Artensteckbriefe der potentiellen Biodiversitätsinsel Bewohner
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- Irmgard Förstner
- vor 8 Jahren
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1 Artensteckbriefe der potentiellen Biodiversitätsinsel Bewohner Mittelspecht Beschreibung: oberseits schwarz mit ovalen, weißen Schul terflecken und weißen Bändern auf den Flügeln; unterseits gelblichbeige mit dunklen Stricheln, Unterschwanzbereich hellrot bis rosa; rote Kopfkappe bei beiden Geschlechtern (im Unterschied zum jungen Buntspecht nicht schwarz einge rahmt); hat von allen schwarzweiß gezeichneten Specht am wenigsten Schwarz im Gesicht; etwas kleiner als Buntspecht, hat vor allem einen schwächeren, kürzeren Schnabel sowie einen rundlicheren Kopf als dieser. Stimme: auffälliger Reviergesang aus gereihten, quäkenden Tönen, trommelt nicht. Lebensraum und Lebensweise: Verbreitung durch das Vorkommen grobborkiger Baumarten limitiert, bei uns fast ausschließlich in alten, totholzreichen Eichen und Ei chenmischwäldern (z.b. EichenHainbuchenwälder), Bachbegleitauen, Weichholz oder Hartholzauen; braucht große alte Bäume, die aus dem Kronenbereich herausragen und einen hohen Totholzanteil im Kronenbereich haben (Hochwald oder Mittelwald Bewirtschaftung); Höhlen werden nur in geschädigtem, gefaultem Holz angelegt, meist in Eichen, gerne in Seitenästen, wobei das Flugloch dann immer an der Unterseite des Astes liegt; Nahrung vor allem Insekten, die sich in und unter grobborkiger Rinde aufhalten; die Insekten werden vor allem aus den rindenritzen gestochert oder von der Oberfläche abgeklaubt, Mittelspechte hacken seltener und wenn, dann nur bis unter die Borke; im Sommer werden Insekten auch von Blättern und Zweigen gesammelt werden (z.b. ande re Raupen); vor allem im Winterhalbjahr auch Baumsamen wie Eicheln, Nüsse oder Bucheckern. Halsbandschnäpper Beschreibung: etwa meisengroßer Vogel mit spitzem Schnabel, Männchen im Pracht kleid sehr auffälliger, schwarzweiß gezeichneter Vogel: Rücken oben schwarz, knapp ober dem Bürzel weiß, Flügel schwarz mit großem, weißen Fleck, Kopf oberseits schwarz mit weißem Halsband und Stirnfleck, Unterseite ganz weiß; Weibchen und Vögel im Schlichtkleid (am Frühlings und Herbstdurchzug) mit bräunlicher Oberseite und dunkel braunweiß gezeichneten Flügeln. Stimme: Ruf langgezogenes, dünnes siiieb, Gesang Folge recht langsamer, gezogener, scharfer, gepresster Pfeiflaute.
2 Lebensraum und Lebensweise: Bewohnt altholzreiche, vorzugsweise lichte und ge gliederte Laubwälder, bei uns vor allem Buchen und Eichenmischwälder im Osten und Südosten des Landes; Nest nur in Baumhöhlen, überwiegend Spechthöhlen, aber auch natürliche Fäulnishöhlen; nimmt auch Nistkästen an; Nahrung Insekten, die entweder in Wartenjagd erbeutet werden oder von Zweigen und Blättern ab gesammelt werden; Zug vogel, der im tropischen Afrika überwintert Zwergschnäpper Beschreibung: kleiner, rundlicher Vogel mit spitzem Schnabel, etwa so groß wie eine Tannenmeise; Rücken graubraun; Weibchen mit ebensolchem Kopf und beiger Untersei te, Männchen mit grauem Kopf und orangeroter Kehle (das Orangerot verläuft diffus bis auf die Brust); schwarzer Schwanz mit an der Basis weißen Kanten. Stimme: feiner, hüpfender Gesang mit wehmütig abfallenden Ende ( sipsipsipsipziza zizadühdühdühdüh ). Lebensraum und Lebensweise: Braucht alt und totholzreiche, zwar unterholzarme, aber doch durch Auflockerungen strukturierte Laub und Mischwälder mit hohem Kronen dach; bei uns vor allem die Buchen und Buchenmischwälder der Alpennordseite; gerne an sehr steilen Hängen oder Bacheinschnitten; Nest in Nischen, Halbhöhlen oder Höhlen meist in ausgefaulten Astlöchern oder anderen Schadstellen in Baumstämmen; Nahrung vor allem Insekten, die er in Wartenjagd erbeutet, nach der Brutzeit auch Beeren; Zug vogel, der in Südasien (Pakistan, Indien) überwintert. Ziegenmelker Lebensraum und Lebensweise: Halboffenes Waldland in trockenwarmer Lage: Lockere Föhren oder Flaumeichenbestände sowie mit Sträuchern durchsetzte Felsensteppe. In Wirtschaftswäldern werden nur Jungwuchsflächen, Lichtungen, Windwürfe und Wald brandflächen genutzt. Früher auch im Weidewald und im Niederwald. Wichtig sind offener Wald mit lückigem Oberbestand oder bei vollem Kronenschluss offene Flächen als Jagd revier. Sucht zum Nahrungserwerb häufig offene Felsensteppen und Rebflächen auf. Dämmerungs und nachtaktiv. Fliegt während der Jagd lautlos mit Seitwärtswendungen und kurzen Rüttelphasen, sonst eher langsam und schaukelnd. Ruht tagsüber am Boden, auf Baumstümpfen oder in Längsrichtung auf Ästen, die Augen bis auf einen Schlitz ge schlossen. Durch seine Federfärbung sehr gut getarnt. Schnurrender Gesang.
3 Weißrückenspecht Beschreibung: oberseits schwarzer Vorderrücken, weißer Hin terrücken und Bürzel sowie schwarzweiß gebänderte Flügel, unterseits beige mit schwarzen Stricheln und hellrotem Unter schwanzbereich; Männchen mit roter, Weibchen mit schwarzer Kappe; größter der schwarzweiß gemusterten Specht Stimme: weiche Einzelrufe ( bjük ), Trommelwirbel typisch: sehr lange, gegen Ende etwas schneller werdend. Lebensraum und Lebensweise: Anspruchsvollste und des wegen auch seltenste Spechtart Österreichs; bewohnt Laub oder Laubmischwälder (typisch sind z.b. die FichtenTannen Buchenwälder der Kalkalpen) mit hohem Altholzanteil; braucht viele tote und absterben de Bäume; baut Höhlen vor allem in stehendes Totholz; frisst vor allem große, Holz be wohnende Insektenlarven (z.b. Pracht oder Bockkäferlarven), die er aus dem Holz hackt; ist in seinem Revier oft sehr unauffällig, da er auf große Distanz flüchtet und recht leise ist. Grauspecht Beschreibung: grün gefärbter Specht mit grauem Kopf; Ge sicht mit schmalem, schwarzen Wangenstreif sowie schwar zem Augenbereich; Männchen mit rotem Fleck auf der Stirn; etwa taubengroß. Stimme: abfallende Reihe an langsamer werdenden Pfeiftö nen ( kikiki kükükükü kö kö ), beide Geschlechter singen; trommelt eher selten, lange schnelle Trommelwirbel. Lebensraum und Lebensweise: Bewohnt altholzreiche lich te Laub oder Laubmischwälder, seltener auch reine Nadel wälder, aber auch Streuobstwiesen und vereinzelt größere Parks; baut seine Höhlen vor allem in Faul oder Schwachstel len von Laubbäumen (gerne Buche, Eiche, Pappel, Espe, Wei de, Obstbäume), Höhleneingang elliptisch, ca. 60x55 cm; braucht zur Nahrungssuche magere, offene Stellen wie Lichtungen, Waldränder, Schläge oder Wiesen; Nahrung: vor allem Ameisen und Ameisenpuppen.
4 Raufußkauz Beschreibung: Mit rund 24 Zentimetern ist der Raufußkauz etwa so groß wie der Steinkauz. Neben der namensgebenden dicht an die Krallen reichende Befiederung der Zehen, zeichnet ihn vor allem sein relativ großer und rundlicher Kopf, mit einem auffällig schwarzbraun umrandeten hellen Gesichtsschleier, aus. Sein Gefieder ist oberseits dunkelbraun mit rundlichen weißen Flecken, unterseits hell mit graubraunen Flecken und Längsstreifen. Stimme: Besonders der Gesang des Männchens kann stim mungsabhängig stark variieren. Während der Reviergesang aus weichen Huhuhu Lauten besteht, ist der Alarmruf aus schnalzend grellen zjuck und kjuwick Lauten zusammengesetzt. Langstrophen ( Rol ler ) aus mehr als zwölf Elementen sind beim Höhlenzeigen ( Zeigeroller ) und als Flug roller sowie Paarungsroller beim Sexualverhalten zu hören. Sobald ein Weibchen den Sänger aufsucht, fällt das Männchen in einen unrhythmischstotternden Gesang ein. Lebensraum: Als ausgesprochener Höhlenbrüter ist der Raufußkauz auf Altholzbestän de meist von Kiefern oder Rotbuchen mit Schwarzspechthöhlen angewiesen. In der Nähe braucht er deckungsreiche Nadelholzbestände zur Tagesruhe sowie offene Flächen zum Jagen. Sperlingskauz Beschreibung: Der Sperlingskauz ist die kleinste Eule Europas und etwa so groß wie ein Star. Die Oberseite ist dunkelbraun mit kleinen weißen Flecken, die Unterseite weißlich mit schma len braunen Längsstreifen. Der Schwanz zeigt schmale weiße Querbinden und kann je nach Erregungszustand wie beim Zaunkönig hoch gestelzt werden. Auch der Kopf kann rund und plump oder kantig aufgeplustert werden. Im Fluge erkennt man die kurzen runden Flügel, der Flug verläuft wellenförmig wie beim Specht oder schnell und gerade wie beim Star. Die Männ chen wiegen etwa 60 Gramm, die etwas größeren Weibchen um 70 Gramm; eine Amsel im Vergleich dazu wiegt rund 100 Gramm. Stimme: Der Gesang des Männchens wird meist von der Spitze eines Baumes vorgetra gen und ist dann bis zu 1000 Meter weit zu hören. Der Reviergesang besteht aus einem
5 monotonen "wüh" oder "düh", der bisweilen auch doppelsilbig sein kann und erinnert an den Ruf des Gimpels oder auch an eine Rotbauchunke. Beim Herbstgesang ist häufig eine sogenannte Tonleiter zu hören, die auch vom Weibchen vorgetragen werden kann. Dieser Ruf dient ganz offensichtlich der herbstlichen Revierabgrenzung. Wenn das Männchen mit Beute erscheint und an das Weibchen übergeben will, ist ein leises "psih" zu hören, dass auch vom Weibchen erwidert wird. Sehr ähnlich rufen auch die Jungen nach Verlassen der Bruthöhle. Lebensraum und Lebensweise: Meist Fichtenwälder (in tieferen Lagen auch mit Beimi schung von Tanne und Buche), daneben auch Bergföhren sowie LärchenArvenwälder. Die Waldstruktur scheint wichtiger zu sein als die Baumartenzusammensetzung. Bevor zugt vielfältig gegliederte, lockere Altholzbestände. Liebt strukturierte, von offenen Stel len wie Weiden und Mooren durchsetzte Wälder. Die Bestände müssen im Winter genü gend Kleinvögel beherbergen, insbesondere wenn eine Schneedecke die Jagd auf Kleinsäuger erschwert oder verunmöglicht. Einförmige Wälder werden gemieden. Sucht als Tageseinstand gerne deckungsreiche dichte Bestände in der Nachbarschaft von lich tem Altholz (Höhlenbäume und Singwarten) und kleinen freien Flächen (Jagd) auf. Däm merungs und tagaktiv. Sitzt oft exponiert auf dem Wipfel eines einzeln stehenden Bäumchens. Legt vor allem im Winter und zur Brutzeit Nahrungsvorräte an, die er im Sommer in Astgabeln und buschigen Zweigen, im Winter in Baumhöhlen deponiert.
3 Der Biber besitzt einen ausgezeichneten Geruchssinn, er hat ein sehr gutes Gehör und einen guten Tastsinn.
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