Libertinäre Liebesbeziehungen im intermedialen Transfer
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- Ralf Schmitt
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1 Sprachen Nicole Harsch Libertinäre Liebesbeziehungen im intermedialen Transfer Der Briefroman "Les Liaisons dangereuses" von Choderlos de Laclos und dessen filmische Umsetzung im 20. Jahrhundert Examensarbeit
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3 Universität Leipzig Philologische Fakultät Institut für Romanistik Libertinäre Liebesbeziehungen im intermedialen Transfer. Der Briefroman Les Liaisons dangereuses von Choderlos de Laclos und dessen filmische Umsetzung im 20. Jahrhundert. Wissenschaftliche Arbeit zur Ersten Staatsprüfung für das Lehramt an Gymnasien im Fach Französisch Nicole Harsch
4 Inhaltsverzeichnis 0. Einleitung Intermedialität Libertinage und romantische Liebe Choderlos de Laclos' Briefroman: Les Liaisons dangereues Zusammenfassung der Handlung Zeit und Wirkung des Romans Besonderheiten des Briefromans Libertinage und romantische Liebesbeziehungen Der Vicomte de Valmont Die Marquise de Merteuil Die Machtbeziehungen in den Liaisons dangereuses Roger Vadims Film: Les Liaisons dangereuses Handlung des Films und Abweichung zum Roman Zeit und Wirkung des Films Besonderheiten der Verfilmung Libertinage und romantische Liebesbeziehungen Valmont Juliette de Merteuil Machtbeziehungen in den Liaisons dangereueses Stephen Frears Film: Dangerous Liaisons Handlung des Film und Abweichung zum Roman Zeit und Wirkung des Films Besonderheiten der Verfilmung Libertinage und romantische Liebesbeziehungen Der Vicomte de Valmont Die Marquise de Merteuil Machtbeziehungen in den Dangerous Liaisons
5 6. Roger Kumbles Film: Cruel Intentions Handlung des Films und Abweichung zum Roman Zeit und Wirkung des Films Besonderheiten der Verfilmung Libertinage und romantische Liebe Sebastian Valmont Kathryn Merteuil Machtbeziehungen in den Cruel Intentions Schluss...63 QUELLEN
6 0. Einleitung Die Liaisons dangereuses von Choderlos de Laclos bilden den zentralen Aspekt dieser Arbeit mit dem Titel Libertinäre Liebesbeziehungen im intermedialen Transfer. Die filmische Umsetzung des Briefromans von Laclos im 20. Jahrhundert. Themen wie Liebe, Intrigen und Machtspiele des Briefromans von 1782 sind noch immer aktuell, was die vielfältige Beschäftigung mit dem Roman erklärt. Zu nennen sind beispielsweise das Theaterstück Les Liaisons dangereuses Christopher Hamptons von 1985, die Fortschreibung des Romans aus dem Blickwinkel der Marquise von Christiane Baroche 1987 und die hier behandelten Filme von Roger Vadim 1959, Stephen Frears 1989 und Roger Kumble Wegen der Perspektivenvielfalt der Laclos- Forschung und des vermehrten Interesses an filmischen Umsetzungen des Romans, rücken die Themen Liebe, Libertinage und Macht in den Mittelpunkt dieser Arbeit. Diese werden sowohl im Roman Les Liaisons dangereuses als auch in den Filmen analysiert. Bei den ausgewählten Filmen handelt es sich um Kinofilme, die auch außerhalb ihres Entstehungslandes gezeigt wurden und daher ein großes Publikum ansprechen konnten. Der erste Film, der hinsichtlich der Liebe, Libertinage und Macht untersucht wird, sind die Liaisons dangereueses 1960 von dem französischen Regisseur Roger Vadim. Der 1959 gedrehte Film bietet eine Aktualisierung des Laclos-Stoffs, er überträgt die Handlung in die späten fünfziger Jahre des 20. Jahrhunderts. Dreißig Jahre später erscheint der Film Dangerous Liaisons des Briten Stephen Frears in den Kinos. Dieser zeichnet sich im Gegensatz zu der Verfilmung Vadims durch eine größere Nähe zur Vorlage aus. Gegenüber des ebenfalls 1989 erschienen Films Valmont von Milos Forman, der auch die Handlung des Briefromans Laclos' als Basis verwendet, wird hier aufgrund eines größeren Erfolgs beim Publikum die Interpretation Frears' gewählt. Roger Kumbles Film wird als letzter im Rahmen dieser Arbeit behandelt. Die Cruel Intentions des Amerikaners von 1999 schaffen für den Zuschauer einen aktualisierten Zugang zum Stoff des Briefromans. Ziel der Arbeit ist es, Gemeinsamkeiten und Unterschiede des Romans zu den Verfilmungen hinsichtlich der Libertinage, den Liebesbeziehungen und den Machtverhältnissen der handelnden Personen zu untersuchen. Dazu wird unter Punkt 1 der Gliederung auf den Begriff der Intermedialität eingegangen, besonders auf das Verhältnis zwischen Roman und Film. Dieses wird sowohl in negativer als auch abschließend in positiver Sichtweise dargestellt. Die Libertinage und die romantische Liebe als wichtiger zu untersuchender Punkt der Arbeit wird unter 2. behandelt. Es wird die Abgrenzung vom Modell der Libertinage des 18. Jahrhunderts und 4
7 der romantischen Liebe des 19. Jahrhunderts geschaffen. Der Liebesdiskurs des 20. Jahrhunderts wird nur kurz angerissen. Der 3. Gliederungspunkt beschäftigt sich mit dem Briefroman Laclos. Entstehungszeit und Wirkung werden beleuchtet und die Besonderheiten des Briefromans untersucht, der durch seine Unmittelbarkeit eine Verbindung zum Film darstellt. Die Themen Libertinage, Liebe und Macht werden ebenfalls als wichtiger Teil behandelt. Unter Punkt 4 bis 6 werden die Filme Vadims, Frears' und Kumbles hinsichtlich ihrer Entstehungszeit und Wirkung auf den Zuschauer analysiert. Die Besonderheiten der jeweiligen Verfilmung spielen ebenfalls eine Rolle in der Arbeit. Das Hauptaugenmerk liegt jedoch auf den libertinen beziehungsweise amourösen Beziehungen der Figuren. Fragen, die beantwortet werden, sind: Durch welche Merkmale zeichnen sich die Beziehungen zwischen den Figuren aus? Welche Veränderungen hinsichtlich des Liebesdiskurses sind bei dem Vergleich von Roman und Film ersichtlich? Neben dem libertinen beziehungsweise romantischen Diskurs ist die Ausübung der Macht der Figuren untereinander ebenfalls ein Thema, dass vergleichend zwischen Roman und Film beleuchtet wird. Am Ende der Untersuchungen soll dem Leser ein Einblick in die Gemeinsamkeiten und Abweichungen der Libertinage, der romantischen Liebesbeziehungen und der Machtkonstellationen der in Roman und Film handelnden Figuren gegeben werden. Sich abzeichnende Tendenzen werden herausgefunden. Die zu den Untersuchungen benötigten Primärquellen liegen in unterschiedlicher Weise vor. Der Briefroman Laclos' wird in seiner Ausgangssprache zitiert, während Ausschnitte aus den Filmen auf Deutsch wiedergegeben werden. 1. Intermedialität Intermedialität ist laut Joachim Paech in (1998, 14). Doch was verbirgt sich hinter diesem Begriff? Der Begriff Intermedialität lässt sich von den lateinischen Begriffen inter- zwischen und medius- Mittler, vermittelnd ableiten und bezeichnet im weiten Sinn jedes Überschreiten von Grenzen zwischen konventionell als distinkt angesehen Ausdrucks- oder Kommunikationsmedien (Nünning, 2004, 298). Bei der Intermedialität wird differenziert nach beteiligten Medien, wobei es sich in diesem Fall um den literarischen Text Les Liaisons dangereuses von Laclos und die Filme Les Liaisons Dangereuses 1960 von Roger Vadim, Dangerous Liaisons von Stephen Frears und Roger Kumbles Cruel Intentions handelt. Weiterhin ist von Bedeutung, inwieweit eines der beteiligten Medien auf das andere Bezug nimmt. Es wird unterschieden in partielle Bezugnahmen, wobei nur 5
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