Der ökologische Fußabdruck des Bananenanbaus in Costa Rica: Ein Vergleich konventioneller und alternativer Produktionsmethoden

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1 Der ökologische Fußabdruck des Bananenanbaus in Costa Rica: Ein Vergleich konventioneller und alternativer Produktionsmethoden Diplomarbeit zur Erlangung des Magistergrades an der formal-naturwissenschaftlichen Fakultät der Universität Wien Eingereicht bei Univ. Prof. Dr. Uwe Schubert Interdisziplinäres Institut für Umwelt und Wirtschaft der Wirtschaftsuniversität Wien von Stefan GILJUM Wien, den

2 ZUSAMMENFASSUNG In der Diskussion über die Umsetzung ökologischer Nachhaltigkeit spielen Indikatoren eine herausragende Rolle, da sie erstens den Verbrauch an Naturkapital durch menschliche Aktivitäten in physischen Größen quantifizieren und zweitens eine Bewertung verschiedener Handlungsoptionen ermöglichen. Die vorliegende Arbeit beschäftigt sich mit einem relativ jungen aber vieldiskutierten Indikator, nämlich mit dem von Mathis Wackernagel und William Rees entwickelten Ökologischen Fußabdruck. Bislang wurden Fußabdrücke vor allem auf nationaler Ebene berechnet, nur wenige Studien wendeten dieses Konzept jedoch auf der Ebene einzelner Produkte an. Als Fallbeispiel für diese Arbeit wird der Anbau von Exportbananen in Costa Rica gewählt. Es werden die Ökologischen Fußabdrücke von drei unterschiedlichen Produktionsmethoden, nämlich der konventionellen, einer alternativen und der organischen Methode berechnet. Aufgrund des Datenmangels auf der Output-Seite werden in den Berechnungen nur die Inputs des Bananenanbaus berücksichtigt. Bezogen auf die Referenzmenge von 100 Tonnen produzierten Bananen mißt der Ökologische Fußabdruck der konventionellen Methode 7,7 Hektar, jener der alternativen Methode 3,9 Hektar und jener des organischen Anbaus 3,3 Hektar. Die Ergebnisse zeigen, daß das Konzept des Ökologischen Fußabdrucks einerseits gut geeignet ist, allgemeine Aussagen über Ressourcennutzung und ökologische Nachhaltigkeit zu treffen. Andererseits wird durch die vorliegende Berechnung auch herausgearbeitet, welche wichtigen ökologischen Aspekte im Rahmen dieser Methode nicht einbezogen werden können. ABSTRACT In the discussion on the realisation of ecological sustainability, indicators play an outstanding role, as they quantify the consumption of natural capital through human activities in physical terms and enable an evaluation of different options of acting. This study deals with a relatively young but frequently discussed indicator, namely the ecological footprint, that has been developed by Mathis Wackernagel and William Rees. So far footprints have mainly been calculated at national level, only few studies however applied this concept at the level of single products. Nevertheless, for this thesis, the cultivation of export bananas in Costa Rica is selected as a case study. The ecological footprints of three different production methods, namely of the conventional, an alternative and the organic method are calculated. Due to the lack of data on the output side, only the inputs of the banana production are included in the calculations. With the reference output of 100 tons of bananas the ecological footprint of the conventional method measures 7,7 hectares, the one of the alternative method 3,9 hectares and of the organic cultivation 3,3 hectares. The findings show that on the one hand the concept of the ecological footprint is appropriate to make general statements on the utilisation of resources and ecological sustainability. On the other hand this thesis works out, which important ecological aspects cannot be incorporated within the framework of this method. 2

3 INHALTSVERZEICHNIS 1 EINLEITUNG Bewertung von Nachhaltigkeit Anmerkungen zur vorliegenden Diplomarbeit Wieso ausgerechnet Bananen? Methodische Vorgangsweise Inhaltlicher Aufbau DER BANANENWELTMARKT Die Weltfruchtproduktion und der Weltfruchthandel Die Bananenproduzenten Der internationale Bananenhandel Die multinationalen Konzerne Die verschiedenen Handelsregime Die Bananenkonsumenten DER BANANENANBAU IN COSTA RICA Die ökonomische Bedeutung Allgemeine Wirtschaftsdaten Costa Ricas Die historische Entwicklung des Bananenanbaus Der Bananensektor Ende der 1990er Jahre Die verschiedenen Anbaumethoden Die Biologie der Banane Die Bananensorten Morphologische Charakteristika der Bananenpflanze Klimatische Erfordernisse für den Bananenanbau Die Bananenkrankheiten Die konventionelle Anbaumethode Die Bananenplantage als agrarisches Ökosystem Die Inputs des konventionellen Anbaus Alternative Anbaumethoden Das Better Banana Project der Rainforest Alliance TransFair -Bananen Die Platanera Rio Sixaola Die organische Anbaumethode Der organische Anbau in Costa Rica Die Ökologie des organischen Anbaus

4 4 DIE BEWERTUNG ÖKOLOGISCHER NACHHALTIGKEIT Konstantes Naturkapital als Vorraussetzung für ökologische Nachhaltigkeit Nachhaltigkeitsindikatoren Die Notwendigkeit physischer Nachhaltigkeitsindikatoren Quantitative Indikatoren Die Ökologische Knappheit (Konzept der Ökofaktoren) Der Ökologische Rucksack und das MIPS-Konzept Der Sustainable Process Index (SPI) Der Ökologische Fußabdruck Das Konzept des Ökologischen Fußabdrucks im Detail Grenzen der Aussagekraft von Fußabdrucksanalysen Beispiele für bisher durchgeführte Fußabdrucksberechnungen Globale Ebene Nationale Ebene Regionale Ebene Ebene einzelner Wirtschaftssektoren Produktebene DIE ÖKOLOGISCHEN FUSSABDRÜCKE DER DREI AUSGEWÄHLTEN ANBAUMETHODEN Methodische Vorbemerkungen Die Inputkategorien Die Umrechnung von fossiler Energie in Landflächen Der Transport Annahmen zum Transport des Düngers und der Pestizide Annahmen zum Transport des Kunststoffs Der Fußabdruck der konventionellen Anbaumethode Anbaufläche Dünger Die Herstellung des Düngers Der Transport des Düngers Pestizide Die Herstellung der Pestizide Der Transport der Pestizide Kunststoff Plastiksäcke aus Polyethylen Plastikschnüre aus Polypropylen Der Fußabdruck der alternativen Anbaumethode Anbaufläche Dünger Die Herstellung Der Transport Pestizide Kunststoff

5 5.4 Der Fußabdruck der organischen Anbaumethode Anbaufläche Die Ergebnisse im Überblick DISKUSSION Die Bewertung der Ergebnisse Der Ökologische Fußabdruck eine kritische Zusammenfassung LITERATUR

6 ABBILDUNGSVERZEICHNIS Abbildung 2.1: Weltfruchtproduktion Abbildung 2.2: Weltfruchthandel (Importe) Abbildung 2.3: Weltbananenproduktion Abbildung 2.4: Hauptexportländer Abbildung 2.5: Die Kostenstruktur im internationalen Bananenhandel...21 Abbildung 2.6: Hauptimportmärkte Abbildung 3.1: Die Entwicklung der Exporterlöse und der Beschäftigtenzahlen...30 Abbildung 3.2: Die Anbauflächen und Exportmengen des Bananensektors Abbildung 3.3: Anteile der US-Konzerne an der Bananenproduktion Abbildung 3.4: Anteile der wichtigsten Importstaaten von Bananen aus Costa Rica Abbildung 3.5: Die Bananenplantage als agrarisches Ökosystem...39 Abbildung 3.6: Die Vegetationsschichten im organischen Bananenanbau...54 Abbildung 5.1: Der Bananenanbau als Input-Output-Diagramm...77 Abbildung 5.2: Die Fußabdrücke der einzelnen Inputkategorien...98 Abbildung 5.3: Die Anteile der einzelnen Inputs am Gesamtfußabdruck...99 TABELLENVERZEICHNIS Tabelle 3.1: Einnahmen aus den Hauptexportprodukten des Agrarsektors...27 Tabelle 4.1: Die Ökologischen Fußabdrücke von 52 ausgewählten Nationen...71 Tabelle 5.1: Die Düngermengen im konventionellen Bananenanbau in Costa Rica...83 Tabelle 5.2: Die in der Berechnung verwendeten durchschnittlichen Düngermengen...83 Tabelle 5.3: Energieinputs zur Herstellung ausgewählter Dünger...84 Tabelle 5.4: Fungizidmengen im konventionellen Bananenanbau in Costa Rica...86 Tabelle 5.5: Nematozidmengen im konventionellen Bananenanbau in Costa Rica...87 Tabelle 5.6: Herbizidmengen im konventionellen Bananenanbau in Costa Rica...88 Tabelle 5.7: Die Düngermengen im alternativen Anbau...92 Tabelle 5.8: Die Fungizidmengen im alternativen Anbau...93 Tabelle 5.9: Die Gesamtfußabdrücke der drei Anbaumethoden

7 VERZEICHNIS DER VERWENDETEN ABKÜRZUNGEN Abbildung Abb. Calzium Ca Gigajoule GJ Grad Celsius C Hektar ha Kalium K Kapitel Kap. Kilogramm kg Kilometer km Liter l Magnesium Mg Megajoule MJ Million Mio. Phosphor P Quadratmeter m 2 Sauerstoff O Stickstoff N Tabelle Tab. Tonne t 7

8 DANKSAGUNG Zu Beginn möchte ich mich ganz herzlich bei meinem persönlichen Betreuer Mag. Peter Kaufmann vom Institut für Umwelt und Wirtschaft der Wirtschaftsuniversität Wien bedanken. Er hat mich vor allem in der schwierigen ersten Phase der Themensuche und - eingrenzung mit großem Engagement und hohem zeitlichen Aufwand unterstützt. Auch während des langen Zeitraums der Fertigstellung dieser Arbeit ist er mir immer mit wichtigen Hinweisen und Ratschlägen beiseite gestanden und hat so einen guten Teil zum Gelingen dieser Arbeit beigetragen. Meinen Dank möchte ich auch Prof. Uwe Schubert, Vorstand des oben genannten Instituts, aussprechen, der es mir als Student einer anderen Universität ermöglichte, an seinem Institut diese Arbeit zu verfassen. Da nur ein sehr geringer Teil der verwendeten Literatur über den Bananenanbau Costa Ricas in Österreich erhältlich war, war ich auf die Hilfe zahlreicher Wissenschafter und Organisationen in Europa und Übersee angewiesen. In Wien möchte ich vor allem den Mitarbeitern der Fernleihestelle der Bibliothek der Wirtschaftsuniversität danken, denen es gelungen war, mehrere schwierig auffindbare Arbeiten für mich zu besorgen. Für die Herstellung wichtiger Kontakte und die Versendung von für diese Arbeit essentieller Literatur möchte ich mich weiters bei folgenden Mitarbeitern europäischer Organisationen bedanken: bei Anne Claire Chambron von Banana Link (England), bei Helmut Adam von TransFair Österreich, bei Jürgen Tölke vom Fairtrade-Dachverband FLO (Deutschland), bei Claudine Picq von INIBAP (Frankreich), bei Helga Witter von der Stiftung Ökologie und Landbau (Schweiz), bei Lukas Kilcher vom FIBL (Schweiz) sowie Bernhard Geier von der International Federation of Organic Agriculture Movements IFOAM. In den USA bin ich vor allem Rachel Massey von der Princeton University sowie Scott Witter von der Michigan State University zu Dank verpflichtet. Ohne die großzügige Hilfe vieler Personen in Costa Rica selbst wäre jedoch diese Arbeit nicht zustande gekommen. Als ersten möchte ich Volker Ribniger, Plantagenbesitzer in Talamanca, nennen, der mich mit wichtigen Informationen über seine Anbaupraxis versorgte, sowie bei Dieter Ihme aus Deutschland, der mir immer wieder bei der Kontaktaufnahme behilflich war. Carlos Hernandez vom EARTH-College in Costa Rica ließ mir einerseits wichtige Literatur zukommen und teilte mir darüber hinaus persönliche Erfahrungen beim Anbau von Bananen mit. Bei folgenden weiteren Personen möchte ich mich für die bereitwillige Beantwortung meiner Fragen sowie die Versendung wichtiger Studien über den Bananenanbau Costa Ricas herzlich bedanken: bei Luisa Castillo von der Heredia University in San José, bei 8

9 Lucy Castillo und Jorge Sandoval von der nationalen Bananengesellschaft CORBANA, bei Hernan Hermosillo vom Foro Emaus, bei Luis Paolo Solana der Fundacion Ambio, bei Alberto Salas und Florangel Villegas von der UICN, bei Geovanny Delgado von EcoLOGICA sowie bei Levy Sucre der APPTA. Auch bei der Sammlung von Informationen und Literatur über den Ökologischen Fußabdruck waren einige Wissenschafter für das erfolgreiche Zustandekommen dieser Arbeit von großer Bedeutung. Erwähnen möchte ich in diesem Zusammenhang vor allem Mathis Wakkernagel, Direktor des Indikatoren-Programms der Organisation Redefining Progress in San Francisco, mit dem ich mehrmals via kommunizierte und der mir wichtige Anregungen und Denkanstöße gab. Für die Beschaffung von bisher durchgeführten Fußabdrucksanalysen möchte ich Yoshihiko Wada und William Rees von der University of British Columbia, Kanada, sowie Nils Kautsky von der Stockholm University, Schweden, danken. 9

10 1 EINLEITUNG 1.1 Bewertung von Nachhaltigkeit 1 Seit der Veröffentlichung des Brundtland-Berichts der Weltkommission für Umwelt und Entwicklung im Jahre 1987 (vgl. WCED 1987) hat das Konzept der Nachhaltigkeit in Wissenschaft und Öffentlichkeit ein breites Echo erfahren. Die sehr weit gefaßte Definition von Nachhaltigkeit in dieser Studie, wonach es das Ziel ist, die Bedürfnisse der gegenwärtig lebenden Generation zu befriedigen, ohne die Möglichkeit zur Bedürfnisbefriedigung zukünftiger Generationen zu beeinträchtigen (vgl. WCED 1987: 43), ließ alsbald eine Diskussion darüber ausbrechen, wie nun die formulierten Ziele operationalisiert werden könnten. Um das Management von Nachhaltigkeit zu ermöglichen bzw. zu erleichtern wurde die Entwicklung von Indikatoren gefordert, mit denen verschiedene Entwicklungspfade auf ihre Nachhaltigkeit hin geprüft und bewerten werden konnten. Nachhaltigkeit muß nach dem heutigen Stand der Diskussion auf (mindestens) drei Ebenen realisiert werden (vgl. Krotscheck 1998: 1, Faucheux/O Connor 1998a: 3): auf der ökologischen Ebene, um die natürliche Lebensgrundlage des Menschen nicht zu zerstören, auf der ökonomischen Ebene, um einen angemessenen Wohlstand zu erhalten sowie auf der sozialen Ebene, um das gesellschaftliche Zusammenleben zu fördern, wobei insbesonders auf die Wechselwirkungen zwischen diesen drei Dimensionen Rücksicht zu nehmen ist. Die Forschungsarbeiten auf dem Gebiet der Messung und Bewertung von Nachhaltigkeit haben sich in den letzten Jahren enorm intensiviert. Dies nicht zuletzt deshalb, weil die ökologischen Gefährdungen und sozialen Mißstände ständig zunehmen und ein rasches Handeln gefordert ist. Heute existiert bereits eine Vielzahl von Nachhaltigkeits-Indikatoren, welche die unterschiedlichsten Gesichtspunkte der Mensch-Umwelt-Beziehung in den Mittelpunkt stellen. 1.2 Anmerkungen zur vorliegenden Diplomarbeit In der vorliegenden Diplomarbeit greife ich den Themenkreis der Bewertung von ökologischer Nachhaltigkeit auf. Die Bewertung umweltrelevanter Daten kann prinzipiell auf verschiedenen Ebenen erfolgen: auf der Ebene einzelner Nationalstaaten über die regionale 1 In der vorliegenden Arbeit wird als Übersetzung von Sustainability bzw. Sustainable Development ausschließlich der Begriff Nachhaltigkeit verwendet, da sich diese Formulierung im deutschen Sprachraum zunehmend durchsetzte. Mögliche Synomyme wären unter anderem Zukunftsfähigkeit, Tragfähigkeit oder Dauerhaftigkeit. 10

11 Ebene bis hin zu Betrieben und Einzelprodukten bzw. -prozessen (siehe dazu Kap. 4.2, 4.3), wobei sich diese Arbeit ausschließlich mit der Ebene der Einzelprodukte beschäftigt Wieso ausgerechnet Bananen? Für meine Diplomarbeit habe ich das Fallbeispiel von Exportbananen aus Costa Rica ausgewählt. Dies hat mehrere Gründe: (1) Zum einen habe ich mich im Laufe meines Universitätsstudiums intensiv mit biologischen bzw. ökologischen Fragestellungen beschäftigt. Die Auswahl eines landwirtschaftlichen Produktes lag mir daher näher als die Beschäftigung mit einem Industrieprodukt. (2) Zum zweiten sind Fragestellungen, welche die Handelsbeziehungen zwischen den nördlichen Industriestaaten und den südlichen Entwicklungsländern zum Thema haben, für mich von besonderem Interesse. Es war mir daher ein persönliches Anliegen, diesen Aspekt in meine Arbeit einfließen zu lassen. (3) Daß ich bei meiner Suche nach einem Fallbeispiel schließlich auf die Banane stieß, hat zum einen persönliche Gründe, da ich im Sommer 1995 durch die Teilnahme an einem Sozialprojekt in der Provinz El Oro im Süden Ecuadors die ökologische und soziale Situation in Bananenanbauregionen selbst kennenlernen konnte. Zum anderen ist die Banane auch in ökonomischer Hinsicht eine sehr bedeutende Frucht und das Schicksal vieler Entwicklungsländer ist in hohem Maße von deren Export abhängig (siehe dazu Kap. 2). (4) Die Auswahl des Fallbeispiels Costa Rica hat wiederum den Grund, daß in diesem zentralamerikanischen Land bislang mit Abstand die detaillierteste Forschungsarbeit auf dem Gebiet der sozialen und ökologischen Aspekte des Anbaus von Exportbananen geleistet wurde. Die für eine Bewertung notwendige Datengrundlage war daher für Costa Rica noch am ehesten gegeben. (5) Schließlich muß noch erwähnt werden, daß meines Wissens nach bislang keine Studie veröffentlicht wurde, die eine quantitative Analyse und Bewertung des Bananenanbaus, so wie sie in der vorliegenden Arbeit durchgeführt wird, zum Inhalt hatte. 2 2 Dies wurde mir auch in einer Vielzahl von Gesprächen bestätigt, die ich im Laufe der Datenrecherche mit Wissenschaftern verschiedener Fachrichtungen führte. So mit Experten der Life-Cycle-Analysis wie etwa Eric Audsley vom Silsoe Research Institute (GB) oder Gjalt Huppes vom Centre of Environmental Science (NL), mit Experten des Ökologischen bzw. Alternativen Landbaus, so etwa Lukas Kilcher vom Forschungsinstitut für Biologischen Landbau (FIBL) (CH), mit Experten des Ökologischen Fußabdrucks, wie Mathis Wackernagel (CH), William Rees (CA) und Nils Kautsky (S) sowie schließlich mit einer Reihe von einschlägigen Experten in Costa Rica selbst. In der Studie Citizen Action to Lighten Britain s Ecological Footprints (1995) des International Institute for Environment and Development wird zwar eine Abschätzung des Fußabdrucks des Bananenimports nach England geliefert, die angewendete Methode stellt jedoch eine starke Vereinfachung des Fußabdruckskonzeptes dar (siehe dazu Kap ). 11

12 1.2.2 Methodische Vorgangsweise Bevor eine Bewertung von umweltrelevanten Prozessen durchgeführt werden kann, müssen zuerst die Energie- und Masseströme, die jenen zugrunde liegen, erhoben und die daraus gewonnenen Daten aufbereitet werden, um sie später bearbeiten zu können. In der vorliegenden Arbeit habe ich mich dafür entschieden, drei verschiedene Anbaumethoden für Exportbananen aus Costa Rica auszuwählen und diese mittels Anwendung eines Indikators auf ihre Nachhaltigkeit hin zu bewerten. Diese drei Methoden sind: 1. Die konventionelle Anbaumethode in Monokulturform und mit einem hohen Einsatz an externen Inputs (wie etwa Dünger, Pestizide usw.). 2. Eine alternative Anbaumethode, welche ebenfalls in Monokultur erfolgt, jedoch den Einsatz dieser externen Inputs streng kontrolliert und möglichst minimiert. 3. Die organische Anbaumethode, welche eine Mischkultur darstellt und völlig auf externe Inputs verzichtet. Da es mir leider nicht möglich war, persönlich nach Costa Rica zu reisen, um eine Primärdatenerhebung durchzuführen, war ich darauf angewiesen, die für die Bewertung benötigten Daten aus der Literatur und aus persönlichen Gesprächen via Internet zu sammeln (siehe dazu auch Kapitel 5.1). Aus der Vielzahl der bereits existierenden Bewertungsmethoden habe ich für diese Arbeit den Ökologischen Fußabdruck ausgewählt, um die oben erwähnten Anbautypen zu vergleichen. Folgende Motive waren für meine Entscheidung ausschlaggebend: (1) Der Ökologische Fußabdruck ist eine junge Bewertungsmethode, welche erst zu Beginn der 90er Jahre entwickelt wurde (siehe dazu Kap. 4.3). Daher wurden bislang nur sehr wenige Arbeiten veröffentlicht, welche Fußabdrucksanalysen auf Produktebene durchführten. Diese Diplomarbeit ist die erste Studie, welche sich mit dem Fallbeispiel Bananen beschäftigt. (2) Das Konzept des Ökologischen Fußabdrucks wird derzeit in vielen Ländern an verschiedensten wissenschaftlichen Instituten weiterentwickelt. Ich möchte am Beispiel meiner Berechnungen aufzeigen, wo die Stärken und Schwächen dieses Ansatzes liegen und ob dieser prinzipiell geeignet ist, eine Bewertung dieser Art durchzuführen. Es ist mein Ziel, herauszuarbeiten, was der Fußabdruck unter den vorher getroffenen Annahmen zeigen 12

13 kann und welche Aspekte unberücksichtigt bleiben. 3 Vielleicht ist es mir dadurch möglich, einen kleinen Beitrag zur Weiterentwicklung dieses Konzeptes zu leisten. (3) Das Konzept des Ökologischen Fußabdrucks ist auch für Laien verständlich und anschaulich aufgebaut und läßt sich daher breitenwirksam kommunizieren. Ich halte es deswegen für sehr wichtig, daß dieses Konzept in vielen Arbeiten auf unterschiedlichsten Ebenen angewendet wird und dadurch verstärkt Eingang in die öffentliche Diskussion findet Inhaltlicher Aufbau Die vorliegende Diplomarbeit weist folgende inhaltliche Struktur auf: Als Einführung in die Thematik des internationalen Bananenhandels wird in Kapitel 2 die Situation auf dem Bananenweltmarkt beschrieben. Nach einem kurzen Überblick über den Weltfruchthandel im allgemeinen werden die bedeutendsten Produzentenländer für Bananen vorgestellt, die Charakteristika des internationalen Bananenhandels analysiert sowie die wichtigsten Importeure identifiziert. Schon in Kapitel 3 steht der Anbau von Exportbananen in Costa Rica selbst im Mittelpunkt. Um ein vollständiges Bild dieses Wirtschaftszweiges zu erhalten, wird sowohl auf die ökonomische Bedeutung wie auch auf ökologische Aspekte ausführlich eingegangen. Es sollen hier jene drei Anbaumethoden vorgestellt werden, von denen in einem späteren Kapitel die Ökologischen Fußabdrücke berechnet werden. Bevor jedoch die Berechnung tatsächlich durchgeführt wird, soll in Kapitel 4 dem Leser ein theoretischer Hintergrund zur Thematik der Indikation und Bewertung von Nachhaltigkeit geliefert werden. Dabei wird kurz die Theorie des konstanten Naturkapitals vorgestellt, ein kleiner Überblick über quantitative Indikatoren gegeben sowie in detaillierter Form das Konzept des Ökologischen Fußabdrucks diskutiert. Kapitel 5 stellt schließlich das empirische Schwerpunktkapitel dieser Arbeit dar. Hier werden die Ökologischen Fußabdrücke der drei ausgewählten Anbaumethoden berechnet und die Ergebnisse in numerischer und graphischer Form dargestellt. Das abschließende Kapitel 6 beinhaltet die Analyse, Interpretation und Diskussion der Ergebnisse der vorherigen Berechnungen. Es wird einerseits klargestellt, welche Folgerungen und Schlüsse daraus abgeleitet werden können und andererseits, welche Aspekte nicht berücksichtigt wurden und einer tiefergehenden Bearbeitung bedürfen. 3 Wie Krotscheck erläutert, stellt Nachhaltigkeit einen zu komplexen Zustand dar, um mit einem Indikator beschrieben werden zu können. Einzelindikatoren für eine nachhaltige Entwicklung sind daher immer nur als Teilauffassung einer umfassenderen Realität zu sehen, und durch gesellschaftliche Entscheidungen in deren Relevanz zu strukturieren (Krotscheck 1998: 7f.). 13

14 2 DER BANANENWELTMARKT Um den Bananenanbau in Costa Rica in einen internationalen Kontext stellen zu können, wird in diesem Kapitel eine Einführung in den Bananenweltmarkt gegeben. Zu Beginn soll die Bedeutung der Banane im Weltfruchthandel aufgezeigt werden (2.1), danach werden die wichtigsten Bananenproduzentenländer vorgestellt (2.2). Die Charakteristika des internationalen Bananenhandels sind dann Inhalt des darauffolgenden Abschnitts (2.3). Im abschließenden Teil (2.4) steht der Bananenkonsum im Mittelpunkt und es wird verdeutlicht, welche Regionen der Erde zu den bedeutendsten Importmärkten zählen. 2.1 Die Weltfruchtproduktion und der Weltfruchthandel Die Banane zählt zu den wichtigsten kommerziell angebauten Früchten der Erde. Abbildung 2.1 gibt einen Überblick über die Weltfruchtproduktion im Jahre 1996 und zeigt jene Einzelfrüchte oder Fruchtgruppen mit einem jährlichen Produktionsvolumen von über 10 Millionen Tonnen Tausend Tonnen Zitrusfrüchte Bananen Trauben Melonen Äpfel Kokosnüsse Mangos Birnen Ananas Pfirsiche Abbildung 2.1: Weltfruchtproduktion 1996 Quelle: FAO 1997 An erster Stelle der weltweiten Fruchtproduktion rangiert die Gruppe der Zitrusfrüchte, zu der u.a. Orangen, Mandarinen, Zitronen und Grapefruits gezählt werden, mit einer Jahresproduktion von 93,7 Mio. Tonnen, wobei der Anteil der Orangen alleine 63,5 % oder knapp 60 Mio. Tonnen ausmacht (vgl. FAO 1997: 161). Die Bananen (Süß- und Kochbananen) liegen gemeinsam mit den Trauben (Tafel- und Weintrauben) an zweiter Stelle, ihre jährlichen Produktionsmengen betragen jeweils etwa 85,5 Mio. Tonnen (vgl. ebd.: 150 ff.). 14

15 Danach folgen Melonen mit einer Jahresproduktion von knapp 56 Mio. Tonnen, Äpfel (53,5 Mio. t), Kokosnüsse (44,7 Mio. t) sowie Mangos (knapp 20 Mio. t) (vgl. ebd.: 120 ff.). Die Menge von Tonnen Jahresproduktion überschreiten schließlich noch Birnen, Ananas und Pfirsiche (vgl. ebd.: 159 ff.). Die Betrachtung des internationalen Fruchthandels macht die Position der Banane als sowohl volumen- als auch wertmäßig wichtigste Obstsorte im Welthandel deutlich. Abbildung 2.2 zeigt die acht wichtigsten Fruchtsorten, ihre Importmengen, die Bruttoimportwerte sowie die durchschnittlichen Importpreise pro Tonne t Mio. US $ US $ / t Bananen Orangen Äpfel Trauben Birnen Zitronen Pfirsiche Ananas Abbildung 2.2: Weltfruchthandel (Importe) 1995 Quelle: FAO 1996 Die Menge an importierten Süß- und Kochbananen lag 1995 mit über 13 Mio. Tonnen doppelt so hoch wie jene der zweitwichtigsten Handelsfrucht, der Orange (6,3 Mio. t) (vgl. FAO 1996: 133 ff.). Im Ranking der meistgehandelten Obstsorten folgen Äpfel (4,8 Mio. t), Trauben (1,8 Mio. t), Birnen (1,3 Mio. t), Zitronen (1,2 Mio. t), Pfirsiche ( t) sowie frische Ananas ( t) (vgl. ebd.: 136 ff.). Die Berechnung der durchschnittlichen Bruttoimportwerte pro Tonne zeigt, daß die Banane auch die billigste dieser acht Früchte ist. Trotz der großen Distanz zwischen den Anbau- und den Verbraucherländern liegt der Wert für die Banane bei 533 US $ pro Tonne und ist somit niedriger als jener für Orangen (623 $), Ananas (644$), Äpfel (672 $) sowie Zitronen (688 $) (eigene Berechnung nach FAO 1996: 133 ff.). 15

16 2.2 Die Bananenproduzenten Die Schätzungen über die weltweite Gesamtproduktion an Bananen (Süßbananen) und Platanen (Kochbananen) im Jahre 1996 liegen bei 85,5 Mio. Tonnen, wobei die Süßbananen davon einen Anteil von 65,3 % oder 55,7 Mio. Tonnen ausmachen (vgl. FAO 1997: 167). 4 Der weitaus größte Teil der Produktion (laut FAO 1998: 13 etwa 79 %) ist für den Eigenkonsum bzw. den Verkauf auf lokalen Märkten bestimmt, nur etwas mehr als 20 % der angebauten Bananen werden auf dem Weltmarkt gehandelt. Die größten Anbauländer der Erde sind Indien (mit einem Anteil von 18 % an der Weltgesamtproduktion) bzw. Brasilien (mit einem Anteil von über 10 %), deren Produktion jedoch fast ausschließlich auf den nationalen Markt ausgerichtet ist. Abbildung 2.3 gibt eine Überblick über die Anteile der größten Anbauländer an der Weltbananenproduktion im Jahre Andere 33% Indien 18% Phillipinen 6% China 6% Kolumbien 4% Mexico 4% Costa Rica 4% Ecuador 10% Brasilien 10% Indonesien 5% Abbildung 2.3: Weltbananenproduktion 1996 Quelle: FAO 1997 Die für den Export bestimmte Menge an Bananen lag zwischen 1980 und 1985 bei etwa sieben Millionen Tonnen. Sie stieg aufgrund von Nachfragesteigerungen in Europa und Nordamerika sowie der Öffnung der osteuropäischen Märkte und des Aufschwungs Ost- bzw. Südostasiens bis zum Jahre 1996 auf 11,5 Millionen Tonnen an (vgl. FAO 1998: 13). Der Gesamtexportwert der Bananen beträgt Ende der 1990er Jahre über 4 Milliarden Dollar (vgl. Kasteele 1998: 6). Die Hauptexportländer konzentrieren sich fast ausschließlich auf Mittel- und Südamerika, wobei Ecuador, Costa Rica und Kolumbien zusammengenommen fast 64 % aller Exporte auf sich vereinigen (vgl. ebd.: 7). Das mit Abstand größte Exportland ist Ecuador mit 4 Im folgenden wird, sofern nicht anders angegeben, mit dem Begriff Banane ausschließlich die Süßbanane angesprochen. 16

17 einer Gesamtexportmenge von über 4,5 Mio. Tonnen im Jahre 1997, was einem Weltmarktanteil von 39 % entspricht (ebd.: 7). Die Exporte haben sich seit 1992 (2,4 Mio. t) nahezu verdoppelt (vgl. FAO 1998: 13). Dahinter folgen Costa Rica mit 1,9 Mio. Tonnen (16 % Weltmarktanteil) sowie Kolumbien mit knapp 1,5 Mio. Tonnen (12 %). An vierter Stelle rangieren die Philippinen mit einer Exportmenge von 1,25 Mio. Tonnen (10 %). Es folgen die zentralamerikanischen Staaten Guatemala, Panama und Honduras mit jeweils über Tonnen (vgl. Abb. 2.4) Ecuador Costa Rica Kolumbien Philippinen Guatemala Panama Honduras Tausend Tonnen Abbildung 2.4: Hauptexportländer 1997 Quelle: FAO 1998 Weitere Exportländer sind Jamaika und die Windward-Islands in der Karibik (mit einer Gesamtexportmenge von Tonnen) sowie die afrikanischen Staaten Elfenbeinküste, Kamerun und Somalia mit insgesamt Tonnen exportierten Bananen (vgl. FAO 1998: 13). Die Abhängigkeit vom Bananenexport zur Devisenerwirtschaftung ist in vielen Ländern stark ausgeprägt. In Ecuador sind die Erlöse durch den Verkauf der Bananen (1,4 Mrd. $ 1997) zur wichtigsten Einnahmequelle der Exportwirtschaft geworden und haben somit sogar die Erdölexporte übertroffen (vgl. Transfair 1998: 27). Die höchsten Abhängigkeitsraten lassen sich auf den karibischen Windward-Islands feststellen, wo die Bananenexporte über 10 % des BIP generieren (vgl. Kox 1998: 16) bzw. 80 % der Deviseneinnahmen ausmachen (vgl. Transfair 1998: 18). 17

18 Die Produktionskosten der Exportländer unterscheiden sich drastisch, da die natürlichen Voraussetzungen zum Bananenanbau sowie die technische und logistische Ausstattung der Plantagen von Land zu Land stark differieren. Aufgrund der Größe der bewirtschafteten Areale (bis zu 1000 ha) und der hochmechanisierten Produktion sind die Kosten für die Herstellung einer Tonne Exportbananen in den drei größten Exportstaaten am niedrigsten. Ecuador besitzt mit 162 $ pro t die geringsten Produktionskosten, danach folgen Costa Rica mit 179 $ und Kolumbien mit 200 $ pro t (vgl. Chambron/Smith 1998: 94). Ganz anders stellt sich die Situation hingegen auf den karibischen Windward-Islands dar, wo etwa auf St. Vincent oder St. Lucia die Struktur der Landwirtschaft durch kleinbäuerliche Betriebe gekennzeichnet ist und 85 % der Farmer eine Fläche von je 4 Hektar oder weniger bewirtschaften (vgl. Leeb/Lipper 1995: 52). Die Topographie der Inseln erschwert den Bananenanbau, da die Hügellandschaft vielfach eine Bewirtschaftung der steilen Hänge erzwingt. Dementsprechend liegen die Produktionskosten für eine Tonne Bananen bei 460 $ (St. Vincent, St. Lucia) bzw. bei über 510 $ (Dominica) (vgl. Chambron/Smith 1998: 94). Der weitaus überwiegende Teil der für den Export bestimmten Bananen wird nach wie vor im konventionellen Anbauverfahren, d.h. in großflächigen Monokulturen unter dem Einsatz hoher Mengen an Agrochemikalien, produziert. Erst in den letzten Jahren haben sich die Bestrebungen intensiviert, den Bananenanbau sozial- und umweltverträglicher zu organisieren. Die zwei wichtigsten Initiativen sind dabei die Förderung von alternativ gehandelten Bananen ( Fair-Trade Bananen ) sowie die Einführung organisch angebauter Bananen auf den Verbrauchermärkten der Industrienationen (zur detaillierteren Beschreibung der einzelnen Anbaumethoden siehe Kap. 3.2). Europa stellt mit Abstand den größten Markt für Trans-Fair Bananen dar. Begann der Handel im Jahre 1996 mit kleinen Mengen, so vergrößerte sich das Volumen bis 1998 auf über Tonnen, was einer Steigerung gegenüber dem Vorjahr von fast 40 % entspricht (vgl. FAO 1999a: 6). Die Einführung alternativ gehandelter Bananen auf dem nordamerikanischen Markt ist noch für 1999 geplant. Die weltweite Exportmenge an organischen Bananen wird für 1998 auf etwa Tonnen geschätzt, wobei auch in diesem Sektor die Wachstumsraten in den letzten Jahren bei über 30 % lagen. Hauptexporteur ist die Dominikanische Republik, gefolgt von Mexiko, Kolumbien, Honduras sowie Costa Rica (vgl. ebd.: 2). 18

19 2.3 Der internationale Bananenhandel Die multinationalen Konzerne Der internationale Bananenhandel ist durch eine oligopolistische Marktstruktur gekennzeichnet. Drei multinationale Konzerne aus den USA, nämlich Chiquita Brands (vormals United Fruit Company bzw. United Brands), Dole Foods (vormals Standard Fruit Company) sowie Del Monte kontrollieren an die 70 % der weltweiten Exporte bzw. 90 % der Einfuhren in die USA (vgl. Transfair 1998: 13). Weitere wichtige Exportunternehmen im Bananenhandel sind Noboa aus Ecuador mit einem Marktanteil von etwa 10 % sowie der irische Fyffes- Konzern, der etwa 6-7 % aller Exporte kontrolliert (vgl. Kasteele 1998: 1). Seit Beginn des Bananenanbaus für den Export vor etwa 100 Jahren ist Chiquita Marktführer und auch heute noch macht der Bananenhandel 60 % des Firmenumsatzes aus. Die verbleibenden 40 % werden durch den Handel mit anderen Frischobstarten (Mangos, Kiwis, Avocados) und mit Dosengemüse erwirtschaftet hatte der Konzern Beschäftigte, davon in Zentral- und Südamerika (vgl. ebd.: 23). Aufgrund der hohen Verschuldung des Konzerns und der einseitigen Orientierung auf den Bananensektor mußte Chiquita in den 90er Jahren kontinuierliche Verluste schreiben und droht nun an die zweite Stelle hinter Dole Foods abzurutschen. Dole ist weltweit der größte Handelskonzern von Frischobst und -gemüse, der Jahresumsatz lag 1997 mit 4,3 Mrd. $ fast doppelt so hoch wie jener von Chiquita. Der Konzern zählte Mitarbeiter (vgl. ebd.: 26). Durch Zusammenarbeit mit europäischen und ostasiatischen Firmen konnte Dole seinen Anteil am Welthandel in den letzten Jahren stetig auf etwa 25 % erhöhen und liegt somit heute mit Chiquita gleich auf (vgl. ebd.: 1). Der dritte US-amerikanische Konzern, Del Monte, ist führend im weltweiten Ananashandel und liegt an dritter Stelle der Bananenkonzerne. 61 % des Firmenumsatzes resultieren aus dem Handel mit Bananen, 36 % aus jenem mit Ananas (vgl. ebd.: 29). Fyffes mit Hauptsitz in Dublin ist der größte europäische Bananenvertreiber und konnte durch Firmenübernahmen und Joint-ventures seinen Umsatz seit 1992 auf über 2 Mrd. $ fast verdreifachen (vgl. ebd.: 32). Den europäischen und nordamerikanischen Markt beliefern die Handelskonzerne zum Großteil mit Bananen aus Lateinamerika. Durch die Öffnung des japanischen Marktes in den 80er Jahren wurden jedoch neue Anbaugebiete v.a. in Asien in die Produktionspläne der Konzerne einbezogen. Daraus resultierte der verstärkte Anbau auf den Philippinen sowie seit kur- 19

20 zem auch auf Indonesien, welches durch seine niedrigen Lohnkosten Standortvorteile besitzt (vgl. Chambron/Smith 1998: 89). Seit den Anfängen der Exportproduktion haben die multinationalen Konzerne eine Strategie der vertikalen Integration verfolgt, die es ihnen erlaubte, ihr Einflußgebiet sowohl in den Anbau- als auch in den Konsumentenländern permanent zu vergrößern. 5 Ziel dieser Strategie ist es, entlang der gesamten Produktions- bzw. Handelskette präsent zu sein. Im Falle des Bananenhandels führt dies dazu, daß alle großen Konzerne sowohl über eigene Plantagen in den Produzentenländern, eigene Transportinfrastruktur (Kühlschiffe) sowie Reifungsanlagen und Infrastruktur zum Großvertrieb in den Industrieländern verfügen (vgl. Kasteele 1998: 16). Im Laufe der 90er Jahre ließ sich der Trend beobachten, daß die Konzerne ihre Investitionen zunehmend in Anbauregionen mit hoher Bodenfruchtbarkeit konzentrierten. Plantagen mit geringerer Produktivität wurden entweder stillgelegt oder an nationale Produzenten verkauft (vgl. ebd.: 19). Diese Strategie bringt den Konzernen eine größere Flexibilität und Wettbewerbsfähigkeit auf dem internationalen Markt, da sie nun ihr Angebot aus verschiedenen Quellen zusammenstellen können und selbst nur mehr Kulturen besitzen, die aufgrund ihrer hohen Produktivität große Gewinne abwerfen. Kritiker weisen jedoch darauf hin, daß es den Konzernen durch diese Vorgangsweise möglich wird, die Verantwortung für die sozialen und ökologischen Bedingungen auf den Plantagen auf nationale Eigentümer abzuwälzen. Da die multinationalen Konzerne die einzigen Abnehmer der heimischen Produzenten sind, ist die Abhängigkeit von diesen extrem ausgeprägt. Die Folgen eines Nachfragerückgangs in den Konsumentenländern bekommen zuallererst jene Kleinproduzenten zu spüren, da die Konzerne in dieser Situation vorrangig auf Bananen aus firmeneigenen Plantagen zurückgreifen (vgl. Chambron/Smith 1998: 89). Die multinationalen Bananenkonzerne sahen sich in den letzten Jahren mit zunehmender internationaler Kritik von Umweltschutzorganisationen wie auch entwicklungspolitisch und sozial engagierter Gruppen und NGOs konfrontiert. 6 Die Vorwürfe konzentrieren sich im Sozialbereich vor allem auf die schlechten Arbeitsbedingungen der Bananeros (Arbeiter in 5 Aus betriebswirtschaftlicher Sicht erwies sich der Zusammenschluß von Unternehmen vor- bzw. nachgelagerter Sektoren der Bananenwirtschaft durch Konzentration oder Kooperation als zweckmäßigste Struktur, um die im internationalen Bananenhandel auftretenden Probleme (leichte Verderblichkeit der Frucht, große Distanz zwischen Produktion und Absatz usw.) bestmöglich zu bewältigen (vgl. Kiennast 1989: 3, 5). 6 Eine große Bandbreite an Publikationen beschäftigt sich mit diesem Themenbereich (vgl. z.b. Klapp/Wendler 1995, Brunner/Pfeifer 1998, Chambron/Smith 1998, Kox 1998, Hernandez/Witter 1996, Farmers Link 1996, Wheat 1996, Astorga 1998, Foro Emaus 1998a). 20

21 den Bananenplantagen), worunter u.a. lange Arbeitstage, extrem geringe Löhne, kein Schutz gegen die in der Produktion eingesetzten chemischen und vielfach giftigen Pflanzenschutzmittel sowie das Verbot der gewerkschaftlichen Organisation zu zählen wären. Umweltorganisationen prangern v.a. die Verwendung großer Mengen mineralischen Düngers und zum Teil hochgiftiger Pestizide in der konventionellen Monokulturproduktion an, woraus irreversible Schäden der Böden sowie negative Auswirkungen auf Flora und Fauna angrenzender Ökosysteme resultieren. Darüber hinaus werden die Bananenkonzerne für die Rodung riesiger Primärregenwaldgebiete zur Schaffung neuer Anbauflächen verantwortlich gemacht (siehe dazu auch Kapitel ). Auf der anderen Seite darf sicherlich nicht außer Acht gelassen werden, daß diese Konzerne einen wichtigen Beitrag zur Errichtung und Aufrechterhaltung von infrastrukturellen Einrichtungen in den Anbauländern leisten. Vielfach wird der Bau von Straßen und Stromleitungen sowie eine gesicherte Versorgung mit Trinkwasser in neuerschlossenen Regionen von den Konzernen selbst finanziert. Nach firmeneigenen Angaben hat etwa Chiquita allein in Costa Rica in den 90er Jahren bereits mehr als 106 Millionen US $ für infrastrukturelle Entwicklungen und Verbesserungen ausgegeben (vgl. Chiquita 1998b: 5). Den relativ größten Anteil der Kosten im internationalen Bananengeschäft nehmen die Gewinnspannen des Großvertriebes bzw. des Kleinhandels ein (34 %). Der internationale Transport verursacht etwa 11 % der Kosten, die Produktion selbst nur etwa 5 % (vgl. ebd.: 89). Abbildung 2.5 zeigt die Kostenstruktur am Beispiel eines Kilogramms Chiquita Bananen. Bruttogewinn 17% Steuern 15% Reifung 5% Gewinnspannen des Groß- und Einzelhandels 34% Importlizenzen 9% Internationaler Transport 11% Exportkosten 4% Produktion 5% Abbildung 2.5: Die Kostenstruktur im internationalen Bananenhandel Quelle: Chambron/Smith

22 2.3.2 Die verschiedenen Handelsregime Die Einfuhr der Bananen in die größten Importländer bzw. -regionen ist durch unterschiedliche wirtschaftspolitische Regelungen organisiert. Es lassen sich zwei Typen von Handelsregimen unterscheiden, nämlich der freie Bananenmarkt einerseits sowie der regulierte Markt andererseits. Das zentrale Prinzip des freien Bananenmarktes ist die Abwesenheit von Handelsrestriktionen wie etwa Einfuhrkontingente und Importzölle (vgl. IICA 1995: 13). Der nordamerikanische (USA und Kanada) sowie der japanische Markt sind heute die wichtigsten Beispiele dieses Typs. Auch in einigen europäischen Ländern (z.b. in Deutschland, Holland oder Dänemark) war vor Inkrafttreten der BMO (siehe unten) der Bananenimport nach dem Prinzip des freien Marktes organisiert (vgl. ebd.: 14). Die Europäische Union stellt heute das bedeutendste Beispiel eines regulierten Bananenmarktes dar. Die EU-Verordnung 404/93 ( Verordnung über die gemeinsame Marktorganisation für Bananen ) trat am 1. Juli 1993 in Kraft und wird hier etwas ausführlicher erläutert. Die Mitgliedsstaaten der Europäischen Union verfolgten mit der Einführung dieser Verordnung mehrere Ziele (vgl. Transfair 1998: 20): Erstens sollten die bis zu diesem Zeitpunkt sehr unterschiedlichen Importregelungen der einzelnen EU-Staaten (vgl. Leeb/Lipper 1995: 11f.) vereinheitlicht werden. Zweitens versuchte man die eigenen Produzentenregionen (Kanarische Inseln, Kreta, Azoren, Guadeloupe, Martinique) gegen billigere Konkurrenz zu schützen. Schließlich wollte die EU ihren in den Verträgen von Lomé festgeschriebenen Verpflichtungen gegenüber den AKP-Staaten 7 nachkommen und diesen weiterhin einen präferenzierten Zugang zum EU-Markt garantieren. Die Verordnung teilt die Bananenproduzenten in vier Kategorien (vgl. Kasteele 1998: 11): (1) Den EU-Produzenten werden bis zu einer Exportmenge von Tonnen Ausgleichszahlungen garantiert, sollte der Bananenpreis die Produktionskosten nicht mehr decken. 7 Unter der Bezeichnung AKP-Staaten werden jene Länder Afrikas, der Karibik und des Pazifiks zusammengefaßt, die den ehemaligen Kolonialgebieten Europas in diesen Regionen entsprechen und denen die Europäische Union durch die Unterzeichnung der Lomé-Abkommen Handelsvorteile einräumt. 22

23 (2) Traditionellen AKP-Produzenten, das sind jene Staaten, die schon vor Einführung der BMO den europäischen Markt beliefert haben, wird ein zollfreier Zugang zum EU-Markt bis zu einer Exportmenge von Tonnen gesichert. (3) Die dritte Gruppe umfaßt alle nicht-traditionellen AKP-Staaten bzw. Exporte aus traditionellen AKP-Staaten über der oben festgelegten Menge. (4) In die letzte Gruppe fallen die Anbieter sogenannter Dollar-Bananen. 8 Die Importquote ist auf 2 Mio. Tonnen (bzw. nach der Erweiterung der EU 1995 auf 2.5 Mio. Tonnen) beschränkt und ein Zoll von 75 ECU pro Tonne festgelegt. Die Verlierer dieser Neuregelung des europäischen Bananenmarktes waren v.a. die Produzentenländer Mittel- und Südamerikas sowie die US-amerikanischen Konzerne, die sich beide einer Beschränkung der nach Europa exportierbaren Menge gegenüber sahen. Es wundert daher nicht, daß einige Produzentenländer (Ecuador, Guatemala, Honduras u.a.) gemeinsam mit den USA eine Klage gegen die restriktive europäische Regelung bei der WTO einbrachten. Die Entscheidung des Schiedsgerichtes aus dem Jahre 1996 hatte zum Inhalt, daß das Zollsystem im europäischen Bananenhandel gegen fundamentale GATT-Regeln verstößt. Der EU wurde der Zeitraum bis Ende 1998 eingeräumt, um die BMO zu modifizieren. Die durchgeführten Reformen in der seit 1. Jänner 1999 gültigen neuen Bananenmarktordnung gingen jedoch der USA sowie dem weltgrößten Bananenexporteur Ecuador nicht weit genug. Vor allem das nach wie vor limitierte Zollkontingent sowie die Referenzperiode für die Vergabe der Einfuhrlizenzen wurde von jenen Staaten in dieser Form nicht akzeptiert (vgl. Poth 1999: 32). Mitte Jänner 1999 beantragte die USA bei der WTO daher hundertprozentige Strafzölle auf diverse EU-Produkte in der Höhe von 520 Millionen US $. Am 6. April 1999 fiel schließlich die Entscheidung des Schiedsgerichtes. Der USA wurde darin zugestanden, Strafzölle in der Höhe von 191 Millionen Dollar gegen EU-Produkte einzuheben, um die entstehenden Verluste auszugleichen (Inter Press Service, ). 2.4 Die Bananenkonsumenten In vielen Ländern Lateinamerikas, Afrikas und Asiens gehören verschiedene Bananenarten (darunter v.a. Arten von Kochbananen) zu den wichtigsten Grundnahrungsmitteln der lokalen Bevölkerung. Eine herausragende Position besitzt die Banane in den Staaten des 8 Dollar-Bananen sind Bananen lateinamerikanischer Herkunft, deren Anbau und Vermarktung fast ausschließlich von den drei großen US-amerikanischen Konzernen kontrolliert wird. 23

24 ostafrikanischen Hochlandes. Schätzungen zufolge liegt der Pro-Kopf-Verbrauch in Uganda, Burundi und Ruanda bei über 200 kg pro Jahr (vgl. INIBAP 1998: 1). Die größten Märkte für Exportbananen sind nach wie vor Nordamerika sowie die Europäische Union. Im Jahre 1996 importierten die USA und Kanada zusammen über 3,77 Mio. Tonnen Bananen (vgl. FAO 1998: 18), wobei im langjährigen Durchschnitt fast 50 % der Einfuhren aus den beiden südamerikanischen Staaten Ecuador und Kolumbien stammen (vgl. IICA 1995: 14). Der Wert für die EU-15-Importe lag bei 3,16 Mio. Tonnen, von denen 21 % aus Ecuador, 19 % aus Kolumbien sowie 18 % aus Costa Rica stammten (vgl. FAO 1998: 18) steigerten sich die Gesamtimporte der EU-15 auf 3,41 Mio. Tonnen, was verglichen mit 1996 einer Wachstumsrate von 8 % entspricht (vgl. ebd.: 3). Österreich importierte Tonnen Bananen, davon 32 % aus Costa Rica, 23% aus Ecuador, 12% aus Kolumbien und 11% aus Panama (vgl. ÖSTAT 1997: 57). Die Produktion auf EU-Territorium für den Inlandsmarkt (v.a. auf den Kanarischen Inseln sowie in den französischen Überseegebieten Guadeloupe und Martinique) steuerte 1996 weitere Tonnen zum EU- Gesamtverbrauch von über 3,87 Mio. Tonnen bei (vgl. FAO 1998: 18). Der mit Abstand größte Wachstumsmarkt 1997 war China, dessen Importe um 20 % gegenüber dem Vorjahr zulegten (vgl. ebd.: 3). Abbildung 2.6 gibt einen Überblick über die wichtigsten Importmärkte GUS 4% Ferner Osten 6% Japan 8% Osteuropa 8% Andere 10% EU 15 29% Nordamerika 35% Abbildung 2.6: Hauptimportmärkte 1996 Quelle: FAO 1998 Die Zahlen für die Pro-Kopf-Importe variieren im internationalen Vergleich sehr stark. Der absolute Spitzenreiter sind die Vereinigten Arabischen Emirate mit einem jährlichen Durchschnittskonsum von 31,5 kg, gefolgt von Neuseeland mit 20 kg. In Nordamerika und den meisten EU-Staaten liegen die Pro-Kopf-Importe bei kg verglichen mit 2 kg in 24

25 Osteuropa und 0,2 kg in Nordafrika (vgl. Kasteele 1998: 8). Der Durchschnittskonsum in Österreich liegt bei 12,1 kg pro Jahr (eigene Berechnung nach ÖSTAT 1997: 57). 25

26 3 DER BANANENANBAU IN COSTA RICA Nach dem einführenden Kapitel, welches den Bananenweltmarkt bzw. den internationalen Bananenhandel zum Thema hatte, soll nun in diesem Kapitel der Schwerpunkt auf die Situation in Costa Rica gelegt werden. Die Analyse des Anbaus und der Vermarktung der Bananen umfaßt sowohl ökonomische als auch ökologische Aspekte. 3.1 Die ökonomische Bedeutung Der ökonomische Abschnitt (3.1) beginnt mit einer allgemeinen Kurzbeschreibung der Volkswirtschaft Costa Ricas (3.1.1). Danach steht der Bananensektor im Mittelpunkt der Betrachtungen, wobei zuerst eine kurze historische Abhandlung über dessen Entwicklung in den letzten 120 Jahren geliefert wird (3.1.2) und anschließend eine ausführlichere Darstellung der gegenwärtigen Verhältnisse erfolgt (3.1.3) Allgemeine Wirtschaftsdaten Costa Ricas Mit US $ pro Kopf wies Costa Rica 1997 ein höheres Bruttoinlandsprodukt (BIP) als die ebenfalls in Mittelamerika gelegenen Staaten Guatemala, El Salvador, Honduras und Nicaragua auf (vgl. EIU 1998: 9). Nach einer Rezession im Jahre 1996, in dem das BIP um 0,65 % schrumpfte, lag das Wirtschaftswachstum 1997 wieder bei 3,2 % (vgl. ebd.: 15). Costa Rica ist das höchstindustrialisierte Land Zentralamerikas. Der primäre Sektor trug 1997 nur noch 18 % zum BIP bei, der Industrieanteil lag bei 28,5 % und die verbleibenden 53,5 % wurden durch den Dienstleistungssektor generiert (vgl. ebd.: 9). Das relativ hohe Entwicklungsniveau des Landes wird auch durch die Betrachtung einiger Wohlfahrtsindikatoren deutlich. So lag etwa die Lebenserwartung 1996 bei 76,3 Jahren und die Alphabetisierungsrate 1994 über 94 %. Costa Rica rangierte damit in der Liste des Human Development Report 1997 an 33. Stelle (vgl. ebd.: 10). Als Devisenbringer sind die landwirtschaftlichen Produkte traditionellerweise von großer Bedeutung für die Wirtschaft Costa Ricas. Tabelle 3.1 listet die Einnahmen aus den vier wichtigsten Agrarexportprodukten auf. 26

27 Bananen Kaffee Rindfleisch Zucker Exporte insg Tabelle 3.1: Einnahmen aus den Hauptexportprodukten des Agrarsektors und der Gesamtexporte 1993 und 1997 (Mio. US$, fob) Quelle: EIU 1998 Die Deviseneinnahmen aus den Bananenexporten lagen in den 90er Jahren etwa in der Höhe jener aus der Tourismusbranche bzw. der Textilproduktion und zählten somit zu einer der drei wichtigsten Quellen harter Währungen (vgl. Massey 1997: 4). Costa Rica gelang in den letzten 40 Jahren die Diversifizierung seiner Exporte. Die beiden wichtigsten Einzelprodukte Bananen und Kaffee brachten im Jahre 1960 noch 80 % aller Exporterlöse, 1980 lag dieser Wert nur mehr bei 44 % und 1997 sank die Abhängigkeit von diesen beiden Agrargütern auf 23 % (vgl. EIU 1998: 29). Die Steigerung der Exportproduktion im Agrarsektor in den letzten Jahrzehnten führte jedoch zu einer zunehmenden Vernachlässigung des Anbaus von Nahrungspflanzen für die heimische Bevölkerung. Costa Rica muß daher heute große Mengen an Reis, Bohnen und Mais importieren, um die Versorgung der Bevölkerung mit Grundnahrungsmitteln sicherstellen zu können (vgl. ebd.: 27). Die USA sind mit Abstand der wichtigste Handelspartner Costa Ricas und waren 1997 Destination von 44 % aller Exporte bzw. Ursprungsland von 42 % der Importe. An zweiter Stelle folgt die Europäische Union, wobei sich Deutschland v.a. aufgrund der Kaffee- und Bananenimporte als bedeutendster Partner in Europa etablierte (vgl. ebd.: 30) Die historische Entwicklung des Bananenanbaus Der Beginn des Anbaus von Exportbananen in Costa Rica ist untrennbar mit dem Namen des US-amerikanischen Industriellen und Financiers Minor Cooper Keith verbunden. Dieser bekam zu Beginn der 70er Jahre des vorigen Jahrhunderts vom damaligen Präsidenten des Landes, Tomas Guardia, den Auftrag zur Realisierung eines Bahnbauprojektes zugesprochen, welches eine Verbindung zwischen der im Hochland gelegenen Hauptstadt San José 27

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