Ist Zähneputzen wirklich wichtig in der Kindertagesstätte? Sinn, Umsetzung und Bürstenhygiene im Kita - Alltag
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- Gretel Meissner
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1 Ist Zähneputzen wirklich wichtig in der Kindertagesstätte? Sinn, Umsetzung und Bürstenhygiene im Kita - Alltag Erstellt von Cornelia Hirschfeld-Jutzi Fachdienst 6120
2 Übersicht - Sinn und Zweck des Zahnputz-Trainings - Aufbewahrung von Bürsten und Bechern, Zahnpasta, Verteilung und bakterielle Besiedelung - Hygiene-Empfehlung des Robert- Koch-Instituts - Aktuelle Studie zur Mundgesundheit hessischer Kindergartenkinder Seite 2
3 Zähneputzen in der Einrichtung Sind wir Erzieherinnen denn für alles verantwortlich? Sinn und Zweck der Gruppenprophylaxe - Ritualisierung (Regelmäßigkeit führt zu Selbstverständlichkeit, z. B. Hände waschen) - Chancengleichheit fördern (3 Jahre Zeit zum Einüben für Kinder aus benachteiligten Familien) - Fluoridierung (regelmäßig, lokal auch bei unzureichender Putztechnik) mit Zahnpasta - Freude am Zahnpflegeritual erwecken (Spiel, Singen) Seite 3
4 - Körperbewusstsein / Körperwahrnehmung fördern (wiederholtes Erinnern an Mund und Zähne) - Förderung des Selbstvertrauens und dadurch Selbstverantwortlichkeit (Persönlichkeitsentwicklung) - Gesundheitliche Frühprävention durch learing by doing (eigenverantwortliches Handeln im praktischen Miteinander lernen) Seite 4
5 Praktische Umsetzung der täglichen Zahnpflege Wie sollen Platzmangel im Bad und hygienische Aufbewahrung in Einklang gebracht werden? Putzen ohne Becher (Platzersparnis) -Becher können nicht vertauscht werden / umfallen -Becher sind oft unhygienisch, Reinigung entfällt -Kind braucht nur eine Hand (legt Bürste nicht ab) -Für das Kind fallen viele Arbeitsschritte weg (Zeitersparnis) -Kostenreduktion / keine Neuanschaffung nötig Seite 5
6 Beispiele für Lagerung der Bürsten ohne Becher, z. B. Melaminleiste - einfach herstellbar - Restwasser fließt ab - günstig - einfach zu reinigen Seite 6
7 Klick-Fix-Halterung - Wandhalter, günstig - Fa. Hentschel-Dental - Befestigung an Wandkacheln - Beschriftung entfällt Seite 7
8 Melaminleiste Firma Neon Reiss - durchsichtige Hülsen ermöglichen Hygienekontrolle - spülmaschinenfest Seite 8
9 Aufbewahrungsmöglichkeiten mit Zahnbechern, z. B. Setzkasten, Stiege, erfordern: - exaktes Handling (muss geübt werden) - kleinere Kinder müssen trainieren, dass Zahnbürste in einer Hand verbleibt - Kinder müssen erinnert werden, dass Becher und Bürste gereinigt werden müssen - Bürste muss in eigenen Becher zurücksortiert werden - Becher z.b. freitags in Spülmaschine geben Seite 9
10 Zahnputzset Dr. Hinz-Dental - kleine Becher für die Kinderhand - mit Mehrfunktionsköcher - Befestigung nur an Kacheln Seite 10
11 Keine bakterielle Kontamination durch Zahnpasta! - geringe Menge (erbsengroß) - Hygienische Verteilung über Teller / Erzieherin - desinfizierende Bestandteile in Pasta enthalten antimikrobielle Bestandteile und hemmen so das Wachstum oraler Keime - Nach dem Putzen Zahnpasta-Reste unter fließendem Wasser weg spülen (Däumchen) - kein Nachweis über Ansteckung durch Zahnpasta vorhanden Seite 11
12 Grundlagen der Zahnbürstenhygiene ausschlaggebend ist die Hygieneempfehlung des Robert-Koch-Instituts vom Jedes Kind hat eine eigene Bürste und eigenen Becher - Bürste nach dem Putzen gründlich ausspülen reduziert Keime um 2-3 Zehnerpotenzen - Aufbewahrung stehend (Kopf oben), ohne Berührung - bei Zimmertemperatur trocknen Seite 12
13 Austausch von Zahnbürsten - nach spätestens 3 Monaten wechseln (schlechte Reinigungswirkung bei zerkauten und abgenutzten Bürsten) - Es liegen keine Berichte über virale oder bakterielle Reinfektionen vor Seite 13
14 Sind Zahnbürsten Medizinprodukte? - Bedarfsgegenstände des täglichen Lebens - Unterliegen der Kosmetikverordnung und übergeordnet dem Lebensmittel-Bedarfsgegenständegesetz - Die Nylonborsten handelsüblicher Zahnbürsten sind glatt und gerundet. Das Anheften von Mikroorganismen ist damit erschwert. - Besonders bei den sogenannten Nanobürsten mit Aluminium- oder Gold bzw. Silberbestandteilen können Keime noch schwerer haften und Metallionen inaktivieren Mikroben Seite 14
15 Reinigung der Zahnbürsten bei besonderer Besorgnis der Eltern - Reinigung und weitgehende Keimbefreiung durch Spülmaschine bei 65 Grad (ausschließlich Bürsten) - führt aber zu einer Verringerung der Keimlast um 99,9% - gilt auch für HIV kontaminierte Bürsten (DHZ ) - bei Herpes, Angina, Pilzinfektionen eines Kindes wird die Reinigung durch die Spülmaschine auch empfohlen Seite 15
16 Wo stehen wir? 5. Querschnittsuntersuchung 3 5 -Jähriger (Hessen) Zahnstatus 2012/ 2013 Durchschnitt - Dreijährige 84% kariesfreie Milchgebisse (stagnierend) - Vierjährige 75% kariesfreie Michgebisse - Fünfjährige 68% kariesfreie Milchgebisse Seite 16
17 Kinder mit erhöhtem Kariesrisiko Von allen Kindern gelten - 15,3% (3 Jahre) - 13,4% (4 Jahre) - 12% (5 Jahre ) als Kariesrisikokinder Diese Gruppe hat durchschnittlich ca. 4 erkrankte Zähne im Vergleich zu ca. 1 Zahn pro Kind (Gesamtpopulation) Seite 17
18 Karieshochrisiko begünstigende Faktoren - Genetische Disposition (nur zum geringen Anteil), Speichelzusammensetzung mit Begünstigung von Streptococcus mutans, Mineralqualität, Zahnstellung - Schlechte Putztechnik und mangelhaftes Putzverhalten, ungenügende Fluoridzufuhr - Zuckerhaltige Getränke und Lebensmittel (Frequenz) und Zeitfaktor, z. B. Dauernuckeln Seite 18
19 Beispiel für kariöses Milchgebiss Seite 19
20 Gemeinsames Ziel für Kindergartenkinder Kariesfreie Milchgebisse Sie erhöhen die Wahrscheinlichkeit für ein kariesfreies bleibendes Gebiss um 90% Durch angeleitete und damit selbstverständliche Mundhygiene aller Kinder Seite 20
21 Seite 21 Vielen Dank für Ihre Mithilfe!
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