Lärmsanierung Staatsstrassen Akustisches Projekt

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1 Kanton Zürich Baudirektion Tiefbauamt Ingenieur-Stab Fachstelle Lärmschutz Sanierungen Lärmsanierung Staatsstrassen Akustisches Projekt Gemeinde: Sanierungsregion: Strassen: 172 Fehraltorf Kempttal KMT Russikerstrasse Haldenstrasse 2,4,6 Berichtteil: Beilage 5 Bestehende Lärmschutzwand rückerstattungspflichtig (Abschnitt 30) LSW Abschnitt 30 Bearbeitungsstufe: Akustisches Projekt 31. Mai 2017

2 2/15 Inhalt 1. Grundlagen und Einleitung Vorstudie Abschnitt Abschnittsbeschreibung Abschnitt Lärmbelastung für den Zustand 2034 ohne Massnahmen 5 2. Projekt Lärmschutzwand Situation und Angaben zu den untersuchten Massnahmen Lärmberechnungen und Wirkung der Massnahmen Typischer Schnitt Kostenvoranschlag Wirtschaftlichkeitsprüfung Gesamtbeurteilung Beurteilung Rückerstattung Lärmschutzwand Erleichterungsanträge und Beiträge an Schallschutzfenster 14 Anhang 1: Kostenzusammenstellung Lärmschutzwand Abschnitt 30

3 3/15 1. Grundlagen und Einleitung 1.1. Vorstudie Abschnitt 30 In der Voruntersuchung der Firma ewp AG, Effretikon, vom 15. Juli 2011, wurden Lärmschutzmassnahmen für die Wohnzone längs der Russikerstrasse (Liegenschaften Haldenstrasse 2-6) als "bestehend" eingestuft. Abb 1 Auszug aus dem Beurteilungsplan Machbarkeit von baulichen Massnahmen, Fehraltorf, Abschnitt 30 Legende: Machbarkeit Lärmschutzwände und -wälle 1.2. Abschnittsbeschreibung Abschnitt 30 Im Projektperimeter des Abschnitts 30 (Haldenstrasse 2-6) befindet sich ein Mehrfamilienhaus. Die Liegenschaft ist durch eine bestehende Lärmschutzwand (LSW) von der Russikerstrasse getrennt. Gemäss Leitfaden "Projekt Lärmschutzwände" der Baudirektion des Kantons Zürich wird bei bestehenden LSW die Berechtigung zur Rückerstattung anhand folgender Kriterien geprüft: - die Baubewilligung der Gebäude hinter der LSW vor dem erteilt wurde; - die Wand nach dem gebaut wurde; - die Wand mehr als nur ein Einfamilienhaus oder eine einzelne Wohnung schützt

4 4/15 Diese Kriterien werden im Abschnitt der bestehenden Lärmschutzwand erfüllt. Abb 2 Situation Abschnitt 30, Russikerstrasse Fehraltorf

5 5/ Lärmbelastung für den Zustand 2034 ohne Massnahmen Für die Bestimmung der Wirkungen der bestehenden LSW, wurden die Lärmbelastungen aus dem Lärmbelastungskataster (LBK) des Kantons Zürich für den Sanierungszustand 2034 ohne bestehende LSW überprüft. Für die Beurteilung anhand der Belastungsgrenzwerte nach Lärmschutzverordnung wurden die Immissionen am lärmexponiertesten Fenster eines lärmempfindlich genutzten Raumes ermittelt (Lärmberechnungsprogramm CadnaA Version ). Somit können bei einigen Objekten Abweichungen gegenüber dem LBK entstehen. Massgebend sind die nachfolgend ausgewiesenen Immissionswerte. Eine Überschreitung der Immissionsgrenzwerte (IGW) tritt beim Gebäude Haldenstrasse 2-6 (FALS-ID 42967) auf, dessen Hauptfassade parallel zur Russikerstrasse steht. Abb 3 Fehraltorf, Abschnitt 30, untersuchte Wohnzone mit Immissionspunkten (hellgelbe Fläche: ES II). Gelb markiert ist die Haldenstrasse 2,4,6 im Referenzzustand ohne die bestehende LSW

6 6/15 Tab 1 Lärmbelastung und Überschreitung der Immissionsgrenzwerte ohne Lärmschutzmassnahmen für den Sanierungshorizont Beurteilungspegel (Lr) ohne Massnahmen FALS-ID Objektadresse ES EP Stockwerk Immissionsgrenzwert Grenzwertüberschreitung Tag Tag Tag Nacht Tag Nacht db(a) db(a) db(a) db(a) db(a) db(a) EG OG OG Haldenstrasse 2, 4, 6 II 17 EG OG OG EG OG OG Legende: FALS-ID: Identifikationsschlüssel Fachstelle Lärmschutz EP: Empfangspunkt ES: Empfindlichkeitsstufe nach Art. 43 LSV : Immissionsgrenzwert überschritten Lr: Beurteilungspegel Sanierungshorizont (2034)

7 7/15 2. Projekt Lärmschutzwand 2.1. Situation und Angaben zu den untersuchten Massnahmen Die bestehende LSW wurde auf ihre Wirkung hin untersucht. Die bestehende LSW weist eine Länge von 78.5 m und eine Höhe von 3.0 m auf. Abb 4 Fehraltorf, Abschnitt 30, bestehende LSW

8 8/ Lärmberechnungen und Wirkung der Massnahmen In der nachfolgenden Tabelle werden die Beurteilungspegel Lr ohne und mit der bestehenden LSW einander gegenüber gestellt sowie die Schutzwirkung der Wand aufgezeigt: Abb 5 Beurteilungspegel bei ausgewählten Empfangspunkten ohne und mit bestehender LSW, sowie minimale Schutzwirkung der LSW. FALS-ID Objektadresse ES EP Stockwerk Lr ohne Massnahme Lr mit Massnahme Schutzwirkung Tag db(a) Nacht db(a) Tag db(a) Nacht db(a) db(a) EG OG OG Haldenstrasse 2, 4, 6 II 17 EG OG OG EG OG OG Legende: FALS-ID: Identifikationsschlüssel Fachstelle Lärmschutz : Immissionsgrenzwert überschritten ES: Empfindlichkeitsstufe nach Art. 43 LSV Schutz- gerundete Durchschnittswerte EP: Empfangspunkt wirkung: Tag/Nacht Lr: Beurteilungspegel Sanierungshorizont (2034)

9 9/15 Die Wirkung der bestehenden Lärmschutzwand kann als gut eingestuft werden, da die Wirkung im Erdgeschoss und auch im 1. Obergeschoss den Wert von 5 db übertrifft. Tab 2 Schutzziel-Erreichung, Abschnitt 30 Russikerstrasse Fehraltorf Lärmsituation Zustand 2034 ohne LSM mit LSM Anzahl Gebäude > IGW (Immissionsgrenzwert) 1 1 davon AW (Alarmwert) 0 0 Anzahl Personen > IGW davon AW 0 0 Legende: LSM: Lärmschutzmassnahme Das Schutzziel wird nur teilweise erreicht, da noch etwa ein Drittel der Bewohnerinnen und Bewohner beim Gebäude Haldenstrasse 2-6 von einer IGW-Überschreitung betroffen bleiben. Bei verbleibenden Überschreitungen der IGW werden Erleichterungen beantragt (siehe Kapitel 4).

10 10/ Typischer Schnitt Abb 6 Querschnitt Lärmschutzwand Abschnitt 30, Russikerstrasse Quellenachse Russikerstrasse 2.OG Haldenstrasse 2,4,6 1.OG EG Quellenhöhe: 0.80 m LSW, H = 3.0 m Die Sichtlinie zwischen Lärmquelle und dem EG / 1.OG wird durch die Wand unterbrochen. Diese zwei Geschosse werden durch die Wand geschützt. Die Sichtlinie zwischen Lärmquelle und dem 2.OG wird nur teilweise unterbrochen (nähere Fahrspur). Das 2.OG wird deshalb nur teilweise geschützt Kostenvoranschlag Gemäss Vorgaben der Fachstelle Lärmschutz (Tiefbauamt des Kantons Zürich) wird zur Beurteilung des Kosten-Nutzen-Verhältnisses wie bei der Planung einer neuen Wand vorgegangen. Für die bestehende LSW wird ein Standardpreis von Fr./m 2 Lärmschutzwand eingesetzt: Tab 3 Kostenvoranschlag Position Kosten Lärmschutzwand (Länge: 78.5 m, Höhe: 3.0 m) Investition für Lärmschutzwand Fr. 423'900.- Total Investition Fr. 423' Wirtschaftlichkeitsprüfung Die Beurteilung der Wirtschaftlichkeit der bestehenden LSW erfolgt mittels des Kosten-Nutzen-Faktors (KNF) gemäss Leitfaden Strassenlärm (BAFU / ASTRA 2006). Pro Wohneinheit (Wohnung bzw. Einfamilienhaus) wurde mit einer dem Durchschnitt entsprechenden Belegung von 3 Personen gerechnet. Für die Ermittlung des KNF wurden nur diejenigen Immissionspunkte bei Räumen mit lärmempfindlicher Nutzung

11 11/15 untersucht, die im Zustand ohne Massnahmen IGW-Überschreitungen aufweisen und bei denen die Massnahme eine Wirkung 1dB zeigt. In der folgenden Tabelle ist die Berechnung des KNF (Kosten-Nutzen-Faktor) zusammengestellt. Tab 4 KNF-Berechnung für unterschiedliche Empfangspunkte, Abschnitt 30, Russikerstrasse, Fehraltorf FALS-ID Parzelle Objektadresse EP Stockwerk Wirkung LSW* db(a) Anzahl Personen über IGW Dezibel * Personen EG OG OG Haldenstrasse 2,4,6 17 EG OG OG EG OG OG Total Dezibel * Personen 339 Investitionskosten LSW (Fr.) Fr. 423' KNF (Fr./dB*Pers) 1250 Maximaler KNF (Fr./dB*Pers) Wirtschaftlich tragbar 5' Ja Legende: FALS-ID: Identifikationsschlüssel Fachstelle Lärmschutz LSW: Lärmschutzwand EP: Empfangspunkt KNF: Kosten-Nutzen-Faktor IGW Immissionsgrenzwert * Berechnung auf eine Kommastelle, Ausweisung als ganze db(a) Mit einem Wert von 1250 Fr./dB(A)*Person liegt der Kosten-Nutzen-Faktor (KNF) unter dem Maximalwert von 5'000 Fr./dB(A)*Person. Die bestehende LSW ist somit wirtschaftlich tragbar.

12 12/ Gesamtbeurteilung In der Gesamtbeurteilung werden neben den akustischen und wirtschaftlichen Kriterien weitere technische und qualitative Aspekte mit einbezogen. Tab 5 Gesamtbeurteilung der Lärmschutzmassnahme Kriterium Akustische Wirkung Beurteilung Die bestehende Massnahme erreicht eine sehr gute Wirkung (> 5 db(a). Schutzziel- Erreichung Wirtschaftlichkeit, Kostenwirksamkeit Verkehrssicherheit Erschliessung, Platzverhältnisse Zusatznutzen Das Schutzziel wird erreicht. Die Kosten-Nutzen-Betrachtung fällt günstig aus (KNF=1250 Fr. / db(a)*pers.) Die Anforderungen an die Verkehrssicherheit werden eingehalten. Es werden keine Einmündungen von Erschliessungsstrassen behindert. Es sind keine Zufahrten oder Zugänge betroffen. Es ist genügend Platz vorhanden. Schutz des Aussenraumes Die Gesamtbeurteilung aller Kriterien fällt positiv aus. Die LSW ist nebst den akustischen und wirtschaftlichen auch anhand der technischen und qualitativen Kriterien tragbar. Die Voraussetzungen für eine Rückerstattung sind gegeben.

13 13/15 3. Beurteilung Rückerstattung Lärmschutzwand Die bestehende LSW hat zwei Eigentümer. Dabei ist die gesamte Lärmschutzwand rückerstattungsberechtigt. Eigentümer: 1) Basler Versicherung Baujahr: ) Erbengemeinschaft Wenger Zustand: Masse: Absorption: Material: Kosten: Keine Beschädigung sichtbar. Die LSW ist in einem guten Zustand. Höhe: 3.0 m, Länge: 78.5 m teils absorbierend ausgekleidet absorbierender Lavabeton mit reflektierendem Acrylglasaufsatz Gemäss dem Kostenvoranschlag (vor der Erstellung der gesamten LSW) und unter Berücksichtigung der rückerstattungsberechtigten Kosten gemäss LSV, können die Kosten (in CHF) wie folgt angegeben werden: Tab 6 Kostenanteile Position Kosten Material- und Erstellungskosten Fr. 69'500 Gärtnerarbeiten Fr Baumeisterarbeiten, Bauleitung, Gebühren, Architekt Fr Totalbetrag Lärmschutzwand Fr

14 14/15 4. Erleichterungsanträge und Beiträge an Schallschutzfenster Die Erleichterungsanträge werden unter Beilage 1 Erleichterungsanträge (Erleichterungsantrag Abschnitte 30 und 31) gestellt. Die Eigentümer haben auf Beiträge an Schallschutzfenster verzichtet. Es ergeben sich somit keine Kosten für freiwillige Beiträge an Schallschutzfenster. Effretikon, 31. Mai 2017 Boris Gouskov Projektleiter Raum und Mobilität ewp AG Effretikon Andrin Widmer Teamleiter Raum und Mobilität ewp AG Effretikon