Personal Finance Management (PFM) Die Zukunft des Online-Bankings
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- Chantal Feld
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1 Personal Finance Management (PFM) Die Zukunft des Online-Bankings
2 Ausgangssituation Das Marktumfeld der Finanzbranche, insbesondere im Retailgeschäft, ist in den letzten Jahren zunehmend in Bewegung geraten. Aus den stetigen und wachsenden Veränderungen ergeben sich für Banken und Finanzdienstleister zahlreiche Herausforderungen, auf die dringend Antworten gefunden werden müssen. Banken und Finanzdienstleister sehen sich derzeit einem verschärften Wettbewerb gegenüber. Direktbanken und online-aktive Omnikanalbanken setzen innovative Angebote und aggressive Preisstrategien ein, um der etablierten Konkurrenz Marktanteile streitig zu machen. Internet-Konzerne wie Google oder Microsoft aber auch FinTech-Unternehmen sorgen auch im Bankensektor für zusätzlichen Druck. Das Thema PFM bietet aus heutiger Sicht noch deutliches Entwicklungspotenzial. Auf Basis empirischer Untersuchungen lassen sich aktuelle Präferenzen der Kunden deutlich herauskristallisieren. Unser Partner ibi research hat 2013 über 3000 Kunden zu Akzeptanz von PFM und Anforderungen an deren Ausgestaltung befragt. Demnach werden übergreifende Finanzdisposition (PFM), laufendes Konto (Haushaltsbuch) und Beratung (Anlage, Immobilienfinanzierung) zukünftig zusammenwachsen. Mit dem Angebot von PFM kann die erste Bank, die dies bietet, eine Integratorenrolle übernehmen und sich damit als Hausbank positionieren bzw. diese Position absichern. PFM wird dabei zum integrierenden Zentrum, wobei die Multibankenfähigkeit ein ausschlaggebendes Erfolgskriterium ist. Der Regulator wird durch die kommende Payment Services Directive 2 (PSD-2) die Entwicklung von PFM beschleunigen. Die PSD-2 wirkt mit der Öffnung von Konten für Dritte, und zwar nicht nur Banken, sondern generell für Zahlungsdienstleister, weit über den Zahlungsverkehr hinaus. Dritte Zahlungsdienstleister dürfen bei Beauftragung ihrer Kunden ohne Benachteiligung und grundsätzlich ohne Kosten auf Konten von Banken zugreifen, also z. B. sämtliche Finanzinformationen zusammenziehen oder nach einer Anlageberatung den entsprechenden Anlagebetrag sofort vom Kundenkonto bei der Hausbank einziehen. Mit dieser Regelung kann jede Bank zum zentralen PFM-Anbieter werden. Damit bieten sich höhere Chancen für die Schnellen und deutlich höhere Risiken für die Langsamen. Die wirksame Umsetzung der PSD-2 ist für Ende 2017 terminiert WG DATA GmbH Personal Finance Management Seite 2
3 Methodisches Vorgehen Unser methodisches Projektvorgehen gliedert sich in vier Phasen, die überlappend angegangen werden. Phase vier läuft parallel zu den anderen Phasen und wird bereits von Beginn an mit den strategisch relevanten Fragestellungen gespeist. Abbildung: Methodisches Projektvorgehen 1. Erarbeitung eines konsolidierten Anforderungskataloges auf Basis der Analyse aller Stakeholder-Interessen. 2. In der zweiten Phase erfolgt die Ausarbeitung der Weiterentwicklung und zukünftigen Marktpositionierung (und Marktdurchdringung) hinsichtlich der zu adressierenden Kundengruppen, der Produkte und Funktionen sowie der Kontaktwege. 3. Die dritte Phase dient ausgewählten Umsetzungsfragen und insbesondere der Entwicklung einer Partnerstrategie. 4. Die vierte Phase dient dem Herausarbeiten der strategischen Entscheidungspunkte. Dazu werden alle oben genannten Perspektiven integriert und konsolidiert. Diese Phase läuft bereits von Anfang an mit und mündet im Entscheidungskatalog mit den strategischen Eckpunkten, dem Kernergebnis des Projektes. Phase 1: Anforderungskatalog auf Basis der Analyse aller Stakeholder-Interessen Das Ziel der ersten Phase besteht darin, einen Anforderungskatalog zu entwickeln, der die Interessen aller Stakeholder berücksichtigt. Hierzu werden im Wesentlichen fünf Analysebausteine untersucht. Analysebaustein 1 Bestandaufnahme: Hier wird untersucht, welche PFM- Lösungen bzw. Funktionalitäten in der Bank bereits existieren und auf welche Vorarbeiten und vorhandenen Studien und Projektergebnisse in welchem Maße aufgesetzt werden kann. Analysebaustein 2 Erwartungen der Kunden an PFM: Dieser Analysebaustein beschäftigt sich mit den Präferenzen und Erwartungen der Kunden an PFM- Systeme WG DATA GmbH Personal Finance Management Seite 3
4 Analysebaustein 3 Marktüberblick PFM: Wie sieht aktuell der PFM-Markt aus? Welche Banken und FinTechs positionieren sich mit welchen Angeboten am Markt? Analysebaustein 4 Auswirkungen der PSD-2-Richtlinie: In diesem Analysebaustein wird untersucht, wie sich die Bank bereits heute aktiv auf die bevorstehenden Änderungen einstellen sollte. Analysebaustein 5 Strategische Vorgaben der Bank: Die Entwicklung und Ausgestaltung einer PFM-Lösung muss im Rahmen der strategischen Vorgaben und Leitlinien geschehen. Grundlage dieses Analysebausteins sind daher wichtige vorhandene strategische Vorgaben. Auf Basis aller fünf Analysebausteine wird eine konsolidierte Liste von Anforderungen erstellt. Phase 2: Markt-Positionierung Auf Basis des erarbeiteten Anforderungskatalogs wird in Phase zwei die konkrete Positionierung am Markt ausgearbeitet bzw. werden bereits vorgesehene Positionierungen überprüft. Hierzu wird hergeleitet, welche Kundensegmente und Zielgruppen durch ein PFM-Angebot zu adressieren wären und wie frühzeitig Lock-In-Effekte zur Bindung der relevanten Zielgruppen aufgebaut werden können. Des Weiteren wird eine Produkt-Roadmap erarbeitet, die aufzeigt, mit welchen Produkten und Funktionen eine Basisversion im Hinblick auf eine schnelle Umsetzungsgeschwindigkeit an den Start gehen könnte (Motto: Nicht warten starten ) und wie diese Basisversion sukzessive zu erweitern ist. Im Rahmen der Projektarbeit wird herausgearbeitet, inwiefern das Thema PFM untrennbar vom Online-Banking zu sehen ist, woraus sich Anforderungen zum Aufbau der Kontaktkanäle ergeben. Phase 3: Umsetzungsmethoden und Partnerstrategie Wie bereits mehrfach betont, ist Geschwindigkeit bei der Umsetzung von PFM von großer Wichtigkeit. Die Bank sollte dabei so schnell sein wie irgend möglich. Die Umsetzungsfristen von PSD-2 sind durchaus zu unterbieten, wenn dies technisch möglich ist und die entsprechenden internen Vorarbeiten getroffen werden können. Niemand wird der Bank verbieten, schon vorher eine Öffnung vorzunehmen das ginge natürlich nur im quid pro quo -Modus, wenn die jeweils andere Bank/Fintech sich ebenfalls öffnet. Die Entscheidung hinsichtlich der Multibankenfähigkeit ist somit auch für die Umsetzungsstrategie zentral. Dabei sollte auf den Erfahrungen mit der breitflächigen Umsetzung von Geschäftsmodellen und Produkten sowie der Integration neuer Lösungen in eine Multikanalstrategie aufgesetzt werden. Um schnell zu sein, sollte geprüft werden, ob die Bank bei der Umsetzung von PFM im Lichte der kommenden PSD-2-Regelung nicht nur mit Start-ups, sondern selbst wie ein Start-up agieren kann. Die konventionellen und bewährten Methoden zur Umsetzung sind situativ durch weitere Elemente zu ergänzen, die den Anforderungen an die Umsetzungsgeschwindigkeit Rechnung tragen. Phase 4: Strategische Entscheidungen Die vierte Phase startet bereits mit dem Kick-Off und läuft parallel zu allen anderen Phasen bzw. speist sich aus diesen. Strategische Entscheidungspunkte werden so sukzessive hergeleitet. Die Phase mündet im Endergebnis des Pro WG DATA GmbH Personal Finance Management Seite 4
5 jektes, dem Entscheidungskatalog mit allen relevanten strategischen Fragestellungen, die zur Abstimmung gestellt werden. Folgende Entscheidungspunkte könnten dabei zur Abstimmung kommen. Entscheidungen zu Multibankenfähigkeit ( ja oder nein ) mit Priorität zu adressierenden Kundensegmenten Produkten und Services, die PFM bieten soll schrittweiser Implementierung von PFM in Form einer Roadmap Partnern innerhalb und außerhalb der Bank auch neue Kollaborationspartner (make or buy, Fremdvergabe der Entwicklung, White Label) Umsetzungsstrategie und Rolle der IT Einsatz neuer Methoden zur internen Umsetzung von PFM wichtigen Meilensteinen (PSD-2-Stichtage unterbieten) Sicherheitsstandards und Compliance durch PSD-2 Kontakt Mit dem beschriebenen Vorgehensmodell bieten wir Ihnen einen methodischen Rahmen zur Etablierung eines Personal Finance Managements an. Unser Beratungsablauf folgt einem systematischen Muster, das im Ergebnis ein optimales und individuelles Handlungsprogramm für Ihr Unternehmen gewährleistet. Sollte unser Vorgehen auf Ihr Interesse stoßen, so unterbreiten wir Ihnen gerne ein individuelles Angebot. Für Rückfragen stehen wir jederzeit sehr gerne zur Verfügung. Peter Herz Senior Consultant WG-DATA GmbH Fasanenstr Berlin Tel.: Fax: peter.herz@wg-data.de 2016 WG DATA GmbH Personal Finance Management Seite 5
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