Heilung durch Befreiung von der Angst. Einleitung. von ZA Matthias Bacher
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- Edwina Pfaff
- vor 8 Jahren
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1 Heilung durch Befreiung von der Angst Einleitung von ZA Matthias Bacher "Herr Doktor, bitte ziehen Sie mir diesen Zahn, damit es mir wieder besser geht" oder "Ich habe schon alles versucht - jetzt müssen es die Amalgamfüllungen sein " Aussagen dieser Art sind dem ganzheitlich tätigen Zahnarzt nicht unbekannt. Der sich dahinter für alle Beteiligten verbergende Erwartungsdruck ist enorm - und eine denkbar schlechte Voraussetzung für teure und nicht mehr rückgängig zu machende Zahnsanierungen; insbesondere dann, wenn diese verbunden sind mit umfangreichem Zahnverlust. Unter solchen Umständen habe ich kein gutes Gefühl dabei - was ist, wenn dann doch nicht"??? Kollege Lechner drückt das im Vorwort eines seiner Bücher sehr treffend aus: "( ) "Hosianna", wenn die Krankheit daraufhin verschwindet, aber auch "Kreuziget ihn", wenn die Zähne weg, der Schmerz aber noch vorhanden ist. ( )" [1]. Derartige Gespräche mit Patienten als auch offensichtliche Sanierungsmisserfolge (obwohl eigentlich alles ganz klar war") zeigen uns sehr deutlich die materiellen Grenzen einer noch so gut gemeinten ganzheitlichen Zahnheilkunde und werfen die Frage auf, nach tieferen Ursachen für Krankheit und Leid, die doch deutlich über die Ebene von Materialien, Zahnherden oder den Inhalt des "konventionellen" Krankheitsfasses hinausgehen. Auch stellt sich die Frage nach dem Sinn von Krankheit und Leid, aber auch dem Sinn des Lebens überhaupt (Abb. 1). 1
2 Krankheit kommt von innen Was sind nun diese tieferen Ursachen von Krankheit und Leid, wie kann man sie feststellen und wie den betroffenen Menschen weiterhelfen? Was sind die Konsequenzen, sowohl für den Patienten als auch für den ganzheitlich bzw. systemisch arbeitenden Zahnarzt? Zur Beantwortung dieser Frage ist ein kleiner Ausflug nötig in die Welt der Realitätsbildung, d.h. in die individuelle Realitätsbildung eines jeden von uns. Erklärungen finden wir in der modernen Quantenphysik (oder auch Quantenphilosophie), aber auch in der umfangreichen Literatur sowohl der östlichen als auch der westlichen Welt: Sie alle vermitteln den hohen Stellenwert der Eigenverantwortung eines jeden für sein Leben, der Unabhängigkeit (Autonomie [6]), gleichzeitig aber auch, der Verbundenheit - alles mit allem. Krankheitsursache in diesen Lehren ist einzig die Angst. Heil ist als Befreiung von Angst und als ein Leben in Liebe und Vertrauen in das Leben zu sehen und zu finden. René Egli: "Die Welt ist das, was Sie von ihr denken" Eine Kernaussage aus dem LOLA-Prinzip [2], aus Ein Kurs in Wundern [4] und anderen Literaturquellen, aber auch aus den neuesten Erkenntnissen der Quantenphysik [5], vor allem aber aus Erlebnissen mit Patienten und praktischen Erfahrungen am eigenen Leibe, welche uns eine gänzlich andere Sichtweise von Krankheit und Gesundheit - und damit auch völlig andere Wege in Therapie und Heilfindung - zu offenbaren vermag. Erschaffen von Realitäten "Es kann uns immer nur das geschehen, was in unserem Bewusstsein als Möglichkeit vorhanden ist" [ 3], Angst zieht das Gefürchtete an. - Machen wir uns die Tragweite dieser Aussagen einmal bewusst: Es kann einem Menschen immer nur das zustoßen, was in seinen Vorstellungen existiert bzw. dem er in seinen Gedanken Raum gibt. Somit ist jeder selbst für das verantwortlich, was er erlebt - und er selbst ist der Einzige, der daran etwas ändern kann, eben durch eine Änderung seiner Gedanken, seiner Einstellung, seines Bewusstseins. Jeder hat den freien Willen zu entscheiden, wie er die Welt sehen will. Sich für Liebe und Vertrauen in das Leben zu entscheiden, das heisst im Moment zu leben im HIER & JETZT; in diesem Moment, in dem das Leben tatsächlich stattfindet. Oder für die Angst und damit für ein Leben in den Traum- und Gedankenwelten einer längst abgelaufenen Vergangenheit oder der noch überhaupt nicht existierenden Zukunft. Jeder erschafft sich durch diese Entscheidungen in jedem Augenblick seine Welt selbst neu - mit allen Konsequenzen! Das Verurteilen in gut und böse (Krankheit gilt als "böse") schafft Trennung [ 3] und damit Konflikte und Schuldzuweisungen. Sogar das krampfhafte Ziel gesund zu bleiben gibt Raum für die theoretische Möglichkeit, krank zu werden und schafft dadurch ein Problem (Konflikt), wo vorher gar keines war. Die Gefahr ist groß, dass dann das, wovor man Angst hat - nämlich die Krankheit - auch tatsächlich eintritt [2, 3]. "Alles ist eine Frage des Bewusstseins. Es genügt zu leben, jeden Augenblick zu lieben und sich keine Fragen über den kommenden Augenblick zu stellen. Der schnellste Weg zur eigenen Entwicklung, zur Heilung und 2
3 zum Heil, ist alles zu lieben, was einem geschieht" [3]. Realitätsbildung aus Sicht der Quantenphysik Der leere Raum - das Vakuum - enthält in seiner noch undeterminierten Form die Energie und das Potential allen Daseins. Durch Bestimmung (Determinierung) kann er mit Leben gefüllt werden. Trifft eine Wahrscheinlichkeitswelle auf einen Beobachter (Determinierung), so kollabiert sie und wird zum Quant, zur Realität. Diese Realität wiederum ist abhängig vom Glauben des Individuums - jedes Individuum erschafft sich also seine Welt in jedem Moment neu, entsprechend seinem Glauben. "Realität ist, was wir als wahr annehmen, ( ), was wir als wahr annehmen, ist unsere Realität" [5]. Ein Beispiel ist der Nozebo-Effekt: Der Gedanke an etwas Negatives ist genauso krankmachend wie die geläufigen Risikofaktoren; die "Angst vor" reicht aus [5]. Destruktive Angst Was bewirkt der Faktor Angst einmal eingebracht in das sensitive, empfindliche System Mensch? Nicht die "reale" Angst, wenn wir fast unters Auto gekommen wären - nein, die destruktive Angst aus einer Situation heraus, die gar keine akute Bedrohung darstellt. Wieweit bestimmen unsere Gedanken - vor allem jene derartiger Angst - unsere Realität bzw. Realitätsbildung und damit unsere Gesundheit und unser ganzes Leben? Stellen Sie sich eine Situation vor - irgendetwas. Nun erdenken Sie dieser Situation einen bedrohlichen Charakter. Was ist die Folge? Angst. Beobachten Sie, wie sich die Situation nun weiter entwickeln wird, nur unter dieser einen geänderten Voraussetzung. Wie verhält sich das Individuum, das Angst hat? Es "macht zu", erstarrt, leistet Widerstand, lehnt ab. Mit dieser Angst entsteht eine Eigendynamik, welche sich von der tatsächlichen Situation immer weiter entfernt; entstehen Folgen und evtl. Eskalationen, die völlig inadäquat sein können. Dann entfernen Sie den Faktor Angst wieder aus der Situation, ohne jegliche Änderung an weiteren Parametern. Schauen Sie, was dann passiert. Sie werden erstaunt sein. Das betroffene Individuum "macht auf", entspannt sich, verbindet sich mit der Situation (die nun nicht mehr als bedrohlich gesehen wird), leistet keinen Widerstand mehr, denn der ist nicht mehr nötig. Die gesamte Situation ist immer noch "genau gleich" wie vorher - es wurde ihr lediglich der bedrohliche Charakter und damit dem betroffenen Individuum die Angst genommen. Und schon nimmt alles einen völlig anderen Verlauf" Wie ist so etwas möglich? Es ist nur möglich unter dem festen Vertrauen - dass einem nichts Schlimmes passieren kann im Leben; dass alles, was passiert seine Berechtigung hat und einem Lernprozess für mehr Liebe dient [2, 3, 4]. Selbst dann, wenn die Situation zum körperlichen Tode führen sollte. Denn auch der Tod ist nur eine Frage des Bewusstseins [2, 3], denn wir sind nicht Körper [4]. "In dem Moment, in dem wir in der Wirklichkeit, der Augenblicklichkeit unseres Lebens aufgehen, in dem wir geistesgegenwärtig und hingebungsvoll leben, werden wir weder Anlass haben, Vorstellungen oder Zukunftsillusionen zu entwickeln, noch Angst zu bekommen. Denn unser Fühlen, Denken und Handeln wird in Übereinstimmung stehen mit dem, was unser unbegreifliches Schicksal uns durchleben lässt" schreibt Dr. 3
4 Götz Blome in seinem Buch Heilung kommt von innen - Briefe an Patienten [7]. Der Tod - gesellschaftlich verdrängt In unserer Kultur wird der Tod auf irgendwann verschoben, ganz weit weg. In der Medizin gilt er als Misserfolg: Es gelang nicht, dem Patienten das Leben zu retten. Dabei wird vergessen, dass jeder zu einem ihm vorbestimmten Zeitpunkt körperlich sterben wird. Wer sagt uns denn, dass es nicht gerade dieser Zeitpunkt ist: der schwere Unfall, das "unheilbare" Krebsleiden. Ist die Uhr noch nicht abgelaufen, so gelingt die (vordergründige) "Rettung", sonst gelingt sie nicht. Alle Kunst eines Unfallchirurgen wird deshalb keinesfalls in Frage gestellt; - im Gegenteil, er wird es sein, der Ausführende einer gelungenen Rehabilitation, wenn "das Leben" das so vorgesehen hat. Und sonst nicht. Konsequenzen für den komplementärmedizinisch tätigen Zahnarzt Die Bedeutung der Angst zu erkennen hat Auswirkungen auf die zahnärztlich-komplementärmedizinische Behandlung. Das von uns häufig verwendete Bild des überlaufenden Krankheitsfasses für die multifaktorielle Genese chronischer Krankheiten muss ergänzt werden (Abb. 2). 4
5 Die Konsequenzen für unser Tun und Handeln, speziell für den Inhalt des (zahn)ärztlichen Beratungsgesprächs: Wir werden es inskünftig vermeiden, dem Patienten seine Befunde als bedrohlich darzustellen, es vermeiden Angst zu machen; wohl wissend um die Wirkung unserer Worte. Sprechen wir von Gesundheit statt Raum zu geben für Bedrohung und Angst. Wir sollten daher abwägen, auf welche Art wir dem Patienten unsere Befunde und Testergebnisse mitteilen. Ängste abbauen, Vertrauen in die körpereigene Selbstheilungskraft aufbauen sollte das Ziel sein. Nicht vergessen dabei dürfen wir aber den ganz persönlichen Glauben eines jeden: derjenige unserer Patienten, in dessen Vorstellung derartige Dinge keinen Platz finden können, dem werden wir damit nicht weiterhelfen können. Er braucht möglicherweise die zahnärztliche Sanierung - um sich auf diesem Wege zum Beispiel von seinen dominanten Amalgamängsten zu befreien. Trotzdem sollten wir uns auch aus eigenem Interesse nicht zu invasiver Wunschbehandlung überreden lassen. Derjenige unserer Patienten jedoch, in dessen Bewusstsein die Vorstellung Platz finden kann, dass er selbst es ist, der sich seine Realität schafft, und damit auch nur er selbst es ist, der an seinem Leben etwas ändern kann (und muss - sonst wäre er nicht krank), wird sich beflügeln lassen von seiner neu gefundenen Macht über sein Leben. Er wird sich der Tragweite seiner Eigenverantwortung bewusst werden und sehen, wie wichtig sie sind, seine Gedanken, wie wichtig seine Taten, wie wichtig Dankbarkeit und Wertschätzung - jetzt, in diesem Augenblick [2, 3]. Er wird sehen, dass ausschliesslich er selbst es ist, der sich heilen kann. Und wir als Therapeuten können ihm ein Wegbegleiter sein auf diesem, seinem persönlichen Weg. Die Möglichkeiten sind vorhanden; die Wirksamkeit hingegen ist abhängig von der Konsequenz, mit der ein jeder bereit ist, diese Gesetzmäßigkeiten auf sich und sein Leben auch tatsächlich anzuwenden. Und jeder bestimmt in letzter Konsequenz selbst, wovon er sich bedroht fühlen will, ob er sich der Angst und ihren Folgen aussetzen will oder nicht. Heilung ist Befreiung von der Angst [4 ] Sei dir jedes Tages bewusst, denn er ist das Leben, das Leben allen Lebens. In seinem kurzen Ablauf liegt die ganze Wirklichkeit und Wahrheit des Daseins, die Wonne des Wachsens, der Ruhm der Tat, die Herrlichkeit der Kraft. Denn das Gestern ist nur ein Traum und das Morgen eine Vision. Das Heute aber - richtig gelebt - macht das Gestern zu einem Traum voller Glück und das Morgen zu einer Vision der Hoffnung. Deshalb sei dir jedes Tages bewusst. Sinnspruch aus dem Sanskrit 5
6 Korrespondenzadresse: ZA Matthias Bacher Weingartenstraße 1 CH-3652 Hilterfingen Literatur 1. Lechner, J.: Herd, Information, Regulation, Hütig Verlag, Egli, R.: Das LOLA-Prinzip - die Vollkommenheit der Welt, Editions d"olt, Egli, R. u. F.: Illusion und Realität - die praktische Umsetzung des LOLA-Prinzips, Edition d"olt, Ein Kurs im Wundern, Greuthof-Verlag, 3. Auflage, Warnke, U.: Vorträge in Bregenz 1999 und 2000, Berlin Grossarth-Maticek, R.: Heidelberger Autonomietraining (Seminar in Heidelberg 2000) 7. Blome, G.: Heilung kommt von innen - Briefe an Patienten, Herder Verlag, 2. Auflage, de Mello, A.: Wo das Glück zu finden ist, Herder Verlag, 8. Auflage, Mohr, B.: Bestellungen beim Universum, Omega Verlag, 12. Auflage, Morgan, M.: Traumfänger, Goldmann Verlag, Das Manfred Kyber Buch, Rowohlt Verlag, Klänge der Liebe (Musik: Deuter mit Texten von Peter Lauster) Bauer Musikverlag 6
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