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1 Arbeitsblatt 2 Behindert sein? Behindert werden! A2 Was ist Behinderung? Diese Frage ist nicht so leicht zu beantworten. Die Grenzen zwischen behindert und nicht behindert sind fließend. Ab welchem Grad wird eine starke Brille zu haben zur Behinderung? Sind psychische Krankheiten wie Depression auch eine Behinderung? Und was ist mit Beeinträchtigungen, die man nicht sieht, z. B. einem Herzfehler? Die wenigsten von uns haben eine absolut uneingeschränkte körperliche Funktionsfähigkeit. Von Behinderung wird im Allgemeinen aber erst gesprochen, wenn die Beeinträchtigung vergleichsweise schwer und längerfristig ist. Traditionell wird Behinderung als medizinisches Problem betrachtet. Ob jemand behindert ist, entscheiden zunächst die ÄrztInnen. Behinderung ist in dieser Sichtweise eine Krankheitsfolge, die mit Störungen und Defiziten bei der betreffenden Person einhergeht. Bei dieser Sicht auf Behinderung kommt ein wichtiger Aspekt zu kurz: die sozialen Folgen einer körperlichen, geistigen oder seelischen Abweichung. Die Definition der Weltgesundheitsorganisation WHO folgt deshalb neueren Ansätzen und unterscheidet in drei Dimensionen von Behinderung: ɀɀ ɀɀ ɀɀ Behinderung ist zum einen eine Schädigung (engl. impairment) von Organen oder Funktionen des Menschen. Behinderung ist aber auch eine Beeinträchtigung (engl. disability) des Menschen. Auf Grund einer körperlichen, geistigen oder seelischen Schädigung verfügt eine Person über eingeschränkte oder gänzlich andere Fähigkeiten im Vergleich zu nichtgeschädigten Menschen. Es sind also Funktionsbeeinträchtigungen, die typische,»normale«alltagsituationen behindern oder unmöglich machen. Schließlich schließt Behinderung auch eine Benachteiligung (engl. handicap) des Menschen im körperlichen und psychosozialen Feld ein. Behinderung heißt hier»behindert werden«, also die nachteiligen Konsequenzen von Schädigung und Beeinträchtigung in familiärer, schulischer, beruflicher und gesellschaftlicher Hinsicht. Ein junges Mädchen hat seit der Geburt eine Gen-Abweichung. Dadurch braucht sie Unterstützung beim Gehen (Rollator oder Rollstuhl) und spricht auch langsamer als andere Menschen. Ihre Schädigungen sind Muskelschwäche und eine eingeschränkte Motorik (Bewegungsfähigkeit) durch ein defektes Gen. Die Beeinträchtigungen sind, dass sie nicht so gut gehen kann und nicht so schnell spricht. Die Behinderungen für sie sind, dass sie deswegen nicht in bestimmte Gebäude kommt, die Treppen haben oder dass sie eine Sonderschule besuchen muss, weil die Schule in der Nähe keinen Aufzug hat. Franz Pfluegl fotolia.com Diese Definition unterstreicht, dass Behinderung nicht in erster Linie eine Eigenschaft der Person ist. Den Behinderten gibt es nicht. Der»Behinderte«ist nicht in erster Linie seine Behinderung, sondern Menschen mit einer Schädigung sind in bestimmten Aspekten beeinträchtigt und werden von ihrer Umwelt in verschiedener Hinsicht behindert. Oft werden Menschen mit Behinderung an Arbeitsblatt 2 Behindert sein? Behindert werden! 1

2 einer Norm gemessen, die sie nicht erfüllen (können). Sie gelten aber deshalb als weniger wertvoll für die Gesellschaft, weniger wichtig, weniger schön oder klug. In vielen Fällen wird übersehen, dass die Menschen andere Fähigkeiten haben, z. B. Gebärdensprache sprechen, ausgezeichnet Sitzvolleyball spielen können oder hohe über emotionale Kompetenzen verfügen. A2 Man weiß nicht genau, wie viele Menschen mit einer Behinderung es gibt. Laut statistischem Bundesamt lebten zum Jahresende 2005 in Deutschland 6,8 Millionen»schwer behinderte«menschen. Die tatsächliche Zahle der Menschen mit einer Behinderung ist aber höher. Nicht erfasst werden z. B. Menschen mit einem Grad der Behinderung unter 50 % und solche, die keine Anerkennung als»schwerbehinderte«beantragen. Der Begriff Behinderung ist nicht unumstritten: Er verleiht einerseits Schutz und Hilfe, z. B. den Anspruch auf spezielle Förderungen, auf Eingliederungshilfen oder auf finanzielle Unterstützungen. Andererseits bedeutet er aber auch Stigmatisierung und Ausgrenzung. Nicht mein Rollstuhl ist zu breit, sondern die Tür ist zu schmal Seit 1994 heißt es in 3 des Grundgesetzes:»Niemand darf wegen seiner Behinderung benachteiligt werden.«( Art. 3 Absatz. 3 Satz 2, GG). Es gibt für Menschen mit Behinderung also einen rechtlichen Schutz vor Diskriminierung. Die gesellschaftliche Integration von Menschen mit Behinderung hat in den letzten Jahrzehnten tatsächlich große Fortschritte gemacht. Gesetzliche Regelungen bewirken aber nicht, dass sich die Lebenswirklichkeit für Menschen mit Behinderung oder die Einstellungen in den Köpfen der nichtbehinderten Menschen sofort ändert. Menschen mit Behinderung stehen täglich vor Barrieren, stoßen auf Abwertung und Ausgrenzung. Die Benachteiligungen finden hierbei auf verschiedenen Ebenen statt: Durch Mobilitätshindernisse, durch»aussonderung«in Spezialeinrichtungen oder durch Desinteresse und Nichtbeachtung. Die Ablehnung, Diskriminierung und Marginalisierung von Menschen mit Behinderungen nennt man Behindertenfeindlichkeit. Die Ideologie der Behindertenfeindlichkeit geht von einer Norm aus, von einem»normalen«menschen, der gesund, leistungsfähig, intelligent usw. sei. Menschen, auf die dies nicht zutrifft gelten als»mangelhaft«, als unnormal. Die soziale Umgebung (öffentliche Verkehrsmittel, Gebäude, Automaten, das Internet, Schulen usw.) sind so eingerichtet, als ob jeder dieselben Abmessungen und denselben Körperbau habe und auf dieselben geistigen Fähigkeiten zurückgreifen könne. All diejenigen, die nicht den herrschenden Vorstellungen von Normalität entsprechen, werden an den Rand gedrängt. Die Ausgrenzung und Diskriminierung von Menschen mit Behinderung passiert zum einen auf der technisch-materiellen Ebene, zum anderen aber auch auf einer Ebenen der symbolischen Ordnung, d. h. wie viel Ansehen, gesellschaftliche Anerkennung, Mitsprecherecht oder Interesse jemand genießt. bilderbox fotolia.com ɀɀ Was würde sich für mich ändern, wenn ich plötzlich durch Unfall oder Krankheit eine Behinderung hätte? / Wie ist es für mich, mit einer Be hinderung zu leben? ɀɀ Was bedeutet das / Was würde das für die Realisierung meiner Träume, Wünsche, Pläne bedeuten? ɀɀ Gibt es in meiner Familie Menschen mit einer Behinderung? Wie leben sie? Was bedeutet die Behinderung für sie? Arbeitsblatt 2 Behindert sein? Behindert werden! 2

3 In meiner Nähe. Anregungen zur Vertiefung Fragen zum Thema schulische Integration Stellen Sie sich vor, in Ihre Klasse kommt ein Mitschüler mit einer spastischen Lähmung. Recherchethemen: ɀɀ Welche Erwartungen haben Sie? ɀɀ Welche Erwartungen könnte der neue Mitschüler haben? ɀɀ Welches Verhalten der Klassengemeinschaft erleichtert bzw. erschwert ein Zusammenleben? ɀɀ Welche Dinge müssen verändert werden, damit der neue Schüler ohne Einschränkungen am Schulleben teilnehmen kann? ɀɀ Welche Aufgabe kommt auf die Lehrer / innen zu? A2 Anregungen für Gruppenaufträge Recherchieren Sie, welche Einrichtungen es für Menschen mit Behinderung in Ihrer Umgebung gibt (z. B. Förderschulen, Behindertenwerkstätten, Wohnheime usw.) Welche Aufgaben haben sie, was machen die Menschen dort? Welche Rolle spielen dort Menschen ohne Behinderung? Möchten Sie in einer solchen Einrichtung leben / wohnen / arbeiten? Warum / Warum nicht? Recherchieren Sie, welche Einrichtungen für Menschen mit Behinderungen in Ihrer Stadt, in Ihrer Gemeinde folgende Themen aufgreifen: ɀɀ Urlaub machen als Mensch mit Behinderung? ɀɀ Schul- und Berufsausbildung von Menschen mit Behinderung? ɀɀ Freizeit- und Sportangebote für Menschen mit Behinderungen? Anregung Rollenspiel: Integration ja oder nein? Pro: Eine Elterninitiative möchte, dass in der örtlichen Grundschule Integrationsklassen eingerichtet werden. Contra: Das Schulamt und die Schuldirektorin verweisen auf bestehende Sonderschulen. Recherchieren Sie Pro- und Contra-Argumente und Stellen Sie sie auf Rollenkarten zusammen. Spielen Sie eine Sitzung durch und lassen Sie von Mitschülern / Mitschülerinnen in der Rolle als Journalisten beobachten und anschließend für die Zeitung kommentieren. Weiter gehende Recherchethemen ɀɀ Menschen mit Behinderungen in unserer Schule, in Familie, Verein, Freundeskreis ɀɀ Aktionen von Interessengruppen von Menschen mit Behinderung im lokalen Umfeld ɀɀ Institutionen und Gruppen, die die Integration von Menschen mit Behinderung fördern ɀɀ erfolgreiche und berühmte Menschen mit einer Behinderung (Sport, Kunst, Politik, Musik, Unterhaltung, Wissenschaft etc.) Quelle (leicht verändert) nach: Deutsche Behindertenhilfe Aktion Mensch e. V. (Hrsg.): Aktion Ich, du und die anderen. Unterrichtsmappe zum Schülerheft für LehrerInnen. Bonn Arbeitsblatt 2 Behindert sein? Behindert werden! 3

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5 Arbeitsblatt 3 Ein neuer Anfang A3 Eine Gruppe von Menschen aus Berlin bekommt die Chance, auf einer einsamen Insel eine neue Form des gesellschaftlichen Zusammenlebens zu erproben. Die Teilnehmenden nehmen freiwillig an diesem Projekt teil. Eine grundlegende Infrastruktur (Straßen, Häuser etc.) ist vorhanden. Eine Kontaktaufnahme zu anderen Menschen ist für die nächsten 50 Jahre unmöglich. Die Gruppengröße soll auf 8 Menschen beschränkt bleiben. Sie haben die Aufgabe, aus den folgenden 20 Personen, die 8 auszusuchen, die auf die Insel fahren dürfen. Überlegen Sie zuerst für sich alleine, wen Sie auswählen würden. Diskutieren Sie dann Ihre Entscheidungen in den Kleingruppen. Stellen Sie Ihre Argumente vor und versuchen Sie, zu einer Einigung über 8 Personen zu gelangen! ɀɀ Ein pensionierter Professor ɀɀ Eine afghanische Juristin ɀɀ Ein Siemens-Manager mit körperlicher Beeinträchtigung ɀɀ Eine schwangere Lehrerin ɀɀ Ein arbeitsloser Ingenieur ɀɀ Ein Veteran aus dem Irakkrieg ɀɀ Ein schwuler Heilpraktiker ɀɀ Eine Taxifahrerin, die früher Soziologie studiert hat ɀɀ Eine bayrische Bio-Bäuerin ɀɀ Ein ehemaliger Pornodarsteller ɀɀ Ein Koranlehrer aus dem ländlichen Raum ɀɀ Eine Putzfrau aus Russland ɀɀ Ein Atomwissenschaftler, Mitglied der CDU ɀɀ Ein Jugendlicher, in der Ausbildung zum Schneider ɀɀ Ein chinesischer Imbissbudenbesitzer ɀɀ Eine geschiedene Psychotherapeutin ɀɀ Ein Punker, künstlerisch tätig ɀɀ Eine blinde Flüchtlingsfrau ɀɀ Eine Studentin, HIV-positiv ɀɀ Ein afrodeutscher Musiker Doreen Schlösser fotolia.com Diese Methode stammt aus der Methodenbox»Demokratie lernen und Anti-Bias-Arbeit«des Europahauses Aurich und der Anti-Bias-Werkstatt und wurde von uns abgewandelt und ergänzt. Weitere Informationen: Arbeitsblatt 3 Ein neuer Anfang

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7 Arbeitsblatt 4» Ist doch so! Tatsache Meinung Vorurteil Diskriminierung?«A4 Definitionen*: Tatsache: Ein Sachverhalt, der belegt werden kann, der allgemein erwiesen ist.»es gibt in Deutschland weniger Frauen als Männer in Führungspositionen.«Meinung: Eine Äußerung darüber, was man über etwas denkt oder glaubt. Insbesondere was richtig oder falsch ist.»ich finde, Jugendliche sollen erst ab 18 wählen, weil ich denke, vorher fehlt die Reife und Lebenserfahrung.«Vorurteil: Pauschales Urteil über Menschen oder Gruppen, das auf stereotypen Zuschreibungen beruht und verallgemeinert.»frauen können besser zuhören und schlechter einparken.«ist das Bewertungsbedürfnis kollektiv und stark und wird damit auch definiert, wer Freund und wer Feind ist, sprechen wir statt von einem Vorurteil von einem Feindbild.»Muslime sind gefährlich, sie lehnen unsere Werteordnung ab.«stereotyp: Ein festes, vereinfachtes und verallgemeinertes Bild zur Charakterisierung bestimmter Gruppen von Menschen, das weit verbreitet ist. Diskriminierung: Abwertende Unterscheidung von Menschen oder Gruppen von Menschen, mit der ihre Ungleichbehandlung gerechtfertigt wird. Diskriminierung geschieht entlang bestimmter Merkmale wie Hautfarbe, Herkunft, Sprache, sozialer Status, Geschlecht, Religion, Behinderung, sexuelle Orientierung oder Lebensalter und wird durch Ideologien wie Rassismus oder Sexismus gestützt.»ich vermiete meine Ferienwohnung nicht an Türken.«oder»Du hältst mal schön die Klappe, wenn sich Erwachsene unterhalten!«* angelehnt an: Wagner, Petra / Hahn, Stefani / Ensslin, Ute (Hrsg.): Macker, Zicke, Trampeltier Vorurteilsbewusste Bildung und Erziehung in Kindertagseinrichtungen. Handbuch für die Fortbildung. Weimar, Berlin 2006, S. 88. Arbeitsblatt 4»Ist doch so! Tatsache Meinung Vorurteil Diskriminierung?«1

8 Erläuterungen: 1. Deutsche sind pünktlich und fleißig. Ein Vorurteil, das auf einem Stereotyp beruht. Pünktlichkeit und Fleiß sind sicher hohe Werte in Deutschland. Sie werden aber auf alle Deutschen bezogen, es wird also verallgemeinert. Es gibt viele Deutsche, die unpünktlich und nicht sehr fleißig sind. A4 2. Privatfernsehen ist was für Unterschichten. Ein Vorurteil, denn RTL, VOX, Pro 7 etc. werden von sehr vielen unterschiedlichen Menschen gesehen. Diskriminierend und abwertend ist die Bezeichnung»Unterschicht«. 3. Menschen mit Behinderung sind arm. Die Aussage hat Vorurteilscharakter, denn es gibt auch sehr wohlhabende Menschen mit Behinderung. Eine Tatsache ist es andererseits, dass Behinderung in der BRD ein hohes Armutsrisiko darstellt. Menschen mit Behinderung haben es schwerer, eine Arbeit zu finden, sie verdienen im Schnitt weniger und haben häufiger keinen Schulabschluss. 4. Ich finde es nicht gut, dass Homosexuelle heiraten dürfen. Eine persönliche Meinung:»Ich finde es nicht gut aber ich akzeptiere es.«diskriminierend wäre es zu sagen.»homosexuelle sollten nicht heiraten dürfen.«dies wäre eine Benachteiligung. 5. Frauen sind einfühlsamer als Männer. Vorurteil, das verallgemeinert, dass alle Frauen einfühlsam sind. Beruht auf dem Stereotyp, dass Frauen eher für das Emotionale, Zwischenmenschliche und Soziale begabt sind, Männer eher für das Rationale und Technische. 6. In Deutschland leben zu viele Ausländer. Ein Vorurteil mit Tendenz zur Diskriminierung. Das Vorurteil ist, dass die tatsächlichen Zahlen oft stark überschätzt werden und dass Deutsche mit Migrationshintergrund oder Afrodeutsche pauschal als Ausländer bezeichnet werden. Diskriminierend ist die Aussage, weil AusländerInnen als etwas Schlechtes dargestellt werden, von denen es»zu viel«gäbe. Konsequenz dieser Aussage ist die Parole der NPD»Ausländer raus aus Deutschland.«7. Ich möchte meinen Urlaub nicht im gleichen Hotel mit geistig behinderten Menschen verbringen. Diskriminierung, denn die Konsequenz ist:»ich will mit diesen Menschen nichts zu tun haben.«eine Folge wäre, dass an diese Menschen nicht mehr vermietet würde (Benachteiligung), um»normale«gäste nicht zu verlieren. Die andere Konsequenz ist, dass ich dieses Hotel meide, weil mich diese Menschen stören und ich es nicht normal finde, dass sie in einem Hotel sind. 8. Schwarze haben Rhythmus im Blut. Vorurteil, das auf einem alten Stereotyp beruht. Es verallgemeinert, denn es gibt genug Schwarze, die überhaupt kein gutes Rhythmusgefühl haben. Die Vorstellung, dass bestimmte Eigenschaften im»blut«liegen, stammt aus Rassismustheorien des 19. Jahrhunderts. Es kann gut gemeint sein, denn Rhythmus ist ja etwas Positives. Aber besser Tanzen oder Trommeln können, heißt auf der anderen Seite immer auch, andere Dinge nicht so gut zu können: Politik machen, ein Arbeitsblatt 4»Ist doch so! Tatsache Meinung Vorurteil Diskriminierung?«2

9 Unternehmen führen, Erfindungen machen usw. Die stereotype Eigenschaft ist im Vergleich zu ihrem Gegenstück weniger gesellschaftlich wertvoll. Schwarze Menschen empfinden solche Aussagen deshalb oft auch als diskriminierend. A4 9. Wessis behandeln Ossis geringschätzig. Vorurteil, das verallgemeinert. Alle kennen zahlreiche Gegenbeispiele. 10. Frauen verdienen weniger als Männer. Statistisch gesehen eine Tatsache: In Deutschland verdienten Frauen durchschnittlich mehr als 20 % weniger als Männer. 11. Japaner sind höflicher als Deutsche. Vgl Wer arbeiten will, der findet auch Arbeit. Vorurteil mit stark diskriminierendem Charakter. Die Aussage selbst benachteiligt niemanden direkt. Sie reproduziert aber ein stereotypes, abwertendes Bild von Arbeitslosen, die»nur zu faul«zum Arbeiten seien. Das Vorurteil ist ein falsches Urteil, denn zahlreiche Erwerbslose haben es sehr schwer, eine angemessene Arbeit zu finden oder sie werden bei der Arbeitssuche benachteiligt, z. B. MigrantInnen, Menschen mit Behinderung oder ältere Arbeitslose. 13. Rumänen klauen, in meiner Firma gebe ich denen keine Arbeit. Diskriminierende Benachteiligung einer ganzen Gruppe, die auf einem verallgemeinernden Vorurteil gründet. Aus dem Vorurteil folgt eine benachteiligende Handlung. 14. Wenn Kinder homosexuell sind, haben die Eltern etwas falsch gemacht. Vorurteil, denn die sexuelle Orientierung lässt sich nicht»anerziehen«vgl. Glossar: Homosexualität und Arbeitsblatt»Regenbogenfamilien«15. Schwule erkennt man an der provokativen Art, wie sie sich bewegen. Vorurteil, denn nicht alle schwulen Männer und Jungen bewegen sich außergewöhnlich»unmännlich«. Die Bezeichnung als»provokativ«hat einen abwertenden Kern, da eine weniger Männlichkeit ausstrahlende Bewegungsart als Provokation aufgefasst wird und nicht als Eigenart der entsprechenden Person. 16. Die Überalterung unserer Gesellschaft stellt ein großes Problem dar. Die Tatsache, dass statistisch zunehmend mehr ältere Menschen in unserer Gesellschaft leben als früher, wird durch die Formulierung mit einer Abwertung versehen.»überalterung«bedeutet ein»zuviel«an Alter, etwa wie in Überschuldung oder Überregulierung.»Überalterung«bedeutet, dass sich unsere Gesellschaft nicht einfach nur verändert und dass das eine Herausforderung ist, sondern dass sie sich zum Negativen verändert. Arbeitsblatt 4»Ist doch so! Tatsache Meinung Vorurteil Diskriminierung?«3

10 1. Deutsche sind pünktlich und fleißig. w 2. Privatfernsehen ist was für Unterschichten. Arbeitsblatt 4»Ist doch so! Tatsache Meinung Vorurteil Diskriminierung?«3. Menschen mit Behinderung sind arm 4. Ich finde es nicht gut, dass Homosexuelle heiraten dürfen. w

11 5. Frauen sind einfühlsamer als Männer. w 6. In Deutschland leben zu viele Ausländer. Arbeitsblatt 4»Ist doch so! Tatsache Meinung Vorurteil Diskriminierung?«w 7. Ich möchte meinen Urlaub nicht im gleichen Hotel mit geistig behinderten Menschen verbringen. 8. Schwarze haben Rhythmus im Blut.

12 9. Wessis behandeln Ossis geringschätzig. w 10. Frauen verdienen weniger als Männer. Arbeitsblatt 4»Ist doch so! Tatsache Meinung Vorurteil Diskriminierung?«w 11. Japaner sind höflicher als Deutsche. 12. Wer arbeiten will, der findet auch Arbeit.

13 13. Rumänen klauen, in meiner Firma gebe ich denen keine Arbeit. w 14. Wenn Kinder homosexuell sind, haben die Eltern etwas falsch gemacht. Arbeitsblatt 4»Ist doch so! Tatsache Meinung Vorurteil Diskriminierung?«w 15. Schwule erkennt man an der provokativen Art, wie sie sich bewegen. 16. Die Überalterung unserer Gesellschaft stellt ein großes Problem dar.

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15 Arbeitsblatt 5 Wirkungsweise und Funktionen von Vorurteilen A5 Vorurteil: Pauschales Urteil über Menschen oder Gruppen, das auf stereotypen Zuschreibungen beruht und verallgemeinert.»frauen können besser zuhören und schlechter einparken.«ist das Bewertungsbedürfnis kollektiv und stark und wird damit auch definiert, wer Freund und wer Feind ist, sprechen wir statt von einem Vorurteil von einem Feindbild.»Muslime sind gefährlich, sie lehnen unsere Werteordnung ab.«in einer modernen Gesellschaft sind wir alle unterschiedlich, trotzdem verunsichert es manche, dass Menschen anders sind als sie selbst. Vorurteile, die wir von klein auf gelernt haben, sind eine schnelle aber nicht unbedingt hilfreiche Möglichkeit, sich die Welt zu erklären. Ein Vorurteil» ist gar nicht so leicht zu bemerken und zu entkräften.«ɀɀ weil es uns oft nicht bewusst ist ɀɀ weil Vorurteile uns nur sehen lassen, was wir sehen wollen ɀɀ weil sie sich selbst bestätigen: widersprechende Informationen, die nicht ins vorgefasste Schema passen, werden umgedeutet, ignoriert oder kleingeredet:»ausnahmen bestätigen die Regel! kommt selten allein.«ɀɀ Oft wirken Nationalismus, Rassismus, Homophobie oder Sexismus, Schwarz-Weiß-Denken und Ideen von»oben-unten«und»gut-böse«zusammen. Rodolphe Trider fotolia.com» macht es einigen leichter auf Kosten von Anderen.«ɀɀ Vorurteile ermöglichen es uns, uns ein Bild von einer Person zu machen, ohne dass wir sie kennen müssen. ɀɀ Sie helfen, die verwirrende Vielfalt unserer Gesellschaft in»schubladen«einzuordnen und machen die Welt für die Einzelnen einfacher und weniger bedrohlich. Stereotype Bilder bestätigen uns, dass wir Bescheid wissen, wir fühlen uns dadurch sicherer. ɀɀ Indem ich festlege, in welche Schublade/zu welcher Gruppe der/die andere gehört, lege ich gleichzeitig fest, wer ich selber (nicht) bin. Gleichzeitig stärkt die Abwertung von Anderen bis hin zum Feindbild das eigene Selbstwertgefühl oder das Zusammengehörigkeitsgefühl in Gruppen auf Kosten von Anderen. ɀɀ Vorurteile und Feindbilder helfen, einen Sündenbock für persönliche oder gesellschaftliche Probleme zu finden. Wenn wir die Fehler bei den Anderen suchen, können wir von eigener Verantwortung oder der eigenen Ohnmacht, ungerechte Verhältnisse zu ändern ablenken. Wenn man gegen Sündenböcke aktiv wird, entsteht das gute Gefühl, Probleme erklären und Rodolphe Trider fotolia.com Arbeitsblatt 5 Wirkungsweise und Funktionen von Vorurteilen 1

16 lösen zu können, ohne dass man wirklich etwas ändern muss, sich z. B. mit Mächtigeren anlegen muss oder Privilegien teilen muss. Ein aktuelles Beispiel ist die Debatte um Armut. Da gibt es einerseits das Vorurteil, Hartz 4 Empfänger/innen seien an ihrer Situation selbst schuld. Andererseits wird z. B. einzelnen Manager/innen oder»den Banken«die Schuld an komplexen ökonomischen Krisenerscheinungen im Kapitalismus zugeschriebenɀɀ Eigenschaften, Wünsche und Gefühle, die wir nicht an uns selbst akzep- tieren können, werden stellvertretend auf andere projiziert und bekämpft. Menschen, denen es schwer fällt, offen über Sexualität zu reden und ihre Gefühle zuzulassen, bilden dann z. B. Feindbilder gegen Schwule, Lesben oder Bisexuelle, die sie in ihrer engen Moral bestätigen. A5 Rodolphe Trider fotolia.com» ist der Anfang jeder Diskriminierung.«ɀɀ Vorurteile ermöglichen, legitimieren und verfestigen Diskriminierung. ɀɀ Die Übergänge zu diskriminierendem Verhalten sind oft fließend: ein ausgesprochenes Vorurteil kann eine diskriminierende Wirkung auf die angesprochene Person haben. ɀɀ Vorurteile helfen, dass eigenes ungerechtes Verhalten als vernünftig erklärt wird. Die»Anderen«sind dann selbst schuld daran, wenn sie schlecht behandelt werden, weil sie z. B. nicht anders wollen oder können. ɀɀ Wenn Ungleichbehandlung richtig ist, muss man auch nicht dagegen vorgehen. Machtstrukturen, gesellschaftliche Ungleichbehandlung, Unterschiede in Bezug auf Einflussmöglichkeiten, Lebensperspektiven etc. werden durch die Verbreitung und Aufrechterhaltung von Vorurteilen und Feindbildern immer wieder gestützt Rodolphe Trider fotolia.com Jeder Mensch hat Vorurteile. Problematisch wird s erst, wenn man sie nicht in Frage stellen kann und einfach danach handelt oft ohne es selbst zu merken! Um im Alltag Diskriminierung zu erkennen und dagegen anzugehen, ist es also notwendig, einen schärferen Blick gegenüber Vorurteilen zu entwickeln und auf die eigenen unbedachten Äußerungen und die der anderen zu achten. Arbeitsblatt 5 Wirkungsweise und Funktionen von Vorurteilen 2

17 Wissen ohne Erfahrungen: Vorurteile basieren auf einem»wissen«über Personen, dass unabhängig von eigenen Erfahrungen existieren kann. Woher kommt dieses Vorwissen? Zum großen Teil aus unserem sozialen Umfeld: Es sind die Verhaltensweisen und Meinungen von Eltern, FreundInnen und Bekannten. In sämtlichen Lebensbereichen, in denen wir uns bewegen vom Kindergarten bis zur Schule, am Arbeitsplatz und im Sportverein, beim Fernsehen und beim Surfen im Internet wird Vorwissen vermittelt. A5 Ein Beispiel: Wenn eine Polizeikontrolle am Flughafen nur Menschen mit dunkler Hautfarbe kontrolliert,»weiße«fluggäste aber weitgehend unbehelligt lässt, kann von ZeugInnen dieser Szenerie das Vorurteil»verstanden«werden, dass»ausländerinnen«besonders kriminell seien. Unbeteiligte ZuschauerInnen können denken, dass die Polizei nicht ohne Grund gerade»diese Leute«kontrolliert. Ähnlich funktioniert die unpersönliche Vermittlung von Vorurteilen in Zeitungen bei der Berichterstattung über Kriminalitätsfälle immer nur dann die Herkunft oder Hautfarbe von Tatverdächtigen erwähnen, wenn es sich nicht um (Weiße) Deutsche handelt, deren Vorfahren schon seit mehreren Generationen als StaatsbürgerInnen anerkannt sind. Fragen zur Diskussion: ɀɀ Was denken Sie, wenn Sie so eine Situation beobachten? ɀɀ Welche verschiedenen Vorurteile bestehen gegenüber der kontrollierten Person? ɀɀ Versuchen Sie die oben genannten Punkte auf das Beispiel anzuwenden. ɀɀ Fallen Ihnen andere Beispiele für die oben genannten Punkte ein? ɀɀ Woher nehmen Sie Ihr»Vorwissen«über andere Menschen? Arbeitsblatt 5 Wirkungsweise und Funktionen von Vorurteilen 3

18 A5 ADB Sachen / Betty Pabst ɀɀ Was sehen Sie auf dem Plakat? ɀɀ Stimmt etwas nicht? Was? ɀɀ Wie sieht man aus, wenn man»deutsch«aussieht? ɀɀ Welche Vorurteile sind damit verbunden? ɀɀ Wie könnte sich das Bild vom typischen»deutschen«ändern? Arbeitsblatt 5 Wirkungsweise und Funktionen von Vorurteilen 4

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20 Arbeitsblatt 6» Rassen«und Rassismus A6 Warum es keine Menschenrassen gibt:»rasse«ist ein Begriff aus der Biologie. Ursprünglich war es eine sehr allgemeine Bezeichnung für verschiedene»versionen«einer Tier- oder Pflanzenart. BiologInnen verwenden heute dafür die Begriffe Unterart oder Subspezies. Können sich Lebewesen untereinander fortpflanzen, so gehören sie einer Art an. Allgemein gültige Maßstäbe zur weiteren Einteilung in genetische Unterarten fehlen jedoch.»rasse«wird in der Biologie heute nur noch für gezüchtete Haus- und Nutztiere und in der Botanik angewandt. Peter Schmidhuber fotolia.com»alle Menschen gehören einer einzigen Art an und stammen von gemeinsamen Vorfahren ab. Sie sind gleich an Würde und Rechten geboren und bilden gemeinsam die Menschheit«. Generalkonferenz der UNESCO, gaben AnthropologInnen, HumangenetikerInnen und BiologInnen auf der UNESCO-Konferenz»Gegen Rassismus, Gewalt und Diskriminierung«eine einstimmige Stellungnahme ab:»die neuen wissenschaftlichen Befunde stützen nicht die frühere Auffassung, dass menschliche Populationen in getrennte»rassen«wie»afrikaner«,»eurasier«(einschließlich»eingeborener Amerikaner«), oder irgendeine größere Anzahl von Untergruppen klassifiziert werden könnten. [ ] Es ist leicht, zwischen Menschen aus verschiedenen Teilen der Erde Unterschiede in der äußeren Erscheinung (Hautfarbe, Morphologie des Körpers und des Gesichts, Pigmentierung etc.) zu erkennen, aber die zugrunde liegende genetische Variation selbst ist viel weniger ausgeprägt. [ ] Mit diesem Dokument wird nachdrücklich erklärt, dass es keinen wissenschaftlich zuverlässigen Weg gibt, die menschliche Vielfalt mit den starren Begriffen»rassischer«Kategorien oder dem traditionellen»rassen«-konzept zu charakterisieren. Es gibt keinen wissenschaftlichen Grund, den Begriff»Rasse«weiterhin zu verwenden.«warum sich der der Begriff»Rasse«trotzdem so hartnäckig hält: Es ist also wissenschaftlich nachgewiesen: Es gibt keine Menschenrassen! Aber es gibt Rassismus. Im Kolonialismus und im Nationalsozialismus wurden Millionen von Menschen als»minderwertige Rassen«ermordet und auch heute noch werden Menschen unter Berufung auf ihre angebliche Andersartigkeit diskriminiert. Inzwischen wird der Begriff»Rasse«oft durch»kultur«ersetzt. Die geschichtlich gewachsene Idee von»rassen«oder»kulturen«spielt aber nicht nur in den Köpfen immer noch eine Rolle. Sie hat sich auch in gesellschaftlichen Strukturen niedergeschlagen, die manche privilegieren und andere benachteiligen. Arbeitsblatt 6»Rassen«und Rassismus 1

21 Auch in rechtlichen Bestimmungen wird heute noch der Ausdruck»Rasse«verwendet: A6 Artikel 3, Absatz 3 Grundgesetz: Niemand darf wegen seines Geschlechtes, seiner Abstammung, seiner Rasse, seiner Sprache, seiner Heimat und Herkunft, seines Glaubens, seiner religiösen oder politischen Anschauungen benachteiligt oder bevorzugt werden. Niemand darf wegen seiner Behinderung benachteiligt werden. 1 Allgemeines Gleichbehandlungsgesetz: Ziel des Gesetzes ist, Benachteiligungen aus Gründen der Rasse oder wegen der ethnischen Herkunft, des Geschlechts, der Religion oder Weltanschauung, einer Behinderung, des Alters oder der sexuellen Identität zu verhindern oder zu beseitigen. Natürlich geht das Gesetz nicht davon aus, dass es Menschenrassen gibt, sondern dass»rasse«den sprachlichen Anknüpfungspunkt zu dem Begriff des Rassismus oder der rassistischen Diskriminierung bildet, den das Gesetz verhindern und beseitigen will. Ob das mit der Verwendung des Begriffs gelingt, ist aber umstritten. Das Deutsche Institut für Menschenrechte empfiehlt auf die Verwendung des Begriffs»Rasse«in Gesetzen zu verzichten, denn:»der Begriff Rasse ist historisch extrem belastet und enthält rassistische Implikationen. Theorien und gedankliche Konstrukte, die Menschen in unterschiedliche Rassen einteilen, waren und sind schon immer rassistisch. Sie schreiben Menschen pauschal bestimmte Eigenschaften zu und gipfeln in der Annahme höher- und minderwertiger Rassen. Dennoch wird bis heute in rechtlichen Bestimmungen, die eigentlich der Bekämpfung rassistischer Diskriminierung dienen, der Ausdruck Rasse verwendet. In einigen anderen europäischen Ländern ist es bereits üblich, in Gesetzestexten von dem Begriff Abstand zu nehmen.«(deutsches Institut für Menschenrechte, Pressemitteilung vom ) ɀɀ Welche Argumente sprechen für, welche Argumente gegen die Verwendung des Begriffs»Rasse«in Antidiskriminierungsbestimmungen? ɀɀ Welche Merkmale fallen Ihnen ein, auf Grund derer Menschen rassistisch diskriminiert werden? ɀɀ Was könnte man statt des Begriffs»Rasse«verwenden? Arbeitsblatt 6»Rassen«und Rassismus 2

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23 Arbeitsblatt 7 Was ist eigentlich Rassismus? A7 Was ist eigentlich Rassismus? Beim Begriff Rassismus denken viele an die Verbrechen der Kolonialzeit oder der (Neo)Nazis. Dabei ist Rassismus ein aktuelles Phänomen. Wir sprechen von Rassismus, wenn drei Voraussetzungen zusammenspielen: 1. Einteilung in ethnische Gruppen Anhand äußerlicher Merkmale wie Hautfarbe, Augenform oder Kleidung werden Menschen als»ethnisch«,»kulturell«oder»genetischanders«wahrgenommen. Unterschiede innerhalb einer Gruppe sowie Gemeinsamkeiten zwischen den Gruppen werden übersehen. Haben zum Beispiel eine Schwarze und eine Weiße Frau ähnliche Augen oder Gesten, so fällt dies bestenfalls auf den zweiten Blick auf während die Hautfarbe sofort registriert wird. 2. Vorurteile und Bewertungen Den»Anderen«werden meist negative Eigenschaften zugeschrieben. Zum Beispiel wird Menschen mit dunkler Haut- und Haarfarbe oft unterstellt, sie hätten»ein südländisches Temperament«, seien arbeitsscheu, leicht aufbrausend oder sogar kriminell. Es können aber auch gut gemeinte Zuschreibungen sein, wenn z. B. Schwarzen Deutschen unterstellt wird, sie hätten Rhythmus im Blut obwohl sie vielleicht gar nicht tanzen können, sondern lieber Golf spielen. Ob positiv oder negativ gemeint: Diese Eigenschaften werden zu unveränderlichen Merkmalen einer ganzen Gruppe erklärt. Der/die Einzelne wird dahinter gar nicht mehr als Individuum wahrgenommen. Andere Erklärungsansätze für ein bestimmtes Verhalten und bestimmte Rollen und Positionen innerhalb der Gesellschaft werden überflüssig. Das Verhalten einzelner Menschen wird mit ihrer»rasse«, Herkunft, Religion,»ethnischen Zugehörigkeit«oder»Kultur«erklärt. Alltagsrassismus heißt, dass fremd ist, wer nicht weiß ist. ADB Sachsen / Betty Pabst 3. Gesellschaftliche Macht Man spricht von Rassismus, wenn eine Gruppe dazu noch die soziale, ökonomische oder politische Macht hat, die oben genannten (Ab-)Wertungen gegenüber einer anderen Gruppe durchzusetzen und damit eine gesellschaftliche Ungleichbehandlung entsteht. Die Durchsetzung kann z. B. über Gesetze erfolgen, die bestimmen, dass nichtdeutsche Menschen eine behördliche Erlaubnis brauchen, um sich frei in Deutschland bewegen zu dürfen (Residenzpflicht). Die gesellschaftliche Macht kommt auch durch Mehrheitsmeinungen zum Ausdruck, z. B. wenn 52 % der wahlberechtigten BundesbürgerInnen finden, dass in Deutschland zu viele AusländerInnen leben oder wenn die Bezeichnung»Neger«von einem Großteil der Bevölkerung nicht als rassistische Beleidigung aufgefasst wird. Eine rassistische Diskriminierung liegt dann vor, wenn rassistischen Einstellungen, Verhaltensweisen oder Strukturen dazu führen, dass Menschen benachteiligt oder herabgewürdigt werden. Rassistische Konstruktionen von scheinbar feststehenden ethnischen Gruppen dienen oft der Begründung von sozialen, politischen und ökonomischen Benachteiligungen dieser Gruppen. Das kann z. B. heißen, aufgrund der Herkunft oder Hautfarbe keinen Arbeitsplatz oder keine Wohnung zu bekommen. Auch eine herabwürdigende Behandlung in Behörden oder an der Supermarktkasse gehört dazu. Arbeitsblatt 7 Was ist eigentlich Rassismus? Alltagsrassismus ist, wenn die Herkunft bestimmt, welchen Job du bekommst. 1 ADB Sachsen / Betty Pabst

24 A7 Versuchen Sie, die Bausteine der Definition von Rassismus und von rassistischer Diskriminierung auf die Beispiele auf den Postkarten anzuwenden. Fallen Ihnen noch andere Beispiele ein? Quelle Postkarten: Eidgenössische Kommission gegen Rassismus (EKR) 1997: Der Schöne Schein / 2005: Ohne Ausgrenzung, Gestaltung: FWB Werbeagentur Zürich. Arbeitsblatt 7 Was ist eigentlich Rassismus? 2

25 Rassismus ist mehr als ein Vorurteil Deshalb ist er auch so schwer zu bekämpfen. Argumente und Appelle an einzelne Menschen, ihre Urteile besser zu durchdenken, sind wichtig. Sie reichen aber nicht aus, weil rassistische Diskriminierungen auf verschiedenen Ebenen statt finden. A7 Einerseits als individuelle diskriminierende Handlung oder Entscheidung. Zum Beispiel, wenn ein Mensch aufgrund seiner Hautfarbe keine Lehrstelle als Hotelfachmann/frau bekommt, weil der Hotelchef»so jemand«nicht am Empfang will. Aber nicht nur Einzelpersonen können diskriminieren, sondern auch Gesetze, Verfahren oder Behörden, die diskriminierende Anweisungen. Man spricht dann von institutioneller Diskriminierung oder struktureller Diskriminierung. So haben es z. B. Jugendliche, die seit vielen Jahren in Deutschland wohnen, aber keinen sicheren Aufenthaltsstatus haben, viel schwerer als Jugendliche mit deutscher Staatsbürgerschaft, BaföG zu bekommen und damit zu studieren. Ebenso gibt es nicht deshalb weniger MigrantInnen an Gymnasien, weil sie dümmer sind: Es ist eine weit verbreitete Praxis, von schlechteren Sprachkenntnissen auf weniger Intelligenz zu schließen, weshalb seltener Empfehlungen für MigrantInnen für das Gymnasium ausgesprochen werden. Andererseits können z. B. Eltern von Flüchtlingskindern Probleme mit dem Aufenthaltsstatus und Behörden in Deutschland haben und deshalb seinfach weniger Möglichkeiten, sich um die Hausaufgaben zu kümmern. Hinzukommt die diskursive Ebene, das herrschende Bild, das in der Gesellschaft von bestimmten Gruppen vorherrscht und nach außen getragen wird. Damit ist z. B. die Art und Weise gemeint, wie in Medien, im Sportverein oder in der Mittagspause von»kriminellen Ausländern«gesprochen wird. Und warum wird Schwarzen Menschen in Deutschland eigentlich immer unterstellt, sie kämen»aus Afrika«? Auf welche Art sich Menschen, die als»ausländer«identifiziert werden, in der BRD mit rassistischen Diskriminierungen konfrontiert sehen, hängt von spezifischen Traditionen, gesellschaftlichen Strukturen und auch von anderen Merkmalen wie z. B. Geschlecht ab. Rassistische Diskriminierung sieht für eine russische Computerexpertin anders aus als für einen irakischen Asylbewerber und auch der afroamerikanische Manager macht andere Erfahrungen als eine ukrainische Haushaltshilfe ohne Papiere. Quelle Postkarten: Eidgenössische Kommission gegen Rassismus (EKR) 2005: Ohne Ausgrenzung, Gestaltung: FWB Werbeagentur Zürich. Arbeitsblatt 7 Was ist eigentlich Rassismus? 3

26 Rassistische Diskriminierung muss nicht böse gemeint sein Es gibt viele Beispiele von Alltagsdiskriminierung, die ganz selbstverständlich, unspektaktulär und ohne persönliche Feindschaft oder Aggressionen funktionieren. Sie lassen sich nicht mit Begriffen wie»ausländerfeindlichkeit«oder»fremdenangst«erklären. Meist werden sie nicht einmal als Diskriminierung wahrgenommen: die Ungleichheit erscheint normal. A7 Trotzdem empfinden es Menschen, die nicht typisch deutsch aussehen als diskriminierend, wenn Sie aufgrund ihres Äußeren regelmäßig von der Polizei auf dem Bahnhof nach Ihrem Ausweis gefragt werden, wenn Ihnen der Kaufhausdetektiv immer an den Fersen hängt, obwohl sie ganz normal einkaufen wollen oder wenn der Platz in der Straßenbahn neben Ihnen regelmäßig leer bleibt. Für die Betroffenen sind solche Erlebnisse nicht weniger verletzend und ausgrenzend als Gewalt oder verbale Feindlichkeiten. Und es sind auch nicht nur Ausländer/innen betroffen, sondern auch Menschen mit deutschem Pass und Lebensmittelpunkt in der Bundesrepublik, z. B. Schwarze Deutsche oder SpätaussiedlerInnen, weiße FranzösInnen hingegen in der Regel nicht. Jens Berger, Berlin ɀɀ Fallen Ihnen Beispiele für rassistische Diskriminierungen ein? ɀɀ Können Sie diese den verschiedenen Ebenen zuordnen? ɀɀ Haben Sie Ideen, was man gegen rassistische Diskriminierung machen kann? ɀɀ Mit wem könnten Sie dafür zusammenarbeiten? ɀɀ Kennen Sie Menschen oder Organisationen, die sich gegen Rassismus und Diskriminierung einsetzen? Arbeitsblatt 7 Was ist eigentlich Rassismus? 4

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28 Arbeitsblatt 8 Rassistische Vorurteile und die Möglichkeiten, sie zu widerlegen A8 Argument Logik des Arguments Überprüfung des Arguments Sieht man doch, Ist doch so Aber es gibt doch Unterschiede. Schwarze sind Afrikaner. Asiaten vertragen kein Eiweiß. Schwarze können besser tanzen, laufen und trommeln als Weiße. Russen sind Es gibt doch schwarze, rote, gelbe und weiße Muslime, das sind doch alles religiöse Fundamentalisten Alltagsbegründungen/ Behauptungen ohne Argumente Alltagsbegründungen/ Behauptung ohne Argumente Mehrheitsverhältnisse für natürlich richtig halten Von erworbenen Eigenschaften auf Rassen schließen Positive rassistische Verallgemeinerung Beim Urteilen über andere auf dem Feldherrnhügel stehen Schlussfolgerung, dass ein gemeinsames körperliches Merkmal auf weitere Gemeinsamkeiten hinweist Negative Projektion auf andere Religionen/Kulturen um von eigenen Fehlern abzulenken Wieso können Gesichtsfarben von»rosa«über»beige«zu»hellbraun«als»weiß«bezeichnet werden? Fakten für Wahrnehmung erfragen Wieso spielt»schwarz«oder»weiß«eine viel größere Rolle als z. B. die Körpergröße? Wie kommt es, dass Du bei Schwarzen Menschen die Farbe und spezifische Schattierung der Hautoberfläche wahrnimmst und bezeichnest, bei Weißen, die über ein weitaus bunteres Farbenspektrum verfügen, aber nicht? Es gibt mehrere hunderttausend Schwarze Deutsche. Millionen EuropäerInnen sind Schwarz. In vielen europäischen Großstädten gehören Schwarze und Weiße zum ganz normalen Stadtbild. Vom amerikanischen Kontinent ganz zu schweigen Und was ist mit Weißen SüdafrikanerInnen? Nebenbei: der erste afrikanische Sänger in der ZDF Hitparade war Howard Carpendale. Wenn ich auch kein Eiweiß vertrage, bin ich dann Asiatin? Welches asiatische Erbe bringt eine in Deutschland geborene Tochter eines japanischen Professors mit? Und Deutsche sind alle pünktlich und vertragen ganz viel Bier? Was ist, wenn einer nicht tanzen, trommeln und schnell laufen kann? Ist er dann kein Schwarzer? Wie viele Schwarze kennt ihr? Sind das nur Stars? Warum kennen wir Schwarze nur, wenn sie Stars sind? Was bedeutet es, wenn einer gut tanzen kann? Kann er dann schlechter denken oder arbeiten? Woher wissen wir das so genau? Fakten erfragen. Was genau macht EuropäerInnen aus? Stimmen die hier genannten Eigenschaften auch für die TeilnehmerInnen? Was kann wirklich Gemeinsames ausgesagt werden über Menschen, die wir zu einer»rasse«zusammenfassen? Wie viele»rassen«kennt ihr? Sind dunkle Dänen und helle SpanierInnen eine»rasse«? Es gibt Schwarze Deutsche die eine hellere Hautfarbe haben als Weiße Deutsche. Woher wissen wir das so genau? Gibt es auch andere z. B. christliche Fundamentalisten? Wie steht es mit Menschenrechten und Gleichberechtigung von Frauen, Schwulen, Lesben, anderen Religionen in christlich geprägten Ländern? Warum nehmen wir eine Moschee als störend war, das Glockenläuten der Kirche aber als normal? Angelehnt an: DGB Bildungswerk Thüringen e. V. (Hrsg.): Baustein zur nicht rassistischen Bildungsarbeit, 2. Auflage 2005, S. 155 f. Arbeitsblatt 8 Rassistische Vorurteile und die Möglichkeiten, sie zu widerlegen

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30 Arbeitsblatt 9 Ist das schon Diskriminierung? A9 Bitte lesen Sie die folgenden Erfahrungsberichte aufmerksam durch und diskutieren Sie folgende Fragen: ɀɀ Gibt es in dieser Situation Diskriminierung(en)? ɀɀ Wenn ja, warum? Um was für eine Art von Diskriminierung könnte es sich handeln? ɀɀ Aufgrund welcher Merkmale wird diskriminiert? ɀɀ Wenn Sie der Meinung sind, dass es sich nicht um Diskriminierung handelt: Wie würden Sie die Situation beschreiben und bewerten? ɀɀ Wenn Sie sich unsicher sind: Welche weiteren Informationen brauchen Sie noch für die Bewertung? Fall 1: Maimuna, 16 Jahre alt, Gymnasium, in Deutschland geboren, trägt seit einem Jahr ein Kopftuch Oder wenn Vertreter an die Tür kommen. Zum Beispiel hat mal einer geklingelt und meine Mutter machte die Tür auf. Sie hat natürlich das Kopftuch auf, wenn sie raus geht. Er:»Ist der Chef da?«meine Mutter:»Was, worum geht s?«er:»ja, ist der Chef da?der steht vor Ihnen.«Er hat halt gedacht, meine Mutter wäre die Putzfrau.* * Aus: Schütze, Dorothea (1996):»Ich hatte kein Kleingeld«. Erfahrungen mit alltäglichem Rassismus in Darmstadt. 16 Gespräche mit Flüchtlingen und EinwandererInnen. Arbeitsblatt 9 Ist das schon Diskriminierung? 1

31 Bitte lesen Sie die folgenden Erfahrungsberichte aufmerksam durch und diskutieren Sie folgende Fragen: A9 ɀɀ Gibt es in dieser Situation Diskriminierung(en)? ɀɀ Wenn ja, warum? Um was für eine Art von Diskriminierung könnte es sich handeln? ɀɀ Aufgrund welcher Merkmale wird diskriminiert? ɀɀ Wenn Sie der Meinung sind, dass es sich nicht um Diskriminierung handelt: Wie würden Sie die Situation beschreiben und bewerten? ɀɀ Wenn Sie sich unsicher sind: Welche weiteren Informationen brauchen Sie noch für die Bewertung? Fall 2: Mark, 17 Jahre alt, Mittelfeldspieler Bezirksliga Fußball Seit zwei Mitspieler mich einfach geoutet haben, habe ich Stress im Verein. Für viele bin ich jetzt der»schwuli«, die meinen das nicht mal böse. In der Dusche heißt es»huch, ist das heute wieder warm hier «,»Da geh ich doch mal besser mit dem Rücken an der Wand vorbei «,»Lass jetzt bloß kein Stück Seife fallen «Und letztens schrie mich der Trainer vor versammelter Mannschaft an:»jetzt zeig endlich, dass Du ein richtiger Mann bist und heul hier nicht rum wie ein Mädchen.«Ich werde jetzt auch weniger aufgestellt, obwohl ich nicht schlechter spiele als früher. Arbeitsblatt 9 Ist das schon Diskriminierung? 2

32 Bitte lesen Sie die folgenden Erfahrungsberichte aufmerksam durch und diskutieren Sie folgende Fragen: A9 ɀɀ Gibt es in dieser Situation Diskriminierung(en)? ɀɀ Wenn ja, warum? Um was für eine Art von Diskriminierung könnte es sich handeln? ɀɀ Aufgrund welcher Merkmale wird diskriminiert? ɀɀ Wenn Sie der Meinung sind, dass es sich nicht um Diskriminierung handelt: Wie würden Sie die Situation beschreiben und bewerten? ɀɀ Wenn Sie sich unsicher sind: Welche weiteren Informationen brauchen Sie noch für die Bewertung? Fall 3: Alex, 18 Jahre, freiwilliges soziales Jahr in einem Jugendzentrum Mir passiert das eigentlich jeden Tag: Dass ich einfach nur so die Straße entlang rolle, und dann fragen die Leute, ob Sie helfen können. Oder vor kurzem an der Ampel: Da stehen zwei Frauen neben mir und die eine sagt zur andern ganz laut: So jung noch und schon so geschädigt. Ach Gott, die tun mir ja so leid. Soll ich in der Ecke rumsitzen und heulen? Die sollen sich doch lieber dafür einsetzen, dass alle Türen breit genug sind, damit mein Rollstuhl ohne Hilfe durchpasst. Arbeitsblatt 9 Ist das schon Diskriminierung? 3

33 Bitte lesen Sie die folgenden Erfahrungsberichte aufmerksam durch und diskutieren Sie folgende Fragen: A9 ɀɀ Gibt es in dieser Situation Diskriminierung(en)? ɀɀ Wenn ja, warum? Um was für eine Art von Diskriminierung könnte es sich handeln? ɀɀ Aufgrund welcher Merkmale wird diskriminiert? ɀɀ Wenn Sie der Meinung sind, dass es sich nicht um Diskriminierung handelt: Wie würden Sie die Situation beschreiben und bewerten? ɀɀ Wenn Sie sich unsicher sind: Welche weiteren Informationen brauchen Sie noch für die Bewertung? Fall 4: Alicia, in Deutschland geboren, 24 Jahre, Studentin Die Leute fragten mich immer, wo ich herkomme. Sie fragen mich wieder und wieder und wieder [ ] seitdem ich ein Kind bin:»wo kommst du her?«, Einfach so! [ ] Sie schauen dich an, und das Erste, was ihnen einfällt, ist zu überprüfen:»wo kommt sie her?«egal, wo du bist: in der Schule, auf ner Party, beim Friseur oder beim Shoppen. Manche fragen auch»wann gehst Du wieder zurück?«. Wenn ich sage, dass ich aus Leipzig komme, fragen sie weiter:»und wo kommst du nun eigentlich her?«. Irgendwie finde ich diese Frage sehr offensiv und auch rassistisch, weil sie wissen müssten, dass es Schwarze gibt, die Deutsche sind. Arbeitsblatt 9 Ist das schon Diskriminierung? 4

34 Bitte lesen Sie die folgenden Erfahrungsberichte aufmerksam durch und diskutieren Sie folgende Fragen: A9 ɀɀ Gibt es in dieser Situation Diskriminierung(en)? ɀɀ Wenn ja, warum? Um was für eine Art von Diskriminierung könnte es sich handeln? ɀɀ Aufgrund welcher Merkmale wird diskriminiert? ɀɀ Wenn Sie der Meinung sind, dass es sich nicht um Diskriminierung handelt: Wie würden Sie die Situation beschreiben und bewerten? ɀɀ Wenn Sie sich unsicher sind: Welche weiteren Informationen brauchen Sie noch für die Bewertung? Fall 5: Anna, 19 Jahre, Auszubildende Ich ging in das Büro des Abteilungsleiters.»Darf ich stören?«frag ich. Da sagt er zu mir:»na Mädchen, wenn Sie so einen Pullover anhaben, dürfen sie mich jederzeit stören«. Jetzt zwinkert er mir immer so komisch zu und mustert mich von oben mit unten. Manchmal kommt er ganz nah an mich ran. Ich bin zu meiner Ausbilderin gegangen. Sie sagte, der Herr M. sei eben ein charmanter Mann. Ich sollte mir überlegen, ob ich solche Sachen einfach so rum erzähle. Das sei ja Verleumdung und außerdem schreibe Herr M. meine Ausbildungsbeurteilung, da soll ich gut aufpassen, was ich sage. Arbeitsblatt 9 Ist das schon Diskriminierung? 5

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36 Arbeitsblatt 10 Was ist eigentlich Diskriminierung? A10 Diskriminierung ist ɀɀ eine absichtliche oder unbewusste Ungleichbehandlung von Menschen, ɀɀ die zu einer Benachteiligung oder zu einer Herabwürdigung dieser Person führt ɀɀ die an einem wesentlichen Identitätsmerkmal der betreffenden Person anknüpft, z. B. dem Geschlecht. Wer wird diskriminiert? Diskriminierungsmerkmale: ɀɀ Das sind z. B. Merkmale wie Geschlecht, Lebensalter, sexuelle Orientierung, Hautfarbe, körperliche und geistige Fähigkeiten usw. Natürlich können sich Menschen aufgrund verschiedenster Merkmale benachteiligt fühlen oder gedisst werden: Wegen einer großen Nase, ihres Kleidungsstils oder weil sie Rauchen. Trotzdem gibt es Unterschiede: Manche Eigenschaften wie die Hautfarbe oder das Geschlecht können nicht so einfach gewechselt werden wie die Kleidung oder eine Angewohnheit wie das Rauchen. Manche Merkmale führen im Alltag öfter zu diskriminierenden Situationen, weil sie eine größere Bedeutung in unserer Gesellschaft haben. Zum Beispiel ist die Hautfarbe seit Jahrhunderten mit dem Machtverhältnis Rassismus verbunden, wogegen unterschiedliche Schuhgrößen gar nicht auffallen. Ilka Burckhardt fotolia.com Wie wird diskriminiert? Diskriminierungsformen ɀ ɀ direkte (unmittelbare) Diskriminierung: offensichtliche Formen von Benachteiligung oder Herabwürdigung, die ausdrücklich wegen eines bestimmten Merkmals erfolgen und keinen sachlichen Grund haben Wenn eine Gruppe von»ausländisch aussehenden«jugendlichen nur aufgrund ihres Äußeren nicht in eine Disco gelassen wird, eine Gruppe von»deutsch aussehenden«jugendlichen aber schon, dann werden die»ausländisch aussehenden«jugendlichen diskriminiert. Wenn Kinder und Jugendliche unter 16 Jahren nicht in eine Disco eingelassen werden, ist das keine Diskriminierung, sondern eine gerechtfertigte Ungleichbehandlung aus Gründen des Jugendschutzes. ɀ ɀ indirekte (mittelbare) Diskriminierung: resultiert aus Vorschriften, Kriterien oder Maßnahmen, die auf den ersten Blick für alle gleich gelten. In der Praxis wirken sie sich aber auf bestimmte Menschen nachteilig aus, weil eben nicht alle Menschen die gleichen Voraussetzungen haben. Auch wenn die Aufgaben und die Dauer für den Mathetest für alle gleich sind: SchülerInnen, die aufgrund ihrer Herkunft oder wegen einer Lese-Rechtsschreibschwäche nicht so gut deutsch lesen können, sind indirekt benachteiligt, weil sie länger brauchen, um den Aufgabentext zu verstehen. Deshalb sollten Sie etwas mehr Zeit bekommen, um diesen Nachteil auszugleichen. Arbeitsblatt 10 Was ist eigentlich Diskriminierung? Hans Traxler 1

37 ɀ ɀ Gewalt, Belästigung oder Beleidigung: herabwürdigende oder feindselige Bemerkungen oder Behandlungen, die die Menschenwürde verletzen. Dazu zählen zum Beispiel rassistische Übergriffe, schwulenfeindliche Witze oder auch abwertende Bemerkungen des Sportlehrers gegenüber einer Schülerin, die humpelt. Auch die sexuelle Belästigung von Jungen oder Mädchen zählt dazu, z. B. durch unerwünschte anzügliche Bemerkungen, Briefe oder nicht erwünschte sexuelle Handlungen. ɀɀ Fallen Ihnen weitere Beispiele ein? ɀɀ Bei welchen Beispielen fällt es Ihnen schwer, sie einzuordnen? ɀɀ Wen könnten Sie fragen, um besser entscheiden zu können, ob es Diskriminierung ist? A10 Antidiskriminierungsgesetz In Deutschland verbietet das Allgemeine Gleichbehandlungsgesetz (AGG) Diskriminierungen aufgrund der Merkmale: Geschlecht, Lebensalter, rassistische Zuschreibung und ethnische Herkunft, Behinderung, sexuelle Identität sowie Religion und Weltanschauung. Das Diskriminierungsverbot gilt für unmittelbare und mittelbare Diskriminierung, aber auch belästigendes Verhalten (z. B. Beschimpfungen) und sexuelle Belästigung. Das AGG gilt für die Bereiche Beschäftigung und Beruf, Waren- und Dienstleistungsverkehr, Sozialschutz und Bildung. Es handelt sich um ein zivilrechtliches Gesetz. Das heißt, die Betroffenen müssen selbst vor Gericht auf Unterlassung, Schadensersatz oder Schmerzensgeld klagen. Daneben gibt es noch strafrechtliche Delikte wie Beleidigung oder Volksverhetzung, die im Diskriminierungsfall greifen, wenn Betroffene oder Dritte Anzeige erstatten. Informationen zum Antidiskriminierungsrecht erteilt die Antidiskriminierungsstelle des Bundes: ɀɀ Gibt es eine Antidiskriminierungsregelung an Ihrer Schule/Ihrer Einrichtung? ɀɀ Wie müsste so eine Regelung aussehen, damit sie auch praktisch wirksam wird? Arbeitsblatt 10 Was ist eigentlich Diskriminierung? 2

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