Abschlussprüfung Zahnmedizinische Fachangestellte am 3. Mai 2006

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1 LANDESZAHNÄRZTEKAMMER HESSEN Abschlussprüfung Zahnmedizinische Fachangestellte am 3. Mai 2006 Name des Prüflings: Ausbildender Zahnarzt/ Ausbildende Zahnärztin: Klasse: in: WIRTSCHAFTS- UND SOZIALKUNDE Zeit: 50 Minuten Gesamtbewertung: Note: Praxisfall 1 (insgesamt 12 erreichbare Punkte) Frau Anja Pilz ist ausgelernte Zahnmedizinische Fachangestellte und hat zum Jahresanfang in der Praxis Dr. Klein die Funktion der Qualitätsbeauftragten übernommen. Sie soll versuchen, alle Arbeitsabläufe zu optimieren. Bei der Materialverwaltung haben sich folgende Fragestellungen ergeben: 1. Frau Pilz hat beim Überprüfen der Lieferantenrechnungen festgestellt, dass die Rechnungen in der Vergangenheit immer sehr spät bezahlt wurden, um das Girokonto nicht zu überziehen. Der Abzug von Skonto war dann nicht mehr möglich. Entscheiden Sie für die vorliegende Rechnung, welches Zahldatum unter finanziellen Gesichtspunkten am günstigsten ist, begründen Sie Ihre Antwort und berechnen Sie den möglichen Skontoabzug! Dentics GmbH Industriestraße Hanau Dr. Klein Königsallee Frankfurt Hanau, den RECHNUNG Wir erlauben uns für gelieferte Ware im 1. Quartal zuzüglich 16 % MWSt zu berechnen ,00 Euro 942,40 Euro 6.832,40 Euro Bitte überweisen Sie die Rechnung bis zum auf das Konto Nr bei der Apotheker- und Ärztebank Frankfurt (BLZ ). Bei Zahlung bis zum gewähren wir 2,5 % Skonto

2 Bei verschiedenen anderen Lieferungen hat sich herausgestellt, dass die Rechnungen bezahlt wurden, obwohl die gelieferte Ware nicht in Ordnung war. Sie hat drei verschiedene Mängel festgestellt. a) Um welche Mängelarten handelt es sich? - Es wurden 1000 Servietten bestellt, aber nur 800 geliefert! - Die Instrumentenbox war stark beschädigt und ist deshalb nicht einsetzbar! - Anstelle der bestellten gepuderten Einmalhandschuhe in Größe XL wurden versehentlich ungepuderte in Größe S geliefert! b) Welche Vorgehensweise ist bei mangelhafter Lieferung erforderlich? Stellen Sie den Ablauf vollständig dar! - 3 -

3 - 3 - Praxisfall 2 (insgesamt 13 erreichbare Punkte) Frau Pilz möchte im Rahmen Ihrer Funktion als Qualitätsbeauftragte auch die Einnahmen etwas genauer unter die Lupe nehmen. Sie stößt dabei auf folgende Unklarheiten: 1. Eine Patientin hat eine Mahnung erhalten, obwohl sie behauptet ihren Rechnungsbetrag rechtzeitig überwiesen zu haben. Woran kann das liegen? Nennen Sie drei mögliche Ursachen und eine jeweils geeignete Maßnahme, die die Praxis ergreifen kann, um das Problem zu beheben! 2. Dr. Klein rechnet die Privatpatientenrechnungen über eine Abrechnungsgesellschaft ab. Diese überweist ihm für Januar ,-- Euro, wobei eine Verwaltungsgebühr von 4 % bereits abgezogen ist. Wie hoch ist die tatsächliche Patientenzahlung? Die Angabe des Rechenweges ist erforderlich! - 4 -

4 Im Dezember 2005 hat sich Dr. Klein wegen der drohenden Verjährung eine Liste mit offenen Rechnungen ausdrucken lassen. Frau Pilz möchte auch hier Vorsorge betreiben. a) Wann verjähren die Forderungen an Patienten aus 2005? b) Welche Maßnahmen kann die Praxis ergreifen, um sich davor zu schützen? Nennen Sie zwei Beispiele! - 5 -

5 - 5 - Praxisfall 3 (insgesamt 17 erreichbare Punkte) Da es auch bei den Personalfragen immer wieder zu Unklarheiten kommt, soll sich Frau Pilz auch um diesen Bereich kümmern. Es haben sich dabei folgende Fragen ergeben: 1. Frau Müller arbeitet halbtags und ist verheiratet. Sie beklagt sich häufig bei Frau Pilz, dass sie für ihre Arbeit monatlich nur 641,-- Euro überwiesen bekommt. Bei einem Gespräch mit dem Chef erfährt Frau Pilz, dass diese Mitarbeiterin den Chef aber tatsächlich 1.389,-- Euro im Monat kostet. Woran kann das liegen? Nennen Sie vier Faktoren, die dies verursacht haben können! 2. Frau Müller möchte ihre Arbeitszeit pro Woche um zwei Stunden erhöhen. Sie hat ihren Chef um eine Gehaltserhöhung von 3 % gebeten. Er bietet ihr eine Gehaltserhöhung von 60,-- Euro an. Entspricht dies den Erwartungen von Frau Müller, wenn Sie bisher 1.060,-- Euro brutto verdient hat? 3. Frau Lang, die noch einige Monate nach ihrer bestandenen Abschlussprüfung in der Praxis Dr. Klein gearbeitet hat, kündigte am 8. April 2006 und möchte am 1. Mai in einer anderen Praxis anfangen. Hat sie die dafür erforderliche Kündigungsfrist eingehalten? Erläutern Sie Ihre Antwort! - 6 -

6 Dr. Klein hat für Frau Lang ein Arbeitszeugnis geschrieben. a) Wie beurteilen Sie die Leistungsfähigkeit von Frau Lang aufgrund des Zeugnisses? Z e u g n i s Frau Petra Lang, geboren am , wohnhaft in der Parkstraße 10, Idstein, absolvierte in der Zeit vom bis eine Ausbildung zur Zahnmedizinischen Fachangestellten in unserer Praxis. Ihre Aufgaben umfassten den Bereich der Assistenz, sowie der selbständigen Arbeitsvorbereitung im Behandlungszimmer. Frau Lang beherrscht kleine Laborarbeiten und fertigt Röntgenaufnahmen an. Sie hat die ihr übertragenen Aufgaben zu unserer vollen Zufriedenheit erfüllt. Gegenüber den Patienten zeigte sie ein freundliches und sicheres Auftreten und hatte ein gutes Verhältnis zu ihren Arbeitskolleginnen. Frau Lang trat mit Wirkung vom in unserer Praxis in ein Angestelltenverhältnis. Sie verlässt unsere Praxis auf eigenen Wunsch zum Für ihren weiteren Lebensweg wünschen wir ihr alles Gute. b) Bekommt jede ausscheidende Mitarbeiterin automatisch ein solch ausführliches Zeugnis und wie nennt man es? c) Formulieren Sie den Kernsatz im Zeugnis für Frau Lang so, dass daraus hervor geht, dass sie in allen Dingen sehr gute Leistungen erbracht hat! - 7 -

7 Eine andere Kollegin ist schwanger und möchte über Rechte und Pflichten während und nach der Schwangerschaft aufgeklärt werden. Nennen Sie drei Aspekte, die bei einer schwangeren ZFA zu beachten sind! - 8 -

8 - 8 - Praxisfall 4 (insgesamt 8 erreichbare Punkte) Frau Pilz soll im Rahmen ihrer Arbeit als Qualitätsbeauftragte aber auch die Geräte und Materialien auflisten. Sie möchte dies im PC verwalten und stößt dabei auf folgende Aufgaben: 1. Ordnen Sie die folgenden Geräte und Materialien zur Dokumentation in die vorgegebene PC-Verzeichnisstruktur ein. Achten Sie dabei auch auf die Zuordnung zu den einzelnen Praxisbreichen! - Autopolymerisat - Röntgenfilme - Autoklav - Entwicklungsgerät - Folienschlauch/Schlauchbeutel - Komposite Füllungsmaterial - Technikmaschine - Gipstrimmer - Alginat - Turbine - Entwicklerlösung - Gips - Folienschweißgerät - Orthopantomograph - Instrumentendesinfektionsmittel - 9 -

9 - 9 - Behandlung Geräte Behandlungsstuhl Materialien Alginat Sterilisation Geräte Materialien Röntgen Geräte Materialien Labor Geräte Materialien

10 Was versteht man unter einem Praxishandbuch (Qualitätshandbuch) und wofür benutzt man es? 3. Halten Sie Qualitätsmanagement in der Zahnarztpraxis für sinnvoll? Begründen Sie Ihre Antwort!