Infos zu Impfungen, Malariaprophylaxe, Hygiene und Gesundheit
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- Luisa Förstner
- vor 8 Jahren
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1 Infos zu Impfungen, Malariaprophylaxe, Hygiene und Gesundheit in Nicaragua und Mexiko Liebe Freiwillige, für Euren einjährigen Aufenthalt mit weltwärts in Mittel- oder Südamerika haben wir rund um das Thema Impfungen und Hygiene/Gesundheit ein Informationsblatt zusammengestellt. Die Auseinandersetzung mit diesem Thema ist wichtig, damit Ihr möglichst gesund und fit durch die Zeit dort kommt! Ein Besuch bei einer/m ReisemedizinerIn kann zusätzlich sinnvoll sein, besonders wenn Ihr spezielle Allergien oder Erkrankungen habt. Die Impfungen selbst können von ihnen oder von euren HausärztInnen vorgenommen werden. Die aktuellen Empfehlungen sind länderspezifisch und von den unterschiedlichen Organisationen wie Auswärtiges Amt, deutsche Gesellschaft für Tropenmedizin oder Weltgesundheitsorganisation relativ einheitlich und Ihr könnt sie auch im internet nachgucken, beispielsweise unter: Letztere Adresse ist die von der deutschen Gesellschaft für Tropenmedizin. Sie gibt auch noch ein paar detaillierte Informationen, z.b. zu Impfrisiken. Generelle Impfempfehlungen In Deutschland wird die Impfung gegen Tetanus, Poliomyelitis, Diphtherie und Keuchhusten für alle Menschen empfohlen. Normalerweise werden alle Kinder bereits dagegen geimpft. Das ist die Vierfach-Impfung, z.t. Fünffach-Impfung (dann auch gegen Haemophilus influenza B), die vermutlich jeder bereits während Kindheit und Jugend erhalten hat. Euch kann eine Auffrischeung besonders betreffen, da die letzte Impfung meist mit Jahren gegeben wird. Nach 5-10 Jahren, also mit Jahren, sollte eine Auffrischimpfung erfolgen. Bitte schaut in Euren Impfpässen nach und lasst Euch ggf. impfen. Danch solltet Ihr Euch alle 10 Jahre impfen
2 lassen. Diese Empfehlung gilt lebenslang. Die weiteren Empfehlungen für einen längeren Aufenthalt in Ecuador beinhalten Impfungen gegen Hepatitis A, evtl. auch Hepatitis B bei Arbeit im Gesundheitssektor, gegen Typhus und ggf. Tollwut. Eine Empfehlung für die Gelbfieberimpfung gilt für Nicaragua und Mexiko nicht Die Krankheiten Hepatitits A ist eine über Nahrungsmittel und verschmutztes Trinkwasser übertragbare Entzündung der Leber, eine in diesen Ländern recht häufig anzutreffende Erkrankung (sinnvolle Impfung!). Die Hepatitis B-Impf-Empfehlung B gilt ebenfalls in Deutschland, dort allerdings nur für Personen, die im medizinischen Bereich und in der Pflege oder mit Menschen arbeiten, die ein hohes Infektionsrisiko besitzen. Die Übertragung geht über sexuelle Kontakte und über Kontakt mit Spucke, Urin/Stuhl und Blut. Menschen, die sich Drogen spritzen, SexarbeiterInnen und Menschen, die mit ihnen oder MigrantInnen aus Ländern mit hohem Hepatitis B-Vorkommen(Afrika!) arbeiten, sind infektionsgefährdet und sollten geimpft werden. Die Erkrankung kann chronisch werden und zu einer Leberzerstörung führen. Die Behandlungsmöglichkeiten sind eingeschränkt, nebenwirkungsträchtig und langwierig. Ein Impfschutz (oder eine gute Krankheitsprävention inklusive Benutzung von Kondomen) ist angebracht! Das Hepatitis B-Risiko in Nicaragua und Mexiko ist nicht sehr hoch. Typhus ist eine bakterielle Erkrankung mit hohem Fieber, Durchfall und deutlichem Krankheitsgefühl. Sie kommt aktuell häufig vor und wird ebenfalls über verunreinigte Nahrung und Trinkwasser übertragen. Die Impfung schützt nicht ganz vor der Infektion, allerdings mildert sie die Symptome. Für diejenigen von euch, die in einer Gemeinde auf dem Land arbeiten werden, ist die Impfung empfehlenswert, aber im Prinzip für alle. Die Typhus-Impfung kann mit der Hepatitis A-Impfung zusammen einmalig in einer Spritze verabreicht werden (heißt: Hepatyrix) oder als reine Typhusimphus in Form von 3 Kapseln geschluckt werden. Dies ist für diejenigen, die gleichzeitig eine Hepatitis B-Impfung brauchen, interessant, da dann gegen Hepatitis A und B zusammen geimpft werden kann und Typhus dann einzeln und ohne zusäztliche Spritze. Die Empfehlung zur Tollwut-Impfung gilt, allerdings besteht kein hohes Infektionsrisiko, außer bei Kontakt mit Tieren. Ihr könnt Euch eine Impfung überlegen, v.a. wenn Ihr etwas außerhalb von größeren Städten unterwegs oder untergebracht seid. Leider gibt es aktuell in Deutschland einen Engpass mit dem Impfserum, so es es kaum zu erhalten ist. Ggf. könnt ihr den Impfstoff über eine
3 Auslandsapotheke bestellen und ihr solltet spätestens ca. 6 Wochen vor dem Abflug mit diesen Impfungen beginnen. Tollwut ist eine fast immer tödlich verlaufende Krankheit, die über Bisse oder Kratzer infizierter Tiere übertragen werden kann. Das können Katzen, Hunde, aber auch Wildtiere und Fledermäuse sein. In Deutschland wird die Impfung häufiger als sogenannte Post-Expositionsprophylaxe durchgeführt, also hinterher in den ersten Stunden nach einem Kratzer oder Biss von einem möglicherweise oder sicher tollwütigen Tier. Wenn mensch außerhalb untergebracht ist, kann das schwierig werden. Die Impfung wird dreimal gegeben: 1. Impfung, die 2. nach einer Woche und die 3. nach weiteren 3 Wochen. Nach einem Biss ist allerdings in jedem Fall nochmal eine zusätzlich Nachimpfung bis ca. 1 Tag nach dem Ereignis erforderlich! Das Impfrisiko Insgesamt könnt ihr euch ohne besonderes Risiko in Deutschland impfen lassen, da die Impfstoffe im Allgemeinen gut verträglich sind und außer etwas Muskelkater an den Einstichstellen wenig Beschwerden machen. Aber jede medizinische Maßnahme kann auch Nebenwirkungen haben wie Entzündungen an den Einstichstellen, Fieber. Übrigens werden die meisten Impfungen von den Krankenkassen heute übernommen. Manchmal muss mensch den Impfstoff vorher selbst bezahlen. Die Quittung kann dann zur Rückerstattung des Geldes bei der Krankenkasse eingereicht werden. Besprecht die Kostenübernahme mit euren Krankenkasse! Ansonsten muss das Weltwärtsprogramm die Kosten tragen. Malaria und Prophylaxe Malaria ist eine potentiell tödliche Erkrankung, die durch Mücken übertragen wird. Hauptsymptome sind hohes Fieber, dazu Schüttelfrost, Schwitzen, Schwäche, Muskelund Kopfschmerzen, evtl. Durchfall und Husten. Das Fieber kann täglich wiederkommen oder alle 2-3 Tage, entsprechend des speziellen Parasiten. In Nicaragua besteht ganzjährig ein mittleres Risiko in den östlichen Regionen Atlantico Sur und Atlantico Norte, ein geringes Risiko in den zentralen Regionen und im Westen sowie ein minimales Risiko. Als malariafrei gelten Managua und die Zentren der großen Städte. Für Mexiko gilt ganzjährig ein mittleres Übertragungs-Risiko (p. falciparum < 1%) in ländlichen Gebieten unterhalb von m Höhe in den südlichen Grenzregionen bzw. ein minimales Risiko in anderen Gebieten. Als malariafrei gelten neben Höhenlagen (ca. >1.000m) größere Städte und Yucatan. Je nach Reiseprofil kann eine Standby-Medikation mit Chloroquin bzw. allenfalls im Einzelfall auch eine Chemoprophylaxe sinnvoll sein. Das Medikament sind von ÄrztINNen verschreibungspflichtig. Im Fall von Malaria-Beschwerden, z.b. hohem Fieber insbesondere in Verbindung mit Mückenstichen, solltet ihr einen Ärztin/Arzt dringend und schnell konsultieren. Es muss euer Blut untersucht und bei Feststellung einer Malaria gleich mit der Therapie anfangen werden.
4 Ihr müsst wissen, dass Malaria auch Wochen nach Eurer Rückkehr noch auftreten kann, also bei Fieber daran denken und die behandelnden ÄrztInnen von eurer Reise in Kenntnis setzen! Wenn ihr das Malariamittel einnehmt, sollte es nach Vorschrift eingenommen werden. Diese Medikamente werden teils nicht von den Krankenkassen übernommen, wenn ihr sie als Stand-by-Porphylaxe mitnehmt. Andere Erkrankungen Dengue-Fieber Fieber: Dengue wird in weiten Teilen des Landes durch den Stich der tagaktiven Mücke Aedes aegypti übertragen. Die Erkrankung geht in der Regel mit Fieber, Hautausschlag und ausgeprägten Gliederschmerzen einher. Amöbenruhr benruhr: Durchfallerkrankung mit Bauchkrämpfen, starkem Krankheitsgefühl, manchmal verfärbtem eher gelblichen Stuhl. Leishmaniose: v.a. die Haut- und Schleimhautform der Erkrankung kommt in Südamerika vor. Sie wird von Sandmücken übertragen. Sandmücken sind schlechte Flieger. Sie suchen den ungeschützten Körper auf. Nach dem Stich der Mücke kommt es zunächst zu einer Rötung, dann bilden sich juckende Knötchen auf der Haut, die sich in Papeln umwandeln und ein nicht schmerzendes Geschwür bilden. Die Größe der Geschwüre liegt meist zwischen einem und fünf Zentimetern. Leptospirose: Ganzjährig kann die Leptospirose vereinzelt durch mit Nagetierausscheidungen kontaminiertes Wasser übertragen werden. Diese bakterielle Infektion verläuft meist wie ein milder grippaler Infekt, kann jedoch auch zu schwerwiegender Beteiligung der Leber und Nieren führen. Für alle diese Erkrankungen gibt es keine Impfungen oder medikamentöse Prophylaxe! Sie werden durch Mücken (Dengue, Leishmaniose) oder Lebensmittel/Wasser (Leptospirose/Amöbenruhr und andere Durchfallerkrankungen) übertragen. Das Risiko ist nach Regionen unterschiedlich. Um Euch vor Krankheiten zu schützen, sind z.b. die Hygienemaßnahmen, Mückenschutz ckenschutz!!!, das Schlafen in Schlafsäcken v.a. auf dem Land, lange Kleidung und das Informieren über die Häufigkeit bestimmter Erkrankungen vor Ort empfehlenswert. Vor dem Schuheanziehen ggf. reingucken wegen Skorpionen! Wenn Ihr krank werdet, wendet Euch bitte an die MentorInnen vor Ort! Sie kennen ÄrztInnen, Kliniken und die Logistik. Schon bei den (häufigen) Durchfallerkrankungen sollte eine Stuhluntersuchung durchgeführt werden, wenn sie länger als 2 Tage anhalten oder starke Beschwerden von Beginn an verursachen! Die Erreger sind im Gegenteil zu
5 Deutschland öfter Bakterien, die schwere Krankheitsverläufe verursachen können. Dasselbe gilt für hohes oder über mehrere Tage anhaltendes oder wiederholt auftretendes Fieber! Wunden sollten generell desinfiziert und behandelt werden! Auch aus kleinen Wunden können große werden und es können massive Wundinfektionen entstehen, da ihr möglicherweise keine Abwehrstoffe gegen die anderen Erreger von Infekten in den fremden Ländern habt. Achtet auch auf eure psychische Gesundheit! Depressionen, Angst- oder Panikerkrankungen und andere psychische Störungen können in einer fremden Umgebung plötzlich auftreten. Wenn euch etwas auffällt, bei euch oder anderen Freiwilligen, sprecht darüber und meldet euch auch bei den MentorInnen! Hygieneempfehlungen Das Wasser aus dem Hahn ist überwiegend mit Bakterien verseucht und kein Trinkwasser! Zum Verzehr muss es abgekocht werden oder mit desinfizierenden Tropfen versetzt werden. Oder mensch nimmt gleich gekauftes Trinkwasser. In den Gemeinden gibt es häufig kein Trinkwasser. Für uns AusländerInnen gilt daher besondere Vorsicht: an die Tropfen denken. Die Tropfen heißen beispielsweise Microdyn und sind in vielen Geschäften und Farmacias vor Ort erhältlich. Auch das roh verzehrte Obst, Gemüse und Salate sollten in dem mit desinfizierenden Tropfen versetzten Wasser gewaschen und eingelegt werden oder besser geschält werden, so möglich. Beim Verzehr von Salaten, Obst, Meeresfrüchten, Eiswürfeln in Getränken sowie generell an Straßenständen ist Vorsicht geboten. Für die ersten Wochen gilt die Empfehlung, selbst zum Zähneputzen gekauftes Trinkwasser oder eben vorbehandeltes Wasser zu nehmen. Vor dem Essen Händewaschen gilt zwar auch in Deutschland, sollte jedoch dort wirklich praktiziert werden! Und Händedesinfektion einsetzen. Ein kleines Sanitätsp tspäckchen mit Wunddesinfektionsmittel (Octenisept), sterilen Kompressen, Pflaster und Wickeln sind empfehlenswert besonders für den Aufenthalt außerhalb von Städten. Händedesinfektionsmittel. Wunden sollten mit sterilisiertem Wasser oder kleinen abgepackten sterilen Kochsalzampullen ausgewaschen und dann desinfiziert werden. Zwei Medikamente: Buscopan gegen Bauchkrämpfe und Perenterol gegen Durchfall sind hilfreich!
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