Thüringer Verwaltungsschule Körperschaft des öffentlichen Rechts
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- Carl Grosser
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1 Thüringer Verwaltungsschule Körperschaft des öffentlichen Rechts Kennziffer Verwaltungsfachangestellte/r VFA in... am 11. Mai 2009 Schriftliche Prüfungsarbeit im Fachgebiet Verwaltungsbetriebswirtschaft Hilfsmittel: Zeit: Erreichbare Punktzahl: Bearbeitungshinweis: VSV Thüringen oder eine andere vergleichbare Gesetzessammlung (Textausgabe), nicht programmierbarer Taschenrechner 135 Minuten 100 Punkte Die Aufgaben sind zu bearbeiten. Die Antworten sind - soweit möglich - unter Angabe der einschlägigen Rechtsvorschriften zu begründen.
2 Teil I Fachgebiet: Haushaltsrecht Gesamtpunkte: 50 Sachverhalt 1: Im Oktober 2008 ist die Stadt Heinersbach (7.500 Einwohner) mit der Aufstellung des Haushaltsplanes 2009 beschäftigt. Im Bereich des Freibades fallen folgende Einnahmen und Ausgaben an: 1. Vergütung der Beschäftigten Unterhaltung der Grundstücke Gebäudeversicherung Aus- und Fortbildungskosten Eintrittsgelder Post- und Fernmeldegebühren Reinigungskosten Baumaßnahmen an den Umkleidekabinen Ausstattungs- und Ausrüstungsgegenstände Miet- und Pachteinnahmen Dienstbekleidung Bürobedarf Einnahmen aus Spenden Anschaffung eines Großgerätes Parkgebühren Aufgabe: Führen Sie die Veranschlagung der Einnahmen und Ausgaben auf den beigefügten Vordrucken nach den Bestimmungen der ThürGemHV durch! Sachverhalt 2: Der Haushaltsplan der Stadt Heinersbach tritt am ordnungsgemäß in Kraft. Bei Wartungsarbeiten im April 2009 wird festgestellt, dass das Holz der über das Schwimmbecken führenden Holzbrücke total morsch ist und die Brücke einzustürzen droht. Die Kosten für die Erneuerung der Brücke betragen und sind nicht im Haushaltsplan 2009 veranschlagt. Im Rahmen des Konjunkturpakets II erhält die Gemeinde im Mai 2009 vom Bund und vom Land für die Erneuerung der Brücke. Da keinerlei Eigenmittel zur Verfügung stehen, muss die Stadt bei der Sparkasse einen Kredit über aufnehmen. Zinsen und Tilgung fallen hierfür in 2009 nicht an. Die Ausgaben werden im Nachtragshaushaltsplan 2009 eingestellt. Aufgabe: Veranschlagen Sie die Einnahmen und Ausgaben des Nachtragshaushalts auf den beigefügten Vordrucken nach den gesetzlichen Vorschriften! Bearbeitungshinweis: Auf die Prüfung der Nachtragshaushaltspflicht ist nicht einzugehen.
3 Teil II Fachgebiet: Betriebswirtschaft Gesamtpunkte: 20 Sachverhalt: Im Thüringer Institut für Aus- und Fortbildung, einer Körperschaft des öffentlichen Rechts, sollen auf der Grundlage der Vorjahresergebnisse der Jahresrechnung die erforderlichen Daten zur Gebührenkalkulation im Ausbildungs-, Fortbildungs- und Prüfungsbereich über einen Betriebsabrechnungsbogen (BAB) ermittelt werden. Die Gebührensätze werden im Wege der Divisionskalkulation berechnet, wobei im Ausbildungsbereich insgesamt Teilnehmerstunden (TNStd.) und im Fortbildungsbereich insgesamt TNStd. angefallen sind. Die Höhe der Prüfungsgebühren werden pro Prüfungsteilnehmer/in ermittelt. Die Gesamtzahl der Prüfungsteilnehmer/innen beträgt 800. Nach der Verrechnung der Primärkosten stellt sich die Verteilung auf die einzelnen Kostenstellen wie folgt dar: Kostenstellen/ Kostenarten Ergebnis der Primärkostenverrechnung Allgemeine Verwaltung Technischer Hausdienst Gebäudeverwaltung Ausbildung Fortbildung Prüfung
4 Für die Sekundärkostenverrechnung liegen folgende Informationen vor: Jeweils 15 % der Kosten der Allgemeinen Verwaltung werden der Kostenstelle Technischer Hausdienst und der Kostenstelle Gebäudeverwaltung zugeordnet. Im Übrigen verteilen sich die Kosten auf den Ausbildungs-, den Fortbildungs- und den Prüfungsbereich im Verhältnis 4 zu 3 zu 2. Die Kosten des Technischen Hausdienstes werden nach den für die einzelnen Bereiche geleisteten Arbeitsstunden verteilt. Auf die Verwaltung entfielen 800 Stunden, auf die Gebäudeverwaltung Stunden, auf die Ausbildung Stunden, auf die Fortbildung Stunden und auf den Prüfungsbereich Stunden. Die Kosten der Gebäudeverwaltung werden nach den in Anspruch genommenen Unterrichts- und Prüfungsstunden umgelegt. Auf den Ausbildungsbereich entfielen Unterrichtsstunden, auf den Fortbildungsbereich insgesamt Unterrichtsstunden und auf den Prüfungsbereich insgesamt Prüfungsstunden. Aufgaben: 1. Führen Sie die Sekundärkostenverrechnung nach dem Stufenleiterverfahren durch und schließen den BAB ab. Tragen Sie Ihre Ergebnisse direkt und vollständig in die Tabelle ein, einschließlich der Zwischensummenzeilen! 15 Punkte 2. Berechnen Sie die Gesamtkosten des Thüringer Instituts für Aus- und Fortbildung. 2 Punkte 3. Ermitteln Sie für die Bereiche Ausbildung, Fortbildung und Prüfung die jeweils kostendeckenden Gebührensätze. 3 Punkte
5 Teil III Fachgebiet: Organisation Gesamtpunkte: 30 Aufgaben: 1. Begründen Sie die Notwendigkeit und den Zweck der mittelbaren Staatsverwaltung; nennen Sie drei Beispiele, wer zur mittelbaren Staatsverwaltung gehört. 6 Punkte 2. Die Behörde schickt einen Verwaltungsakt per an das Unternehmen X. a) Ist ein Verwaltungsakt überhaupt elektronisch möglich? b) Wann ist dieser Verwaltungsakt bekannt gegeben? c) Wer ist in der Beweisnot, wenn X behauptet, die Mail nie erhalten zu haben? 9 Punkte 3. Der Geschäftsverteilungsplan spielt in der Verwaltung eine wesentliche Rolle. Was beinhaltet er? 5 Punkte 4. In Verwaltungen sollte grundsätzlich der kooperative Führungsstil zur Anwendung kommen. Es gibt aber auch den autoritären Führungsstil. Wann sollte dieser genutzt werden und was sind seine wesentlichen Merkmale? 5 Punkte 5. Prüfen Sie bitte die als Anlage beigefügte Erklärungsniederschrift daraufhin, ob diese korrekt ausgeführt ist und somit in einem Verfahren Bestand hat. (Es geht nicht um den Inhalt!) Begründen Sie Ihre Entscheidung! 5 Punkte Bearbeitungshinweis: Die Antworten sind soweit möglich unter Angabe der einschlägigen Rechtsvorschriften zu begründen.
6 Anlage zum Fachgebiet Organisation LANDRATSAMT Musterkreis Aktenzeichen : BB/98/05 Bad Salzungen, 25.Aug Erklärungsniederschrift Heute hat Herr Andreas Müller, geb , arbeitslos, wohnhaft in Barchfeld, Hauptweg 17 vorgesprochen und gibt folgendes an: Ich bin Hartz IV-Empfänger. Da ich mich nicht in der Lage fühlte, von dieser Sozialhilfeunterstützung meinen Lebensunterhalt zu bestreiten, habe ich mich vor einem Monat entschlossen, als Aufsichtsperson in der Spielothek Las Vegas, Poststr. 12 in Barchfeld, zu arbeiten. Mein Arbeitsverdienst betrug wöchentlich 220,-. Den mir unterstellten Unterstützungsbetrug gebe ich zu. Ich bitte jedoch von einer Anzeige abzusehen, da ich meine Tätigkeit aus gesundheitlichen Gründen sofort einstellen werde. Außerdem erkläre ich mich einverstanden, dass die sich ergebende Unterstützungsüberzahlung in sechs Monatsraten von meiner künftigen Hilfe zum Lebensunterhalt einbehalten wird. Aufgenommen Im Auftrag Vorgelesen und unterschrieben Schulze Müller
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