NEUPERLACH CONNECTED. NEUPERLACH - CONNECTED Master - Bachelor - WS 15/16
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- Anna Lenz
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1 NEUPERLACH CONNECTED NEUPERLACH - CONNECTED Master - Bachelor - WS 15/16
2 Warum Weiter- und Umbauen Das Wirtschaftswunder-Deutschland erlebte in den 60er und 70er Jahren einen baulichen Klimax. Gigantische Wohnungsbau- und Infrastrukturprojekte spiegelten eine Aufbruchstimmung, den Glauben an eine bessere Zukunft und gesellschaftlichen Wandel wieder. Radikale städtebauliche Ansätze, strukturalistisches Planen und Massenfertigung in der Bauproduktion waren nicht nur mehr architektonische Ideen weniger Visionäre, sondern hielten Einzug in den gebauten Alltag. Nach ersten Wiederaufbau- und Rekonstruktionsmaßnahmen begann auch München neu zu bauen. Projekte wie das Klinikum Großhadern, der Ausbau des Stachusuntergeschosses, Wohnbebauungen in Haar und Perlach wurden in Rekordzeit geplant und umgesetzt. Das Olympiagelände am Oberwiesenfeld ist nicht nur wegen seines Zeltdachs ein Zeuge gelungener Großstrukturen. Das Ansehen von Wohngebieten wie Am Hasenbergl stieg in den letzten Jahren bei Bevölkerung wie auch Immobilienwirtschaft ständig an. Heute, 50 Jahre später, bedarf es der Sanierung dieser Bauten. Nicht nur neue Anforderungen an Komfort, Wärme-, Schall- und Brandschutz, sondern auch die in die Jahre gekommene Bausubstanz machen dies notwendig. Die voranschreitende Privatisierung der Großstrukturen in kleine Einheiten und der Generationenwechsel verändern die Eigentumsstruktur und ermöglichen den Zugriff. Diese Sanierungswelle bietet die Chance und die Aufgabe die 60er- Jahre Strukturen weiter zu entwickeln. Abbildung: Diercke Weltatlas, Großwohnsiedlung, Neuperlach - München Neuperlach Als das größte deutsche Wohnungsbauprojekt der 60er Jahre ging Neuperlach in die Geschichte ein. Aber nicht nur zur Behebung des Mangels an Wohnungen klassischer Nutzung, sondern auch zur Bereitstellung von besonderen Wohnformen wurde das Projekt vom Münchener Stadtrat 1961 in Auftrag gegeben. Aufgabe Die Entwurfsaufgabe sieht punktuelle Nachverdichtungsmaßnahmen im Gebiet zwischen Fritz-Erler-Straße und Karl-Marx-Ring vor. Dabei sollen zum Einen einzelne Häuserzeilen durch neue Knotengebäude miteinander verbunden werden (Master), zum anderen einzelne Baukörper um Kopfbauten erweitert werden, wobei hier die vorhandene Erschliessung beibehalten wird (Bachelor). Als Konstruktionsprinzip für die neuen Aussenwände und Fassaden ist die Bauweise aus Betonsandwichelementen zwingend vorgegeben. Abbildung: Städtebauliches Modell, Neuperlach, ca.1962 Die Bearbeitung erfolgt in 2er Gruppen. - Die Neue Heimat (NH) war ein deutsches Wohnungsunternehmen mit Hauptsitz in Hamburg, das dem Deutschen Gewerkschaftsbund (DGB) gehörte. Literaturhinweise: - Stracke, Ferdinand: Wohn Ort München, Stadtentwicklung im 20. Jahrhundert, Franz Schiermeier Verlag, Mücnhen, November Mitscherlich, Alexander: Die Unwirtlichkeit unserer Städte, Thesen zur Stadt der Zukunft, Suhrkamp Verlag,Frankfurt am Main, Mitscherlich, Alexander: Neuperlach - Bemerkenswert - Bedenkenswert, Aufsatz erschienen in der Zeitsc hrift MERIAN, München, Dezember 1971
3 Raumprogramm Die Erweiterungsflächen und Neubauten sind grundsätzlich für Wohnnutzungen zu entwickeln. Dabei wird kein konkretes Raumprogramm vorgegeben, sondern nur folgende Mindestflächen für die Erweiterung: Bachelor: Köpfe Hauptsächlich horizontale Erweiterung der überarbeiteten Wohnungen um mindestens 50% der bestehenden Nutzfläche. Es sind mindestens 3 Achsen der Bestandsgebäude in den Entwurf mit einzubeziehen. Master: Knoten Neubau mit Anschluss an bestehende Gebäude. Es sind mindestens 3 Achsen der Bestandsgebäude in den Entwurf mit einzubeziehen. Dabei ist der Bestand mindestens profilgleich zu erweitern und gleichzeitig eine maximale Auslastung des Baurechts zu erreichen. Beispiel Gebäudemodell, M 1:100 und Modellfoto Abgabeleistungen - Umgebungsmodell, M 1:500 (gemeinschaftl. Leistung) - Digitalisierung der Plangrundlagen (gemeinschaftl. Leistung) - Ansichten, Schnitte, Grundrisse, M 1:100 (aus 1:50 verkleinert) - Aquarelle: Fassadenansicht und Schnitt, M 1:20 - Modellfoto aussen - Modellfoto innen - Einsatzmodell, M 1: Gebäudemodell, M 1:100 - Innenraummodell, M 1:20 - Darstellungen zu Fassadenkonzept, Perspektiven - Abgabeleistungen zu den Übungen: siehe Übungsblatt Pläne sind geplottet und zusätzlich als PDF (72dpi in Originalgröße) abzugeben. Präsentationen sind als PDF mit max. Dateigröße von 10 MB abzugeben. Dateiabgaben (auch zu den Zwischentestaten) erfolgen über moodle unter folgendem Link : Bitte mit der eigenen TUM-Kennung anmelden. Modelle werden aus Finnpappe gemischt mit Vollpappe erstellt. Beispiel Innenraummodell, M 1:20 Abbildung: den Studenten wird das bestehende Städtebaumodell im 1:500 zur Verfügung gestellt. Fassadendetails als Aquarell als Dreitafelprojektion (Grundriss nicht dargestellt), M 1:20
4 Übung 1: Architekten des Brutalismus Die Architektur der 60er und 70er Jahre war unter anderem vom Brutalismus geprägt. Bauten wie das Kloster in Sainte-Marie de la Tourette bei Éveux-sur-l Arbresle und die Unité d Habitation in Marseille (beide Bauten von LeCorbusier) machten den béton brut (wörtlich: Roher Beton) salonfähig. Der vermehrte Einsatz von Betonfertigteilen in der Baubranche führte den Brutalismus zu seiner Blüte. Für die heutige Architektur ist der Brutalismus als möglicher Umgang mit Sichtbetonflächen längst nicht mehr wegzudenken. Die Wiederentdeckung des Betonfertigteilbaus facht zudem die Diskussion um den rohen Beton wieder an. Jedoch läßt sich das Thema Brutalismus nicht nur auf die Oberflächengestaltung reduzieren. Die grundlegenden Haltungen und Ideen, welche zu dieser Ausformung führten, waren Resultat aus den großen Ideen des Strukturalismus. Eine Beschäftigung mit diesem Thema in Form von Lebens- und Werkschauen wichtiger Vertreter des Brutalismus schafft die historische und wissenschaftliche Basis für ein Weiterdenken in Form unseres Entwurfes. Jede Sudentengruppe verfasst ein Kurzportrait eines Architektens aus nebenstehender Liste. Die Ergebnisse dienen als Referenzpool und Ausgangspunkt für den Entwurfsprozess. Abgabeleistungen: - 10 Seitige DIN A4-Broschüre in vorgegebenem Layout in Papier und als PDF (Auflösung 300dpi in Originalgröße) - 2 Fassadenausschnitte in Aquarelltechnik ca. DIN A3, verkleinert und gescannt als Titelseite der Broschüre - Alle Bilddateien digital in Originalgröße Inhalt: - Lebenslauf mit Portrait - ca. 1-seitige Beschreibung Hauptideen sowie historische Einordnung - Literaturliste und Bildnachweis - Erläuterung von min. 2 charakteristischen Referenzprojekten in Bild und Zeichnung Auswahl Architekten und Projekte: - Clorindo Manuel José Testa ( ) - Julius Maria Luthmann ( ) - Shin Takamatsu ( ) - Kazu Shinohara ( ) - Hans Peter Poelzig ( ) - Marcel Breuer ( ) - Denys Lasdun ( ) - William Pereira ( ) - Moshe Safdie ( ) - Paul Schneider-Esleben ( ) (ACHTUNG: Ausstellung in der Pinakothek bis !) - John MacLane Johansen ( ) - Gottfried Böhm ( ) - Klaus Kirsten ( ) mit Heinz Nather - Günther Bock ( ) - Atelier 5 - Siguard Lewerentz ( ) - Alexander von Branca vielleicht mit Herbert Groethuysen ( ) Brutalismus Italien: - Torre Velasco, BBPR-Group - Giovanni Muzio (Case Bonaiti e Malugani, Milano ) Brutalismus Frankreich: - Kirche Notre-Dame de Royan - Guillaume Gillet ( ) - Villeurbanne, Lyon, Morice Leroux ca Brutalismus USA: - Boston City Hall - Gerhard Kallmann ( ) - Beinecke Library - Gordon Bunshaft ( ) Burtalismus Mittelamerika: - Russische Botschaft Havanna (Rotschegow) - Alberto Linner Diaz, Costa Rica Brutalismus Russland: - Haus der Sowjets von Kaliningrad - Russische Akademie der Wissenschaften in Moskau (J. Platonow) - Kurotschkin - Konstantin Stepanowitsch Melnikow ( ) - Leonid Cherikover ( ) - Wladimir Grigorjewitsch Schuchow ( )
5 Übung 2: Bestandsrecherche, Grundlagenermittlung Die Entwurfsgrundlagen in Form von Bestandsplänen und Informationen zu den zu überarbeitenden Gebäuden, werden im Zuge der Übung 1 von den Studenten selbst erstellt. Dies erfordert unter anderem eine Recherche in der Plankammer der LBK (Lokalbaukommission München, Müllerstraße). Als Format wird dabei auf die bereits mehrfach ausgegebene Übung Häuserbuch München zurückgegriffen. Die erlangten Ergebnisse werden von den Studenten in die vom Lehrstuhl eintwickelte Datenbank zu Münchner Häusern eingegeben. Diese Datenbank ist im Verlauf des Entwurfes jederzeit online abrtufbar und dient somit als schlagkräftiges Hilfsmittel im Entwurfsprozess. Das bereits vorhandene Städtebaumodell, M 1:500, wird in Gemeinschaftsarbeit resatauriert und dient als Umgebungsmodell. Abgabeleistungen: - Steckbrief der Bestandshäuser, gedruckt und in PDF - zusätzlich Abgabe im Indesignformat (verpackte Indesigndatei) - Fassadenausschnitt in Aquarelltechnik - Eingabe der Hausdaten in die Datenplattform - Überarbeitung des vorhandenen städtebaulichen Modells im 1: Digitalisierung der Bestandspläne Abbildung: Datenplattform Die Bearbeitung erfolgt in Gruppenarbeit von 2 Studenten. Abbildung: Steckbrief für Münchner Haus
6 Abbildung: Neuperlach vor Alpenpanorama Abbildung: Schwarzplan München, Lage im Stadtgefüge
7 Technische Universität München Abbildung: Luftbild Neuperlach kurz nach Fertigstellung Abbildung: Luftbild Neuperlach im jetzigen Zustand
8 Abbildung: 3D Modell mit neuen Baukörpern, Bachelor und Master Abbildung: Lageplan mit neuen Baukörpern, Bachelor und Master
9 Bachelor: Köpfe Abbildung: Lageplan mit Baufenster, Bachelor, ohne Maßstab
10 Master: Knoten Abbildung: Lageplan mit Baufenster, Master, ohne Maßstab
11 Kalender Mo Vorstellung der Entwürfe 10 Uhr, Audimax Di Entwurfseinführung 9:00 Uhr, Abfahrt Ortsbesichtigung 11 Uhr - Formalia 15 Uhr, 4160 Mi Arbeitsbeginn 9:00 Uhr, Atelier Übergabe Umgebungsmodell M 1:500 Do Fr Einweisung Übung 1, 14:00 Uhr, 4160 Übung 1: Architekten des Brutalismus, 14:00 Uhr, 4160 Mo Di Assistentengruppe / Einzelkorrektur Mi Assistentengruppe / Einzelkorrektur Do Mo Abgabe: Übung 1 Di Referate: Übung 1 Mi Assistentengruppe / Einzelkorrektur Do Fr Mo Abgabe: Testat 1 Leistung: Referenzen, Collage, Modell, 1:500 Di Testat 1: Konzept Städtebau Mi Assistentengruppe / Einzelkorrektur Do Fr Mo Di Assistentengruppe / Einzelkorrektur Übung 2: Einweisung Grundlagnermittlung, Häuserbuch Mi Assistentengruppe / Einzelkorrektur Do Fr Mo Di Assistentengruppe / Einzelkorrektur Mi Abgabe: Übung 2 Do Fr Mo Abgabe: Testat 2 Leistung: Grundriss, Schnitt, Fassade 1:100 Di Testat 2: Konzept Entwurf Mi Assistentengruppe / Einzelkorrektur Do Fr Mo Di Assistentengruppe / Einzelkorrektur Mi Assistentengruppe / Einzelkorrektur Do Dies Academicus Fr
12 Mo Di Assistentengruppe / Einzelkorrektur Stadtspaziergang Mi Assistentengruppe / Einzelkorrektur Do Fr Mo Abgabe: Testat 3 Leistung: Modell, Materialien, Referenz 1:20 Di Testat 3: Innenraum Mi Assistentengruppe / Einzelkorrektur Do Fr Mo Di Assistentengruppe / Einzelkorrektur Mi Assistentengruppe / Einzelkorrektur Do Weihnachtsferien Fr Weihnachtsfeiertag Mo Di Mi Do Fr Neujahr Mo Di Mi Heilige Drei Könige Do Fr Mo Di Assistentengruppe / Einzelkorrektur Mi Assistentengruppe / Einzelkorrektur Do Fr Mo Di Assistentengruppe / Einzelkorrektur Leistung: Fassade Grundriss, Ansicht, Schnitt, 1:20 Mi Atelierarbeit Fassade mit Prof. Hild Do Fr Mo Di Assistentengruppe / Einzelkorrektur Mi Assistentengruppe / Einzelkorrektur Do Fr Mo Abgabe, 16:00 Uhr am Lehrstuhl, 23:00 Uhr im Moodle Leistung: siehe Abgabeleistungen weiter vorne Di Aufräumen Arbeitsraum Abnahme Arbeitsraumreinigung: 16:00 Uhr Mi Schlusspräsentation, Raum 4160, 9:00 Uhr Do Schlusspräsentation, Raum 4160, 9:00 Uhr Fr Mo Rosenmontag
13 Entwurfsaufgabe Sommer 2015 Wintersemester 2015/16 Personen Professor Andreas Hild Sekretariat Alexandra von Petersdorff Assistenten Christof Bedall, Dipl. Ing. Architektur Thomas Gerstmeir, Dipl.-Ing., Architekt Andreas Müsseler, Dipl.-ing., Architekt Stefan Resch, Dipl.-Ing., Architekt Hanno Rodewaldt, Dipl.-Ing., Akademischer Rat Andreas Schulze, Dipl.-Ing. Architektur Markus Sowa, Dipl. Arch., Architekt
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