3. Pflanzliche und tierische Produktionswerte in Kärnten
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- Hella Koenig
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1 3. Pflanzliche und tierische Produktionswerte in Kärnten Seit dem Jahr 2000 wird die land- und forstwirtschaftliche Gesamtrechnung (LGR/FGR) nach der neuen Methodik von Eurostat durch die Statistik Austria erstellt, wobei die Daten auch für die Bundesländer regionalisiert ausgewertet wurden. Was ist die land- und forstwirtschaftliche Gesamtrechnung? Ziele der Landwirtschaftliche Gesamtrechnung (LGR) sind die Analyse des landwirtschaftlichen Produktionsprozesses und des darin erzielten Einkommens sowie die Messung des verfügbaren Einkommens landwirtschaftlicher Haushalte. Eine wesentliche Größe dabei spielt der Produktionswert. Der landwirtschaftliche Produktionswert Der Produktionswert des landwirtschaftlichen Wirtschaftsbereichs setzt sich aus der Erzeugung landwirtschaftlicher Güter (pflanzliche und tierische Produktion) sowie landwirtschaftlicher Dienstleistungen (z.b. Übernahme von Erntearbeiten durch Maschinenringe) und den sogenannte nicht trennbaren nichtlandwirtschaftlichen Nebentätigkeiten (z. B. Urlaub am Bauernhof, Direktvermarktung) zusammen. Endproduktion der Land- und Forstwirtschaft Die Endproduktion (Unternehmensertrag, Brutto-Produktion) der Land- und Forstwirtschaft ergibt sich aus der Gesamtproduktion nach Abzug des Verbrauches landwirtschaftlicher Produkte innerhalb der Landwirtschaft (Futterverbrauch, der innerwirtschaftlichen Umsätze an Saatgut, Futtermitteln, Zuchtvieh, Holz für Betriebszwecke u.a. sowie des Schwundes. Die Endproduktion der Land- und Forstwirtschaft umfasst somit die Marktleistung einschließlich der Exporte, den Eigenverbrauch der landwirtschaftlichen Haushalte sowie Bestandes- und Lageränderungen. Struktur und Entwicklung des landwirtschaftlichen Produktionswerts nach Bundesländern Anteil der Bundesländer am Produktionswert zu Herstellungspreisen in % Der Herstellungspreis entspricht dem Preis, den der Produzent erhält (Erzeugerpreis) zuzüglich der Gütersubventionen und abzüglich der Gütersteuern. Änderungen der Preise und Werte werden sofern nicht anders angegeben in nominellen Werten ausgedrückt. Der Produktionswert des landwirtschaftlichen Wirtschaftsbereichs setzt sich aus der Erzeugung landwirtschaftlicher Güter (pflanzliche und tierische Produktion) sowie landwirtschaftlicher Dienstleistungen (z.b. Übernahme von Erntearbeiten durch Maschinenringe) und den sog. nicht trennbaren nichtlandwirtschaftlichen Nebentätigkeiten zusammen. 35
2 Abb. 18 Zusammensetzung der lw. Produktionswerte im Jahr 2003 andwirtschaftliche Produktionswert in Kärnten terreich betrug im Jahr 2003 laut Berechnungen der Statistik Austria der Anteil der Produkt erte aus der Landwirtschaft 5.670,5 Mio, der Kärntenanteil daran beträgt 360,8 Mio, % zum Vorjahr), das entspricht mit 6 % dem 5. Rang im Österreichvergleich. Der Landwirtschaftliche Produktionswert in Kärnten In Österreich betrug im Jahr 2003 laut Berechnungen der Statistik Austria der Anteil der Produktionswerte aus der Landwirtschaft 5.670,5 Mio, der Kärntenanteil daran beträgt 360,8 Mio, (- 7,5 % zum Vorjahr), das entspricht mit 6 % dem 5. Rang im Österreichvergleich. Abb. 19 Anteil der Bundesländer am Produktionswert zu Herstellungspreisen im Jahr 2003 (%) Produktionswerte Landwirtschaft 2003 S 4% St 17% OÖ 21% T 6% V 2% K 6% W 2% NÖ 33% B 9% K NÖ B W V T St S OÖ Der forstwirtschaftliche Produktionswert Nach der FGR 2003 beträgt die Summe der forstwirtschaftlichen Erzeugerpreise in Österreich ( 1.232,4 Mio), der Kärntenanteil daran beträgt 12 %, dass sind 141,6 Mio. 36
3 Abb. 20 Zusammensetzung des land- und forstwirtschaftlichen Produktionswertes in Kärnten 28% Landwirtschaft Forstwirtschaft 72% Das Verhältnis landwirtschaftlicher Produktionswert zu forstwirtschaftlicher Produktionswert betrug in Kärnten für 2003 im Durchschnitt 72 % zu 28 %. Abb. 21 Struktur des landwirtschaftlichen Produktionswerts
4 Vergleicht man den Produktionswert zu Herstellungspreisen im Österreich-Durchschnitt beträgt die pflanzliche Erzeugung 46 %, die tierische Erzeugung 44,%, nichtlandwirtschaftliche Nebentätigkeiten 7 % und die landwirtschaftlichen Dienstleistungen 3 %. In Kärnten beträgt der Produktionswert aus pflanzlicher Erzeugung im Durchschnitt 30 %, der Anteil aus tierischer Erzeugung 57 %, die nichtlandwirtschaftlichen Nebentätigkeiten rund 11 %, landwirtschaftliche Dienstleistungen rund 2 % (siehe Grafik). Abb. 22 Zusammensetzung der Produktionswerte im Jahr 2003 Landwirtschaftlicher Produktionswert in Kärnten 2003 in % 11% 2% Pflanzliche Erzeugung 30% Tierische Erzeugung 57% Nichtlw. Nebentätigkeiten (Uab, DV) lw. Dienstleistungen In Kärnten beträgt der Produktionswert aus pflanzlicher Erzeugung im Durchschnitt 30 %, der Anteil aus tierischer Erzeugung 57 %, die nichtlandwirtschaftlichen Nebentätigkeiten rund 11 %, landwirtschaftliche Dienstleistungen rund 2 %. Hoher Anteil an tierischer Erzeugung am Produktionswert 38
5 Abb. 23 Zusammensetzung der tierischen Produktionswerte Kärnten % 4% 2% 3% 37% Rinder Milch Schweine Geflügel Eier Schafe und Ziegen 14% 29% sonstige Erzeugnisse Die Werte für die tierische Produktion weisen Kärnten als klassisches Rinderland aus. Am gesamten landwirtschaftlichen Produktionswert hat die Rinderproduktion einen Anteil von 20,6 %, gefolgt von der Milchproduktion mit 15,8 %, während z. B. der Anteil der Schweineproduktion nur bei 7,8 % liegt. Bezogen ausschließlich auf die tierische Produktion erwirtschaften die Kärntner tierhaltenden Betriebe mit Rinderproduktion einen Anteil von 37 %, mit Milch 29 %, Schweinen 14 %, Geflügel 11 % und Eier 4 %. Abb. 24 Zusammensetzung der pflanzlichen Produktionswerte % 6% 3% 1% 33% Getreide Eiweißpflanzen 15% Futterpflanzen Obst 39% 1% Ölsaaten Pflanzen und Blumen Gemüse Kartoffeln 39
6 Insgesamt gesehen tragen die Futterpflanzen mit 12%, Getreide mit 10% und Obst mit 4,6% am meisten zum landwirtschaftlichen Produktionswert insgesamt bei. Innerhalb des pflanzlichen Sektors haben die Futterpflanzen (Silo- und Grünmais, Pflanzen des Zwischenfruchtbaues, das Ackergrünland wie Rotklee, Luzerne, Kleegras sowie das Dauergrünland) einen Anteil von 39 %, Getreide (Körnermais, Weizen, Roggen, Hafer, Tritikale) einen Anteil von rund 33% und Obst 15%. Blumen, Zierpflanzen und Baumschulerzeugnisse mit 6%, Gemüse 3% und Ölsaaten mit 2% haben in Kärnten eine geringe Bedeutung. Das spiegelt die Flächennutzung in Kärnten exakt wieder: Im Jahr 2004 wurden rund ha Getreide (7.659 ha Gerste, rund ha Weizen, ha Hafer). Der Körnermaisanbau ist in den letzten Jahren auf rund ha anstiegen. Silomais werden in Kärnten jährlich ca ha angebaut. Entwicklung der landwirtschaftlichen Dienstleistungen und der nicht trennbaren nichtlandwirtschaftliche Nebentätigkeiten Zu den nichtlandwirtschaftlichen Nebentätigkeiten zählen die Direktvermarktung, Urlaub am Bauernhof und die Einnahmen aus dem Nebenbetrieb. Die Position Direktvermarktung umfasst die Einnahmen aus der Direktvermarktung der Urproduktion (nicht be- bzw. verarbeitete Urprodukte wie Fleisch, Milch, Getreide), die Einnahmen aus der Direktvermarktung be- oder verarbeiteter Produkte sowie die Einnahmen aus Buschenschank. Die Position Landwirtschaftlicher Nebenbetrieb umfasst eine bunte Palette von Aktivitäten, die dadurch charakterisiert sind, dass sie dem landwirtschaftlichen Betrieb untergeordnet sind (d.h. dass kein Gewerbe vorliegt, wobei die Abgrenzung der Gewerbeordnung folgt) und direkt mit der Landwirtschaft verbunden sind (z.b. Kompostierung als Dauereinrichtung im Rahmen des landwirtschaftlichen Betriebes, Schottergruben etc.). Die Position Gästebeherbergung umfasst Einnahmen aus Gästenächtigungen und von zahlenden Kostgängern (Grenze von 10 Fremdenbetten). 40
7 Abb. 25 Nichtlandwirtschaftlichen Nebentätigkeiten in Kärnten 2003 in Mio. Nichtlandwirtschaftiche Nebentätigkeiten in Kärnten 2003 in Mio! 6,46 13,83 UaB DV Nebenbetrieb 20,57 Die Nichtlandwirtschaftlichen Nebentätigkeiten betrugen für 2003 rund 41 Mio., wobei der Urlaub am Bauernhof 13,83 Mio., die Direktvermarktung 20,57 Mio., und der Nebenbetrieb mit 6,46 Mio. erzielen konnten. Zusammenfassung: Betrachtet man die land- und forstwirtschaftlichen Produktionswerte in Kärnten, so liegen die Stärken zum einen in der Forstwirtschaft, zum anderen in der tierischen Produktion mit den Schwerpunkten Rindern und Milch. In der pflanzlichen Produktion dominiert vor allem der Maisanbau sowie generell der Futterpflanzenanbau für die tierische Veredelung. 41
8 Tab. 16 Struktur des landwirtschaftlichen Produktionswerts zu Herstellungspreisen (in Mio und in %),
9 43
10 Tab. 17 Produktionswert des Wirtschaftsbereichs Forstwirtschaft zu Herstellungspreisen im Jahr 2004 (in Mio., zu laufenden Preisen) Quelle: Department für Wirtschafts- und Sozialwissenschaften der Universität für Bodenkultur - Berechnungen im Auftrag der Statistik Austria. 44
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