Syntax und Morphologie

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1 Syntax und Morphologie Einführungskurs 8. Vorlesung Strukturanalyse Aufgabe der syntaktisch-funktionalen Analyse ist es, alle Informationen bereitzustellen, die es der semantischen Analyse ermöglichen, ihre zentrale Aufgabe wahrzunehmen. zwei Aspekte sind maßgebend: Konstituenz und Dependenz beide sind einander ergänzend zu sehen (nicht-)konfigurationale Sprachen besonders in sog. nicht-konfigurationalen Sprachen, die eine relativ freie Wortstellung zulassen, kommt der Gewinnung von Dependenzinformation durch die Strukturanalyse besondere Bedeutung zu, während in konfigurationalen Sprachen wie dem Englischen sich diese Information in der Regel direkt aus der Wortstellung gewinnen läßt.

2 Konstituenz und Dependenz Dabei handelt es sich um zwei wesentliche Grundprinzipien der Satzorganisation, die sich gegenseitig bedingen bzw. als sich gegenseitig ergänzend zu betrachten sind. Das Prinzip der Konstituenz beruht auf der Teil-Ganzes- Beziehung zwischen Satzbestandteilen (z.b. "ein Satz besteht aus Subjekt und Prädikat"). Das Prinzip der Dependenz oder Abhängigkeit beruht auf der Tatsache, dass zwischen Ausdrücken im Satz mehr oder weniger enge Beziehungen bestehen, so z.b. zwischen Attribut und Bezugswort (ein schlauer Fuchs) oder zwischen dem Verb und seinen Ergänzungen (Er begegnete einem Zombie). Die Katze schläft nicht. (1) einzelne Dependenzen (graphisch) Katze schläft schläft X Y Z die Katze nicht Dependenzen zusammengesetzt Dependenzbaum schläft Y Z Katze nicht die X

3 Die Katze schläft nicht. (2) Konstituenten Die Katze schläft nicht. Ausziehen Konstituentenbaum Die Katze schläft nicht. Die Katze schläft nicht. Die Katze schläft nicht. Dependenzsyntax vs. Konstituentensyntax Dependenz-Relation geht über das Kriterium der bloßen Form hinaus Abhängigkeitsverhältnis sprachlicher Elemente aus dem Vorkommen eines Elements kann auf das Vorkommen anderer Elemente geschlissen werden Dependenzgrammatik Satz: ein durch die Abhängigkeitsrelation festgelegtes, hierarchisch geordnetes Ganzes Ziel der Beschreibung: hinter der linearen Anordnung der Elemente eines Satzes eine hierarchische Struktur sichtbar zu machen dem Verb steht eine zentrale Position zu Teil-Ganzes Ganzes-Relation Aufeinanderfolge und grammatische Nachbarschaft Konstituenten: die einzelnen ausgezeichneten Teile einer derart zusammengesetzten Form Phrasenstrukturgrammatik definiert ein System von komplexen Kategorien analysiert syntaktische Strukturen durch Segmentierung in kleinere Einheiten, die durch ihre Stellung im Ganzen zu erklären sind Rekursivität: das System der Kategorien beruht ausschließlich auf der Form immer wiederkehrender Muster Ökonomieprinzip: Minimalität und Redundanzfreiheit

4 Konstituentengrammatik Dependenzgrammatik Zwei konkurrierende Ansätze (?) Beide postulieren Baumstrukturen (um bestimmte Abhängigkeiten auszudrücken). Beide verwenden (heute) zur Ergänzung Merkmalsstrukturen. In vielerlei Hinsicht nähern sich beide Ansätze einander an. Bis zu einem gewissen Grad sind sie ineinander überführbar (~ schwach äquivalent). Syntaktische Strukturierung durch Konstituenz

5 Syntaktische Strukturierung durch Konstituenz PSG: Phrasenstrukturgrammatik Phrasenstrukturregeln sind Regeln, die unmittelbare Konstituenten von Ketten und deren Zugehörigkeit zu grammatischen Kategorien festlegen. Ihre allgemeine Form ist A B, wobei A (der Regelkopf) eine grammatische Kategorie ist und B (der Regelkörper) eine Kette aus einer oder mehreren grammatischen Kategorien darstellt. Ist B ein lexikalisches Element, drückt A B eine ist-ein- Relation aus (B ist ein A)

6 PSG: Phrasenstrukturgrammatik PSG: Dominanzrelation

7 PSG: Dominanz und Präzedenz PSG: lokale Strukturen

8 PSG: lokale & nicht-lokale Strukturen PSG: Subkategorisierung / Valenz

9 PSG: flache vs. binärverzweigte Darstellung flat binary branching PSG: Beispielableitung bei Annahme flacher Strukturen

10 PSG: Beispielableitung bei Annahme flacher Strukturen PSG: Beispielableitung bei Annahme flacher Strukturen

11 PSG: Beispielableitung bei Annahme flacher Strukturen PSG: Erweiterungen

12 PSG: Erweiterungen PSG: Erweiterungen

13 PSG: Kategorien PSG: Funktionen

14 PSG: Funktionen Syntaktische Strukturierung durch Dependenz

15 Syntaktische Strukturierung durch Dependenz Wie bestimmt man Dependenzen?

16 Wie bestimmt man Dependenzen? Formalisierung des Dependenzbegriffs Dependenzrelationen können so formalisiert werden, dass ein Regens mehrere Dependenten regiert dep R {D 1,..., D n } oder dass eine iterative Reihung von Dependenzen ausgedrückt wird. dep R D 1 R R D D dep D 2 Diese Relationen müssen bestimmte Eigenschaften erfüllen. Antisymmetrie: ein von einem Regens R abhängiger Dependent D kann nicht selbst Regent von R sein: dep dep (D R) Antireflexivität: ist ein Dependent D von einem Regens R abhängig, so können beide nicht gleich sein: dep dep (R D 1 ) (R = D) Antitransitivität: ist ein Dependent D 1 abhängig von einem Regens R und regiert selbst einen Dependenten D 2, dann regiert der Regens R nicht den Dependenten D 2 dep (D 1 D 2 ) dep (R D 2 )

17 DG: Dependenzgrammatik In einer Dependenzbeziehung kann ein Regens, ein oder mehrere Dependenten regieren, wohingegen ein Dependens immer nur von genau einem Regens regiert wird. Die Dependenten in einer Dependenzrelation können wiederum Regenten anderer Dependenzrelationen sein. Sie können so direkte Dependenten ihres Regens und indirekte Dependenten weiterer "übergeordneter" Regenten sein. Ein Satellit eines Wortes wird von einem seiner direkten Dependenten und allen von diesem regierten Dependenten gebildet. DG: Dependenz und Präzedenz

18 Verallgemeinerte Dependenzstruktur Verallgemeinerte Dependenzstruktur

19 Verallgemeinerte Dependenzstruktur Dependenz und Konstituenz

20 Beispiel 1: Dependenz und Konstituenz (NP) Beispiel 1: Dependenz und Konstituenz (NP)

21 Beispiel 2: Dependenz und Konstituenz (VP) Beispiel 2: Dependenz und Konstituenz (VP)

22 Beispiel 2: Dependenz und Konstituenz (VP) Interdependenz

23 Interdependenz Dependenz und Konstituenz (Satz)

24 Dependenzanalyse Ein sehr alter Professor mit grauen Haaren schrieb dieses langweilige Buch. Professor schrieb Buch Professor schrieb ein alter mit Buch sehr Haaren dieses langweilige grauen Dependenzanalyse Ein sehr alter Professor mit grauen Haaren schrieb dieses langweilige Buch. N(Professor) V(schrieb) D(ein) A(alter) P(mit) N(Buch) Adv(sehr) N(Haaren) D(dieses) A(langweilige) A(grauen)

25 Dependenzanalyse N V D A P N Adv N D A A Ein sehr alter Professor mit grauen Haaren schrieb dieses langweilige Buch Dependenzanalyse Fin N V D A P N Adv N D A A Ein sehr alter Professor mit grauen Haaren schrieb dieses langweilige Buch

26 Dependenzregeln 1. Fin N * V 2. N D (A) * (P) 3. V * (N) (N) (P) 4. P * N 5. A Adv * 6. D {ein, dieses} 7. N {Professor, Haaren, Buch } 8. V {schrieb, } 9. A {alter, langweilige, } 10. P {mit, } 11. Adv {sehr, } Dependenzstruktur Phrasenstruktur Satz Fin Eine regierende Kategorie X zusammen mit allen abhängigen konstituiert eine X-Phrase X (XP), wobei X = N, V, A, P NP N V VP D AP A P PP NP N Adv NP N D AP A A Ein sehr alter Professor mit grauen Haaren schrieb dieses langweilige Buch

27 Konstituentenregeln (Phrasenstrukturregeln) 1. S NP VP 2. NP D (AP) N (PP) 3. VP V (NP)(PP) 4. PP P NP 5. AP Adv A 6. D {ein, dieses} 7. N {Professor, Haaren, Buch } 8. V {schrieb, } 9. A {alter, langweiliges, } 10. P {mit, } 11. Adv {sehr, } Syntaktische Strukturierung: Vergleich Konstituenz Prinzip: Zerteilen Dependenz Prinzip: Verbinden Wortfolge: starre Wortstellung Wortfolge: keine Wortstellungsinformation aus Baum ableitbar: Menge von Regeln aus Baum ableitbar: Wortvalenzen Erweiterungen: X-bar-Schema, Transformationen etc. Erweiterungen: Markierung von Konstituenten, komplexe Knoten, Wortstellungsregeln

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