Armut ein wachsendes Krankheitsrisiko
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- Benedikt Berg
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1 Armut ein wachsendes Krankheitsrisiko Thomas Lampert Robert Koch-Institut, Abt. Epidemiologie und Gesundheitsberichterstattung, Seestr. 10, D Berlin,
2 Gesundheitspolitischer Regelkreis zur Bekämpfung von Armut und deren Folgen für die Gesundheit Beschreibung 1 1 Erklärung Intervention
3 Entwicklung der Armutsrisikoquote in den alten Bundesländern im Zeitraum Datenbasis: Einkommens- und Verbrauchsstichprobe (EVS) ,1 13,8 11,0 11,8 12,0 Prozent 10 8,7 9, Jahr
4 Bevölkerungsgruppenspezifische Armutsrisikoquoten in Deutschland 1998 und 2003 Datenbasis: Einkommens- und Verbrauchsstichprobe 1998, 2003 bis 15 Jahre Jahre Jahre Jahre 65+ Jahre Arbeitnehmer Arbeitslose Rentner/Pensionäre Familien mit Kind(ern) Allein Erziehende Deutsche Migranten Prozent
5 Anteil der Zehntel der Haushalte am gesamten Nettovermögen in Deutschland 2003 Datenbasis: Einkommens- und Verbrauchsstichprobe ,8 40 Prozent ,2 20, ,3 5,3 2,6 0,1 0,5 1,2-0, Zehntel der Haushalte Quelle: Einkomens- und Verbrauchsstichprobe (BMGS 2005)
6 Entwicklung der Arbeitslosen- und Sozialhilfequote im Zeitraum Datenbasis: Statistisches Bundesamt % Arbeitslosenquote 12% Sozialhilfequote 10% 8% 6% 4% 2% 0%
7 Hochschulzugang nach sozialer Herkunft Datenbasis: Deutsches Studentenwerk Universität Fachhochschule Prozent Niedrig Mittel Gehoben Hoch Berufsstatus des Vaters
8 Entwicklungsverzögerungen und Gesundheitsstörungen bei Einschülern nach Sozialstatus Datenbasis: Landesgesundheitsamt Brandenburg 2001
9 Teilnahme am Krankheitsfrüherkennungsprogramm für Kinder nach Sozialstatus Datenbasis: Senatsverwaltung für Gesundheit und Soziales Berlin 1999
10 Gesundheitsprobleme von 11- bis 15-jährigen Jugendlichen nach familiärem Wohlstand Datenbasis: WHO-Studie Health Behaviour in School-aged Children (HBSC) 2002
11 Gesundheitszustand von Jugendlichen (einigermaßen/schlecht) nach familiärem Wohlstand und sozialem Kapital Quelle: WHO-Studie Health Behaviour in School-aged Children (HBSC) 2002
12 Kumulierte Morbiditätsrate für Herzinfarkt bei 40- bis 69-jährigen GEK-Mitgliedern nach beruflichem Status Datenbasis: Gmünder Ersatzkasse
13 Berufsstatus und chronische Krankheiten bzw. Beschwerden Datenbasis: Nationale und internationale Studien der letzten 20 Jahre Männer Frauen Herzinfarkt Schlaganfall Angina pectoris Hypertonie Diabetes mellitus Schilddrüsenerkrankung Leberzirrhose Lungenkrebs Magenkarzinom Brustkrebs Rückenschmerzen Rheumatische Erkrankungen Chronische Bronchitis Allergien und Heuschnupfen Depression Häufigeres Auftreten in den niedrigeren Statusgruppen Häufigeres Auftreten in den höheren Statusgruppen Kein Zusammenhang oder widersprüchliche Ergebnisse
14 Anteil der aktuellen Raucher nach Sozialschicht und Alter Datenbasis: Telefonischer Gesundheitssurvey Zig./Tag bis 20 Zig./Tag 50 Prozent US MS OS US MS OS US MS OS US MS OS Jahre Jahre Jahre 65+ Jahre
15 Sozialschicht und verhaltenskorrelierte Gesundheitsrisiken Datenbasis: Telefonischer Gesundheitssurvey 2003 Ergebnisse logistischer Regressionen: Altersadjustierte Odds Ratios (OR) und 95%-Konfidenzintervalle (95%-KI) Rauchen Adipositas (BMI > 30) Sportliche Inaktivität OR 95%-KI OR 95%-KI OR 95%-KI Männer Oberschicht (Ref.) 1, , ,00 -- Mittelschicht 1,70 1,43-2,02 1,68 1,35-2,10 1,67 1,41-1,98 Unterschicht 1,90 1,58-2,29 1,79 1,41-2,26 2,39 1,99-2,87 Frauen Oberschicht (Ref.) 1, , ,00 -- Mittelschicht 1,44 1,17-1,77 2,12 1,60-2,83 1,51 1,25-1,83 Unterschicht 1,73 1,39-2,14 3,43 2,58-4,58 2,26 1,85-2,74
16 Einkommensunterschiede in der Lebensdauer von Männern Datenbasis: Sozio-oekonomisches Panel % 75% Survivorfunktion 50% 25% 0% Einkommensposition: <60% <80% <100% <150% >=150% Alter
17 Erklärungsansätze Armut wirkt als Krankheitsrisiko über Arbeitsbedingungen Wohnbedingungen und Umwelteinflüsse Soziale Integration und Unterstützung Soziale Kompetenzen und personale Ressourcen Gesundheitsverhalten Gesundheitlichen Versorgung
18 Modell zur Erklärung der gesundheitlichen Ungleichheit Quellen: Elkeles, Mielck 1997; Mielck 2000, 2005 Soziale Ungleichheit (Unterschiede in Bildung, Berufsstatus, Einkommen) Unterschiede in Unterschiede in den den gesundheitlichen Bewältigungsressourcen Belastungen (z.b. Belastungen am (z.b. soziale Unterstützung, Arbeitsplatz und Erholungsmöglichkeiten) im Wohnumfeld) Unterschiede in der gesundheitlichen Versorgung (z.b. Zahnersatz, Arzt- Patient-Kommunikation) Unterschiede im Gesundheitsverhalten (z.b. Ernährung, Rauchen, Compliance) Gesundheitliche Ungleichheit (Unterschiede in Morbidität und Mortalität)
19 Politische Implikationen Verringerung der gesundheitlichen Ungleichheit ist nur durch ein Bündel aufeinander abgestimmter Maßnahmen und Programme in verschiedenen Politikfeldern möglich ( poverty mainstreaming ) Individuumszentrierte und strukturorientierte Interventionen Belastungsreduktion und Ressourcenstärkung Zielgruppenorientierung Settingbezug Einbindung und Vernetzung aller Akteure Evidenzbasierung und Qualitätssicherung Evaluation und Weiterentwicklung
20 Expertise Armut, soziale Ungleichheit und Gesundheit Aus dem Inhalt: Gesundheitliche Auswirkungen von Einkommensungleichheit Stellenwert der Bildung für eine gesundheitsförderliche Lebensweise Einfluss der Arbeitswelt auf die Gesundheit Folgen der Arbeitslosigkeit für die Gesundheit Gesundheit von allein Erziehenden Sozial ungleiche Gesundheitschancen von Kindern und Jugendlichen Gesundheit im höheren Lebensalter Migration und Gesundheit Kostenfrei zu beziehen über
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