Prozessoptimierung als Allheilmittel? Beispiel OP

Transkript

1 Prozessoptimierung als Allheilmittel? Beispiel OP Dr. Andreas Meyer-Bender Meschede,

2 Rotkreuzkrankenhaus (Nymphenburger Straße) Frauenklinik (Taxisstraße)

3 Allgemeine Ziele des OP-Managements Ziel des OP-Managements ist die sichere und qualitativ hochwertige Durchführung möglichst vieler Operationen in möglichst kurzer Zeit unter Verbrauch möglichst geringer Ressourcen unter Zufriedenheit aller Mitarbeiter und Patienten.

4 Allgemeine Ziele des OP-Managements Ziel des OP-Managements ist die sichere und qualitativ hochwertige Durchführung möglichst vieler Operationen in möglichst kurzer Zeit unter Verbrauch möglichst geringer Ressourcen unter Zufriedenheit aller Mitarbeiter und Patienten.

5 Allgemeine Ziele des OP-Managements Ziel des OP-Managements ist die sichere und qualitativ hochwertige Durchführung möglichst vieler Sicherheit Operationen in möglichst kurzer Zeit unter Verbrauch möglichst geringer Med. Qualität Ressourcen zufriedenheit unter Zufriedenheit zufriedenheit aller Mitarbeiter- Patienten- Mitarbeiter und Patienten. Effizienz

6 Entscheidungskreislauf des OP-Managements OP-Koordination: - Durchsetzung von Statut und Planung - Effiziente Reaktion auf Unvorhersehbares (Notfälle, Absetzungen, ) Programmgestaltung: - OP-Planung - IT-Hoheit OP-Koordinator OP-Manager Kennzahlenanalysen, Reporting und Benchmarking: - Analyse von Stärken und Schwächen - Transparenz - Basis für strategische Entscheidungen Kontingentverwaltung: - Berechnung des Ressourcenbedarfs - Ressourcenverteilung Prozessoptimierungen -Patientensicherheit -Effizienz OP-Statut: - Ziele - Regeln - Prozessdefinitionen - u.v.m.

7 Der OP im Mittelpunkt zahlreicher Prozesse Oper. Op. Op. Abteilung Abteilung Abteilung Fahrdienst Einkauf, Lager ZSVA Anästhesie OP Belegungs- Management Innere Intensiv- Station Labor Blutbank Radiol. Notaufnahme

8 Prozessoptimierung im OP: Vier Beispiele Maßnahmenpaket Patientensicherheit Planungsprozess Einschleusen des ersten Patienten Überlappende Einleitung

9 Maßnahmenpaket Patientensicherheit

10 Prozessoptimierung im OP: Maßnahmenpaket Patientensicherheit Präoperative Checkliste

11 Prozessoptimierung im OP: Maßnahmenpaket Patientensicherheit Präoperative Checkliste ID-Armband

12 Prozessoptimierung im OP: Maßnahmenpaket Patientensicherheit Präoperative Checkliste ID-Armband WHO-Checkliste

13 Prozessoptimierung im OP: Maßnahmenpaket Patientensicherheit Präoperative Checkliste ID-Armband WHO-Checkliste Team-Time-Out

14 Maßnahmenpaket Patientensicherheit: Externe Beurteilung (KTQ)

15 Prozessoptimierung im OP: Effiziente OP-Planung

16 Prozessoptimierung im OP: OP-Planung Ineffizienzen u. a. durch: - Unterschiedliche Wissensstände (Operateure, Anästhesie, OP-Pflege) - Unterschiedliche Planungsmedien - Unvollständige Anmeldungen Mögliche Folgen: - später Start - Saal-Leerstände - Überbuchungen

17 Prozessoptimierung im OP: OP-Planung Effizienzsteigerung durch: - Einzig gültige OP-Planung im KIS - Pflichtangaben bei OP-Anmeldung - Detailliertes Rechtekonzept - OP-Plan-Besprechung: - Effiziente OP-Reihenfolge - Intensiv-Prioritäten - Schleusen-Reihenfolge - Verbindlichkeit der Vortages-Planung

18 Prozessoptimierung im OP: Einschleusen des ersten Patienten

19 Prozessoptimierung im OP: Einschleusen des ersten Patienten Erreichungsgrad (%) Ziel: alle Patienten um 7:30 eingeschleust Mrz 12 Apr 12 Mai 12 Jun 12 Jul 12 Aug 12 Sep 12 Okt 12

20 Prozessoptimierung im OP: Einschleusen des ersten Patienten Erreichungsgrad (%) Ziel: alle Patienten um 7:30 eingeschleust Mrz 12 Apr 12 Mai 12 Jun 12 Jul 12 Aug 12 Sep 12 Okt 12

21 Prozessoptimierung im OP: Einschleusen des ersten Patienten Prozesshindernisse: OP-Plan muss im OP abgeholt werden OP-Plan vom Vorabend ist evtl. überholt Patienten sind noch nicht fertig vorbereitet Prozessoptimierung: OP-Plan wird um 6:45 durch Empfangspersonal ausgedruckt Fahrdienst erhält den aktuellen OP-Plan bei Dienstbeginn zusammen mit seinem Funk Verbot, auf unvorbereitete Patienten zu warten

22 Prozessoptimierung im OP: Einschleusen des ersten Patienten Erreichungsgrad (%) Ziel: alle Patienten um 7:30 eingeschleust Mrz 12 Apr 12 Mai 12 Jun 12 Jul 12 Aug 12 Sep 12 Okt 12

23 Prozessoptimierung im OP: Überlappende Einleitung

24 Prozessoptimierung im OP: Überlappende Einleitung OP Nachlauf Ausleitung Einleitung Vorlauf OP Wechselzeit Naht-Schnitt-Zeit

25 Prozessoptimierung im OP: Überlappende Einleitung OP Nachlauf Ausleitung Einleitung Vorlauf OP Wechselzeit Naht-Schnitt-Zeit

26 Prozessoptimierung im OP: Überlappende Einleitung Wechselzeit Naht-Schnitt-Zeit I 2010 II 2010 III 2010 IV 2010 I 2011 II 2011 III 2011 IV 2011 I 2012 II 2012

27 Prozessoptimierung im OP: Überlappende Einleitung Wechselzeit Naht-Schnitt-Zeit I 2010 II 2010 III 2010 IV 2010 I 2011 II 2011 III 2011 IV 2011 I 2012 II 2012

28 Prozessoptimierung im OP: Überlappende Einleitung Wechselzeit Naht-Schnitt-Zeit I 2010 II 2010 III 2010 IV 2010 I 2011 II 2011 III 2011 IV 2011 I 2012 II 2012

29 Prozessoptimierung im OP: Überlappende Einleitung Wechselzeit Naht-Schnitt-Zeit I 2010 II 2010 III 2010 IV 2010 I 2011 II 2011 III 2011 IV 2011 I 2012 II 2012

30 Effizienzsteigerung durch OP-Koordination: Betriebsende 1 OP-Überstunde = 4-8 Personalüberstunden

31 Effizienzsteigerung durch OP-Koordination: Betriebsende 13:00 4x 20x 15:30 10x 18:00

32 Effizienzsteigerung durch OP-Koordination: Betriebsende 13:00 4x 20x 15:30 8x 6x 18:00

33 Effizienzsteigerung durch OP-Koordination: Betriebsende 13:00 34x 2x 15:30 0x 0x 4x 18:00

34 Zwei Jahre OP-Management: Bilanz?

35 Messbare Effizienz: OP-Auslastung 100% 90% 80% 70% 60% 50% 40% 30% 20% 10% 0% Ziel Ungenutzt Schnitt-Naht-Zeit

36 Messbare Effizienz: Tage mit Überziehung %

37 Messbare Effizienz: Überstunden am Jahresende 450,00 400,00 350,00 Überstunden am Jahresende 300,00 250,00 200,00 150,00 100,00 OP-Pflege Anä.-Pflege 50,00 0,

38 Messbare Effizienz: Überstunden/VK am Jahresende Überstunden/VK am Jahresende OP-Pflege Anä.-Pflege

39 Zusammenfassung: Prozessoptimierung als Allheilmittel? Prozessoptimierung ist ein wichtiges Instrument des OP-Managements, aber kein Allheilmittel. Mindestens gleichbedeutend sind die Aufstellung und Durchsetzung klarer Regeln sowie eine effiziente OP-Planung und -Koordination.

40 Zusammenfassung Die entscheidende Veränderung ist die Einführung und Unterstützung eines zentralen OP-Managements, das den OP unabhängig von Partikularinteressen effizient und sicher organisiert.

41 Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit!