AHV/IV/ALV und exklusive Bonuszahlung).

140 136 Prospektiv genehmigte Gesamtvergütungen an den Verwaltungsrat im Vergleich zu den effektiven Zahlungen (in CHF)* Betrag für Periode GV 2018 GV 2019 Betrag für Periode GV 2017 GV 2018 Betrag für Periode GV 2016 GV 2017 Von der Generalversammlung genehmigter maximaler Betrag Tatsächliche Gesamtvergütungen Berechnung nach Periodenende Innerhalb der genehmigten Gesamtsumme Berechnung nach Periodenende Ja Ja * Exklusive gesetzlicher Arbeitgeberbeiträge an die AHV/IV/ALV und exklusive Bonuszahlung 4.7 Beteiligungen Die Verwaltungsratsmitglieder André Hoffmann und Dr. Andreas Oeri sowie diesen nahestehende Personen aus den Gründerfamilien sind in einem vertraglichen Aktionärspool verbunden, der per Ende des Berichtsjahres Aktien (45,01% der ausgegebenen Aktien) hielt. Detaillierte Angaben über den Pool finden sich im Finanzbericht, Anmerkung 31 «Beziehungen zu nahestehenden Unternehmen und Personen» zur konsolidierten Jahresrechnung des Roche-Konzerns (Seite 132) und in Anmerkung 4 zur Jahresrechnung der Roche Holding AG «Bedeutende Aktionäre» (Seite 184). Daneben hielten die Verwaltungsratsmitglieder und ihnen nahestehende Personen am 31. Dezember 2018 (bzw. per 31. Dezember 2017) die in der nachfolgenden Tabelle «Beteiligungen» individuell ausgewiesenen Roche-Aktien, Genussscheine (GS) und American Depositary Receipts (ADRs***). Beteiligungen (Aktien und Genussscheine) Aktien (Anzahl) Genussscheine (GS) (Anzahl) (per 31. Dezember 2018) (per 31. Dezember 2017) Beteili gun gen nahestehender Personen (Anzahl/Art) Andere (Anzahl) Aktien (Anzahl) Genussscheine (GS) (Anzahl) Beteili gun gen nahestehender Personen (Anzahl/Art) Andere (Anzahl) Verwaltungsrat Ch. Franz A. Hoffmann * 200 * 200 J. Bell J. Brown P. Bulcke A. Hauser GS GS R.P. Lifton 300 ADRs*** 300 ADRs*** A. Oeri * * B. Poussot S. Schwan (siehe «5.16 Beteiligungen» Konzernleitung, Seite 145) (siehe «5.16 Beteiligungen» Konzernleitung, Seite 145) C. Suessmuth Dyckerhoff ** 621 ** P.R. Voser Total GS 300 ADRs*** GS 300 ADRs*** * Im Aktionärspool gehaltene Aktien nicht aufgeführt ** Gemeinsam mit nahestehender Person gehalten *** ADRs (American Depositary Receipts) von Roche bei OTCQX International Premier unter dem Symbol RHHBY, ISIN US kotiert. Die ADRs werden in USD gehandelt. Acht (8) ADRs entsprechen einem (1) GS.

141 Vergütungsbericht Roche Vergütung der Konzernleitung 5.1 Beschlussfassung und Genehmigung Mit Hilfe von Marktvergleichen hat der Vergütungsausschuss nach dessen Ermessen die Vergütungen der Konzernleitungsmitglieder beschlossen. Wie im Vorjahr wird die Gesamtsumme der Boni der Konzernleitung für das Geschäftsjahr 2018 der Generalversammlung 2019 retrospektiv und getrennt zur verbindlichen Genehmigung unterbreitet. Die maximalen Gesamtsummen der übrigen Vergütungen der Konzernleitung (für den Zeitraum von der ordentlichen Generalversammlung 2019 bis zur ordentlichen Generalversammlung 2020) werden der Generalversammlung 2019, wie im Vorjahr, prospektiv und getrennt zur verbindlichen Genehmigung unterbreitet (siehe 2.2). 5.2 Höhe der Vergütungen an die Konzern leitungsmitglieder Die generelle Kompetenzregelung zur Festlegung der Vergütungen der Konzernleitung durch den Vergü tungsausschuss bzw. durch den Verwaltungsrat ist auf Seite 123 «2. Prozess und Genehmigungsstruktur der Vergütungsfestlegung» beschrieben. Die Konzernleitungsmitglieder haben für ihre Tätigkeit im Jahr 2018 die unter dargestellten Vergütungen erhalten. Die Höhe der Vergütung ist für den CEO der Roche-Gruppe, Dr. Severin Schwan, insgesamt unter 5.3 detailliert festgehalten. Die Vergütungen (Basissalär, Bonus, S-SARs, RSUs und indirekte Leistungen als Arbeitgeberanteile für Pen sionskassen, MGB, Roche Connect, Spesen etc.) an Dr. Michael Heuer, der per Oktober 2018 zum CEO Roche Diagnostics a. i. ernannt wurde, sind in der Gesamtsumme der Vergütungen der Konzernleitung (siehe 5.12) aggregiert mit enthalten. 5.3 Höchste Gesamtvergütung an Dr. Severin Schwan als Konzernleitungsmitglied Dr. Severin Schwan, exekutives Mitglied des Verwaltungsrates, erhielt seine Vergütung in seiner Primärfunktion als CEO der Roche-Gruppe, weshalb diese als höchste Vergütung eines Konzernleitungsmitgliedes (siehe Seite 138) ausgewiesen und in der Gesamtvergütung der Konzernleitung (siehe «5.12 Gesamtsumme aller Vergütungen an die Konzernleitungsmitglieder», Seite 142) eingeschlossen ist.

142 138 Höchste Gesamtvergütung an Dr. Severin Schwan als Konzernleitungsmitglied (in CHF) GEPRÜFT Basissalär S-SARs Pensionskassen/MGB 19 /Versicherungen ** ** Roche Connect Bonus (vorbehaltlich der Genehmigung der Gesamtsumme der Boni für die Konzernleitung durch die Generalversammlung) Gesperrte Aktien * * PSP * * Weitere Zahlungen inkl. Spesenpauschale/Steuerberatung Total * Wertberechnung der Genussscheine/Aktien unter Berücksichtigung einer Reduktion aufgrund der Sperrfrist von 10 Jahren (reduzierter Verkehrswert: 55,839%) ** Inklusive Arbeitgeberanteil leistungsbildender Beiträge aus Sozialversicherungen 17 Detaillierte Angaben der Vergütungen für die Jahre 2017 und 2016 sind im Geschäftsbericht 2017, Seite 137, enthalten. 18 Anzahl S-SARs 2018: , Zuteilungswert gemäss Trinomial model for American call options: CHF 26,49. Berechnung gemäss Trinomial model for American call options, siehe «5.6 Stock-settled Stock Appreciation Rights (S-SARs) der übrigen Konzernleitungsmitglieder», Seite 139. Anzahl S-SARs 2017: , Zuteilungswert gemäss Trinomial model for American call options: CHF 31,20. Berechnung gemäss Trinomial model for American call options, siehe «5.6 Stock-settled Stock Appreciation Rights (S-SARs) der übrigen Konzernleitungsmitglieder», Seite MGB: Stiftung der F. Hoffmann-La Roche AG für Mitarbeiter-Gewinnbeteiligung als Ergänzung der beruflichen Vorsorge. 20 Auf 10 Jahre gesperrte Aktien (Berechnung der Anzahl der Aktien zum Aktienpreis bei Übergabe im März 2019 nach Genehmigung durch die Generalversammlung 2019). 21 Nach Plan reservierte (Zielanzahl) Genussscheine im Rahmen des PSP ( Genussscheine) multipliziert mit dem durchschnittlichen Marktwert der Genussscheine der letzten drei Monate (Oktober bis Dezember 2017) vor dem Beginn des Leistungszyklus , CHF 240,74/Genussschein. 22 Nach Plan reservierte (Zielanzahl) Genussscheine im Rahmen des PSP ( Genussscheine) multipliziert mit dem durchschnittlichen Marktwert der Genussscheine der letzten drei Monate (Oktober bis Dezember 2016) vor dem Beginn des Leistungszyklus , CHF 230,57/Genussschein. 23 Inklusive pauschaler Spesenvergütung (CHF ), Zahlungen für Steuerberatung (CHF ; 2017: CHF ) und Jubiläumszahlung (CHF ). Zusätzlich wurden Arbeitgeberbeiträge an die AHV/IV/ALV von CHF (2017: CHF ) geleistet, die keinen Bestandteil der Vergütung bilden. 5.4 Basissaläre der übrigen Konzernleitungsmitglieder Basissaläre (in CHF) GEPRÜFT R. Diggelmann (Ende September 2018 aus der Konzernleitung ausgeschieden) * A. Hippe G. A. Keller D. O Day C. A. Wilbur Total * Vergütung pro rata für den Zeitraum von Januar bis September 2018 Das Basissalär von Dr. Michael Heuer ist in der Gesamtsumme der Vergütungen an die Konzernleitung (siehe 5.12) aggregiert mit enthalten.

143 Vergütungsbericht Roche Boni der übrigen Konzernleitungsmitglieder Der Vergütungsausschuss des Verwaltungsrates hat den Bonus für die Konzernleitungsmitglieder aufgrund der Resultate des Jahres 2018 anhand der vereinbarten Ziele festgelegt. Für Dr. Michael Heuer wird ein ordentlicher Bonus von CHF und für seine Interimstätigkeit zusätzlich CHF (insgesamt CHF 1 Million) vor geschlagen. Dieser ist in der Gesamtsumme der Vergütungen an die Konzernleitung (siehe 5.12) aggregiert mit enthalten. Der Gesamtbetrag der Boni wird der Generalversammlung 2019 zur verbindlichen Genehmigung vorgelegt. Der Bonus 2018 wird für alle Konzernleitungsmitglieder, mit Ausnahme von Dr. Severin Schwan, zu 100% in Form einer Barauszahlung ausgerichtet, welche im März 2019 erfolgt. Dr. Severin Schwan erhält den Bonus in Form von auf zehn Jahre gesperrten Aktien (siehe Seite 138). Die Auszahlung des Bonus erfolgt im März Bonus (in CHF) (vorbehaltlich Genehmigung der Gesamtbonussumme der Konzernleitung durch die Generalversammlung 2019) R. Diggelmann (Ende September 2018 aus der Konzernleitung ausgeschieden) A. Hippe G. A. Keller D. O Day C. A. Wilbur Total GEPRÜFT 5.6 Stock-settled Stock Appreciation Rights (S -SARs) der übrigen Konzernleitungsmitglieder Die in der Tabelle «S-SARs» auf Seite 146 aufgeführten S-SARs beinhalten das Recht, an der Wertsteigerung eines Genussscheines zwischen Zuteilungsdatum und Ausübungsdatum teilzuhaben. Der Ausübungspreis der aufgeführten S-SARs entspricht dabei gemäss dem mehrjährigen Plan dem jeweiligen Schlusskurs des Roche-Genussscheines am Zuteilungsdatum. S-SARs werden am Ende von drei Jahren ab Zuteilung zur Ausübung frei. Nachdem die S-SARs zur Ausübung freigegeben worden sind, können diese bis sieben Jahre ab Zuteilung ausgeübt, d. h. der Gewinn in Genussscheine umgewandelt werden. Im vorgenannten Zeitraum nicht ausgeübte S-SARs verfallen ersatzlos. Der Wert der S-SARs wird bei Ausgabe nach dem Trinomialmodell für amerikanische Optionen berechnet. Das Trinomialmodell ist eine bewährte Methode zur Bewertung von amerikanischen Kaufoptionen, da es die Möglichkeit einer Optionsausübung bereits vor dem Fälligkeitsdatum berücksichtigt (dies bezeichnet man als «amerikanische» Option, während eine «europäische» Option ausschliesslich am Fälligkeitstag ausgeübt werden kann). 24 Die Anzahl S-SARs, der Ausübungspreis, die Ablauffrist und der Zuteilungswert für S-SARs sind in der Tabelle «S-SARs» auf Seite 146 aufgeführt. In den auf den Seiten 140 und 138 stehenden Tabellen wurde die Anzahl S-SARs nach der Berechnungs methode zum Zeitpunkt der Ausgabe als Wert eingesetzt. 25 An Dr. Michael Heuer zugeteilte S-SARs basieren auf einer jährlichen Ausübung und sind in der Tabelle «S-SARs» ausgewiesen und der Zuteilungswert für 2018 ist in der Gesamtsumme der Vergütungen der Konzernleitung (siehe 5.12) aggregiert mit enthalten. 24 Weitere Informationen zum Trinomial model for American call options: siehe Boyle, Phelim P.: «A lattice framework for options pricing with two state variables», The Journal of Financial and Quantitative Analysis, Volume 23, Issue 1 (Mar 1988), 1 12, roche.com/trinomial-model.pdf 25 Siehe Ausübungspreise in Tabelle «S-SARs», Seite 146.

144 140 Stock-settled Stock Appreciation Rights (S-SARs) (in CHF) S-SARs 2018 S-SARs 2017 GEPRÜFT R. Diggelmann (Ende September 2018 aus der Konzernleitung ausgeschieden) * A. Hippe G. A. Keller D. O Day C. A. Wilbur Total * Zuteilung 2018: S-SARs, Zuteilungswert CHF 26,49 pro S-SAR, Ausübungspreis CHF 220,80, Ablauf Beteiligungsprogramm Performance Share Plan (PSP) der übrigen Konzernleitungsmitglieder Der PSP weist sich überschneidende Leistungszyklen von jeweils drei Jahren auf, wobei jedes Jahr ein neuer Zyklus beginnt. Im Jahr 2018 bestanden daher drei separate Leistungszyklen (PSP , PSP und PSP ), wobei der PSP per 31. Dezember 2018 ohne Zuteilung von reservierten Aktien endete. Nach den Bestimmungen des PSP-Programmes wurde eine Anzahl Genussscheine oder Aktien für die Teilnehmenden jedes Zyklus reserviert. Die tatsächliche Zuteilung der Wertpapiere ist abhängig davon, ob und in welchem Ausmass Roche-Titel (Aktien und Genussscheine) die durchschnittliche Rendite der Kapitalanlage in Wertpapieren der Vergleichsgruppe 26 übertreffen. Der Vergleich wird auf der Basis von Marktpreisen und Dividendenrenditen durchgeführt, d. h. des Total Shareholder Return (TSR). Um den Effekt kurzfristiger Marktpreisschwankungen zu reduzieren, basiert der TSR auf dem durchschnittlichen Marktwert der letzten drei Monate (Oktober bis Dezember) vor dem Beginn des Leistungszyklus im Vergleich zum Durchschnitt der letzten drei Monate (Oktober bis Dezember) des Leistungszyklus. Für den Fall, dass eine Anlage in Roche-Wertpapieren sich besser als diejenigen des Durchschnitts der Ver gleichsgruppe entwickelt, kann der Verwaltungsrat entscheiden, die Anzahl zugeteilter Genussscheine oder Aktien zu erhöhen. Die maximale Zuteilung beträgt das Doppelte der ursprünglich nach PSP reservierten Anzahl Genussscheine oder Aktien (plus einer Wertanpassung in Höhe der während der dreijährigen Sperrzeit auf die Genussscheine oder Aktien zuteilbaren erfolgten Dividendenzahlungen) und erfordert zudem, dass eine Anlage in Roche- Wertpapieren gleich viel oder mehr Ertrag als 75% der Vergleichsgruppe bringt. Falls sich Roche-Titel weniger gut entwickeln als der durchschnittliche Ertrag aus Papieren der Vergleichsgruppe, werden weniger oder keine Genussscheine oder Aktien zugeteilt. Nach den Bestimmungen dieses Programmes wurden im Jahr 2018 für die Mitglieder der Konzernleitung die in der Tabelle auf Seite 141 und auf Seite 138 aufge führ ten Genussscheine reserviert. Über die tatsächliche Zuteilung von Genussscheinen, Aktien oder Barwerten gemäss Plan für die Zyklen bzw. PSP wird der Verwaltungsrat nach Beendigung des Berichtsjahres 2019 bzw entscheiden. Ziel dieses Programmes ist es, einen Anreiz für die Teilnehmenden zu schaffen, um eine langfristige Wertsteigerung zu erzielen. Mögliche Zuteilungen an Roland Diggelmann und Daniel O Day werden aufgrund ihres Ausscheidens gekürzt. Dr. Michael Heuer nimmt am PSP-Programm nicht teil. Im beendeten PSP-Zyklus (basierend auf einem Durchschnittswert von drei Monaten) und bei einer Dividendenausschüttung von insgesamt CHF 21,219 Milliarden (2018: CHF 7,159 Milliarden; 2017: CHF 7,073 Milliarden; 2016: CHF 6,987 Milliarden) wurden gemäss Reglement den Beteiligten keine der ursprünglich reservierten Aktien zugesprochen. 26 Siehe Fussnote 1, Seite 123.

145 Vergütungsbericht Roche 141 Performance Share Plan (PSP) Nach Plan reservierte (Zielanzahl) Genussscheine im Rahmen des PSP (Anzahl) Fair Value bei Zuteilung je Genussschein, durchschnittlicher Marktwert des Genussscheins der letzten drei Monate (Oktober bis Dezember 2017) vor dem Beginn des Leistungszyklus PSP (Wert in CHF) Fair Value der nach Plan reservierten (Zielwert) Genussscheine im Rahmen des PSP (Wert in CHF) Nach Plan reservierte (Zielanzahl) Genussscheine im Rahmen des PSP (Anzahl) Fair Value bei Zuteilung je Genussschein, durchschnittlicher Marktwert des Genussscheins der letzten drei Monate (Oktober bis Dezember 2016) vor dem Beginn des Leistungszyklus PSP (Wert in CHF) Fair Value der nach Plan reservierten (Zielwert) Genussscheine im Rahmen des PSP (Wert in CHF) R. Diggelmann*** , , A. Hippe , * * , * G.A. Keller , ** , ** D. O Day , , C. A. Wilbur , , Total , , GEPRÜFT * Wertberechnung der Genussscheine unter Berücksichtigung einer Reduktion aufgrund der Sperrfrist von 4 Jahren (reduzierter Verkehrswert: 79,209%) ** Wertberechnung der Genussscheine unter Berücksichtigung einer Reduktion aufgrund der Sperrfrist von 10 Jahren (reduzierter Verkehrswert: 55,839%) *** Ende September 2018 aus der Konzernleitung ausgeschieden 5.8 Restricted Stock Units der übrigen Konzernleitungsmitglieder Als einziges Konzernleitungsmitglied erhielt Dr. Michael Heuer im Jahr 2018 vor seiner Ernennung zum CEO Roche Diagnostics a. i. RSUs (siehe 3.1.5). 5.9 Indirekte Leistungen an die übrigen Konzernleitungsmitglieder Im Rahmen der beruflichen Vorsorge und des weltweiten Mitarbeiterbeteiligungsprogrammes (Roche Connect) wurden den Konzernleitungsmitgliedern im Jahr 2018 bei den verschiedenen Einrichtungen die in der Tabelle «Indirekte Leistungen (Arbeitgeberanteile)» auf Seite 142 und in der Tabelle auf Seite 138 auf geführten Arbeitgeberbeiträge gutgeschrieben. Mit Roche Connect wird den Mitarbeitenden die Möglichkeit gegeben, um 20% ermässigte Roche- Genussscheine zu erwerben. Die Teilnahme ist freiwillig, wobei maximal 10% der jährlichen Basisvergütung in Roche Connect investiert werden können. Die so erworbenen Genussscheine sind für eine gewisse Zeit gesperrt. In der Schweiz beträgt diese Sperrfrist vier Jahre. Zudem erhielten die Konzernleitungsmitglieder die in der Tabelle auf Seite 142 ersichtlichen pauschalen Spesenvergütungen sowie einzelne Mitglieder Zahlun gen für Steuern im Ausland bzw. für Steuerberatung.

146 142 Indirekte Leistungen (Arbeitgeberanteile) (in CHF) Pensionskassen/ MGB 27 / Versicherungen * Spesenpauschale Roche Connect Zahlungen für Steuern/ Steuerberatung Pensionskassen/ MGB 27 / Versicherungen * Spesenpauschale Roche Connect Zahlungen für Steuern/ Steuerberatung GEPRÜFT R. Diggelmann ** A. Hippe G. A. Keller D. O Day C. A. Wilbur Total * Inklusive Arbeitgeberanteil leistungsbildender Beiträge aus Sozialversicherungen ** Ende September 2018 aus der Konzernleitung ausgeschieden 27 MGB: Stiftung der F. Hoffmann-La Roche AG für Mitarbeiter-Gewinnbeteiligung als Ergänzung der beruflichen Vorsorge. Die Vergütungen (Arbeitgeberanteile) für indirekte Leistungen an Pensionskassen, MGB, Roche Connect, Spesen etc. an Dr. Michael Heuer sind in der Gesamtsumme der Vergütungen an die Konzernleitung (siehe 5.12) aggregiert mit enthalten Vergütungen an ehemalige Konzernleitungs mitglieder Ehemalige Konzernleitungsmitglieder erhielten im Jahr 2018 Rentenzahlungen in Höhe von CHF (2017: CHF ). GEPRÜFT GEPRÜFT 5.10 Weitere Vergütungen oder Organdarlehen an die Konzernleitungsmitglieder Aufgrund vertraglicher Verpflichtungen bezahlte Roche 2018 einzelnen Konzernleitungsmitgliedern für Ausbildungskosten ihrer Kinder insgesamt CHF (2017: CHF ). Sämtliche vorgenannten zusätzlichen Vergütungen sind in der Gesamtsumme der Vergütungen an Mitglieder der Konzernleitung eingerechnet. Die Konzernleitungsmitglieder erhielten 2018 weder Darlehen noch Kredite. Die maximale ordentliche Dauer der Kündigungsfrist von Konzernleitungsmitgliedern beträgt 12 Monate. Die Arbeitsverträge enthalten keine Kontroll wechsel - klauseln Gesamtsumme aller Vergütungen an die Konzernleitungsmitglieder Die Gesamtsumme der für das Kalenderjahr 2018 an Mitglieder der Konzernleitung bezahlten Ver gütungen inklusive Boni und Arbeitgeberanteil leistungs bildender Beiträge aus Sozialversicherungen sowie aller Vergütungen an Dr. Michael Heuer, CEO Roche Diagnostics a. i., beträgt CHF (2017: CHF ) exklusive zusätzlicher Arbeitgeberbeiträge an die AHV/IV/ALV in Höhe von insgesamt CHF (2017: CHF ), die keinen Bestandteil der Vergütung bilden. Es wurden keine weiteren Vergütungen an Mitglieder der Konzernleitung oder ehemalige Mitglieder der Konzernleitung geleistet als die hiervor dargestellten Zahlungen. GEPRÜFT

147 Vergütungsbericht Roche Von der Generalversammlung zu genehmigende Vergütungen an die Konzernleitung Vorlage der Gesamtsumme der Boni der Konzernleitungsmitglieder zur verbindlichen Genehmigung durch die Generalversammlung Der Verwaltungsrat beantragt der ordentlichen Generalversammlung 2019 die Gesamtsumme der Boni der Konzernleitungsmitglieder für das Geschäftsjahr 2018 (für Dr. Severin Schwan in Form von auf zehn Jahre gesperrten Roche-Aktien, für alle übrigen Konzernleitungsmitglieder zu 100% in Form einer Barauszahlung, siehe 5.5) in Höhe von CHF (2017: CHF ) exklusive gesetzlicher Arbeitgeberbeiträge an die AHV/IV/ALV zur verbindlichen Genehmigung. Retrospektive Genehmigungen der Gesamtsumme der Boni an die Konzernleitungsmitglieder (in CHF) * Antrag GV 2019 GV 2018 GV 2017 Betrag für Geschäftsjahr 2018 Betrag für Geschäftsjahr 2017 Betrag für Geschäftsjahr 2016 Von der Generalversammlung zu genehmigender/ genehmigter maximaler Betrag * Exklusive gesetzlicher Arbeitgeberbeiträge an die AHV/IV/ALV Vorlage der Gesamtsumme der künftigen Vergütungen an die Konzernleitung zur verbindlichen Genehmigung Der Verwaltungsrat beantragt der ordentlichen Generalversammlung 2019 die Genehmigung von insgesamt maximal CHF (exklusive gesetzlicher Arbeitgeberbeiträge an die AHV/IV/ALV und exklusive Bonuszahlung) für die Vergütung der Konzernleitung bis zur ordentlichen Generalversammlung Der Betrag der Gesamtsumme der künftigen Vergütungen an die Konzernleitung setzt sich zusammen aus Basissalären, den Long-Term Incentives S-SARs (bemessen zum Ausgabewert ohne Berücksichtigung allfälliger Reduktionen des Wertes aufgrund von Sperrfristen) sowie RSUs (siehe 3.1.6, bemessen zum Zeitpunkt der Reservierung von Genuss scheinen oder Aktien, ohne Berücksichtigung allfälliger Reduktionen des Wertes aufgrund von Sperrfristen) und Beiträgen an Vorsorgeleistungen (exklusive gesetzlicher Arbeitgeberbeiträge an die AHV/IV/ALV) sowie Zahlungen für Spesen, Steuern im Ausland, Steuer beratung und Roche Connect. Prospektive Genehmigung der Gesamtsumme der Vergütungen an die Konzernleitung (in CHF) * Antrag GV 2019 GV 2018 GV 2017 Betrag für Periode GV 2019 GV 2020 Betrag für Periode GV 2018 GV 2019 Betrag für Periode GV 2017 GV 2018 Von der Generalversammlung zu genehmigender/ genehmigter maximaler Betrag * Exklusive gesetzlicher Arbeitgeberbeiträge an die AHV/IV/ALV und exklusive Bonuszahlung

148 Überleitung der ausgewiesenen Vergütungen zu den von der Generalversammlung prospektiv genehmigten Vergütungen an die Konzernleitung Die ordentliche Generalversammlung 2017 genehmigte insgesamt maximal CHF (exklusive gesetzlicher Arbeitgeberbeiträge an die AHV/IV/ALV und exklusive Bonuszahlung) für die Vergütung der Konzernleitung bis zur ordentlichen Generalversammlung Zum Vergleich betrugen die Vergütungen von der ordentlichen GV 2017 bis zur ordentlichen GV 2018 CHF (exklusive gesetzlicher Arbeitgeberbeiträge an die AHV/IV/ALV und exklusive Bonuszahlung, PSP: Annahme maximaler Wert). Prospektiv genehmigte Gesamtvergütungen an die Konzernleitung im Vergleich zu den tatsächlich erfolgten Vergütungen (in CHF) * Von der Generalversammlung prospektiv Betrag für Periode GV 2018 GV 2019 Betrag für Periode GV 2017 GV 2018 Betrag für Periode GV 2016 GV 2017 genehmigter maximaler Betrag ** Gesamtvergütungen berechnet nach entsprechendem GV GV-Periodenende ** Tatsächlich erfolgte Gesamtvergütungen (für entsprechende GV GV-Periode retrospektiv nach Beendigung und Berechnung der effektiven Höhe des entsprechenden PSP-Zyklus) Innerhalb der genehmigten Gesamtsumme Zusatzbetrag für die zusätzliche Vergütung von neuen Konzernleitungsmitgliedern nach GV-Genehmigung und nicht inner halb des Berechnung nach Periodenende GV 2018 GV Berechnung per Ende 2020 (nach Beendigung des PSP-Zyklus ) Berechnung nach Periodenende Berechnung per Ende 2019 (nach Beendigung des PSP-Zyklus ) *** Berechnung nach Periodenende genehmigten Gesamtbetrages Nein Nein Nein * Exklusive gesetzlicher Arbeitgeberbeiträge an die AHV/IV/ALV und exklusive Bonuszahlung ** Inklusive eines für den entsprechenden PSP-Zyklus zu 200% (maximal mögliche Zuteilung) der reservierten Aktien/Genussscheine angenommenen Betrages *** Aufgrund der Nichtzuteilung der unter PSP reservierten Aktien und deren ursprünglich zu 200% (maximal mögliche Zuteilung) berücksichtigten Betrages, reduziert sich der Betrag für die Periode GV 2016 GV 2017 auf CHF Ja

149 Vergütungsbericht Roche Clawback Neben den gesetzlichen Rückforderungsansprüchen besteht bei den langfristigen Leistungsplänen von Roche die Möglichkeit, unter gewissen Umständen Teile ausgesprochener Vergütungen zurückzufordern (Clawback). Bei freiwilliger Beendigung des Arbeitsverhältnisses verfallen S-SARs (siehe ) und RSUs (siehe 3.1.5), die zum Zeitpunkt der Beendigung des Arbeitsverhältnisses nicht zur Ausübung frei sind, sofort ohne jegliche Entschädigung. Bei Beendigung des Arbeitsverhältnisses infolge schweren Fehlverhaltens verfallen alle zugeteilten und ausstehenden S-SARs und RSUs, ob freigegeben oder nicht, sofort ohne jegliche Entschädigung. Ein schweres Fehlverhalten gemäss den Regeln des S-SAR-Planes liegt u. a. in folgenden Fällen vor: Aktivitäten, die zu einem Disziplinarverfahren führen wiederholtes oder vorsätzliches Unterlassen bei der Ausübung von Aufgaben, die von Roche in vernünftigem Masse auferlegt worden sind Missachtung von Gesetzen oder öffentlichen Vorschriften Begehen eines Verbrechens grobe Fahrlässigkeit oder vorsätzliches Fehlverhalten Verhaltensweisen, die Roche und/oder ihren Konzerngesellschaften schaden oder sie in Verruf bringen Missachtung von Roche-Richtlinien oder -Vorschriften in Bezug auf das Geschäftsverhalten Gemäss den Bestimmungen des PSP-Programmes verfallen bei einer Kündigung des Arbeitsverhältnisses mit Ausnahme einer betriebsbedingten Kündigung, Erwerbsunfähigkeit und Pensionierung die ursprünglich reservierten, nicht zugeteilten Aktien oder Genussscheine ersatzlos Bestimmungen zum Wertpapierbesitz 2012 beschloss der Verwaltungsrat, dass der CEO der Roche-Gruppe bzw. Mitglieder der Konzernleitung bis Ende 2016 Aktien und/oder Genussscheine im Gegenwert des doppelten (CEO der Roche-Gruppe seit 2018 im Gegenwert des fünffachen Jahresbasissalärs) bzw. je eines Jahresbasissalärs erwerben und während der Dauer ihrer Mitgliedschaft in der Konzernleitung halten müssen. Mit Ausnahme von Cristina A. Wilbur, welche 2016 in die Konzernleitung eingetreten ist und die Anforderung bis Ende 2020 erfüllen muss, erfüllen alle anderen Konzernleitungsmitglieder diese Anforderung Beteiligungen Die Konzernleitungsmitglieder und ihnen nahe - stehende Personen hielten am 31. Dezember 2018 (bzw. am 31. Dezember 2017) die in den nachfolgenden Tabellen «Aktien und Genussscheine» und «S-SARs» indivi duell ausgewiesenen Beteiligungen. Art des Wertpapieres Zu erwerbender Wert CEO der Roche-Gruppe Aktien und/oder Genussscheine 5 Jahresbasissalär Mitglieder der Konzernleitung Aktien und/oder Genussscheine 1 Jahresbasissalär

150 Aktien und Genussscheine Konzernleitung Aktien (Anzahl) Genussscheine (Anzahl) (per 31. Dezember 2018) (per 31. Dezember 2017) Beteili gun gen nahestehen der Personen (Anzahl/Art) Aktien Genussscheine Aktien (Anzahl) Genussscheine (Anzahl) Beteili gun gen nahestehen der Personen (Anzahl/Art) S. Schwan A. Hippe G. A. Keller D. O Day C. A. Wilbur M. Heuer * 729 n.a. n.a. n.a. Total n.a. nicht anwendbar * Exklusive RSUs Aktien S-SARs Anzahl per 31. Dezember 2018 gehaltener S-SARs Konzernleitung S. Schwan A. Hippe G. A. Keller D. O Day C. A. Wilbur M. Heuer ** Total Ausübungspreis (CHF) 220,80 251,90 251,50 256,10 263,20 214,00 Kurs je Genussschein per 31. Dezember 2018 (CHF) 243,40 Ablauf Zuteilungswert pro S-SAR (CHF) Seit : Trinomial model for American call options * Werte gemäss entsprechenden Vorjahresberichten ** Exklusive insgesamt 460 S-SARs (2012: Ausübungspreis CHF 157,50; Ablauf: ; Zuteilungswert pro S-SAR: CHF 24,41) für Beteiligungen einer nahestehenden Person 26,49 31,20 * 29,79 * 43,34 * 47,75 * 36,38 *

151 Bericht der Revisionsstelle Roche 147 An die Generalversammlung der Roche Holding AG, Basel Wir haben den beigefügten Vergütungsbericht der Roche Holding AG für das am 31. Dezember 2018 abgeschlossene Geschäftsjahr geprüft. Die Prüfung beschränkte sich dabei auf die Angaben nach Art der Verordnung gegen übermässige Vergütungen bei börsenkotierten Aktiengesellschaften (VegüV) in den mit einem grauen Balken als «geprüft» gekennzeichneten Abschnitten inklusive der dazugehörigen Fussnoten auf den Seiten 120 bis 146 des Vergütungsberichts. Verantwortung des Verwaltungsrates Der Verwaltungsrat ist für die Erstellung und sachgerechte Gesamtdarstellung des Vergütungsberichts in Übereinstimmung mit dem Gesetz und der VegüV verantwortlich. Zudem obliegt ihm die Verantwortung für die Ausgestaltung der Vergütungsgrundsätze und die Festlegung der einzelnen Vergütungen. Verantwortung des Prüfers Unsere Aufgabe ist es, auf der Grundlage unserer Prüfung ein Urteil zum beigefügten Vergütungsbericht abzugeben. Wir haben unsere Prüfung in Übereinstimmung mit den Schweizer Prüfungsstandards durchgeführt. Nach diesen Standards haben wir die beruflichen Verhaltensanforderungen einzuhalten und die Prüfung so zu planen und durchzuführen, dass hinreichende Sicherheit darüber erlangt wird, ob der Vergütungsbericht dem Gesetz und den Art der VegüV entspricht. Eine Prüfung beinhaltet die Durchführung von Prüfungshandlungen, um Prüfungsnachweise für die im Vergütungsbericht enthaltenen Angaben zu den Vergütungen, Darlehen und Krediten gemäss Art VegüV zu erlangen. Die Auswahl der Prüfungshandlungen liegt im pflichtgemässen Ermessen des Prüfers. Dies schliesst die Beurteilung der Risiken wesentlicher beabsichtigter oder unbeabsichtigter falscher Darstellungen im Vergütungsbericht ein. Diese Prüfung umfasst auch die Beurteilung der Angeme ssenheit der angewandten Bewertungsmethoden von Vergütungselementen sowie die Beurteilung der Gesamtdarstellung des Vergütungsberichts. Wir sind der Auffassung, dass die von uns erlangten Prüfungsnachweise ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unser Prüfungsurteil zu dienen. Prüfungsurteil Nach unserer Beurteilung entspricht der Vergütungsbericht der Roche Holding AG für das am 31. Dezember 2018 abgeschlossene Geschäftsjahr dem Gesetz und den Art der VegüV. KPMG AG Mark Baillache Zugelassener Revisionsexperte Leitender Revisor Marc Ziegler Zugelassener Revisionsexperte Basel, 28. Januar 2019 KPMG AG, Viaduktstrasse 42, Postfach 3456, CH-4002 Basel KPMG AG ist eine Tochtergesellschaft der KPMG Holding AG. KPMG Holding AG ist Mitglied des KPMG Netzwerks unabhängiger Mitgliedsfirmen, der KPMG International Cooperative («KPMG International»), einer juristischen Person schweizerischen Rechts. Alle Rechte vorbehalten.

152 148 Bericht des unabhängigen Wirtschafts prüfers zur Nachhaltigkeitsberichterstattung 2018 von Roche Bericht an den Corporate Governance- und Nachhaltigkeits- Ausschuss der Roche Holding AG, Basel. Wir wurden beauftragt, Teile der Berichterstattung im Geschäftsbericht 2018 («Bericht») im Zusammenhang mit der Nachhaltigkeitsberichterstattung 2018 der Roche Holding AG, Basel («Roche») und ihren konsolidierten Tochtergesellschaften zu prüfen. Umfang und Prüfungsgegenstand Unsere betriebswirtschaftliche Prüfung zur Erlangung einer begrenz ten Sicherheit fokussierte sich auf Daten und Informationen zur Nachhaltigkeitsberichterstattung für das am 31. Dezember 2018 abgeschlossene Geschäftsjahr von Roche: die Umsetzung der Berichterstattungsprozesse im Zusammenhang mit der Nachhaltigkeitsberichterstattung zu Sicherheit, Gesundheit und Umweltschutz (SGU), Beiträge und Mitarbeitenden-Kennzahlen sowie das Kontrollumfeld im Bereich der Datenaggregation dieser Kennzahlen in allen wesentlichen Belangen; den Prozess der Materialitätsanalyse der Roche-Gruppe gemäss den Prinzipien der GRI-Standards, welcher auf der Seite 5 des Berichts publiziert wird; die Gestaltung des Identifikationsprozesses der Nachhaltigkeitsrisiken und -chancen basierend auf den Roche-Aktivitäten auf Gruppenstufe, publiziert auf Seite 4 im Abschnitt «Risikomanagement» des Berichts; die Mitarbeitenden-Kennzahlen, publiziert auf den Seiten 72 bis 75, sowie die SGU-Kennzahlen (inklusive der Treibhausgasemissionen von Scope 1 & 2 sowie 3 basierend auf Flugreisen, Pressluft, Flüssigstickstoff und Abfällen) in den Tabellen und Grafiken auf den Seiten 80 bis 87 sowie der Seite 98 des Berichts; und die konsolidierten Kennzahlen auf Roche-Konzernebene in Bezug auf Beiträge an politische Institutionen, publiziert auf der Seite 101. Wir haben Prüfungshandlungen weder für Vorjahresdaten noch für Angaben im Bericht im Hinblick auf die Zukunft und Ziele ausgeführt. Kriterien Die Umsetzung der Berichterstattungsprozesse in Zusammenhang mit der Nachhaltigkeit und den entsprechenden Kennzahlen wurde anhand der folgenden internen Richtlinien und Prozesse beurteilt: Die Roche-Konzernrichtlinien zur internen Nachhaltigkeitsberichterstattung mit Bezug auf die «Responsible Care Health, Safety and Environmental Reporting Guidelines» des European Chemical Industry Council CEFIC und der «GRI Standards», veröffentlicht durch die Global Reporting Initiative (GRI) im Oktober 2016; des Roche-internen Handbuchs zur Nachhaltigkeitsberichterstattung «Sustainability Reporting Guidance Economic Performance», datiert 28. Juni 2018; des Prozesses der Materialitätsanalyse der Roche-Gruppe gemäss «GRI Standards», veröffentlicht durch die Global Reporting Initiative (GRI) im Oktober 2016; und der definierten Verfahren, mit welchen die SGU, Beiträge und Mitarbeitenden-Kennzahlen und Nachhaltigkeitsrisiken und -chancen intern erhoben, verarbeitet und aggregiert werden. Inhärente Grenzen Die Genauigkeit und Vollständigkeit der Daten im Bereich Nachhaltigkeit unterliegen inhärent vorhandenen Grenzen, welche aus der Art und Weise der Datenerhebung, -berechnung und -schätzung resultieren. Unser Prüfbericht sollte deshalb im Zusammenhang mit den internen Richtlinien und Verfahren von Roche sowie den Definitionen zur Nachhaltigkeitsberichterstattung gelesen werden. Verantwortungen von Roche Der Corporate Governance- und Nachhaltigkeits-Ausschuss von Roche ist für den Prüfungsgegenstand und die Kriterien sowie für die Aus wahl, Aufbereitung und die Darstellung der ausgewählten Informationen in Übereinstimmung mit den Kriterien verantwortlich. Diese Verantwortung beinhaltet die Ausgestaltung, Implementie rung und Aufrechterhaltung angemessener interner Kontrollen mit Bezug auf die Erstellung der Nachhaltigkeitsbericht erstattung, die frei von wesentlichen falschen Darstellungen als Folge von Verstössen oder Irrtümern ist. Unsere Verantwortungen Unsere Verantwortung ist es, eine betriebswirtschaftliche Prüfung zur Erlangung einer begrenzten Sicherheit durchzuführen und auf der Grundlage unserer Prüfung eine Schlussfolgerung zu ziehen, ob wir auf Sachverhalte gestossen sind, aus denen wir schliessen müssten, dass die ausgewählten und publizierten Nachhaltigkeitsinforma tionen nicht in allen wesentlichen Aspekten gemäss den Roche-internen Vorgaben und Richtlinien erstellt worden sind. Wir haben unsere Prüfung in Übereinstimmung mit dem International Standard on Assurance Engagements (ISAE 3000) (revised) «Assurance engagements other than audits or reviews of historical financial information» und, bezüglich Treibhausgasemissionen, mit dem International Standard on Assurance Engagements (ISAE 3410) «Assurance on Greenhouse Gas Statements» vorgenommen. Nach diesen Standards haben wir unsere Prüfungshandlungen so zu planen und durchzuführen, dass begrenzte Sicherheit darüber erlangt wird,

153 Bericht des unabhängigen Wirtschaftsprüfers Roche 149 ob die ausgewählten und publizierten Nachhaltigkeits informationen in allen wesentlichen Belangen in Übereinstimmung mit den Roche- internen Vorgaben und Richtlinien erstellt worden sind. Unter Berücksichtigung von Risiko- und Wesentlichkeitsüberlegungen haben wir Prüfungshandlungen durchgeführt, um ausreichende geeignete Prüfungsnachweise zu erlangen. Die Auswahl der Prüfungshandlungen liegt im pflichtgemässen Ermessen des unabhängigen Prüfers. Bei einer betriebswirtschaftlichen Prüfung zur Erlangung einer begrenzten Sicherheit sind die durchgeführten Prüfungshandlungen im Vergleich zu einer betriebswirtschaftlichen Prüfung zur Erlangung einer hinreichenden Sicherheit weniger umfangreich, sodass dementsprechend eine geringere Sicherheit gewonnen wird. Unabhängigkeit und Qualitätskontrolle Bei der Durchführung des Auftrags haben wir ausserdem die Vorschriften zur Unabhängigkeit und Ethik des Code of Ethics for Professional Accountants, publiziert vom International Ethics Standards Board for Accountants, eingehalten. Dieser Code basiert auf den Prinzipien der Integrität, Objektivität, professioneller Kompetenz und Verhalten, der Vertraulichkeit sowie der Sorgfaltspflicht. PricewaterhouseCoopers AG setzt den International Standard on Quality Control 1 um und unterhält entsprechend ein umfassendes System zur Qualitätskontrolle einschliesslich schriftlicher Leitlinien und Prozesse bezüglich der Compliance über ethische Ansprüche, berufliche Verhaltensanforderungen und der anwendbaren rechtlichen und regulatorischen Vorschriften. Zusammenfassung der durchgeführten Arbeiten Im Wesentlichen haben wir folgende Arbeiten durchgeführt: Evaluation der Anwendung der Konzernrichtlinien Prüferische Durchsicht der Anwendung der Roche-Konzernrichtlinien zur internen Nachhaltigkeitsberichterstattung und zu Beiträgen; Standortbesuche und Befragung des Managements Besuch ausgewählter Standorte aus den Divisionen Pharma und Diagnostics von Roche in den USA, Deutschland, Griechenland, Kolumbien und Italien. Die Auswahl der Standorte erfolgte auf grund quantitativer und qualitativer Kriterien; Befragung der Personen, welche an den besuchten Standorten und am Hauptsitz für die Erhebung und Verarbeitung der Daten zuständig sind, um deren Verständnis und Anwendung der Roche-internen Nachhaltigkeits richtlinien zu prüfen; Beurteilung der Kennzahlen Stichprobenweise Prüfung einer Auswahl von SGU, Beiträgen und Mitarbeitenden-Kennzahlen (u. a. Roche-Unfallrate, Energieverbrauch, Treibhausgasemissionen aus dem Energieverbrauch, Wasserverbrauch, Abfälle, Beiträge an politische Institutionen, Frauenanteil in Schlüsselpositionen) bezüglich Angemessenheit, Konsistenz, Richtigkeit und Vollständigkeit; Prüferische Durchsicht der Dokumentation und Analyse relevanter Grundsatzdokumente Prüferische Durchsicht der relevanten Dokumentation auf Stichprobenbasis, einschliesslich der Konzerngrundsätze zur Nachhaltigkeit und der Handhabung der Berichterstattungsstrukturen; Prüferische Durchsicht der Prinzipien der Roche-Materialitätsanalyse, welche die Entwicklung der GRI-Anforderungen zur sozialen, ökologischen und ökonomischen Berichterstattung inklusive der Stichhaltigkeit des Identifikationsprozesses, Bestimmung der betroffenen Stakeholder, Peer- und Konkurrenzanalyse, Integration von relevanten regulatorischen Anforderungen, Integration von wichtigen Konzernwerten und -zielen sowie der Priorisierung von wesentlichen Aspekten beschreiben; Prüferische Durchsicht der Integration von Nachhaltigkeitsrisiken und -chancen in den Gruppen-Risikomanagementprozess und die Übereinstimmung mit den internen Richtlinien; Beurteilung der Prozesse und Datenkonsolidierung Beurteilung der Prozesse zur Erhebung und Verarbeitung der Nach haltigkeitskennzahlen in Bezug auf SGU, Beiträge und Mitarbeitende hinsichtlich ihrer Zweckmässigkeit, Aufnahme und Beurteilung des Konsolidierungsverfahrens auf Roche- Konzernebene. Wir haben keine anderen Prüfungshandlungen als die unter Umfang und Prüfungsgegenstand beschriebenen ausgeführt. Wir sind der Auffassung, dass die von uns erlangten Prüfungsnachweise aus reichend und geeignet sind, um als Grundlage für unsere Schluss folgerung zu dienen. Schlussfolgerung Bei unseren Prüfungshandlungen und den erlangten Prüfungsnachweisen sind wir nicht auf Sachverhalte gestossen, aus denen wir schliessen müssten, dass unter Beachtung der Wesentlichkeit: die Roche-Konzernrichtlinien zur internen Nachhaltigkeitsberichterstattung basierend auf den «GRI Standards» sowie den «CEFIC Guidelines» nicht richtig angewandt wurden; der Prozess der Materialitätsanalyse auf Gruppenstufe wie abge bildet nicht mit den Prinzipien der «GRI Standards» übereinstimmt (bspw. Stichhaltigkeit, Stakeholder-Auswahl, Peer- Analyse, Relevanz der regulatorischen Umgebung, Integration von wichtigen Konzernwerten und -zielen); die Gestaltung des Identifikationsprozesses der Nachhaltigkeitsrisiken und -chancen auf Gruppenstufe nicht wie vorgesehen funktioniert; das interne Berichterstattungssystem zur Einholung und Konsolidierung der SGU, Beiträge und Mitarbeitenden-Kennzahlen nicht bestimmungsgemäss funktioniert und damit eine angemessene Grundlage für deren Veröffentlichung bildet; sowie die im Untersuchungsgegenstand erwähnten Nachhaltigkeits- Kennzahlen veröffentlicht im Geschäftsbericht 2018 nicht im Einklang mit den genannten Berichterstattungskriterien sind. PricewaterhouseCoopers AG Christophe Bourgoin Fabienne Fricker Zürich, 30. Januar 2019

154 150 Modernste Technologien, Digitalisierung und Analyse komplexer Daten unterstützen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler von Roche in der Forschung und bei der Produktentwicklung. Hier bereitet eine Wissenschaftlerin eine Probe für weitere Untersuchungen vor. Wichtige Daten 2019 Generalversammlung 5. März 2019 Verkäufe erstes Quartal 17. April 2019 Halbjahresresultate 25. Juli 2019 Neun-Monats-Verkäufe 16. Oktober 2019 Herausgeber F. Hoffmann-La Roche AG Group Communications 4070 Basel, Schweiz Tel.: +41 (0) Bestellung/Herunterladen von Publikationen Internet: roche.com/de/publications Fax: +41 (0) Medienstelle Tel.: +41 (0) Investor Relations Tel.: +41 (0) Nachhaltigkeits-Ausschuss Tel.: +41 (0)

155 Impressum Roche 151 Hinweis betreffend zukunftsgerichtete Aussagen Dieser Geschäftsbericht enthält gewisse zukunftsgerich tete Aussagen. Diese können unter anderem erkennbar sein an Ausdrücken wie «sollen», «annehmen», «erwar ten», «rechnen mit», «beabsichtigen», «anstreben», «zukünftig», «Ausblick» oder ähnli chen Ausdrücken sowie der Diskussion von Strategien, Zielen, Plänen oder Absichten usw. Die künftigen tatsäch lichen Resultate können wesentlich von den zukunftsgerichteten Aussagen in diesem Bericht abweichen, dies aufgrund verschiedener Faktoren wie zum Beispiel: (1) Preisstra tegien und andere Produkt initiativen von Konkurren ten; (2) legislative und regulatorische Entwicklungen sowie Veränderungen des allgemeinen wirtschaftlichen Umfelds; (3) Verzögerung oder Nichteinführung neuer Produkte infolge Nichterteilung behördlicher Zulassungen oder anderer Gründe; (4) Währungsschwan kun gen und allgemeine Entwicklung der Finanzmärkte; (5) Risiken in der Forschung, Entwicklung und Vermarktung neuer Produkte oder neuer Anwendungen bestehen der Produkte, einschliesslich (nicht abschliessend) negativer Resultate von klinischen Studien oder Forschungsprojekten, unerwarteter Nebenwirkungen von vermarkteten oder Pipeline-Produkten; (6) erhöh ter behördlicher Preisdruck; (7) Produktionsunterbrechungen; (8) Verlust oder Nichtgewährung von Schutz durch Immaterialgüterrechte; (9) rechtliche Auseinan dersetzungen und behördliche Verfahren; (10) Abgang wichtiger Manager oder anderer Mitarbeitender und (11) negative Publizität und Berichterstattung. Die Aussage betreffend das Gewinnwachstum pro Titel ist keine Gewinnprognose und darf nicht dahingehend interpretiert werden, dass der Gewinn von Roche oder der Gewinn pro Titel für 2019 oder eine spätere Periode die in der Vergangenheit veröffentlichten Zahlen für den Gewinn oder den Gewinn pro Titel erreichen oder übertreffen wird. Alle erwähnten Markennamen sind gesetzlich geschützt. Links zu Websites Dritter werden im Sinne einer Gefälligkeit angeboten. Wir äussern keine Meinung über den Inhalt von Websites Dritter und lehnen ausdrücklich jegliche Verantwortung für Dritt - informatio nen und deren Anwendung ab. Der Geschäftsbericht von Roche erscheint in deutscher und englischer Sprache. Unsere Berichterstattung besteht aus dem eigentlichen Geschäftsbericht und dem Finanzbericht und bein haltet die Jahresrechnung und die konsolidierte Konzernrechnung. Der Lagebericht gemäss Statuten besteht aus den beiden vorher genannten Berichten ohne den Vergütungsbericht. Der Geschäftsbericht ist auf chlorfrei gebleichtem und FSC-zertifiziertem Papier gedruckt.

156

157 Wir streben ein Ziel an.

158 Doing now what patients need next

159 Wir sind uns bewusst, wie wichtig es ist, medizinische Lösungen heute zur Verfügung zu stellen und gleichzeitig Innovationen für morgen zu entwickeln. Wir arbeiten mit Leidenschaft daran, die Gesundheit und das Leben von Patientinnen und Patienten zu verbessern. Wir zeigen Mut in unseren Entscheidungen und in unserem Tun. Und wir sind davon überzeugt, dass gutes und erfolgreiches Handeln zu einer besseren Welt beiträgt. Das ist der Grund, warum wir täglich zur Arbeit kommen. Wir fühlen uns der Wissenschaft verpflichtet, setzen höchste ethische Massstäbe und bekennen uns zum Zugang zu medizinischen Innovationen für alle. Wir tun dies, um an einer besseren Zukunft mitzuwirken. Wir sind stolz darauf, wer wir sind, was wir leisten und wie wir dabei vorgehen. Wir sind viele und arbeiten Hand in Hand über Funktionen, Standorte und Länder hinweg. Wir sind Roche.

160 F. Hoffmann-La Roche AG 4070 Basel, Schweiz 2019 Alle erwähnten Markennamen sind gesetzlich geschützt. IHR WEG ZUR HEILUNG Das Titelbild dieses Geschäftsberichts zeigt dieselbe Person wie im vergangenen Jahr. Damals befand sie sich mitten in ihrer Brustkrebstherapie, was auf dem Foto deutlich zum Ausdruck kam. Geschäftsbericht 2017 Jetzt, ein Jahr später, kann sie ihr Leben wieder geniessen. P A T I E N T E N Wir haben Ocrevus gegen zwei Formen der multiplen Sklerose ein geführt. Ocrevus zeigt überlegene Wirksamkeit, indem es Rückfälle reduziert und den Verlauf von MS verlangsamt. INNOVATION Ein Medikament für Menschen mit Autismus-Spektrum-Störung befindet sich in Phase-III-Studien. Diese neurologische Entwicklungsstörung kennzeichnet sich durch Auffälligkeiten im Sozialverhalten. P A R T N E R In Zusammenarbeit mit Part nern und Behörden entwickeln wir dia gnostische Tests und Medi kamente der nächsten Generation, um multi resistente Infek tionen zu diagnostizieren und zu behandeln

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