Integriertes Seminar Niere

Größe: px
Ab Seite anzeigen:

Download "Integriertes Seminar Niere"

Transkript

1 Integriertes Seminar Niere Vorgelegt von: Silke Schönbach Annika Jäschke Anja Wynhoff Anna Sieweke Matthias Schregel Britta Wemmer

2 Inhalt: Allgemeine Epithelpysiologie Transportvorgänge am Sammelrohr/ Henlescher Schleife Renin-Angiotensin- Aldosteronmechanismus und Bluthochdruck Diurese Antidiurese - Diuretika Konzentrierungsmechanismus Chronisches Nierenversagen

3 Allgemeine Epithelphysiologie Definition Epithel: Das Epithel (griechisch epi über, auf thele - Mutterbrust ) ist eine biologisch medizinische Sammelbezeichnung für Deck und Drüsengewebe. Es ist neben Muskel-, Nerven- und Bindegewebe eine der vier Gewebearten.

4 Epithelien Definition Epithel:

5 Aufgaben von Epithelien: Mechanischer Schutz Immunologische Barriere = erste Verteidigungslinie des Organismus Funktionelle Grenzschichten an äußeren und inneren Körperoberflächen Barrierefunktion gegen ungeregelten Flüssigkeitsverbrauch Zaunfunktion als Voraussetzung des geregelten Stofftransports Sinnesfunktion (Zunge, Tasten, Riechen, Retina)

6 Prinzipieller Aufbau: Keine Interzellularsubstanz Basallamina + Verankerung Oberflächenvergrößerung durch Villi Zytokeratinfilamente Zell-Zell-Verbindungen: Zonula occludens (tight junctions) Zonula adhaerens (gap junctions) Desmosomen (Haftzellen) Cave: Hier entstehen maligne Entartungen!!

7 Transportrichtungen Sekretion vs. Resorption: Sekretion Resorption Basolateral apikal apikal basolateral

8 Allgemeine Epithelphysiologie

9 Transportvorgänge und prinzipielle Wege Transzellulärer Transport: ATP-abhängig = teuer Parazellulärer Transport Sekundär passiv (Potentialdifferenzen!) = energieunabhängig Transmembraner Transport Aktiv Primär aktiv (z.b. Na + / k + - ATP-ase) Substanz braucht den Treibstoff selbst Sek. aktiv, carrier (z. B. Na + /Glc.- Co-Transport) gegen seinen Konzentratiosgradienten! Passiv Ionenkanäle, erleichterte Diffusion

10 Transmembrale Transportmechanismen

11 Das Membranpotential Diffusionspotential, im Wesentlichen durch K + : intrazellulär negatives Membranpotential Unterscheide zwischen apikalem und basolateralem Membranpotential: Die Differenz zwischen diesen beiden Potentialen ist das so genannte...

12 ...Transepitheliales Potential Polarität: Strukturelle Unterschiede von apikaler bzw. basolateraler Membran (asymmetrischer Einbau von intrinsischen Proteinen, Keine Vermischung wg. Schlussleisten (tight junctions), z. B. Na + / K + -ATP-ase grundsätzlich an basolateraler Seite) gerichteter Transport wird möglich

13 Transepitheliales Potential

14 Der glomeruläre Filter Der glomeruläre Filter ist permselektiv. Entscheidend für die Passage durch den Filter sind: Größe der Moleküle: Moleküle >4nm bzw. >50kDa können nicht passieren Ladung der Moleküle: Negative Ladungen werden abgestoßen Gibbs-Donnan-Potential: filtrierbare Kationen werden zurückgehalten Proteinbindung: v.a. schlecht wasserlösliche Substanzen werden zurückgehalten Pro Tag werden 180l H 2 O 1500g NaCl 300g Glukose filtriert

15 Wichtige Parameter der glomerulären Filtration Die glomeruläre Filtration hängt von einigen Parametern ab: Fläche: entsprechend der Zahl der Glomerula Hydraulische Leitfähigkeit Effektiver Filtrationsdruck: Peff = Pkap πkap Pbow

16 Transportvorgänge in der Niere Transportvorgänge im proximalen Tubulus Henleschleife distalen Nephron Sammelrohr

17 Transportprozesse im proximalen Tubulus Der proximale Tubulus hat ein sehr leckes Epithel und große Oberfläche Massentransport Es werden 2 / 3 des gefilterten Wassers und NaCl und 95% des gefilterten Bikarbonats resorbiert. An der luminalen Zellmembran viele Na + -gekoppelte Transportprozesse. Treibende Kraft: elektrochemischer Gradient für Na + Aufrechterhaltung durch Na + /K + -ATPase an basolateraler Seite

18 apikal Elektrolyttransport basolateral HCO 3 - Na + Na + + HCO 3 - H + H + Na + CO 2 K + K +

19 Transport weiterer Elektrolyte Resorption: Phosphat: über 3Na +,HPO 4- -Symport in die Zelle, über Uniporter ins Blut Sulphat: über 3Na +, SO Symport in die Zelle, über Anionenaustauscher ins Blut. Mg 2+ : nur mäßige Resorption Ca 2+ : passiv resorbiert, parazellulär Sekretion: NH 4+ : entsteht durch Desaminierung von Glutamin, Aufnahme durch Na + -gekoppelten Transport aus dem Blut. Verlässt Zelle durch luminale Membran.

20 apikal Glukosetransport basolateral HCO 3 - Na + Na + + HCO 3 - H + H + Na + CO 2 K + K + Na + Glukose Glukose

21 Glukosetransport Für den Glukoseresorption der Zelle sind 2 Transporter zuständig: SGLT 1 : hohe Affinität, an 2 Na + -ionen gekoppelt, gegen Ende proximaler Tubulus SGLT 2 : geringe Affinität, an 1 Na + -ion gekoppelt, erste Hälfte proximaler Tubulus Nierenschwelle bei einer Plasmakonzentration vom 10mmol/l Über GLUT2 wird Glukose ins Blut abgegeben.

22 Transport von Proteinen, Aminosäuren und Harnstoff Aminosäuren: Nahezu vollständige Resorption Na + -gekoppelte Symporter: anionische und neutrale Aminosäuren und Prolin Austauscher: Kationische und schwefelhaltige Aminosäuren, akzeptiert auch neutrale Aminosäuren. Sättigbar Harnstoff: Epithel über Transportproteine gut passierbar Mehr als die Hälfte wird resorbiert

23 Transport von Proteinen, Aminosäuren und Harnstoff Peptide und Proteine: Resorption bestimmter Di- und Tripeptide über Peptid,H + - Symporter In Membran Enzyme zur Spaltung von Peptiden und Proteinen Aufnahme größerer Moleküle durch Endozytose sättigbar Kaum Ausscheidung von Proteinen

24 Weitere Transportvorgänge Organische Säuren und Basen Resorption durch Na+gekoppelte Transportprozesse sowohl in luminaler als auch in basolateraler Membran Dienen Energiegewinnung und Anionenaustausch Sekretion über Anionenaustauscher oder Uniporter Harnsäure: Über Anionentransporter resorbiert und sezerniert (Resorption überwiegt normalerweise, nur 10% werden ausgeschieden) Xenobiotika: In Leber Kopplung an organische Säuren, können über Niere ausgeschieden werden.

25 apikal Parazelluläre Resorption basolateral HCO 3 - Na + Na + + HCO 3 - H + H + Na + CO 2 K + K + Na + Glukose Glukose H 2 O, Na +, Cl -

26 Transportvorgänge in der Niere Transportvorgänge im proximalen Tubulus Henleschleife distalen Nephron Sammelrohr

27 Transportprozesse der Henle- Schleife Durch die Transportprozesse in der Henle-Schleife wird das Nierenmark hyperosmolar. Absteigender dicker Teil der Henle-Schleife: Gehört zum proximalen Tubulus Dünner Teil der Henle-Schleife: Nahezu kein aktiver Transport Kationen verlasse über tight junctions und Chloridionen über Chloridkanäle das Lumen Dicker aufsteigender Teil der Henle-Schleife Ist wasserimpermeabel

28 apikal Transport im dicken aufsteigenden Teil der Henleschleife basolateral Na + 2 Cl - Cl - K + K + Na + K + K + K + Cl - Na +, Ca 2+, Mg Wasserundurchlässig 70mV 8mV

29 Transporte im aufsteigenden dicken Teil der Henle-Schleife Mg 2+ und Ca 2+ -Transport: Großer Teil der Resorption im dicken aufsteigenden Teil der Henle- Schleife Ca 2+ -Konzentration beeinflusst über Rezeptor Aktivität von Na +,K +,2Cl Cotransporter und Durchlässigkeit der Schlussleisten. NH 4+ -Transport: Resorption über Na +,K +,2Cl Cotransporter anstatt K + Akkumulierung im Nierenmark Garantiert Ausscheidung von NH + 4 durch den Urin

30 Transportvorgänge in der Niere Transportvorgänge im proximalen Tubulus Henleschleife distalen Nephron Sammelrohr

31 Transport im distalen Nephron apikal basolateral Na + Cl - Cl - K + Na + K + K + Ca 2+ Ca 2+ Na +

32 Transportvorgänge in der Niere Transportvorgänge im proximalen Tubulus Henleschleife distalen Nephron Sammelrohr

33 Transport im Sammelrohr apikal basolateral Na + Na + K + K + K +

34 Transport im Sammelrohr Im Sammelrohr auch Sekretion von H + / HCO 3 - Resorption von Cl - Resorption von Wasser über Wasserkanäle

35 Renin-Angiotensin- Aldosteron-System

36 Aufgaben Regulation der Nierendurchblutung glomeruläre Filtration soll konstant bleiben Abfangen eventueller Blutdruckschwankungen

37

38 Renin Peptidase zirkuliert in zwei verschiedenen Formen: als Prorenin und als aktives Renin (kann als Gesamtrenin bestimmt werden)

39 Peptidase Freisetzung aus juxtaglomerulären Zellen (juxtaglomeruläre Zellen+ Macula densa+ extraglomeruläre Mesangiumzellen = juxtaglomerulärer Apparat)

40

41

42 Reninfreisetzung Afferente Arteriolen reagieren auf Blutdruckabfall wie Pressorezeptoren; Faktoren: Catecholamine (über β-rezeptoren) Blutdruckabfall (P-Sensor) distal-tubuläre Na+ -Konzentration (Macula- densa- Zellen)

43

44 Reninwirkung Spaltet aus Angiotensinogen Angiotensin I ab (Dekapeptid) Converting Enzyme (kommt in Endothelien und glatten Muskelzellen von Blutgefäßen vor) spaltet von Angiotensin I zwei AS ab; Angiotensin II entsteht (Oktapeptid)

45

46 Angiotensin II Greift am Vas afferens und Vas efferens an: Vasokonstriktion Nierendurchblutung (RBF) sinkt Löst zentralnervös Durst aus Führt zur Ausschüttung von ADH (Erhöhung der Wasserpermeabilität im Sammelrohr durch Einbau von Aquaporinen; Wasserkonservierung) Nebennierenmark: Katecholaminausschüttung Nebennierenrinde: Aldosteronausschüttung

47

48 Aldosteron Mineralcorticoid Bildung in Zona glomerulosa der NNR Ausschüttung bei Volumenmangel (via Renin und Angiotensin) Ausschüttung bei Hyperkaliämie Dient Konservierung von Na+ (nicht nur in Niere!)

49 Wirkung von Aldosteron Wirkt in 2 Stufen: 1) sekundenschnell, nichtgenomisch; intrazelluläres Ca+ ist erhöht, intrazelluläre Alkalose Zelle ist bereit für folgende genomische Wirkung

50 2) volle Wirkung erst nach einigen Stunden, genomisch In Hauptzellen des Sammelrohres: *Anzahl der Na+ -Kanäle in luminaler Membran *Anzahl der Na+ -K+ -Pumpe in basolat. Membran Außerdem: Zunahme der Menge vieler Enzyme für den Zellstoffwechsel

51

52

53 Klinik- Hyperalsdosteronismus Ursachen: - primäre Mehrproduktion (z.b. benigner Tumor in NNR- Morbus Conn) - Sekundäre Ursachen (Überfunktion des RAAS durch Diuretika, Überdosierung von Mineralcorticoiden, Abbaustörung)

54 Leitsymptome: - Hypertonie - Hypokaliämie - Kopfschmerzen - Polyurie - Polydipsie

55 Therapie: - Operative Entfernung eines Tumors - Aldosteronantagonisten (z.b. Spironolacton)

56 Antidiurese, Diurese Antidiurese: Drosselung der renalen Wasserausscheidung durch Harnkonzentrierung Wird durch Aktivierung des Renin- Angiotensin-Aldosteron-Systems und über Ausschüttung von ADH erreicht

57 Renin-Angiotensin-Aldosteron- System Aufgabe: Regulation des Blutvolumens

58 Angiotensin II Wirkt vasokonstriktorisch an Vas affarens und efferens GFR wird gesenkt Löst Durstgefühl aus Löst Freisetzung von ADH aus Steigert die Aldosteron-Produktion

59 Aldosteron Steigert die Aktivität der Na + -K + -ATPase Erhöht die Permeabilität der Membran für Natrium Steigert die Aktivität des Na + -H + -Antiports Natrium, Chlorid und Wasser werden vermehrt resorbiert H + und K + werden vermehrt sezerniert

60 ADH Exakte Wasserrückresorption: beruht auf osmotischem Gradienten zwischen Tubuluslumen und Interstitium Begünstigt den Einbau von Aquaporin-2- Wasserkanälen in die luminale Membran des Sammelrohrs Wasser folgt dem osmotischen Gradienten ins Interstitium

61 ADH-Ausschüttung stimuliert durch: Hohe Plasmaosmolarität Niedriges Plasmavolumen Stress, Schmerz, Übelkeit, Erbrechen, Hyperthermie

62 Diuretika Greifen alle an der luminalen Membran an Vermindern die Transportarbeit der entsprechenden Tubulusabschnitte Organselektivität

63 Osmodiuretika Frei filtrierbar, kaum resorbierbar Binden das Wasser osmotisch verhindern Wasserrückresorption osmotische Diurese ZB.: Mannitol

64 Schleifendiuretika Hemmen den Na + -K + -2Cl - -Cotransporter weniger Wasser folgt Sehr effektiv Nachteil: mehr Na + im distalen Tubulus dort wird mehr K + und H + sezerniert Hypokaliämie, metabolische Alkalose

65 Na + -Kanalblocker und Aldosteronantagonisten Hemmen die Na + -Rückresorption in den Hauptzellen des Sammelrohrs Hemmen damit auch die Sekretion von Kalium Nur geringe diuretische Wirkung

66 Carboanhydratasehemmer greifen im proximal Tubulus ein Verlangsamen die Bildung von CO 2 aus H 2 CO 3 weniger CO 2 kann in die Zelle diffundieren Intrazellulär: Bildung von H 2 CO 3 verlangsamt weniger HCO 3 - und H + weniger Protonen für den Na + -H + Antiport weniger Na + wird resorbiert geringer diuretischer Effekt

67 Nebenwirkungen Plötzliche Volumenreduktion Blutdruckabfall Starke Änderungen der Kaliumkonzentration Veränderungen der Erregungsausbreitung und Erregungsrückbildung des Herzens Azidose, Alkalose Diabetogene Wirkung, Erhöhung von Plasmalipiden, Erektionsstörungen

68 Harnkonzentrierung

69 Harnkonzentrierung

70 Harnkonzentrierung 1200 mosm/kg H2O 50 mosm/kg H2O

71 Harnkonzentrierung 1200 mosm/kg H2O 50 mosm/kg H2O 0,35 ml/min 25 ml/min

72 Harnkonzentrierung 1200 mosm/kg H2O 50 mosm/kg H2O 0,35 ml/min 25 ml/min 0,3% GFR 20% GFR

73 Harnkonzentrierung 1200 mosm/kg H2O 50 mosm/kg H2O 0,35 ml/min 25 ml/min 0,3% GFR 20% GFR 0,5 ml Harn/d

74 Harnkonzentrierung Mechanismen der Harnkonzentrierung: -kortikomedullärer Gradient

75 Harnkonzentrierung Mechanismen der Harnkonzentrierung: -kortikomedullärer Gradient -Wasserdurchlässigkeit des Sammelrohrs

76 Harnkonzentrierung Mechanismen der Harnkonzentrierung: -kortikomedullärer Gradient -Wasserdurchlässigkeit des Sammelrohrs -Harnstoffrezirkulation

77 Harnkonzentrierung Mechanismen der Harnkonzentrierung: -kortikomedullärer Gradient -Wasserdurchlässigkeit des Sammelrohrs -Harnstoffrezirkulation -Blutversorgung im Gegenstrom

78 Harnkonzentrierung Der kortikomedulläre Gradient

79 Harnkonzentrierung

80 Harnkonzentrierung

81 Harnkonzentrierung

82 Harnkonzentrierung

83 Harnkonzentrierung

84 Harnkonzentrierung

85 Harnkonzentrierung

86 Harnkonzentrierung

87 Harnkonzentrierung

88 Harnkonzentrierung

89 Harnkonzentrierung

90 Harnkonzentrierung

91 Harnkonzentrierung

92 Harnkonzentrierung

93 Harnkonzentrierung

94 Harnkonzentrierung

95 Harnkonzentrierung

96 Harnkonzentrierung Regulation im Sammelrohr

97 Harnkonzentrierung Zu Beginn des kortikalen Sammelrohrs ist der Harn isoton

98 Harnkonzentrierung Zu Beginn des kortikalen Sammelrohrs ist der Harn isoton Konzentrierung abhängig vom ADH- Spiegel

99 Harnkonzentrierung Zu Beginn des kortikalen Sammelrohrs ist der Harn isoton Konzentrierung abhängig vom ADH- Spiegel ADH hoch: Einbau von AQP2, Antidiurese, hypertoner Harn

100 Harnkonzentrierung Zu Beginn des kortikalen Sammelrohrs ist der Harn isoton Konzentrierung abhängig vom ADH- Spiegel ADH niedrig: Sammelrohr wasserundurchlässig, Antidiurese, hypotoner Harn

101 Harnkonzentrierung Harnstoffrezirkulation

102 Harnkonzentrierung - Harnstoff diffundiert im dünnen Teil der Henle-Schleife über UT2 (Urea Transporter 2) ins Lumen

103 Harnkonzentrierung - Harnstoff diffundiert im dünnen Teil der Henle-Schleife über UT2 (Urea Transporter 2) ins Lumen - distaler Tubulus, corticales und äußeres medulläres Sammelrohr praktisch undurchlässig

104 Harnkonzentrierung - Harnstoff diffundiert im dünnen Teil der Henle-Schleife über UT2 (Urea Transporter 2) ins Lumen - distaler Tubulus, corticales und äußeres medulläres Sammelrohr praktisch undurchlässig => Harnkonzentrierung durch Wasserresorption

105 Harnkonzentrierung - UT1 im papillären Mark ermöglichen starke Ausstrom in das Interstitium

106 Harnkonzentrierung - UT1 im papillären Mark ermöglichen starke Ausstrom in das Interstitium - Harnstoffrezirkulation

107 Harnkonzentrierung

108 Harnkonzentrierung Vorteil: Harnstoff unterstützt Wasserresorption

109 Harnkonzentrierung Durchblutung im Gegenstrom

110 Harnkonzentrierung - Vasa recta transportieren das Blut langsam - Anastomosen

111 Harnkonzentrierung - Vasa recta transportieren das Blut langsam - Anastomosen => Blutaustausch zwischen arteriellem und venösem Schenkel nach dem Gegenstromprinzip

112 Harnkonzentrierung

113 Harnkonzentrierung

114 Harnkonzentrierung - Vorteil: osmotischer Gradient wird nicht ausgewaschen

115 Harnkonzentrierung - Vorteil: osmotischer Gradient wird nicht ausgewaschen - Nachteil: Versorgungsmangel im Nierenmark, keine aktiven Transportprozesse möglich

116 Harnkonzentrierung - Vorteil: osmotischer Gradient wird nicht ausgewaschen - Nachteil: Versorgungsmangel im Nierenmark, keine aktiven Transportprozesse möglich - Nachteil 2: Durch langsamen Blutstrom Anfälligkeit der vasa recta für Thrombosen usw.

117 Chronische Niereninsuffizienz Definition Epidemiologie Ursachen Symptome Folgen Diagnostik Therapiemöglichkeiten

118 Definition Ein chronisches Nierenversagen liegt vor, wenn im Urin Eiweiß oder Albumin nachweisbar ist oder wenn die Nierenfunktion unter 60% der Norm abgefallen ist oder wenn bei bildgebenden Verfahren krankhafte Veränderungen an den Nieren festgestellt werden und wenn dieser Zustand länger als drei Monate anhält.

119 Stadien der chronischen Niereninsuffizienz Stadium GFR Proteinurie nachweisbar Keine Proteinurie nachweisbar > <15 Nierenkrankheit mit normaler Nierenfunktion Nierenkrankheit mit milder Nierenfunktionseinschränkung Nierenkrankheit mit moderater Nierenfunktionseinschränkung Nierenkrankheit mit moderater Nierenfunktionseinschränkung Chronisches Nierenversagen Normalbefund Milde Nierenfunktionseinschränkung keine Nierenkrankheit Im Stadium 1 und 2 ist zum Nachweis einer Nierenerkrankung immer der Nachweis von Eiweiß im Urin oder ein krankhafter Befund in einem bildgebenden Verfahren nötig Menschen mit einer milden Nierenfunktionseinschränkung bei denen keine Proteinurie oder andere krankhafte Veränderung festgestellt wurde sind nicht nierenkrank In den Stadien 3-5 gründet sich die Diagnose ausschließlich auf eine GFR <60ml/min/1,73m 2

120

121 Progression abhängig von. Alter Geschlecht Grunderkrankung Hautfarbe Rauchen

122 Epidemiologie rechts: epidemiologische Daten aus den USA ( ) In Deutschland: Dialysepatienten, Nierentransplantierte (2005) Seit 1995 Anstieg um 53% bzw. 78% bei den >65jährigen Stadium Prävalenz (USA) 3,3% 3,0% 4,3% 0,2% 5 0,1%

123 Ursachen Hypertonie Diabetes mellitus Glomerulonephritis Pyelonephritis Wiederholte Infektionen durch Harnstau bei Nierensteinen Analgetikaeinnahme Systemerkrankungen Zystenniere (angeboren) Schrumpfniere durch bindegewebigen Ersatz bei Verlust von mehr als 80% der Nephrone ist die Funktion nicht mehr gewährleistet

124 Schrumpfniere links: normale Niere, rechts: Schrumpfniere

125 Symptome zunächst symptomlos (Stadium 1-4) Einschränkung der körperlichen und geistigen Leistungsfähigkeit Bluthochdruck Appetitlosigkeit, Erbrechen, Übelkeit Wassereinlagerungen (Ödeme) Atemnot evtl. Krampfanfälle Blässe (Anämie) Evtl. Gicht Juckreiz

126 Folgen koronare Herzkrankheit, arterieller Verschluss, Schlaganfall, Hypertonie Osteomalazie, Arthtritis Pruritis Polyneuropathie renale Anämie

127 Gründe für Symptomatik und Folgen I Störung des Elektrolythaushalts: Hemmung der Na/K ATPase: Kaliumkonzentration intrazellulär nimmt ab Natriumkonzentration intrazellulär steigt Kalzium intrazellulär steigt, daher Depolarisation verminderte Resorption anderer Stoffe (Phosphat, Harnstoff, Harnsäure, HCO 3-, Kalzium, Glucose und Aminosäuren) Folgen Gestörte neuromuskuläre Erregbarkeit Zellschwellung Vasokonstriktion, Hormonausschüttung und wirkung

128 Gründe für Symptomatik und Folgen II Störungen des Wasserhaushaltes: Intrazelluläre Anreicherung von NaCl und Wasser Verschiebung des überschüssigen Volumens ins Interstitium Folgen: Hirnödem durch intrazelluläre Hypervolämie periphere Ödeme und Lungenödem durch extrazelluläre Hypervolämie arterielle Hypertonie

129 Gründe für Symptomatik und Folgen III Störungen des Hormonhaushaltes: verminderte Erytropoetinsynthese verminderte Bildung von Calcitriol Störung des Renin-Angiotensin-Mechanismus Folgen: verminderte Erythrozytenanzahl = renale Anämie verminderte Calcium und Phosphataufnahme = Osteomalazie Steigerung der Gefäßkontraktion = Hypertonie

130 Gründe für Symptomatik und Folgen IV Ansammlung von Urämietoxinen und harnpflichtigen Substanzen: Stoffwechselendprodukte, die sich beim Verlust der Nierenfunktion im Körper anreichern z.b Methylguanidin, Harnsäure, Harnstoff, Homocysteinsäure, H +, Folgen: Ablagerungen im Gewebe = Juckreiz, Arthritis, Gicht Störung der normalen Organfunktion durch Toxizität = Neuropathie, Gastroenteropathie, Gerinnungsstörungen, Infektanfälligkeit, Hämolyse

131 Diagnostik Nachweis von Eiweiß im Urin (Urinteststreifen, biochemische Biuretreaktion, photometrische Faktoren) Bestimmung der GFR über Messung der Kreatinin Konzentration

132 Therapiemaßnahmen vorbeugend Kontrolluntersuchungen Risikofaktoren minimieren durch: Gewichtsreduktion, Reduktion des Alkohol-, Kochsalz- und Nikotinkonsums, Sport Behandlung von Grundkrankheiten wie Hypertonie und Diabetes mellitus

133 Progressionshemmende Therapiemaßnahmen Meidung von nierenbelastenden Medikamenten Blutdrucksenkung Senkung der Blutfette und Behandlung der Übersäuerung eiweißarme Kost

134 Nierenersatztherapie ab Stadium 4: Pläne für eine Nierenersatztherapie ab Stadium 5: Beginn der Nierenersatztherapie Hämodialyse Peritonealdialyse Nierentransplantation konservativ (medikamentöse Therapie)

135 Das war s von uns!! Fragen? Ergänzungen?

Peptide und Proteine

Peptide und Proteine NIERENPHYSIOLOGIE, HOMÖOSTASE DER EXTRAZELLULÄREN FLÜSSIGKEITSRÄUME (3) Dr. Attila Nagy 2017 Peptide und Proteine 1. Di- und Tripeptide können im proximalen Tubulus durch Peptid- H+-Symporter resorbiert

Mehr

NIERENPHYSIOLOGIE, HOMÖOSTASE DER EXTRAZELLULÄREN FLÜSSIGKEITSRÄUME

NIERENPHYSIOLOGIE, HOMÖOSTASE DER EXTRAZELLULÄREN FLÜSSIGKEITSRÄUME NIERENPHYSIOLOGIE, HOMÖOSTASE DER EXTRAZELLULÄREN FLÜSSIGKEITSRÄUME (2) Dr. Attila Nagy 2017 Das Tubulussystem (Lernziele: 54-57) Das Tubulussystem besteht aus mehreren, morphologisch und funktionell unterschiedlichen

Mehr

Zusammenfassung der letzten Doppelstunde

Zusammenfassung der letzten Doppelstunde Die Niere Teil II Zusammenfassung der letzten Doppelstunde Prinzip der Harnbildung Definition der Clearance Filtration, Sekretion und Reabsorption Blut? Urin S U C V U S P Osmoregulation Struktur und Funktion

Mehr

Die Nieren. Anatomie Physiologie Säure-/Basen-Haushalt Elektrolyte Wasserhaushalt. Copyright: T.Heinrich-RA-1997 1

Die Nieren. Anatomie Physiologie Säure-/Basen-Haushalt Elektrolyte Wasserhaushalt. Copyright: T.Heinrich-RA-1997 1 Die Nieren Anatomie Physiologie Säure-/Basen-Haushalt Elektrolyte Wasserhaushalt Copyright: T.Heinrich-RA-1997 1 Die Anatomie des Urogenital- Systems Copyright: T.Heinrich-RA-1997 2 Das harnproduzierende

Mehr

Aufbau Nephron. Aufbau Nierenkörperchen. Aufbau juxtaglomerulärer Apparat. Renale Gefäßversorgung. Reinigung der Blut-Harn-Schranke

Aufbau Nephron. Aufbau Nierenkörperchen. Aufbau juxtaglomerulärer Apparat. Renale Gefäßversorgung. Reinigung der Blut-Harn-Schranke Aufbau Nephron Aufbau nkörperchen Renale Gefäßversorgung Aufbau juxtaglomerulärer Apparat Aufbau der Blut-Harn-Schranke Reinigung der Blut-Harn-Schranke Siebkoeffizient Bestimmung des renalen Blutflusses

Mehr

Anatomie. tubulärer Tarnsport. Glomeruläre Filtration. Gliederung

Anatomie. tubulärer Tarnsport. Glomeruläre Filtration. Gliederung Physiologie der Niere Gliederung Anatomie tubulärer Tarnsport Glomeruläre Filtration Regulation 1 Anatomie der Niere und der Harnwege Anatomie der Niere und der Harnwege 2 Anatomie der Niere und der Harnwege

Mehr

Die Nieren sind die best durchbluteten Organe des Körpers. Das Nierenmark ist weniger durchblutet als die Rinde

Die Nieren sind die best durchbluteten Organe des Körpers. Das Nierenmark ist weniger durchblutet als die Rinde 1 Die Niere Die Niere ist ein Organ mit diversen für den Organismus wichtigen aufgaben. - wichtigstes Ausscheidungsorgan für schädliche Substanzen - Kontrolle des Volumens und der Zusammensetzung des Extrazelluläraumes

Mehr

NIERENPHYSIOLOGIE, HOMÖOSTASE DER EXTRAZELLULÄREN FLÜSSIGKEITSRÄUME (2) Dr. Attila Nagy 2018

NIERENPHYSIOLOGIE, HOMÖOSTASE DER EXTRAZELLULÄREN FLÜSSIGKEITSRÄUME (2) Dr. Attila Nagy 2018 NIERENPHYSIOLOGIE, HOMÖOSTASE DER EXTRAZELLULÄREN FLÜSSIGKEITSRÄUME (2) Dr. Attila Nagy 2018 1 Das Tubulussystem (Lernziele: 54-57) Das Tubulussystem besteht aus mehreren, morphologisch und funktionell

Mehr

Niere und Harnwege P15-P16

Niere und Harnwege P15-P16 Niere und Harnwege P15-P16 Objectives I Erkläre die wichtigsten Aufgaben der Niere Beschreibe die Bedeutung der Niere für die Regulation des Wasserhaushaltes Beschreibe die Rolle der Niere bei der Regulation

Mehr

Prinzip der tubulären Transportprozesse. Vergleich von physiologischen und pathologischen Bedingungen

Prinzip der tubulären Transportprozesse. Vergleich von physiologischen und pathologischen Bedingungen Prinzip der tubulären Transportprozesse Vergleich von physiologischen und pathologischen Bedingungen Gliederung Physiologisch: Resorption (am Beispiel von Cl) Sekretion (am Beispiel von und H ) Pathologisch:

Mehr

Osmoregulation und Volumenregulation. Lernziele: 78, 79. Dr. Attila Nagy

Osmoregulation und Volumenregulation. Lernziele: 78, 79. Dr. Attila Nagy Osmoregulation und Volumenregulation Lernziele: 78, 79 Dr. Attila Nagy 2018 Normalwerte: Urin-Osmolarität: 70-1200 mosmol/l spezifischesgewichtdes Urins: 1001-1030 g/l (Blutplasma: 1012 g/l) Diureseund

Mehr

NIERENPHYSIOLOGIE, HOMÖOSTASE DER EXTRAZELLULÄREN FLÜSSIGKEITSRÄUME (4)

NIERENPHYSIOLOGIE, HOMÖOSTASE DER EXTRAZELLULÄREN FLÜSSIGKEITSRÄUME (4) NIERENPHYSIOLOGIE, HOMÖOSTASE DER EXTRAZELLULÄREN FLÜSSIGKEITSRÄUME (4) Dr. Attila Nagy 2018 1 Wasserhaushalt Wasseraufnahme Trinken Essen Oxidatives Wasser 2100-3400 ml/tag 1000-2000 ml/tag 800-1000 ml/tag

Mehr

Niere Salz-/Wasserhaushalt 2009

Niere Salz-/Wasserhaushalt 2009 Aus: Gray's Anatomy: Descriptive and Surgical Theory United Kingdom 1858 Zentrale Aufgaben der Nieren Regulation des Wasserhaushaltes Regulation des Mineralhaushaltes (Osmolarität) Regulation des Säure-Basen-Haushaltes

Mehr

Was muß ein Arzt über die Niere wissen?

Was muß ein Arzt über die Niere wissen? Was muß ein Arzt über die Niere wissen? makroskopischer Aufbau und Lagebeziehungen (Chirurgie, innere Medizin) mikroskopischer Aufbau (Verständnis der Funktion) Entwicklung (Verständnis bestimmter Anomalien

Mehr

Zusammenhänge Blutdruckregulation

Zusammenhänge Blutdruckregulation Zusammenhänge Blutdruckregulation RR=HZV*R peripher Regulator RR=SV*HF*R peripher RR: Blutdruck HZV: Herzzeitvolumen SV: Schlagvolumen Ventrikelmyokard HF: Herzfrequenz Sinusknoten R peripher : Peripherer

Mehr

Wichtige vasomotorische Funktionen des Endothels. Glatte Muskulatur

Wichtige vasomotorische Funktionen des Endothels. Glatte Muskulatur Wichtige vasomotorische Funktionen des Endothels Endothel Glatte Muskulatur Wichtige vasomotorische Funktionen des Endothels Dilatation Dilatation Kon Dilatation striktion Kon striktion Zusammenhänge Blutdruckregulation

Mehr

Anatomie und Physiologie der Niere

Anatomie und Physiologie der Niere Anatomie und Physiologie der Niere Gliederung Teil 1 Aufgaben / Fakten Lage Makroskopische Anatomie Mikroskopische Anatomie Filtration Tubuläre Transportprozesse Teil 2 Hormonelle Regulation Blutdruck

Mehr

Einführung Aufgaben der Niere

Einführung Aufgaben der Niere Die Niere Einführung Aufgaben der Niere Die Nieren haben verschiedene Aufgaben : 1. Ausscheidung von Stoffwechselprodukten und stoffwechselfremden Substanzen 2. Regulation des Elektrolythaushaltes 3. Regulation

Mehr

Volumen-Regulation: Niere Alfred H. Gitter / 25. Juni 2002

Volumen-Regulation: Niere Alfred H. Gitter / 25. Juni 2002 Volumen-Regulation: Niere Alfred H. Gitter / 5. Juni 00 Die Nieren (Gewicht jeweils 160 g, Länge 11 cm) liegen hinter der Bauchhöhle (im Retroperitonealraum) links und rechts der Wirbelsäule. Die rechte

Mehr

BK07_Vorlesung Physiologie 29. Oktober 2012

BK07_Vorlesung Physiologie 29. Oktober 2012 BK07_Vorlesung Physiologie 29. Oktober 2012 1 Schema des Membrantransports Silverthorn: Physiologie 2 Membranproteine Silverthorn: Physiologie Transportproteine Ionenkanäle Ionenpumpen Membranproteine,

Mehr

Elektrolythaushalt + Säure-Basen-Haushalt

Elektrolythaushalt + Säure-Basen-Haushalt Elektrolythaushalt + Säure-Basen-Haushalt Überblick Elektrolythaushalt Natrium Kalium Calcium Magnesium Phosphat Säure-Basen-Haushalt Der Elektrolythaushalt Normwerte: Natrium 135-145 mmol/l Kalium 3.5-5.5

Mehr

Geschichte. 1807/08 Herstellung von elementarem Natrium durch Humphry Davy

Geschichte. 1807/08 Herstellung von elementarem Natrium durch Humphry Davy NATRIUM Geschichte 1807/08 Herstellung von elementarem Natrium durch Humphry Davy 1930 erkannte St. John die Essentialität (Lebensnotwendigkeit) des Natriums für normales Wachstum Clark erkannte die Bedeutung

Mehr

Geschichte. 1807/08 Herstellung von elementarem Natrium durch Humphry Davy

Geschichte. 1807/08 Herstellung von elementarem Natrium durch Humphry Davy NATRIUM Geschichte 1807/08 Herstellung von elementarem Natrium durch Humphry Davy 1930 erkannte St. John die Essentialität (Lebensnotwendigkeit) des Natriums für normales Wachstum Clark erkannte die Bedeutung

Mehr

Ionenregulation, Osmoregulation und Exkretion. Homoiostase. Beständigkeit des inneren Milieus trotz Fluktuationen des externen Milieus

Ionenregulation, Osmoregulation und Exkretion. Homoiostase. Beständigkeit des inneren Milieus trotz Fluktuationen des externen Milieus Ionenregulation, Osmoregulation und Exkretion Homoiostase Beständigkeit des inneren Milieus trotz Fluktuationen des externen Milieus Ionenregulation 1 Wichtigste anorganische Ionen Na + wichtigstes extrazelluläres

Mehr

NIERENPHYSIOLOGIE, HOMÖOSTASE DER EXTRAZELLULÄREN FLÜSSIGKEITSRÄUME (1)

NIERENPHYSIOLOGIE, HOMÖOSTASE DER EXTRAZELLULÄREN FLÜSSIGKEITSRÄUME (1) NIERENPHYSIOLOGIE, HOMÖOSTASE DER EXTRAZELLULÄREN FLÜSSIGKEITSRÄUME (1) Dr. Attila Nagy 2018 1 Die Nieren sind die wichtigsten Ausscheidungsorgane des Körpers. Funktionen 1.Eliminierung: Sie eliminiert

Mehr

Geschichte. Entdeckung 1808 durch Humphry Davy (zusammen mit Natrium) 1926 Entdeckung der Essenzialität für normales Wachstum

Geschichte. Entdeckung 1808 durch Humphry Davy (zusammen mit Natrium) 1926 Entdeckung der Essenzialität für normales Wachstum Kalium Geschichte Entdeckung 1808 durch Humphry Davy (zusammen mit Natrium) 1926 Entdeckung der Essenzialität für normales Wachstum Chemie Ist ein Alkalimetal Erste Hauptgruppe Ordnungszahl 19 Massezahl

Mehr

Regulation des Kalium- Calcium- und Phosphathaushalts

Regulation des Kalium- Calcium- und Phosphathaushalts Regulation des Kalium- Calcium- und Phosphathaushalts Lernziele: 80, 81 Dr. Attila Nagy 2019 1 Normalwerte K + -Aufnahme/Ausscheidung: 50-100 mmol/tag Ca 2+ -Aufnahme/Absorption: 1000/200 mg/tag; auch

Mehr

Regulation des K + - Calcium- und Phosphathaushalts. Lernziele: 80, 81. Dr. Attila Nagy

Regulation des K + - Calcium- und Phosphathaushalts. Lernziele: 80, 81. Dr. Attila Nagy Regulation des K + - Calcium- und Phosphathaushalts Lernziele: 80, 81 Dr. Attila Nagy 2018 Normalwerte K + -Aufnahme/Ausscheidung: 50-100 mmol/tag Ca 2+ -Aufnahme/Absorption: 1000/200 mg/tag; auch 25/5

Mehr

Nierenversagen: Dialyse oder Transplantation?

Nierenversagen: Dialyse oder Transplantation? Nierenversagen: Dialyse oder Transplantation? Priv.-Doz. Dr. med. Anna Mitchell Med. Klinik I Marienhospital Herne Projekt neues Leben: Organtransplantation 2012 WAZ-Nachtforum Medizin 21.6.2012 1 Patienten

Mehr

Die zwei Ps Polyurie und Polydipsie

Die zwei Ps Polyurie und Polydipsie Die zwei Ps Polyurie und Polydipsie Dr. Christiane Stengel Dipl. ECVIM-CA (IM) FTÄ für Kleintiere Definition POLYDIPSIE vermehrte Wasseraufnahme POLYURIE erhöhte Harnproduktion = erhöhtes Harnvolumen Pollakisurie

Mehr

Einleitung zu Pathologie der Niere

Einleitung zu Pathologie der Niere Einleitung zu Pathologie der Niere Anteile der Niere: Pathologie Harntrakt Histologische Elemente der Niere: - Glomerulum (- a) Nephron (* - Tubulusapparat inkl. Sammelrohre - Gefäßsystem - Interstitium

Mehr

Skript Nierenvorlesung

Skript Nierenvorlesung Tubuläre Transportprozesse S. 2-14 Glucose Skript Nierenvorlesung Zweiter Teil Eine wichtige Funktion tubulärer Transportprozesse ist es, metabolisch wichtige Substanzen möglichst vollständig zurück zu

Mehr

Niereninsuffizienz und Dialyse

Niereninsuffizienz und Dialyse SVEN-DAVID MÜLLER CHRISTIANE WEISSENBERGER Ernährungsratgeber Niereninsuffizienz und Dialyse Genießen erlaubt 18 Unsere Nieren das müssen Sie wissen produkte (Urämietoxine) im Blut das Allgemeinbefinden

Mehr

N I E R E. Aufgaben der Niere. Anatomie und Leistungen der Niere. Autoren: Florian Raber, Dominik Vogt, Julia Dorschner, Prof. Dr. Dr.

N I E R E. Aufgaben der Niere. Anatomie und Leistungen der Niere. Autoren: Florian Raber, Dominik Vogt, Julia Dorschner, Prof. Dr. Dr. N I E R E Autoren: Florian Raber, Dominik Vogt, Julia Dorschner, Prof. Dr. Dr. Frank Zufall Aufgaben der Niere Die Elimination harnpflichtiger Substanzen wie z.b. Harnstoff, Harnsäure, Kreatinin und anderer

Mehr

HYPONATRIÄMIE. Michael Dickenmann Klinik für Transplantationsimmunologie und Nephrologie

HYPONATRIÄMIE. Michael Dickenmann Klinik für Transplantationsimmunologie und Nephrologie HYPONATRIÄMIE Michael Dickenmann Klinik für Transplantationsimmunologie und Nephrologie Quiz 700 650 600 550 500 450 400 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016 2017 Auflösung Quiz 700 Anzahl Publikationen/Jahr

Mehr

Grundlagen der Ernährungslehre

Grundlagen der Ernährungslehre Grundlagen der Ernährungslehre Wasser Elektrolyt Säuren-Basen Haushalt des Organismus Wasserhaushalt des Organismus Funktionen des Wassers im tierischen Organismus Bestandteil vieler zellulärer und subzellulärer

Mehr

Aus der Universitätsklinik und Poliklinik für Innere Medizin II an der Martin-Luther-Universität Halle Wittenberg (Direktor: Prof. Dr. med. B.

Aus der Universitätsklinik und Poliklinik für Innere Medizin II an der Martin-Luther-Universität Halle Wittenberg (Direktor: Prof. Dr. med. B. Aus der Universitätsklinik und Poliklinik für Innere Medizin II an der Martin-Luther-Universität Halle Wittenberg (Direktor: Prof. Dr. med. B. Osten) Klinischer Vergleich verschiedener Diuretika bei niereninsuffizienten

Mehr

Anatomie der Nieren bohnenförmig hell bis dunkelbraun lehmfarben glatte Oberfläche: gefurchte Oberfläche:

Anatomie der Nieren bohnenförmig hell bis dunkelbraun lehmfarben glatte Oberfläche: gefurchte Oberfläche: Anatomie der Nieren Die Nieren liegen links und rechts symmetrisch über der Länge von ca. 3 Lendenwirbelkörper unter der Lendenwirbelsäule im Bauchraum. Sie sind bohnenförmig und je nach Blutgehalt hell

Mehr

bei Katzen und Hunden Chronische Nieren insuffizienz

bei Katzen und Hunden Chronische Nieren insuffizienz bei Katzen und Hunden Chronische Nieren insuffizienz Aufgabe der Niere Ausscheidung von Stoffwechselprodukten und Giftstoffen Produktion von Hormonen wie Erythropoetin und Renin Regulation des Säure-Basen-Haushaltes

Mehr

9 Wasser- und Elektrolythaushalt, Nierenfunktion

9 Wasser- und Elektrolythaushalt, Nierenfunktion 161 Wasser- und Elektrolythaushalt, Nierenfunktion Mind Map Wasser- und Salzhaushalt: Der Wasserhaushalt wird in engen Grenzen über das zirkulierende Blutvolumen und dessen Osmolarität reguliert. Die Niere

Mehr

WISSENSWERTES ÜBER DIE DIABETISCHE NEPHROPATHIE

WISSENSWERTES ÜBER DIE DIABETISCHE NEPHROPATHIE WISSENSWERTES ÜBER DIE DIABETISCHE NEPHROPATHIE - pathophysiologische Hintergründe und praxisrelevante Richtlinien - Dr. Ann Michelsen, Dr. Roland E. Winkler Dialysepraxis Rostock Nord Niereninsuffizienz???

Mehr

Tätigkeit der Niere bei Wasserbelastung und bei Belastung mit isotonischen Lösungen sowie Vitamin C Ausscheidung über den Harn

Tätigkeit der Niere bei Wasserbelastung und bei Belastung mit isotonischen Lösungen sowie Vitamin C Ausscheidung über den Harn Tätigkeit der Niere bei Wasserbelastung und bei Belastung mit isotonischen Lösungen sowie Vitamin C Ausscheidung über den Harn Lioudmila Brovkina, Karina Erbe, Korinna Schulz, Ariane Kleiner, Gunnar Drewes,

Mehr

Der Harnstoff ist das Endprodukt des Proteinstoffwechsels.

Der Harnstoff ist das Endprodukt des Proteinstoffwechsels. Der Harnstoff ist das Endprodukt des Proteinstoffwechsels. Proteinabbau: Protein AS + Stickstoff Stickstoff zu Ammoniak (NH 3, Zellgift) Ammoniak wird an CO 2 gebunden Harnstoff entsteht (H 2 N- CO-NH

Mehr

Fragenkatalog zur Vorbereitung auf das Praktikum Niere

Fragenkatalog zur Vorbereitung auf das Praktikum Niere E-Mail: Homepage: info@schroeder-doms.de schroeder-doms.de Fragenkatalog zur Vorbereitung auf das Praktikum Niere München den 29. April 2009 1.1 Wie ist die Niere makroskopisch bzw. mikroskopisch aufgebaut?

Mehr

Matthias Birnstiel. Harnapparat. Modul. Medizinisch wissenschaftlicher Lehrgang CHRISANA. Wissenschaftliche Lehrmittel, Medien, Aus- und Weiterbildung

Matthias Birnstiel. Harnapparat. Modul. Medizinisch wissenschaftlicher Lehrgang CHRISANA. Wissenschaftliche Lehrmittel, Medien, Aus- und Weiterbildung Matthias Birnstiel Modul Harnapparat Medizinisch wissenschaftlicher Lehrgang CHRISANA Wissenschaftliche Lehrmittel, Medien, Aus- und Weiterbildung Inhaltsverzeichnis des Moduls Harnapparat Aufgaben des

Mehr

Elektrolythaushalt + Säure-Basen-Haushalt

Elektrolythaushalt + Säure-Basen-Haushalt Elektrolythaushalt + Säure-Basen-Haushalt Überblick Elektrolythaushalt Natrium Kalium Calcium Magnesium Phosphat Säure-Basen-Haushalt Der Elektrolythaushalt Normwerte im Blut: Natrium 135-145 mmol/l Kalium

Mehr

Niereninsuffizienz und Dialyse

Niereninsuffizienz und Dialyse SVEN-DAVID MÜLLER CHRISTIANE WEISSENBERGER Ernährungsratgeber Niereninsuffizienz und Dialyse Genießen erlaubt 14 Unsere Nieren das müssen Sie wissen Sie sind an der Bildung von aktivem Vitamin D 3 beteiligt

Mehr

Zellbiologie! Privatdozent Dr. T. Kähne! Institut für Experimentelle Innere Medizin! Medizinische Fakultät

Zellbiologie! Privatdozent Dr. T. Kähne! Institut für Experimentelle Innere Medizin! Medizinische Fakultät Zellbiologie! Privatdozent Dr. T. Kähne! Institut für Experimentelle Innere Medizin! Medizinische Fakultät Grundlagen Lipid-Doppelschicht als Barriere für polare Moleküle! Abgrenzung für biochemische

Mehr

Pathophysiologie des akuten Nierenversagens (ANV)

Pathophysiologie des akuten Nierenversagens (ANV) Pathophysiologie des akuten Nierenversagens (ANV) Struktur der Niere: 2 x 1 Mio Nephrone 2 serielle Kapillarsysteme Funkt. Determinanten: 20% des HMV 180 l Primärharn/d 1,5 l Endharn Exkretion: 900 mosm

Mehr

Harnkanälchen. Proximaler Tubulus

Harnkanälchen. Proximaler Tubulus Harnkanälchen Der Harnkanälchenapparat des Nephrons ist etwa 3-4 cm lang und gliedert sich in den proximalen, intermediäre und distalen Tubulus. Alle Tubuli bestehen aus einem einschichtigen Epithel, das

Mehr

Diuretikatherapie. Hubert Gantenbein

Diuretikatherapie. Hubert Gantenbein Hubert Gantenbein Kein Update! Nichts Neues! Medizin ohne Diuretika nicht vorstellbar Jeder setzt Diuretika ein Diuretika haben viele Nebenwirkungen, manchmal sind sie auch tödlich Betagte Patienten im

Mehr

Säure-Basen- Haushalt

Säure-Basen- Haushalt Säure-Basen- Haushalt Folie Nr. 1 Grundlagen Normwerte Puffersysteme Störungen Grundlagen BGA Grundlagen: Ziel ist das Gleichgewicht zwischen sauren und alkalischen Substanzen Einheit des Säure-Basen-Gleichgewichts

Mehr

Chronische Niereninsuffizienz bei Katzen NIEREN. THERAPIE Tag für Tag

Chronische Niereninsuffizienz bei Katzen NIEREN. THERAPIE Tag für Tag Chronische Niereninsuffizienz bei Katzen NIEREN THERAPIE Tag für Tag NierenTHerapie Tag für Tag Wenn Ihre Katze an Niereninsuffizienz leidet Die chronische Niereninsuffizienz ( CNI ) ist eine häufig auftretende

Mehr

Homöostase der Mineralstoffe

Homöostase der Mineralstoffe Mineralstoffversorgung auf dem Milchviehbetrieb Vetsuisse-Fakultät Zürich 24. November 2015 Homöostase der Mineralstoffe Maren Feldmann Klinik für Rinder Tierärztliche Hochschule Hannover Rindergesundheitsdienst

Mehr

Dr. Eberhard Meyer Nephrocare Hamburg Altona Strukturierte Aufbaumodule Onkologie für MFA Nephrologie. Nephrologie Niereninsuffizienz

Dr. Eberhard Meyer Nephrocare Hamburg Altona Strukturierte Aufbaumodule Onkologie für MFA Nephrologie. Nephrologie Niereninsuffizienz Nephrologie Niereninsuffizienz Nierenfunktionen und ihre Störungen Akut oder chronisch? Notfälle Onkologische Spezialitäten Funktion Störung Symptom Wasserausscheidung Überwässerung Ödeme, Einflussstauung,

Mehr

Abklärung Niereninsuffizienz

Abklärung Niereninsuffizienz 1. Frage Abklärung Niereninsuffizienz Niereninsuffizienz ja oder nein? Soll man die Kreatinin Clearance messen oder berechnen?? Definition Niereninsuffizienz GFR / Kreatinin Clearance < 60 ml/min/ 1,73m

Mehr

Spezielle Pathologie des Harntraktes. 1. Teil

Spezielle Pathologie des Harntraktes. 1. Teil Spezielle Pathologie des Harntraktes 1. Teil Histologie und Physiologie der Niere Lage der Niere in der Bauchhöhle: Niere Lage der Niere: retroperitoneal d.h. die Niere ist einseitig von Serosa überzogen

Mehr

Diabetes und Niere WS 2016/2017

Diabetes und Niere WS 2016/2017 Diabetes und Niere WS 2016/2017 http://www.homburg.de/media/gallery/282 61.jpg,w600 Priv - Doz Dr Sarah Seiler-Mußler Sarah Seiler Fallbeispiel Herr R., A. 66 Jahre alte Funktionelle Einzelniere links

Mehr

Die Blutgasanalyse Was ist außerklinisch tolerabel? KAI 2014 Dr. med. Günter Schrot

Die Blutgasanalyse Was ist außerklinisch tolerabel? KAI 2014 Dr. med. Günter Schrot Die Blutgasanalyse Was ist außerklinisch tolerabel? KAI 2014 Dr. med. Günter Schrot Normale Blutgasanalyse ph 7,36-7,44 po2 >80 mmhg pco2 35-45 mmhg HCO3-22 -26 mmol/l berechnet Das Säure-Basen-System

Mehr

Mohammed Jaber KOHLENHYDRATE

Mohammed Jaber KOHLENHYDRATE Mohammed Jaber KOHLENHYDRATE Wichtige Disaccharide: Maltose alpha-glc(1-4)glc entsteht als Zwischenprodukt beim Stärkeund Glykogenabbau Saccharose a-glc(1-6)ß-fru kann bei parenteraler Zufuhr nicht gespalten

Mehr

Normalwerte: 1-3% < 1%: Verminderung des effektiv zirkulierenden Volumen (prärenales ANV) >3%: renaler Natriumverlust (z.b. akuter Tubulusschaden)

Normalwerte: 1-3% < 1%: Verminderung des effektiv zirkulierenden Volumen (prärenales ANV) >3%: renaler Natriumverlust (z.b. akuter Tubulusschaden) Erklärungen Formel 1: Fraktionelle Natriumexkretion (%) Fe (Natrium) = (Natrium (Harn) *Kreatinin (Serum) )/((Natrium (Blut) *Kreatinin (Serum) )*100 Normalwerte: 1-3% < 1%: Verminderung des effektiv zirkulierenden

Mehr

Willkommen zum. Weltnierentag 2012. Stadtspital Waid Zürich! Nephrologie

Willkommen zum. Weltnierentag 2012. Stadtspital Waid Zürich! Nephrologie Willkommen zum Weltnierentag 2012 am Stadtspital Waid Zürich! Vortrag Video Erfahrungsbericht eines Patienten Fragen und Diskussion Apéro Nierentest 3 Steckbriefe von Nierenkranken Wie manifestiert

Mehr

Exkretion (Ausscheidung)

Exkretion (Ausscheidung) Exkretion (Ausscheidung) * Ausscheidung von Abfallprodukten des Stoffwechsels (Abbau von Proteinen) * Ausscheidung giftiger Substanzen * Reabsorption lebenswichtiger Stoffe (Wasser, Salze, Glucose) Exkretion

Mehr

9 Wasser- und Elektrolythaushalt, Nierenfunktion

9 Wasser- und Elektrolythaushalt, Nierenfunktion 161 Wasser- und Elektrolythaushalt, Nierenfunktion Mind Map Wasser- und Salzhaushalt: Der Wasserhaushalt wird in engen Grenzen über das zirkulierende Blutvolumen und dessen Osmolarität reguliert. Die Niere

Mehr

Vorlesung Histologie. Die Studierenden sollen. die Niere in Mark und Rinde sowie in funktionelle Zonen gliedern können.

Vorlesung Histologie. Die Studierenden sollen. die Niere in Mark und Rinde sowie in funktionelle Zonen gliedern können. Kurstag 18 Niere und ableitende Harnwege Themen Niere Ureter Harnblase Lernziele Prüfungsrelevante Lerninhalte Niere/ableitende Harnwege Rinde, Mark, Zonengliederung, Nephron, Glomerulum, Zelltypen, Filtrationsbarrieren

Mehr

Biochemie der Niere. Fuchs VL 2 WS 07/08. Oligopeptidresorption. Ausscheidung organischer Kationen. Sekretion organischer Anionen und Kationen (BB)

Biochemie der Niere. Fuchs VL 2 WS 07/08. Oligopeptidresorption. Ausscheidung organischer Kationen. Sekretion organischer Anionen und Kationen (BB) Biochemie der Niere Glomeruli Biochemie der glomerulären Basalmembran Pathobiochemie: glomeruläre Proteinurie Struktur und Funktion des proximalen Tubulus: Rezeptor-vermittelte Aufnahme von Proteinen und

Mehr

Nierenerkrankungen. Anatomie und Histologie Symptome von und Befunde bei Nierenerkrankungen Nierenerkrankungen

Nierenerkrankungen. Anatomie und Histologie Symptome von und Befunde bei Nierenerkrankungen Nierenerkrankungen Nierenerkrankungen Nierenerkrankungen Anatomie und Histologie Symptome von und Befunde bei Nierenerkrankungen Nierenerkrankungen Glomerulonephritis Tubuläre Erkrankungen und Erkrankungen der ableitenden

Mehr

Das Säure-Basen- Gleichgewicht. Warum wichtig? Optimierung des/der: Metabolismus Eiweißtransport über Membranen hinweg Signalübertragung

Das Säure-Basen- Gleichgewicht. Warum wichtig? Optimierung des/der: Metabolismus Eiweißtransport über Membranen hinweg Signalübertragung Das Säure-Basen- Gleichgewicht Warum wichtig? Optimierung des/der: Metabolismus Eiweißtransport über Membranen hinweg Signalübertragung BGA Blutgasanalyse Normalkost körpereigener Stoffwechsel Überschuss

Mehr

Wenn der Druck zunimmt - Bluthochdruck und Übergewicht

Wenn der Druck zunimmt - Bluthochdruck und Übergewicht Wenn der Druck zunimmt - Bluthochdruck und Übergewicht Dr. med. Arnd J. Busmann Dobbenweg 12, 28203 Bremen praxis-dobbenweg.de Themen des Vortrags Ursachen und Folgen von Übergewicht und Bluthochdruck

Mehr

Zellulärer Abbau von Proteinen in Aminosäuren:! Proteine werden in Zellen durch Proteasom-Komplexe in! einzelne Aminosäuren abgebaut.!

Zellulärer Abbau von Proteinen in Aminosäuren:! Proteine werden in Zellen durch Proteasom-Komplexe in! einzelne Aminosäuren abgebaut.! Zellulärer Abbau von Proteinen in Aminosäuren: Proteine werden in Zellen durch Proteasom-Komplexe in einzelne Aminosäuren abgebaut. Abbau von Aminosäuren: Uebersicht über den Aminosäureabbau Als erster

Mehr

Rationale Basisdiagnostik bei Elektrolytstörungen

Rationale Basisdiagnostik bei Elektrolytstörungen Rationale Basisdiagnostik bei Elektrolytstörungen Siegfried Waldegger Kindernephrologie Innsbruck Department für Kinder und Jugendheilkunde Elektrolytstörungen in Zusammenhang mit angeborenen Erkrankungen

Mehr

W as ist eine chronische Niereninsuffizienz - CNI?

W as ist eine chronische Niereninsuffizienz - CNI? CHRONISCHE NIERENINSUFFIZIENZ INFORMATION FÜR TIERBESITZER W as ist eine chronische Niereninsuffizienz - CNI? Die chronische Niereninsuffizienz ist gekennzeichnet durch eine irreversible Schädigung beider

Mehr

Harnapparat. Niere - Ren Nephros. Funktionen. Aufbau. Harnbereitendes Organ: Niere Ren, Nephros

Harnapparat. Niere - Ren Nephros. Funktionen. Aufbau. Harnbereitendes Organ: Niere Ren, Nephros Harnbereitendes Organ: Niere Ren, Nephros Ableitende Harnwege: Nierenbecken Pelvis renalis Harnleiter Ureter Harnblase Vesica urinaria Harnröhre Urethra Niere - Ren Nephros Funktionen Aufbau Ultrafiltration

Mehr

Nierenerkrankungen erkennen

Nierenerkrankungen erkennen Dr. med. vet. Rosa Barsnick MS, DipACVIM, DipECEIM Fachtierärztin für Pferde Nierenerkrankungen erkennen www.pferdeklinik-aschheim.de Mein Pferd pinkelt so viel Polyurie - erhöhte Urinmenge (> 5-15 l/tag)

Mehr

ACE-Hemmer. AT1-Rezeptorblocker. www.herzschwaeche-info.de

ACE-Hemmer. AT1-Rezeptorblocker. www.herzschwaeche-info.de ACE-Hemmer Generelles: Sind bei Patienten mit einer Auswurfschwäche des Herzens (sogenannte systolische Herzinsuffizienz) prinzipiell in allen Phasen der Erkrankung sinnvoll Substanznamen: z. B. Captopril,

Mehr

29/10/2014 Peter Reismann

29/10/2014 Peter Reismann 29/10/2014 Peter Reismann Definition: vermehrte Vorkommen von Erythrozyten in Urin 2-5 Blutkörperchen pro Gesichtsfeld (400fache Vergrösserung), andere: max. 5 Erythrozyten/Mikroliter Markohämaturie vs.

Mehr

Renin-Angiotensin-Aldosteron-System

Renin-Angiotensin-Aldosteron-System 15.1.1.1 Renin-Angiotensin-Aldosteron-System Das Renin-Angiotensin-Aldosteron-System ist ein komplexes System, das die Niere in Gang setzt, wenn ihr der Arbeitsdruck nicht ausreicht. Um das Zusammenspiel

Mehr

Mittwoch. Der spannende Fall oder die Frage: Was hätten Sie gemacht?

Mittwoch. Der spannende Fall oder die Frage: Was hätten Sie gemacht? Der spannende Fall oder die Frage: Kreatinin Entstehung: Abbau-Produkt der Muskulatur (entsteht durch die Metabolisierung von muskulärem Creatin (Creatinphosphat dient dem Muskel als Energiespeicher),

Mehr

Nierenfunktionsstörung

Nierenfunktionsstörung Nierenfunktionsstörung Diese Broschüre hilft Ihnen, eine Nierenerkrankung zu verstehen. Weiterhin finden Sie Tipps und Anregungen, mit denen Sie einer Verschlechterung der Nierenerkrankung entgegenwirken

Mehr

erst ganzheitliche Heilpraktikerschule Braunschweig Seite 1 von 6

erst ganzheitliche Heilpraktikerschule Braunschweig Seite 1 von 6 1 Kaliummangel (Hypokallämie) durch Diuretika zeigt: A) Durchfall B) erhöhten Muskeltonus C) Herzrhythmusstörungen D) Hyperreflexie 2 Wann spricht man von einer Bakteriurie im Spontanurin einer Frau? A)

Mehr

Membranen. U. Albrecht

Membranen. U. Albrecht Membranen Struktur einer Plasmamembran Moleküle gegeneinander beweglich -> flüssiger Charakter Fluidität abhängig von 1) Lipidzusammensetzung (gesättigt/ungesättigt) 2) Umgebungstemperatur Biologische

Mehr

Pathophysiologie-Seminar Wintersemester 2002/2003 Institut für klinische Physiologie der FU-Berlin

Pathophysiologie-Seminar Wintersemester 2002/2003 Institut für klinische Physiologie der FU-Berlin Pathophysiologie-Seminar Wintersemester 2002/2003 Institut für klinische Physiologie der FU-Berlin Herzinsuffizienz - Neue Diagnostik- und Therapieansätze Referent: Torsten Semmler Betreuer: Prof. Dr.

Mehr

Definition. Pathophysiologie des Salz- und Wasserhaushaltes. Verteilung des Körperwassers. Nephrologie

Definition. Pathophysiologie des Salz- und Wasserhaushaltes. Verteilung des Körperwassers. Nephrologie Definition Wasser = Lösungsmittel Pathophysiologie des Salz- und Wasserhaushaltes Nephrologie oder Freies Wasser = Lösungsmittel ohne Elemente (ohne gelöste Teilchen) + Salz = Element (z.b. Natrium) PD

Mehr

Das Kreatinin steigt Was tun?

Das Kreatinin steigt Was tun? 10.12.2009 Noch geht die Niere: Was essen? 1 Das Kreatinin steigt Was tun? 20. November 2009 in Wien Irmgard Landthaler Diätassistentin Praxis für Ernährungsberatung Neuhauser Strasse 15 80331 München

Mehr

Was verstehen wir unter Dehydrierung

Was verstehen wir unter Dehydrierung Was verstehen wir unter Dehydrierung Friedrich C. Luft Berlin-Buch und Dr. med. Martin Kann Dehydrierung Duden: Gr. Entzug von Wasser Websters: To remove bound water or hydrogen and oxygen from a system

Mehr

Ergebnisse aus EuCliD 2. Quartal Progression der Nephropathie in CKD-ND Patienten. 1 Arbeitskreis Dialysequalität: www. akdq.

Ergebnisse aus EuCliD 2. Quartal Progression der Nephropathie in CKD-ND Patienten. 1 Arbeitskreis Dialysequalität: www. akdq. Ergebnisse aus EuCliD 2. Quartal 2018 1 Progression der Nephropathie In dieser Ausgabe widmen wir uns der Progression der Nephropathie und typischer Komorbiditäten. Hierzu wurden die Daten aller prädialytischen

Mehr

C Calcium-Antagonisten 60 ff Nebenwirkungen 61 Captopril 46, 50 Prevention Project 51 Carvedilol 59 Claudicatio intermittens 48

C Calcium-Antagonisten 60 ff Nebenwirkungen 61 Captopril 46, 50 Prevention Project 51 Carvedilol 59 Claudicatio intermittens 48 Sachverzeichnis Sachverzeichnis 87 A Abdomen-Sonographie 38 ACE-Hemmer s. Angiotensin- Converting-Enzym-Hemmer Adipositas 5 Adressen 81 Aktivität, körperliche 44 Albuminurie Definition 37 Rückgang unter

Mehr

Nierenerkrankung - Welchen Einfluss hat der Bluthochdruck?

Nierenerkrankung - Welchen Einfluss hat der Bluthochdruck? Nierenerkrankung - Welchen Einfluss hat der Bluthochdruck? Dr. med. Arnd J. Busmann Dobbenweg 12, 28203 Bremen praxis-dobbenweg.de Chronische Niereninsuffizienz = Nierenschwäche Ursachen: Diabetes mellitus,

Mehr

Das Säure-Basen- Gleichgewicht. Warum wichtig? Optimierung des/der: Metabolismus Eiweißtransport über Membranen hinweg Signalübertragung

Das Säure-Basen- Gleichgewicht. Warum wichtig? Optimierung des/der: Metabolismus Eiweißtransport über Membranen hinweg Signalübertragung Das Säure-Basen- Gleichgewicht Warum wichtig? Optimierung des/der: Metabolismus Eiweißtransport über Membranen hinweg Signalübertragung BGA Blutgasanalyse Normalkost körpereigener Stoffwechsel Überschuss

Mehr

Die Niere und ableitenden Harnwege. Die Niere und ableitende Harnwege. Edelgard Scheepers

Die Niere und ableitenden Harnwege. Die Niere und ableitende Harnwege. Edelgard Scheepers Edelgard Scheepers Anatomie, Physiologie und Pathologie Heilpraktiker-Skript zur Aus- und Weiterbildung und zur Prüfungsvorbereitung Die Niere und ableitenden Harnwege Die Niere und ableitende Harnwege

Mehr

Die Konservative Therapie der chronischen Niereninsuffizienz Dr./Univ. Damaskus Samih Al-Sarraf

Die Konservative Therapie der chronischen Niereninsuffizienz Dr./Univ. Damaskus Samih Al-Sarraf Die Konservative Therapie der chronischen Niereninsuffizienz Dr./Univ. Damaskus Samih Al-Sarraf 12.November 2009 Die konservative Therapie der chronischen Niereninsuffizienz Interessant Aber in 20 Minuten?

Mehr

Niereninsuffizienz und die Elimination von jodhaltigem Kontrastmittel per Dialyse

Niereninsuffizienz und die Elimination von jodhaltigem Kontrastmittel per Dialyse Niereninsuffizienz und die Elimination von jodhaltigem Kontrastmittel per Dialyse M. Liebetrau - Blankenhain Helios Klinik Blankenhain Akutes Nierenversagen und chronische Nierenerkrankung in Industrienationen

Mehr

Humanbiologie: Ausscheidung. 11. Ausscheidung. 11.1. Bau der Niere. Harnwege: Bau der Niere:

Humanbiologie: Ausscheidung. 11. Ausscheidung. 11.1. Bau der Niere. Harnwege: Bau der Niere: 11. Ausscheidung 11.1. Bau der Niere Harnwege: Bau der Niere: 11.2. Aufgaben der Niere Täglich werden durch unsere Nieren ca. 1 kl Blut gespült. Dabei haben die Nieren zwei wesentliche Aufgaben zu erfüllen:

Mehr

S erum -C reatinin unter T orasem id. A E Mittelwert+/- Stabw. am Beob.-anfang

S erum -C reatinin unter T orasem id. A E Mittelwert+/- Stabw. am Beob.-anfang 3. Ergebnisse Allgemein soll bereits an dieser Stalle darauf hingewiesen werden, dass neben den in den folgenden Abschnitten gezeigten Abbildungen weitere Tabellen und graphische Darstellungen zur Verbildlichung

Mehr

Metabolische Alkalose

Metabolische Alkalose Metabolische Alkalose PD Dr. Martin Bek, Medizinische Klinik und Poliklinik D, UKM, Münster 1) Diagnose einer metabolischen Alkalose A) Unterscheidung von Azidose/Alkalose Azidose (ph7.42)

Mehr

Niereninsuffizienz als kardiovaskulärer Risikofaktor

Niereninsuffizienz als kardiovaskulärer Risikofaktor Bayerischer Internistenkongress München, 07.-08.11.2009 Niereninsuffizienz als kardiovaskulärer Risikofaktor Ulf Schönermarck Schwerpunkt Nephrologie Medizinische Klinik I Klinikum der Universität München

Mehr

Skript Nierenvorlesung

Skript Nierenvorlesung Skript Nierenvorlesung Erster Teil Aufbau der Niere S. 8-11 Die Niere ist ein paarig angelegtes Organ im Retroperiteonalraum, das durch die A. und V. renalis versorgt wird (Abb. 9). Das Nierenparenchym

Mehr

Ernährungsmedizinisch relevante Nierenerkrankungen

Ernährungsmedizinisch relevante Nierenerkrankungen Dr. med. U. J. Hoffmann Dr. med. J. Witta Priv.-Doz. Dr. med. U. Hillebrand Dr. med. Dr. rer. nat. M. Dietrich Ernährungsmedizinisch relevante Nierenerkrankungen 6. RHEINENSER ERNÄHRUNGSMEDIZINISCHES SYMPOSIUM

Mehr

Welt-Osteoporose-Tag 2015

Welt-Osteoporose-Tag 2015 Kranke Nieren kranke Knochen Dr. med. Hans-Ulrich Mayr Internist und Nephrologe Dialyseabteilung Johannesbadklinik Bad Füssing, den 20. Oktober 2015 Kranke Nieren kranke Knochen? Elektronenmikroskopischer

Mehr