Metabolische Alkalose

Größe: px
Ab Seite anzeigen:

Download "Metabolische Alkalose"

Transkript

1 Metabolische Alkalose PD Dr. Martin Bek, Medizinische Klinik und Poliklinik D, UKM, Münster 1) Diagnose einer metabolischen Alkalose A) Unterscheidung von Azidose/Alkalose Azidose (ph<7.8) Alkalose (ph>7.42) B) Unterscheidung respiratorische vs. metabolische Störung ph pco 2 HCO weiter bei Resp. Azidose C) Resp.Alkalose C) Meta. Azidose D) Meta. Alkalose D) C) Determination der metabolischen Kompensation (bei respiratorischen Störungen) Respiratorische Azidose Respiratorische Alkalose (PaCO 2 10 mmhg) (PaCO 2 10 mmhg) Akut Chronisch Akut Chronisch HCO : 1 meq meq 2 meq 5 meq ph: berechnetes ph bei respiratorischer Azidose: ph (akut) 0.08 x PaCO 2 /10 ph (chronisch) 0.0 x PaCO 2 /10 Unterschiede zwischen gemessenen und berechneten Werten repräsentieren Grad der Chronizität (% akut, % chronisch Beispielrechnung Probenwerte: ph 7.25, pco 2 58 mmhg, HCO 24 mmol/l (akut) = ph 0.08 x (5840)/10 = 0.15 (chronisch) = ph 0.0 x (5840)/10 = 0.05 akute respiratorische Azidose 1

2 D) Determination der respiratorischen Kompensation (bei metabolischen Störungen) Metabolische Azidose Metabolische Alkalose (HCO 1 meq/l) (HCO 1 meq/l) PaCO mmhg PaCO mmhg berechnetes PaCO 2 bei primär metabolischen Störungen : (akut) (1.5 x HCO ) + 8 (± 2) (chronisch) (0.7 x HCO ) + 20 (± 1.5) Unterschiede zwischen gemessenen und berechneten Werten legen eine sekundäre Störung nahe: Gemessener PaCO 2 > berechneter PaCO 2 : respir. Azidose Gemessener PaCO 2 < berechneter PaCO 2 : respir. Alkalose Beispielrechnung Probenwerte: ph 7.5, pco 2 46 mmhg, HCO 7 mmol/l (akut) PaCO 2 = (1.5 x 7) + 8 (± 2) = 64 (chronisch) PaCO 2 = (0.7 x 7) + 20 (± 1.5) = 46 chronische metabolische Alkalose E) Determination von tertiären Störungen 1. Bestimmung der Plasma Anionenlücke (AL): [Na + (Cl + HCO )] [normal: = 10 ± 2] AL > 20 zugrundeliegende metabolische Azidose 2. Bestimmung des Deltadelta: [(AL 12) + HCO ] [normal: = 24 ± 1] Deltadelta > 0 metabolische Alkalose Deltadelta < 2 ALnegative metabolische Azidose 2

3 2) Pathophysiologie der metabolischen Alkalose A) Bicarbonatausscheidung unter normalen Bedingungen 85% 15% Der überwiegende Anteil des filtrierten HCO wird proximal rückresorbiert. Die Feinabstimmung der Säureausscheidung findet im kortikalen Sammelrohr statt. <1% B) Bicarbonatausscheidung bei erhöhtem HCO im Primärfiltrat 85% <15% Bei exogenem Anfall von Bicarbonat bleibt die proximale Reabsorption unbeeinflusst. Die Resorption im corticalen Sammelrohr dagegen wird gehemmt, und HCO in den abgegeben. Der wird alkalisch. >1% Die Niere beantwortet einen Anstieg der Serum [HCO ] normalerweise mit einem rapiden Anstieg der AlkaliExkretion. Eine metabolische Alkalose entsteht demnach nur dann, wenn zusätzliche Faktorendie renale Regulation der HCO Ausscheidung beeinträchtigen. C) Die drei Zelltypen cortikalen Sammelrohr Schaltzelle Typ B Hauptzelle Schaltzelle Typ A

4 i) Schaltzellen und Hauptzellen (intercalated cells) HCO HCO HCO Cl H 2 O CO 2 CO 2 H 2 O Na + Die Schaltzelle Typ A gibt über apikale Transporter Protonen in den ab. Für jedes sezernierte Proton wird basolateral ein HCO in das aufgenommen Cl HCO Die Schaltzelle Typ B zeigt eine umgekehrte Anordnung der Transporter und dient der HCO Sekretion in den. Na + Na + ENaC ROMK Na + 2 Die Hauptzelle (principal cell) repräsentiert 60% der Zellen im corticalen Sammelrohr und dient der Na + Rückresorption im Austausch gegen im Verhältnis :2. ii) Adaptation bei Alkalose Cl HCO Na + Die physiologische Adaption der Schaltzelle Typ B bei Alkalose erfolgt durch Aktivierung der apikalen HCO Sekretion im Austausch gegen Cl. 4

5 iii) Grundsatz: Eine metabolische Alkalose entsteht nur dann, wenn zusätzliche Faktoren die renale Regulation der HCO Ausscheidung beeinträchtigen. Welche Faktoren sind dies? Faktoren welche die metabolischen Alkalose aufrechterhalten sind: 1) Chloridmangel 2) Hyperaldosteronismus ) Hypokaliämie a) Chloridmangel Cl HCO Störung der Bicarbonatausscheidung bei ChloridMangel in der Schaltzelle Typ B. Na + b) Hyperaldosteronismus Aldosteron HCO Cl H 2 O CO 2 H 2 O HCO CO 2 HCO Na + In der Schaltzelle Typ A wird die Protonenpumpe direkt durch Aldosteron aktiviert und bewirkt so verstärkte HCO Retention. Na + Aldosteron ENaC ROMK Na + 2 In der Hauptzelle (principal cell) aktiviert Aldosteron den apikalen Na + Kanal sowie die basolaterale Na + / ase und führt damit zur Na + Retention und zum Verlust 5

6 c) Hypokaliämie Intrazelluläre Azidose HCO Cl H 2 O CO 2 H 2 O HCO CO 2 HCO Na + Hypokaliämie stimuliert durch die daraus resultierende intrazelluläre Azidose die apikale Protonenpumpe in der Schaltzelle Typ A. Zusätzlich werden bei Aufnahme aus dem im Gegenzug Protonen sezerniert. ) Klinische Symptomatik HCO bis 40 meq/l: HCO > 40 meq/l: HCO > 50 meq/l: wenig Symptome, es sei denn es besteht eine begleitende Hypokaliämie, dann Gefahr von Arrythmien Gefahr der Hypoxie durch respiratorische Hypoventilation, Schwäche, neurologische Symptome Krampfanfälle, Tetanie, Delir, Stupor 4) Ursachen metabolische Alkalose a) Chloridresponsive metabolische Alkalose Protonenverlust durch Magen (häufig) Erbrechen, Nasensonde DiuretikaGabe (häufig) Thiazide, Schleifendiuretika Erholung nach Hyperkapnie (selten) pco 2 erholt sich schneller als HCO fällt >HCO Überschuss Chloridverlust durch Diarrhoe kongenital (kongenitale ChloridDiarrhoe) Villöses Adenom Infektiös 6

7 b) Chloridresistente metabolische Alkalose MineralocortikoidExzess (selten) Primärer/sekundärer Hyperaldosteronismus Cushing, ACTHExzess, ReninExzess GRH, Adrenogenitales Syndrom FludrocortisonTherapie Apparent MineralokortikoidExzess (selten) Lakrize, Carbenoxolon, LiddleSyndrom hochdosierte Glukokortikoide BartterSyndrom, GitelmanSyndrom schwere KaliumDepletion c) metabolische Alkalose durch AlkaliGabe normale Nierenfunktion (nur zusammen mit KaliumMangel oder geringe NaClAufnahme) NaHCO, Citrat, Laktat, Acetat Aminosäuren (parenterale Ernährung) eingeschränkte Nierenfunktion MilchAlkaliSyndrom, AlkaliAufnahme AluminiumHydroxid + AustauschHarz Penicilline, weitere Medikamente 5) DD metabolische Alkalose Metabolische Alkalose Cl responsiv Cl <20 meq/l Cl unresponsiv Cl >20 meq/l Lancet 52:474, 1998, NEJM 8:107, 1998 JASN 8:1462, 1997 Diuretika GIVerluste Magensonde Erbrechen Posthyperkapnie Villöses Adenom Kalium <0 meq/die >0 meq/die Schwere Kaliumdepletion druck hoch niedrig/normal Maligne Hypertension Renovaskuläre HTN JGATumor Sekundärer Hyperald. hoch PlasmaRenin niedrig niedrig/normal Primärer Hyperaldosteronismus Cushing Bartter Syndrom Diuretika Abusus 7

8 6) Therapie 1. Hypovolämie : Volumenrepletion (NaCl) 2. Chloridsubstitution: KCl. Kaliumsubstitution: KCl 4. Bei schwerem Kaliummangel und/oder Therapie mit Schleifendiuretika: Magnesiummangel therapieren. 5. Erhöhung der proximalen Bicarbonatausscheidung durch Azetazolamid ( mg/tag). Cave Hypokaliämie 6. Bei schweren Fällen und Versagen der o.g. Therapien, parenterale HClGabe: als 150 meq/l Lösung HCO Überschuss bis zum gewünschten Ziel HCO HCO Exzess = 0.5 x KG (LBW) x (Plasma HCO ZielHCO ) Beispiel: 70 kg, HCO 7 meq/l, Ziel HCO 0 meq/l HCO Überschuss = 0.5 x 70 x (70) = 245 meq, i.e. 1.6 L 150 meq HCl max. 25 meq/h über ZVK infundieren 7. Bei persistierendem Erbrechen oder Magensonde: Protonenpumpeninhibitor 8. bei Nierenversagen: Dialyse 9. Bei Hyperaldosteronismus: Repletion, Spironolacton, ACEHemmer, Tumorentfernung 10. Liddle Syndrom: Amilorid 11. Bei Glucocorticoid suppressiblem Hyperaldosteronismus: niedrig dosiertes Dexamethason [1] Barry Brenner. The kidney. 5th edition, 1995 [2] Kuhlmann, Walb, Luft. Nephrologie, 4. Edition, 200 [] Johnson, Fehally. Clinical Nephrology, 1st edition 2000 [4] West J Med 1991, 155:146 [5] Semin Nephrol 1998, 18:8 8

Metabolische Azidose

Metabolische Azidose Metabolische Azidose PD Dr. Martin Bek, Medizinische Klinik und Poliklinik D, UKM, Münster 1) Säure/Basenproduktion Normaler arterieller ph: 7.38 7.42 Normaler intrazellulärer ph: 7.0 7.3 Der körpereigene

Mehr

Säure-Basen- Haushalt

Säure-Basen- Haushalt Säure-Basen- Haushalt Folie Nr. 1 Grundlagen Normwerte Puffersysteme Störungen Grundlagen BGA Grundlagen: Ziel ist das Gleichgewicht zwischen sauren und alkalischen Substanzen Einheit des Säure-Basen-Gleichgewichts

Mehr

Rationale Basisdiagnostik bei Elektrolytstörungen

Rationale Basisdiagnostik bei Elektrolytstörungen Rationale Basisdiagnostik bei Elektrolytstörungen Siegfried Waldegger Kindernephrologie Innsbruck Department für Kinder und Jugendheilkunde Elektrolytstörungen in Zusammenhang mit angeborenen Erkrankungen

Mehr

Die Blutgasanalyse Was ist außerklinisch tolerabel? KAI 2014 Dr. med. Günter Schrot

Die Blutgasanalyse Was ist außerklinisch tolerabel? KAI 2014 Dr. med. Günter Schrot Die Blutgasanalyse Was ist außerklinisch tolerabel? KAI 2014 Dr. med. Günter Schrot Normale Blutgasanalyse ph 7,36-7,44 po2 >80 mmhg pco2 35-45 mmhg HCO3-22 -26 mmol/l berechnet Das Säure-Basen-System

Mehr

Prinzip der tubulären Transportprozesse. Vergleich von physiologischen und pathologischen Bedingungen

Prinzip der tubulären Transportprozesse. Vergleich von physiologischen und pathologischen Bedingungen Prinzip der tubulären Transportprozesse Vergleich von physiologischen und pathologischen Bedingungen Gliederung Physiologisch: Resorption (am Beispiel von Cl) Sekretion (am Beispiel von und H ) Pathologisch:

Mehr

OA Dr. W. Stelzl Landeskrankenhaus Feldkirch Akademisches Lehrkrankenhaus

OA Dr. W. Stelzl Landeskrankenhaus Feldkirch Akademisches Lehrkrankenhaus OA Dr. W. Stelzl Landeskrankenhaus Feldkirch Akademisches Lehrkrankenhaus Salz- und Wasserhaushalt Theoretisches und Praktisches (W. Stelzl, Traunsee 2015) Inhalt: Vorgehensweise bei Säure-Basen-Störungen

Mehr

Das Säure-Basen- Gleichgewicht. Warum wichtig? Optimierung des/der: Metabolismus Eiweißtransport über Membranen hinweg Signalübertragung

Das Säure-Basen- Gleichgewicht. Warum wichtig? Optimierung des/der: Metabolismus Eiweißtransport über Membranen hinweg Signalübertragung Das Säure-Basen- Gleichgewicht Warum wichtig? Optimierung des/der: Metabolismus Eiweißtransport über Membranen hinweg Signalübertragung BGA Blutgasanalyse Normalkost körpereigener Stoffwechsel Überschuss

Mehr

Das Säure-Basen- Gleichgewicht. Warum wichtig? Optimierung des/der: Metabolismus Eiweißtransport über Membranen hinweg Signalübertragung

Das Säure-Basen- Gleichgewicht. Warum wichtig? Optimierung des/der: Metabolismus Eiweißtransport über Membranen hinweg Signalübertragung Das Säure-Basen- Gleichgewicht Warum wichtig? Optimierung des/der: Metabolismus Eiweißtransport über Membranen hinweg Signalübertragung BGA Blutgasanalyse Normalkost körpereigener Stoffwechsel Überschuss

Mehr

Therapieempfehlungen ohne Gewähr, Verantwortung liegt bei behandelnder Ärztin / Arzt! Hyperkaliämie

Therapieempfehlungen ohne Gewähr, Verantwortung liegt bei behandelnder Ärztin / Arzt! Hyperkaliämie Hyperkaliämie PD Dr. Martin Bek, Medizinische Klinik und Poliklinik D, UKM, Münster 1) Klinische Definition Normal K + 3.5 5.0 meq Hyperkaliämie K + > 5.5 meq/l Hypokaliämie K + < 3.5 meq/l 5% des Kaliums

Mehr

Elektrolythaushalt + Säure-Basen-Haushalt

Elektrolythaushalt + Säure-Basen-Haushalt Elektrolythaushalt + Säure-Basen-Haushalt Überblick Elektrolythaushalt Natrium Kalium Calcium Magnesium Phosphat Säure-Basen-Haushalt Der Elektrolythaushalt Normwerte: Natrium 135-145 mmol/l Kalium 3.5-5.5

Mehr

Zusammenfassung der letzten Doppelstunde

Zusammenfassung der letzten Doppelstunde Die Niere Teil II Zusammenfassung der letzten Doppelstunde Prinzip der Harnbildung Definition der Clearance Filtration, Sekretion und Reabsorption Blut? Urin S U C V U S P Osmoregulation Struktur und Funktion

Mehr

BGA geschafft! Und jetzt?

BGA geschafft! Und jetzt? BGA geschafft! Und jetzt? Peter Krisper Medizinische Universitätsklinik Abt. f. Nephrologie & Hämodialyse Lernziele Sicheres Erkennen einfacher Störungen des Säure Basenhaushaltes an Hand einer Blutgasanalyse

Mehr

Die Nieren. Anatomie Physiologie Säure-/Basen-Haushalt Elektrolyte Wasserhaushalt. Copyright: T.Heinrich-RA-1997 1

Die Nieren. Anatomie Physiologie Säure-/Basen-Haushalt Elektrolyte Wasserhaushalt. Copyright: T.Heinrich-RA-1997 1 Die Nieren Anatomie Physiologie Säure-/Basen-Haushalt Elektrolyte Wasserhaushalt Copyright: T.Heinrich-RA-1997 1 Die Anatomie des Urogenital- Systems Copyright: T.Heinrich-RA-1997 2 Das harnproduzierende

Mehr

Regulation des Kalium- Calcium- und Phosphathaushalts

Regulation des Kalium- Calcium- und Phosphathaushalts Regulation des Kalium- Calcium- und Phosphathaushalts Lernziele: 80, 81 Dr. Attila Nagy 2019 1 Normalwerte K + -Aufnahme/Ausscheidung: 50-100 mmol/tag Ca 2+ -Aufnahme/Absorption: 1000/200 mg/tag; auch

Mehr

Regulation des K + - Calcium- und Phosphathaushalts. Lernziele: 80, 81. Dr. Attila Nagy

Regulation des K + - Calcium- und Phosphathaushalts. Lernziele: 80, 81. Dr. Attila Nagy Regulation des K + - Calcium- und Phosphathaushalts Lernziele: 80, 81 Dr. Attila Nagy 2018 Normalwerte K + -Aufnahme/Ausscheidung: 50-100 mmol/tag Ca 2+ -Aufnahme/Absorption: 1000/200 mg/tag; auch 25/5

Mehr

Akute Dekompensation der Niere bei Herzinsuffizienz. Uwe Heemann Abteilung für Nephrologie Klinikum rechts der Isar Technische Universität München

Akute Dekompensation der Niere bei Herzinsuffizienz. Uwe Heemann Abteilung für Nephrologie Klinikum rechts der Isar Technische Universität München Akute Dekompensation der Niere bei Herzinsuffizienz Uwe Heemann Abteilung für Nephrologie Klinikum rechts der Isar Technische Universität München Das Cardiorenale Syndrom Einleitung Pathophysiologie Therapeutische

Mehr

Ein erhöhter PaCO 2 in Verbindung mit einem erniedrigten ph-wert ist das Kennzeichen einer akuten respiratorischen Azidose.

Ein erhöhter PaCO 2 in Verbindung mit einem erniedrigten ph-wert ist das Kennzeichen einer akuten respiratorischen Azidose. Respiratorische Azidose Akute respiratorische Azidose Ein erhöhter PaCO 2 in Verbindung mit einem erniedrigten phwert ist das Kennzeichen einer akuten respiratorischen Azidose. Chronische respiratorische

Mehr

Universitätsklinikum Carl Gustav Carus Dresden. Michael Halank

Universitätsklinikum Carl Gustav Carus Dresden. Michael Halank Universitätsklinikum Carl Gustav Carus Dresden Leben mit Diuretika Michael Halank Medizinische Klinik und Poliklinik I (Direktor Med. Klinik I: Prof. Dr. med. G. Ehninger) (Bereichsleiter Pneumologie:

Mehr

Stewart-Approach. Approach zur Beurteilung des SäureS Haushaltes. Der. Doch leicht zu verstehen, oder?

Stewart-Approach. Approach zur Beurteilung des SäureS Haushaltes. Der. Doch leicht zu verstehen, oder? Der Stewart-Approach Approach zur Beurteilung des SäureS ure-basen- Haushaltes Doch leicht zu verstehen, oder? Georg-Christian Funk Erste Interne Lungenabteilung Otto Wagner Spital - Wien Fragen: Was ist

Mehr

Was verstehen wir unter Dehydrierung

Was verstehen wir unter Dehydrierung Was verstehen wir unter Dehydrierung Friedrich C. Luft Berlin-Buch und Dr. med. Martin Kann Dehydrierung Duden: Gr. Entzug von Wasser Websters: To remove bound water or hydrogen and oxygen from a system

Mehr

Blutgasanalyse UNIVERSITÄT DES SAARLANDES. Probenahme, Parameter, usw. für MTAF-Schule. Jung R. 26. März 2015. Institut für Arbeitsmedizin der

Blutgasanalyse UNIVERSITÄT DES SAARLANDES. Probenahme, Parameter, usw. für MTAF-Schule. Jung R. 26. März 2015. Institut für Arbeitsmedizin der Probenahme, Parameter, usw. für MTAF-Schule Jung R. Institut für Arbeitsmedizin der UNIVERSITÄT DES SAARLANDES 26. März 2015 - ph - Werte Blutgasnormwerte Messung von ph-wert sowie den Partialdrücken po2

Mehr

Thema: Säure-Basen-Haushalt

Thema: Säure-Basen-Haushalt Säure-Basen-Haushalt Seite 1 Thema: Säure-Basen-Haushalt 1 Grundlagen Die ph-regulation des Körpers ist von grundlegender Bedeutung für seine Funktion. Der ph-wert ist ein Maß für die Wasserstoffionenkonzentration(Wasserstoffionen

Mehr

ABGA. Notfallpflegekongress 2008 Solothurn. Notfallpflege am Stadtspital Triemli Zürich

ABGA. Notfallpflegekongress 2008 Solothurn. Notfallpflege am Stadtspital Triemli Zürich ABGA Notfallpflegekongress 2008 Solothurn H. Zahner,, Fachschule für f r Intensiv- und Notfallpflege am Stadtspital Triemli Zürich Werte des pulmonalen Gasaustausches PaO 2 Sauerstoffpartialdruck im arteriellen

Mehr

Niere Salz-/Wasserhaushalt 2009

Niere Salz-/Wasserhaushalt 2009 Aus: Gray's Anatomy: Descriptive and Surgical Theory United Kingdom 1858 Zentrale Aufgaben der Nieren Regulation des Wasserhaushaltes Regulation des Mineralhaushaltes (Osmolarität) Regulation des Säure-Basen-Haushaltes

Mehr

Pflege bei Erkrankungen der Niere

Pflege bei Erkrankungen der Niere ?... 13 1. a) Nennen Sie die Ursachen, Symptome und Therapie bei Hyperhydratation. b) Unterscheiden Sie Hyperkaliämie und Hypokaliämie hinsichtlich Ursachen, Symptome und Therapie voneinander. ...! 1.

Mehr

KliChi. Klinische Chemie & Laboratoriumsdiagnostik Vorlesung: Säure-Basen-Analytik und Blutgasanalytik. Dr. med. Bernhard Schlüter - 1 -

KliChi. Klinische Chemie & Laboratoriumsdiagnostik Vorlesung: Säure-Basen-Analytik und Blutgasanalytik. Dr. med. Bernhard Schlüter - 1 - Sommersemester 2012-1 - Klinische Chemie & Laboratoriumsdiagnostik Vorlesung: Säure-Basen-Analytik und Blutgasanalytik Dr. med. Bernhard Schlüter Centrum für Laboratoriumsmedizin Zentrallaboratorium Universitätsklinikum

Mehr

Hämaturie, Proteinurie und Niereninsuffizienz...

Hämaturie, Proteinurie und Niereninsuffizienz... Fallvorstellung Nephrologie Hämaturie, Proteinurie und Niereninsuffizienz... Georg Georges Fall 1 22jähriger BWL-Student Praktikum in Singapur Routineuntersuchung: Mikrohämaturie + Proteinurie Vorstellung

Mehr

Thema: Säure-Basen-Haushalt

Thema: Säure-Basen-Haushalt Säure-Basen-Haushalt Seite 1 Thema: Säure-Basen-Haushalt 1 Grundlagen Die ph-regulation des Körpers ist von grundlegender Bedeutung für seine Funktion. Der ph-wert ist ein Maß für die Wasserstoffionenkonzentration(Wasserstoffionen

Mehr

Elektrolythaushalt + Säure-Basen-Haushalt

Elektrolythaushalt + Säure-Basen-Haushalt Elektrolythaushalt + Säure-Basen-Haushalt Überblick Elektrolythaushalt Natrium Kalium Calcium Magnesium Phosphat Säure-Basen-Haushalt Der Elektrolythaushalt Normwerte im Blut: Natrium 135-145 mmol/l Kalium

Mehr

Protonenstoffwechsel. Puffersysteme des Blutes und des Organismus. Puffersysteme des Blutes und des Organismus Bicarbonat-Puffer

Protonenstoffwechsel. Puffersysteme des Blutes und des Organismus. Puffersysteme des Blutes und des Organismus Bicarbonat-Puffer Protonenstoffwechsel Puffersysteme des Blutes und des Organismus Die Summe aller im biologischen ph-bereich im Blut zur Aufnahme von H + befähigten Valenzen Anteil an Konzentration system % 50 pk a 6,1!

Mehr

Willy Bauhuber KfH Nierenzentrum im Klinikum Rosenheim

Willy Bauhuber KfH Nierenzentrum im Klinikum Rosenheim Willy Bauhuber KfH Nierenzentrum im Klinikum Rosenheim über 5500 Fundstellen bei GOOGLE meist Alternativmedizin Fehlernärung, Bewegungsmangel, Stress... führen zu schädlicher Übersäuerung Behandlung durch

Mehr

Geschichte. Entdeckung 1808 durch Humphry Davy (zusammen mit Natrium) 1926 Entdeckung der Essenzialität für normales Wachstum

Geschichte. Entdeckung 1808 durch Humphry Davy (zusammen mit Natrium) 1926 Entdeckung der Essenzialität für normales Wachstum Kalium Geschichte Entdeckung 1808 durch Humphry Davy (zusammen mit Natrium) 1926 Entdeckung der Essenzialität für normales Wachstum Chemie Ist ein Alkalimetal Erste Hauptgruppe Ordnungszahl 19 Massezahl

Mehr

HYPONATRIÄMIE. Michael Dickenmann Klinik für Transplantationsimmunologie und Nephrologie

HYPONATRIÄMIE. Michael Dickenmann Klinik für Transplantationsimmunologie und Nephrologie HYPONATRIÄMIE Michael Dickenmann Klinik für Transplantationsimmunologie und Nephrologie Quiz 700 650 600 550 500 450 400 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016 2017 Auflösung Quiz 700 Anzahl Publikationen/Jahr

Mehr

Peptide und Proteine

Peptide und Proteine NIERENPHYSIOLOGIE, HOMÖOSTASE DER EXTRAZELLULÄREN FLÜSSIGKEITSRÄUME (3) Dr. Attila Nagy 2017 Peptide und Proteine 1. Di- und Tripeptide können im proximalen Tubulus durch Peptid- H+-Symporter resorbiert

Mehr

(Patho)Physiologie von Verdauung und Resorption

(Patho)Physiologie von Verdauung und Resorption (Patho)Physiologie von Verdauung und Resorption Gliederung Funktionelle Anatomie - Aufbau des Magens und der Magenschleimhaut Mechanismen der Magensaftbildung & der Magenschleimhaut - Mechanismen der Protonensekretion

Mehr

Therapie von Störungen des Säure- Basen-Haushaltes

Therapie von Störungen des Säure- Basen-Haushaltes Internistische Intensivstation Therapie von Störungen des Säure- Basen-Haushaltes Reimer Riessen Therapie von Störungen des Säure- Basen- Haushaltes 1. Kondensierte und pragmatische Darstellung der wichtigsten

Mehr

Aufbau Nephron. Aufbau Nierenkörperchen. Aufbau juxtaglomerulärer Apparat. Renale Gefäßversorgung. Reinigung der Blut-Harn-Schranke

Aufbau Nephron. Aufbau Nierenkörperchen. Aufbau juxtaglomerulärer Apparat. Renale Gefäßversorgung. Reinigung der Blut-Harn-Schranke Aufbau Nephron Aufbau nkörperchen Renale Gefäßversorgung Aufbau juxtaglomerulärer Apparat Aufbau der Blut-Harn-Schranke Reinigung der Blut-Harn-Schranke Siebkoeffizient Bestimmung des renalen Blutflusses

Mehr

Normalwerte: 1-3% < 1%: Verminderung des effektiv zirkulierenden Volumen (prärenales ANV) >3%: renaler Natriumverlust (z.b. akuter Tubulusschaden)

Normalwerte: 1-3% < 1%: Verminderung des effektiv zirkulierenden Volumen (prärenales ANV) >3%: renaler Natriumverlust (z.b. akuter Tubulusschaden) Erklärungen Formel 1: Fraktionelle Natriumexkretion (%) Fe (Natrium) = (Natrium (Harn) *Kreatinin (Serum) )/((Natrium (Blut) *Kreatinin (Serum) )*100 Normalwerte: 1-3% < 1%: Verminderung des effektiv zirkulierenden

Mehr

Grundlagen der Ernährungslehre

Grundlagen der Ernährungslehre Grundlagen der Ernährungslehre Wasser Elektrolyt Säuren-Basen Haushalt des Organismus Wasserhaushalt des Organismus Funktionen des Wassers im tierischen Organismus Bestandteil vieler zellulärer und subzellulärer

Mehr

DIFFERENZIALDIAGNOSE DER HYPERTONIEN

DIFFERENZIALDIAGNOSE DER HYPERTONIEN DIFFERENZIALDIAGNOSE DER HYPERTONIEN Dr. med. Peter Igaz PhD Klinik II. der Inneren Medizin Medizinische Fakultät Semmelweis Universität Essentielle Hypertonie 90% Sekundäre Hypertonie 10% Klassifikation

Mehr

Natriumhydrogencarbonat-Lösung 4,2 %/8.4 % AlleMan Pharma. Fachinformation FACHINFORMATION

Natriumhydrogencarbonat-Lösung 4,2 %/8.4 % AlleMan Pharma. Fachinformation FACHINFORMATION Natriumhydrogencarbonat-Lösung 4,2 %/8.4 % AlleMan Pharma Fachinformation FACHINFORMATION 1. Bezeichnung der Arzneimittel Wirkstoff: Natriumhydrogencarbonat 2. Qualitative und quantitative Zusammensetzung

Mehr

Parenterale Flüssigkeits- und Elektrolyttherapie aus pädiatrischer Sicht

Parenterale Flüssigkeits- und Elektrolyttherapie aus pädiatrischer Sicht Parenterale Flüssigkeits- und Elektrolyttherapie aus pädiatrischer Sicht Siegfried Waldegger Kindernephrologie Innsbruck Department für Kinder- und Jugendheilkunde Hintergrund Die parenterale Volumensubstitution

Mehr

K + und Zellfunktionen

K + und Zellfunktionen Pathophysiologie des Kalium-Haushalts Themen 1. Innere und äußere K-Bilanz 2. Regulation der K-Verteilung zwischen Intra- und Extrazellulärvolume (ICV/ECV) 3. Regulation der äußeren K-Bilanz Anpassung

Mehr

Klinische Chemie und Hämatologie Vorlesung: Wasser- & Elektrolythaushalt

Klinische Chemie und Hämatologie Vorlesung: Wasser- & Elektrolythaushalt Klinische Chemie und Hämatologie Vorlesung: Wasser- & Elektrolythaushalt Prof. Dr. med. Michael Walter Institut für Klinische Chemie und Laboratoriumsmedizin/Zentrallaboratorium Westfälische Wilhelms-Universität

Mehr

Störungen des Säure-Basen-Haushalts

Störungen des Säure-Basen-Haushalts 3 Störungen des Säure-Basen-Haushalts Normalerweise wird der extrazelluläre ph-wert durch verschiedene Puffersysteme und Kompensationsmechanismen innerhalb sehr enger Grenzen (Norm: 7,38 7,42) reguliert,

Mehr

Homöostase der Mineralstoffe

Homöostase der Mineralstoffe Mineralstoffversorgung auf dem Milchviehbetrieb Vetsuisse-Fakultät Zürich 24. November 2015 Homöostase der Mineralstoffe Maren Feldmann Klinik für Rinder Tierärztliche Hochschule Hannover Rindergesundheitsdienst

Mehr

Klinische Chemie und Laboratoriumsdiagnostik Vorlesung: Säure-Basen-Haushalt und Blutgasanalytik

Klinische Chemie und Laboratoriumsdiagnostik Vorlesung: Säure-Basen-Haushalt und Blutgasanalytik Klinische Chemie und Laboratoriumsdiagnostik Vorlesung: Säure-Basen-Haushalt und Blutgasanalytik Dr. med. Bernhard Schlüter Centrum für Laboratoriumsmedizin Zentrallaboratorium Universitätsklinikum Münster

Mehr

Blutgasanalyse 03.06.14. Welche Konsequenzen hat das Ergebnis? Vortragsziele. ph-wert Puffersysteme im Blut. Bestandteile der Blutgasanalyse

Blutgasanalyse 03.06.14. Welche Konsequenzen hat das Ergebnis? Vortragsziele. ph-wert Puffersysteme im Blut. Bestandteile der Blutgasanalyse Blutgasanalyse Welche Konsequenzen hat das Ergebnis? Präsentation: Dr.R.Doppler Medizinische Abteilung LKH-Bruck/Mur Vortragsziele Interpretation der einzelnen Messwerte der Blutgasanalyse Erkennen von

Mehr

Interpretation. Kapitel 4. Kasuistik 1 (1)

Interpretation. Kapitel 4. Kasuistik 1 (1) Kapitel 4 Interpretation Kasuistik 1 (1) In der Notaufnahme werden Sie zu einem älteren Herrn gerufen, den seine Tochter gerade wegen Atemnot ins Krankenhaus gebracht hat. Anamnestisch ist ein chronischer

Mehr

Aus der Universitätsklinik und Poliklinik für Innere Medizin II an der Martin-Luther-Universität Halle Wittenberg (Direktor: Prof. Dr. med. B.

Aus der Universitätsklinik und Poliklinik für Innere Medizin II an der Martin-Luther-Universität Halle Wittenberg (Direktor: Prof. Dr. med. B. Aus der Universitätsklinik und Poliklinik für Innere Medizin II an der Martin-Luther-Universität Halle Wittenberg (Direktor: Prof. Dr. med. B. Osten) Klinischer Vergleich verschiedener Diuretika bei niereninsuffizienten

Mehr

Renal-tubuläre Funktionen: Physiologie - Pathophysiologie - Klinik

Renal-tubuläre Funktionen: Physiologie - Pathophysiologie - Klinik Renal-tubuläre Funktionen: Physiologie - Pathophysiologie - Klinik Thomas J. Neuhaus Universitäts-Kinderkliniken Zürich und Kinderspital Luzern thomas.neuhaus@luks.ch / www.luks.ch Ziele Bezug herstellen

Mehr

FACHINFORMATION ml Infusionslösung enthalten: Wasser für Injektionszwecke

FACHINFORMATION ml Infusionslösung enthalten: Wasser für Injektionszwecke FACHINFORMATION 1. Bezeichnung des Arzneimittels 1 M-Kaliumchlorid-Lösung 7,46 % AlleMan Pharma Infusionslösungskonzentrat 2. Qualitative und quantitative Zusammensetzung Wirkstoffe: 1000 ml Infusionslösung

Mehr

Hormondiagnostik bei Nebennierentumoren

Hormondiagnostik bei Nebennierentumoren KLINIK UND POLIKLINIK FÜR INNERE MEDIZIN I Hormondiagnostik bei Nebennierentumoren Dr. Thomas Karrasch Innere Medizin I 10/12/2008 Nebennieren-Inzidentalome Definition des Inzidentaloms: - adrenale Raumforderung,

Mehr

Prim. Univ. Prof. Dr. Renate Klauser-Braun 3. Medizinische Abteilung SMZ-Ost, Donauspital Wien

Prim. Univ. Prof. Dr. Renate Klauser-Braun 3. Medizinische Abteilung SMZ-Ost, Donauspital Wien Prim. Univ. Prof. Dr. Renate Klauser-Braun 3. Medizinische Abteilung SMZ-Ost, Donauspital Wien Querschnittsbild der Niere Glomerulus = Nierenknötchen Nierenvene Nierenarterie Nierenbecken Harnleiter Querschnittsbild

Mehr

Abklärung Niereninsuffizienz

Abklärung Niereninsuffizienz 1. Frage Abklärung Niereninsuffizienz Niereninsuffizienz ja oder nein? Soll man die Kreatinin Clearance messen oder berechnen?? Definition Niereninsuffizienz GFR / Kreatinin Clearance < 60 ml/min/ 1,73m

Mehr

Hyperkalzämie. Institut für Klinische Chemie und Laboratoriumsdiagnostik. Dr. Derik Hermsen

Hyperkalzämie. Institut für Klinische Chemie und Laboratoriumsdiagnostik. Dr. Derik Hermsen Hyperkalzämie Institut für Klinische Chemie und Laboratoriumsdiagnostik Dr. Derik Hermsen 1 Calciumstoffwechsel Nahrung 1000 mg 300 mg Extrazelluläres 500 mg Darm 175 mg Calcium 900 mg Knochen 125 mg 500

Mehr

Langzeitfolgen durch Dialysebehandlung. Langzeitfolgen durch bei Dialysebehandlung. Probleme der Langzeitdialyse

Langzeitfolgen durch Dialysebehandlung. Langzeitfolgen durch bei Dialysebehandlung. Probleme der Langzeitdialyse Langzeitfolgen durch Dialysebehandlung Seminar Junge Nierenkranke Deutschland e.v., Bonn 19. März 2004 PD Dr. Bernd Krumme Zentrum für Nieren- und Hochdruckkrankheiten an der Deutschen Klinik für Diagnostik

Mehr

Nichtinvasive Notfallbeatmung. Aus : Der Notarzt, 5/2009, S.168ff; C. Dodt

Nichtinvasive Notfallbeatmung. Aus : Der Notarzt, 5/2009, S.168ff; C. Dodt Nichtinvasive Notfallbeatmung Aus : Der Notarzt, 5/2009, S.168ff; C. Dodt Einleitung Häufigste Ursachen der respiratorischen Insuffizienz in der Präklinik : - akut exacerbierte COPD ( aecopd ) - Lungenödem

Mehr

Kalzium & Phosphat in der Praxis Prof. Thomas Fehr

Kalzium & Phosphat in der Praxis Prof. Thomas Fehr Kalzium & Phosphat in der Praxis Prof. Thomas Fehr Chefarzt Departement Innere Medizin Kantonsspital Graubünden, Chur, Schweiz Klinischer Fall Präsentation (I) 70-jährige Frau meldet sich Thoraxdruck und

Mehr

Bartter Syndrom. Symptome und Ursachen

Bartter Syndrom. Symptome und Ursachen Bartter Syndrom Symptome und Ursachen Vortragender: Sven Kiesewetter Betreuer: Prof. Michael Fromm Gliederung o Übersicht über die Gruppe der Bartter-like Syndromes o Molekulare Ursachen o Auswirkungen

Mehr

Kapitel 2.2 Kardiopulmonale Homöostase. Kohlendioxid

Kapitel 2.2 Kardiopulmonale Homöostase. Kohlendioxid Kapitel 2.2 Kardiopulmonale Homöostase Kohlendioxid Transport im Plasma Bei der Bildung von im Stoffwechsel ist sein Partialdruck höher als im Blut, diffundiert folglich ins Plasmawasser und löst sich

Mehr

Säure-Basen Haushalt Samuel Fuchs

Säure-Basen Haushalt Samuel Fuchs Säure-Basen Haushalt 21.06.2013 Samuel Fuchs Inhaltsverzeichnis HERKUNFT DER SÄUREN IM KÖRPER... 4 WAS SIND SÄUREN?... 4 WAS SIND BASEN?... 4 PH-WERT... 4 KOHLENDIOXID CO2... 5 DIE PUFFERSYSTEME... 5 WIRKUNGSZEIT...

Mehr

Kaliumstörungen Prof. Th omas Fehr omas

Kaliumstörungen Prof. Th omas Fehr omas Kaliumstörungen Prof. Thomas Fehr Chefarzt Innere Medizin Kantonsspital Graubünden Essentials zum Kalium Topics Hypokaliämie Hyperkaliämie Take home message Kaliumchlorid Körperkompartimente Zahlen zum

Mehr

Anatomie. tubulärer Tarnsport. Glomeruläre Filtration. Gliederung

Anatomie. tubulärer Tarnsport. Glomeruläre Filtration. Gliederung Physiologie der Niere Gliederung Anatomie tubulärer Tarnsport Glomeruläre Filtration Regulation 1 Anatomie der Niere und der Harnwege Anatomie der Niere und der Harnwege 2 Anatomie der Niere und der Harnwege

Mehr

Der Harnstoff ist das Endprodukt des Proteinstoffwechsels.

Der Harnstoff ist das Endprodukt des Proteinstoffwechsels. Der Harnstoff ist das Endprodukt des Proteinstoffwechsels. Proteinabbau: Protein AS + Stickstoff Stickstoff zu Ammoniak (NH 3, Zellgift) Ammoniak wird an CO 2 gebunden Harnstoff entsteht (H 2 N- CO-NH

Mehr

Ödeme. Differentialdiagnostik und Therapie

Ödeme. Differentialdiagnostik und Therapie Ödeme Differentialdiagnostik und Therapie PD Dr. med. Andreas Kistler Leitender Arzt Nephrologie und Dialyse Kantonsspital Frauenfeld www.neprologie-thurgau.ch 2 Fall 1 67-jähriger Patient, arterielle

Mehr

Ketoazidotisches Koma

Ketoazidotisches Koma Ketoazidotisches Koma Entstehung, Klinik, Therapie Dr. Anita Guggenberger Oktober 2018 KH Gmunden Notaufnahme Chirurgie 3h NACHTS 38 J Weiblich Keine Vorerkrankungen AKUTES ABDOMEN ANAMNESE Venflon Piritramid

Mehr

Chem. Grundlagen. ure-base Begriff. Das Protonen-Donator-Akzeptor-Konzept. Wasserstoff, Proton und Säure-Basen. Basen-Definition nach Brønsted

Chem. Grundlagen. ure-base Begriff. Das Protonen-Donator-Akzeptor-Konzept. Wasserstoff, Proton und Säure-Basen. Basen-Definition nach Brønsted Der SäureS ure-base Begriff Chem. Grundlagen Das Protonen-Donator-Akzeptor-Konzept Wasserstoff, Proton und Säure-Basen Basen-Definition nach Brønsted Wasserstoff (H 2 ) Proton H + Anion (-) H + = Säure

Mehr

Elektrolyte im Urin. D. Kiss Abt. für Nephrologie Kantonsspital CH-4410 Liestal

Elektrolyte im Urin. D. Kiss Abt. für Nephrologie Kantonsspital CH-4410 Liestal Elektrolyte im Urin Warum sollten wir Harnelektrolyte beachten? D. Kiss Abt. für Nephrologie Kantonsspital CH-4410 Liestal denes.kiss@ksli.ch Wann Harnelektrolyte messen? 1. Abklärung von Elektrolytstörungen

Mehr

Sinnvolles Tumorscreening -beim Dialysepatienten

Sinnvolles Tumorscreening -beim Dialysepatienten Sinnvolles Tumorscreening -beim Dialysepatienten Michael Fischereder Nephrologisches Zentrum, Medizinische Poliklinik Campus Innenstadt Schwerpunkt Nephrologie, Medizinische Klinik und Poliklinik I Campus

Mehr

Dr. Eberhard Meyer Nephrocare Hamburg Altona Strukturierte Aufbaumodule Onkologie für MFA Nephrologie. Nephrologie Niereninsuffizienz

Dr. Eberhard Meyer Nephrocare Hamburg Altona Strukturierte Aufbaumodule Onkologie für MFA Nephrologie. Nephrologie Niereninsuffizienz Nephrologie Niereninsuffizienz Nierenfunktionen und ihre Störungen Akut oder chronisch? Notfälle Onkologische Spezialitäten Funktion Störung Symptom Wasserausscheidung Überwässerung Ödeme, Einflussstauung,

Mehr

Frau B., 45 j. Hilfsarbeiterin

Frau B., 45 j. Hilfsarbeiterin Frau B., 45 j. Hilfsarbeiterin Notfallmässige Einweisung per Ambulanz: Seit 3 Tagen progrediente Beinschwäche, Am Einweisungstag kann die Patientin weder Arme noch Beine bewegen. 1 Frage 1 2 Jetziges Leiden

Mehr

Problematik bikarbonathaltiger Infusionslösungen in der chronischen Hämodialyse

Problematik bikarbonathaltiger Infusionslösungen in der chronischen Hämodialyse Problematik bikarbonathaltiger Infusionslösungen in der chronischen Hämodialyse P. Ahrenholz, F. Ding, RE Winkler, Th. Zimmermann BioArtProducts GmbH Rostock Einstellung von ph und pco 2 im Dialysat/Infusat:

Mehr

Diabetes und Niere WS 2016/2017

Diabetes und Niere WS 2016/2017 Diabetes und Niere WS 2016/2017 http://www.homburg.de/media/gallery/282 61.jpg,w600 Priv - Doz Dr Sarah Seiler-Mußler Sarah Seiler Fallbeispiel Herr R., A. 66 Jahre alte Funktionelle Einzelniere links

Mehr

Renale Denervierung hält die Methode was sie verspricht?

Renale Denervierung hält die Methode was sie verspricht? 25. Berliner Dialyse Seminar Dezember 2012 Renale Denervierung hält die Methode was sie verspricht? M. Zeier Abt. Nephrologie Medizinische Universitätsklinik Physiologische Grundlagen HYPERTONIE UND SYMPATHIKUS

Mehr

Was muß ein Arzt über die Niere wissen?

Was muß ein Arzt über die Niere wissen? Was muß ein Arzt über die Niere wissen? makroskopischer Aufbau und Lagebeziehungen (Chirurgie, innere Medizin) mikroskopischer Aufbau (Verständnis der Funktion) Entwicklung (Verständnis bestimmter Anomalien

Mehr

Die Nieren sind die best durchbluteten Organe des Körpers. Das Nierenmark ist weniger durchblutet als die Rinde

Die Nieren sind die best durchbluteten Organe des Körpers. Das Nierenmark ist weniger durchblutet als die Rinde 1 Die Niere Die Niere ist ein Organ mit diversen für den Organismus wichtigen aufgaben. - wichtigstes Ausscheidungsorgan für schädliche Substanzen - Kontrolle des Volumens und der Zusammensetzung des Extrazelluläraumes

Mehr

Aspekte der Eisenresorption. PD Dr. F.S. Lehmann Facharzt für Gastroenterologie FMH Oberwilerstrasse Binningen

Aspekte der Eisenresorption. PD Dr. F.S. Lehmann Facharzt für Gastroenterologie FMH Oberwilerstrasse Binningen Aspekte der Eisenresorption PD Dr. F.S. Lehmann Facharzt für Gastroenterologie FMH Oberwilerstrasse 19 4102 Binningen Chemische Eigenschaften Fe-II wird leichter aufgenommen als Fe-III wegen der besseren

Mehr

Signalbewertung des PRAC zu Lithium 76. Routinesitzung, 21. April 2015

Signalbewertung des PRAC zu Lithium 76. Routinesitzung, 21. April 2015 Signalbewertung des PRAC zu Lithium 76. Routinesitzung, 21. April 2015 Aufgaben des PRAC Signale Huber & Keller-Stanislawski, 2013 2 Signal: Lithium und Entwicklung von Nierentumoren BfArM erhielt Hinweise

Mehr

Was ich über Kalium wissen sollte

Was ich über Kalium wissen sollte Was ich über Kalium wissen sollte Edith Doberer Abteilung für Nephrologie Medizinische Universität Wien Kalium-Homöostase Gesamtkalium: 50-55 mmol/kg KG; ECR: 2% (= 4mmol/l) ICR: 98% (= 140 mmol/l) Na

Mehr

29/10/2014 Peter Reismann

29/10/2014 Peter Reismann 29/10/2014 Peter Reismann Definition: vermehrte Vorkommen von Erythrozyten in Urin 2-5 Blutkörperchen pro Gesichtsfeld (400fache Vergrösserung), andere: max. 5 Erythrozyten/Mikroliter Markohämaturie vs.

Mehr

NIERENPHYSIOLOGIE, HOMÖOSTASE DER EXTRAZELLULÄREN FLÜSSIGKEITSRÄUME (4)

NIERENPHYSIOLOGIE, HOMÖOSTASE DER EXTRAZELLULÄREN FLÜSSIGKEITSRÄUME (4) NIERENPHYSIOLOGIE, HOMÖOSTASE DER EXTRAZELLULÄREN FLÜSSIGKEITSRÄUME (4) Dr. Attila Nagy 2018 1 Wasserhaushalt Wasseraufnahme Trinken Essen Oxidatives Wasser 2100-3400 ml/tag 1000-2000 ml/tag 800-1000 ml/tag

Mehr

Schwere Azidose mit Koma: Ein kurzes High aus dem Mistkübel

Schwere Azidose mit Koma: Ein kurzes High aus dem Mistkübel Schwere Azidose mit Koma: Ein kurzes High aus dem Mistkübel Edith Doberer Abteilung für Nephrologie Medizinische Universität Wien Frau Helga S.: 64 Jahre Anamnese unbekannt am Abend des 20.8.2005: Müdigkeit

Mehr

Kaliumchlorid-Lösung 7,46% Infusionslösungskonzentrat

Kaliumchlorid-Lösung 7,46% Infusionslösungskonzentrat Gebrauchsinformation und Fachinformation SERAG-WIESSNER GmbH & Co. KG Zum Kugelfang 8-12 95119 Naila Kaliumchlorid-Lösung 7,46% Infusionslösungskonzentrat Diese Packungsbeilage beinhaltet: 1. Was ist Kaliumchlorid-Lösung

Mehr

Elektrolytstörungen unter kontinuierlicher Hämofiltration

Elektrolytstörungen unter kontinuierlicher Hämofiltration Elektrolytstörungen unter kontinuierlicher Hämofiltration Edith Bauer Univ.Klinik für Innere Medizin III, Abteilung für Nephrologie und Dialyse Medizinische Universität Wien Einleitung HÄMOFILTRATION kontinuierliches

Mehr

DR. VON HAUNERSCHES KINDERSPITAL LMU MÜNCHEN STOFFWECHSELNOTFÄLLE. Michael Staudigl

DR. VON HAUNERSCHES KINDERSPITAL LMU MÜNCHEN STOFFWECHSELNOTFÄLLE. Michael Staudigl LMU MÜNCHEN STOFFWECHSELNOTFÄLLE Michael Staudigl 2 DIAGNOSTIK Anamnese! Blutgase Glucose i.p. Ammoniak i.p. Lactat i.p. Freie Fettsäuren und 3-OH-Butyrat i.p. Acylcarnitine i.p. Insulin, C-Peptid, Kortisol,

Mehr

ZUSAMMENFASSUNG DER MERKMALE DES ARZNEIMITTELS

ZUSAMMENFASSUNG DER MERKMALE DES ARZNEIMITTELS ZUSAMMENFASSUNG DER MERKMALE DES ARZNEIMITTELS 1. BEZEICHNUNG DES ARZNEIMITTELS Natriumhydrogencarbonat-Lösung 8,4 % DELTAMEDICA Infusionslösung 2. QUALITATIVE UND QUANTITATIVE ZUSAMMENSETZUNG 1000 ml

Mehr

Medikation und apparative Therapie der Herz-/ Niereninsuffizienz. Prof. Dr. med. Michael Koch

Medikation und apparative Therapie der Herz-/ Niereninsuffizienz. Prof. Dr. med. Michael Koch Medikation und apparative Therapie der Herz-/ Niereninsuffizienz Prof. Dr. med. Michael Koch Agenda Epidemiologie der Herzinsuffizienz Pathophysiologie der Herzinsuffizienz Pathophysiologie der Rechtsherzinsuffizienz

Mehr

1. Diagnostik : 2. Infusionstherapie: - ab Stunde 6 je nach Natrium halbisotone Infusionslösung mgl.

1. Diagnostik : 2. Infusionstherapie: - ab Stunde 6 je nach Natrium halbisotone Infusionslösung mgl. Arbeitsrichtlinie: Diabetische Ketoazidose Erstellt am: 12/2007 Von: ITS Zentrum für Kindermedizin Universitätsklinik und Poliklinik für Kinder und Jugendliche Direktor:Prof. Dr. med. W. Kiess Arbeitsgruppe:

Mehr

Wie aus einer Mücke ein Elefant wird C. Doenecke

Wie aus einer Mücke ein Elefant wird C. Doenecke Wie aus einer Mücke ein Elefant wird Wie aus einer Mücke ein Elefant wird zwei Mücken Wie aus einer Mücke ein Elefant wird 53-jähriger Patient Anamnese Rettungsdienst Aufbrechen der Hotel-Zimmertür

Mehr

Angriffspunkte. der Diuretika in der Niere. Zusammenfassung. Einleitung. Abteilung für Nephrologie und Hypertonie, Universität Bern, Bern

Angriffspunkte. der Diuretika in der Niere. Zusammenfassung. Einleitung. Abteilung für Nephrologie und Hypertonie, Universität Bern, Bern 2000 Verlag Hans Huber, Bern Band 57, 2000 Therapeutische Umschau Abteilung für Nephrologie und Hypertonie, Universität Bern, Bern Angriffspunkte der Diuretika in der Niere P. Ferrari, F. J. Frey Zusammenfassung

Mehr

Extrakorporale Behandlung auf der Intensivstation - GENIUS im Vergleich zur CVVHD

Extrakorporale Behandlung auf der Intensivstation - GENIUS im Vergleich zur CVVHD 10 Jahre anerkannte Weiterbildung in der Nephrologischen Pflege Extrakorporale Behandlung auf der Intensivstation - GENIUS im Vergleich zur CVVHD M. Hollenbeck Klinik für Nephrologie und Rgeumatologie,

Mehr

Metformin bei CKD 3? Contra

Metformin bei CKD 3? Contra 05.12.2014 Berliner Dialyse Seminar Metformin bei CKD 3? Contra Georg Schlieper gschlieper@ukaachen.de Nephrologie & Klinische Immunologie Fallbericht Kalantar-Zadeh NEJM 2013 Fall Kalantar-Zadeh NEJM

Mehr

Niereninsuffizienz als kardiovaskulärer Risikofaktor

Niereninsuffizienz als kardiovaskulärer Risikofaktor Bayerischer Internistenkongress München, 07.-08.11.2009 Niereninsuffizienz als kardiovaskulärer Risikofaktor Ulf Schönermarck Schwerpunkt Nephrologie Medizinische Klinik I Klinikum der Universität München

Mehr

Fallvorstellung

Fallvorstellung Fallvorstellung 10.06.2008 Patient mit hypokaliämischer Hypertonie Endokrinologie M. Guthoff DD Hypertonie Hypertonieformen essentielle Hypertonie 85% renoparenchymatös 5% Nierenarterienstenose 1% hypokaliämischer

Mehr

Azidosen, Alkalosen. Störungen der Regulation des Säure-Basen-Haushalts führen zu Alkalosen oder Azidosen.

Azidosen, Alkalosen. Störungen der Regulation des Säure-Basen-Haushalts führen zu Alkalosen oder Azidosen. Allgemeine Pathologie: Azidosen, Alkalosen Störungen der Regulation des Säure-Basen-Haushalts führen zu Alkalosen oder Azidosen. Sie beruhen im wesentlichen auf Erkrankungen oder Funktionsstörungen der

Mehr

Elektrolyte im Harn - Was sagen sie uns?

Elektrolyte im Harn - Was sagen sie uns? Elektrolyte im Harn - Was sagen sie uns? Schwarz C KH der Elisabethinen Linz Normalwerte Serum! - Harn? Serum (mmol/l) Harn (mmol/l) Natrium 135-145 5-200 Kalium 3,5-4,5 10-200 Chlorid 105-115 5-200 Phosphat

Mehr