Siedlungsentwicklung in Österreich
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- Sophie Wetzel
- vor 7 Jahren
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1 Siedlungsentwicklung in Österreich Befunde und Perspektiven zur Entwicklung des Siedlungssystems in Österreich Rudolf Giffinger 1. regionale Wirtschaftsentwicklung 2. regionale Bevölkerungsentwicklung 3. Wanderungen 4. Perspektiven der regionalen Bevölkerungsentwicklung 1 zu den räumlich-institutionellen Vorausetzungen Österreich als Grenzland 85% der österreichischen Bevölkerung befinden sich in grenznahen Gebieten (max. 60 km von nächstgelegener Grenze) alle großstädtischen Ballungsgebiete 2 1
2 wirtschaftlicher Strukturwandel Landwirtschaft verliert auf unterstem Niveau Industrie und Gewerbe verliert nach 1992 weiterhin in Sachgüterproduktion Dienstleistungen nehmen zu gewinnt weiterhin produzentennahe Dienste Verlust bei sozialen/öffentlichen Diensten Prim.S. Sekund.S. tert.s. 3 wirtschaftlicher Strukturwandel unselbständig Beschäftigte 2000: 2,122 Mio. nimmt kontinuierlich zu Sachgütererzeugung Expansion Pharmazeutika PKW-Einzelteile Verluste Textilindustrie Grundstoff- u. Schwerindustrie AP 1998/00: positiv: T,V,S,K,St negativ: W,Nö,B,Oö Dienstleistungen Expansion wirtschaftsbez. DL Gesundheit, Veterinäru. Sozialwesen Beherbergungs- u. GAststättenwesen Stagnation öffentliche Verwaltung AP 1998/00: positiv: in allen Bdesl. B (3,1%), Oö (2,7), Nö, St, V, T, K, S, W (1,0) 4 2
3 Schwarz W. (1987) Langfristige industrielle Standortverschiebungen innerhalb Österreichs und ihre räumlichen Bestimmungsgründe, AMR-Info, Wien 5 Trends in der industriellen Entwicklung In Ö. Bedeutung der Standortfaktoren Einzelne Standortfaktoren wechseln ihre Bedeutung andere verlieren ihren Engpasscharakter Lokalisationsmuster ausgeprägter Westösterreich Trend eine sich Ende 70/Anfang 80er Jahre sich abschwächende Zentrum- Peripherie-Bewegung Schrumpfungsprozesse in Alten-Industriegebieten extreme Substanzverluste in großstädtischen Kerngebieten wichtig für Standortgunst Nähe zu westeurop. Exportmärkten und Innovationszentren qualitat. hochwertige Verkehrsinfrastruktur just-in-time-konzepte in der betriebl. Organisation reg. Wirtschaftsstrukturen, die spin-off-effekte begünstigen landschaftliche Attraktivität hemmende Faktoren Verdichtung und Bodenpreise in Ballungsräumen; industrielle Investitionsräume liegen außerhalb der mit Verdichtungsproblemen belasteten Ballungsräume; Megastrukturen der alten Industriegebiete organisatorisch, baulich, funktionell 6 3
4 regionale Disparitäten: Gebiete mit eingeschränkten Erwerbschancen Folgen in den 80er Jahren sehr hohe Pendleranteile kaum noch Abwanderungen kein Potenzial mehr hoher Anteil an Arbeitslosen v.a. Frauen ÖRK, regionale Disparitäten: Gebiete mit rückläufiger Entwicklung Folgen in den 80er Jahren betroffene Peripherie Grenzräume im Norden, Osten und Süden alte Industriegebiete Obersteiermark südl. Nö Abwanderung v.a. auch im Süden ÖRK,
5 BIP in KKP: 1999 Die räumlichen Muster ändern sich nur langsam, aber Konvergenz in Regionalentwicklung Ostösterreich profitiert von Ostöffnung Wirtschafts- und Bevölkerungsentwicklung 9 Entwicklung nach Größenklassen, Wien als Primate City verliert ein wenig an Bevölkerung, deutlich mehr an Arbeitsplätzen Graz, Salzburg, Linz, Innsbruck ähnlich wie Wien, aber weniger Verluste an Arbeitsplätzen Mittelstädte stabile Entwicklung Kleinstädte vor allem positiv bei Beschäftigten 10 5
6 demografische Entwicklung Mittel- und Kleinstädte alten deutlich rascher als Großstädte Situation zu 2001 ist aber sehr unterschiedlich: 3 Mal so viel Jugendliche in Kleingemeinden als in Wien Kleinere Städte wachsen deutlich schneller als Mittelund Großstädte Großstädte brauchen eine positive Wanderungsbilanz 11 Beschäftigtenentwicklung Arbeitsplatzentwicklung ca : größter Gewinn in Gemeinden unter EW Strukturwandel durchwegs Verluste in Sachgüterindustrie Handel geringe Verschiebungen zugunsten kleinerer Städte enorme Zuwächse in Städten und Gemeinden bei sehr unterschiedlichem Ausgangsniveau 12 6
7 Kennzeichen der Stadtregionen Kernstädte: Großstädte (=4 Landeshauptstädte) verlieren; Mittel- und Kleinstädte sowie Wien als wachsen sehr wenig große Gewinner sind die Außenzonen in allen Größenklassen als Ergebnis der Suburbanisierung Stadtregionen Österreichs: 2/3 aller EW und ¾ aller AP Stadtregion Wien weitaus am größten, aber am wenigsten ausgewogenes Verhältnis von EW zu AP Kernräume trotz Auslagerungen noch immer AP-Zentren 13 EW demografischer unter 15 Jahre: Wandel in den Stadtregionen nehmen in Stadtregion Wien am raschesten zu sind in der Bilanz von Kernstadt und Außenzone der Groß- und Mittelstädte stabil nehmen in Kleinstadtregionen deutlich ab EW über 65 Jahre: Ausnahme Kernstadt Wien und 4 Landeshauptstädte v.a. in Außenzonen starke Zunahmen 14 7
8 Arbeitsplatzentwicklung in Stadtregionen Stadtregionen, v.a. die Außenzonen als Zentren der Wirtschaftsentwicklung Gewinner sind v.a. die Zentralräume von Graz, Salzburg, Linz und Innsbruck alle Städte, am schnellsten Wien, verlieren die AP in der Sachgütererzeugung Zugewinne an APen daher primär im Handel und bei wirtschaftsnahen Diensten 15 Stadtregionen in Österreich weiträumige Verflechtungsräume bei Wien und Großstädten; manche Insellagen im alpinen Raum Zusammenwachsen der Stadtregionen entlang der wichtigsten Verkehrskorridore schon bei Abgrenzung mit Stand 1991 erkennbar; vermutlich mit Daten 2001 verifizierbar Stadtregionen liegen jeweils in einem Bundesland 16 8
9 in jedem Bundesland ZO als Kernstädte, Teil von Stadtregionen oder in Insellage in eher ländlich- Anforderungen an ZO im lokal-regionalen peripheren Gebieten Kontext Bedingungen für das Angebot von privaten und öffentlichen Einrichtungen in der Kernstadt, in der Außenzone und im ländlich-peripheren Raum sehr unterschiedlich divergentes Stadtwachstum Ist es daher noch sinnvoll, mit einem einheitlichen ZO- Konzept für das gesamte Bundesland zu agieren? Wären nicht bundesweite Konzepte für bestimmte Raumtypen effektiver für die räumliche Steuerung von zentralen Einrichtungen? 17 Entwicklungschancen z.b. für die Stadtregion Wien, Salzburg, Graz, Eisenstadt oder Städte im Rheintal Anforderungen an ZO im Kontext von durch Abbau der Grenzen Grenzen neue Bedingungen für polyzentrale Entwicklung unter Nutzung der Potenziale benachbarter Grenzstädte Gewinner und Verlierer Ist der ZO-Ansatz ein geeignetes Steuerungsinstrument für polyzentrale Entwicklungen? Müssten nicht solche Konzepte zwischen den betroffenen Ländern VO sowie MOE in- und ausländischen Städten aufeinander abgestimmt sein? 18 9
10 Wettbewerbsdruck für die Stadtregion Wien als europäische Metropolenregion angesichts sehr mobiler international agierender Unternehmen Anforderungen an ZO im europäischen Kontext präzise Angebotsplanung aufgrund kaum abschätzbarer Nachfrage mittel- und langfristig nicht möglich Wachstumspotenziale für alle Stadtgrößen Ist der ZO-Ansatz als Angebot orientierter Ansatz ein geeignetes Steuerungsinstrument für polyzentrale Entwicklungen auf Metropolenebene? Sollten Nachfrage orientiert Konzepte nicht möglich flexibel zwischen den betroffenen Ländern sowie in- und ausländischen Städten aufeinander abgestimmt sein? Ist es sinnvoll, dass die Stadt Wien im Zuge des STEP 05 ein polyzentrales Modell entwickelt, das weit nach Niederösterreich und bis Bratislava reicht, ohne dafür auch die Kompetenz zu besitzen? 19 10
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