Weiterbildung - Coaching - Beratung

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1 Weiterbildung - Coaching - Beratung Behandlung von Jugendlichen mit ADHS Prof. Dr. Gerhard W. Lauth Vortrag auf dem Symposium xxx Berlin Xx. März 2010

2 Aufmerksamkeitsdefizit- / Hyperaktivitätstörung (ADHS) Unaufmerksamkeit Kind hört scheinbar nicht, was ihm gesagt wird; Kind wird häufig von externen Stimuli abgelenkt Überaktivität (exzessive Ruhelosigkeit) Kind hört scheinbar nicht, was ihm gesagt wird; Kind wird häufig von externen Stimuli abgelenkt Impulsivität Kind platzt mit Antworten heraus; stört andere häufig Weitere Weitere Definitionskriterien (z. B. Beginn der Störung, Kriterien in mehr als in einer Situation erfüllt, Grad der Alltagsbeeinträchtigung, klinische Evidenz) Symposium Berlin Folie 2

3 Oft gepaart mit Störung des Sozialverhaltens, z.b. schwere Wutausbrüche, häufiges Streiten, häufiges Lügen, Stehlen, Einbrechen, Weglaufen Emotionalen Störungen Depression, Ängste Lern- und Leistungsbeeinträchtigungen Underachievement, LRS, Schule schwänzen, Rechenschwäche Symposium Berlin Folie 3

4 Was sind die Ursachen dieser Störung? Situative Merkmale Pubertät als Übergangs- und Belastungssituation Eingeschränkte biologisch psychologische Voraussetzungen beim Jugendlichen Symposium Berlin Folie 4

5 Situative Merkmale I Pubertät als belastende Situation Pubertät als Auseinandersetzung mit konfliktreichen Aufgaben und Änderung auf mehreren Ebenen gleichzeitig (Entwicklungsaufgaben), u. a. Kontakt mit Gleichaltrigen Identitätsfindung Stetigkeit ausbilden Größere Selbstständigkeit erlangen / normierte Erwartungen erfüllen Sexuelle Annäherungen Symposium Berlin Folie 5

6 Situative Merkmale II Pubertät als belastende Situation Inkongruenz der Entwicklungsaufgabe diese Entwicklungsaufgaben sind nicht aufeinander abgestimmt zum Teil stehen sie beträchtlicher Konkurrenz zueinander (Zielkonflikte) mehrere Handlungspartner gleichzeitig (Eltern, Lehrer, Sporttrainer, Gleichaltrige etc.) mit unterschiedlichen Erwartungen Symposium Berlin Folie 6

7 Situative Merkmale III Pubertät als belastende Situation Natürlicherweise eingeschränkte Anleitungssysteme Jugendliche verbringen immer mehr Zeit außerhalb der Familie Kommunikationsdichte sinkt Lebenswelten Eltern Jugendlichen teilen sich Gesprächsthemen mit Eltern engen sich ein (Erledigung von Aufgaben, Pflichten etc.) Symposium Berlin Folie 7

8 Elterntraining KES-J Sieben Sitzungen (Trainingseinheiten (TE) ) á drei Stunden: TE 1: Was soll sich ändern? Was kann so bleiben? TE 2: Beziehung braucht Gelegenheit TE 3: Miteinander reden TE 4: Abläufe ändern TE 5: Durch Lob und Verstärkung anleiten TE 6: wirksame Aufforderungen stellen und Konsequenzen setzen TE 7: Ein Blick zurück auf dem Weg nach vorn Symposium Berlin Folie 8

9 Die aktuellen Schwierigkeiten in der Familie erkennen und eingrenzen 1. Belastungsprofile erstellen: Jeder Teilnehmer bekommt ein Profilblatt auf dem er seine Belastungen (HSQ) graphisch abträgt. 2. Interviews zu zweit: Die Teilnehmer beschreiben sich in 2er-Teams jedoch nicht die privaten Partner wechselseitig das eigene Belastungsprofil. 3. Das familiäre Belastungsprofil in der Gruppe vorstellen: Dabei soll die Hauptbelastung mit den dazugehörigen Auffälligkeiten des Kindes deutlich werden. Symposium Berlin Folie 9

10 Fragebogen Belastende Situationen in der Familie (Ausgewählte Situationen) Mütter erleben die Situationen meist als belastender Beim Zubettgehen Bei den Hausaufgaben Wenn das Kind etwas erledigen soll Wenn der Vater zu Hause ist In der Öffentlichkeit Wenn Besuch kommt Beim An- und Ausziehen Bei den Mahlzeiten Wenn das Kind mit anderen spielt Vater Mutter 0 2,5 5 7,5 10 Symposium Berlin Folie 10

11 Illustration: Auffrischungssitzung Stabilisierung und Fortschritte es soll kein Strohfeuer sein Anweisung an die Eltern: Finden Sie sich in Zweiergruppen zusammen und denken Sie darüber nach, welche Einstellungen, Strategien und Umgangsformen Sie bewahren möchten! Orientieren Sie sich an folgenden Fragen: Wo gibt es die deutlichsten Fortschritte? Was ist momentan Ihre wirksamste Strategie? Hat sich Ihre Einstellung geändert? Was können Sie tun, um diese Fortschritte zu bewahren? Halten Sie das Ergebnis in einem Vortrag schriftlich fest! Symposium Berlin Folie 11

12 Auffrischungssitzung Inhalte des Vertrages, z. B. positive Ziele verfolgen wenige, aber klare Anweisungen geben langfristige Ziele verfolgen sich nicht von Details vereinnahmen lassen Verhaltensorientiert denken die Einführung einer Zeit zum Reden mit dem Jugendlichen (wertvolle Zeit) Symposium Berlin Folie 12

13 Untersuchungsgruppe Behandlungsgruppe Eltern 22 Mütter 11 Väter Jugendliche 7 Töchter 11 Söhne Alter 45,0 (4,5) 14.7 (1,1) Alleinerziehend 8 Mütter 2 Väter Störung Störung Sozialverhaltens = 9 Hyperkinetische Störung = 10 Symposium Berlin Folie 13

14 Hitliste elterlicher Belastung Belastungsgrad (1-10) etwas für Schule / Beruf tun 8,5 soll etwas erledigen 7,7 allgemeine Regeln im Familienleben beachten 7,2 Symposium Berlin Folie 14

15 Ergebnisse Symposium Berlin Folie 15

16 Elterliche Belastung (p und d auf follow up) vorher nachher follow up P d etwas für Schule / Beruf tun 8,0 6,7 7,0 7, , ,5 Jugendlicher soll etwas erledigen 7,3 7,0 5,2 7,6 5,3 7, ,3 allgemeine Regeln des Familienlebens 7,2 6,7 6,0 7,6 6,3 8,2.04 0,8 Symposium Berlin Folie 16

17 etwas für Schule/Beruf tun Symposium Berlin Folie 17

18 Jugendlicher soll etwas erledigen Symposium Berlin Folie 18

19 allgemeine Regeln des Familienlebens Symposium Berlin Folie 19

20 Elterliche Belastung (p und d auf follow up) vorher nachher follow up P d Subskala: Elternbereich Behandlungsgruppe 3,0 (0,6) 2,6 (0,6) 2,5 (0,5).039 1,0 Wartekontrollgruppe 2,7 (0,9) 2,9 (0,7) 2,9 (0,6) Symposium Berlin Folie 20

21 Subskala: Elternbereich Symposium Berlin Folie 21

22 Schlussfolgerung Elterntraining ist wirksam auch bei Jugendlichen Das vorliegende Training erweist sich in dieser Pilotunteruntersuchung als erfolgversprechend Ausblick: Publikation bei HOGREFE in Vorbereitung Weitere Ergebnisse folgen Symposium Berlin Folie 22