Artur Wechselberger. Gesundheitsziele und PatientInnensicherheit aus Sicht der Ärzteschaft
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- Herbert Hoch
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1 Artur Wechselberger Gesundheitsziele und PatientInnensicherheit aus Sicht der Ärzteschaft
2 Gesundheitsziele Die Flussaufwärts-flussabwärts-Parabel 2
3 Gesundheitsziele Systemische Ziele Gesundheit für alle im 21. Jahrhundert Gesundheitsziele der WHO Rahmengesundheitsziele für Österreich Health in All Policies Gesundheit in allen Politikfeldern Public Health Auf Krankheiten bezogene Gesundheitsziele Nationale Gesundheitsziele Individuelle Behandlungsziele 3
4 Gesundheitsziele Gesundheit 21 (WHO) allgemeine Zugänglichkeit zu Gesundheitsdiensten sicherzustellen wissenschaftlich fundierte Erkenntnisse unterstützen qualitativ hochwertige Gesundheitsversorgung zukunftsfähig primären Gesundheitsversorgung sicherzustellen bedarfsgerecht gesteuerte öffentliche und private Maßnahmen und Investitionen in Gesundheit Ziele Das konstante oberste Ziel lautet, für alle das volle gesundheitliche Potential zu erreichen zwei Hauptziele die Gesundheit der Bevölkerung während der gesamten Lebensspanne zu fördern und zu schützen die Inzidenz der wichtigsten Krankheiten und Verletzungen zu reduzieren und die auf Krankheiten durch Verletzungen zurückzuführenden Leiden zu mindern. 4
5 Rahmengesundheitsziele für Österreich 5
6 Gesundheitsziele Position der Ärzteschaft positiv zu Health in all Policies positiv zum Public Health Ansatz positiv zur Stärkung von Gesundheitsförderung und Prävention positiv zum integrativen Ansatz positiv zum interdisziplinären Ansatz positiv zum Primary Health Care Ansatz positiv zum Ausbau der Versorgungsstrukturen 6
7 Gesundheitsziele Dringender Reformbedarf Lösung des Problems des Ärzte- und Pflegemangels Ausbildung der Ärzte für Allgemeinmedizin Ausbau der wohnortnahen Versorgung Ausbau der Versorgung in Kindergarten und Schulen Ausbau der Versorgung am Arbeitsplatz nachhaltige Konzepte im Sinne der Health in All Policies Verbesserung der Evidenzlage in Fragen der Versorgung wissenschaftliche Evidenz in Planung der Versorgung HTA-basierte Entscheidungen Flexibilität der Zusammenarbeit in der Leistungserbringung aktives Agieren in der Integration der Versorgung aktives Agieren in der Förderung der Interdisziplinarität der Versorgung Auftrag an die Sozialversicherungen zur Erbringung von Präventionsleistungen zum Ausbau kurativer Leistungen 7
8 PatientInnensicherheit Selbstverständnis des ärztlichen Berufes Salus aegroti suprema lex Primum nil nocere gilt für den gesamten Behandlungsablauf schließt auch die Ausschaltung von Behandlungsrisiken mit ein erfordert Erkennen von Risiko proaktiven Umgang mit Fehlern aktive Strategien zur Patientensicherheit Aufklärung / Einbindung der Patienten sicherheitsbewusste Organisationen Schulung der Akteure Sicherung von Strukturen und Prozessen permanenter Verbesserungsprozess 8
9 Handlungsbedarf in der Fehler- und Sicherheitsdiskussion Medizin wird leistungsfähiger aber auch komplexer Gesundheitswesen als hochkomplexes interdisziplinäres Expertensystem Erkenntnisse zu Risiken und Fehlerhäufigkeiten geänderter Umgang mit Fehlern Rolle des Patienten Haftungsrecht / Judikatur 9
10 Menschen sterben jährlich in den USA an Behandlungsfehlern = achthäufigste Todesursache! 10
11 Gesundheitswesen als Hochrisikobereich Sowohl die Durchführung wie auch das Unterlassen von Interventionen beinhalten ein Risiko, das selbst bei sorgfältigster Beachtung nicht auszuschließen ist. Zum Qualitätsmanagement einer Organisation des Gesundheitswesens gehören Maßnahmen zur Patientensicherheit Erforschung und Behebung fehlergenerierender Umstände Umgang mit Fehlern und Beinahe-Fehlern Ziel im Umgang mit Fehlern ist Engagement für den geschädigten Patienten die Entwicklung einer Kultur der Offenheit eine Fehlerkultur ohne blame and shame das Systeme so zu ändern, dass künftig Fehler vermieden werden Hauptursachen von Fehlern und Unfällen sind in fehlerhaften Systemen zu finden 11
12 Häufige Fehlerquellen Medikationsfehler falsches Medikament Dosierungsfehler falscher Zeitpunkt der Einnahme vergessenes Medikament falscher Verabreichungsweg (z. B. intravenös statt intramuskulär) Nebenwirkungen falsch zuordnen Wechselwirkungen Kontraindikationen Befunde Befundverwechslung Befundmitgabe Befundzustellung Befundnachverfolgung Lesefehler, Hörfehler Übertragungsfehler Verwechslung Patienten Seiten Befunde Medikamente Medizinprodukte Anwendungsfehler Wartungsfehler Kommunikation Patienteninformation Kommunikation im Praxisteam Kommunikation mit extramuralen Betreuungseinrichtungen Kommunikation mit Angehörigen Persönliche Wissen und Können Physische Verfassung Überlastung Emotionale Situation 12
13 Maßnahmen zur Fehlervermeidung und Risikominimierung Riskmanagement Untersuchung der Fehlerentstehung Maßnahmen zur Fehlervermeidung Etablierung einer Fehlerkultur Risiken identifizieren Risiken analysieren Risiken reduzieren Risiken beherrschen Rahmenbedingungen Krankenanstaltenarbeitszeitgesetz Qualitätssicherung in Krankenhäusern Qualitätsvorgaben und Evaluierungen für Ordinationen Bereitstellung von Ressourcen Finanzelle, Ausstattungen Personal Ausbildung, Fort- und Weiterbildung 13
14 Lösungen bei erkannten Risiken Vereinfachen Aufgaben, Abläufe und Protokolle Standardisieren Strukturen (z.b. Ausrüstungen) Prozesse (z.b. Kommunikation, Organisation) Einsatz von Checklisten, Leitlinien, Behandlungspfaden Suche nach einfachen Lösungen Schulung und Training Verbesserte Kommunikation Technische Hilfsmittel Vermeidung von Handschriftlichkeit Cirsmedical e-medikation Fehlerkultur 14
15 Arbeitsumfeld, Management Optimierung des strukturellen Rahmens, Organisationsentwicklung Sicherheitsmaßnahmen Standards, Notfallverfahren,Technik Persönliche Leistung, Training Personal- /Kompetenzentwicklung Kulturentwicklung Patienteninformation 15
16 Fehlerkultur Berücksichtigung des Faktors Mensch Erkennen der Unvermeidbarkeit von Fehlern Trennung von Fehler und Schuld Dokumentation und Analyse von Fehlern Lernen aus Fehlern Einrichtung von Fehlermeldesystemen Kommunikation mit Patienten und Angehörigen Integration des Risikomanagements in das Qualitätsmanagementkonzept 16
17 Quelle: GÖG/BIQG-eigene Darstellung Patientensicherheit Österreichweite Strategie
18 Werkzeuge elektronische Arzneimittelverordnung mit Entscheidungsunterstützungssystemen (CPOE, CDS) 18
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