Valenzstrukturen im russisch-deutschen Sprachkontakt.

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1 Valenzstrukturen im russisch-deutschen Sprachkontakt. Magisterarbeit In der Philosophischen Fakultät IV (Sprach- und Literaturwissenschaften) der Universität Regensburg vorgelegt von Veronika Wald aus Regensburg

2 Inhaltsverzeichnis 1.Einleitung Theorie Valenztheorie Valenz Obligatorische und fakultative Ergänzungen Semantische Rollen Sprachkontakt und Zweisprachigkeit Sprachkontaktforschung Sprachkontakt und Zweisprachigkeit Wirkungen des Sprachkontaktes Besonderheiten der Sprachsituation der russischsprachigen Aussiedler Datengrundlagen Beschreibung der Forschung Datengrundlage und Probandenbeschreibung Beschreibung des Valenzwörterbuchs von Apresjan und Pall Analyse der Forschungsergebnisse Schwierigkeiten bei der Auswertung der Daten Syntaktische Valenzabweichungen Transfer Abweichungen unbekannter Herkunft Semantische Valenzabweichungen Das Verb делать (machen) Das Verb получить (bekommen) Andere semantische Abweichungen Ergebnisse und Auswertung der Daten Zusammenfassung Bibliographie

3 1. Einleitung Heutzutage leben in Deutschland viele Emigranten, die aus den Staaten der ehemaligen Sowjetunion kommen. In der vorliegenden Arbeit wird betrachtet und erläutert, wie der alltäglichen russisch-deutschen Sprachkontakt auf das Russische der russischen Minderheit in Deutschland wirkt. Deutsch gilt als Kontaktsprache und Russisch als Minderheitssprache, die von der Kontaktsprache sehr stark beeinflusst wird. Das Thema des Sprachkontaktes ist nicht neu und sogar den russisch-deutschen Sprachkontakt wurde schon von einigen Linguisten erforscht und beschrieben. Aber im Mittelpunkt vorliegender Arbeit befinden sich Valenzstrukturen des Russischen. Keiner von Linguisten hat das Problem der Valenz im russisch-deutschen Sprachkontakt beschrieben. Deswegen ist es sinnvoll nur das Thema der Valenz zu erforschen und festzustellen, wie sich die Valenz im Sprachkontakt benimmt. Da das Thema Valenz sehr breit ist, werden in der Arbeit nur die Abweichungen, die bei der Valenz des Verbs vorkommen, betrachtet. Im nächsten Teil dieser Arbeit werden theoretische Fragen erörtert, die hauptsächlich zwei linguistische Felder überlappen, nämlich Valenztheorie und Sprachkontaktforschung. In dem theoretischen Teil der Arbeit sollen alle wichtigsten Begriffe auseinandergesetzt und Definitionen gegeben. In dem dritten Kapitel werden die Besonderheiten der sprachlichen Situation der russischsprechenden Emigranten skizziert. Da wird auch kurz beschrieben, zu welcher Emigrationswelle der russischsprachigen in Deutschland gehören und in welcher Sprachsituation sie leben. In dem Kapitel werden auch verschiedene Faktoren aufgezählt, nach denen die russophonen Einwanderer gemischte Sprache sprechen. Der vierte Teil wird der Beschreibung der Forschung gewidmet, in dem auch Forschungsziele und Hypothese dargestellt werden. In einem Kapitel dieses Teils erfolgt Information zu den Probanden und es wird auch das Wörterbuch von Apresjan und Pall beschrieben, das in der Arbeit als Hauptinstrument für die Analyse der Abweichungen dient. Der fünfte Abschnitt der vorliegenden Arbeit befasst sich mit der Analyse der bei den Probanden gefundenen Valenzabweichungen. Alle Valenzabweichungen werden in den Tabellen als Ergebnisse der Forschung zusammengefasst und am Ende werden auch bestimmte Schlussfolgerungen gegeben. 3

4 2. Theorie In diesem Teil erfolgt ein Überblick über die für diese Arbeit wichtigen Gebiete der Linguistik. Dies sind im Einzelnen die Valenztheorie (Syntaxbereich), die Sprachkontaktforschung und damit eng zusammenhängendes Thema der Zweisprachigkeit. Hier wird für diese Teilbereiche jeweils ein Begriffsüberblick gegeben und für diese Forschung relevante Termini formuliert Valenztheorie In ersten Teil dieses Kapitels wird zuerst der Begriff der Valenz erörtert und zwei Valenzarten beschrieben und diskutiert. Im zweiten Teil werden obligatorische und fakultative Argumenten bzw. Ergänzungen erläutern. Am Ende dieses Kapitel wird ein Forschungsüberblick gegeben, nämlich i welchen Teil des Bereichs Valenz für diese Forschung relevant ist Valenz Alle Menschen reden miteinander um Information zu überliefern und sie zu bekommen, mit einem Wort gesagt um zu kommunizieren. Unsere Rede besteht aus Phrasen bzw. Sätzen. Die Sätze, die wir einander sagen, sollen gegenseitig verständlich sein, ansonsten ist keine normale Unterhaltung möglich. Damit die Information eines Satzes verständlich wäre, sollen alle Lexeme im Satz miteinander verbunden werden. Jedes Lexem hat seine selektiven Eigenschaften bzw. Merkmahle, die im Satz mit den selektiven Eigenschaften der anderen Wörter kongruieren werden sollen. Solche selektive Eigenschaften werden in der Sprachwissenschaft Valenz genannt (Testelec 2001, ). Das Thema Valenz ist an sich sehr breit. Im Jahre 1988 stellte Helmut Schumacher in seinem Werk Valenzbibliographie 2377 Arbeiten, in denen das Thema Valenz diskutiert wurde. Zwölf Jahre später merkte Vilmos Ágel in seinem Buch Valenztheorie (2000) an, dass es schon mehr als 3000 Arbeiten gibt, die der 4

5 Valenztheorie gewidmet sind (Coene 2006, 90). Deswegen ist es sehr wichtig weiter alle für die vorliegende Arbeit nötigen Begriffe zu formulieren. Der Begriff Valenz wurde in die Linguistik aus der Chemie übernommen und wurde zum ersten Mal im Jahre 1948 von Kacnel son eingeführt 1. Vilmos Ágel (2000, 15) behauptet, dass die Valenzidee noch früher existierte, was bei der Unterscheidung von transitiven und intransitiven Verben zu sehen ist. Sowohl transitive als auch intransitive Verben können ihre Umgebung organisieren (Ágel 2000, 15). Laut Ágel (2000, 32) wird der Franzose Lucien Tesnière für Begründer der modernen Valenztheorie gehalten. Es gibt mehrere Valenztheorien und Definitionen der Valenz. Angelika Storrer (1992) in ihrem Buch schildert einige Valenztheorien, bzw. Valenzdefinitionen von verschiedenen Linguisten, wie z.b. Tesnière, Brockhaus-Wahring, Helbig-Schenkel u.a.. 2 Gisela Zifonun (2003, 352) behauptet, dass unter Valenz vornehmlich ein komplexes Organisationsprinzip natürlicher Sprache zu verstehen ist. Nach Jacobs (2003, 378) erfasst man mit dem Valenzkonzept spezifische Informationen, die in bestimmten Satzumgebungen und unter bestimmten inhaltlichen Bedingungen vorkommen können. Diese Informationen werden mit einzelnen Wörtern verbunden. Die wortspezifischen Informationen über mögliche Satzumgebungen können sich in Sprechurteilen ausdrücken darüber, welche Verben unter welchen semantischen Voraussetzungen in bestimmte Umgebungen einsetzen werden können. Jacobs (2003, 379) behauptet, dass Valenz auf mehreren Repräsentationsebenen des Lexikons angesiedelt werden muss. Er unterscheidet zwischen der kategorialen (KR) und der semantischen Repräsentation (SR). KR informiert über Wortart und Flexionsmerkmale, über Konstituentenstruktur des Ausdrucks. SR charakterisiert die grammatisch festgelegte Bedeutung des Wortes. Helbig (1992, 3) nennt außer syntaktische und semantische Valenz auch pragmatische 3. Er behauptet, dass man semantische Valenz von pragmatische unterscheiden muss. Jede Sprache kann man als Zeichensystem vorzustellen, das 1 Zugriff am Boszák (2009) fasst die Monographien von einigen Wissenschaftlern wie Pütz (1975), Hyvärinen (1982), Colliander (1983), Marx-Moyse (1983), Breindl (1989), Bausewein (1990), Oppenrieder (1991), Sonneberg (1992), Sandberg (1998), Zitterbart (2002) zusammen. 3 Pragmatische Valenz wird sehr umfangsreich bei Majorin (2008, ) beschrieben. 5

6 nicht nur für jede einzelne Person verständlich ist, sondern auch für alle Personen, die zu dieser oder jener Gesellschaft (bzw. Kultur, Nationalität usw.) gehören. Die pragmatische Valenz realisiert sich bei der Kommunikation zwischen den Menschen (Helbig 1992, 4). Eine Seite weiter schreibt Helbig (1992, 5), dass die Valenz auf mehreren Ebenen präsent ist, nämlich auf einer morphosyntaktischen, semantischen und/oder kommunikativen. Die Konjunktionen und/oder bedeutet, dass diese zwei Ebenen einander sehr stark überlappen. Deswegen werden in dieser Arbeit nur zwei Valenzebenen beschrieben und diskutiert, nämlich semantische und syntaktische Valenz. Als Grundwerk für verschiedene Definitionen und theoretische Ansätze gilt in dieser Arbeit das Buch von Ja. G. Testelec Vvedenie v obščij sintaksis (2001). Die Wahl fiel auf dieses Buch, weil der Autor im Buch einige Besonderheiten der russischen Verben beschreibt (z.b. Aspekt) uns russische Beispiel anführt. Testelec (2001, 157) unterscheidet auch wie Jacobs zwischen zwei Valenztypen, nämlich zwischen der semantischen und der syntaktischen Valenz. Die Bedeutung jedes Wortes wird im Wörterbuch mit Hilfe anderer Wörter beschrieben. In der Semantik wird die Bedeutung der Wörter mit Hilfe von Ausdrücken beschrieben, in denen Variablen X, Y, Z u.a. für die Deutung des Wortes verwendet werden. Zum Beispiel die Bedeutung des Wortes догонять (einbzw. nachholen) kann folgenderweise gedeutet werden: X догоняет Y-а = X и Y перемещаются в одном направлении, причем Y находится впереди X-а, и расстояние между X-ом и Y-ом уменьшается (Testelec 2001, 158). Die Ausdrücke, die solche Variablen (X, Y, Z) erhalten, sind unvollständig. Aber diese Unvollständigkeit übereinstimmt der Unvollständigkeit der Bedeutung des Wortes. Zum Beispiel aus der Bedeutung des Verbs рубить (hauen) ist es nicht klar wer was und womit haut (Testelec 2001, 158). Laut Apresjan (1974, 120) kristallisieren sich semantische Valenzen aus der Bedeutung bzw. Deutung des Wortes heraus und charakterisieren dieses Wortes als eine konkrete lexikalische Einheit, die von anderen Einheiten sich unterscheidet. Als semantische Valenz bzw. Partizipant des Lexems L nennt man beliebige Variable X, die in der Wortdeutung dieses Lexems präsent ist. Jedes Lexem, das einige Partizipanten hat, nennt man das Prädikatwort bzw. Prädikat (Testelec 2001, 158). Prädikat wird als Valenzträger betrachtet, der durch seine Valenz einen Rahmen erteilt. Diesen Rahmen soll bzw. muss durch konkrete Bedeutungseinheiten ausgefühlt werden (Lehmann 2000, 118). 6

7 Als zweiter Valenztyp bezeichnet Testelec (2001, 157) die syntaktische Valenz, die Jacobs kategoriale nennt. Syntaktische Valenz ist ein selektives Merkmal, das zeigt, dass das Lexem L als Kopf ( вершина ) 4 oder als abhängiges Wort das Wort W ( зависимое слово ) besitzen kann. Die syntaktische Valenz auf das abhängige Wort nennt der Autor aktive bzw. innere Valenz und auf den Kopf passive bzw. äußere Valenz. Die Einheiten, die aktiven und passiven syntaktischen Valenzen eines Lexems füllen, können seine Partizipanten entweder übereinstimmen oder nicht (Testelec 2001, 162). Testelec (2001, 163) erläutert vier mögliche Variante mit den Beispielen, die hier in der Tabelle 1 dargestellt sind. Die Wörter, die unterstrichen sind, füllen die Valenzstellen. Tabelle 1. aktive Valenz passive Valenz übereinstimmt dem Partizipant лучше меня / besser (als) ich Иван уходит / Ivan geht weg вид на / Aussicht auf пишет хорошо / schreibt gut красивый конверт / schöner Umschlag источник шума / Quelle des Lärms nicht übereinstimmt dem Partizipant пишет хорошо / schreibt gut очень красивый / sehr schön разговаривают в / (sie) reden in Иван уходит / Ivan geht weg разговаривают в / sie reden in что уходит / dass weggeht Es ist bekannt, dass einige Lexeme immer als Köpfe (bzw. als Kern eines Satzes) auftreten können oder als abhängige Wörter. Das hängt auch von der Wortart ab, z.b. Verben und Präpositionen sind normalerweise Kopf und Präpositionen sind auch gleichzeitig abhängig (mindestens in vollen Sätzen). Die syntaktischen Valenzen, die den Wortarten eignen, nennt Testelec (2001, 163) kategoriale Valenzen. Es gibt auch solche syntaktische Valenzen, die nicht alle Wörter einer bestimmten Wortart haben. Diese Valenzen werden als subkategoriale definiert (z.b. nicht alle Verben sind transitiv). 4 Heuer (1977, 27) benutzt dafür den Ausdruck Zentrum des Satzes. 7

8 Semantische und syntaktische Kombinierbarkeit der Wörter sind meistens kongruiert. D.h. wenn ein Lexem Partizipant (semantische Valenz) hat, dann ist es höchstwahrscheinlich, dass es eine syntaktische Valenz X hat, die mit dem semantischen Aktant, der X entspricht, gefüllt wird (Testelec 2001, 163). Aber das ist nicht immer so, d.h., dass die Quantität von semantischen und syntaktischen Aktanten unterschiedlich sein kann. Zum Beispiel das russische Verb промахнуться (danebenschießen, das Ziel verfehlen, danebenwerfen) wird normalerweise ohne Objekte verwendet. Man kann nicht sagen: Он промахнулся в окно бутылкой*. (Er warf eine Flasche dem Fenster daneben*). Aber das Verb промахнуться enthält drei oder sogar vier Partizipanten. Das Verb промахнуться bedeutet ungefähr Folgendes: A kausiert B (vielleicht durch D) zu C sich zu bewegen und hat das Ziel den Kontakt zwischen B und C zu kausieren, aber die Strecke B geht an C vorbei. Die Partizipanten B, C und D werden normalerweise nicht wiedergegeben. Solche Partizipanten nennt man als unrealisierte Valenz (Testelec 2001, 167). Die Beispiele aus der Tabelle 1 beweisen, dass einige Lexemen der verschiedenen Wortarten Valenzstellen eröffnen können. In Dependenzgrammatik wird das Verb ins Zentrum des Satzes gestellt und einem Atom verglichen, das Leerstellen für andere Elemente eröffnet, die mit ihm eine Bindung zu einem Satz eingehen können (Birkmann 1998, 3). Im Rahmen dieser Arbeit wird nur auf Verbvalenz eingegangen und werden dazugehörige Abweichungen analysiert. Laut Apresjan (1974, 120) die Mehrheit der Wörter eröffnet nicht viele Valenzstellen, normalerweise eins bis drei, selten vier und mehr. Besonders wichtige subkategoriale Valenzen eines Lexems sollen in einem Wörterbuch in der Form eines Rektionsmodels wiedergegeben werden. Jedes Verb besitzt sein Rektions- bzw. Valenzmodel ( модель управления ), das die syntaktische Information des Verbs enthält (Testelec 2001, 163). Das bedeutet, dass in dem Modell alle Informationen über die Aktanten des Verbs geschrieben werden, z.b. wie viele Aktanten das Verb verlangt, mit welchen Präpositionen sie zum Verb angeschlossen sein sollen und welche Kasus sollen die Aktanten haben. Testelec (2001, 165) ist der Ansicht, dass im Valenzmodel des Verbs nicht alle syntaktische Valenzen wiedergegeben werden sollen, sondern nur ein bestimmter Teil davon. Es ist aber notwendig aktive, subkategoriale und den semantischen Aktanten entsprechende Valenzen im Verbvalenzmodell zu widerspiegeln. Ein Wort kann mehrere Valenzmodelle besitzen. Diese 8

9 Valenzmodelle können entweder verschiedenen Bedeutungen des Wortes übereinstimmen oder werden bei einer Bedeutung frei variiert. Kurz befasst, wird in einem Valenzmodel die Information über die Ergänzungen bzw. Aktanten des Verbs vorhanden, die entweder valenzgebunden oder weglassbar sein können. Weiter wird das Thema genauer erläutert Obligatorische und fakultative Ergänzungen Man unterscheidet zwei Gruppen von Ergänzungen, nämlich zwischen Aktanten (actants) und Zirkonstanten (cirkonstans) 5. Aktante sind obligatirische bzw. valenzgebundene Argumente, die die Leerstellen vom Verb füllen (Birkmann 1997, 3). Majorin (2008, 37) bezeichnet Aktanten als obligatorische Ergänzungen, die nicht ausgespart bleiben, weil ihr Fehlen zu einem grammatisch nicht korrekten Satz führt. Fakultative Ergänzungen nennt sie auch als valenzgebundene, aber sie dürfen weggelassen werden, weil sie nicht valenznotwendig sind. Wenn fakultative Ergänzungen wegfallen werden, bleibt die Grammatikalität des Satzes trotzdem richtig (Majorin 2008, 37). Weiter werden diese zwei Typen von Argumenten genauer betrachtet. Welke (1988, 24-26) unterscheidet auch zwischen absolut obligatorische und relativ obligatorische Ergänzungen. Welke In seinem Buch erörtert, unter welchen Bedingungen relativ obligatorische Ergänzungen weglassbar sind. Das kann in drei Situationen vorkommen, die er als lexikalisierte Ellipse, Modalisierung und Kontrast bezeichnet. Lexikalisierte Ellipse bedeutet, dass es keine obligatorischen Ergänzungen nötig sind, weil aus dem Kontext alles zu verstehen ist (Welke 1988, 25). Die zweite Situation der Weglassbarkeit des Verbs heißt Modalisierung, d.h. wenn man die Bedeutung des Verbs so verstehen kann, dass das Verb nicht über eine aktuelle, sondern über eine potentielle Bedeutung berichtet, z.b. Er kann (gut) beobachten (Welke 188, 26). Mit dem Adverb ist die Bedeutung anders, als ohne und charakterisiert denjenigen, als guter Beobachter. Es wird praktisch die Fähigkeit beschrieben, aber B. Hansen (2008) nennt diese Erscheinung semantische Verschiebung. In der Situation des Kontrasts kann das Verb weglassbar sein, wenn 5 Storrer (2003, 766) schreibt: Das deutsche Lehnübersetzung zu actant ist bis heute der Terminus Aktant gebräuchlich, [ ]. Circonstant wurde mit Zirkumstant übersetzt. 9

10 das betreffende Verb im Kontrast zu einem anderen Verb verwendet wird, z.b. Er schenkt nicht, sondern empfängt (Welke 1988, 26). Bei der Bestimmung der obligatorischen Ergänzungen bzw. Aktanten gibt es nicht sehr viele Diskussionen und Wissenschaftler sind ziemlich einig in dieser Frage. In dieser Arbeit werden wir die Definition von Testelec verwenden, der Aktant als die Einheit bezeichnet, die aktive syntaktische Valenz im Satz füllt und einem Partizipant entspricht (Testelec 2001, 166). Wenn Wissenschaftler ziemlich eindeutig den Begriff Aktant bzw. obligatorische Ergänzung, als notwendige valenzgebundene Einheit bezeichnen, ist das bei der Definierung der fakultativen Ergänzung bzw. des Zirkonstants 6 anders. Es gibt viele Diskussionen über die Definierung der fakultativen Ergänzungen, bzw. freien Angaben. Welke (1988, 36) schreibt, dass die obligatorische Ergänzungen, bzw. Aktanten subkategorisierend wirken und die freie Angaben nicht, weil sie nicht beliebig zu jedem Verb angeschlossen sein werden. Er schlägt vor, die Kombinierbarkeit des Arguments mit anderen Verben zu überprüfen. Wenn ein Verb relativ beliebig mit anderen Verben kombinierbar ist, so geht es um eine Angabe. Die von Welke vorgeschlagene Definition von Angaben ist unklar. Was bedeutet relativ beliebig kombinierbar? Mit wie vielen Verben soll das überprüft werden? Mehr klarer Definition von Angaben bzw. Zirkonstanten findet man bei Testelec (2001, 166): Die Einheit, die aktive syntaktische Valenz füllt, aber keinem Partizipant (semantische Valenz) entspricht, nennt man Zirkonstant. Die Anzahl der Aktanten im Satz wird vom Verb begrenzt, aber die Anzahl der Zirkonstanten nicht (Birkmann 1997, 3). Nach Heuer (1977, 8) können freie Angaben bzw. Zirkonstanten in jedem Satz beliebig weggelassen und hinzugefügt werden. Ein Aktant kann meistens in der Form eines Substantivs oder eines Äquivalents (z.b. eines Pronomens), als Subjekt, direktes oder indirektes Objekt vorkommen (Birkmann 1997, 3) und selten als Adverbialen und Attributen (Testelec 2001, 179). Als Aktanten können auch Nebensätze auftreten, die zu dem Hauptsatz mit den verschiedenen Konjunktionen angeschlossen (angeordnet) werden. Aber Zirkonstanten sind meistens Adverbialen oder Attributen (Testelec 2001, 179). 6 Zirkonstanten werden von einigen Wissenschaftlern auch Angaben bzw. freie Angaben genannt, vgl: Heuer 1977, 8; Welke 1988, 37; Helbig 1992, 72 u.a. 10

11 Die Nullstellen eines Prädikats können nicht von allen beliebigen Aktanten gefüllt werden, weil die Kombinierbarkeit der Aktanten mit den Prädikaten von semantischen Valenzen der Prädikate abhängt. Zirkonstanten können auch nicht mit jedem Prädikat verbunden werden, weil man gegen die Regeln der semantischen Kombinierbarkeit nicht verstoßen darf (Testelec 2001, ). Es gibt bestimmte semantische Restriktionen, die erfüllt sein müssen (Jacobs 2002, 380). Es gibt Zirkonstanten, die breite Distribution haben und diejenige, die beschränkte Distribution haben. Manchmal ist die Kombinierbarkeit einiger Zirkonstanten so wählerisch, dass sie feste Wortverbindung (сочетание) mit dem Verb bilden, z.b. столкнуться нос к носу (? Stirn gegen Stirn zusammenstoßen) (Testelec 2002, ). Die Eigenschaften der Kombinierbarkeit hängen nicht nur von den lexikalischen, sondern auch von den grammatischen Eigenschaften des Prädikats ab. So, z.b. Adverbialen mit der Bedeutung wiederholte Handlung werden schlecht mit einem vollendeten Verb kombiniert. Es gibt auch Fälle, wann die morphologische Form ein Zirkonstant einer bestimmten Art verlangt. Zu solchen Fällen gehört die präventive Imperativform im Russischen, die mit vollendeten Verben auszudrücken ist. Diese präventive Imperativform ist mit den Verben der kontrollierten zielgerichteten Handlung unmöglich. Aber wenn da ein Zirkonstant auftaucht, der die Bedeutung der Kontrollität löscht, dann ist solche präventive Imperativform möglich. Andererseits ist das Subjekt ein unbestrittener Aktant, aber kann mit fast allen Verben kombiniert werden. Daraus folgt, dass der Unterschied zwischen Aktanten und Zirkonstanten undeutlich sein kann (Testelec 2002, 184). Es gibt auch Einheiten, die sich in der Zwischenposition zwischen Aktanten und Zirkonstanten befinden. Testelec (2001, ) erörtert das auf folgenden zwei Beispielen: (1) Конференция начнется завтра утром в 10 часов. Die Konferenz fängt morgen früh um 10 Uhr an. (2) Конференция состоится в Москве на факультете лингвистики РГГУ 7. Die Konferenz findet in Moskau am Institut für Linguistik von RGGU. 7 РГГУ - Российский Государственный Гуманитарный Университет / Russlands geisteswissenschaftliche Staatuniversität 11

12 Welche Aktanten haben die Verben начнется (fängt an) und состоится (findet statt) außer dem gleichen Subjekt Konferenz? Das Verb начнется hat anscheinend noch einen Aktant, der Zeitangabe bezeichnet, und das Verb состоится einen Aktant Ortsangabe. Jeder von diesen zwei Parametern ist nicht mit der Bedeutung des entsprechenden Verbs zu trennen. Wie kann man dann das Vorhandensein von drei Aktanten mit den Zeitangaben (завтра, утром, und в 10 часов) und von zwei Aktanten mit den Ortsangaben (в Москве und на факультете лингвистики РГГУ) erklären. Man kann annehmen, dass es in jedem Beispiel nicht mehrere Aktanten gibt, sondern ein Aktant mit einer komplizierten Struktur. Das erklärt jedoch nicht, warum beispielsweise man eine Frage zu einer Orts- bzw. Zeitangabe stellen kann, z.b. Wann morgen fängt die Konferenz an? Oder Um wie viel Uhr fängt die Konferenz morgen früh an? usw. Es ist evident, dass solche Einheiten Zwischenposition zwischen Aktanten und Zirkonstanten nehmen. Höchstvollständige Charakteristik dieser Erscheinung gibt der französische Wissenschaftler Lazard (Testelec 2001, 188). Lazard unterscheidet vom Prädikat Abhängigen zwischen regierten und notwendigen Elementen. Als Regiertes wird ein Abhängiges genannt, dessen Form (Kasus, Präposition, Position usw.) von dem Prädikat bestimmt wird, wobei das Abhängige nur einmal mit dem Prädikat vorkommen darf. Aktanten, nach Lazard, sind immer regiert. Ein Aktant kann notwendig sein oder nicht notwendig. Die Abhängigen, die nicht notwendig und nicht regiert sind, nennt Lazard als Zirkonstanten. Das allergrößte Interesse in der Lazards Klassifikation sind die Fälle von Interesse, in denen das Abhängige dem Partizipant dem Kopf übereinstimmt. Das sind notwendige, aber unregierte Abhängige, die bei einem Prädikat mehrmals vorkommen können. Zum Beispiel das Verb wohnen verlangt mindestens einen Aktant mit einer Ortsangabe, aber mehrere solche Aktanten auch möglich sind. Solche Einheiten nennt Lazar Adjekten (адъект). Adjekten sind Einheiten mit einer syntaktisch obligatorischen adverbialen Valenz. Testelec schreibt, dass es im Russischen wenige Adjekte zu finden sind, z.b. проживать (wohnen), обитать (bewohnen), селиться (sich ansiedeln) usw. (Testelec 2002, 189). 12

13 Semantische Rollen Wie es schon oben erwähnt wurde, werden die Leerstellen bzw. Positionen bei Verben eröffnet, die bestimmte Ergänzungen bzw. Argumente fordern. Solche Positionen werden oft mit Rollenforderungen verbunden. Nach Testelec (2002, 209) darf jedes Prädikat nur einen Aktant mit bestimmter Rolle besitzen, d.h. jeder Aktant kann nur eine semantische Rolle ausdrücken. In dieser Arbeit wird das Thema der semantischen Rollen nicht sehr viel beschrieben, weil es hier nicht sehr Tief in die Semantik der Wörter eingegangen wird. Die Analyse der Beispiele wird hauptsächlich auf dem Wörterbuch von Apresjan/Pall basieren. Testelec (2002, ) stellt folgende mögliche Rollen vor: Agens ist ein belebter Initiator einer Aktion, der diese Aktion kontrolliert, d.h. ist fähig nach seiner Wille diese Aktion anfangen und beenden. Patiens ist mehr als andere Teilnehmern der Aktion in sie herangezogen und macht höchstwesentliche Veränderungen im Vergleich mit anderen Teilnehmern durch. Benefizient bzw. Rezipient ist normalerweise belebter Teilnehmer der Situation, dessen Interessen auf irgendwelche Weise berührt werden. Experiencer ist ein Empfänger der Information bei der Verben der Wahrnehmung und ein Träger unwillkürliches Gefühls. Man kann Experiencer auch als der Teilnehmer bezeichnen, der einen (agenslosen) Zustand erlebt. Instrument ist ein unbelebtes Objekt, mit dessen Hilfe die Aktion realisiert wird, aber es wird keinen Wandel durchmachen. Quelle ist ein Ort von dem eine Bewegung realisiert wird. Ziel ist ein Zielpunkt einer gerichteten Aktion. Das sind wichtigste semantische Rollen, die Testelec nennt. Aktanten können manchmal mit gleichen Rollen verbunden werden, als folge kommt eine Rolle, die Testelec (2002, 212) als komplizierte bezeichnet. Es ist eine schwierige Aufgabe die Valenzen tausender Verben in beliebiger Sprache nach semantischen Rollen zu charakterisieren. Deswegen ist es sinnvoll alle Verben in verschiedenen Gruppen nach dem Set ihrer semantischen Rollen zu ordnen. Testelec (2002, ) beschreibt kurz einige Verbgruppen. Hier werden alle diese Gruppen nicht dargestellt werden, weil für diese Arbeit es nicht sehr relevant ist. Nur eine Gruppe wird hier kurz erwähnt. 13

14 Testelec (2002, ) erörtert kurz die Gruppe der Agensverben 8, die auch Patiensvalenz besitzen und nennt diese Verbgruppe semantisch transitiv. Zu dieser Gruppe gehören auch Verben, die intellektuelle Operationen über das Patiens bedeuten, z.b. обдумывать (überlegen), читать (lesen), считать (halten für), измерять (messen) 9. In dieser Arbeit werden Valenzabweichungen der gesprochenen Sprache analysiert, was in dem praktischen Teil der Arbeit genauer beschrieben und dargestellt wird. In der vorliegenden Arbeit werden nur die Abweichungen bei den Verben beschrieben, die in dem theoretischen Teil der Arbeit als obligatorische und fakultative genannt wurden Sprachkontakt und Zweisprachigkeit In diesem Kapitel wird zuerst ein Überblick über Sprachkontaktforschung gegeben und werden knapp vier Emigrationswellen beschrieben. Dann werden die Begriffe, Sprachkontakt und Zweisprachigkeit diskutiert. Am Ende dieses Kapitels werden Wirkungen des Sprachkontaktes behandelt und Definitionen für Termini Interferenz und Transferenz gegeben Sprachkontaktforschung Die Sprachkontaktforschung stellt heutzutage sehr breite Palette von Untersuchungen dar. Die Forschungen können auf verschiedenen Ebenen durchgeführt werden, nämlich auf der soziologischen, politischen, kulturologischen, wirtschaftlichen und auch linguistischen (Oksaar 1996, 1). Die Sprachkontaktforschung kann sowohl diachrone als auch synchrone Fragestellungen im Fokus haben. Frühere Sprachkontaktforschungen hatten eher eine diachronische Hinsicht auf den Sprachkontakt (historischer Sprachkontakt), d.h. die 8 Agensverben sind Verben, die Agensvalenz haben (Testelec 2002, 223). 9 Diese Verbgruppe ist wichtig in dieser Arbeit, weil in dem empirischen Teil eine Abweichung bei dem Verb считать (halten für) beschrieben wird, die wegen der Verwechslung der semantischen Rollen geschehen wurde. 14

15 Wissenschaftler waren auf der Sprachgeschichte bezogen und betrachteten, wie eine Sprache sich durch Jahrzehnte und Jahrhunderte wandelten. E. Oksaar (1996, 1-5) gibt einen ziemlich umfangreichen Überblick von solchen Arbeiten. In dieser Arbeit wird den Sprachkontakt synchronisch betrachtet. In der Literatur wird die Entwicklung der neueren Sprachkontaktforschung oft mit den Arbeiten von U. Weinreich (1953/1967) Language contact und E. Haugen The Norwegian Language in America verbunden 10. Diese Werken werden oft auch für das Fundament der theoretischen Fragen der Sprachkontaktsforschung gehalten. K. Anders (1993, 7) nennt die Theorien von U. Weinreich als klassische. Erste Forschungen zum russisch-deutschen Sprachkontakt wurden nach Goldbach (2005, 13) in den 20-er und 30-er Jahren durchgeführt, die meistens an den lexikalischen Entlehnungen lagen. In der Zeit wurden die Beeinflussungen des Russischen auf das Deutsche erforscht. Im Jahre 1941 wurden die Deutschen nach Sibirien und Mittelasien vertrieben, was natürlich die Sprachsituation geändert hat. Viele Deutschmuttersprachler geraten in der russischen Umgebung, was natürlich ihre Sprache sehr stark beeinflusste. Alle Deutschmuttersprachler sollten viel mehr Russisch reden. Das rief verschiedene Änderungen sowohl in ihrem Deutschen, als auch in ihrem Russischen hervor (Goldbach 2005, 14-15). Solche Sprachänderungen wurden von einigen Linguisten, wie z.b. Nina Berend und Hugo Jedig (1991), Renate Blankenhorn (2003) 11, Olga Trenina (2004) beschrieben. Es gibt auch andere Arbeiten zu diesem Thema, z.b. die Arbeit von Kerstin Anders (1993). Die Autorin beschreibt die Einflüsse des Russischen auf das Deutsche und unterscheidet zwischen phonetisch-phonologischen, lexikalischen, morphologischen, syntaktischen und phraseologischen Einfluss. Später nach der Umsiedlung sogenannten Aussiedler bzw. Spätaussiedler wurden die Arbeiten erschienen, in denen das Russische der Aussiedler untersucht und beschrieben wurde. 12 Elena Zemskaja (2001) in ihrem Werk Jazyk russkogo zarubež ja beschreibt vier Wellen der Emigration und konzentriert sich auf der ersten Emigrationswelle. Heinrich Pfandl (2000, 21) beschreibt auch die vier Wellen, 10 Clyne 1975, 2, Oksaar 1980, 44, Bechert/Wildgen 1991, 1, Blankenhorn 2003, 41 Goldbach 2005, Auch frühere Arbeiten von Blankenhorn 12 Arbeiten von Pfandl 2000, Meng 2001, Goldbach 2005, Meng/Protassova 2005, Pabst 2007 u.a. 15

16 aber im Mittelpunkt seiner Habilitationsschrift steht die dritte und vierte Welle der Emigration. Weiter werden die vier Emigrationswellen kurz beschrieben. Die erste Emigrationswelle erfolgt nach der Revolution des Jahres Das sind meistens hoch gebildete Menschen und für sie ist Mehrsprachigkeit typisch (Zemskaja 2001, 36). Die zweite Welle ist mit dem zweiten Weltkrieg verbunden. Unter den Emigranten der zweiten Welle sind viele, die im besetzten Territorium oder in Gefangenschaft waren. Die dritte Welle von Emigranten war in 70-er Jahren und bestand hauptsächlich aus Dissidenten (Intellektuellen Personen) und Juden, die Möglichkeit hatten, nach Israel zu emigrieren (Zemskaja 2001, 34; Pfandl 2000, 10-17). Die letzte vierte Emigrationswelle fiel auf 80-er Jahren. Die Grenze zwischen der dritten und der vierten Wellen ist es zeitlich schwer zu ziehen (Pfandl 2000, 15). Pfandl (2000, 21) schlägt vor, das Jahr 1986 für das Ende der dritten Welle zu halten. Die vierte Emigrationswelle wurde ökonomische Emigration oder auch колбасная эмиграция (Wurstsemmelemigration) genannt, weil sie hauptsächlich ökonomische Gründe trat (Pfandl 2000, 15). In seiner Mehrheit besteht die vierte Emigrationswelle aus Personen, die aus Russland für immer weggefahren sind. Diese Emigranten wollen nicht nach Russland zurückkehren und deswegen ihr Ziel ist alles in ihrer neuen Heimat zu erreichen. Sie möchten in dem neuen Land eine Arbeit finden, wohl leben und glücklich sein. Solche Menschen möchten so schnell wie möglich sich integrieren. Als Haupthindernis dieses Ziel zu erreichen, tritt die Fremdsprache auf. Deswegen viele Emigranten versuchen so viel wie möglich die Fremdsprache zu reden und als Folgerung sie sprechen wenig Russisch (Zemskaja 2000, 772). Die Emigranten der vierten Welle sind in einigen Ländern, wie z.b. in USA, Frankreich, Italien und Finnland. Die Mehrheit von Emigranten der vierten Welle befindet sich in Deutschland (Zemskaja 2000, 772) und sie nennen sich selbst русские немцы (wörtlich: russische Deutschen), wobei in Russland werden sie als российские немцы und in Deutschland von Deutschen als Russlandsdeutsche genannt. Zu den Aussiedlern bzw. Russlandsdeutschen gehören diejenigen Personen, die deutsche Verfahren haben bzw. hatten. Solche Menschen mit ihren Nachkommen bekamen eine Möglichkeit nach ihrer historischen Heimat zurückzukehren. Viele von denen können kein Deutsch und in dem neuen Land sollen sie alles vom Anfang an anfangen (Zemskaja 2000, 772). Ihr Russisch wird sehr schnell von dem Deutschen beeinflusst und deswegen bietet ihre Sprache ein großes Interesse für die 16

17 Linguisten. In vorliegender Arbeit wird die Sprache der Emigranten der vierten Emigrationswelle erforscht und im Fokus der Arbeit wird das Problem der Valenzstrukturen gelegt Sprachkontakt und Zweisprachigkeit Jedes Individuum als soziales Wesen kontaktiert immer mit anderen Personen. Da sie alle Sprachen besitzen, werden ihre Sprachen auch in Kontakt zueinander gestanden (Frantzen 2004, 6). Weiter werden die Begriffe Sprachkontakt und Zweisprachigkeit genauer betrachtet. Es gibt mehrere Definitionen und verschiedene Ansätze des Sprachkontaktes. Die klassische, meistzitierte Definition gehört zu U. Weinreich. Laut Weinreich (1977, 15) befinden sich zwei oder mehrere Sprachen im Kontakt miteinander, wenn sie abwechselnd von demselben Menschen verwendet werden. Der Mensch stellt somit den Ort des Kontaktes dar (Weinreich 1977, 15). Zu dieser psycholinguistischen Definition fügt Riehl (2004, 11) eine soziolinguistische, die sie bei Nelde 13 übernahm: Zwei oder mehr Sprachen stehen im Kontakt miteinander, wenn sie in derselben Gruppe gebraucht werden. [ ] Dabei ist es nicht notwendig, dass jedes einzelne Mitglied der Gruppe beide Sprachen spricht, Ort des Sprachkontakts ist dann sozusagen die Gruppe im Ganzen. (Riehl 2004, 11-12). Kolde (1981, 9) nennt solche Gruppe als gemischtsprachige Gruppe, wobei nicht alle Mitglieder dieser Gruppe die gleiche Hauptsprache bzw. Hauptsprachen sprechen. In einer solchen gemischtsprachigen Gruppe, gibt es kleinere Gruppen, die Kolde (1981, 10) als Sprachgruppen bezeichnet. Die Hauptsprache bzw. Hauptsprachen der Mitglieder der Sprachgruppen soll(en) gleich sein. In einer gemischtsprachigen Gruppe kann nicht jedes Mitglied zweisprachig sein (Kolde 1981, 10). 13 Nelde Peter H. (1983) Plädoyer für eine Linguistik von Sprachen in Kontakt. In: ders. (Hg.) Theorie, Methoden und Modelle der Kontaktlinguistik. Bonn,

18 Mixajlov (1972, 197) betont, dass der Sprachkontakt nur durch die zweibzw. mehrsprachigen Menschen möglich ist und dass die Beeinflussung der Sprachen fängt in der Rede der Menschen an. Mit den oben genannten Definitionen des Sprachkontaktes hängt eng der Begriff Zwei- bzw. Mehrsprachigkeit zusammen. Weinreich (1977, 15) bezeichnet die Zweisprachigkeit als abwechselnden Gebrauch von zwei Sprachen und die Personen, die abwechselnd zwei Sprachen verwenden, nennt er als Zweisprachige. Goldbach (2005, 15) versteht unter der Zweisprachigkeit sowohl Ausgang als auch Ergebnis von Sprachkontakt. C. Riehl (2004, 11) weist jedoch darauf hin, dass Sprachkontakt im Grunde genommen ein Resultat von Zweisprachigkeit ist. Sie ist der Ansicht, dass der Begriff des Sprachkontaktes sehr oft getrennt von dem Begriff der Mehrsprachigkeit gegeben wird, was ihrer Meinung nach, den Fokus von Menschen auf die Sprachen verschiebt. Bei der Definition von U. Weinreich liegt der Akzent auf den beteiligten Sprachen. Riehl (2004, 11) verbindet in ihrer Definition von Sprachkontakt diese zwei Begriffe und definiert den Sprachkontakt als ein Ergebnis von Mehrsprachigkeit. Weiter geht sie in die Sprachsysteme der beteiligten Sprachen und betont, wenn Sprecher einer Sprachgemeinschaft mehrere Sprachen gleichzeitig verwenden, das ruft auch bestimmte Veränderungen in den beteiligten Sprachsystemen hervor. Wenn man davon auszugehen ist, dann wird nach Riehl (2004, 11) unter dem Sprachkontakt gegenseitige Beeinflussung von zwei oder mehreren Sprachen verstanden. Um die Termini Sprachkontakt und Zweisprachigkeit voneinander abgrenzen zu können, schlägt Goldbach (2005, 15) vor, dass der Fokus bei Zweisprachigkeit auf die Eigenschaften eines Menschen gelegt wird, der die beteiligten Sprachen spricht, oder einer Gruppe, in der diese Sprachen gesprochen werden. Beim Sprachkontakt werden die beteiligten Sprachen ins Zentrum der Aufmerksamkeit gerückt. Georges Lüdi (1996, 234) nennt in ihrem Artikel vier Typen von Mehrsprachigkeit, nämlich individuelle, territoriale, soziale und institutionelle Mehrsprachigkeit. Für diese Arbeit spielt eine wichtige Rolle die individuelle Mehrsprachigkeit, die Lüdi (1996, 235) als Bilingualität bezeichnet. Dešeriev Ju. D. und Protčenko I.F. (1972, 33), Pabst (2007, 15), Goldbach (2005, 15) und andere Wissenschaftler merken an, dass der Begriff Bilingualität keine einheitliche Definition hat. Dešeriev Ju. D., Protčenko I.F. (1972, 33) fügen 18

19 eine Zitat aus dem berühmten Wörterbuch der linguistischen Termini von O.S. Axmanova an, in dem die Zweisprachigkeit als gleich vollkommene Beherrschung der beiden Sprachen bezeichnet wird. Es ist mit Dešeriev und Protčenko (1972, 34) zuzustimmen, dass es unmöglich ist, beide Sprachen gleich vollkommen zu können. Selbst das Wort vollkommen ist ein bisschen abstrakt und wird von verschiedenen Personen unterschiedlich verstanden. Dešeriev und Protčenko (1972, 34) sind der Auffassung, dass es nicht alle Muttersprachler ihre Muttersprache vollkommen mit allen Stilen und allen Bereichen des Wortschatzes beherrschen. Die vollkommene Beherrschung von zwei Sprachen ist ein Ideal, zu dem man zustreben soll (Dešeriev, Protčenko 1972, 34). Laut Pabst (2007, 15) widersprechen sich einige Definitionen von Zweisprachigkeit bzw. Bilingualität gar, was damit zu erklären ist, dass sich jede Definition mit anderen Aspekten und Merkmalen der Zweisprachigkeit beschäftigt, zum Beispiel mit dem Grad der Sprachbeherrschung oder der Funktion der Zweitsprache. Einige Wissenschaftler kategorisieren Zweisprachigkeit in verschiedene Typen. Pabst (2007, 17-19) beschreibt z.b. simultane, sukzessive, natürliche, kulturelle, additive und subtraktive Zweisprachigkeit. In dieser Arbeit wird das Thema Zweisprachigkeit nicht sehr stark diskutiert und wird die minimale Begriffsbestimmung von Haugen (1956, 10) verwendet. Nach ihm beginnt die Bilingualität at the point where the speaker of one language can produce complete, meaningful utterances in the other language. Wenn ein Individuum mehr als eine Sprache redet, dann ist die Frage nach seiner Muttersprache oder Fremdsprache sinnvoll. Einige Wissenschaftler diskutieren in ihren Arbeiten solche Begriffe wie Muttersprache, Vatersprache, Familiensprache, Umgebungssprache, Fremdsprache, Erstsprache, Zweitsprache, Schulsprache, schwache und starke Sprache usw. Rozencvejg (1972, 3) hält auch den Begriff Kontaktsprache für wertvoll. Kolde (1981, 5-9) behandelt solche Begriffe wie Primärsprache, Sekundärsprache, Hauptsprache und Nebensprache. In dieser Arbeit wird diese Frage nicht viel diskutiert. Unter Muttersprache wird die Sprache verstanden, die ein Kind über seine Mutter bzw. Eltern, wenn sie die gleiche Sprache sprechen, erwirbt. Als Synonym von Muttersprache wird den Begriff Erstsprache genannt. Erstsprache ist die Wie z.b. Pabst 2007, 14-22; Zemskaja 2000, 769; Kolde 1981, 5-9 u.a. 19

20 Sprache, die das Kind in ersten Jahren seines Lebens hört und redet. Wie es oben erwähnt wurde, gibt es auch die Termini starke und schwache Sprachen (Pabst 2007, 19). Aber im verschiedenen Alter kann eine Sprache aus der starken in die schwache verwandeln und umgekehrt. Riehl (2004, 160) ist die Auffassung, dass der Sprachwechsel beim Individuum beginnt, aber Auswirkungen auf die gesamte Sprachgemeinschaft hat. Wenn viele Sprecher die Sprache nicht mehr verwenden, dann können diejenigen, die die Sprache noch sprechen weniger Kommunikationspartner finden, mit denen sie diese Sprache reden können. In vielen Fällen findet ein Generationenwechsel statt, d.h. die jüngeren Generationen sprechen die Sprache schon nicht sehr oft (Riehl 2004, 160). Deswegen kann der Sprachwechsel stattfinden und eine Sprache, die als Muttersprache zu betrachten ist, wird selten gesprochen und die Person schlechte Kenntnisse der Muttersprache mit der Zeit besitzen kann. In dieser Arbeit ist es nicht sehr wichtig, welche Sprache als Muttersprache bezeichnet wird und welche als Fremdsprache. Ist es auch nicht relevant, ob eine Sprache stärker oder schwächer anderer Sprache ist. Alle Probanden verweisen verschiedene Sprachkenntnisse, sowohl im Deutschen, als auch im Russischen. Aber bei allen Probanden gilt das Russische als Erstsprache, d.h. ist die Sprache, die sie in den ersten Jahren ihres Lebens erworben haben. Aber um weiter bei der Datenanalyse die Verwirrung zu vermeiden wird das Russische als L1 und das Deutsche als L2 bezeichnet Wirkungen des Sprachkontaktes Dieses Kapitel wird den Auswirkungen des Sprachkontaktes gewidmet, d.h. man wird aufgezählt, welche Sprachveränderung ein Sprachkontakt verursachen kann. Zweisprachige Menschen schalten sich von einer in die andere Sprache um. Das bedeutet, dass beide Sprachen immer in ihrem Gedächtnis präsent sind, deswegen wenn ein Bilingualer eine Sprache spricht, dann ist die zweite nicht ganz ausgeschaltet. So bleibt die zweite Sprache immer im Hintergrund und kann in jedem Moment aktiviert werden. Diese Feststellung kann nicht ohne Auswirkungen für die beteiligten Sprachen bleiben (Riehl 2004, 28). Als Folgen eines Sprachkontaktes 20

21 gelten folgende Sprachphänomene wie Code-switching, Code-mixing, Interferenz, Transferenz, Importation, Ad-hoc-Entlehnung, Sprachwechsel und sogar Sprachverlust. Weiter werden nur einige Begriffe diskutiert, weil in dieser Arbeit nicht alle diese Sprachphänomene gebraucht werden. Viele Wissenschaftler 15 beschrieben in ihren Arbeiten, wie eine Sprache eine andere Sprache beeinflussen kann und zu welchen Sprachkontaktphänomenen das führen kann. Panfilov (1972, 103) stellt die These auf, dass der Prozess des Zusammenwirkens der Sprachen bei Zweisprachigkeit zur Annäherung der in dem Sprachkontakt beteiligten Sprachsystemen führt. Es ist zuzustimmen, dass ein Sprachkontakt verschiedene Veränderengen in Sprachsystemen hervorruft. Solche Änderungen können einseitig oder gegenseitig sein und dann werden die Sprachsysteme von beiden beteiligten Sprachen beeinflusst. Diese Änderungen gelten als Abweichungen von den Sprachnormen, die Weinreich (1977, 15) als Interferenz bezeichnete. Riehl (2004, 28) ist der Ansicht, dass der Begriff Interferenz kritisiert wurde und negativ sei, weil er Einmischung bedeutet. Laut Clyne (1975, 16) wird den Terminus Interferenz von verschiedenen Wissenschaftlern nicht einheitlich verwendet. Er meint auch, dass mit dem Begriff Interferenz sowohl Sache als auch Ursache (Clyne 1975, 16) bezeichnet wird, was bei der Beschreibung der Sprachsysteme zur Verwirrung führen kann. Spillner (1996, 145) ist auch der Meinung, dass der Begriff Interferenz zu breit ist und verschiedene Sprachphänomene bezeichnen kann. Bei Thomason (2001) ist die Interference ein Resultat von Imperfekt learning, wobei ein Individuum einige Strukturen aus der eigenen Sprache in die Zielsprache übernimmt. Wenn es um die so genannten Entlehnungen handelt, dann bezeichnet sie Thomason als Importationen. Bei der Importation ( borrowing ) geht es um Entlehnungen, d.h., dass Entlehnungen die sprachlichen Elemente sind, die aus einer Fremdsprache in die Muttersprache übernommen werden. Clyne (1975, 16) schlägt vor, die Übernahme von Elementen, Merkmalen und Regeln aus einer anderen Sprache als Transferenz zu bezeichnen. Unter 15 Wie z.b. Weinreich (1953/1967/1977), Haugen (1956), Žluktenko (1974), Clyne (1975), Anders (1993), Pfandl (2000), Thomason (2001), Gregor (2003), Riehl (2004), Goldbach (2005), Pabst (2007) usw. 21

22 der Transferenz versteht Clyne (1975, 16) einen Prozess und einzelne Erscheinungen nennt er als Transfer. Diese Termini bekamen auch sehr große Verbreitung bei Wissenschaftlern. 16 Riehl (2004) benutzt die zwei Termini manchmal als Synonyme. Goldbach (2005, 16) betont, dass der Begriff Transferenz scheinbar nicht alle Effekte von Sprachkontakt erfasst, da diese nicht immer wirkliche Übernamen darstellen (Goldbach 2005, 16). Rozencvejg (1963, 61) vertritt die These, dass bei Zweisprachigen ein drittes Sprachsystem entstehen kann. Und deswegen es kann nicht um die Übernahmen bzw. Entlehnungen gehen. Bei einigen zweisprachigen Personen ist es nicht leicht zu definieren, welche Sprache für sie als Muttersprache und welche als Fremdsprache zu bezeichnet sind. Deswegen die Begriffe Importation und Interferenz nach Thomason (2001) werden in dieser Arbeit nicht relevant. Insofern ist es sinnvoller in dieser Arbeit den Begriff Interferenz von Weinreich (1977, 15) als Hauptbegriff zu benutzen. Im Mittelpunkt dieser Forschung steht das Russische und deswegen unter Interferenz werden verschiedene Änderungen des Russischen bezeichnen, die als Abweichungen von den Normen zu sehen sind. Als sogenannte Norme gilt zweibändiges Valenzwörterbuch von Apresjan-Pall (1982). Die Struktur des Wörterbuches wird in nächsten Kapiteln dargestellt. Für die Fälle, die im Wörterbuch nicht beschrieben wurden, werden Texten aus dem russischen Nationalkorpus verwendet 17 oder andere Wörterbücher, die in der Literaturverzeichnis präsent sind. Während den Begriff Interferenz als Abweichung von den Normen gilt, werden die Begriffe Transferenz und Transfer als Bezeichnung für Übertragung aus dem Deutschen ins Russische. Weinreich (1977, 18) behauptet, dass die gegenseitige Beeinflussung der beiden Sprachen und Änderungen, die nach dem Sprachkontakt folgen, stärker sein werden, wenn sich der Kontakt innerhalb ganzer Gruppe von Zweisprachigen ereignen soll. In unserem Fall ist es aktual, weil Russlandsdeutsche eine ziemlich große Gruppe ist. Thomason (2001,?59-60) vertritt die These, dass jeder kontaktinduzierte Sprachwandel außerhalb einer Sprachkontaktsituation kaum geschehen wird und 16 Wie z.b. Anders 1993, Riehl 2004, Goldbach 2005 usw

23 zumindest teilweise durch Sprachkontakt verursacht. Diese Definition schließt in sich zwei Kategorien ein. Die erste Kategorie ist die direkte Übernahme entweder nur von Morphemen, oder zusammen von Morphemen und Strukturen oder nur von Strukturen. Dabei können die sprachlichen Elemente der Quellsprachestruktur sowohl ändern als auch nicht. Zur zweiten Kategorie gehören indirekte Effekte von Sprachkontakt. Diese Kategorie wird auch in zwei Subkategorien unterteilt. Die erste Subkategorie fasst so genannte Zerreibungsprozesse um, die zum Sterben einer Sprache führen. Die zweite Subkategorie enthält spätere Änderungen, die durch direkte Importationen hervorgerufen werden. Diese späteren Änderungen werden von inneren sprachlichen Prozessen bewirkt. Aber es ist niedrig wahrscheinlich, dass die Prozesse ohne kontaktinduzierten Sprachwandel stattgefunden hätten (Thomason 2001). Juhász (1980, 646) schreibt, dass Interferenz drei Erscheinungsformen hat, nämlich phonetische, grammatische und lexikalisch-semantische, wobei die grammatische Erscheinungsformen morphologische und syntaktische erfassen. Anders beschreibt in ihrer Arbeit fünf Einflüsse: phonetisch-phonologische, Lexikalische, morphologische, syntaktische und phraseologische. U. Weinreich (1977, 15) ist der Ansicht, dass die Interferenz in vier Bereiche eingeführt werden kann und zu solchen Bereichen sind folgende zu zählen, nämlich ein großer Teil des phonologischen Systems, der Morphologie, der Syntax und einige Felder des Wortschatzes. Er behauptet, dass es eine Übervereinfachung wäre, nur von Entlehnung oder Hinzufügungen zu einem Inventar zu reden. Bei dem kontaktinduzierten Sprachwandel spielen soziale Faktoren eine sehr wichtige Rolle. Soziale Faktoren beziehen sich auf die Intensität der Sprachkontakt. Je intensiver der Kontakt ist, desto mehr Arten der Interferenz sind möglich. Bei der Intensität der Sprachkontakt sind nach Thomason (2001) zwei Komponenten wichtig: die Dauer des Kontakts (je länger Sprachkontakt dauernd, desto größer die Wahrscheinlichkeit von Entlehnungen ist und desto mehr Zeit haben die Sprecher um bilingual zu werden) und die Größe der Gruppe. Thomason (2001, 70-71) stellt in ihrer Arbeit sogenannte Borrowing scale (die Entlehnbarkeitsskala) dar. Diese Skala zeigt die Intensität der Entlehnungen, die sehr stark von der Intensität des Sprachkontaktes abhängt. Beim gelegentlichen Sprachkontakt wird die Lexik (meistens Substantive, aber keinen Grundwortschatz) entliehen. Beim geringfügig intensiven Sprachkontakt werden Entlehnungen in 23

24 folgenden Bereichen vorhanden: in Lexik (Inhaltswörter und Funktionswörter, nämlich Konjunktion und Partikel), in Phonologie (neue Phoneme in Lehnwörter) und in Syntax (neue Funktionen und funktionale Einschränkungen oder häufiges benutzen zwar seltener Wortstellung). Beim stärker intensiven Kontakt werden Lexika (zunehmend Funktionswörter (Pronomen, niedrige Numerale), Grundwortschatz, Ableitungsaffixe), Phonologie (Verlust mancher in der Quellsprache nicht existenter Phoneme, Ersetzung von Phonemen auch bei einheimischen Wörtern, Entlehnung der Betonung, Veränderung der Silbenstruktur und der morphophonemischen Regeln), Syntax (Wortfolge, Parataxe und Hypotaxe) und Morphologie (entlehnte flektierbare Affixe) übernommen. Beim intensiven Sprachkontakt kommen starke lexikalische Entlehnungen (in allen Bereichen der Lexik) und starke strukturelle Entlehnungen vor. Es ist zu sehen, dass ein Sprachkontakt wirklich alle linguistischen Bereiche beeinflussen kann. In weiteren Kapiteln wird es beschrieben, auf welche Stufe sich der russisch-deutsche Sprachkontakt befindet und wie das sich auf die Valenzkategorie auswirkt. In weiteren Kapiteln wird die Forschung beschrieben, die die Position der Valenz im russisch-deutschen Sprachkontakt darstellt. Weiter werden auch die Beispiele, bei denen verschiedene Abweichungen von den Normen des Russischen im Bezug auf die Valenzstrukturen dargestellt werden, angeschaut und analysiert. 24

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