Pressegespräch der BARMER GEK Baden-Württemberg zum Gesundheitsreport Männergesundheit im Erwerbsleben
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- Reinhold Ziegler
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1 Pressemitteilung Pressegespräch der BARMER GEK Baden-Württemberg zum Gesundheitsreport 2013 Männergesundheit im Erwerbsleben Stuttgart, 27. November 2013 Teilnehmer: Harald Müller Landesgeschäftsführer BARMER GEK Baden-Württemberg Prof. Dr. phil. Martin Dinges Institut für Geschichte der Medizin der Robert Bosch Stiftung in Stuttgart Mitglied des wissenschaftlichen Beirats der Stiftung Männergesundheit Mitbegründer des Arbeitskreises für interdisziplinäre Männer- u. Geschlechterforschung Marion Busacker (Moderation) Pressesprecherin BARMER GEK Baden-Württemberg BARMER GEK Landesgeschäftsstelle Baden-Württemberg Presse- und Öffentlichkeitsarbeit Torstraße Stuttgart Kontakt: Marion Busacker Tel.: Fax:
2 Pressemitteilung Vom starken zum stark vernachlässigten Geschlecht Der BARMER GEK Gesundheitsreport 2013 untersucht die Männergesundheit in verschiedenen Lebensphasen 15- bis 29-jährige Männer verletzten sich überdurchschnittlich oft. Im Alter zwischen 30 und 49 Jahren ist Mann vor allem von Erkrankungen des Bewegungsapparates und hier hauptsächlich von Rückenschmerzen betroffen. Ab 50 Jahren aufwärts machen Herz-Kreislauf-Erkrankungen den Männern am meisten zu schaffen. Das sind, kurz zusammengefasst, die Ergebnisse des BARMER GEK Gesundheitsreports 2013, der heute in Stuttgart vorgestellt wurde. Zu diesem Ergebnis kommen Wissenschaftler des Hannoveraner Instituts für Sozialmedizin, Epidemiologie und Gesundheitssystemforschung nach Auswertung der Daten von rund 3,6 Millionen Erwerbstätigen, die bei der BARMER GEK versichert sind. Zum Teil liegen die Fehlzeiten aber auch die Todesfälle unter den drei genannten Diagnosen deutlich über denen der Frauen. Deshalb fordert BARMER GEK Landesgeschäftsführer Harald Müller, das Thema Männergesundheit mehr in den Fokus zur rücken, denn auf den Verlauf der hier betrachteten Erkrankungen kann jeder Mann positiv Einfluss nehmen. Dass aus dem gesunden Idealbild ein schwieriger Behandlungsfall wurde, ist das Ergebnis einer jahrelangen Vernachlässigung der Männer im Gesundheitswesen. Das meint auch Prof. Dr. Martin Dinges vom Institut für Geschichte der Medizin der Robert Bosch Stiftung: Männer sind weder Gesundheitsidioten noch präventionsresistent. Nur wurden sie in Sachen Gesundheit bisher zu wenig und auch nicht zielgerichtet angesprochen. So ist auch die im Vergleich zu Frauen um 5,5 Jahre geringere Lebenserwartung der deutschen Männer keinesfalls genetisch, sondern soziokulturell bedingt. Männer folgen noch zu oft dem Rollenstereotyp des starken Geschlechts, das Risiken eingeht, sich zu wenig um seine Gesundheit schert und oft erst zum Arzt geht, wenn es brennt, so Dinges. Ziel muss deshalb sein, die Gesundheitskompetenz der Männer durch eine passgenaue Ansprache in ihren Lebenswelten wie Schule und Beruf zu stärken. Etwa über das Verankern von Gesundheitsthemen in den Lehrplänen und die stärkere Nutzung des Betrieblichen Gesundheitsmanagements der Krankenkassen. BARMER GEK Landesgeschäftsstelle Baden-Württemberg Presse- und Öffentlichkeitsarbeit Torstraße Stuttgart Kontakt: Marion Busacker Tel.: Fax:
3 Junge Männer: hohes Risiko, viele Verletzungen Verletzungen sind bei 15- bis 29-jährigen Männern der häufigste Grund für eine Krankschreibung und für mehr als ein Viertel der Fehlzeiten verantwortlich. Laut BARMER GEK Gesundheitsreport war jeder fünfte junge Mann in Deutschland im Jahr 2012 mindestens einmal verletzungsbedingt arbeitsunfähig. Statistisch gesehen dauerte eine einzige Krankmeldung 15,7 Tage. Im Bundesdurchschnitt waren Männer dieser Altersgruppe im Jahr 2012 drei Tage wegen einer Verletzung arbeitsunfähig gemeldet, gleichaltrige Frauen dagegen nur 1,2 Tage. Ursächlich für die unterschiedlichen Fehlzeiten dürfte sein, dass sich junge Männer risikoreicher Verhalten als gleichaltrige Frauen. Am häufigsten wurden bei jungen Männern Kopfverletzungen, Verletzungen der Hand und des Handgelenkes sowie Verletzungen an Knie und Unterschenkel diagnostiziert. In Baden-Württemberg lag die durchschnittliche Dauer einer Arbeitsunfähigkeit (AU-Tage) aufgrund von Verletzungen bei jungen Männern bei 2,7 AU-Tagen, bei gleichaltrigen Frauen bei 1,1 AU-Tagen. Damit liegt Baden-Württemberg bundesweit auf Rang elf. Die meisten Fehlzeiten bei jungen Männern aufgrund von Verletzungen wurden in Thüringen mit 4,2 AU-Tagen registriert, die wenigsten mit 2,04 AU-Tagen in Hamburg. Auch der Suizid zählt zu den Verletzungen Vor allem von schweren Verletzungen sind junge Männer öfter betroffen als gleichaltrige Frauen verstarben laut Todesursachenstatistik bundesweit Männer aber nur 537 Frauen im Alter zwischen 15 und 30 Jahren an den Folgen von Verletzungen. Die meisten der männlichen Todesfälle ereigneten sich bei Verkehrsunfällen (998), über ein Drittel (802) ist auf Suizid zurückzuführen, der ebenfalls zu den Verletzungen zählt ( Vorsätzliche Selbstbeschädigung ). Sowohl Verkehrsunfälle als auch Selbstschädigungen mit Todesfolge wurden bei Frauen mit 226 bzw. 200 Fällen erheblich seltener registriert. Der Suizid ist altersübergreifend die vierthäufigste Todesursache bei Männern. Der Selbsttötung gehen oft psychische Erkrankungen voraus, gegen die Mann nichts unternimmt, weil das ein Zeichen von Schwäche wäre, so Prof. Dr. Martin Dinges. 3
4 Männer ab 30: das Kreuz mit dem Kreuz Den Muskel-Skelett-Erkrankungen können bei Männern im Alter zwischen 30 und 49 Jahren die meisten Fehltage zugeordnet werden. Etwa jeder fünfte Mann der entsprechenden Altersgruppe war 2012 einmal mit einer Muskel- Skelett-Erkrankung arbeitsunfähig. Im Schnitt dauerte ein Arbeitsunfähigkeitsfall 19 Tage. Legt man die Gesamtfehlzeit um, dann wurden bei Männern im mittleren Alter pro Kopf und Jahr rund 3,5 Fehltage aufgrund einer Erkrankung des Bewegungsapparats erfasst. Am häufigsten führte die Diagnose Rückenschmerzen zu einer Krankschreibung. Damit sind Krankheiten des Muskel- Skelett-Systems für ein Viertel aller Fehlzeiten in dieser Altersgruppe verantwortlich. Und: Die Fehlzeiten verdoppeln sich. Vom Beginn bis zum Ende des mittleren Erwerbsalters von rund 2,2 auf 4,6 Arbeitsunfähigkeitstage pro Jahr. Zum Vergleich: Frauen fehlen mit Anfang 30 1,7 Tage wegen einer Erkrankung des Bewegungsapparats im Beruf, mit Ende 40 rund 4,4 Tage. Baden-württembergische Männer haben etwas weniger Kreuz mit dem Kreuz. Während bundesweit mehr als 31 Prozent der Männer im mittleren Erwerbsalter von einer Krankheit der Wirbelsäule und des Rückens betroffen sind, sind es im Südwesten 30,8 Prozent. Die Fehlzeiten steigen bei badenwürttembergischen Männern von 1,8 AU-Tagen zu Beginn des mittleren Erwerbsalters auf 3,8 Arbeitsunfähigkeitstage im Jahr. Zukünftig muss deutschen Männern wortwörtlich der Rücken gestärkt werden. Um die mit zunehmendem Alter steigenden Beschwerden und Fehlzeiten zu verhindern, müssen präventive Maßnahmen frühzeitig einsetzen, fordert Harald Müller. 4
5 Männer ab 50: Hauptdiagnose Herz-Kreislauf-Erkrankungen Die Zahl der Arbeitsunfähigkeitstage durch Herz-Kreislauf-Erkrankungen steigt mit dem Alter. Während bei den 50- bis 55-Jährigen im Jahr 2012 statistisch gesehen 1,52 AU-Tage pro Person erfasst wurden (Baden-Württemberg: 1,09 AU-Tage), waren es bei zehn Jahre älteren Männern bereits 3,55 Tage (Baden-Württemberg: 2,74 AU-Tage) und damit etwa doppelt so viel wie bei den Frauen derselben Altersgruppe. Eine Krankschreibung dauerte statistisch gesehen rund 35 Tage, was auf schwerwiegende Erkrankungen schließen lässt. Es zeigt sich, dass eine Reihe von Risikofaktoren, die Herz-Kreislauf- Erkrankungen begünstigen, bei vielen erwerbstätigen Best Agern bereits vorhanden sind. Diese kardiovaskulären Risikofaktoren sind Diabetes mellitus, Fettstoffwechselstörung und Bluthochdruck. Im Bundesdurchschnitt wurde 2011 bei etwa 12 Prozent der Männer im Alter zwischen 50 und 64 Jahren eine Diabetes mellitus diagnostiziert (Baden-Württemberg: 12 Prozent). 30,4 Prozent hatten eine Fettstoffwechselstörung (Baden-Württemberg: 30,3 Prozent), 42 Prozent der Männer hatten Bluthochdruck (Baden-Württemberg: 37,6 Prozent). Im Bundesdurchschnitt waren 38 Prozent der Männer sogar von zwei oder allen drei Risikofaktoren betroffen. Diese Diagnosen kann man keinesfalls als Nebenbefunde abtun, warnt Harald Müller. Liegt nur eine Diagnose vor, dann verdoppelt sich das Risiko, schon ein Jahr später wegen einer Herz- Kreislauf-Erkrankung stationär behandelt werden zu müssen. Bei zwei Risikofaktoren ist die Wahrscheinlichkeit fünf, bei allen drei gleich sieben Mal höher. Ein an diese Befunde angepasster Lebensstil könnte dieses Risiko verringern. Laut Statistischem Bundesamt starben im Jahr 2011 bundesweit Männer im Alter zwischen 50 und 65 Jahren an einer Herz-Kreislauf-Erkrankung aber nur Frauen derselben Altersgruppe. Nimmt man die 65- bis 75- Jährigen hinzu, dann waren Herz-Kreislauf-Erkrankungen für ein Viertel aller Todesfälle bei 50- bis 75-jährigen Männern verantwortlich. Die meisten dieser Todesfälle hätten vermieden werden können, da bei mehr als der Hälfte eine Durchblutungsstörung des Herzmuskels diagnostiziert wurde. Auch hier kann man durch eine Änderung des Lebensstils wie eine entsprechende Ernährung oder das Aufgeben des Rauchens positiv Einfluss nehmen. 5
6 Lösungsansätze für eine bessere Männergesundheit Mannsein ist keine Krankheit. Die Männer wurden durch viele Einflüsse während der letzten 150 Jahre weniger langlebig, weniger gesund und weniger gesundheitsbewusst als Frauen gemacht, so Prof. Dr. Martin Dinges. Um ihre Gesundheitskompetenz zu stärken, muss sich zum einen das Männlichkeitsbild in der Gesellschaft ändern. Das Thema Gesundheit muss schon in der Familie von beiden Elternteilen an Mädchen wie Jungen weitergegeben werden. Während Mädchen selbstverständlich frühzeitig und regelmäßig im Rahmen der gynäkologischen Vorsorgeuntersuchung einen Arzt aufsuchen, haben Jungen und junge Männer keinen Grund für einen Arztbesuch. Es sei denn, sie erkranken schwer oder verletzen sich. Die geringere Inanspruchnahme von Früherkennungsmaßnahmen und die geringere Anzahl an Arztkontakten sind aber keine zwingenden Hinweise auf ein männliches Desinteresse an Gesundheitsthemen. Männer reden sehr wohl über Gesundheitsthemen, aber eher mit Kollegen als mit einem Arzt, so Prof. Dr. Martin Dinges. Vielmehr sind also aktuelle Gesundheitsangebote auf den Prüfstand zu stellen und stärker zielgruppengerecht auszurichten. Männer und Jungen müssen in ihrer Lebenswelt angesprochen werden. In der Schule kann dies über die Verankerung von Gesundheitsthemen im Lehrplan, im Beruf über das Betriebliche Gesundheitsmanagement geschehen. Laut einer Roland Berger Studie sind Männer zwischen 35 und 49 Jahren, die selten Sport treiben, oft rauchen und sich kaum für ihre Gesundheit interessieren die ideale Zielgruppe für gesundheitsfördernde Maßnahmen im Betrieb. Sie machen rund 78 Prozent der Berufstätigen aus und stehen gesundheitsfördernden Maßnahmen am Arbeitsplatz positiv gegenüber. Die Krankenkassen haben viele Angebote im Rahmen des Betrieblichen Gesundheitsmanagements. Die Unternehmen müssten es nur mehr nutzen, so Harald Müller. 81,5 Prozent der Männer nutzen inzwischen das Internet. Mehr als die Hälfte sucht dabei zielgerichtet Informationen, ein Drittel tauscht sich in Online-Foren zu Themen aus. Im BARMER GEK Forum Männergesundheit können Männer unter Fragen rund um das Thema Gesundheit stellen. 6
7 Analog zu dem bereits etablierten Frauengesundheitsportal hat die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) ein Männergesundheitsportal entwickelt. ist auf die Informationsbedürfnisse und das Mediennutzungsverhalten von Männern zugeschnitten. Die Internetaffinität und die Erkenntnis, dass präventive Maßnahmen am Arbeitsplatz bevorzugte von Männern in Anspruch genommen werden, eröffnen Unternehmen weitere Perspektiven zu differenzierten Angeboten, zum Beispiel durch die Erweiterung um Online-Programme. Wichtig ist eine zielgruppengerechte Ansprache: Männer stellen in ihrer Kommunikation überwiegend den Informationsaspekt in den Mittelpunkt. Sie sind in der Regel an Daten und Fakten sowie an kurz gefassten und prägnanten Sachverhalten interessiert nicht zuletzt, um ein Ergebnis zu erzielen. Die Erfahrung zeigt, dass Männer an präventiven Maßnahmen häufiger teilnehmen, wenn sie als Zielgruppe direkt angesprochen werden. Wichtig scheint in diesem Zusammenhang, dass die Botschaften positiv vermittelt werden und nicht belehrend daher kommen. Ein Beispiel dafür ist das BARMER GEK Kooperationsprojekt mutige Männer zur Darmkrebs-Früherkennung. Es verknüpft beide Aspekte: zum einen die direkte Ansprache der Zielgruppe und zum anderen das Motto mutig = Gewinner sein. Das eigene Handeln kann somit über gezielte Kommunikation in Wort und Bild mannigfaltig unterstützt werden. Zudem sollten Ärzte Männersprechstunden anbieten, die sich auch durch eine Öffnungszeit nach Büroschluss von den üblichen Sprechstunden abheben. Zum Teil gibt es solche Angebote schon 7
8 Statement Harald Müller Landegeschäftsführer der BARMER GEK Baden-Württemberg Um Männer zielgerichtet erreichen und ihre Gesundheitskompetenz stärken zu können, ist es wichtig, deren gesundheitliche Situation in den verschiedenen Lebensphasen genauer zu kennen. Genau hier setzt der aktuelle BARMER GEK Gesundheitsreport an. Unsere Ergebnisse sollen zu Diskussionen anregen und zum Handeln auffordern. Denn jeder Mann kann die Entstehung und den Verlauf der maßgeblichen Erkrankungen positiv beeinflussen. Dafür muss aber die Stärkung der Gesundheitskompetenz von Männern mehr in den Vordergrund gerückt werden. Nur so können frühzeitig die Weichen für ein langes und gesundes Leben gestellt werden. Um das zu erreichen, müssen viele an einem Strang ziehen: Familie, Politik, Ärzte und Krankenkassen. So sollte man schon vor dem Beginn des mittleren Erwerbsalters das Thema Rückengesundheit aktiv angehen, um entsprechenden Erkrankungen, die durch eine damit einhergehende Arbeitsunfähigkeit auch gesamtwirtschaftliche Folgen haben, vorzubeugen. Altersübergreifend macht es Sinn, Männer am Arbeitsplatz für Gesundheitsthemen zu sensibilisieren. Schließlich verbringen berufstätige Männer dort einen Großteil ihrer Lebenszeit. Hier können die Krankenkassen die Männer über das Betriebliche Gesundheitsmanagement gezielt ansprechen. Unser Angebot reicht von Programmen zur gesunden Ernährung und Bewegungsförderung bis hin zu Stressbewältigung und Entspannung. Wir haben das entsprechende Angebot, die Unternehmen müssten es nur mehr nutzen. Zumal das Betriebliche Gesundheitsmanagement für die Betriebe in der Regel noch nicht einmal mit Kosten verbunden ist. 8
9 Grafiken zur Männergesundheit AU-Tage je 100 Versicherungsjahre nach Alter und Krankheitsarten bundesweit 2012 Männer II V IX X XI XIII XIX Jahre Jahre Jahre Jahre Jahre Jahre Jahre Jahre Jahre Jahre Frauen II V IX X XI XIII XIX Jahre Jahre Jahre Jahre Jahre Jahre Jahre Jahre Jahre Jahre BARMER GEK 2012, Erwerbspersonen. Bezeichnungen der aufgeführten Krankheitsarten beziehungsweise Diagnosekapitel der ICD10: II Neubildungen; V Psychische und Verhaltensstörungen; IX Krankheiten des Kreislaufsystems; X Krankheiten des Atmungssystems; XI Krankheiten des Verdauungssystems; XIII Krankheiten des Muskel-Skelett-Systems und des Bindegewebes; XIX Verletzungen, Vergiftungen und bestimmte andere Folgen äußerer Ursachen. 9
10 AU-Tage je 100 Versicherungsjahre nach Alter und Krankheitsarten Baden- Württemberg 2012 Männer II V IX X XI XIII XIX Jahre Jahre Jahre Jahre Jahre Jahre Jahre Jahre Jahre Jahre Frauen II V IX X XI XIII XIX Jahre Jahre Jahre Jahre Jahre Jahre Jahre Jahre Jahre Jahre BARMER GEK 2012, Erwerbspersonen. Bezeichnungen der aufgeführten Krankheitsarten beziehungsweise Diagnosekapitel der ICD10: II Neubildungen; V Psychische und Verhaltensstörungen; IX Krankheiten des Kreislaufsystems; X Krankheiten des Atmungssystems; XI Krankheiten des Verdauungssystems; XIII Krankheiten des Muskel-Skelett-Systems und des Bindegewebes; XIX Verletzungen, Vergiftungen und bestimmte andere Folgen äußerer Ursachen. 10
11 Arbeitsunfähigkeitstage mit Verletzungen bei Erwerbspersonen 2012 nach Alter und Geschlecht ausgeblendete Altersgruppen Männer Frauen AU-Tage je 100VJ Altersgruppe 11
12 12
13 Arbeitsunfähigkeiten mit Erkrankungen des Bewegungsapparates 2012 Arbeitsunfähigkeitstage bei Erwerbspersonen mit Erkrankungen des Bewegungsapparats nach Alter und Geschlecht ausgeblendete Altersgruppen Männer Frauen AU-Tage je 100VJ Altersgruppe Arbeitsunfähigkeitsfälle bei Erwerbspersonen mit Erkrankungen des Bewegungsapparats nach Alter und Geschlecht 32,0 30,0 28,0 26,0 ausgeblendete Altersgruppen Männer Frauen 25,0 27,7 28,2 AU-Fälle je 100VJ. 24,0 22,0 20,0 18,0 16,0 14,0 12,0 10,0 8,0 14,1 14,2 13,2 11,6 12,4 10,0 13,5 10,6 16,6 13,0 20,1 16,6 22,2 19,4 22,6 24,7 24,3 6,0 4,0 2,0 0, Altersgruppe 13
14 Arbeitsunfähigkeiten mit Herz-Kreislauf-Erkrankungen 2012 Arbeitsunfähigkeitstage bei HKE nach Alter und Geschlecht ausgeblendete Altersgruppen Männer Frauen AU-Tage je 100VJ Altersgruppe Arbeitsunfähigkeitsfälle bei HKE nach Alter und Geschlecht ,0 8,4 8,0 7,0 ausgeblendete Altersgruppen Männer Frauen 7,2 AU-Fälle je 100VJ. 6,0 5,0 4,0 3,0 2,0 3,4 1,8 2,4 1,5 1,9 1,8 2,1 2,7 2,6 3,7 3,3 5,1 4,1 5,2 6,4 1,0 1,2 1,4 1,8 0, Altersgruppe 14
15 Hinweise zur Datengrundlage Grundsätzlich beziehen sich alle Auswertungen im Gesundheitsreport ausschließlich auf Personen, die im Auswertungszeitraum hier ausschließlich die dokumentierten Versicherungstage im Kalenderjahr 2011 und 2012 als Erwerbspersonen bei der BARMER GEK versichert waren. Mit dem Begriff Erwerbspersonen werden dabei in der Arbeitsmarktforschung allgemein sowohl Berufstätige als auch Arbeitslose bezeichnet. Im Gesundheitsreport wird mit dem Begriff diejenige Gruppe von Mitgliedern bezeichnet, denen bei längerfristigen Arbeitsunfähigkeiten ggf. typischerweise Krankengeldzahlungen seitens der Krankenkasse zustehen und die vor genau diesem Hintergrund auch zur Abgabe von Arbeitsunfähigkeitsbescheinigungen bei ihrer Krankenkasse verpflichtet sind. Betrachtet werden damit im Gesundheitsreport sowohl sozialversicherungspflichtig Beschäftigte als auch Arbeitslosengeld-I-Empfänger. Demgegenüber konnten Arbeitslosengeld-II-Empfänger nicht berücksichtigt werden, da sie von der Krankenkasse kein Krankengeld erhalten und insofern auch nicht zur Abgabe von Arbeitsunfähigkeitsbescheinigungen bei der Krankenkasse verpflichtet sind. Die bundesweit ermittelten Ergebnisse des Gesundheitsreportes zum Jahr 2012 beruhen auf Daten der BARMER GEK zu insgesamt 3,6 Millionen Erwerbspersonen. Bei den Berechnungen konnten Daten zu etwa 12,0 Prozent aller sozialversicherungspflichtig Beschäftigten in Deutschland bzw. 8,2 aller Beschäftigten in Baden-Württemberg berücksichtigt werden. Versicherungsjahre (VJ) werden aus den in Krankenkassendaten dokumentieren Versicherungstagen berechnet und bilden die Bezugsgröße für die meisten Kennzahlen. Für Auswertungen zu Arbeitsunfähigkeiten werden dabei, aus bereits genannten Gründen, nur Versicherungszeiten zu Erwerbspersonen mit Krankengeldanspruch berücksichtigt. Ist jemand über 365 Tage innerhalb eines Jahres versichert, resultiert bei der Berechnung genau ein Versicherungsjahr, bei Versicherung über 182 Tage lediglich etwa 0,5 VJ. Ein Bezug der Arbeitsunfähigkeiten auf Versicherungsjahre berücksichtigt die Tatsache, dass innerhalb kürzerer Versicherungszeiten, z.b. bei Kassenwechsel, regelmäßig auch 15
16 nur kürzere Arbeits-unfähigkeitsintervalle erfasst werden, was bei Berechnungen "pro Person" zu fälschlich erniedrigten Maßzahlen führen würde. Arbeitsunfähigkeitsfälle je 100 Versicherungsjahre (AU-Fälle je 100 VJ) gibt die Anzahl der abgrenzbaren Arbeitsunfähigkeitsfälle an, die sinngemäß je 100 durchgängig versicherte Personen innerhalb eines Jahres erfasst wurden. Durch einen Bezug auf 100 VJ kann die Lesbarkeit der Zahlenwerte (mit dann weniger Nachkommastellen) erhöht werden, ohne die inhaltliche Bedeutung zu ändern. Ein Aug-Fall je VJ entspricht beispielsweise 100 AU-Fällen je 100 VJ. Durchschnittlich ist bei Erwerbspersonen etwa mit AU-Fallzahlen in der Größenordnung dieses Zahlenbeispiels zu rechnen, also mit etwa einem Fall pro Jahr pro Person beziehungsweise mit 100 Fällen je 100 Beschäftigte. Arbeitsunfähigkeitstage je Fall (AU-Tage je Fall) geben die durchschnittliche Dauer einzelner Arbeitsunfähigkeitsfälle an. Die Dauer variiert erheblich in Abhängigkeit von der Erkrankungsdiagnose. Diagnoseübergreifend liegt sie durchschnittlich typischerweise bei mehr als 10 Tagen je Arbeitsunfähigkeitsmeldung. Arbeitsunfähigkeitstage je 100 Versicherungsjahre (AU-Tage je 100 VJ) ist ein Maß für die innerhalb eines Jahres erfassten erkrankungsbedingten Fehlzeiten und damit die wohl relevanteste Maßzahl des Arbeitsunfähigkeitsmeldegeschehens. Pro Jahr werden je Beschäftigtem durchschnittlich typischerweise mehr als 10 Arbeitsunfähigkeitstage erfasst, je 100 durchgängig Beschäftigte sind es entsprechend deutlich mehr als gemeldete erkrankungsbedingte Fehltage pro Jahr. 16
17 Kerndaten der BARMER GEK Baden-Württemberg: Name: BARMER GEK Gründungsdatum: Rechtsform: Dienstleistungen: Beitragssatz: Zusatzbeitrag: Kunden: Körperschaft des öffentlichen Rechts Kranken- und Pflegeversicherung Ausgleich der Arbeitgeberaufwendungen für Entgeltfortzahlung 15,5 Prozent nein (bundesweit 8,6 Millionen) Standorte in Baden-Württemberg: 98 Geschäftsstellen (bundesweit rund 800) Landesgeschäftsführer: Gesundheitsausgaben: Anschrift: Harald Müller 1,7 Milliarden Euro p. a. (bundesweit rund 23 Milliarden Euro) BARMER GEK Baden-Württemberg Torstraße Stuttgart Telefon: *) Telefax: *) 17
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