Kryptographische Grundlagen
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- Kornelius Biermann
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1 Kryptographische Grundlagen Bernhard Lamel Universität Wien, Fakultät für Mathematik 10. Mai 2007
2 Outline 1 Symmetrische Verschlüsselung 2 Asymmetrische Verschlüsselung 3 Praxis
3 Verschlüsseln und Entschlüsseln A und B sind im Besitz eines Schlüssels K und eines Algorithmus S(K, M), der eine Nachricht M in verschlüsseln kann: C = S(K, M) (die Chiffre ) kann mit Hilfe von K wieder in M übersetzt werden, M = S 1 (K, C) Aus C soll weder auf K noch auf M geschlossen werden können Alle Schlüssel ausprobieren immer möglich ( Brute-Force Attacken); Anzahl der möglichen Schlüssel deswegen wichtig! Algorithmen sind öffentlich Schlüssel sind geheim
4 Ein Beispiel oder warum Algorithmen wichtig sind A und B einigen sich auf einen 8-Bit Schlüssel, sagen wir, = 85, und verschlüsseln ihre Nachricht (eine Folge von ganzen Zahlen zwischen 0 und 256) mit Hilfe eines logischen XOR (dh 1 wenn die Bits ungleichen Wert haben, 0 sonst) Aus {2, 13, 14} = {10 2, , } wird so {87, 88, 91} Um zu entschlüsseln, nimmt man dann einfach ein XOR des Schlüssels mit der Chiffre Problem: Aus Kenntnis des Klartexts M kann auf den Schlüssel geschlossen werden! (Mögliche Angriffe sollten so teuer sein wie Brute-Force) Wichtige Verschlüsselungsalgorithmen: (Triple) DES, Rijndael, Blowfish,...
5 Wie komme ich an den Schlüssel? Das Schlüsselverteilungsproblem war schon immer wichtig (Codebücher, usw)! Schlüssel sollten geheim bleiben Persönliche Weitergabe meist schwierig Vertrauen in dritte Person problematisch
6 Der Diffie-Hellman Schlüsselaustausch A und B einigen sich auf ein Paar (g, p), wo p eine Primzahl ist und g eine primitive Wurzel. Hilfe, was heisst das?!?! Eine Primzahl ist eine Zahl, die nur durch sich selber (und 1) teilbar ist. Mit den Restklassen modulo p, die durch die Zahlen 0,..., p 1 repräsentiert werden können, rechnet man wie mit normalen Zahlen, nur um sie zu vergleichen, reduziert man sie auf ihren Rest, wenn man durch p dividiert. Dass g eine primitive Wurzel ist, heisst daß g p 1 = 1 ist, aber g j 1 für j < p 1. (g erzeugt die multiplikative Gruppe der Restklassen mod p)
7 Restklassen modulo 5 Example Die Restklassen modulo 5 sind 0, 1, 2, 3, 4. Für die Exponentiation haben wir: g g 2 g 3 g Also sind 2 und 3 primitive Wurzeln modulo 5, 1 und 4 nicht.
8 Also, A und B haben sich auf (g, p) geeinigt (g, p) ist öffentlich! A wählt nun eine geheime Zahl M p 1, und bildet g M. B wählt eine geheime Zahl N p 1 und bildet g N. Diese Zahlen werden nun verschickt. Nun bildet B (g N ) M = K, und A bildet (g M ) N = K. A und B befinden sich nun im Besitz von K. Example Wir wählen (g, p) = (2, 5). A wählt M = 2 und sendet B 4. B wählt N = 3 und sendet A 3. Nun bildet A 3 2 = 4 und B 4 3 = 4.
9 Wie schwierig ist es, N zu finden, wenn man g N kennt? Es gibt keinen effizienten Algorithmus, um N auszurechnen dh man kann im Grunde einfach für jedes j g j bilden und mit g N vergleichen. Die Anzahl der Zahlen mit, sagen wir, 300 Stellen ist ; wir wählen p in dieser Grössenordnung. Die Grösse von g ist eigentlich unerheblich. Angenommen, wir können jede Sekunde = 10 6 Zahlen überprüfen, dann brauchen wir ungefähr Sekunden um N zu finden. Das Universum existiert seit ungefähr 4, Sekunden. Zusammengenommen: Es dauert wirklich, wirklich lange.
10 Praktische Probleme Der öffentliche Schlüsselaustauch ist inherent gegen "Man-in-the-Middle"-Attacken anfällig Es ist also notwendig, daß wir uns sicher sind, daß tatsächlich der gewünschte Kommunikationspartner am anderen Ende ist!
11 Asymmetrische Verschlüsselung-Public Key Cryptography A und B befinden sich jeder im Besitz eines privaten Schlüssels K A (bzw K B ), sowie eines öffentlichen Schlüssels P A (bzw P B ). Wir identifizieren im folgenden die Schlüssel mit den durch sie durchgeführten Verschlüsselungen (i.e. P A (M) ist die Chiffre der Nachricht M unter dem Schlüssel P A ) Der Verschlüsselungsalgorithmus erfüllt: K (P(M)) = P(K (M)) = M. Durch die Kenntnis von P, M, und P(M) kann man nicht auf K schliessen Durch die Kenntnis von M und K (M) kann man auch nicht auf K schliessen
12 Mit Hilfe eines solchen Systems lassen sich die Probleme von vorher ziemlich rasch aus der Welt schaffen. Private Nachrichten: A sendet B eine Nachricht, indem sie P B (M) übermittelt. Damit kann nur jemand etwas anfangen, der K B kennt (also, hoffentlich nur B!) Authentifizierung des Kommunikationspartners: A unterschreibt ihre Nachricht, indem sie K A (M) übermittelt. Diese kann mit Hilfe von P A (bekannt) entschlüsselt werden und kann ja nur von A stammen! Kombination: A schickt einfach P B (K A (M)). Nur B kann entschlüsseln, und auch sichergehen, daß die Nachricht von A stammt. Schlüsselverteilung: Nachdem es möglich ist, mit seinem privaten Schlüssel die Authentizität eines öffentlichen Schlüssels zu bestätigen, können (mit Hilfe geeigneter Infrastruktur, PKI, Web of Trust ) vertrauenswürdige öffentliche Schlüssel übergeben werden.
13 Der RSA-Algorithmus Der Schlüssel besteht aus einer Zahl n = pq, die Produkt von zwei Primzahlen ist, sowie Zahlen d (teilerfremd zu (p 1)(q 1)) und einer Zahl e, die de = 1 modulo (p 1)(q 1) erfüllt (e, n) ist der öffentliche, (d, n) der private Schlüssel Verschlüsselt wird M durch C = M e (modulo n); entschlüsselt wird C durch M = C d (modulo n). Das Finden des Schlüssels ist so schwierig wie das Faktorisieren von n in Primfaktoren (und das ist schwer!) Das Paper von Rivest-Shamir-Adleman kann auf gefunden werden
14 Wie sicher kann das sein? Um Zahlen zu faktorisieren, muss man im Grunde einfach für alle Primzahlen (bis zu einer bestimmten Grösse) ausprobieren, ob sie die gegebene Zahl teilen. Der Primzahlsatz besagt, daß die Anzahl π(n) der Primzahlen kleiner gleich N asymptotisch N/ ln N ist: π(n) N ln N. Die Verteilung der Primzahlen ist extrem irregulär und unvorhersagbar (zb Primzahlpaare, Satz von Green-Tao)
15 Beispiel: OpenSSL und vsftpd Natürlich brauchen wir OpenSSL also installieren ich tippe apt-get install openssl. Schlüssel erstellen openssl req -x509 -nodes -days 365 \ -newkey rsa:1024 \ -keyout /etc/ssl/certs/vsftpd.pem \ -out /etc/ssl/certs/vsftpd.pem openssl erstellt ein X509 Zertifikat und stellt dazu ein paar Fragen. Nun passen wir noch die Konfiguration von vsftpd an und übermitteln unsere Passwörter nicht mehr im Klartext!
16 Beispiel: SSH SSH verwendet folgenden Ansatz: Bei der ersten Kontaktaufnahme übermittelt der Server seinen Public Key an den Client, welcher ihn mit einer Datenbasis abgleicht und ihn uu abspeichert Ist der Key unbekannt, so ist das Verhalten konfigurierbar Selber erstellt man Keys für ssh mit ssh-keygen. Schlüssel werden auf Client-Seite mit ssh-agent und ssh-add verwaltet.
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