Weihnachten literarisch. Schwerpunkte: Spezial Alle Jahre wieder... Weihnachten literarisch. Autorenportrait Bestsellerautorin Ildikó von Kürthy

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1 treffpunkt DAS MAGAZIN DER SCHULE DES SCHREIBENS treffpunkt EUR 2,70 Schwerpunkte: Spezial Alle Jahre wieder... Weihnachten literarisch Autorenportrait Bestsellerautorin Ildikó von Kürthy Förderpreise Prämierte Beiträge 2003 Alle Jahre wieder... Die Autoren: Hilde Ottilinger Helga Schimmer Anne Fingerling Dr. Elke Therre-Staal Ursula Krah-Will Weihnachten literarisch

2 Inhalt Editorial Liebe Leserin, lieber Leser, Weihnachten steht vor der Tür. Schon seit Mitte September künden Dominosteine, Zimtsterne, Lebkuchen und Stollen in den Supermärkten das Weihnachtsfest an! Aber erst jetzt, wo es früh dunkel wird, die Kälte einzieht, kommt vor-weihnachtliche Stimmung auf. Auch der Treffpunkt steht dieses Mal ganz im Zeichen des Festes. In unserem Spezial berichten wir über weihnachtliche Literatur von der traditionellen Weihnachtserzählung über Märchen, Gedichte und Lieder. Lassen Sie sich inspirieren von einer besonders festlichen literarischen Atmosphäre. Wir möchten Sie dabei zum Mitmachen, zum Mitschreiben einladen. Im Online-Forum der Schule des Schreibens veröffentlichen wir Ihre Idee zum Thema Weihnachten. Machen Sie mit! Unter allen Einsendungen verlosen wir drei Bücher Kreativ schreiben von Fritz Gesing. Mehr auf S. 10. In unserem Autorenporträt stellen wir Ihnen dieses Mal Ildiko von Kürthy vor, die junge Hamburger Autorin. Ihr erstes Werk Mondscheintartif wurde 1999 gleich ein Bestseller. Lesen Sie, wie sie ihr Autorendebüt erlebte und was sie heute als Autorin bewegt. Inhalt Seite Begrüßung 2 Autorenportrait 3 Naturereignis Gewitter 5 Bleistift auf Reisen 6 Arsen und Zweispitz 7 Alle Jahre wieder... 9 Das Baumhaus 11 Fundstücke im Internet 13 Wissenswertes 14 Eine gerettete Liebe 16 Willy Brandt, ein früher 18 Wegbereiter der deutschen Einheit? Anschriften von Teilnehmern 22 Wir wünschen Ihnen viel Spaß mit der Lektüre des Treffpunkts und ein besinnliches, fröhliches Weihnachtsfest. Ihr Anno Stockem Pädagogischer Leiter Schule des Schreibens 2

3 Autorenportrait Nicht aufhören, wenn s am schönsten ist... Bestsellerautorin Ildikó von Kürthy im Treffpunkt-Portrait von Mareke Happach Sie zählt zu den aktuell erfolgreichsten deutschen Autorinnen. Vor kurzem ist der vierte Frauenroman von Ildikó von Kürthy Blaue Wunder erschienen. Das Buch stand - wie schon seine drei Vorgänger - bereits nach wenigen Wochen ganz oben in den Bestsellerlisten von Spiegel und Co. Deutschlands Frauen und immer häufiger auch deren Männer und Freunde verschlingen die leichtverdauliche Romanware der Stern-Journalistin; viele können es kaum abwarten, bis ein neuer Roman erscheint. Die immer wiederkehrenden Themen sind schnell aufgezählt: Frauen und Männer, Liebe, Liebeskummer und Eifersucht. Nicht gerade neu aber einzigartig frisch verpackt. Hätte sie eine Formel würde die in etwa so lauten: Eine durchschnittlich neurotische Frau, mit etwas überdurchschnittlichem Gewicht gerät in all die durchschnittlichen, normal bekloppten Liebeskrisen, in die durchschnittliche Frauen eben so geraten... verrät sie im treffpunkt-interview. Da ich aber selber eine solche Frau bin und größtenteils auch solche Freundinnen habe, muss ich mich nicht an eine Formel sondern an das Leben halten! sagt sie lachend. Bücher mit Schokoladenwirkung Ihre Heldinnen heißen Cora, Annabel oder Elli, sie sind meist Anfang dreißig und die meiste Zeit damit beschäftigt, wahlweise über neue Frisuren oder alte Beziehungen nachzudenken. Jede Leserin erkennt sich wieder. Nicht durchgehend aber irgendwo in der Geschichte. Garantiert. Am Computer kombiniert die in Hamburg lebende Autorin geschickt Selbsterlebtes, Erzählungen von Freundinnen und Gespräche beim Friseur mit eigener Phantasie zu einzigartigen Sätzen, Kapiteln, Büchern. Auf manche Frauen haben die Romane eine schokoladenähnliche Wirkung: Wer einmal anfängt, kann unmöglich wieder aufhören....lust, ein Buch zu schreiben? Ildikó von Kürthy, Jahrgang 1968 besuchte die renommierte Henri-Nannen Journalistenschule und ist seit 1996 bei der Zeitschrift Stern in Hamburg als Redakteurin tätig. treffpunkt: Wie sind Sie auf die Idee gekommen, einen Roman zu schreiben? Ildikó von Kürthy: Gar nicht. Ich bekam einen Anruf. Jemand sagte: Haben sie nicht Lust, ein Buch zu schreiben? Irgendwas über Frauen. Auf jeden Fall lustiger und geistreicher als Hera Lind. Das war Britta Hansen von Rowohlt-Verlag. Sie hatte Geschichten von mir im Stern gelesen und kam so auf die Idee, mich als Romanautorin auszuprobieren landete Ildikó von Kürthy mit ihrem Roman Mondscheintarif auf Anhieb einen Bestseller und lieferte die Vorlage für einen der erfolgreichsten deutschen Kinofilme folgte ihr Roman Herzsprung. Beide Bücher wurden mehr als 1,5 Millionen Mal verkauft. Mit gesunder Neugier ans Werk Welche angehende Schriftstellerin hat schon das Glück, einen großen Verlag im Rücken zu wissen, der nur auf das erste fertige Buch wartet. Vielleicht ist das Glück. Vielleicht erhöht das aber auch den belastenden Druck, aus dem Nichts einen Erfolg zu landen. treffpunkt: Welche Erwartungen und Befürchtungen hatten Sie, als Sie Ihren Erstling Mondscheintarif schrieben? Ildikó von Kürthy: Weder noch. Ich hatte sozusagen eine gesunde Neugier, wie dieses Buch wohl ankommen würde und zwar in völliger Unkenntnis was, in Zahlen, eigentlich ein Erfolg und was ein Misserfolg ist. treffpunkt: Und als es dann ein Erfolg wurde? Ildikó von Kürthy: Da war ich platt und bin es bis heute. Man kann sich ja nicht vornehmen, einen Bestseller zu schreiben. Und wenn es dann passiert, steht man mit großen, erstaunten Augen da und kann sein Glück kaum fassen. Ildikó von Kürthy Ali Kepenek Schreibmotivation? Stilles Mineralwasser! Viele angehende Schriftsteller fürchten das weiße Blatt Papier oder den leeren Monitor. Nicht so Ildikó von Kürthy. In fünf Jahren schrieb sie vier Beststeller. Zudem schreibt sie für den Stern. Da bleibt keine Zeit, nur so auf s Papier zu starren. Blaue Wunder entstand auf Mallorca, erstmals hat die Journalistin sich dafür eine Auszeit gegönnt. Ein dreiviertel Jahr hat sie sich unter der mediterranen Sonne jeden Tag drei, vier Stunden am Stück dem Schreiben gewidmet. treffpunkt: Wie motivieren Sie sich zum täglichen Schreiben? Ildikó von Kürthy: Gar nicht. Entweder ich habe Lust oder ich habe keine. Und wenn ich keine habe, schreibe ich trotzdem los und dann kommt die Lust meist nach den ersten Zeilen. treffpunkt: Gibt s bei Ihnen Schreibrituale wie bereitliegende Schokoriegel, eine Tasse Tee, Fingergymnastik o.ä.) ohne die nichts läuft? Ildikó von Kürthy: Nein, immer weniger. Früher dachte ich, ich könnte nur mit zwei Schachteln West light, einer Flasche Cola und Dänischem Mürbegebäck auf dem Schreibtisch arbeiten. Ist aber Quatsch. Mittlerweile sitze ich nicht rauchend bei einer Flasche stillem Mineralwasser und es klappt genauso gut. 3

4 Autorenportrait Ideen - Gut geklaut und perfekt verfremdet Für ihre Recherchen lädt Ildikó von Kürthy häufig Freundinnen und Freunde zu Themenrunden ein: Es gibt ein gutes Essen und Alkohol, der die Zungen lockert. Kein Wunder, dass ihre Geschichten stets mitten aus dem Frauenleben zu kommen scheinen - Cellulitis und Männer, Prosecco und Speckröllchen - und das Beste ist: von Kürthy beschreibt interessante, rundherum echte Frauen, die man schon nach einem Kapitel zu kennen scheint. Dafür bewundern sie nicht nur ihre Leserinnen, auch aus dem Literaturbetrieb gibt es inzwischen viel Lob für die Ausnahmeautorin. Viele Schriftstellerinnen scheitern daran, dass sie zwar authentisch schreiben, es aber dabei nicht schaffen, Unwichtiges beherzt wegzulassen und Wichtiges herauszuarbeiten. Dann ist Langweile beim Lesen garantiert. Oder aber: die Charaktere geraten zu hölzern, weil alles nur ausgedacht ist und nichts echt. Auch das liest am Ende keiner. treffpunkt: Wie schaffen Sie es, aus dem richtigen Leben Details zu klauen, ohne a) zu langweilen und b) ohne jemanden zu beleidigen oder bloßzustellen. Oder c) Hat sich schon mal wer beschwert? Ildikó von Kürthy: Mich interessiert doch genau das, was angeblich so ganz normal ist. Davon leben ja schließlich auch meine Bücher. Lustigerweise erkennen sich meist Leute wieder, die gar nicht gemeint sind. Und beschwert hat sich noch niemand. Es sind ja nur immer winzige Bruchstücke aus anderen Leben, die vermischt mit Phantasie, selbst Erlebtem, selbst Geklautem dem Urheber meist gar nicht mehr bekannt vorkommen. Nicht aufhören, wenn s am schönsten ist Zum Schreiben zieht es Ildikó von Kürthy nach Mallorca. Doch nach kurzer Zeit muss sie dann jeweils dringend zurück in ihre Wahlstadt Hamburg. Umziehen in eine Stadt wohlmöglich? Unvorstellbar! Nein, ich bin sehr treu. Treu, was Städte, Menschen oder auch Tagescremes angeht. Und offenbar geht die Treue auch darüber hinaus. treffpunkt: Könnten Sie sich auch vorstellen, mal was ganz anderes zu schreiben - beispielsweise Ratgeber? Ildikó von Kürthy: Noch nicht. Im Moment machen mir die Bücher, die ich jetzt schreibe, viel zuviel Freude und ich habe noch nie zu den Leuten gehört, die der Meinung anhängen, man solle aufhören, wenn s am Schönsten ist. Was kommt als Nächstes? Sie nennt die Charaktere aus ihren Büchern im Gespräch beim Namen, sie erzählt von ihnen als seien es Freunde und Freundinnen. Witzigerweise taucht in Buch vier die Heldin aus Buch eins wieder auf. Eine Gastrolle. Insider erkennen sie jedoch sofort. Ildikó von Kürthy fällt es nach jedem Roman schwer, sich von ihren Figuren zu trennen. Aber der Reiz, beim nächsten Buch eine ganz neue Geschichte und ganz neue Charaktere zu erfinden, sei größer als der Abschiedsschmerz von den vertrauten Personen, hat sie noch vor einem halben Jahr gesagt. Aber jetzt hat es sie erwischt, vertraut sie der treffpunkt-redaktion an. Erdal aus Blaue Wunder hat ihr den Kopf verdreht. treffpunkt: Machen Sie zurzeit eine Schreibpause, entwickeln Sie Ideen oder entsteht schon der nächste Roman? Ildikó von Kürthy: Schreiben tue ich nicht. Aber ich könnte mir eine Fortsetzung von Blaue Wunder vorstellen ich habe mich in meinen Hauptdarsteller Erdal Küppers verliebt und möchte gerne noch mehr Zeit mit ihm verbringen. Von Ildikó von Kürthy sind erschienen: Herzsprung Wunderlich im Rowohlt, Hamburg, 1999, 16,90 Mondscheintarif Wunderlich im Rowohlt, Hamburg, 2001, 12,90 Freizeichen Wunderlich im Rowohlt, Hamburg, 2003, 17,90 Blaue Wunder Wunderlich im Rowohlt, Hamburg, 2004, 17,90 4

5 2. Förderpreis 2003 Naturereignis Gewitter - Wenn die Götter Blitze schleudern 2. Förderpreis 2003 für Hilde Ottilinger, gefördert mit 250,- Euro Den 27. Juli 2000 wird Josef Breyer aus München wohl zeitlebens nicht vergessen, denn an diesem Tag wurde der Landschaftsgärtner vom Blitz getroffen: Es war am späten Nachmittag. Plötzlich zog ein Gewitter auf, und der Himmel färbte sich in wenigen Sekunden nachtschwarz. Ich war ärgerlich, weil ich meine Arbeit vorzeitig abbrechen musste, und beeilte mich, meine Werkzeuge noch vor dem drohenden Regenguss im Kombi zu verstauen. Als ich mich bückte und nach meiner auf dem Boden liegenden Motorsense griff, sah ich dicht vor meinen Augen ein grelles Licht. Ein ohrenbetäubender Knall folgte. Meine Hände leuchteten, und die Luft war von einem brenzligen Geruch erfüllt. Ein Krankenwagen brachte Josef Breyer sofort in die nächstgelegene Klinik. Der behandelnde Arzt sagte mir, ich könne von Glück reden, erinnert sich der Gärtner. Hätte der Blitz mich direkt getroffen, wäre ich zerfetzt worden. Er muss aber ein paar Meter neben mir in den Boden geschlagen haben, und der Strom ist dann über die Motorsense auf mich übergesprungen. Josef Breyer ist froh, noch einmal davongekommen zu sein. Die Erinnerung an den ausgestandenen Schrecken und ein gelegentliches Taubheitsgefühl in den Händen ist alles, was von dem Blitzschlag zurückgeblieben ist. Gewitter treten weit häufiger auf, als man gemeinhin denkt. Sie sind rund um den Erdball gegenwärtig. Irgendwo blitzt es immer. Man schätzt, dass pro Sekunde 30 bis 100 Blitze einschlagen. Und manchmal steht der Himmel sogar regelrecht in Flammen: Bei ausgedehnten Sommergewittern zählt der Deutsche Wetterdienst mit seinem Blitzortungssystem schon mal 800 oder 900 Blitze pro Minute. Ihre Einschläge erfolgen beileibe nicht wahllos. Auch Blitze haben ihre Vorlieben. Eine Hitliste ihrer bevorzugten Einschlagsziele wurde zwar bislang noch nicht erstellt, aber man kann ziemlich sicher sein, dass sie, zumindest was Europa betrifft, vom Gipfel des Schweizer Säntis mit über 400 Einschlägen pro Jahr angeführt würde. In früheren, weniger aufgeklärten Zeiten machte man den Zorn der Götter für die Gewitter verantwortlich. Bei den alten Griechen war es Zeus, der seine Wutausbrüche blitzeschleudernd abreagierte, die Germanen hörten im polternden Donner Donars heranrollenden Streitwagen. Die heutige Naturwissenschaft weiß natürlich genau, wie die Naturereignisse Blitz und Donner zustande kommen: Blitze entstehen fast immer schon in den Wolken, erklärt Professor Alexander Kern von der Fachhochschule Aachen. Bei einem Gewitter wird warme, feuchte Luft in große Höhen transportiert. Durch Reibung der Wasser- und Eisteilchen in der Wolke baut sich dort elektrische Spannung auf. Die Entladung dieser elektrischen Spannung ist auf der Erde als Wetterleuchten zu sehen. Gefährlich wird es jedoch erst, wenn eine so genannte Fangentladung zustande kommt. Ist die Spannung an einer Stelle in der Wolke zu groß, weiß Professor Kern, schießt eine elektrische Ladung, Leitblitz genannt, Richtung Erde. Nähert sie sich dem Boden bis auf dreißig oder vierzig Meter, wachsen von dort ebenfalls elektrische Ladungen empor und versuchen, den Leitblitz einzufangen. Diese Fangentladungen gehen bevorzugt von hohen und frei stehenden Bäumen oder Masten aus. Das Prinzip der Fangentladung macht sich auch der von Benjamin Franklin bereits 1752 erfundene Blitzableiter zunutze. Treffen sich der Leitblitz und eine der Fangentladungen, ist der Stromkreis geschlossen, und es kommt zu einer Hauptentladung, dem eigentlichen Blitz, führt Professor Kern weiter aus. In der Blitzbahn wird dann die Luft kurzzeitig so stark aufgeheizt, dass sie sich explosionsartig ausbreitet: der Donner. Es sieht also nur so aus, als ob der Blitz vom Himmel zuckt. In Wirklichkeit läuft der Strom über den durch die Fangentladung gebildeten elektrischen Kanal nach oben. Dabei legt er große Strecken zurück. Blitze sind nämlich meistens zwischen fünf und 16 Kilometern lang, aber es gibt auch regelrechte Monster, die es auf eine Länge von mehr als 100 Kilometern bringen. Heiß sind sie alle. Die Hitzigsten unter ihnen erreichen über das Fünf fache der Temperatur auf der Sonnenoberfläche. Und an Energie fehlt es ihnen ebenfalls nicht. Sie haben so viel Power, dass damit eine 100-Watt-Glühbirne mehrere Monate brennen würde. Die elektrische Spannung zwischen Wolke und Erde kann locker 100 Millionen Volt betragen, die Stromstärke in einem Blitz und mehr Ampère. Das ist die zwanzigtausendfache Stromstärke einer normalen Kochplatte. 5

6 2. Förderpreis 2003 Allerdings sind nicht alle Blitze gleich schnell. Die eindrucksvolle Erscheinung des Kugelblitzes kommt durch eine langsamere Bewegung der ionisierten Teilchen zustande, die eine flächigere Wahrnehmung durch den Betrachter ermöglicht. Obwohl Blitze faszinierend aussehen, sollte man versuchen, mit ihnen möglichst nicht in Berührung zu kommen. So ungeschoren wie Josef Breyer kommen Blitzopfer nämlich nur selten davon. Verbrannte Kleider oder geschmolzene Reißverschlüsse, Ketten und Ringe sind noch das Geringste, was bei einem Blitzschlag passieren kann. Die möglichen Folgen reichen, je nachdem wie stark der Stromschlag ist und welchen Weg er durch den Körper nimmt, von leichten Verbrennungen über schwerste Verletzungen bis hin zum Tod. Bewusstlosigkeit, Ausfälle des zentralen Nervensystems, Herzrhythmusstörungen und Krämpfe können sich bis zur völligen Lähmung des Atemzentrums oder zum Herzstillstand steigern. Bleistift auf Reisen Wie viele Menschen weltweit durch Blitze ums Leben kommen, lässt sich nicht genau sagen. In Deutschland starben von 1952 bis 2002 mindestens 744 Menschen durch Blitzeinwirkung, sagt Lothar Machner vom Ausschuss für Blitzschutz und Blitzforschung des Verbandes Deutscher Elektrotechniker. Dabei kann man sich vor Blitzen durchaus schützen. Am sichersten ist man während eines Gewitters in einem Gebäude aus Stein, Beton oder Stahl oder in einem geschlossenen Fahrzeug. Eine Bootsfahrt sollte dagegen beim Aufziehen eines Unwetters sofort abgebrochen werden. Auch für Schwimmer und Angler besteht Gefahr. Das Wasser sollten sie beim Nahen eines Gewitters sofort verlassen. Alles, was frei steht und hoch in die Luft ragt, also vor allem Bäume, Masten und Türme, bitte unbedingt meiden. Ein Abstand von mindestens drei Metern von derart exponierten Punkten ist ein absolutes Muss. Dass man von den Eichen weichen, die Der erste Schweizer Autorenstammtisch Am 8. Oktober ging ein überdimensionaler roter Bleistift auf Reisen. Er belustigte in seinem zu kleinen Rucksack die Menschen im Bahnhof Thun, in Konolfingen, wo er als Erkennungszeichen diente, und schliesslich in Luzern. Zusammen mit drei eifrig über diverse Mutterthemen diskutierenden Autorinnen überquerte er kurz nach 17 Uhr den Bahnhofplatz, liess sich gemütlich über die dritte Reussbrücke und die grosse Treppe tragen ins Zunfthaus zu Pfistern. In der Gaststube dieses altehrwürdigen Lokals war ein Tisch auf den Namen Schule des Schreibens reserviert. Hier fühlte sich unser Stift wohl und übernahm sofort die Rolle der Tischdekoration. Leibundgut, Rombouts und Dodo mussten nicht lange warten. Nach kurzer Zeit gesellte sich Knysna dazu, dann setzte sich Christian Bommer als Hahn in den Korb und schliesslich fand auch Debbie den Weg zu der schon recht lustigen Runde. Der Bleistift klopfte auf den schweren Holztisch und eröffnete eine lebhafte Diskussion über Lehrgänge, Studienleiter und Schreibblockaden, aber auch und vor allem über Kinder und Familie, Essen, Träume vom Essen, gelebte und ungelebte Abenteuer, fliegende Fische, Piraten, Pixels... Dabei wurden einige Ideen und Projekte geboren. So verflog die Zeit viel zu schnell. Gegen elf Uhr fühlte sich der rote Holzstift überflüssig und wollte in seinen Rucksack zurück. Doch das Reisen hat ihm gefallen und er will mehr davon. Wann das sein wird und wohin, konnten die müden Wanderer nicht mehr bestimmen. Aber dafür gibt es ja das Forum der Schule des Schreibens. Buchen aber suchen sollte, ist ein lebensgefährlicher Irrtum. Waldränder und einzeln stehende Bäume stellen generell eine erhöhte Gefahrenquelle dar, egal um welche Spezies des Pflanzenreiches es geht. Auch die alte Regel, nach der es am besten ist, sich, um den Blitz nicht anzuziehen, flach auf den Boden zu legen, stimmt keineswegs. Weitaus sicherer ist es, mit eng geschlossenen Beinen in die Hocke zu gehen, wobei der Boden nicht mit den Händen berührt werden darf. Blitze können auch von einer Person auf eine andere überspringen. Den Mitgliedern einer Wandergruppe beispielsweise ist deshalb anzuraten, einen Sicherheitsabstand von mindestens drei Metern voneinander zu halten. Je mehr, desto besser. Das Absolvieren eines Erste-Hilfe-Kurses kann unter Umständen lebensrettend sein. So manches Blitzopfer hätte durch sofortige Hilfe ins Leben zurückgeholt werden können. Wie weit ein Gewitter entfernt ist, lässt sich übrigens leicht ermitteln. Die Entfernung des Blitzeinschlags in Kilometern findet man heraus, indem man die Sekunden zwischen Blitz und Donner zählt und das Ergebnis durch drei teilt. Vorsicht: Alles unter drei Kilometern (circa zehn Sekunden) ist gefährlich, weil mitten im Gewitter. Durch mehrmaliges Zählen lässt sich ermitteln, ob sich das Unwetter wegbewegt oder ob es näher kommt. Den aufgesuchten blitzgeschützten Ort bitte erst frühestens 20 oder 30 Minuten nach Ende des Gewitters verlassen. Schon viele Menschen wurden vom Blitz getroffen, als sie glaubten, das Gewitter sei längst vorüber. Bei Beherzigung all dieser Ratschläge dürfte auch für Risikogruppen, also Menschen, die sich entweder berufsbedingt oder aus Begeisterung für ein Hobby viel im Freien aufhalten, die Wahrscheinlichkeit eines Blitzunfalls nicht allzu groß sein. Die meisten Blitzopfer sind im Übrigen nicht unter den im Freien Berufstätigen, sondern unter den Freizeitsportlern zu beklagen. Aber wer jetzt auf Bergwanderer, Kletterer oder gar Gleitschirmflieger tippt, hat weit danebengeraten. Zumindest in Amerika ist inzwischen jeder fünfte vom Blitz Getroffene Golfspieler. 6

7 3. Förderpreis 2003 Arsen und Zweispitz 3. Förderpreis 2003 für Helga Schimmer, gefördert mit 200,- Euro Endlich hatte es zu regnen aufgehört, und die schüchterne Wintersonne schickte letzte Strahlen in den späten Nachmittag. In bester Urlaubslaune schlenderten Paul Habicht und Flora Palisander Arm in Arm den Piccadilly entlang. Der Wellington Arch schimmerte im rosafarbenen Licht. Verzaubert von der Zartheit, mit der sich der dunstige Himmel um das wuchtige Denkmal schmeichelte, blieb Paul stehen. Von Floras dunklem Haar wehte feiner Lilienduft in seine Nase, und er vergaß sogar die Strapazen der letzten Wochen, an denen Flora nicht ganz unschuldig war. Flora richtete ihrerseits einen verzückten Blick auf den Triumphbogen und sagte mit salbungsvoller Stimme: Ich sterbe vorzeitig, ermordet von den Engländern. Einen Moment lang starrte Paul sie fassungslos an. Flora? Mord? Engländer? Dann begriff er: Der Herzog von Wellington, 1815, die Schlacht bei Waterloo, die verheerende Niederlage der Franzosen Flora Palisander zitierte Napoleon! Sie sagte, als offenbare sich dem neutralen Betrachter des Denkmals auf Anhieb der Bezug zu Napoleons geheimnisumwittertem Ende: Er ist an einer Arsenvergiftung gestorben, aber der Mörder ist bis heute unbekannt. Paul seufzte schwer. Gift und Tod. Das, dachte er, hat man davon, wenn man ein verlängertes Wochenende in London mit einer Pathologin verbringt. Was als romantisches Intermezzo im gemeinsamen grauen Berufsalltag geplant war (blutroter Berufsalltag wäre in ihrem speziellen Fall wohl eher angebracht gewesen), entpuppte sich als Sonderlehrgang für Toxikologie. Er, der Herr Kriminalhauptmann, schaffte es spielend, durch schäbige neblige Gassen im East End zu wandern, ohne dass er sich wegen Jack the Ripper graue Haare wachsen ließ. Er konnte durch die elegante Victoria Street promenieren, ohne sich den Kopf darüber zu zerbrechen, hinter welcher der gläsernen Hochhausfronten sich New Scotland Yard verbarg. Er legte seinen Beruf einfach ab wie ein schmutziges Hemd und streifte sich das blütenweiße Freizeit-T-Shirt über. Flora indes wob beharrlich am dichten Gewebe ihres Arbeitskittels. Und wenn es auch manchmal schien, als würde sie den Faden abreißen lassen, so nahm sie ihn doch in den unerwartetsten Momenten wieder auf, um Paul bis zu seiner vollständigen Verwirrung damit zu umgarnen. Dabei hatte alles erfreulich unprofessionell begonnen: Gestern waren sie vom Flughafen gleich in die Stadt gefahren, hatten Mayfair erkundet und sich dann zum Afternoon Tea in Brown s Hotel gesetzt. Eingelullt von virtuosen Klangwolken, die dank der jungen, blond gelockten Pianistin dem Flügel entstiegen, hatte Paul an seiner weißen Porzellantasse genippt und gedacht: Zu Hause könnte es genauso gemütlich sein, würde Flora sich nur endlich zu einem Entschluss durchringen. Er war vollauf mit Genießen beschäftigt, als Flora aus heiterem Himmel fragte: Wusstest du eigentlich, dass das Brown s das Vorbild für Agatha Christie s Bertram s Hotel ist? Natürlich hatte er es nicht gewusst. Dass auch Miss Marple in dieser altehrwürdigen Gediegenheit ihren Tee schlürfte, hätte er allerdings als unheilvolles Vorzeichen interpretieren müssen, als Auftakt zu einer von Floras mörderischen Episoden. Flora ließ die Sache auf sich beruhen. Bis heute Mittag. Sie hatten Covent Garden unsicher gemacht und sich in einem herrlich schummrigen viktorianischen Pub einen Lunch genehmigt. Im Stillen sprach Paul sich Mut zu: Jetzt versuchst du s noch mal, diesmal mit ein wenig mehr Überredungskunst, mit sanftem Druck, wenn nötig. Er verzehrte gerade den ersten Bissen seines luftig leichten Schinkenomeletts da hatte doch einer behauptet, wer in England gut essen wolle, müsse dreimal am Tage frühstücken, als Flora ihre harmlose Konversation mit einer Prise Gift würzte. Dorothy Sayers mordet mit einem arsenhaltigen Omelett. In einem ihrer Romane. Worauf Paul der Bissen samt seinem Anliegen im Hals stecken blieb. Flora klopfte ihm teilnahmsvoll auf den Rücken, hörte aber nicht zu reden auf. Auch der Mörder isst davon, erklärte sie und machte sich mit gesegnetem Appetit über ihren Steak-and-Kidney-Pie her. Allerdings hat er sich vorher immunisiert. Das funktioniert, wenn man eine Zeitlang geringe Mengen Arsen einnimmt, weißt du? Paul hatte sich die Antwort erspart, er kannte Floras Vorliebe für rhetorische Fragen. Während sie nun den Wellington Arch einschließlich dahinter liegenden Himmels bewunderten, begann Flora Pauls Nerven zu reizen. Er knobelte an einem geschmeidigen Satz Sieh mal, Flora, meine Wohnung ist um etliches größer als deine, außerdem liegt sie näher am Gerichtsmedizinischen Institut, es wäre doch wirklich viel praktischer... Flora erstickte seine Gedanken kurzerhand mit Mord. Ohne den Blick vom Triumphbogen abzuwenden, begann sie das Verhör: Was weißt du über Napoleons Tod, Paul? Seine Verblüffung überspielend warf er betont jovial eine Gegenfrage hin: Ist das ein Test? Natürlich. Und wenn ich ihn bestehe? Dann. Sie warf ihm einen verheißungsvollen Blick aus dem Augenwinkel zu. Ziehst du in meine Wohnung? Dann Flora ließ sich nicht irremachen gehen wir zurück ins Hotel. Aber du solltest lieber fragen, was passiert, wenn du ihn nicht bestehst. Wieso? Kommst du dann nicht mit? Sie lächelte verschmitzt. Was soll dieses Ausweichen? Hast du etwa nicht genügend Grips, um Napoleons Mörder zu schnappen? Selbstverständlich hab ich genug Grips! Mir fehlen nur die Fakten. Die liefere ich dir. Paul zögerte. Nicht zum ersten Mal hatte er das Gefühl, dass Flora eine private Ent- 7

8 3. Förderpreis 2003 scheidung von seinem beruflichen Geschick abhängig machte. Also gut, gab er schließlich klein bei. Warum nicht das bereitwillige Publikum für ihre intellektuellen Salonstücke mimen? Und wenn sie nicht übersiedeln wollte, würde er eben zu ihr ziehen. Ohne Umschweife kam Flora zur Sache: Der Schauplatz ist Napoleons Exil auf St. Helena. Sie vollführte eine ausladende Handbewegung. Hauptakteur: Seine Majestät persönlich, sich über die widerwärtig kalten, feuchten Räume beklagend und über schlechte Speisen, in die der britische Gouverneur Lowe und seine Helfer Gift mischen. Das behauptet jedenfalls Napoleon selbst. Ich sterbe vorzeitig, ermordet von den Engländern, warf Paul ein. Genau. Das schreibt er drei Wochen vor seinem Tod in sein Testament. Es könnte aber auch sein, dass das Gift nicht dem Essen, sondern dem Wein beigemengt wird, und den verwahrt ein Franzose: Der Graf von Montolon. Zweimal trinken andere Personen versehentlich von diesem besonderen Wein, der sonst nur Napoleon vorbehalten ist. In beiden Fällen erkranken die Betreffenden. Pauls Miene erhellte sich. Hat der Graf ein Motiv? Gleich mehrere, antwortete Flora. Möglicherweise handelt er im Auftrag des französischen Königs. Dem ist Napoleon ein Dorn im Auge, da das Volk ihn immer noch verehrt. Oder der Graf will sich beim König einschmeicheln, indem er Napoleon um die Ecke bringt. Und das ist noch nicht alles: Abgesehen vom Wein spendet auch die Gemahlin des Grafen Napoleon Trost. Einem Gerücht zufolge soll er der Vater eines ihrer Kinder sein. Na bitte, ein Mord aus Leidenschaft!, triumphierte Paul und griff sich Floras Hand. Der Fall ist gelöst, jetzt können wir Nicht so vorschnell, Paul. Floras schwarze Augen blitzten hämisch auf. Du hast gar nichts gelöst, sondern den entscheidenden Hinweis verpasst! Dabei hab ich ihn dir gleich zu Anfang geliefert! Zu Anfang? Du hast nur gesagt, Napoleon beschwert sich über das miese Essen und schlecht geheizte, feuchte Räume, vollendete Flora. Ja. Und? Was sind Napoleons kaiserliche Farben? Dieser sanfte Ton, den sie ihrer Stimme verlieh. Woher soll ich das wissen? Eben, du hättest danach fragen müssen. Paul atmete tief ein und ließ alle Luft auf einmal entweichen. Und was sind Napoleons kaiserliche Farben? Gelassen schüttelte Flora das As aus dem Ärmel. Grün und gold. Verständnisloses Schweigen. Floras Lippen spannten sich, ein Ausdruck der Nachsicht. Früher hat man als grünen Farbstoff Kupferarsenit verwendet. Nicht der leiseste Anflug von Begreifen. Kupferarsenit, erläuterte sie, Kupferarsenit in Napoleons Vorhängen, Fahnen, Kleidungsstücken, vor allem aber in grünen Tapeten. Schau, solange die Wände trocken sind, ist der Farbstoff harmlos. Sind sie aber feucht, so bauen Schimmelpilze ihn ab, und dabei entsteht ein hochgiftiges arsenhaltiges Gas. Endlich reagierte Paul, fragte mit unverhohlenem Argwohn: Du meinst doch nicht allen Ernstes, Napoleons Mörder war seine Tapete? Sagen wir, es ist mehr als wahrscheinlich. Eine grüne Tapete als Mörder, wiederholte Paul verdutzt. Heute sind grüne Tapeten natürlich völlig ungefährlich, beschwichtigte Flora, setzte jedoch mit ironischem Beiklang hinzu: Für Leib und Leben jedenfalls. Da Paul ins Grübeln geriet, fuhr Flora fort: Natürlich ist es nicht restlos bewiesen, dass der Grund für Napoleons Ableben seine Tapete war. Aber vor einiger Zeit ist doch tatsächlich ein Stück von dieser Tapete aus St. Helena aufgetaucht, in einem alten englischen Sammleralbum übrigens, und... Paul küsste Flora auf die Wange, hakte seinen Arm unter ihren und schob sie in Richtung Fußgängerunterführung. Den ganzen zwanzigminütigen Fußmarsch durch Belgravia lang schwatzte sie über Schimmelpilze und grüne Tapeten, über Haarlocken und chemische Analysen, die zweifelsfrei bewiesen, dass Napoleon an einer Arsenvergiftung gestorben war. Sie war bei der Exhumierung der Leiche angelangt, als sie das Hotel betraten, dessen Interieur wohl noch aus der Zeit stammte, in der der Ex-Kaiser sich die Gefangenschaft mit Wein und Weib versüßte. Hinter der unermüdlich plaudernden Flora stieg Paul, immer noch in nachdenkliches Schweigen versunken, die Treppe hinauf. Er schloss die Zimmertür auf, knipste das Licht an, zum Glück war die Tapete hier nicht grün. Himmel noch mal, was für ein lausiger Kriminalist er doch war! Aber er war im Urlaub, in London, mit einem bezaubernden Mädchen... Er zog Flora in seine Arme. Nachdem eine Weile weder Arsen noch Napoleon noch sonst ein kriminaltechnisches Detail eine Rolle gespielt hatte, meinte Paul: Du hättest mir wirklich gleich sagen können, dass du die grüne Tapete in meinem Schlafzimmer scheußlich findest. Und du deswegen nicht bei mir einziehen wolltest.dieses ständige Hin und Her meine Wohnung, deine Wohnung wurde allmählich ganz schön strapaziös. Natürlich hätte ich es dir sagen können, erwiderte Flora, aber es wäre langweilig gewesen, und das wiederum ist in England unverzeihlich. Paul lachte und räkelte sich zufrieden. Rosa Schleifchen oder gelbe Blümchen?, fragte er. Himmelblaue Streifen, bekam er zur Antwort. Alles, was du willst, mein Schatz! 8

9 Spezial Alle Jahre wieder Weihnachtliches von Dickens über Böll bis zu Heidenreich und Dörrie von Mareke Happach Fast jeder Dichter oder Schriftsteller hat die Gelegenheit genutzt, sich literarisch dem Thema Weihnachten zu nähern. Von Goethe über Dickens und Böll bis zu Dörrie - zu allen Zeiten haben Schreibprofis ihrer Kreativität freien Lauf gelassen, um auf ihre ganz eigene und individuelle Weise Weihnachtsstimmungen und Weihnachtserlebnisse schriftlich festzuhalten. Die Treffpunkt- Redaktion hat alte und neue, bekannte und unbekannte, interessante und schöne Weihnachtsgeschichten für Sie aufgespürt. Die Auswahl reicht von besinnlich bis schräg Besinnlich, ernst, humorvoll oder auch satirisch: Wir Leser haben alle Jahre wieder eine reiche Auswahl an weihnachtlichen Erzählungen, Gedichten, Kurzgeschichten, Romanen, Krimis und Gedichten, die uns wahlweise in die passende Weihnachtsstimmung versetzen oder uns von zuviel Sentimentalität abhalten sollen. Wir können zu ganz alten, traditionellen Werken greifen oder neue schräge oder moderne Texte lesen oder besser noch vorlesen. Das Wunderbare daran: mit einiger Wahrscheinlichkeit findet sich in der reichen Auswahl der Weihnachtsgeschichten mindestens eine Geschichte des persönlichen Lieblingsschriftstellers, der natürlich auch zur Weihnachtszeit seinen ganz eignen Stil beibehält. Es begab sich aber zu der Zeit Ein weihnachtliches Muss ist für viele die Weihnachtsgeschichte nach Lukas, die gerne in der Adventszeit oder direkt zu Weihnachten bei Kerzenschein, Zimtsternen, Spekulatius und heißem Kakao gelesen wird. Sie ist die Basis aller Geschichten zum Themenkreis Weihnachten und deshalb alle Jahre wieder schön und unverzichtbar. Ebenso lesenswert jedoch ist das, was Schriftsteller zu allen Zeiten hieraus und aus dem weihnachtlichen Thema insgesamt abgeleitet haben. Charles Dickens beschreibt das winterliche London vor einem Jahrhundert Charles Dickens erschuf in seinen Weihnachtsgeschichten immer wieder verzauberte Welten, ließ Gespenster und Kobolde darin vorkommen und vergaß dabei nicht den Sinn des Weihnachtsfestes. Seine berühmteste Erzählung ist das Weihnachtslied. In dem umfangreichen Band Alle Weihnachtserzählungen sind noch vier weitere Geschichten enthalten. Wobei Charles Dickens Erzählungen meist den Umfang eines Romans haben und die Bezeichnung Erzählungen dafür schlicht untertrieben ist. In seinen weihnachtlichen Geschichten spielt Dickens immer mit dem Kontrast zwischen Zauberwelt und dem Alltag der kleinen Leute in England. Durch den dichten Nebel schimmern die weihnachtlichen Auslagen der Geschäfte, und Bratendüfte schweben in den engen Gassen. So wird man beim (Vor)Lesen in das London vor rund 100 Jahren versetzt. Genau das Richtige für gemütliche Winterabende vor dem Kamin! Alles Weihnachten! Geschichten zum Fest Wer mit Weihnachten nur noch Stress, geheuchelte Harmonie und ungeliebten Kitsch verbindet, findet auf dem neuen Hörbuch Alles Weihnachten! Geschichten der anderen Art: skurril, manchmal traurig oder wehmütig, teilweise sozialkritisch oder bissig und trotzdem nicht weniger weihnachtlich. Aus der Feder von Erich Kästner, Elvira Richter, O. Henry, Doris Dörrie, Axel Hacke und Gabriele Bondy stammen die Geschichten zum Fest. Ob sie wollen oder nicht alle Autoren bekennen zwischen den Zeilen, dass Weihnachten das Fest der Gefühle ist. Und gerade deshalb geben diese Geschichten mehr als andere Werke eine Menge über ihre kreativen Schöpfer preis. So ist Kästners Interview mit dem Weihnachtsmann menschlich anrührend und ganz und gar unchristlich, dafür aber voller Überraschungen. Doris Dorries Zimmer 645 ist traurigskurril. Ein Weihnachtsgeschenk von Väterchen Frost, geschrieben von Gabriele Bondy, erinnert fast wehmütig daran, wie das Fest begangen wurde, als es die DDR noch gab. Ulrich Noethen, Ursula Illert, Christoph Winkelmann und Martin Maria Schwarz lesen gekonnt vor und treffen immer den richtigen Ton, um den Hörer zu überraschen, nachdenklich zu stimmen oder das eine oder andere Schmunzeln zu entlocken. Ein Muss für alle Weihnachts-Skeptiker. Nicht nur zur Weihnachtszeit Die Hauptattraktion am Weihnachtsbaum meiner Tante Milla waren gläserne Zwerge, die in ihren hocherhobenen Armen einen Korkhammer hielten und zu deren Füßen glockenförmige Ambosse hingen.... 9

10 Wettbewerb Und an der Spitze des Tannenbaumes hing ein silbrig gekleideter rotwangiger Engel, der in bestimmten Abständen seine Lippen voneinander hob und FRIEDEN flüsterte. Der Klassiker der sozialkritischen Weihnachtsliteratur die nicht nur Weihnachten Gültigkeit besitzt stammt von Heinrich Böll. Weihnachten, reduziert auf Familienidyll, den Weihnachtsbaum, Süßigkeiten und Lametta. Ein Weihnachten wie es die meisten Deutschen gut kennen ist der Hintergrund von Bölls Kurzgeschichte Nicht nur zur Weihnachtszeit. Die Satire amüsiert nur auf den ersten Blick. Dann wird der beklemmende Druck deutlich, den Böll angesichts eines Weihnachten empfindet, das nur eine Rückkehr in vorgeschriebene Zeremonien ist. Supernova der Weihnachtsbücher: Ein Stern strahlt in die Weite An Weihnachten kommt keiner vorbei. Und wenn es auch nur eine kleine Geschichte ist: irgend etwas Weihnachtliches haben alle bekannten Schriftsteller irgendwann einmal verfasst. Eine wunderschöne Sammlung hat daraus jetzt Volker Fabricius zusammengestellt. Ein Stern strahlt in die Weite, vereint alle großen Literaten der europäischen Geschichte und Gegenwart unter einem blauen Buchdeckel. Astrid Lindgren entführt in den hohen Norden, erzählt kindgerecht die Geschichte von Weihnachten auf Birkenlund. Tucholsky spöttelt über die Silvesternacht, Bert Brecht meldet sich zu Wort und Else Lasker-Schüler hat ihren Auftritt neben Kästner, Elke Heidenreich, Janosch und Rilke. Ein facettenreiches Weihnachtsbuch: vom ersten Kapitel zum Advent, Hans Christian Andersens Tannenbaum bis hin zum Fest der Heiligen Drei Könige, das mit Goethes Worten und Wilhelm Busch endet. Übrigens: den Auftakt im Buch macht wenig überraschend, schön und unverzichtbar die biblische Weihnachtsgeschichte nach Lukas. Unsere weihnachtlichen Lektüre-Empfehlungen: Charles Dickens Alle Weihnachtserzählungen Aufbau Verlag, Berlin, 5. Auflage ,95 E Erich Kästner, Doris Dörrie u.a. Alles Weihnachten! 1 CD/ 75 Min. Geschichten zum Fest Gelesen von Ulrich Noethen u.a. Der Hörverlag, München, ,95 E Heinrich Böll Nicht nur zur Weihnachtszeit Satiren dtv Verlag, München, ,- E Volker Fabricius (Hrsg.) Ein Stern strahlt in die Weite Die schönsten Geschichten und Gedichte zur Weihnachtszeit für Jung und Alt Benziger Verlag, Düsseldorf, ,90 E Die Weihnachtsgeschichte im Online Forum Machen Sie mit! Besinnlich, ernst, spannend, humorvoll oder auch satirisch: Lassen Sie Ihrer Kreativität freien Lauf und dichten Sie mit uns die Fortsetzungs-Weihnachtsgeschichte im Online-Forum! Wie es funktioniert? Sie schreiben vier Zeilen (ca. 250 Zeichen) und setzen an der Stelle an, an der die/der AutorIn vor Ihnen geendet hat. Das Besondere: Beschreiben Sie Weihnachten, ohne dabei folgende Worte zu verwenden: Weihnacht- und alle Zusammensetzungen wie Weihnachtsbaum, Weihnachtsmann, Weihnachtsfest etc., Geschenke, Fest und Rot. Packen Sie Ihre Kreativität am Schopfe, und damit es nicht ganz so schwer fällt, machen wir den Anfang unter Unter allen AutorInnen der Weihnachtsgeschichte verlosen wir drei Bücher Kreativ Schreiben von Fritz Gesing in der Neuauflage Teilnahmeschluss ist der Die fertige Weihnachtsgeschichte stellen wir Anfang des kommenden Jahres vollständig mit der Nennung aller mitwirkenden AutorInnen als PDF-Datei ins Forum. 10

11 7. Förderpreis 2003 Das Baumhaus 7. Förderpreis 2003 für Anne Fingerling, gefördert mit 150,- Euro Mit gebeugtem Rücken und vornüber hängenden Schultern saß Günter Rühmstrumpf in seinem Lehnsessel mit dem schweren, dunkelroten Bezug und starrte abwesend vor sich hin. Wenn er gelegentlich den Kopf hob, um durch das geöffnete Fenster den Nachbarjungen Tim beim Spielen im Garten zu beobachten, leuchteten seine Augen wie im Schein einer kleinen Kerze schwach auf. Den Sessel verließ er nur noch, um einem seiner reduzierten körperlichen Bedürfnisse nachzugeben: Die lästige Nahrungsausscheidung wechselte ab mit der Nahrungsaufnahme - leider nötigte ihn seine Frau Lilli Rühmstrumpf nach wie vor an den Esstisch - oder er schleppte seinen schweren Körper ins Bett, wenn die Knochen vom vielen Sitzen allzu sehr schmerzten. Durch das geöffnete Fenster verfolgte er die spielerische Leichtigkeit, mit der Tim einen Ball balancierte. Als der Junge den nachlässig gekleideten und unrasierten Nachbarn in seinem Sessel bemerkte, lächelte er und winkte. Günter Rühmstrumpf hob den Unterarm, während der Ellbogen auf der gepolsterten Armlehne aufgestützt blieb, und erwiderte den fröhlichen Gruß ebenfalls mit einem Lächeln. In diesem Moment hörte er Schritte hinter sich. Er ließ Unterarm und Kopf wieder sinken. Du hockst ja schon wieder da! drang Lillis Stimme an sein Ohr. Raff dich endlich mal auf. Tu etwas! Günter Rühmstrumpf schwieg. Er wusste nichts zu sagen. Kannst du mir nicht wenigstens antworten? beharrte Lilli. Du hast mich nichts gefragt. Eine Spur kindlichen Trotzes mischte sich in seine Worte. Deine Passivität ist nicht mehr auszuhalten! Beweg dich endlich! Mach endlich etwas Sinnvolles! Reparier meinetwegen diesen scheußlichen alten Sessel, auf dem du schon seit Wochen hockst wie ein, ein fetter Karpfen auf dem Trockenen. Der knarrt schon und fällt bald auseinander, genau wie du! Du bist nicht der Einzige, der seinen Job verloren hat! Es gibt jede Menge andere Menschen, denen es ähnlich geht wie dir. Die kriegen ihren Arsch wenigstens hoch. Aber du? Tust dir nur selbst Leid! Es ist gerade mal fünf Wochen her. Ich brauche noch ein wenig Zeit. Der Trotz war nun wieder der alten Niedergeschlagenheit gewichen. Zeit, Zeit. Wie viel Zeit brauchst du denn noch? Ich will dir mal was sagen. Du hast ganz einfach den falschen Beruf gelernt. Schreinermeister! Was kannst du denn heute schon damit werden? Du hättest etwas Richtiges lernen müssen, Akademiker zum Beispiel. Wenn Lilli das Wort Akademiker aussprach, dehnte sie das E in der um ihm das wicht zu ver- Mitte besonders, gebührende Ge- leihen. Wenn du Akademiker wärst, würdest du jetzt nicht hier rumsitzen, ich müsste nicht schuften gehen und uns ginge es auch besser. Aber nein, Herr Rühmstrumpf hatte keine Lust, die Schule zu beenden. Er war zu faul. Etwas Richtiges wollte er machen, mit den Händen. Da siehst du, was du davon hast. In den Schoß legst du sie, deine Hände. Wirst immer fetter und träger, wenn du so weiter machst. Rühmstrumpf rührte sich nicht. Er starrte unverwandt nach draußen und beobachtete den Nachbarjungen. Hatte Lilli vielleicht Recht? Hatte er sich für den falschen Beruf entschieden? Hatte er sich überhaupt falsch entschieden? Und was war mit Lilli? War sie die richtige Frau für ihn? Sie hatte sich schon immer einen anderen Günter Rühmstrumpf gewünscht, einen Akadeemiker, wie sie sagte. Insgeheim träumte sie davon, eine Frau Doktor Rühmstrumpf zu sein. Er seufzte tief. Was war da schief gelaufen? Hatte er noch Zeit, etwas zu ändern? Oder war es mit achtundfünfzig schon zu spät? Er konnte unmöglich weiterhin zu Hause herumsitzen und nichts tun. Zumindest nicht, solange er mit Lilli unter einem Dach lebte. Aber er hatte einfach nicht die Kraft und Energie, sein Leben wieder in die Hand zu nehmen. Das hatte er früher immer getan. Seinen Beruf als Schreiner hatte er gerne ausgeübt, er hatte seine Hände mit Herz und Verstand gebraucht. Aber jetzt hingen sie zitternd und nervös von den Armlehnen herab und schafften es morgens nur mit Mühe, die Hemdsknöpfe zuzuknöpfen. Einfach dicht gemacht hatten sie den Betrieb, in dem er fast zwanzig Jahre gearbeitet hatte wegen Insolvenz. So nannten sie das heute. Jetzt fühlte er sich alt und müde. Würde er etwas Neues anfangen können? Langsam schüttelte er den Kopf. Aber sicher wirst du immer fetter und träger, wenn du so weiter machst! keifte Lilli hinter ihm und riss ihn aus seinen schweren Gedanken. Und davon, dass du ständig den Nachbarjungen anstarrst, wird es auch nicht besser. Wenn du Akademiker geworden wärest, dann hätten wir vielleicht auch Kinder. Dann hätten wir uns das vielleicht leisten können. Aber nein, du wolltest ja nicht. Jetzt richtete sich Rühmstrumpf in seinem 11

12 7. Förderpreis 2003 Sessel auf und hob den Kopf: Wer sagt, dass ich keine Kinder wollte? Die Schule wolltest du nicht abschließen, habe ich gesagt, weil du zu faul warst. Immer den Weg des geringsten Widerstandes. Schreiner, das ist besser, da muss man den Kopf nicht anstrengen. Immerhin hast du es zum Meister gebracht! Lilli warf den Kopf in den Nacken und reckte ihre spitze Nase in die Luft, während sie das Wort Meister übertrieben betonte. Er sank wieder in den Sessel zurück, seine Stimme verlor an Kraft: Du warst es, die keine Kinder wollte. Es war dir immer zu früh, du wollest damit noch warten - bis es dann zu spät war. Und Angst um deine Figur hattest du. Heute ginge es uns mit Sicherheit besser, wenn du Akademiker geworden wärest. Wir hätten ein schönes Haus und müssten nicht in dieser miefigen Hütte wohnen. Du hättest jetzt noch deinen Job und später eine anständige Pension. Aber nein, der Herr hielt ja nichts von Bildung. Verachtet hast du sie, die Intellektuellen. Mit den Händen wolltest du etwas tun, etwas Richtiges. Und, was fängst du jetzt mit deinen schwieligen Händen an? Sie taugen zu nichts. Gar nichts! Verstehst du! Gerne hätte ich Kinder gehabt, murmelte Rühmstrumpf und wandte den Kopf ab. Reglos starrte er wieder in den Garten, wo Tim noch immer spielte. Lillis Wangen hatten sich vor Erregung gerötet: Sag mal, hörst du mir überhaupt zu? Nein, du hast mir noch nie zugehört. Lebst in deiner eigenen Welt, alles andere ist dir egal! Das ist das Problem. Du bis ein elender Egoist! Er ließ die Worte an sich abprallen wie Gummibälle, die man gegen eine Wand schleudert, und sank immer tiefer in den Sessel. Eine Frage hämmerte beharrlich gegen seine Schädeldecke: Was ist falsch gelaufen? Was ist falsch gelaufen? Seine Hände krampften sich um die Armlehnen, die von geschnitzten Engelsköpfen verziert waren. Nicht nur die hohe Lehne war an den Seiten kunstvoll gedrechselt, sondern ebenso die Beine des weich gepolsterten Sessels, den Rühmstrumpf vor vielen Jahren selbst angefertigt hatte. Es war ursprünglich ein Geschenk für Lilli gewesen. Er hatte sich immer vorgestellt, wie seine Lilli in dem Lehnsessel säße und strickte oder Socken stopfte oder einfach nur ein Buch läse. Er hatte sich immer vorgestellt, wie sie dort bequem säße, getragen von seiner Hände Arbeit, mit einem glücklichen, dankbaren Lächeln auf den Lippen. Aber es war ganz anders gekommen. Das war jetzt schon fast zwanzig Jahre her. Nun saß er in dem Sessel und fühlte sich alt und müde ebenso wie der Stuhl, der leise knarrte. Meine Mutter hat mich immer schon gewarnt. Ich hätte auf sie hören sollen! Sie hat gesagt, Kind, mit dem Rühmstrumpf wirst du nicht glücklich. Recht hatte sie! Aber wenn man jung ist, ist man oft so dumm. Ich war blind. Ich hätte alle Männer haben können! Heute sind sie Rechtsanwälte oder Juristen. Einer aus meinem Jahrgang ist sogar Professor geworden. Dieter! Er sieht noch immer gut aus! Und sehr intelligent ist er. Heute wäre ich glücklicher, mir ginge es besser. Das ist sicher. Aber nein, ich lasse mich mit dir ein. Mit einem, der die Schule abbricht und Handwerker werden will. Ich war ja so blind! Das hab ich nun davon. Lilli hatte die Arme vor der Brust verschränkt und ihre graublauen Augen blickten ins Leere. Plötzlich wirkte sie zart und zerbrechlich. Ihre Brust hob und senkte sich im schnellen Rhythmus der Anspannung. Das sonst blasse Gesicht hatte sich gerötet und zeigte hässliche dunkle Flecken. Etwas in ihrem Innern war in Bewegung geraten. Allmählich straffte sich ihr Körper. Mit einer nervösen Geste strich sie eine blond gefärbte Strähne aus dem Gesicht und stemmte die Fäuste gegen ihre knochigen Hüften. Sie neigte den Kopf leicht nach hinten, ihre Wirbelsäule richtete sich auf, sie streckte die Brust vor und sagte langsam und betont, als spräche sie zu sich selbst: Ich bin noch jung. Noch keine fünfzig. Meine besten Jahre liegen noch vor mir. Mein Leben ist noch nicht zu Ende. Ich werde meine Hände noch nicht in den Schoß legen! Noch nicht! Langsam wandte sie sich ihrem Mann zu, der noch immer nach draußen starrte, und sagte unvermittelt: Ich gehe! Sie wartete. Rühmstrumpf rührte sich nicht. Seine Augen und sein Verstand schienen völlig auf den spielenden Jungen fixiert zu sein. Er beobachtete, wie Tim einige Bretter an den alten Apfelbaum lehnte und einen Hammer zur Hand nahm. Seine Hände krampften sich um die Engelsköpfe, das war die einzige Reaktion, die er zeigte. Lilli sog in einem langen, tiefen Atemzug Luft ein, als wollte sie unter Wasser tauchen. Mit bedrohlich leiser Stimme, die sich langsam steigerte, begann sie: Sag mal, steckt überhaupt noch ein Funken Leben in dir? Bist du überhaupt noch hier? Verdammt noch mal, sag etwas, beweg endlich deinen Arsch! Plötzlich schlug ihre Stimme um: Du machst mich noch wahnsinnig! Mit dir hält es ja kein normaler Mensch aus! Du bist verrückt! Die letzten Worte schrie sie fast heraus. Mit weit geöffneten Augen und nervös zuckenden Lippen starrte sie ihn an. Ihr Atem ging schnell und unregelmäßig. Plötzlich hielt sie die Luft an. Dann sprach sie mit leiser, vor Anspannung zitternder Stimme: Ich werde dich jetzt verlassen. Dieter wartet schon auf mich. Sie blieb stehen. Langsam erhob sich Rühmstrumpf aus dem Sessel. Er richtete seinen kräftig gebauten Körper auf und stellte sich vor seine Frau, so dicht, dass sie seinen Atem spüren konnte. Entsetzt sah Lilli ihrem Mann, der sie um gut einen Kopf überragte, in die Augen: Was hast du vor, Günter? Kaum merklich schüttelte Rühmstrumpf den Kopf und flüsterte: Jetzt werde ich endlich etwas Sinnvolles tun. Fass mich nicht an! Ich warne dich! Er schwieg. Endlich wandte er sich ab und ging langsam, aber mit festen Schritten an ihr vorbei und ließ sie einfach stehen. Als Tim den alten Rühmstrumpf bemerkte, rannte er auf ihn zu: Hilfst du mir, ein Baumhaus zu bauen? Rühmstrumpf lächelte und ließ sich von dem Jungen an die Hand nehmen. 12

13 Fundstücke Fundstücke im Internet Längst hat auch die Literatur das Internet für sich entdeckt: Als Medium für viele Dinge, die den Literaturbetrieb bereichern. Und: Längst sind auch wir mit der Schule des Schreibens online! Unter finden Sie diverse Rubriken: die vollständige Kursübersicht, ein Forum, das Treffpunkt-Archiv, aktuelle Termine und vieles mehr. Neben unseren Seiten gibt es weitere lohnenswerte Surf-Ziele für alle Treffpunkt-Leser. In jeder Ausgabe stellen wir eine Auswahl vor. Diesmal geht es um Nachschlagewerke im Internet. Wissen/Recherche allgemein Encyclopaedia Britannica Möglicherweise werden sie bald aus unseren Bücherschränken verschwunden sein: die Lexika aller Arten, zum Nachschlagen von allem Wissenswerten. Von der weltberühmten Encyclopaedia Britannica erschien bereits 2002 der letzte gedruckte Band. Seitdem gibt es aktualisierte Ausgaben nur noch auf CD-ROM oder im Internet. Hier zwar in eingeschränkter Version aber immer noch umfangreich genug, um die verschiedenen Wissenslücken zu schließen. Bibliothek des Wissens Die Bibliothek des Wissens ermöglicht die Recherche in einem umfangreichen Fundus allgemeiner und spezieller lexikalischer Nachschlagewerke mit derzeit mehr als 1,5 Millionen Artikeln. Unter anderem können Sie dort in der neuesten Ausgabe des Brockhaus in einem Band kostenlos nachschlagen. Enzyklopädie von allen für alle Wikipedia ist eine Enzyklopädie in mehr als 100 Sprachen, die von Freiwilligen in der ganzen Welt aufgebaut wird. Ihre Inhalte dürfen frei kopiert und verbreitet werden. Die deutschsprachige Ausgabe umfasst derzeit Artikel. Jeder kann sein Wissen einbringen und jeder kann davon profitieren. Online-Recherche lernen Die Recherchefibel gibt umfassend Auskunft über die Recherchemöglichkeiten des Internets, wie Kataloge, Suchmaschinen etc. optimal zu nutzen sind. Eine hilfreiche Einführung! Sprache Das digitale Wörterbuch der Deutschen Sprache des 20. Jahrhunderts Das Projekt Digitales Wörterbuch hat auf der Grundlage der deutschen Sprache des 20. Jahrhunderts ein digitales Wörterbuchsystem erstellt. Dabei baut es auf dem sechsbändigen Wörterbuch der deutschen Gegenwartssprache (WDG) auf, und verknüpft dieses mit eigenen Text- und Wörterbuchressourcen. Wortschatz-Lexikon Das Wortschatz-Lexikon bietet den Zugriff auf 500 Millionen Wörter und 35 Millionen Sätze. Zu jedem Wort werden, falls verfügbar, Synonyme eingeblendet, es gibt Anwendungsbeispiele in Form von Zeitungszitaten und vieles mehr. Literatur Projekt Gutenberg Seit über zehn Jahren stellt das Projekt Gutenberg-DE kostenlos für jeden Literatur ins Internet. Inzwischen ist die Sammlung auf etwa Dateien angewachsen und enthält Gedichte, Märchen, Sagen, Romane, Erzählungen und Novellen, die als Bücher insgesamt ein Bücherregal von 80 Kilometern Länge füllen würden. Deutscher Buchhandel Neben vielem Wissenswerten aus der Literaturszene gibt s hier zum Nachschlagen und Recherchieren alle Titeln aus dem Verzeichnis lieferbarer Bücher, mit Büchern, Videos, DVDs, Hörbüchern, Kalendern, Karten, Zeitschriften und Software. Goethe und Schiller-Archiv Das Goethe- und Schiller-Archiv in Weimar bewahrt vor allem handschriftlichen Nachlässe von Goethe und Schiller auf. Viele davon sind online verfügbar. Zitate und Aphorismen Zitate für jeden Anlass Aphorismen In der Datenbank befinden sich Aphorismen und Zitate von Berühmtheiten und anderen Persönlichkeiten der Gegenwart und Vergangenheit.Gesucht werden kann nach Thema, Inhalt oder Autor.Wöchentlich wächst die Sammlung um einige hundert neue Einträge. Die große Zitatesammlung Über 3000 Zitate von etwa 600 verschiedenen Dichtern und Denkern der Vergangenheit und Gegenwart sind hier abrufbar. Entweder nach Themen (Liebe, Glaube, Winter etc. ) oder nach Personen sortiert. 13

14 Workshops, Wissenswertes Workshop-Reihe startet! Mit dem Workshop in Hamburg startete am die Workshop-Reihe der Schule des Schreibens. Es sollte sich alles um das Thema Charakterisieren drehen. 10 TeilnehmerInnen (2 waren leider kurzfristig erkrankt) waren gespannt, einmal die Mitstudenten kennen zu lernen, sich auszutauschen und ihr Autoren-Know-How aufzufrischen. Nach einer Einführung in das Thema durch die Studienleiterin Karin Baseda-Maass ging es dann in einer Schreibübung gleich darum, das Gelernte praktisch anzuwen- Intensiver Austausch am in Hamburg den. Zwei Charakterskizzen waren anzufertigen, die Charaktere für den Leser einprägsam und interessant darzustellen, Klischees dabei zu vermeiden. Erstaunlich, wie vielfältig die Ideen und Entwürfe waren, die dann präsentiert wurden! Der Workshop schloss mit einem freien Erfahrungsaustausch ab und einige Teilnehmer wollten in Verbindung bleiben. Ähnlich begeisterte Resonanz war auch von den anderen Terminen der Workshop- Reihe in Mainz, Berlin und Stuttgart zu hören. Auf S. 21 finden Sie neue Termine für das Frühjahr Wissenswertes aus der Literaturszene Martin Walser plant neues Buch mit dem Titel «79» Schriftsteller Martin Walser plant als neues Projekt ein Buch mit dem Titel «79«für den Herbst Es wolle damit»allem, was einem am 80. Geburtstag passieren kann, einen Riegel vorzuschieben», sagte der 77- Jährige der «Neuen Osnabrücker Zeitung«Das Buch wäre die Gelegenheit, die kursierenden Kulturlügen über das Alter»ein bisschen mit wirklichem Inhalt zu erfüllen«. Frauen dominieren die Welt der Belletristik Aktuelle Studien zeigen: Frauen lesen ungefähr doppelt so viel Belletristik wie Männer, Tendenz steigend. Ingesamt betrachtet ist die Zeit, die sich die Deutschen für die Lektüre von Romanen nehmen, in den vergangenen Jahren rasant gesunken. Doch das liegt vor allem an den Männern: Lasen diese einer Umfrage der Stiftung Lesen zufolge 1992 wöchentlich noch gut zweieinhalb Stunden in den Büchern von Grass & Co., so waren es 2003 gerade noch gut eineinhalb Stunden. Bei den Frauen ging die Verweildauer dagegen nur um eine Viertelstunde zurück und lag 2003 immerhin noch bei drei Stunden. Im Gegenzug hat bei beiden Geschlechtern die Lektüre von Sach- und Fachliteratur seit 1992 um rund zehn Prozent zugenommen. Eine mögliche Erklärung bietet die moderne Hirnforschung. Die Frauen haben unter anderem deshalb einen größeren Bezug zur Belletristik als Männer, weil bei ihnen die beiden Gehirnhemisphären stärker verbunden sind, meint der Münchner Professor für medizinische Psychologie Ernst Pöppel. Bekanntlich ist die linke Gehirnhälfte, die für das rationale und begriffliche Denken zuständig ist, bei Männern stärker ausgeprägt. Bei Frauen liegt dagegen der Akzent auf der rechten Gehirnhälfte, in welcher das bildliche und emotional bewertende Wissen zu Hause ist. Beim Lesen von Romanen komme es, so Pöppel, gerade darauf an, dass die begriffliche Informationen, die der Text bietet, auch bildlich verarbeitet und emotional bewertet werden. Insofern ist die Dominanz der weiblichen Romanleser nur der Ausdruck einer hirnphysiologischen Gegebenheit. Duden zum kleinen Unterschied : Adam, Eva und die Sprache Beiträge zur Geschlechterforschung (ots) Sprechen Frauen anders als Männer? Reden Männer und Frauen aneinander vorbei? Gibt es typisch männliches und weibliches Kommunikationsverhalten? Kommen Frauen im öffentlichen Sprachgebrauch vor? Zum Thema Sprache und Geschlecht und dem gar nicht so kleinen Unterschied hat der Dudenverlag jetzt einen neuen Band herausgegeben: Adam, Eva und die Sprache aus der Reihe Thema Deutsch, die die Dudenredaktion zusammen mit der Gesellschaft für deutsche Sprache herausgibt. Das 380 Seiten starke Buch enthält 26 lesenswerte Autorenbeiträge zur geschlechtergerechten Sprache in Politik, Recht und Alltag und zeigt die Entwicklungstendenzen im Bereich Männersprache Frauensprache auf. Der Band ist ab sofort für 25 Euro im Handel erhältlich. Nachfrage nach Büchern Jelineks stark gestiegen Die Nachfrage nach Büchern der diesjährigen Literaturnobelpreisträgerin Elfriede Jelinek ist weltweit stark gestiegen. Dies teilte der Verlag Rowohlt in Reinbek mit. Die Entscheidung des Nobelpreiskomitees sei in den deutschsprachigen Ländern und rund um die Welt auf eine «außerordentlich positive Resonanz» gestoßen. So hätten zahlreiche ausländische Verlage in den vergangenen Tagen Übersetzungsrechte für Werke der Nobelpreisträgerin erworben. Neuausgaben würden in den angelsächsischen Ländern sowie in Frankreich und Italien vorbereitet. Für November kündigte Rowohlt ein neues Buch mit Jelineks Theaterstücken «Bambiland» und «Babel» an. Das Drama «Babel» werde im März 2005 vom Wiener Burgtheater uraufgeführt. 14

15 Tun Sie JETZT etwas treffpunkt für Ihren ERFOLG Gestalten Sie aktiv Ihre Zukunft mit einem Fernlehrgang der Hamburger Akademie! Studienbeginn jederzeit +++ Bequem zu Hause lernen +++ Persönliche Betreuung +++ Gratis-Probestudium Schulabschlüsse und Allgemeinbildung 101 Abitur 103 Fachhochschulreife 104 Realschulabschluss 105 Hauptschulabschluss 206 Gute Allgemeinbildung 207 Deutsch sicher beherrschen Kaufmännische Lehrgänge 528 Betriebswirt/in HAF 529 Technische/r Betriebswirt/in IHK 546 Medienbetriebswirt/in NEU 576 Controlling NEU 574 Betriebswirtschaftslehre für Nichtkaufleute 530 Industriefachwirt/in IHK 531 Handelsfachwirt/in IHK 575 Immobilienmakler/in HAF NEU Mehr wissen Man lernt nie aus da ist schon was dran. Der Netzwerkkurs der Hamburger Akademie kam mir gerade recht. Sie hätten mal sehen sollen, wie meine Kollegen gestaunt haben! Heinz G., Münster 532 Fachkaufmann/-frau Marketing IHK 535 Marketing-Referent/in 547 Personalreferent/in bsb NEU 534 Managementassistent/in bsb 540 Bürosachbearbeiter/in 570 Buchhalter/in 544 Buchführung und Bilanzierung 571 Bilanzbuchhalter/in IHK 551 Anlage- und Vermögensberatung 552 E-Commerce-Management 550 Managementkurs NEU 538 Erfolgreich selbstständig machen 572 Geschäftsführung in Kleinbetrieben 543 Ausbildung der Ausbilder IHK 542 Kaufmännisches Grundwissen Neu! Alle Lehrgänge geprüft und zugelassen von der Staatlichen Zentralstelle für Fernunterricht. EDV-Lehrgänge 682 Netzwerkmanager/in NEU 681 Netzwerkadministrator/in 651 Netzwerkbetreuer/in mit TK-Technik 648 Software-Entwickler/in HAF 647 Programmierer/in C/C Organisationsprogrammierer/in 645 Java-Programmierer/in NEU 657 VBA-Programmierung 650 PC-Betreuer/in 684 Webmaster HAF NEU 678 Internet-Betreuer/in 656 Gestalten am PC 655 PC-Praxis 669 Internet-Praxis und Homepage-Design 653 Grundwissen Wirtschaftsinformatik Technische Lehrgänge 421 Industriemeister/in Metall IHK 422 Industriemeister/in Elektrotechnik IHK 423 Maschinenbautechniker/in 424 Informations- u. Kommunikationstechniker/in 430 Telekommunikationstechniker/in NEU 425 Technisches Zeichnen mit CAD 426 Bauzeichnen mit CAD 479 Konstrukteur/in mit CAD 428 CAD für Bauzeichner/innen 429 CAD für Technische Zeichner/innen 474 Fachgerechte Bausanierung Sprachlehrgänge 309 Englisch 310 Englisch für Fortgeschrittene 321 Business English 330 Cambridge First Certificate in English NEU 340 Cambridge Certificate in Advanced English NEU 311 Französisch 312 Französisch für Fortgeschrittene 313 Spanisch 314 Italienisch 318 Portugiesisch Jetzt starten! Fordern Sie Ihr Gratis-Infopaket heute noch an: garantiert kostenlos u. unverbindlich mit diesem Gutschein Mehr verdienen Aber sicher hat der Abschluss als Betriebswirt HAF sich für mich gelohnt ich bin gerade Abteilungsleiter geworden. So können Sie auch weiterkommen! Michael F., Berlin Gratis-Gutschein Mehr Möglichkeiten Gratis-Gutschein heraustrennen, ausfüllen und noch heute einsenden oder faxen! JA, ich will mehr Erfolg, Ansehen und Anerkennung erreichen! Senden Sie mir kostenlos und unverbindlich Informationen über: Hier bitte die Nummern Ihrer Wunschziele eintragen: 1. Ziel Mein Abitur hab ich in der Tasche mit der Hamburger Akademie! Jetzt erst mal Urlaub machen, und dann habe ich schon einen Studienplatz an der Uni. Schließlich habe ich noch viel vor! Sandra H., Koblenz 317 Russisch 316 Griechisch 320 Niederländisch 322 Türkisch 208 Latinum 315 Deutsch als Fremdsprache 350 Fremdsprachenkorrespondent/in Englisch IHK NEU Kreativität und Persönlichkeit 758 Praktische Psychologie 864 Kreative Schreibschule 866 Werbetexter/in 875 Journalist/in NEU 874 Online-Redakteur/in 861 Karikatur- und Comiczeichnen 867 Kreative Malschule 862 Werbegrafik und Design 868 Raumgestaltung und Innenarchitektur NEU 869 Fotografie in Theorie und Praxis 777 Erfolgreich im Beruf 778 Angst- und stressfrei das Selbsthilfeprogramm NEU 863 Hauswirtschafter/in 859 Kindererziehung 877 Praktische Altenbetreuung für Treffpunkt-Leserinnen und -Leser ab 18 Jahre 2. Ziel Gratis! Einladung zum kostenlosen Probestudium Hamburger Akademie für Fernstudien, Morewoodstraße 25, Hamburg Gratis-Gutschein auf Postkarte oder im unfrankierten Umschlag einsenden an die Hamburger Akademie für Fernstudien, Abt. 607 AO, Morewoodstraße 25, Hamburg per Telefon rund um die Uhr 040 / Persönliche Beratung Mo-Fr 8-20 Uhr per Fax: 040 / im Internet Vorname Straße/Hausnummer Postleitzahl/Wohnort Beruf Name Geburtsdatum Gratis-Gutschein einsenden an die Hamburger Akademie für Fernstudien, Abt. 607 AO Morewoodstraße 25, Hamburg. Oder faxen an 040 / Oder anrufen: Tel. 040 / Oder online AO

16 9. Förderpreis 2003 Eine gerettete Liebe 9. Förderpreis 2003 für Dr. Elke Therre-Staal, gefördert mit 150,- Euro Franz war seinem Vater freiwillig ins Warschauer Ghetto gefolgt. Man hatte ihnen zunächst eine kleine Wohnung zugewiesen, dann ein einziges Zimmer. Der Vater war nach der Scheidung der Eltern von Berlin nach Warschau zurückgekehrt. Erst im Ghetto fühlte Franz eine Zugehörigkeit, die ihm in der Kindheit schmerzlich gefehlt hatte. Da die Mutter auf Privatunterricht bestanden hatte, konnte er die Volksschule nicht besuchen. Sehnsüchtig betrachtete er die Kinder vom Fenster aus, wenn sie mit ihren Schulranzen auf dem Rücken schwatzend und lachend an seinem Elternhaus vorbeikamen. Glückliche Momente gab es bei den Großeltern in der Heimat der Mutter im Süden Deutschlands. Er half seiner Freundin Gerda beim Viehhüten. Trieb mit ihr die Kühe auf die hochgelegenen Almwiesen, lag mit ihr im Gras, bewunderte ihre Zahnlücke und wie weit sie dadurch spucken konnte. Und vergaß nie den Moment, da sie sich im Jahr darauf von ihm abwandte, ihm die Hand gab und sagte: Ich darf nicht mehr mit dir spielen. Mit seinen Sprachkenntnissen ernährte Franz sich und den Vater im Ghetto. Eines Tages, als er von einer Unterrichtsstunde zurück kam, wartete eine junge Frau vor der Tür auf ihn. Sind Sie Herr Rosenbaum? Er hatte keine Hand frei und wies sie mit einer raschen Kopfbewegung an, einzutreten. Sie lehnte sich jedoch an die Tür und knotete ihr Kopftuch auf. Ihr rotblondes Haar leuchtete wie reifes Korn. Er sah Schweissperlen auf ihrer Oberlippe. Er legte sein Bündel ab und schob ihr einen Stuhl hin. Ihr Blick traf ihn wie ein Sonnenstrahl an einem grauen Nebelmorgen. Sie hatte Augen wie Gerda. Er sah in ihnen den Sommerhimmel, sah Schwalben unter weissen Wolken gleiten. Spürte das Gras unter den Füssen, hörte das sanft an- und abschwellende Muhen der Kühe, ihr Mahlen und Widerkäuen. Einen Moment lang war der Schrecken des Ghettos verschwunden. Er nahm das mitgebrachte Brot und hielt es ihr hin. Als sie nicht zugriff, brach er ein Stück ab und steckte es ihr in den Mund. Er wusste, diesen Mund würde er küssen. Er roch ihren Schweiss und sehnte sich danach, ihre Stimme nah an seinem Ohr seinen Namen flüstern zu hören, sein Gesicht in ihrer Achselhöhle zu verbergen. Sie kaute. Ein dünner Speichelfaden rann aus ihrem Mundwinkel. Er holte ein Glas Wasser. Sie sah ihn so lange an, bis sie Schluck für Schluck das Glas geleert hatte. Geben Sie Russischunterricht? fragte sie. Er nickte. Seine Hand zitterte, als er ihr den Speichelfaden mit dem rechten Daumen abwischte. Sie senkte den Kopf. Eine Schrecksekunde lang fürchtete er, zu weit gegangen zu sein. So hatte er Gerda die Tränen und den Rotz abgewischt, erst mit dem Daumen und dann mit dem Handballen, als sie nicht aufhörte, zu weinen. Sie war verstört zu ihm gekommen. Ihre Lieblingskuh hatte ihre rote Haarschleife verschlungen. Mit ihrer dicken Zunge kurz daran gezogen, und verschwunden war die Sonntagspracht. Er hielt mit der Hand inne. Kristina blickte ihn an und lächelte. Mein Vater wünscht Kenntnisse in russischer Sprache. Franz nickte wieder. In diesem Moment hätte er jede Sprache gekonnt. Ich habe nur Grundkenntnisse, aber ich will es versuchen, erwiderte er. Während sie ihm den Weg beschrieb, erschienen rote Flecken an ihrem Hals. Mein Vater ist krank, wissen Sie. Ich weiss nicht, wie lange er noch leben wird. Vorige Woche ist meine Mutter gestorben. Die Worte hingen in der Luft, als wollte sie noch etwas sagen. Sie vereinbarten einen Termin. Als sie ging, schaute sie ihn an, bis sie die Treppe erreichte. Er hielt ihr die Tür auf. Das Herz schlug ihm bis zum Hals. Sie hob die Hand und legte sie an seine Wange. Der Augenblick, da sie Franz an seinem Ohr sagte, kam nach dem zweiten Besuch bei ihrem Vater. Nichts Fremdes war zwischen ihnen. Sie legten sich Worte in den Mund. Ich habe auf Dich gewartet, sagte er. Du bist mein Ein und Alles, sagte Kristina zu ihm. Sie verglichen einander mit Blumen, mit Bäumen. Sie wanderten durch alle Landschaften: Meine Almwiese mit gelbem Huflattich, meine Waldlichtung im Sonnenbad. Mein Ahorn, mein Birkenwald, sie lachten. Franz legte sein Gesicht in ihr Haar und sah Kornfelder, im Wind bewegt. Sie waren sich Mohnbrötchen und Zimtsterne, Hefeschneckchen und Bratapfel. Und das Brot schmeckte ihnen. Franz sagte: Du bist meine Sommerrose, denn es war Juni. Am 8. Juni 1944 ließen sie sich trauen. Drei Wochen blieben ihnen. Am Morgen des 25. Juni hatten sie sich, wie alle Tage zuvor, eingespeicheltes Brot in den Mund gesteckt. Der Vater war im Bett geblieben, er fühlte sich zu schwach zum Aufstehen. Kristina wollte zu einer kranken Freundin gehen. Er sah ihr auf der Strasse nach, bis sie um die Ecke bog. Kurz darauf hörte er mehrere Schüsse. Franz fand Kristina neben einem Jungen liegen, der im Sterben ein Bündel an sich gedrückt hielt. 16

17 Afrikaans Hebräisch Irisch 3. Förderpreis Arabisch Chinesisch Dänisch Deutsch An alle Treffpunkt-Leserinnen und -Leser: Englisch,,Welche dieser 23Sprachen möchten Sie bereits nach,, 6 Monaten frei sprechen? Und mit welcher GRATIS-Kassette von LINGUAPHONE darf ich Ihnen beweisen, dass Sie es können? Finnisch Griechisch Hindi Italienisch Japanisch Niederländisch Norwegisch Polnisch Russisch Spanisch NEU! 32-seitiger Sprachkatalog "Fremdsprachen lernen leicht und entspannt." Jetzt anfordern! Amerikanisch Französisch Portugiesisch Serbokroatisch Schwedisch Ja, Englisch, Spanisch oder jede andere dieser 23 Sprachen könnten Sie schon bald sicher verstehen und frei sprechen! Fordern Sie einfach mit dem Gratis-Gutschein unten Ihr persönliches 3-teiliges Informationspaket an. Sie erfahren darin, wie Sie mit Linguaphone schon in nur 6 Monaten Ihre Wunschsprache beherrschen. Mit der einfachen Linguaphone-Methode Hören Verstehen Sprechen lernen Sie entspannt, überall, zu Hause, neben dem Beruf in Ihrer Freizeit. Gratis für Sie: Das wertvolle Informationspaket Es enthält den wertvollen Sprachkatalog Fremdsprachen lernen leicht und entspannt, eine Einladung zum kostenlosen 14-tägigen Probestudium und eine Gratis- Probekassette. International erfolgreich Profitieren Sie von einer Methode, die schon mehr als 100 Jahre lang Ihren Platz an der Weltspitze behauptet. Bisher haben mehr als 6 Millionen Teilnehmer in über 60 Ländern der Welt mit Linguaphone Sprachen gelernt. Überzeugen Sie sich selbst davon, dass Linguaphone auch Ihre Erfolgsmethode sein kann! Sie lernen entspannt und effizient: Vergessen Sie den herkömmlichen Lernstress! Kein Vokabel-Pauken, kein Grammatik-Büffeln: Sie lernen Englisch oder eine andere Sprache ebenso selbstverständlich wie ein Kind seine Muttersprache. Durch entspanntes Hören und Nachsprechen eignen Sie sich wie von selbst die richtige Aussprache an. Für jede Sprache stehen Ihnen als Sprachexperten Muttersprachler zur Verfügung. Sie lernen Englisch wie in England, Spanisch wie in Spanien. Starten Sie jetzt! Schicken Sie gleich heute noch den Gratis-Gutschein für Ihr persönliches Informationspaket ein. Es kommt unverbindlich per Post zu Ihnen. Sie verpflichten sich zu nichts und brauchen auch nichts zurück schicken. Linguaphone, Hamburger Akademie für Fernstudien Neumann-Reichardt-Str Hamburg, Abt. BD 607 Internet: Tel. 040/ Fax 040/ Persönliche Studienberatung: Mo. - Fr Uhr Kein Interesse? Dann lesen Sie bitte diesen Brief! Professor Dr. A. Sonnenfeld Akademisches Beiratsmitglied Liebe Treffpunkt-Leserin, lieber Treffpunkt-Leser, ich bin ein wenig enttäuscht, dass Sie mein GRATIS-Angebot nicht annehmen wollen. Befürchten Sie, dass Sie irgendeine Verpflichtung eingehen? Ich garantiere Ihnen, dass Sie die Probekassette, den wertvollen Sprachkatalog und die Einladung zum Gratis- Probestudium absolut kostenlos und unverbindlich per Post erhalten. Sie erfahren darin, wie einfach, schnell und trotzdem gründlich Sie mit Linguaphone z.b. Englisch lernen. Fordern Sie deshalb gleich heute das Gratis-Informationsangebot an. Mit freundlichen Grüßen Prof. Dr. Albert Sonnenfeld Gratis Probekassette + Informationsbroschüre + Einladung zum Probestudium EINLADUNG zum kostenlosen Probestudium Probekassette Englisch oder eine andere von 4 Sprachen Bitte ausschneiden, ausfüllen, auf Postkarte kleben oder im Umschlag gleich einsenden Gratis-Gutschein Ja, beweisen Sie mir, dass ich mit Linguaphone meine Wunschsprache schnell und einfach lernen kann. Ich erhalte das wertvolle Informationspaket völlig KOSTENLOS und UNVERBINDLICH. Meine Wunschsprache habe ich so angekreuzt: Afrikaans* Amerikanisch Arabisch* Chinesisch* Dänisch* Deutsch für Ausländer Englisch (Anfänger) Vorname Straße/Hausnummer 7 Englisch (Fortgeschr.) Englisch (Manager)* Finnisch* Französisch (Anfänger) Französisch (Fortgeschr.) Griechisch Name Postleitzahl/Wohnort BE 607 Beruf Geburtsdatum für Treffpunkt-Leserinnen und -Leser ab 18 Jahre Hebräisch* Norwegisch Hindi* Polnisch Irisch* Portugiesisch Italienisch Russisch Japanisch Schwedisch Niederländisch Serbokroatisch Spanisch * mit englischer Unterrichtssprache Alle Fernlehrgänge zugelassen von der staatlichen Zentralstelle für Fernunterricht, Köln Linguaphone Hamburger Akademie für Fernstudien Neumann-Reichardt-Str Hamburg Tel. 0 40/ , Fax 0 40/

18 10. Förderpreis 2003 Fortsetzung Blut entströmte ihr aus Schusswunden am Hals. Er zog sie in eine Mauernische. Ihr Gesicht war noch blasser als zuvor. Sie antwortete ihm nicht mehr. Er hielt seine Frau im Arm, bis man ihm sagte, dass sie tot sei und sie ihm wegnahm. Tagelang lag er im Zimmer. Vergegenwärtigte sich ihr Gesicht, ihren Körper, die Landschaften seiner Liebe. Ihre Hände, jeden Finger. Die Krümmung des Nackens, ihre Kniekehlen, die Fersen. Als er nach einer Woche aufwachte und nicht mehr wusste, wie der Schwung ihrer Augenbrauen zur Schläfe führte, wollte er nicht mehr leben. Eine entsetzliche Angst bemächtigte sich seiner, sie unwiederbringlich und endgültig sogar in seinem Inneren zu verlieren. Da hörte er Rufe: Franz, Franz. Er stürzte zur Tür. Sie war zurückgekommen. Vor der Tür stand die Nachbarin. Kristinas Vater war auf der Strasse zusammengebrochen. Er war zu schwach, um weiter zu gehen. Franz blieb bei ihm, bis er starb. Der alte Mann schob ihm eine Flöte in die Hand, kaum fünf Zentimeter groß. Benutze sie nur einmal, flüsterte er, wenn Du sicher bist, dass Du stirbst. Franz gab ihm die Flöte zurück in die gekrümmte Hand. Der Alte rang nach Luft und winkte ihn nah zu sich heran. Stell Dir mit aller Kraft und allen Bildern, die Dir einfallen, einen anderen Ort vor. Du musst es Dir wünschen, Pause, wünschen, ein heftiger Atemstoss begleitete dieses letzte Wort, eine andere Zeit, einen anderen Ort. Kristinas Vater blies mit seinem letzten Atemzug in die Flöte. Franz löste seine Finger, nahm das kleine Instrument an sich und betrachtete das friedliche Gesicht des Verstorbenen. Eine andere Zeit, ein anderer Ort, dachte Franz. Indem er den Tod suchte, könnte er die Erinnerung an Kristina retten. Er war einer der Initiatoren des Warschauer Aufstandes von August bis Oktober Und er war einer der letzten, die mit den Häusern in die Luft gesprengt wurden. Als er aufwachte, stand er von der Mittagssonne beschienen auf einer Almwiese. Gelbblühender Huflattich und weisse Hundsblumen reichten ihm bis zum Knie. Mit dem glücklichen Lachen eines achtjährigen Jungen stand er da. Er lebte. Er fühlte die Wärme der Flöte in der rechten Hand. Willy Brandt, ein früher Wegbereiter der deutschen Einheit? 10. Förderpreis 2003 für Ursula Krah-Will, gefördert mit 150,- Euro Viele Menschen wollten sich dieser kühnen Aussage lange Zeit nicht anschließen. Willy Brandt hat sich schon früh als weitsichtiger Politiker präsentiert. Beispielsweise erklärte er einem überraschten Publikum an der Harvard Universität, dass er vor dem Kommunismus keine Angst habe, und die sowjetische Forderung nach Koexistenz als Zeichen der Schwäche deute. Wer sich hinter einer Mauer verschanzen muss, fühlt sich unsicher. Diesen Gedanken äußerte er im Oktober 1962, nur ein Jahr, nachdem die Mauer errichtet worden war. Brandt kam 1947 nach Berlin und fand Krater, Schutt, Ruinen und Trümmerberge vor. Für ihn war es eine Stadt im Niemandsland am Rande der Welt. Er arbeitete als Presseattache an der norwegischen Militärmission. Da er von dort politisch nichts Grundlegendes bewirken konnte, gab er schon bald seine Position auf, um aktiv in die deutsche Politik einzutreten. Ein langsamer Aufstieg begann. Zunächst wurde er Kreisvorsitzender in Wilmersdorf, kurze Zeit später Mitglied des Abgeordnetenhauses. Am 3. Oktober 1957 gewann er schließlich die Wahl zum regierenden Oberbürgermeister von Berlin. Die ersten Jahre in diesem Amt zählen zu den schwierigsten in der Geschichte dieser Stadt. Die Sowjetunion hatte den Vier-Mächte-Status Berlins gekündigt und strebte an, Berlin zu einer freien Stadt mit eigener Regierung zu machen und von allen anderen Ost- und Weststaaten sowie von beiden Teilen Deutschlands abzukoppeln. Berlin sollte zur Bedeutungslosigkeit degradiert werden. Der Mauerbau fiel auch in diese Zeit, Brandt kandidierte erstmals als Kanzler und war auf einer Wahlkampfreise. Er brach seine Tour sofort ab, um den Berlinern zur Seite zu stehen. Er musste aber machtlos zusehen, wie die Teilung voranschritt. Für ihn verwandelte sich Berlin in ein Konzentrationslager. Enttäuscht erkannte Brandt, dass die Alliierten militärisch nicht eingreifen wollten. Die drei Generäle der Westmächte hatten den Geheimbefehl, im Krisenfall nichts zu unternehmen, solange nicht der Westsektor oder die alliierten Streitkräfte unmittelbar angegriffen würden. Adenauer setzte zunächst seinen Wahlkampf fort und reiste erst neun Tage später nach Berlin, dies war Teil seiner Abwiegelungstaktik. Für seine prompte Reaktion erntete Willy Brandt zwar Anerkennung und viel Sympathie bei den Wählern, er scheiterte dennoch in der Bundestagswahl einen Monat später. Stimmungen und Stimmen sind zweierlei stellte er resigniert fest. Er nahm seine Aufgabe in Berlin wieder auf und musste lernen, die Mauer zu akzeptieren und versuchen für seine Berliner das Beste zu erreichen. Wandel durch Annäherung lautete das Schlagwort, mit dessen Hilfe Kontakt zur Regierung der DDR gesucht wurde, ohne sie offiziell anzuerkennen. Um der Sache zu dienen, wurde um jede Formulierung gerungen. Im Passierscheinabkommen von 1963 wurde von der anderen Seite gesprochen; eine Formulierung, der keine staatsrechtliche Relevanz zukam, beide Seiten konnten sie somit akzeptieren. Vielfältig bemühte er sich Berlin wieder größere Bedeutung zu geben. Er setzte sich dafür ein, dass Bundesbehörden ihren Sitz in Berlin bekamen, genauso wie er darum warb, große Firmen, Verlage und kulturelle Einrichtungen in der Stadt anzusiedeln. 18

19 10. Förderpreis 2003 Auch mit seiner zweiten Kanzlerkandidatur scheitete Willy Brandt. Zwar erreichte die SPD ihr bislang bestes Ergebnis, das Ziel, stärkste Fraktion zu werden und fortan das Land zu regieren, misslang. Er empfand das Ergebnis als eine Absage an seine Person und kündigte an, kein Anwärter auf das Kanzleramt 1969 zu sein. Die Situation sollte sich bald ändern, da die gerade gewählte Regierung schon ein Jahr später ins Straucheln geriet, es kam zur großen Koalition. Brandt wurde Außenminister und Vizekanzler. Er versuchte, die Freundschaft zu NATO Verbündeten bzw. anderen Staaten der Europäischen Wirtschaftsvereinigung zu pflegen. Zu einer Zeit, als dies für viele Politiker noch undenkbar war, hatte er bereits erkannt, dass Deutschland ohne Westeinbindung nicht existieren kann. Gleichzeitig profilierte er sich in der Ostpolitik. Sein Erfahrungen aus Berlin zeigten ihm, dass nur über eine Einbeziehung der DDR eine Verbesserung der innerdeutschen Kontakte zu erreichen war. Schon bevor er sein bundespolitisches Amt übernahm, brachte er seine Strategie auf einen Nenner: Ein qualifiziertes, geregeltes und zeitlich begrenztes Nebeneinander der beiden Gebiete strebte er an. In der großen Koalition konnte Brandt lediglich eine Entspannungspolitik des langen Atems betreiben. Oft diktierte Kanzler Kiesinger, wie er sich zu verhalten hatte. Als bei der nächsten Wahl im Jahr 1969 die SPD erstmals die stärkste Partei wurde und zusammen mit der FDP die Regierung stellte, konnte er als Bundeskanzler selbst die Entspannungspolitik vorantreiben. Bereits in seiner ersten Regierungserklärung setzte er Zeichen mit Formulierungen wie : Eine völkerrechtliche Anerkennung der DDR durch die Bundesregierung kann nicht in Betracht kommen. Auch wenn zwei Staaten in Deutschland existieren, sind sie füreinander nicht Ausland; ihre Beziehungen zueinander können nur besonderer Art sein. Moskau akzeptierte das Signal, die neue Regierung meine es ernst. Immerhin war es das erste Mal, dass ein bundesdeutscher Politiker DDR öffentlich ausgesprochen hatte. Schon am 30. Januar 1970 begannen erste Gespräche mit den Sowjets. Dabei wurden alle Ansprüche aufgegeben, die über den Bestand der Bundesrepublik und die Sicherung West-Berlins hinausgingen. Als theoretische Möglichkeit sollte die deutsche Einheit aufrechterhalten bleiben, wiedergegeben in der Formel einer deutschen Option. Viele Menschen zweifelten, ob so die Einheit und Freiheit Deutschlands würde vollendet werden können, wie es die Präambel der Grundgesetzes damals vorsah. Brandt und seine politischen Verhandlungspartner ratifizierten zügig verschiedene Ostverträge. Der Moskauer Vertrag markiert die Geburtsstunde der europäischen Entspannungspolitik. Im Herbst folgte ein Vertrag mit Polen zur Grundlage der Normalisierung der gegenseitigen Beziehungen. Zur Unterzeichnung reiste Brandt nach Warschau, spontan kniete Brandt vor dem Denkmal der von Deutschen ermordeten Juden im Warschauer Ghetto nieder. So einfach wie bei anderen Kranzniederlegungen geht das nicht, einfach nur den Kopf neigen. Seiner Frau sagte er später noch: Irgend etwas musste man tun. Zwischen Bonn und Ost-Berlin lag die Berlinfrage wie ein Klotz. Erst nach sehr zähen Verhandlungen kam es Ende 1972 zum so genannten Grundlagenvertrag. Für seine Versöhnungspolitik zwischen alten Feindländern erhielt Brandt 1971 den Friedensnobelpreis. Nach langer Zeit wird Deutschland und Frieden weltweit wieder in einem Atemzug genannt. Einmal wurde Brandt in einer Bundestagswahl noch bestätigt. Ein Ostspion im Kanzleramt ist es, über den Willy Brandt schon kurze Zeit später stolpert. Er tritt von seinem Amt zurück. Für viele war es eine überraschende Reaktion, aber Brandt hatte wohl die Bürde seines Amtes satt. Er bleibt bis zu seinem Lebensende am 8.Oktober 1992 politisch aktiv. Sein feines Gespür für politische Stimmungen verlässt ihn nie. So gaben Kohl und Gorbatschow im Juni 1989 nach gemeinsamen Gesprächen eine Erklärung heraus. Dort war die Rede vom Recht der Völker und Staaten, ihr Schicksal frei zu bestimmen. Bereits am nächsten Tag interpretierte Brandt diese Worte und gab im Deutschen Bundestag zu Protokoll, dass die Zeit näher rücke, in der abzubauen sein wird, was die Menschen, zumal die Menschen eines Volkes, willkürlich voneinander trennt. Zu jenem Zeitpunkt war das die Position eines Außenseiters. Nach der Öffnung der Mauer am 9.November 1989 fliegt Brandt nach Berlin, in seine Stadt, und wiederholt seine Ansicht, die nun Wirklichkeit geworden ist, mit den berühmt gewordenen Worten: Nun wächst zusammen, was zusammen gehört. 19

20 NEU! xxx Der Schreibtisch NEU! Liebe Teilnehmerin, lieber Teilnehmer, Sie können sich an unserem Schreibtisch zusammenfinden, um gemeinsam an Texten zu arbeiten, Schreibübungen zu machen usw. Sie haben dabei Gelegenheit, Themen aus der täglichen Schreibpraxis zu vertiefen und Kontakt zu anderen Teilnehmern zu knüpfen. Jeder Schreibtisch wird geleitet von einer erfahrenen Studienleiterin, die mit Ihnen an einem bestimmten Thema arbeiten wird. Die Teilnahme am Schreibtisch ist kostenlos! Da die Zahl der Plätze auf jeweils 14 Personen begrenzt ist, bitten wir Sie, sich nur anzumelden, wenn Sie kommen können. Alle Teilnehmer sollten zudem die ersten 6 Lehrhefte der Grundschule durchgearbeitet haben. Thema I: Räume und Schauplätze beschreiben Mainz Sa , 11:00 13:00 Uhr, Nr Ort: Erbacher Hof, Grebenstr , Mainz. Leitung: Karin Kuretschka Hamburg Do , 19:00 21:00 Uhr, Nr Ort: Goldbek Haus, Moorfurthweg 9, Hamburg. Leitung: Bettina Rolfes Frankfurt a.m. Di , 19:00 21:00 Uhr, Nr Ort: Deutsche Bibliothek, Adickesallee 1, Frankfurt am Main, Leitung: Dr. Carsten Leimbach Thema II: Wie schreibe ich ein Exposé? Mainz Sa , 11:00 13:00 Uhr, Nr Ort: Erbacher Hof, Grebenstr , Mainz, Leitung: Karin Kuretschka Hamburg Di , 19:00 21:00 Uhr, Nr Ort: Goldbek Haus, Moorfurthweg 9, Hamburg, Leitung: Bettina Rolfes Frankfurt a.m. Di , 19:00 21:00 Uhr, Nr Ort: Deutsche Bibliothek, Adickesallee 1, Frankfurt am Main, Leitung: Dr. Carsten Leimbach WICHTIG: Die Teilnehmerzahl ist begrenzt. Je Workshop werden maximal 14 Teilnehmer nach Reihenfolge der Anmeldung angenommen. Die Teilnahme ist kostenlos. Nach Eingang Ihrer Anmeldung erhalten Sie zunächst eine Eingangsbestätigung und werden ca. 3 Wochen vorher schriftlich benachrichtigt, ob Sie einen Platz erhalten haben oder nicht. Wir bitten Sie, bis dahin von telefonischen Rückfragen abzusehen. Ja, Bitte füllen Sie die Gratis-Anmeldung vollständig aus und senden Sie sie an die Schule des Schreibens, Hamburger Akademie für Fernstudien, Neumann-Reichardt-Str , Hamburg. Alternativ legen Sie die Anmeldung Ihrer nächsten Einsendeaufgabe bei. GRATIS-Anmeldung ich melde mich verbindlich zu dem Workshop Nr. in an. Die Teilnahme ist kostenlos. Studiennummer Name/Vorname Straße/Hausnummer PLZ/Ort Telefon 20 Datum/Unterschrift

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