Energieaudit nach EN für KMU, Delta zu ISO 50001
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- Franziska Kranz
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1 Energieaudit nach EN für KMU, TAW Altdorf Altdorfer Energiemanagement-Forum Aktuelle Anforderungen, Normen & Steuererstattungen im industriellen Energiemanagement"
2 Ihr Referent: Bernhard Gastauer Qualifikation: Dipl.-Ing., Dipl.-Infw. Energieeffizienzauditor (ISO 50001) Energieauditor (EN ) QM Auditor (ISO 9001) Energiemanager (IHK) KfW Berater (Energieberatung Mittelstand) Kontaktdaten: Bernhard Gastauer Teutonenstraße T : F : M: E: bega@eben.com.de
3 Inhalt: 1. Energieaudit nach EN , Delta zur ISO (Inhalte der Norm und Umsetzungsmöglichkeiten) 2. Einsparpotentiale für KMU - Beispielrechnung (Geldwerte Vorteile durch Zertifizierung bzw. Energieaudit) 3. Testierung / Zertifizierung aus Sicht des Auditors (Was gilt es zu beachten?)
4 audit 1. Energiemanagement nach EN , Delta zur ISO (Inhalte der Norm und Umsetzungsmöglichkeiten)
5 Entstehungsgeschichte einer Norm: Energieaudits Teil 1: Allgemeine Anforderungen EN : 2012 Steuerentlastung nach 55 EnStG bzw. 10 StromStG (sogenannter Spitzenausgleich) für Unternehmen des produzierenden Gewerbes ist ab 1. Jan eine Zertifizierung nach ISO oder eine EMAS-Validierung eine Voraussetzung für die Steuerentlastung nach 55 EnergieStG / 10 StromStG. KMU können auf ein Energieaudit nach EN ausweichen oder auf ein alternatives System.
6 Was ist ein Energieaudit nach EN ? Ein Energieaudit ist kein Systemaudit! (QMS ISO 9001, UMS ISO 50001, EnMS ISO 50001) Die EN ist also auch kein Energiemanagementsystem. Diese Norm definiert die Eigenschaften eines qualitativ guten Energieaudits. Sie legt die Anforderungen an Energieaudits und entsprechende Verpflichtungen innerhalb des Energieauditprozesses fest. Es ist eine energetische Bestandsaufnahme mit Therapieempfehlung.
7 EN und die weiteren Bestandteile der Normenreihe: Teil 1: Allgemeine Anforderungen Teil 2: Gebäude Teil 3: Prozesse Teil 4: Transport Teil 5: Qualifikation von Energieauditoren
8 EN : Die Inhalte der Norm
9 EN : Qualitätsanforderungen 4. Qualitätsanforderungen 4.1 Der Energieauditor Kompetenz Vertraulichkeit Objektivität Transparenz 4.2 Energieauditprozess
10 EN : 4. Qualitätsanforderungen Der Energieauditor 4.1 Der Energieauditor Kompetenz Der Energieauditor muss (den lokalen Richtlinien und Empfehlungen entsprechend) für die durchzuführende Arbeit und den vereinbarten Anwendungsbereich, das Ziel und die Gründlichkeit angemessen qualifiziert und erfahren sein Vertraulichkeit Der Energieauditor muss alle von der Organisation gelieferten oder während des Energieaudits offengelegten Informationen vertraulich behandeln.
11 EN : 4. Qualitätsanforderungen Der Energieauditor Objektivität Der Energieauditor muss die Interessen der Organisation als vorrangig ansehen und auf objektive Art und Weise behandeln. Der Energieauditor muss sicherstellen, dass die Anforderungen an die Kompetenz, Vertraulichkeit und Objektivität auch für seine Unterauftragnehmer gelten, sofern vorhanden Transparenz Falls der Energieauditor über Geschäftsziele, Produkte und Prozesse oder Marketing- Beziehungen verfügt, die mit dem Energieaudit in Konflikt stehen könnten, muss der Energieauditor jegliche Interessenkonflikte in einer transparenten Weise offenlegen.
12 EN : Elemente des Energieauditprozesses 5.1 Einleitender Kontakt 5.2 Auftaktbesprechung 5.3 Datenerfassung 5.4 Außeneinsatz 5.5 Analyse 5.6 Bericht 5.7 Abschlussbesprechung
13 EN : Elemente des Energieauditprozesses 5.1 Einleitender Kontakt Auditor und Unternehmen müssen u. a. Folgendes vereinbaren: Anwendungsbereich und Grenzen, Grad der Gründlichkeit, Zeitraum für die Durchführung d. Audits, absehbare Messungen und Untersuchungen während des Audits, Auditor muss u. a. folgende Informationen erfragen: Grund für das Energieaudit, vorhandene Managementsysteme, erwartete Ergebnisse, Format des Berichtes, Auditor muss Unternehmen informieren über: spezielle Einrichtung oder Ausrüstung erforderlich für Audit, wirtschaftliches und anderes Interesse, das die Objektivität beeinträchtigen könnte
14 EN : Elemente des Energieauditprozesses 5.2 Auftaktbesprechung Das Ziel der Auftakt-Besprechung ist es, alle interessierten Beteiligten über die Ziele, den Anwendungsbereich, die Grenzen und die Tiefe des Energieaudits zu informieren und die praktische Ausgestaltung des Energieaudits abzustimmen. Auditor muss u. a. das Unternehmen auffordern: Verantwortliche für Energieaudit zu benennen, persönlichen Betreuer zu Verfügung zu stellen, Auditor muss u. a. mit dem Unternehmen Vereinbarung treffen: Vorkehrungen bezgl. des Zugangs zu Anlagen, Sicherheits- und Datenschutzregeln,
15 EN : Elemente des Energieauditprozesses 5.3 Datenerfassung Der Auditor muss u. a. mit dem Unternehmen (sofern verfügbar) Folgendes erfassen: Energie verbrauchende Systeme, Prozesse und Einrichtungen, Konstruktions-, Betriebs- und Wartungsdokumente, 5.4 Außeneinsatz Ziel des Außeneinsatzes Der Auditor muss u. a.: das/die zu prüfende(n) Objekt(e) inspizieren, die Arbeitsabläufe, das Nutzerverhalten und ihren Einfluss auf Energieverbrauch und Effizienz verstehen, einleitende Vorschläge für Möglichkeiten zur Verbesserung der Energieeffizienz generieren
16 EN : Elemente des Energieauditprozesses Verhalten (im Außeneinsatz) Der Auditor muss: gewährleisten, dass die Messungen und Beobachtungen dem normalem Betrieb entsprechen (in begründeten Fällen Abweichungen aber durchaus sinnvoll!) umgehend die Geschäftsleitung von während der Betriebszeit unerwartet aufgetretenen Schwierigkeiten informieren Ortsbegehungen Auditor muss das Unternehmen auffordern: Begleitung mit entsprechender Befugnis und Kompetenz zu stellen Zugang zu Konstruktionszeichnungen, Handbüchern und techn. Dokumentation gewähren
17 EN : Elemente des Energieauditprozesses 5.5 Analyse Der Auditor muss die bestehende Situation hinsichtlich der energiebezogenen Leistung des auditierten Objekts bewerten und u. a. feststellen: Bestehende Situation zur energiebezogenen Leistung, anhand dessen Verbesserungen gemessen werden können (Energieverbrauch, Energieflüsse, Energiekennzahlen, ) Er muss den Einfluss jeder Möglichkeit zur Verbesserung der aktuellen Energieeffizienz bewerten (u. a. finanzielle Einsparungen, Investitionskosten, technische Wechselwirkungen zwischen mehreren Maßnahmen) Sind gelieferte Daten zuverlässig -
18 EN : Elemente des Energieauditprozesses 5.6 Bericht Allgemeines Wenn der Energieauditor die Ergebnisse des Energieaudits berichtet, muss er u. a.: Sicherstellen, dass die mit Unternehmen vereinbarten Anforderungen des Energieaudits eingehalten wurden Die relevanten Messungen zusammenfassen und kommentieren Herkunft der Ergebnisse der Analyse: Berechnungen, Simulationen oder Schätzungen Möglichkeiten zur Verbesserung der Energieeffizienz mit Priorisierung von Maßnahmen
19 EN : Elemente des Energieauditprozesses - Bericht Inhalt des Berichtes Der Bericht des Energieaudits muss enthalten: a) Zusammenfassung: Rangfolge von Effizienzmaßnahmen vorgeschlagenes Umsetzungsprogramm b) Hintergründe, z. B.: allgemeine Informationen Unternehmen, Auditor, Auditmethoden, Beschreibung des auditierten Objektes, relevante Vorschriften und Normen c) Energieaudit: Beschreibung des Audits Informationen zur Datenerfassung Analyse des Energieverbrauchs Kriterien für die Rangfolge von Maßnahmen zur Verbesserung d) Möglichkeiten zur Verbesserung der Energieeffizienz e) Schlussfolgerungen
20 EN : Elemente des Energieauditprozesses 5.7 Abschlussbesprechung Bestandteile der Abschlussbesprechung und Pflichten des Auditors: Übergabe des Berichts zum Energieaudit Präsentation der Ergebnisse als Hilfestellung für die Geschäftsleitung zur Entscheidungsfindung Klärung eventuell aufgetretener Fragen und Unklarheiten
21 Unterschiede zur ISO 50001: Energiemanagementsystem nach ISO Ganzheitlicher Ansatz Vom Energieeinkauf bis zur Energienutzung Von der Energiepolitik zu Energiezielen Von rechtlichen Vorschriften zum innerbetrieblichen Vorschlagswesen Vom Bauchgefühl zum systematischen Umgang mit der Energie
22 Vom Bauchgefühl Abbildung: AEA/ klima:aktiv /
23 zum systematischen Umgang mit Energie! Abbildung: AEA/ klima:aktiv /
24 Definition Energiemanagement: Energiemanagement ist die vorausschauende, organisierte und systematisierte Koordination von Beschaffung, Wandlung, Verteilung und Nutzung von Energie zur Deckung der Anforderungen unter Berücksichtigung ökologischer und ökonomischer Zielsetzungen (VDI-Richtlinie VDI 4602) Quelle: 1. Energienutzung (Beleuchtung, Lüftung, Antriebe, ) 2. Energieverteilung (Strom, Wärme, Druckluft, ) 3. Energiewandlung (Kesselanlage, Druckluftstation, BHKW, ) 4. Energiebeschaffung (Strom, Gas, Heizöl, )
25 Unterschiede zur ISO 50001: Energiemanagementsystem nach ISO Ganzheitlicher Ansatz Nach erfolgreicher Einführung erhält das Unternehmen durch eine akkreditierte Zertifizierungsgesellschaft ein Zertifikat Ein wirksames Managementsystem stellt für das Unternehmen eine Hilfe zur Selbsthilfe dar Der Bericht nach einem Energieaudit gemäß EN ist eine Bestandsaufnahme des Unternehmens aus energetischer Sicht inklusive einer Therapieempfehlung
26 2. Einsparpotentiale für KMU - Beispielrechnung
27 2. Einsparpotentiale für KMU - Beispielrechnung Beispiel KMU: Strom- und Energiesteuer-Vergünstigungen 2012 Energieträger Erdgas Strom Verbrauch MWh/a Steuerermäßigung für produzierende Unternehmen /MWh 1,375 5,125 Steuerersparnis /a Steuerrückerstattung im Rahmen des Spitzenausgleichs /MWh 0,625 5, 875 Steuerersparnis /a Quelle: projects energy gmbh EMS ISO Tagesseminar Summe Auf Basis Beschluss Haushaltsbegleitgesetz 2011 (HBeglG 2011) vom Gesamtsumme /a
28 2. Einsparpotentiale für KMU - Beispielrechnung Quellen im www. zum Thema: Unter zoll.de - Informationsblatt 1451_12 zur Berechnung der Entlastung nach 10 des Stromsteuer-gesetzes und 55 des Energiesteuergesetzes: riffsuche_form.html;jsessionid=23bda273f60ced3ab86141ab17c13338 Energie- und Stromsteuer-Berechnungstool (Excel) der IHK Lippe zu Detmold:
29 2. Einsparpotentiale für KMU - Beispielrechnung
30 2. Einsparpotentiale für KMU - Beispielrechnung Reduzierte Energiekosten = Verbessertes Betriebsergebnis Bei einer Umsatzrendite von entspricht eine Reduzierung der Energiekosten um einer Umsatzsteigerung von 10% % % %
31 3. Testierung / Zertifizierung aus der Sicht des Auditors / Beraters
32 3. Testierung / Zertifizierung aus der Sicht des Auditors / Beraters Warum soll sich ein Unternehmen auditieren lassen? Geldwerte Vorteile z. B.: Ökosteuerrückerstattung EEG Umlage BAFA Förderung Überzeugung: Systematischer Umgang mit Energie zum Wohle des Unternehmens Einsparung bei Energiekosten liegt oft über den Steuervorteilen Kundenverpflichtung Imagegründe Es lohnt sich in (fast) jedem Fall
33 3. Testierung / Zertifizierung aus der Sicht des Auditors / Beraters Wie hoch ist der Aufwand? Es kommt darauf an: High End Lösung oder gerade mal so geschafft Faktoren: Interne Aufwendungen Externe Beraterkosten Kosten für Testat bzw. Zertifizierung
34 3. Testierung / Zertifizierung aus der Sicht des Auditors / Beraters Welches Produkt ist für mich das Richtige? ISO EN Alternatives System Welchen Status hat mein Status hat mein Unternehmen? KMU Großunternehmen VU PU inlandsfoerderung_/pdf_dokume nte_2/38716.pdf (Allgemeine Erläuterungen zur Definition der Kleinstunternehmen sowie der kleinen und mittleren Unternehmen (KMU)
35 3. Testierung / Zertifizierung aus der Sicht des Auditors / Beraters Empfehlungen: Einführung eines EnMS nach ISO / Energieaudit macht auch Sinn ohne große Steuervorteile Einbindung von externen Spezialisten, wenn keine ausgeprägte Erfahrung mit Managementsystemen vorhanden KMU: Einführung von ISO / Alternativen System auf der Basis einer geförderten KfW Beratung. Sorgfältige Auswahl bei Beratern und Auditoren
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