Schrumpfende Städte in Deutschland?

Größe: px
Ab Seite anzeigen:

Download "Schrumpfende Städte in Deutschland?"

Transkript

1 Informationen zur Raumentwicklung Heft 10/ Schrumpfende Städte in Deutschland? Fakten und Trends Hans-Peter Gatzweiler Katrin Meyer Antonia Milbert 1 Stadtentwicklung zwischen Wachstum und Schrumpfung Unsere Städte verändern ihre Strukturen Tag für Tag auf zweifache Weise: durch räumliche Ausweitung in ihr Umland, verbunden mit der Umwandlung von weiteren Freiflächen in Siedlungsflächen und durch Erneuerung und Umbau mit oder ohne Änderungen der Gebäude- und Flächennutzung. Stadtentwicklung muss also als ein kontinuierlicher, zyklischer Prozess in der Folge Stadterweiterung, -erneuerung sowie -umbau verstanden werden. Was also ist dann das Besondere an der derzeit politisch hoch gehandelten Aufgabe Stadtumbau? Was veranlasste die Bundesregierung Ende, ein spezielles Städtebauförderungsprogramm Stadtumbau Ost aufzulegen und ein Pilotvorhaben Stadtumbau West im Rahmen des Experimentellen Wohnungs- und Städtebaus zu starten? Seit Beginn der Industrialisierung im 19. Jahrhundert war die Entwicklung der Städte von Ausnahmen abgesehen durch stetiges Wachstum gekennzeichnet. Bis Mitte der 60er Jahre des letzten Jahrhunderts befand sich Deutschland auf einem Entwicklungspfad, der in eine wirtschaftlich prosperierende und sozial ausgeglichene Gesellschaft führte. Aber schon mit den er Jahren änderten sich die Rahmenbedingungen für die Stadtentwicklung wesentlich, bedingt durch den einsetzenden wirtschaftsstrukturellen und demographischen Wandel, der zu anhaltenden Arbeitsplatz- und Bevölkerungsverlusten führte. Es gilt nunmehr, sich von der Wachstumseuphorie vergangener Jahrzehnte zu verabschieden. Der Deutsche Rat für Stadtentwicklung stellte so seine Empfehlungen vom 27. April 1976 unter die Überschrift Stadtentwicklung ohne Wachstum?. Schrumpfung wird jetzt mehr und mehr zur neuen, bestimmenden, allerdings mit großer Skepsis und Sorge aufgenommenen Rahmenbedingung der Stadtentwicklung. Schrumpfen sich unsere Städte krank? fragte auf einer kommunalpolitischen Fachtagung 1975 der damalige Bürgermeister von Bremen, Hans Koschnick. 1 Als Problem gesehen, meist von Großstädten, wird die anhaltende Randwanderung von Haushalten und Arbeitsplätzen: der Suburbanisierungsprozess. Viele städtebauliche Strategien und Maßnahmen konzentrieren sich denn auch darauf, die Ursachen für diese Randwanderungen zu beseitigen und eine Trendumkehr zu bewirken. Es ging und geht bis heute also im Wesentlichen um Stadtsanierung und -erneuerung, um städtische Innenentwicklung mit dem Ziel, die Wohn- und Standortattraktivität kernstädtischer Quartiere zu verbessern. Über die mit der Suburbanisierung von Bevölkerung und Arbeitsplätzen verbundenen Probleme hinausgehend werden mit dem Phänomen der Schrumpfung vor allem aber die alten Industriestädte konfrontiert, z.b. die Städte im Ruhrgebiet. Neben der Randwanderung führen hier wirtschaftsstrukturelle Veränderungen mit dem Übergang von der Industrie- zur Dienstleistungsgesellschaft zu massiven Arbeitsplatzverlusten und anhaltenden Wanderungsbzw. Bevölkerungsverlusten. Gleichwohl wird das Problem der Schrumpfung auch hier politisch, insbesondere kommunalpolitisch, noch wenig akzeptiert und öffentlich thematisiert. Im Westen hat Schrumpfung bis heute noch nicht den Status eines allgemein anerkannten, öffentlich diskutierten politischen und gesellschaftlichen Problems erreicht. Anders stellt sich die Situation im Osten dar. Die Transformation der ostdeutschen Planwirtschaft in die Marktwirtschaft führte Ende der er Jahre zu einem massiven wirtschaftlichen Abbau, hoher Arbeitslosigkeit und anhaltender Abwanderung. Die Folgen dieser Entwicklung zeigen sich flächendeckend in so gut wie allen ostdeutschen Städten in Form von dramatisch hohen Wohnungsleerständen und Arbeitslosenzahlen. Eine neue gesellschaftspolitische Dimension und Dynamik erreichte die Diskussion Dr. Hans-Peter Gatzweiler Katrin Meyer Antonia Milbert Bundesamt für Bauwesen und Raumordnung Deichmanns Aue Bonn Katrin.Meyer@bbr.bund.de Antonia.Milbert@bbr.bund.de

2 558 Hans-Peter Gatzweiler, Katrin Meyer, Antonia Milbert: Schrumpfende Städte in Deutschland? Fakten und Trends (1) Koschnik, Hans: Schrumpfen sich unsere Städte krank? Neue kommunale Aufgaben und Probleme erfordern zeitgemäße Antworten. Die demokratische Gemeinde 29 (1977) Nr. 4, S. 285 ff. (2) Bericht Expertenkommission Wohnungswirtschaftlicher Strukturwandel in den neuen Ländern, November : Bericht-der-Kommission,tif (3) Hannemann, Christine: Schrumpfende Städte : Überlegungen zur Konjunktur einer vernachlässigten Entwicklungsoption für Städte, Teil 2: S. 1 (4) Bundesamt für Bauwesen und Raumordnung (Hrsg.): Programm und Pilotstädte Stadtumbau West. Berlin, Oldenburg 2003, hier S. 5: Vorwort Achim Großmann, Parlamentarischer Staatssekretär beim Bundesminister für Verkehr, Bau- und Wohnungswesen (5) Das BBR ist bemüht, die Festlegungen zum zentralörtlichen System der einzelnen Bundesländer zu klassifizieren und den Grundstufen nach MKRO zuzuordnen. Den Stadttypen liegen folgende Klassifikationen zugrunde: Großstädte (= Oberzentrum, Teil eines Oberzentrums); Mittelstädte (= mögliches Oberzentrum, Teil eines möglichen Oberzentrums, Mittelzentrum, Teil eines Mittelzentrums); Kleinstädte (= mögliches Mittelzentrum, Teil eines möglichen Mittelzentrums). über schrumpfende Städte Ende mit dem Bericht der Kommission Wohnungswirtschaftlicher Strukturwandel in den neuen Bundesländern. Die neue Herausforderung heißt Umgang mit Schrumpfung, proklamiert dieser Expertenbericht. 2 Schrumpfende Städte sind im Osten heute schon der Normalfall. Sie stehen für einen Typ von Stadtentwicklung, für den es keine hergebrachten, erprobten und belastbaren Bewältigungsstrategien gibt. 3 Zwei Prozesse vor allem kennzeichnen schrumpfende Städte: der massive, dauerhafte Verlust an Arbeitsplätzen durch wirtschaftlichen Strukturwandel (Deindustrialisierung) und der Verlust an Einwohnern, insbesondere durch selektive Abwanderung der jüngeren, qualifizierteren, erwerbsorientierten Bevölkerung. Zusammen mit den Folgen dieser Prozesse auf dem Arbeits- und Wohnungsmarkt, für die städtische Infrastruktur, die Kommunalfinanzen usw. ergeben sich neue Aufgaben und Optionen für die Stadtentwicklung: Stadtentwicklungspolitik wird nicht länger allein dadurch bestimmt sein, Wachstum räumlich zu verteilen. Für die ostdeutschen Städte gilt es schon generell, für die westdeutschen in zunehmendem Maße, rückläufige Entwicklungen unter sozialen, ökonomischen und ökologischen Gesichtspunkten umfassend nachhaltig zu gestalten. Angestoßen durch den o.a. Kommissionsbericht und die schnelle Reaktion der Politik mit dem Bundesprogramm Stadtumbau Ost sowie die Initiierung des Forschungsfeldes Stadtumbau West im Forschungsprogramm Experimenteller Wohnungs- und Städtebau wird das Thema Schrumpfung mittlerweile nicht mehr tabuisiert, sondern breit und offen als gesellschaftliches Problem diskutiert und findet politische Resonanz. Das gesellschaftliche Problembewusstsein hat also schnell die handelnde Politik erreicht. Der Umbau unserer Städte als Reaktion auf Schrumpfungsprozesse, ihre Anpassung an die heutigen Bedürfnisse und die zukünftigen Erfordernisse gehört jetzt zu den wichtigsten innen- und städtebaupolitischen Aufgaben in Ost und West. 4 Damit die Politik auf die neuen Herausforderungen sach- und zielgerecht reagieren kann, ist sie auf aktuelle und vorausschauende Informationen zur Stadtentwicklung im Bundesgebiet angewiesen. Entsprechende Informationen liefert das räumliche Informationssystem des BBR, die Laufende Raumbeobachtung. Sie kann Antworten auf Fragen geben wie: Welche Städte schrumpfen, welche wachsen? Um was für Städte handelt es sich? Wie urteilen die Bürger? usw. Anliegen dieses Beitrags ist es, das Phänomen schrumpfende Städte in Deutschland auf der Grundlage von Fakten und Trends zu beschreiben. Das Problembewusstsein für diesen für zunehmend mehr Städte realistischen Entwicklungspfad soll gestärkt und es sollen aus Bundessicht Handlungsbedarfe sowie -möglichkeiten aufgezeigt werden. 2 Aktuelle Situation und Entwicklung der Städte Vielfalt von Städten Deutschland zeichnet eine Vielfalt von Städten und Gemeinden aus. Dies verdeutlicht schon eine einfache, auf der administrativen Ebene der deutschen Gemeinden/Gemeindeverbände vorgenommene Typisierung nach den drei Kriterien: Zentralität 5, Größe (Einwohnerzahl) und Stadtrecht. Danach lassen sich folgende Stadt- bzw. Gemeindetypen unterscheiden (siehe Anhang Karte 1 und Tab. 1): Großstädte (Oberzentren, > 000 Ew.) Mittelstädte (Ober- oder Mittelzentrum, < 000 Ew.) Kleinstädte (meist ZO unterer Stufe, Stadtrecht, meist < Ew.) Große Landgemeinden (häufig ZO unterer Stufe, > Ew.) Kleine Landgemeinden (< Ew.). Diese Stadt- und Gemeindetypen bilden die Grundlage für die folgende vergleichende Darstellung der aktuellen Situation und Entwicklung der Städte und Gemeinden in Deutschland. Zudem erfolgt eine Differenzierung nach ihrer Zugehörigkeit zu bestimmten siedlungsstrukturellen Regionstypen: Agglomerationsräumen, verstädterten Räumen und ländlichen Räumen. Ausdrücklich wird hier schon darauf hingewiesen, dass es sich um Durchschnittswerte handelt und einzelstädtische Situationen und Entwicklungen natürlich erheblich von diesen abweichen können.

3 Informationen zur Raumentwicklung Heft 10/ Bedeutung der Städte Die gesellschaftliche und wirtschaftliche Bedeutung der Städte belegt in Kürze Tabelle 1 unten: Etwas mehr als drei Viertel der Bevölkerung des Bundesgebietes, 62,7 % bzw. 76,1 Mio. Einwohner, lebt in Städten. Fast die Hälfte, 39,9 % bzw. 48,4 Mio. Einwohner, in Mittel- und Kleinstädten. Mittel- und Kleinstädte sind die bevorzugte urbane Siedlungsform bzw. Lebensweise. Als regionale Wirtschaftsund Arbeitsmarktzentren bestimmen sie neben den Großstädten auch entscheidend die wirtschaftliche Entwicklung im Bundesgebiet. Gut 48 % aller abhängig Beschäftigten haben ihren Arbeitsplatz in einer Mittel- oder Kleinstadt. Ihr Anteil am bundesweiten kommunalen Steueraufkommen beträgt 46,5 % und am bundesweit vorhandenen Kaufkraftvolumen 47,7 %. Strukturunterschiede zwischen Städten Zwischen den Städten, erst recht zwischen Städten und Landgemeinden, bestehen große strukturelle Unterschiede. Sie lassen sich an einer Vielzahl von Indikatoren festmachen. Charakteristisch ist dabei insgesamt ein ausgeprägtes Gefälle von den Großstädten über die Mittel- und Kleinstädte bis hin zu den Landgemeinden (siehe Tab. 2). Die Großstädte weisen gemessen am Abhängigkeitsverhältnis 6 zwar eine günstige Bevölkerungsstruktur auf, aber die stärkste Bevölkerungsabnahme im Zeitraum bis. Je Erwerbspersonen bieten sie als herausragende Wirtschafts- und Arbeitsmarktzentren mit weitem Abstand die meisten Arbeitsplätze an, verzeichnen aber auch die höchsten Arbeitslosenquoten. Die Wohnungsbautätigkeit ist weit unterdurchschnittlich, der Anteil der Siedlungs- und Verkehrsfläche an der Gesamtfläche mit rd. 45 % dagegen um ein Vielfaches höher als in den Mittel- und Kleinstädten, natürlich auch den Landgemeinden. Überragend wiederum, d.h. weit überdurchschnittlich, ist schließlich ihre wirtschaftliche und finanzielle Leistungsfähigkeit. Die Mittelstädte weisen im Vergleich zu den Großstädten eine etwas günstigere Bevölkerungsentwicklung auf. Die Arbeitslosigkeit ist geringer, trotz eines niedrigeren Arbeitsplatzbesatzes und einer unterdurchschnittlichen Arbeitsplatzzunahme im Zeitraum. Schließlich ist auch die wirtschaftliche und finanzielle Leistungsfähigkeit noch überdurchschnittlich hoch. (6) Das Abhängigkeitsverhältnis setzt die Jungen (0 15-Jährigen) und die Alten (über 65- Jährigen) in Beziehung zur erwerbsfähigen Bevölkerung. Stadt-Gemeindetyp Bevölkerung Arbeitsplätze Realsteuerkraft / Kaufkraft 2002 Anzahl Anteil Anzahl Anteil Mio.E Anteil Mio.E Anteil Großstädte West , , , ,9 Ost , , , ,0 Bund , , , ,2 Tabelle 1 Bedeutung von Städten und Gemeinden Mittelstädte West , , , ,7 Ost , , , ,2 Bund , , , ,2 Kleinstädte West , , , ,4 Ost , , , ,1 Bund , , , ,6 Große West , , , ,0 Land- Ost , , , ,5 gemeinden Bund , , , ,3 Kleine West , , , ,9 Land- Ost , , , ,3 gemeinden Bund 7 5 9, , , ,6 Insgesamt West , , , ,0 Ost , , , ,0 Bund , , , ,0 Datenbasis: Laufende Raumbeobachtung des BBR

4 560 Hans-Peter Gatzweiler, Katrin Meyer, Antonia Milbert: Schrumpfende Städte in Deutschland? Fakten und Trends Tabelle 2 Strukturunterschiede zwischen Städten und Gemeinden Datenbasis: Laufende Raumbeobachtung des BBR Strukturindikatoren Mittelstädte Großstädte Kleinstädte Stadt- und Gemeindetypen Große Landgemeinden Kleine Landgemeinden Insgesamt Bevölkerungsstruktur und -entwicklung Einwohner-Arbeitsplatz- Dichte (je km²) 2621,4 523,8 161,7 184,8 89,8 308,8 Abhängigkeitsverhältnis (in %) 74,7 85,4 86,4 83,7 85,0 82,2 Jugendquote (in %) 18,4 21,2 22,2 23,1 23,0 21,0 Altenquote (in %) 24,4 24,9 24,2 22,5 22,9 24,1 Bevölkerungsentwicklung (in %) -0,9-0,1 0,5 3,7 1,6 0,5 Gesamtwanderungssaldo (je E.) 3,1 4,4 7,3 24,3 10,8 7,8 Arbeitsplatzsituation und -entwicklung Arbeitsplatzbesatz (je Erwerbspersonen) 91,5 76,3 52,0 41,8 39,2 68,7 Anteil der Auspendler an den Beschäftigten (in %) 27,2 53,0 71,8 81,2,9 55,3 Anteil der Arbeitsplätze im sekundären Sektor (in %) 25,4 37,8 45,9 43,4 46,9 35,0 Arbeitsplatzentwicklung (in %) 2,7 1,2-0,6 5,7 1,7 2,0 Arbeitslosenquote / (in %) 10,8 9,4 9,5 6,5 8,4 9,3 Wohnungsbau- und Siedlungstätigkeit Fertiggest. Wohnungen (je Whgn.) 17,6 27,1 32,9 45,0 39,2 28,1 Wohnungsbestandsentwicklung (in %) 2,8 4,1 5,2 7,2 6,2 4,4 Siedlungsflächenintensität (m² je Einw. u. Besch.) 175,2 338,1 594,5 607,4 822,1 398,0 Anteil der Siedlungs- u. Verkehrsfläche (in %) 45,9 17,7 9,6 11,2 7,4 12,3 Entw. d. Siedungs- u. Verkehrsfläche 1996 (in %) 3,1 4,2 5,0 4,7 5,2 4,5 Wirtschaftliche und finanzielle Leistungsfähigkeit Realsteuerkraft / (E je E.) 371,5 278,2 199,6 209,3 155,0 271,6 Einkommenssteueranteil / (E je E.) 314,9 282,3 227,6 269,6 214,1 275,5 Steuerkraft / (E je E.) 650,0 525,5 405,9 448,7 352,2 516,0 Kaufkraft (E je E.) Für Kleinstädte trifft dies allerdings nicht mehr zu. Deren wirtschaftliche und finanzielle Leistungsfähigkeit wird nur noch von den kleinen Landgemeinden unterboten. Als einziger Stadttyp verzeichnen sie im Zeitraum bis eine Arbeitsplatzabnahme. Die großen Landgemeinden sind im Zeitraum offenbar die Gewinner im Wettbewerb um Einwohner und Arbeitsplätze. Mit einer Bevölkerungszunahme von 3,7 %, zurückzuführen insbesondere auf sehr starke Wanderungsgewinne, und mit einer Arbeitsplatzzunahme von sogar 5,7 % weisen sie die mit Abstand stärksten Bevölkerungs- und Arbeitsplatzgewinne auf. Dies schlägt sich auch in einer entsprechenden wirtschaftlichen und finanziellen Leistungsfähigkeit nieder, die weit über der der kleineren Landgemeinden liegt und auch die der Kleinstädte (bei allen Indikatoren) übertrifft.

5 Informationen zur Raumentwicklung Heft 10/ West-Ost-Unterschiede Die beschriebenen strukturellen Unterschiede besagen allerdings nicht, dass es sich bei den Stadt- und Gemeindetypen um jeweils homogene Gruppen von Städten und Gemeinden handelt. Schlagartig verdeutlicht dies ein West-Ost-Vergleich (siehe Anhang Tab. 2). Fast alle Strukturindikatoren zeigen statistisch hoch signifikante West-Ost-Unterschiede für die verschiedenen Städtetypen an: starker Bevölkerungsrückgang (z.b. Mittelstädte 5,3 %) und hohe Wanderungsverluste (z.b. Mittelstädte 27 je Ew. jährlich) im Osten noch leichte Bevölkerungszunahme und Wanderungsgewinne im Westen, starke Arbeitsplatzverluste im Osten (z.b. Mittelstädte 9,8 %) noch leichte Arbeitsplatzgewinne im Westen, überdurchschnittliche Arbeitslosigkeit im Osten (z.b. Mittelstädte 18,7 %) unterdurchschnittliche Arbeitslosigkeit im Westen. Und auch bei der Realsteuerkraft und Kaufkraft sind die Unterschiede zwischen West und Ost eklatant. Weniger einschneidend als das Lagemerkmal Westen bzw. Osten, gleichwohl differenzierend wirkt sich das Merkmal Großräumige siedlungsstrukturelle Lage aus, also die Lage in einem Agglomerationsraum, verstädterten Raum oder ländlichen Raum. Zum Beispiel sind die Unterschiede in der Bevölkerungsentwicklung zwischen den einzelnen Stadt- und Gemeindetypen in Abhängigkeit vom siedlungsstrukturellen Regionstyp i.d.r. hoch signifikant. Für die Arbeitsplatzentwicklung trifft dies allerdings nicht zu. Die nichtsignifikanten Mittelwertunterschiede bei der Arbeitsplatzentwicklung im Zeitraum zwischen den Stadt- und Gemeindetypen sind nur mit den enormen West- und Ostunterschieden zu erklären: Während im Westen die Beschäftigung in diesem Zeitraum noch leicht zunimmt (+4,4 %), geht sie im Osten rasant zurück (-6,9 %). Diese Entwicklung gilt für fast alle Städte in West und Ost gleichermaßen. Gleichzeitigkeit von Wachstum und Schrumpfung Zwei wichtige Bestimmungsfaktoren für Wachstum oder Schrumpfung von Städten sind Bevölkerung und Arbeitsplätze. Negative Veränderungen dieser beiden Faktoren bedeuten Schrumpfung, positive bedeuten Wachstum gewiss eine einfache Definition von Stadtschrumpfung und -wachstum, die zunächst einmal die jeweiligen Auswirkungen unberücksichtigt lässt. Folgende Trends, lassen sich für diese beiden Faktoren differenziert nach West und Ost, im Zeitraum, der sog. Normalisierungsphase der Stadtentwicklung nach der Transformationsphase in der ersten Hälfte der er Jahre beobachten (s. a. Abb. 1): Abbildung 1 Bevölkerungs- und Beschäftigtenentwicklung nach Stadttypen Bevölkerung = Beschäftigte Großstädte West große Landgemeinden West = = Mittelstädte Datenbasis: Laufende Raumbeobachtung des BBR Bevölkerung = kleine Landgemeinden Im Westen verzeichnen in der Zeit von bis bis auf die Großstädte alle Stadtund Gemeindetypen leichte, aber stetige Bevölkerungszunahmen, die stärksten die großen und kleinen Landgemeinden mit +3,3 bzw. 2,5 % und Kleinstädte mit +1,8 %. Weitaus dynamischer und unterschiedlicher verläuft die Entwicklung im Osten. Gewinner sind hier allein die großen Landgemeinden mit einer Zunahme von +8,1 %, Ost Ost Kleinstädte

6 562 Hans-Peter Gatzweiler, Katrin Meyer, Antonia Milbert: Schrumpfende Städte in Deutschland? Fakten und Trends (7) Hannemann, Christine; a.a.o., S. 9 Einw.+Beschäft./km² Großstädtstädtstädte Land- Mittel- Klein- Große gem. Kleine Landgem. bedingt vor allem durch hohe Wanderungsgewinne (+ 52 je Ew. jährlich). Verlierer sind dagegen vor allem die Mittelstädte, in erster Linie aufgrund starker Wanderungsverluste (- 27 je Ew. jährlich). Arbeitsplätze Während im Westen in allen Stadt- und Gemeindetypen noch leichte, stetige Arbeitsplatzzunahmen zu beobachten sind (z.b. große Landgemeinden +7,1 %, Großstädte immerhin noch +4,1 %), verzeichnen im Osten alle Stadt- und Gemeindetypen starke Arbeitsplatzverluste Tendenz noch zunehmend. Vor allem die Mittel- und Kleinstädte erleben mit fast -10 % in nur fünf Jahren weitere drastische Beschäftigungsverluste. Sie sind in erster Linie Opfer der mit dem wirtschaftsstrukturellen Wandel im Osten einhergehenden Deindustrialisierung. Denn diese Städte waren meist Industriestandorte bzw. wurden im Rahmen der Industrieansiedlungspolitik der DDR vorrangig zu Industriestandorten entwickelt, geprägt meist durch eine Vielzahl kleinerer und i.d.r. einen Großbetrieb. Nach der Wende erweist sich dies als äußerst problematisch. 7 Weiteren Aufschluss ergibt eine Unterscheidung nach Stadt- und Regionstypen (siehe Anhang Abb. 1 und 2 ). Abbildung 2 Veränderung der Siedlungsdichte 1996 nach Stadt- und Regionstypen Großstädtstädtstädte Land- Mittel- Klein- Große gem. Kleine Landgem. Mittelstädtstädte Klein- Große Kleine Land- gem. Landgem. Agglomerationsräume Verstädterte Räume Ländliche Räume Abnahme der Siedlungsdichte ein genereller Trend Die siedlungs- und stadtstrukturellen Folgen der jüngsten Bevölkerungs- und Arbeitsplatzentwicklung lassen sich am Indikator Siedlungsdichte festmachen. Eine hohe Siedlungsdichte steht für städtisch, ist ein wesentliches Merkmal von Stadt. Charakteristisch ist deshalb ein ausgeprägtes Gefälle in der Siedlungsdichte von den Großstädten über die Mittel- und Kleinstädte hin zu den Landgemeinden. Die hier berechnete Siedlungsdichte gibt an, wie viele Menschen (Einwohner und Beschäftigte) je km 2 Siedlungs- und Verkehrsfläche in einer Stadt bzw. Gemeinde wohnen und arbeiten. Schon für den kurzen Zeitraum von 1996 bis zeigt sich als genereller Trend eine Abnahme der Siedlungsdichte (siehe Abb. 2). Mit Abstand am gravierendsten ist diese im Osten und dort wiederum vor allem in den Groß- und Mittelstädten in allen Regionstypen (Abnahme von 500 und mehr Einwohnern und Beschäftigten je km 2 bzw. Rückgang von 10 % und mehr). Diese Entwicklung hat zwei Ursachen: Zum einen halten die Neuinanspruchnahme von Flächen für Siedlungszwecke und damit auch die räumliche Ausweitung der Siedlungs- und Verkehrsfläche weiter an, weil die Ansprüche an Wohnfläche je Einwohner und Wirtschaftsfläche je Arbeitsplatz noch zunehmen. Zum anderen aber führen Bevölkerungs- und Arbeitsplatzrückgang zwangsläufig dazu, dass je km 2 Siedlungsund Verkehrsfläche weniger Menschen wohnen und arbeiten. Bevölkerungs- und Arbeitsplatzschrumpfung bedeuten also generell Rückgang von Dichte, im schlimmsten Fall eine extreme Abnahme der Siedlungsdichte und damit einen Verlust an Stadt. Auf einmal gibt es wieder mehr Platz in der Stadt, und für zunehmend mehr Städte stellt sich die schwierige Aufgabe, den zu füllen als Stadtumbauaufgabe. West Ost Datenbasis: Laufende Raumbeobachtung des BBR

7 Informationen zur Raumentwicklung Heft 10/ Wie urteilen die Bürger? Die mittels sog. harter Daten festgestellten Entwicklungsunterschiede zwischen den Stadt- und Gemeindentypen sind eklatant. Aber decken sich diese Unterschiede auch mit dem Urteil der Bürger? Wie bewerten die Bürger die Lebensbedingungen in Städten und Gemeinden? Antworten hierauf gibt die Laufende BBR-Umfrage. Es handelt sich um eine repräsentative Bevölkerungsumfrage, die seit 19 jährlich in West und Ost mit jeweils Befragungen durchgeführt wird. Gefragt wird nach den alltäglichen objektiven Wohn- und Lebensbedingungen aus Sicht der Bürger. Dabei geben die Befragten u.a. auch Auskunft über den Wohnort. Zudem werden Bewertungen, z.b. die individuelle Zufriedenheit mit den jeweiligen Lebensbedingungen sowie Einstellungen und Verhaltensweisen wie z.b. Umzüge und Wanderungen erhoben. 8 Zufriedenheit mit dem Wohnort Im Durchschnitt der Jahre 2002 waren 60 % der Befragten im Westen und 41 % der Befragten im Osten mit ihrem Wohnort zufrieden (Skalenwerte 6 und 7 auf einer Skala von 1 = sehr unzufrieden bis 7 = sehr zufrieden). Während im Westen die Schwankungen sehr gering sind, hat sich im Osten der Anteil der mit dem Wohnort Zufriedenen bis ständig erhöht (von 24 % 19 auf 56 % ), fällt danach aber ab und erreicht 2002 nur noch einen Wert von 40 % (siehe Abb. 3). Die abrupt sinkende Zufriedenheit mit dem Wohnort betrifft im Osten mehr oder weniger alle Stadttypen gleichermaßen. Ursachen dafür dürften vor allem im wirtschaftlichen Bereich liegen, d.h. in dem anhaltend starken Arbeitsplatzrückgang und der hohen Arbeitslosigkeit. So werden dort die schlechtesten Werte bei der Wohnzufriedenheit in Mittel- und Kleinstädten (nur 36 % bzw. 37 %) erreicht, also den Stadttypen, die auch schon die negativsten Trends bei der Bevölkerungs- und Arbeitsplatzentwicklung verzeichnen. Am größten ist im Osten die Zufriedenheit mit dem Wohnort Großstadt. Im Westen ist dagegen 2002 die Zufriedenheit mit diesem Wohnort am geringsten (54 %), mit dem Wohnort Kleinstadt aber am größten (64 %). Abbildung 3 Zufriedenheit mit dem Wohnort 2002 nach Stadttyp % der Befragten West % der Befragten Großstädte Datenbasis: Laufende BBR-Umfrage Mittelstädte Kleinstädte Abbildung 4 Subjektive Defizite in den Lebensbedingungen am Wohnort West Angebot der Jugendfreizeiteinrichtungen Zusammensetzung der Nachbarschaft Ost Arbeits- und Verdienstmöglichkeiten Angebot an Ausbildungsplätzen Sicherheit im Straßenverkehr Spielmöglichkeiten für Kinder Attraktivität Innenstadt/Ortskern Gestaltung/Erhaltung Strassenbild Parkmöglichkeiten für Pkw Versorgung mit Alten-/Pflegeheimen kulturelle Einrichtungen Versorgung mit Wohnungen 99 Ost Landgemeinden Arbeits- und Verdienstmöglichkeiten Angebot an Ausbildungsplätzen Schutz vor Kriminalität Angebot der Jugendfreizeiteinrichtungen Sicherheit im Straßenverkehr Spielmöglichkeiten für Kinder Attraktivität Innenstadt/Ortskern Gestaltung/Erhaltung Strassenbild Parks, Grünanlagen ruhige Wohnlage Parkmöglichkeiten für Pkw Versorgung mit Alten-/Pflegeheimen kulturelle Einrichtungen Zusammensetzung der Nachbarschaft Versorgung mit Wohnungen Einkaufsmöglichkeiten Versorgung mit ÖPNV %-Punkte Großstädte Schutz vor Kriminalität Parks, Grünanlagen ruhige Wohnlage Einkaufsmöglichkeiten Versorgung mit ÖPNV %-Punkte Mittelstädte Datenbasis: Laufende BBR-Umfrage Kleinstädte, Landgemeinden Dargestellt ist die Prozentpunktdifferenz zwischen der Einschätzung der Wichtigkeit von Lebensbedingungen am Wohnort und der Beurteilung der Zufriedenheit mit diesen Lebensbedingungen, geordnet nach den Defiziten der Mittelstädte Ost.

8 564 Hans-Peter Gatzweiler, Katrin Meyer, Antonia Milbert: Schrumpfende Städte in Deutschland? Fakten und Trends (8) Bundesamt für Bauwesen und Raumordnung (Hrsg.); Meyer, Katrin u.a. (Bearb.): Lebensbedingungen aus Bürgersicht. Bonn = Berichte Bd. 15 (9) Spars, Guido: Schrumpfende Städte Folgerungen für Stadtökonomie und Infrastruktur. In: Stadtumbau, Dokumentation. Hrsg.: ISW. Frankfurt/Oder, S. 53 f. (download) Den geäußerten Zufriedenheiten mit dem Wohnort entsprechen auch die Umzugspräferenzen. Eine Fernwanderung (= ganz woanders hin) wird in West und Ost am wenigsten in den Großstädten ins Auge gefasst (nur von 19 %). In den Mittel- und Kleinstädten sowie Landgemeinden nimmt die Zahl der Fernwanderungswilligen dagegen kontinuierlich zu, dabei jeweils im Osten stärker als im Westen. Ursache dafür dürften zuvorderst unzureichende Erwerbsmöglichkeiten und damit Wohn- und Lebensperspektiven sein. Aus Städten und Regionen, die ihre Bewohner nicht mehr ernähren können, wandern die Menschen zwangsläufig ab, vor allem die Jüngeren und Leistungsfähigen. Lebensbedingungen am Wohnort Aus der Differenz der Angaben zur Wichtigkeit und zur Zufriedenheit mit den Lebensbedingungen am Wohnort kann ein Index der subjektiv relevanten Defizite in den Lebensbedingungen gebildet werden (siehe Abb. 4). Es ragen, in der Rangfolge in West und Ost weitgehend übereinstimmend, zentrale, vom klassischen Instrumentarium der Städtebaupolitik nur bedingt beeinflussbare Lebensbereiche als subjektiv relevante Defizite heraus: Neben dem Aspekt Sicherheit, dem Schutz vor Kriminalität, treten in West und vor allem in Ost die Ausbildungs- und Arbeitsplatzsituation als Bereiche hervor, bei denen die Wichtigkeit und die Zufriedenheit besonders weit auseinander klaffen. Von sehr großer Bedeutung sind aber auch im weiteren Sinne städtebaulich relevante Gesichtspunkte: Sicherheit im Straßenverkehr, Spielmöglichkeiten, ruhige Wohnlage, Parks/Grünflächen, im Osten zudem Attraktivität der Innenstadt/des Ortskerns und Gestaltung/ Erhaltung des Straßenbildes. Überdeutlich wird aber auch noch einmal, dass vor allem im Osten und hier wiederum besonders in den Mittelstädten die Kluft zwischen Wichtigkeit und Zufriedenheit bei fast allen Dimensionen überaus groß ist, meist doppelt so groß wie im Westen. Die schon an objektiven Strukturindikatoren festzumachende besondere Problemsituation der Mittelstädte im Osten wird damit im Urteil der Bürger noch einmal nachdrücklich bestätigt. 3 Schrumpfende und wachsende Städte Die Analyse der aktuellen Situation und Entwicklung auf der Ebene von Stadt- und Gemeindetypen hat schon verdeutlicht, dass Schrumpfung zurzeit hauptsächlich ein Problem Ost ist. Nachfolgend soll auf einzelstädtischer Ebene der Frage nachgegangen werden, welche Städte stärker schrumpfen und welche stärker wachsen. Schrumpfung und Wachstum werden dabei an folgenden sechs Indikatoren festgemacht: Bevölkerungsentwicklung in % Gesamtwanderungssaldo je Einwohner Arbeitsplatzentwicklung in % Arbeitslosenquote Durchschnitt / Realsteuerkraft in Euro je Einwohner Durchschnitt / Kaufkraft in Euro je Einwohner Die Auswahl dieser Indikatoren geht davon aus, dass es sich bei Schrumpfung bzw. Wachstum um einen mehrdimensionalen Prozess handelt. Schrumpfung bedeutet dabei eine negative Zirkularität in der Stadtentwicklung. Bevölkerungsabnahme ist auf Wanderungsverluste zurückzuführen, hohe Arbeitslosigkeit auf starke Arbeitsplatzverluste, der Rückgang von Bevölkerung und Arbeitsplätzen führen zu Kaufkraft- und Realsteuerkraftverlusten. Abnehmende private und öffentliche Mittel bewirken sinkende Investitionen in private Betriebe und öffentliche Infrastruktur, was sich wiederum verstärkend auf Schrumpfungsprozesse von Bevölkerung und Arbeitsplätzen auswirkt. Diese einfachen Kreislaufzusammenhänge werden durch die zwischen den Indikatoren bestehenden korrelativen Zusammenhänge weitgehend bestätigt (siehe Abb. 5). 9 Schrumpfung als mehrdimensionaler zirkulärer Prozess der Stadtentwicklung legt es nahe, alle Indikatoren bei der Festlegung von schrumpfenden bzw. wachsenden Städten und Gemeinden gleichgewichtet zu berücksichtigen. Das heißt, eine Stadt ist umso mehr mit dem Problem Schrumpfung konfrontiert, je stärker die Bevölkerungsabnahme, je größer die Wanderungsverluste, je stärker der Arbeitsplatzrückgang, je höher die Arbeitslosigkeit und je geringer die

9 0,11 Informationen zur Raumentwicklung Heft 10/ Abbildung 5 Zirkularität der Schrumpfung 0,38 Kaufkraft BBR Bonn ,37 0,91 0,35 0,11 0,04-0,67-0,42 Arbeitsplatzentwicklung Gesamtwanderungssaldo Realsteuerkraft 0,05 0,04-0,47 0,06 Wirtschafts- und Kaufkraft sind. Schrumpfung gilt als Problem, wenn eine Stadt bei den einzelnen Indikatoren jeweils im unteren Quintil liegt, also zur Klasse der 20 % Gemeinden am unteren Ende der Rangskala gehört. Das heißt, je höher die Anzahl der Indikatorenwerte im unteren Quintil ist (maximal 6), umso größer ist das Problem Schrumpfung (Schrumpfung als kumulatives Problem). Entsprechendes gilt für den Gegenpol Wachstum. Schrumpfung und Wachstum sind in Deutschland ungleich verteilt (siehe Karte 1, Tab. 4): Im Osten konzentrieren sich die schrumpfenden, im Westen die wachsenden Städte und Gemeinden. Während im Westen nur rd. 2,6 % aller Städte und Gemeinden (betroffene Bevölkerung lediglich 0,6 %) stärker mit Schrumpfungsproblemen (vier und mehr Indikatoren im unteren Quintil) konfrontiert sind, sind es im Osten 53,5 % aller Städte und Gemeinden mit einem Bevölkerungsanteil von fast 39 %. Besonders von Schrumpfung betroffen sind Mittel- und Kleinstädte im Osten mit einem Anteil von 59,5 % bzw. 60,4 % und 57,8 % bzw. 57,6 % betroffener Bevölkerung. Die wenigen Wachstumsgemeinden im Osten finden sich vor allem im Berliner Umland sowie im Einzugsbereich einiger Großstäd- Bevölkerungsentwicklung -0,06 Arbeitslosigkeit -0,21 Korrelationen zwischen den betrachteten Strukturindikatoren stark mittel schwach te (z.b. Dresden, Leipzig, Magdeburg, Rostock). Dagegen ist im Westen von Ausnahmen wie dem Ruhrgebiet, dem Saarland oder Oberfranken abgesehen Schrumpfung in der Regel ein singuläres, lokales Problem. Im Westen ragen die großen Agglomerationsräume wie Hamburg, die Rheinschiene von Düsseldorf über Köln bis Bonn, Frankfurt, Stuttgart und München als regionale Wachstumscluster heraus. Wachsende Städte und Gemeinden finden sich dabei vor allem im Umland der Kernstädte. Tabelle 4 Schrumpfende und wachsende Städte und Gemeinden Schrumpfend: 4 und mehr Indikatoren im unteren Quintil Anteil betroffener Gemeinden und Bevölkerung an der jeweiligen Gesamtzahl in % West Ost Bund Stadt-Gemeindetyp Gemeinden Bevölkerung Gemeinden Bevölkerung Gemeinden Bevölkerung Großstädte 0,0 0,0 30,8 13,3 5,9 0,5 Mittelstädte 0,3 1,4 59,3 57,8 11,1 3,6 Kleinstädte 0,8 0,3 60,4 57,6 25,2 4,8 Große Landgemeinden 0,0 0,0 29,7 26,3 3,3 10,6 Kleine Landgemeinden 6,6 0,7 51,2 49,8 18,4 7,6 Gesamt 2,6 0,6 53,5 38,9 15,3 4,3 Wachsend: 4 und mehr Indikatoren im oberen Quintil Anteil betroffener Gemeinden und Bevölkerung an der jeweiligen Gesamtzahl in % West Ost Bund Stadt-Gemeindetyp Gemeinden Bevölkerung Gemeinden Bevölkerung Gemeinden Bevölkerung Großstädte 1,8 0,7 0,0 0,0 1,5 0,5 Mittelstädte 5,7 4,2 0,0 0,0 4,6 3,6 Kleinstädte 4,7 6,8 0,5 0,4 3,0 4,8 Große Landgemeinden 10,4 11,5 1,8 1,8 9,4 10,6 Kleine Landgemeinden 10,4 10,8 0,0 0,0 7,6 7,6 Gesamt 8,3 5,4 0,3 0,2 6,3 4,3 Datenbasis: Laufende Raumbeobachtung des BBR BBR Bonn 2003

10 566 Hans-Peter Gatzweiler, Katrin Meyer, Antonia Milbert: Schrumpfende Städte in Deutschland? Fakten und Trends Karte 1 Schrumpfende und wachsende Städte Kiel Rostock Hamburg Schwerin Szczecin Bremen Berlin Amsterdam Hannover Magdeburg Potsdam Bielefeld Cottbus Essen Dortmund Halle/S. Düsseldorf Köln Kassel Erfurt Leipzig Chemnitz Dresden Liège Bonn Wiesbaden Frankfurt/M. Praha Luxembourg Mainz Saarbrücken Mannheim Nürnberg Strasbourg Stuttgart Ulm Freiburg i.br. München BBR Bonn 2003 km Zürich Innsbruck Schrumpfung Wachstum Anzahl Indikatorenwerte im unteren Quintil Anzahl Indikatorenwerte im oberen Quintil Stadt-/Gemeindetyp Großstadt Mittelstadt Kleinstadt große Landgemeinde kleine Landgemeinde Siedlungsstruktureller Regionstyp Agglomerationsraum Verstädterter Raum Ländlicher Raum Betrachtete Strukturindikatoren: Bevölkerungsentwicklung - Gesamtwanderungssaldo - Arbeitsplatzentwicklung - Arbeitslosenquote / Realsteuerkraft / Kaufkraft Datenbasis: Laufende Raumbeobachtung des BBR

11 Informationen zur Raumentwicklung Heft 10/ Schrumpfung langfristiger Trend der Stadtentwicklung? Welche Perspektiven zeichnen sich für die Stadtentwicklung in der mittleren und ferneren Zukunft ab? Wird Schrumpfung als Rahmenbedingung der Stadtentwicklung anhalten? In erster Linie wird dies von der künftigen Bevölkerungs- und Arbeitsplatzentwicklung abhängen. Einigermaßen zuverlässige regionalisierte Langfristprognosen dieser beiden Faktoren, also Prognosen über einen Zeitraum von 20 oder gar 50 Jahren, sind allerdings kaum möglich. Arbeitsplatzentwicklung Dies gilt insbesondere für die künftige Arbeitsplatzentwicklung. Langfristige Voraussagen sind hier besonders schwierig, weil sich die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen in größeren Zeitabständen stark verändern können. Aufgrund der EU-Erweiterung und fortschreitender Globalisierung wird nach Meinung von Experten die Standortkonkurrenz zwischen den Regionen und Städten noch zunehmen. Wirtschaftliches Wachstum und damit Arbeitsplatzwachstum werden umso größer sein, je mehr es Städten und Regionen gelingt, überregionale Nachfrage an sich zu binden, d.h. einen Exportüberschuss zu erzielen. 10 Der sektorale Strukturwandel verdeutlicht, dass dabei immer weniger der produzierende Sektor (Industrie) als Exportbasis und städtischer Wachstumsträger von Bedeutung ist, sondern zunehmend der Dienstleistungssektor. Im Gegensatz zu früher werden auch Dienstleistungen (z.b. Finanz- und Beratungsdienste, Medien, Tourismus) immer mehr überregional gehandelt. Der aktuelle Prognos Deutschland Report erwartet bis 2020 für den Dienstleistungssektor einen Zuwachs von 2,3 Mio. Arbeitsplätzen, dagegen für den Produzierenden Sektor einschließlich Bauwirtschaft eine Abnahme von 1,7 Mio. 11 Dieser sektorale Strukturwandel trifft deshalb vor allem die Städte, die noch stark vom produzierenden Sektor bzw. durch den industriellen Charakter einer bestimmten Produktion geprägt sind. Sie müssen also mit weiteren Arbeitsplatzverlusten rechnen. Gleichwohl spricht aber vieles dafür, dass insgesamt die Städte, insbesondere standortattraktive Großstädte Gewinner des wirtschaftlichen Strukturwandels werden könnten (siehe auch Kap. 2). Bevölkerungsentwicklung Noch relativ verlässlich im Vergleich zur Arbeitsplatzentwicklung ist dagegen die künftige Bevölkerungsentwicklung absehbar. Die jüngst vom Statistischen Bundesamt vorgelegte 10. Koordinierte Bevölkerungsvorausschätzung bestätigt noch einmal, dass der langfristige Trend in Richtung Schrumpfung der Bevölkerung weist. 12 Die bis zum Jahr 2050 fortgeschriebenen Verläufe der Geburten- und Sterbefälle zeigen eine immer weiter aufgehende Schere zwischen der Zahl der Neugeborenen und der Gestorbenen, wobei sich das Geburtendefizit künftig deutlich vergrößert. Die Zuwanderung aus dem Ausland mindert den dadurch einsetzenden Bevölkerungsrückgang, kann ihn jedoch nicht vollständig ausgleichen: Die mittlere Variante (jährli- Karte 2 Bevölkerungsentwicklung 2020 Amsterdam Liège Luxembourg km Düsseldorf Mainz Saarbrücken Strasbourg Bevölkerungsentwicklung bis 2020 in % bis unter bis unter -2-2 bis unter 2 2 bis unter und mehr Bremen Wiesbaden Zürich Kiel Hamburg Stuttgart Hannover Erfurt Schwerin Magdeburg (10) Gebhardt, Kurt; Gornik, Martin; a.a.o. (11) Eitenmüller, Stefan: Wo steht Deutschland in 20 Jahren? Prognos trendletter 3/2002, S. 4 (12) Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Bevölkerung Deutschlands bis Koordinierte Bevölkerungsvorausberechnung. Wiesbaden 2003 Potsdam München Innsbruck Berlin Dresden Szczecin Praha BBR Bonn 2003 Datengrundlage: BBR-Bevölkerungsprognose -2020/Kreise Kreise, Stand

12 568 Hans-Peter Gatzweiler, Katrin Meyer, Antonia Milbert: Schrumpfende Städte in Deutschland? Fakten und Trends Abbildung 6 Kleinräumige Bevölkerungsentwicklung 2020 Insgesamt unter 20-Jährige 20- bis unter 60-Jährige 25- bis unter 45-Jährige 60-Jährige und älter West = = = 2010 che Zuwanderung von rd Ausländern) ergibt für 2050 noch 75 Mio. Einwohner. Bei niedrigerer Zuwanderung (um die 000 Personen jährlich) sinkt die Bevölkerungszahl auf 68,5 Mio. Der Anteil der jungen Menschen (< 20 Jahren) an der Bevölkerung wird von rd. einem Fünftel im Jahr auf ein Sechstel im Jahr 2050 sinken. Dagegen steigt der Anteil der über = = Kernstädte = = = stadtnahe Kreise = Datenbasis: BBR-Bevölkerungsprognose -2020/Kreise = Ost stadtnahe ländliche Kernstädte Kreise Kreise ländliche Kreise Jährigen im gleichen Zeitraum von etwa einem Viertel auf mehr als ein Drittel. Aufgrund der anhaltend hohen Zuwanderung aus dem Ausland wird zudem die Zahl der Ausländer, und damit die Ausländerquote, stark steigen. Abnahme, Alterung und Internationalisierung der Bevölkerung werden also langfristig den demographischen Wandel in Deutschland prägen. Die jüngste BBR-Bevölkerungsprognose bis 2020, die in den Grundannahmen in etwa der mittleren Variante der 10. Koordinierten Bevölkerungsvorausberechnung entspricht, verdeutlicht die kleinräumigen Konsequenzen des demographischen Wandels. 13 Auf der regionalen Ebene der Kreise zeigt sich ein Nebeneinander von Wachstum und Schrumpfung. 14 In den er Jahren waren die Kreise mit wachsender Bevölkerung noch deutlich in der Mehrheit. In 302 von 440 Kreisen mit knapp 53 Mio. Einwohnern (Ende 19) stieg die Bevölkerung bis um 3,7 Mio. Personen an. Die restlichen 138 Kreise mit 26,9 Mio. Personen (ein Drittel der Gesamtbevölkerung) verloren gut 1,3 Mio. an Bevölkerung. Hinter dem Gesamtbild einer um 3 % wachsenden Bevölkerung in Deutschland verbergen sich somit ein um gut 7 % wachsender Teil und ein um knapp 5 % schrumpfender Teil. Bis 2020 kehrt sich die Dynamik allmählich um in Schrumpfung (siehe Karte 2). Die Zahl der Kreise, die noch Wachstum zu erwarten haben, nimmt ab. Die Bevölkerung dieser dynamischen Kreise wird kleiner (von zwei Drittel auf weniger als die Hälfte der gesamten Bevölkerung). Die Zahl der Kreise mit abnehmender Bevölkerung verdoppelt sich nahezu. In der kleinräumigen Betrachtung der Kreisdynamik zeigen sich die Veränderungen als neue Muster. Der Ost-West-Gegensatz der Bevölkerungsentwicklung löst sich allmählich auf, wiewohl die neuen Länder weiterhin Wanderungsverluste gegenüber dem Westen haben werden. Nunmehr erwarten auch zunehmend Kreise im Westen Abnahmen und einige wenige Kreise im Osten Zunahmen. Altersstrukturelle Veränderungen verlaufen in West und Ost gleichgerichtet, jedoch mit unterschiedlicher Dynamik (siehe Abb. 6). Bis 2020 geht die Zahl der Jugendlichen (< 20 Jahren) im Westen um ca. 18 % zurück, im Osten wird der niedrigste Wert schon 2009 erreicht, wobei der ländliche

13 Informationen zur Raumentwicklung Heft 10/ Raum mit einer Abnahme von ca. 30 % besonders betroffen sein wird. Die Zahl der Personen im erwerbsfähigen Alter (20 bis < 60 Jahre) nimmt im Westen nur in den Kernstädten um etwa 5 % ab, im Osten dagegen ist mit einer Abnahme um 10 % in Kernstädten und stadtnahen Kreisen und bis zu 20 % in ländlichen Kreisen zu rechnen. Die besonders auf dem Wohnungsmarkt aktive Gruppe der 25- bis unter 45- Jährigen nimmt dagegen schon sehr stark ab, vor allem in den Kernstädten. Die Zahl älterer Menschen über 60 Jahre wird im Westen wie im Osten in allen Gebietskategorien stark zunehmen, insbesondere in den stadtnahen Kreisen (Umland) und in den ländlichen Kreisen (ca. 20 % und mehr). Fazit: Zum einen ist eine differenzierte Betrachtung der künftigen Arbeitsplatz- und Bevölkerungsentwicklung nach Sektoren/ Branchen und Altersgruppen angesagt. Dabei zeigt sich oft eine Gleichzeitigkeit von Schrumpfung und Wachstum. Zum anderen muss Schrumpfung auf mittlere Sicht nicht die alleinige Rahmenbedingung der Stadtentwicklung bleiben. Es sind auch Trendbrüche denkbar. Dies gilt sowohl für die Arbeitsplatz- als auch für die Bevölkerungsentwicklung. Sollten die überregionalen Dienstleistungen wie Finanz- und Beratungsdienste, Medien und Tourismus im Zuge des wirtschaftsstrukturellen Wandels als städtischer Wachstumsmotor weiter an Bedeutung gewinnen, profitieren davon in erster Linie die Städte, vor allem natürlich die Städte, die bei diesen Branchen schon höhere Beschäftigtenanteile aufweisen. Und auch vom zunehmenden Alterungsprozess der Bevölkerung könnten die Städte profitieren: Zum einen nimmt das Potenzial der Kern-Rand-Wanderer (wohnungsmarktaktive Familien im Alter von 25 bis 45 Jahren mit Kindern) bis 2020 sehr stark ab, damit möglicherweise auch die Randwanderung. Zum anderen könnte der Alterungsprozess im suburbanen Raum zu einer verstärkten Rückwanderung älterer Haushalte in die Städte führen, nachdem die Kinder das Haus verlassen haben. Die Städte, vor allem die Großstädte, müssen also nicht zwangsläufig Opfer von wirtschaftlichen und demographischen Schrumpfungsprozessen werden. 5 Einige Schlussfolgerungen für die künftige Stadtentwicklungspolitik Die dargelegten Fakten und Trends belegen nachdrücklich, dass Stadtentwicklung in Deutschland nicht länger identisch ist mit Wachstum. Neu und von Gesellschaft und Politik als dringendes Problem erkannt und akzeptiert, vor allem im Osten Deutschlands, ist das Phänomen der Schrumpfung. Aber auch im Westen gibt es Städte und Gemeinden mit Schrumpfungstendenzen. Als neue Herausforderung an eine zukunftsbeständige Stadtentwicklungspolitik zeichnet sich ab, einen Paradigmenwechsel vom gesteuerten Wachstum auf geordneten Rückzug zu kommunizieren, anzunehmen und umzusetzen. Der Umbau der Städte wird nicht länger nur, wie in der Vergangenheit gewohnt, dadurch bestimmt sein, Wachstum räumlich zu verteilen, sondern rückläufige Entwicklungen unter sozialen, ökonomischen und ökologischen Gesichtspunkten umfassend nachhaltig zu gestalten. Die Akzeptanz und der Erfolg solcher Strategien und Konzepte des Umbaus hängen davon ab, wie dieser Wandel nicht als Verlust, sondern als Gewinn von Lebensqualität und örtlicher Standortattraktivität erkennbar und vermittelbar wird - dies in dem Sinne Weniger ist mehr. Stadtumbau ist das zentrale Handlungsfeld, um die im Baugesetzbuch normativ festgeschriebene Strategie der Innenentwicklung zu unterstützen, d.h. die Siedlungsflächeninanspruchnahme zu vermindern und eine nachhaltige Siedlungsentwicklung zu fördern. Stadtumbau heißt in erster Linie Bestandsentwicklung. Für eine bestandsorientierte Stadtentwicklung bieten sich unterschiedlichste Handlungsoptionen an: Weiternutzung durch Anpassung (Schwerpunkt: Modernisierung), Wiedernutzung durch Neubau (Schwerpunkt: Nutzungswandel), Umnutzung (Schwerpunkt: Nutzungsänderung), Konservierung (Schwerpunkt: Nutzungsoptionen offen halten) bis hin zur Renaturierung (Schwerpunkt: kreislauforientierte Flächennutzung). Schrumpfende Städte, eine kleiner werdende gesellschaftliche Verteilmasse im Raum, erfordert vor allem neue Interpretationen und Auseinandersetzungen mit dem Thema Städtebauliche Dichte. (13) Die Ergebnisse der BBR-Bevölkerungsprognose bis 2020 auf Kreisbasis sind als CD-ROM INKAR PRO veröffentlicht und über den Selbstverlag des BBR zu beziehen. Mit INKAR PRO lassen sich für verschiedene Raumbezüge vom Kreis aufwärts Prognoseergebnisse nach ausgewähltem Differenzierungsgrad tabellarisch, kartographisch oder graphisch aufbereiten und darstellen. (14) Bucher, Hansjörg; Schlömer, Claus: Der demographische Wandel und seine Wohnungsmarktrelevanz. VHW-Forum Wohneigentum 3 (2003) H. 3, S

14 5 Hans-Peter Gatzweiler, Katrin Meyer, Antonia Milbert: Schrumpfende Städte in Deutschland? Fakten und Trends (15) Bundesministerium für Verkehr, Bau- und Wohnungswesen/Bundesamt für Bauwesen und Raumordnung (Hrsg.): Dokumentation zum Bundeswettbewerb Stadtumbau Ost. Bonn 2003 (16) Siehe auch den Beitrag von Markus Eltges in diesem Heft Welche Dichte ist aus der Perspektive des kleinteiligen städtebaulichen Zusammenhangs notwendig/verträglich? Mehr Lebensqualität durch weniger Dichte? Die Aufgabe Stadtumbau stellt auch neue Anforderungen an die Stadtentwicklungsplanung. Es sind integrierte Stadtentwicklungskonzepte gefordert, die einen ressourcenbewussten Umgang mit der Stadt als Lebensraum zum Maßstab der Politik erheben. Es wird eine Vielzahl von kleinen Projekten und Maßnahmen sein, die diesen Weg markieren. Gleichwohl sind diese einzubetten in eine gesamtstädtische Strategie. Gerade knapper werdende Ressourcen verlangen nach einem Konzept, das den großen Bogen spannt vom detaillierten Einzelobjekt, z.b. der Wiedernutzung einer innerstädtischen Brachfläche, bis hin zu interkommunalen Kooperationsformen mit den Nachbargemeinden, z.b. bei der regionalen Flächennutzungsplanung oder beim regionalen Flächenmanagement. Der 2002 durchgeführte Bundeswettbewerb Stadtumbau Ost hat eindrucksvoll gezeigt, dass integrierte Stadtentwicklungskonzepte eine unverzichtbare Grundlage sind für einen Stadtumbau, der als Daueraufgabe verstanden werden muss. 15 Für die Städtebauförderung im weitesten Sinne d.h. für alle wesentlichen investiven Instrumente der Stadtentwicklungspolitik stellt sich die Frage, ob sie geeignet ist, rückläufige Entwicklungen durch gebündelten Mitteleinsatz räumlich und funktional zu steuern. 16 Dabei geht es zum einen um die Frage förderungsbedürftiger/-würdiger Städte und Gemeinden, d.h. eine problem- und zielgerechte Mittelverteilung. Sind bzw. sollen z.b. die schrumpfenden Städte und Gemeinden, insbesondere die Klein- und Mittelstädte, Schwerpunkte der Förderung werden? Zum anderen geht es um die Frage neuer Fördergebietskategorien (jenseits von Sanierungs- und Entwicklungsgebieten) und neuer Fördertatbestände (jenseits von baulichen Defiziten). Die Weiterentwicklung der Städtebauförderung als Stadtumbauförderung darf nicht die Finanzierung eines resignativen Rückzugs leiten. Vielmehr gilt es, eine neue, gezielte Qualitätsoffensive für den Lebens- und Wirtschaftsraum Stadt zu starten und Schrumpfung als Chance zur Schaffung von mehr Lebensqualität und Standortattraktivität zu nutzen.

15 Informationen zur Raumentwicklung Heft 10/ Karte 1 Stadt- und Gemeindetypen Anhang Kiel Rostock Hamburg Schwerin Szczecin Bremen Berlin Amsterdam Hannover Magdeburg Potsdam Bielefeld Cottbus Essen Dortmund Halle/S. Düsseldorf Köln Kassel Erfurt Leipzig Chemnitz Dresden Liège Bonn Wiesbaden Frankfurt/M. Praha Luxembourg Mainz Saarbrücken Mannheim Nürnberg Strasbourg Stuttgart Freiburg i.br. Ulm München BBR Bonn 2003 km Zürich Innsbruck Stadt-/Gemeindetyp Großstadt Mittelstadt Kleinstadt große Landgemeinde kleine Landgemeinde Siedlungsstruktureller Regionstyp Agglomerationsraum Verstädterter Raum Ländlicher Raum Datenbasis: Laufende Raumbeobachtung des BBR Prägend für das städtische Siedlungssystem sind die von der Landesplanung bestimmten Zentralen Orte. Auf höchster Stufe sind es Oberzentren, i.d.r. Städte mit mehr als.000 Einwohnern (Großstädte); Mittelzentren, i.d.r. Städte mit einer Einwohnerzahl von bis < 000 Einwohnern, erfüllen wichtige Funktionen als regionale Wirtschafts- und Arbeitsmarktzentren (Mittelstädte). In ländlichen Räumen sind Zentrale Orte unterer Stufe, i.d.r. mit einer Einwohnerzahl von < Einwohnern (Kleinstädte), für die Versorgung der Bevölkerung besonders wichtig. Die Landgemeinden, d.h. Gemeinden ohne Stadtrecht, werden noch einmal unterschieden nach großen (mehr als Einwohner) und kleinen Landgemeinden (unter Einwohner). Viele große Landgemeinden erfüllen dabei als Unter- oder Kleinzentren überörtliche Versorgungsfunktionen, insbesondere wiederum in verstädterten und ländlichen Räumen.

STADTENTWICKLUNG IN DEUTSCHLAND

STADTENTWICKLUNG IN DEUTSCHLAND STADTENTWICKLUNG IN DEUTSCHLAND Aktuelle Trends und Perspektiven Informationen aus der laufenden Raumbeobachtung des BBR STADTENTWICKLUNG IN DEUTSCHLAND Themen! Trends in der Stadtentwicklung! Bedeutungswandel

Mehr

und kein Ende in Sicht?

und kein Ende in Sicht? ILS-Kolloquium Post-Suburbanisierung und die Renaissance der Innenstädte neue Entwicklungen in der Stadtregion Dortmund, 19.11.2008 Suburbanisierung und kein Ende in Sicht? Michaela Hirschle, Alexander

Mehr

regionale und kommunale Entwicklung und seine Konsequenzen für die Der demographische Wandel Infrastruktur für alle und überall?

regionale und kommunale Entwicklung und seine Konsequenzen für die Der demographische Wandel Infrastruktur für alle und überall? Hansjörg Bucher, Bonn Der demographische Wandel und seine Konsequenzen für die regionale und kommunale Entwicklung Viertes Kaiserslauterner Forum Demographischer Wandel - Infrastruktur für alle und überall?

Mehr

Wachsende und schrumpfende Städte und Gemeinden in Deutschland

Wachsende und schrumpfende Städte und Gemeinden in Deutschland BBSR, Bonn 13. August 2015 Wachsende und schrumpfende Städte und Gemeinden in Deutschland Nach einer langen Periode stetigen Wachstums und wirtschaftlicher Prosperität der Städte setzte in den 1970er Jahren

Mehr

Die Demographische Entwicklung im Saarland und seinen Landkreisen

Die Demographische Entwicklung im Saarland und seinen Landkreisen Die Demographische Entwicklung im Saarland und seinen Landkreisen Das Saarland ist das erste westdeutsche Flächenland, das flächendeckend schrumpfen wird. Es findet sich in seiner demographischen Entwicklung

Mehr

Die Bevölkerung im ländlichen Raum Vielfalt im Wandel, auch im Siegerland?

Die Bevölkerung im ländlichen Raum Vielfalt im Wandel, auch im Siegerland? Die Bevölkerung im ländlichen Raum Vielfalt im Wandel, auch im Siegerland? Demographischer Wandel und ländlicher Raum Symposium der Universität Siegen am 27. Oktober 2006 Hansjörg Bucher, BBR Bonn hansjoerg.bucher@bbr.bund.de

Mehr

Kleinstädte in Deutschland Statistiken und generelle Trends 1

Kleinstädte in Deutschland Statistiken und generelle Trends 1 KLEINSTÄDTE IN DEUTSCHLAND URBANITÄT. VIELFALT. PERSPEKTIVEN. //. UND 7. JUNI in Deutschland Statistiken und generelle Trends Was eine Kleinstadt ist, darüber existieren unterschiedliche Vorstellungen.

Mehr

Dr. Claus Schlömer Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung im Bundesamt für Bauwesen und Raumordnung, Bonn

Dr. Claus Schlömer Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung im Bundesamt für Bauwesen und Raumordnung, Bonn Demografische Entwicklungen und Herausforderungen : Was erwartet den ÖPNV? Dr. Claus Schlömer Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung im Bundesamt für Bauwesen und Raumordnung, Bonn Workshop

Mehr

Demografischer Wandel in Europa als regionale Herausforderung

Demografischer Wandel in Europa als regionale Herausforderung Konferenz des Ausschusses der Regionen / Demografischer Wandel in Europa als regionale Herausforderung Staatssekretär Dr.-Ing. Engelbert Lütke Daldrup Bundesministerium für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung

Mehr

Räumliche Muster der demographischen Alterung in Deutschland

Räumliche Muster der demographischen Alterung in Deutschland Räumliche Muster der demographischen Alterung in Deutschland Lange Zeit waren regionaldemografische Daten in erster Linie mit einer Begrenzung auf administrative Länder- und Gemeindestrukturen die Regel.

Mehr

Raumordnungsprognose 2030 des BBSR

Raumordnungsprognose 2030 des BBSR Raumordnungsprognose 2030 des BBSR Bevölkerung, private Haushalte, Erwerbspersonen in den Bundesländern Bayern und Baden-Württemberg ARL-Tagung der Landesarbeitsgemeinschaften Bayern und Baden-Württemberg

Mehr

Der Landkreis Verden als attraktiver Wirtschafts- und Lebensraum

Der Landkreis Verden als attraktiver Wirtschafts- und Lebensraum Fachkräfteoffensive Landkreis Verden Der Landkreis Verden als attraktiver Wirtschafts- und Lebensraum Zukunftschancen und Herausforderungen Verden, 19.05.2011 Vor welchen Herausforderungen steht der Landkreis

Mehr

Demographie_Begründungsdokument_ von 5

Demographie_Begründungsdokument_ von 5 Thesen zur Analyse und Zukunftsszenario der flächendeckenden medizinischen Versorgung der Kinder und Jugendlichen in Deutschland Demographie Die Anzahl der Kinder und Jugendlichen in Deutschland und damit

Mehr

Schrumpfende Städte wachsen und wachsende Städte schrumpfen

Schrumpfende Städte wachsen und wachsende Städte schrumpfen Informationen zur Raumentwicklung Heft 7.29 443 Schrumpfende Städte wachsen und e Städte schrumpfen Hans-Peter Gatzweiler Antonia Milbert Stadtentwicklung zwischen Wachstum und Schrumpfung Seit Beginn

Mehr

Definition Schwarmstädte: Auszug aus GdW Jahresstatistik 2016

Definition Schwarmstädte: Auszug aus GdW Jahresstatistik 2016 Schwarmstädte Definition Schwarmstädte: Auszug aus GdW Jahresstatistik 206 Wohnungswirtschaftliche Daten und Trends 206/207 Zahlen und Analysen aus der Jahresstatistik des GdW, November 206 2 Auszug aus

Mehr

Dr. Steffen Maretzke (BBSR Bonn) Herausforderungen des demographischen Wandels für Länder, Regionen und Kommunen

Dr. Steffen Maretzke (BBSR Bonn) Herausforderungen des demographischen Wandels für Länder, Regionen und Kommunen Dr. Steffen Maretzke (BBSR Bonn) Herausforderungen des demographischen Wandels für Länder, Regionen und Kommunen 1. Regionale Strukturen und Trends der demografischen Entwicklung in Vergangenheit und Zukunft

Mehr

Auswirkungen der Demografie auf die Wohnungsmärkte - Heimliche Gewinner abseits der Metropolen

Auswirkungen der Demografie auf die Wohnungsmärkte - Heimliche Gewinner abseits der Metropolen Auswirkungen der Demografie auf die Wohnungsmärkte - Heimliche Gewinner abseits der Metropolen Dr. Michael Voigtländer, Forschungsstelle Immobilienökonomik Düsseldorf, 6. Juli 2010 Forschungsstelle Immobilienökonomik

Mehr

Optionaler Themenbaustein Demografischer Wandel

Optionaler Themenbaustein Demografischer Wandel Kommunalpolitik einfach online lernen Optionaler Themenbaustein Demografischer Wandel Einführungstext von Kerstin Ott Entnommen aus: Lokale Zukunftspolitik den demografischen Wandel im Bürgerdialog gestalten

Mehr

Resümee Hartmut Biele Präsident des Statistischen Bundesamtes des Freistaates Sachsen

Resümee Hartmut Biele Präsident des Statistischen Bundesamtes des Freistaates Sachsen Resümee Hartmut Biele Präsident des Statistischen Bundesamtes des Freistaates Sachsen Die amtliche Statistik ist natürlich nicht in der Lage, für die sehr problematische Lage auf dem ostdeutschen Wohnungsmarkt

Mehr

NORD/LB Regionaler Entwicklungsbericht 2005 Teil II: Demographischer Wandel in der Region Hannover 18. Juli 2005

NORD/LB Regionaler Entwicklungsbericht 2005 Teil II: Demographischer Wandel in der Region Hannover 18. Juli 2005 Teil II: Demographischer Wandel in der Region Hannover 83 NORD/LB II. Die demographische Entwicklung in der Region Hannover 1. Die demographische Entwicklung in der Region Hannover bis 2015 1.1 Einleitung

Mehr

Thüringen in der Demografiefalle? 10 Fakten zur Entwicklung im Freistaat

Thüringen in der Demografiefalle? 10 Fakten zur Entwicklung im Freistaat Thüringen in der Demografiefalle? 10 Fakten zur Entwicklung im Freistaat Industrie- und Handelskammer Erfurt Einleitung Auch in Thüringen liegt die Beschäftigung auf Rekordniveau, die Arbeitslosigkeit

Mehr

Der Landkreis Anhalt-Bitterfeld im Spiegel der 6. Regionalisierten Bevölkerungsprognose

Der Landkreis Anhalt-Bitterfeld im Spiegel der 6. Regionalisierten Bevölkerungsprognose Stabsstelle Sozial-, Bildungs- und Arbeitsmarktstrategie Der Landkreis Anhalt-Bitterfeld im Spiegel der 6. Regionalisierten Bevölkerungsprognose Im Sommer 2016 veröffentlichte das Statistische Landesamt

Mehr

Auswertungen zur 5. Regionalisierten Bevölkerungsprognose Sachsen-Anhalt

Auswertungen zur 5. Regionalisierten Bevölkerungsprognose Sachsen-Anhalt Auswertungen zur 5. Regionalisierten Bevölkerungsprognose Sachsen-Anhalt Nach den getroffenen Annahmen der 5. Regionalisierten Bevölkerungsprognose (5. RBP) des es Sachsen-Anhalt wird bis zum Jahr 2025

Mehr

Antonia Milbert Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung (BBSR)

Antonia Milbert Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung (BBSR) Die Schrumpfungstypen in Stadt und Land Antonia Milbert Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung (BBSR) Folie 1 Gliederung 1. Das räumliche Informationssystem des BBSR 2. 1. Schrumpfung Das räumliche

Mehr

Demographischer Wandel im Raum

Demographischer Wandel im Raum Demographischer Wandel im Raum aktuelle und etablierte Befunde aus Raumordnungsprognose und Raumbeobachtung des BBSR Dr. Claus Schlömer Jahrestagung der Arbeitsgemeinschaft Nord-West im VDSt am 3. und

Mehr

Bildung in Deutschland - Perspektiven für 2025: Regionale Unterschiede in der Entwicklung

Bildung in Deutschland - Perspektiven für 2025: Regionale Unterschiede in der Entwicklung Bildung in Deutschland - Perspektiven für 2025: Regionale Unterschiede in der Entwicklung Hansjörg Bucher, Bonn hansjoerg.bucher@bbr.bund.de» Bildung in Deutschland 2025: Perspektiven des Bildungswesens

Mehr

Demographischer Wandel Trends, Wirkungen und Handlungsansätze

Demographischer Wandel Trends, Wirkungen und Handlungsansätze Demographischer Wandel Trends, Wirkungen und Handlungsansätze Demographischer Wandel: 3 Haupttrends in Deutschland Bevölkerungsrückgang Alterung der Bevölkerung Heterogenisierung (Internationalisierung)

Mehr

Wachstumsperspektiven der deutschen Großstädte

Wachstumsperspektiven der deutschen Großstädte Wachstumsperspektiven der deutschen Großstädte Die Bevölkerungsentwicklung bis 2030 Dr. Klaus-Heiner Röhl IAA Symposium Urbane Mobilität 2030, Frankfurt, 24. September 2015 Agenda Konzentrations- und Schrumpfungsprozesse

Mehr

Zwischen Entleerung und Verdichtung. Folgen des demographischen Wandels in Städten und Regionen

Zwischen Entleerung und Verdichtung. Folgen des demographischen Wandels in Städten und Regionen Zwischen Entleerung und Verdichtung. Folgen des demographischen Wandels in Städten und Regionen Rückbau Umbau Neubau? Siedlungsentwicklungspolitik vor demografischen Herausforderungen Dr. Hansjörg Bucher,

Mehr

Soziale Ungleichheiten bei Kindern aus dem Blick räumlicher Entwicklungen in Thüringen

Soziale Ungleichheiten bei Kindern aus dem Blick räumlicher Entwicklungen in Thüringen Soziale Ungleichheiten bei Kindern aus dem Blick räumlicher Entwicklungen in Thüringen Schulische Entwicklungsmilieus Warum ist soziale Mischung wichtig? Anteil der Kinder mit Sprachdefiziten zur Einschulungsuntersuchung

Mehr

Kleinräumige Bevölkerungsvorausberechnungen für die Stadt Trier

Kleinräumige Bevölkerungsvorausberechnungen für die Stadt Trier Pressemappe zur Präsentation am 04.12.2017 Kleinräumige Bevölkerungsvorausberechnungen für die Stadt Trier - Gesamtstadt und Ortsbezirke (Teil 1) - Grund- und weiterführende Schulen (Teil 2) - Menschen

Mehr

Ein Blick über die Grenzen: Wie schrumpfen unsere Nachbarn?

Ein Blick über die Grenzen: Wie schrumpfen unsere Nachbarn? Ein Blick über die Grenzen: Wie schrumpfen unsere Nachbarn? Rückbau Umbau Neubau? Siedlungsentwicklungspolitik vor demografischen Herausforderungen Dr. Hansjörg Bucher, Bonn hansjoerg.bucher@bbr.bund.de

Mehr

Wegweiser Demographischer Wandel - Handlungsoptionen für den ländlichen Raum Carsten Große Starmann

Wegweiser Demographischer Wandel - Handlungsoptionen für den ländlichen Raum Carsten Große Starmann Wegweiser Demographischer Wandel - Handlungsoptionen für den ländlichen Raum Carsten Große Starmann Siegen, 27. Oktober 2006 Frisch, Fröhlich, Alt Herausforderung Demographie: Wie werden wir in Zukunft

Mehr

WOHNUNGSMARKT UND STADTENTWICKLUNG ALTE UND NEUE HERAUSFORDERUNGEN FÜR DIE PLANUNG. Großräumiger Trend der Bevölkerungsentwicklung bis 2050

WOHNUNGSMARKT UND STADTENTWICKLUNG ALTE UND NEUE HERAUSFORDERUNGEN FÜR DIE PLANUNG. Großräumiger Trend der Bevölkerungsentwicklung bis 2050 Großräumiger Trend der Bevölkerungsentwicklung bis 2050 (10. koordinierte Bevölkerungsvorausberechnung des statistischen Bundesamtes) [1] ANNAHMEN Geburtenhäufigkeit bleibt auf niedrigem Niveau (1,4 Kinder

Mehr

1.4. Ludwigsburg und die demographische Entwicklung

1.4. Ludwigsburg und die demographische Entwicklung Auszug aus: Band 1: Materialien zum Einstieg in das Stadtentwicklungskonzept Stand: 5. Oktober 2004 1.4. Ludwigsburg und die demographische Entwicklung Die Veränderungen in der Bevölkerungsstruktur beeinflussen

Mehr

Demografie: Der Druck nimmt zu

Demografie: Der Druck nimmt zu Informationen aus dem Institut der deutschen Wirtschaft Köln Bevölkerungsentwicklung 29.09.2017 Lesezeit 3 Min. Demografie: Der Druck nimmt zu Bis zum Jahr 2035 wird die Bevölkerung in einigen Bundesländern

Mehr

Zukunftsweisendes Personalmanagement

Zukunftsweisendes Personalmanagement Ehrhard Flato Silke Reinbold-Scheible Zukunftsweisendes Personalmanagement Herausforderung demografischer Wandel Fachkräfte gewinnen Talente halten Erfahrung nutzen 3 1 Fakten zur demografischen Entwicklung

Mehr

Wohnungsleerstand in Deutschland Zur Konzeptualisierung der Leerstandsquote als Schlüsselindikator der Wohnungsmarktbeobachtung

Wohnungsleerstand in Deutschland Zur Konzeptualisierung der Leerstandsquote als Schlüsselindikator der Wohnungsmarktbeobachtung Beatrice Diez, Manuel Wolff, Dieter Rink Wohnungsleerstand in Deutschland Zur Konzeptualisierung der Leerstandsquote als Schlüsselindikator der beobachtung Wohnungsleerstand und Wohnungspolitik: Zur aktuellen

Mehr

Abb. 1 und 2: Einwohnerentwicklung 1975 bis 2011 und Bevölkerungsvorausberechnung bis 2025 Basisjahr: 2011 Stützzeitraum:

Abb. 1 und 2: Einwohnerentwicklung 1975 bis 2011 und Bevölkerungsvorausberechnung bis 2025 Basisjahr: 2011 Stützzeitraum: Aktuelles aus der Statistik Bevölkerungsvorausberechnung Stadt Castrop-Rauxel Ziel und Anlass Im Rahmen des Zukunftsprojektes Castrop-Rauxel hatte der Bereich Stadtentwicklung im Jahr eine Bevölkerungsvorausberechnung

Mehr

Bevölkerungsentwicklung und Wanderungsströme von 1991 bis 2008 für Ostdeutschland und Sachsen

Bevölkerungsentwicklung und Wanderungsströme von 1991 bis 2008 für Ostdeutschland und Sachsen 27 Bevölkerungsentwicklung und Wanderungsströme von bis 28 für Ostdeutschland und Sachsen Dorothea Lowe und Wolfgang Nagl* Aktuell leben in Ostdeutschland mit Berlin ca. 16,5 Mill. Personen und damit rund

Mehr

DIE VORAUSSICHTLICHE BEVÖLKERUNGSENTWICKLUNG BIS 2025

DIE VORAUSSICHTLICHE BEVÖLKERUNGSENTWICKLUNG BIS 2025 DIE VORAUSSICHTLICHE BEVÖLKERUNGSENTWICKLUNG BIS 2025 Annahmen und Ergebnisse der 5. Regionalisierten Bevölkerungsprognose 2008 bis 2025 für Sachsen-Anhalt Die 5. Regionalisierte Bevölkerungsprognose für

Mehr

Informationen zu Regionen als raumstrukturellem Begriff 1 (Raumordnungs-/Analyseregionen/ Analyseregionen

Informationen zu Regionen als raumstrukturellem Begriff 1 (Raumordnungs-/Analyseregionen/ Analyseregionen Informationen zu Regionen als raumstrukturellem Begriff K. Pehl, 15.10.2001 Die Textzusammenstellung dient zur Klärung raumstruktureller Begriffe. Dies steht im Zusammenhang mit dem Ziel, im Rahmen des

Mehr

Szenarienentwicklung

Szenarienentwicklung Szenarienentwicklung Thilo Koegst 21. April 2009 1 Einleitung Überblick Zwei Ansätze zur Szenarioplanung 2 Bevölkerungsentwicklung Demographietypen 3 Szenarien Berücksichtigung wassersparende Technologien

Mehr

Statistik-Monitoring Delmenhorst. Thema Bevölkerung. Fachdienst Stadtentwicklung und Statistik (83) Stand: Oktober 2016

Statistik-Monitoring Delmenhorst. Thema Bevölkerung. Fachdienst Stadtentwicklung und Statistik (83) Stand: Oktober 2016 Statistik-Monitoring Delmenhorst Thema Bevölkerung Fachdienst Stand: Oktober 216 1. Bisherige Bevölkerungsentwicklung 82. Delmenhorster Bevölkerungsentwicklung ab 1971 Amtliche Zahlen des LSN im Vergleich

Mehr

Die IREUS-Studie zum Ländlichen Raum in Baden-Württemberg: Folgen für Mobilität und Erreichbarkeit

Die IREUS-Studie zum Ländlichen Raum in Baden-Württemberg: Folgen für Mobilität und Erreichbarkeit Institut für Raumordnung und Entwicklungsplanung Universität Stuttgart Die IREUS-Studie zum Ländlichen Raum in Baden-Württemberg: Folgen für Mobilität und Erreichbarkeit 110. Sitzung der LAG Baden-Württemberg

Mehr

Demographiebericht. Wuppertal. Ein Baustein des Wegweisers Demographischer Wandel.

Demographiebericht. Wuppertal. Ein Baustein des Wegweisers Demographischer Wandel. Demographiebericht Ein Baustein des Wegweisers Demographischer Wandel www.aktion2050.de/wegweiser Wuppertal Demographiebericht Daten Prognosen Konzepte Wuppertal Inhaltsübersicht: 1. Nutzungshinweise 2.

Mehr

Ländliche Wohnungsmärkte in Schrumpfungsregionen

Ländliche Wohnungsmärkte in Schrumpfungsregionen Ländliche Wohnungsmärkte in Schrumpfungsregionen Alexander Schürt Arbeitskreis Geographische Wohnungsmarktforschung Münster, 25. Oktober 2012 Alexander Schürt Arbeitskreis Geographische Wohnungsmarktforschung

Mehr

Raumstrukturen und Migration - Zahlen und Fakten aus der laufenden Raumbeobachtung

Raumstrukturen und Migration - Zahlen und Fakten aus der laufenden Raumbeobachtung Dr. Steffen Maretzke; Antonia Milbert Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung im BBR Bonn Raumstrukturen und Migration - Zahlen und Fakten aus der laufenden Raumbeobachtung Einführung Wanderungsgewinne

Mehr

Echzell Wetteraukreis

Echzell Wetteraukreis Demographiebericht Ein Baustein des Wegweisers Demographischer Wandel www.aktion2050.de/wegweiser Echzell Wetteraukreis Demographiebericht Daten Prognosen Konzepte Echzell Inhaltsübersicht: 1. Nutzungshinweise

Mehr

Der Beitrag der ländlichen Räume Baden-Württembergs zu wirtschaftlicher Wettbewerbsfähigkeit und sozialer Kohäsion:

Der Beitrag der ländlichen Räume Baden-Württembergs zu wirtschaftlicher Wettbewerbsfähigkeit und sozialer Kohäsion: Institut für Raumordnung und Entwicklungsplanung Universität Stuttgart Der Beitrag der ländlichen Räume Baden-Württembergs zu wirtschaftlicher Wettbewerbsfähigkeit und sozialer Kohäsion: die Forschungsergebnisse

Mehr

Statistischer Infodienst

Statistischer Infodienst 2. September 21 FREIBURG IM BREISGAU Statistischer Infodienst Herausgeber: Amt für Statistik und Einwohnerwesen Die Entwicklung der Zuzüge und Wegzüge und die Stadt-Umland-Wanderung 1. Zuzüge nach und

Mehr

Weniger. Bunter. Älter. Gesellschaftliche Entwicklungen: Risiken und Chancen unserer Städte

Weniger. Bunter. Älter. Gesellschaftliche Entwicklungen: Risiken und Chancen unserer Städte Weniger Bunter Älter Gesellschaftliche Entwicklungen: Risiken und Chancen unserer Städte Hartmut Häußermann Professor für Stadt- und Regionalsoziologie Humboldt-Universität zu Berlin 1. Weniger Wieviele

Mehr

Demographiebericht. Erlangen. Ein Baustein des Wegweisers Demographischer Wandel.

Demographiebericht. Erlangen. Ein Baustein des Wegweisers Demographischer Wandel. Demographiebericht Ein Baustein des Wegweisers Demographischer Wandel www.aktion2050.de/wegweiser Erlangen Demographiebericht Daten Prognosen Konzepte Erlangen Inhaltsübersicht: 1. Nutzungshinweise 2.

Mehr

Demographischer Wandel - Herausforderung und Chance für f r das Miteinander der Generationen

Demographischer Wandel - Herausforderung und Chance für f r das Miteinander der Generationen Demographischer Wandel - Herausforderung und Chance für f r das Miteinander der Generationen Demographischer Wandel und seine Bedeutung für f r die Regionalentwicklung Demographischer Wandel und räumliche

Mehr

ISEK-Fortschreibung 2014/2015. Workshop am

ISEK-Fortschreibung 2014/2015. Workshop am ISEK-Fortschreibung 2014/2015 Workshop am 17.02.2015 Themen 1. Annahmen zur künftigen Bevölkerungsentwicklung 2. Ergebnisse der Bevölkerungsprognose 2015-2030 3. Diskussion 2 Fazit aus der Analyse zur

Mehr

Bevölkerungsvorausschätzung für die Stadt Iserlohn für den Zeitraum 2007 bis 2022 Zusammenstellung der wichtigsten Ergebnisse

Bevölkerungsvorausschätzung für die Stadt Iserlohn für den Zeitraum 2007 bis 2022 Zusammenstellung der wichtigsten Ergebnisse Bevölkerungsvorausschätzung für die Stadt Iserlohn für den Zeitraum 2007 bis 2022 Zusammenstellung der wichtigsten Ergebnisse Vom 30.06.05 (Stichtag der vorhergehenden Prognose) bis zum 30.06.07 hat die

Mehr

11. Bevölkerungsvorausberechnung

11. Bevölkerungsvorausberechnung 11. Bevölkerungsvorausberechnung Dr. Felix Heinzl Dr. Felix Heinzl (Bay. Landesamt für Statistik) Bevölkerungs- und Wirtschaftsstatistik 1 / 18 11. Bevölkerungsvorausberechnung 11.1 Demographischer Wandel

Mehr

Kurzbericht 03/2016 Teil 1 Stabsstelle Sozial-, Bildungs- und Arbeitsmarktstrategie. Quo vadis Anhalt-Bitterfeld?

Kurzbericht 03/2016 Teil 1 Stabsstelle Sozial-, Bildungs- und Arbeitsmarktstrategie. Quo vadis Anhalt-Bitterfeld? Stabsstelle Sozial-, Bildungs- und Arbeitsmarktstrategie Quo vadis Anhalt-Bitterfeld? Lebenslangen Lernens vollzieht sich in einzelnen grundsätzlicher gefragt: Warum wird die Bevölkerung im Landkreis im

Mehr

Wie brüchig ist die soziale Architektur unserer Städte? Studienergebnisse zur Segregation

Wie brüchig ist die soziale Architektur unserer Städte? Studienergebnisse zur Segregation Wie brüchig ist die soziale Architektur unserer Städte? Studienergebnisse zur Segregation Stefanie Jähnen Jahrestagung Kompetenzzentrum Großsiedlungen e.v. 11. Oktober 2018 Gliederung 1. Was ist Segregation?

Mehr

Demografischer Wandel und Konsequenzen für Prognosen der Bevölkerung in Deutschland

Demografischer Wandel und Konsequenzen für Prognosen der Bevölkerung in Deutschland Demografischer Wandel und Konsequenzen für Prognosen der Bevölkerung in Deutschland Dr. Rembrandt Scholz Max-Planck-Institut für demografische Forschung 12.12. 2008, Katholische Akademie Berlin, Expertenworkshop,

Mehr

Der demografische Wandel in Thüringen: Herausforderungen annehmen Chancen nutzen

Der demografische Wandel in Thüringen: Herausforderungen annehmen Chancen nutzen Der demografische Wandel in Thüringen: Herausforderungen annehmen Chancen nutzen Kai Philipps Serviceagentur Demografischer Wandel Thüringer Ministerium für Bau, Landesentwicklung und Verkehr Erfurt, 10.

Mehr

Salzburg altert: Trends, Ursachen, Konsequenzen

Salzburg altert: Trends, Ursachen, Konsequenzen Salzburg altert: Trends, Ursachen, Konsequenzen HR Mag. Josef Raos Referat bei der Tagung Der Demografische Wandel im ländlichen Raum Saalfelden, 22., 23. Nov. 2007 Seite 1 Geringeres Wachstum & ältere

Mehr

Index der Metropolfunktionen

Index der Metropolfunktionen Metropolregionen im Spiegel von Karten Analog zur Diskussion um das nationale bzw. europäische Städtesystem hat sich auch die kartographische Darstellung dieses Themas weiterentwickelt. Nachfolgend wird

Mehr

Historische Bevölkerungsentwicklung insgesamt und nach Geschlecht Bevölkerungsanstieg bis 1997, seit 1998 rückläufige Bevölkerungsentwicklung

Historische Bevölkerungsentwicklung insgesamt und nach Geschlecht Bevölkerungsanstieg bis 1997, seit 1998 rückläufige Bevölkerungsentwicklung Demographische Situation in der Stadt Daun Überblick langfristig positive Bevölkerungsentwicklung in der Stadt Daun gesamt Entwicklung der Hauptwohnsitze je nach Stadtteil/Kernstadt unterschiedlich, von

Mehr

Demographiebericht. Biesenthal. Ein Baustein des Wegweisers Demographischer Wandel. Barnim

Demographiebericht. Biesenthal. Ein Baustein des Wegweisers Demographischer Wandel.  Barnim Demographiebericht Ein Baustein des Wegweisers Demographischer Wandel www.aktion2050.de/wegweiser Biesenthal Barnim Demographiebericht Daten Prognosen Konzepte Biesenthal Inhaltsübersicht: 1. Nutzungshinweise

Mehr

Preise steigen, Umsätze nach Kaufverträgen vielfach konstant

Preise steigen, Umsätze nach Kaufverträgen vielfach konstant Der Grundstücksmarkt in großen deutschen Städten Ergebnisse der Blitzumfrage für 2013 Seite 1 von 5 Markt für Wohnimmobilien 2013 Preise steigen, Umsätze nach Kaufverträgen vielfach konstant Blitzumfrage

Mehr

Stadtentwicklung im Kontext demographischen Wandels in der Oberpfalz

Stadtentwicklung im Kontext demographischen Wandels in der Oberpfalz Stadtentwicklung im Kontext demographischen Wandels in der Oberpfalz Dr. Thomas Hüttner iq-projektgesellschaft und Universität Regensburg iq-projektgesellschaft Stadt- und Regionalentwicklung Stadtentwicklung

Mehr

Die Raumordnungsprognose 2035 des BBSR Methodik und Ergebnisse

Die Raumordnungsprognose 2035 des BBSR Methodik und Ergebnisse Die Raumordnungsprognose 2035 des BBSR Methodik und Ergebnisse Dr. Claus Schlömer am 12. Mai 2016 in Dresden Zum Hintergrund der BBSR-Prognose Im Raumordnungsgesetz und auch im Errichtungsgesetz für das

Mehr

Die demographische Entwicklung und ihre weitreichenden Folgen

Die demographische Entwicklung und ihre weitreichenden Folgen Die demographische Entwicklung und ihre weitreichenden Folgen Ursachen, Verlauf und mögliche Auswirkungen Perspektiven des demografischen Wandels 2. Jahrestagung des ZEK Ravensburg, den 24.11.2016 PD Dr.

Mehr

Auswirkungen der Bevölkerungsentwicklung auf Immobiliennachfrage und Bautätigkeit Dr. Michael Voigtländer, Forschungsstelle Immobilienökonomik

Auswirkungen der Bevölkerungsentwicklung auf Immobiliennachfrage und Bautätigkeit Dr. Michael Voigtländer, Forschungsstelle Immobilienökonomik Auswirkungen der Bevölkerungsentwicklung auf Immobiliennachfrage und Bautätigkeit Dr. Michael Voigtländer, Forschungsstelle Immobilienökonomik Berlin, 28. Mai 2009 Forschungsstelle Immobilienökonomik Das

Mehr

Statistischer Infodienst

Statistischer Infodienst 31. März 24 FREIBURG IM BREISGAU Statistischer Infodienst Herausgeber: Amt für Statistik und Einwohnerwesen Internet: www.freiburg.de/statistik Die Entwicklung der Zuzüge und Wegzüge und die Stadt-Umland-Wanderung

Mehr

Zahlen, Daten, Fakten

Zahlen, Daten, Fakten MONITOR www.cima.de 2016 Zahlen, Daten, Fakten Repräsentative telefonische Befragung liefert Erkenntnisse rund um das Thema Stadt. cima.monitor 2016 1 2016 cima.monitor cima.monitor 2007 und 2009 Zahlen,

Mehr

Zu einigen Auswirkungen der demographischen Entwicklung

Zu einigen Auswirkungen der demographischen Entwicklung Zu einigen Auswirkungen der demographischen Entwicklung Gerhard Christe Tagung des Deutschen Forums Jugendsozialarbeit BenachteiligtenfÅrderung Eine Chance fér Unternehmen? 7. Dezember 2006 in Frankfurt

Mehr

Bad Honnef Rhein Sieg Kreis

Bad Honnef Rhein Sieg Kreis Demographiebericht Ein Baustein des Wegweisers Demographischer Wandel www.aktion2050.de/wegweiser Rhein Sieg Kreis Demographiebericht Daten Prognosen Konzepte Inhaltsübersicht: 1. Nutzungshinweise 2. Einführende

Mehr

Wohnungseigentum legt weiter zu

Wohnungseigentum legt weiter zu Der Grundstücksmarkt in großen deutschen Städten Ergebnisse der Blitzumfrage für 201 Markt für Wohnimmobilien 2011 legt weiter zu Blitzumfrage des Deutschen Städtetags mit Prognose für 2012 Seite 1 von

Mehr

Bad Nauheim Wetteraukreis

Bad Nauheim Wetteraukreis Demographiebericht Ein Baustein des Wegweisers Demographischer Wandel www.aktion2050.de/wegweiser Bad Nauheim Wetteraukreis Demographiebericht Daten Prognosen Konzepte Bad Nauheim Inhaltsübersicht: 1.

Mehr

Herausforderungen im Überblick

Herausforderungen im Überblick Steffen Maretzke Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung im BBR Bonn Gleichwertige Lebensverhältnisse im Kontext demografischer Struktur- und Entwicklungsindikatoren. Regional differenzierte

Mehr

Ranstadt Wetteraukreis

Ranstadt Wetteraukreis Demographiebericht Ein Baustein des Wegweisers Demographischer Wandel www.aktion2050.de/wegweiser Wetteraukreis Demographiebericht Daten Prognosen Konzepte Inhaltsübersicht: 1. Nutzungshinweise 2. Einführende

Mehr

Herausforderung Wohnungspolitik 2020

Herausforderung Wohnungspolitik 2020 Deckblatt Herausforderung Wohnungspolitik 2020 Wendelin Strubelt, Bonn 6. Regionale Informationsveranstaltung des Regionalen Arbeitskreises Entwicklung, Planung und Verkehr Bonn/Rhein-Sieg/Ahrweiler (:rak)

Mehr

Demographiebericht. Lüneburg. Ein Baustein des Wegweisers Demographischer Wandel. Lüneburg

Demographiebericht. Lüneburg. Ein Baustein des Wegweisers Demographischer Wandel.  Lüneburg Demographiebericht Ein Baustein des Wegweisers Demographischer Wandel www.aktion2050.de/wegweiser Lüneburg Lüneburg Demographiebericht Daten Prognosen Konzepte Lüneburg Inhaltsübersicht: 1. Nutzungshinweise

Mehr

Halle (Saale) Stadtumbau Konzept für die Zukunft? Guido Schwarzendahl

Halle (Saale) Stadtumbau Konzept für die Zukunft? Guido Schwarzendahl Halle (Saale) Stadtumbau Konzept für die Zukunft? Guido Schwarzendahl 1 Bauverein Halle & Leuna eg 22. September 2015 Halle (Saale) Stadtumbau-Konzept für die Zukunft? Stadtumbau in Halle (Saale) Halle

Mehr

Demographiebericht. Soest. Ein Baustein des Wegweisers Demographischer Wandel. Soest

Demographiebericht. Soest. Ein Baustein des Wegweisers Demographischer Wandel.  Soest Demographiebericht Ein Baustein des Wegweisers Demographischer Wandel www.aktion2050.de/wegweiser Soest Soest Demographiebericht Daten Prognosen Konzepte Soest Inhaltsübersicht: 1. Nutzungshinweise 2.

Mehr

https://cuvillier.de/de/shop/publications/2645

https://cuvillier.de/de/shop/publications/2645 Friedrich Hainbuch (Autor) Die Verbesserung der Vitalkapazität der Lunge in Folge eines gezielten moderaten, halbjährigen Ausdauertrainings. Zugleich ein Beitrag zur Geroprophylaxe zur Steigerung der Alltagskompetenz

Mehr

Bevölkerungsentwicklung: Probleme, Chancen, Perspektiven

Bevölkerungsentwicklung: Probleme, Chancen, Perspektiven Ländlicher Raum 1 Josef Kytir Bevölkerungsentwicklung: Probleme, Chancen, Perspektiven Zusammenfassung Bei einer insgesamt weiter wachsenden und gleichzeitig demographisch alternden Bevölkerung ergeben

Mehr

Der Saarpfalz-Kreis und seine Gemeinden Mittendrin im Wandel

Der Saarpfalz-Kreis und seine Gemeinden Mittendrin im Wandel Der Saarpfalz-Kreis und seine Gemeinden Mittendrin im Wandel Die aktuellen Trends in der Entwicklung des Bevölkerungsvolumens und der Bevölkerungsstruktur, die verkürzt unter dem Schlagwort Demographischer

Mehr

Kammer kompakt: Armutsgefährdung* und Kinderarmut im Land Bremen

Kammer kompakt: Armutsgefährdung* und Kinderarmut im Land Bremen Kammer kompakt: Armutsgefährdung* und Kinderarmut im Land Bremen 1. Ob Stadt oder Land immer mehr Menschen sind trotz guter Konjunktur und rückläufiger Arbeitslosenzahlen von Armut gefährdet. Zwischen

Mehr

Entwicklung der Kommunen im demografischen Wandel

Entwicklung der Kommunen im demografischen Wandel Entwicklung der Kommunen im demografischen Wandel Prof. Elke Pahl-Weber Bundesinstitut für Bau- Stadt- und Raumforschung Industrie- und Handelskammer Nürnberg für Mittelfranken, Kommunale Wirtschaftsförderung,

Mehr

Handlungsbedarfe und Potenziale in der Region Lüneburg (ehem. Reg.-Bez. Lüneburg)

Handlungsbedarfe und Potenziale in der Region Lüneburg (ehem. Reg.-Bez. Lüneburg) Handlungsbedarfe und Potenziale in der Region Lüneburg (ehem. Reg.-Bez. Lüneburg) PD Dr. Daniel Schiller Tagung des Arbeitgeberverbands Lüneburg-Nordostniedersachsen Lüneburg, 13. März 2014 Gliederung

Mehr

plan-lokal Der demographische Wandel Stadtentwicklung Männer Frauen Beitrag zur RegioWoB-Tagung in Selm 26. Februar 2004 Alfred Körbel

plan-lokal Der demographische Wandel Stadtentwicklung Männer Frauen Beitrag zur RegioWoB-Tagung in Selm 26. Februar 2004 Alfred Körbel plan-lokal Der demographische Wandel Neue Herausforderungen für die Stadtentwicklung Beitrag zur RegioWoB-Tagung in Selm 26. Februar 2004 Männer Frauen Alfred Körbel plan-lokal Tätigkeitsfelder / Büroprofil

Mehr

Landschaften in Deutschland Der stille Wandel: Demographie, Lebenswelten, Lebensstile

Landschaften in Deutschland Der stille Wandel: Demographie, Lebenswelten, Lebensstile Landschaften in Deutschland 2030 - Der stille Wandel: Demographie, Lebenswelten, Lebensstile Demographischer Wandel bis 2030 Hansjörg Bucher, Bonn hansjoerg.bucher@bbr.bund.de Bundesamt für Naturschutz

Mehr

2. Demographiebericht der Bertelsmannstiftung

2. Demographiebericht der Bertelsmannstiftung 2. Demographiebericht der Bertelsmannstiftung Verfasser: Auszugsweise Zusammenstellung unter Verwendung von Daten der Statistischen Landesämter und des Instituts für Entwicklungsplanung und Strukturforschung

Mehr

Demografischer Wandel in Bayern eine kommunalpolitische Herausforderung

Demografischer Wandel in Bayern eine kommunalpolitische Herausforderung Demografischer Wandel in Bayern eine kommunalpolitische Herausforderung Niederalteich, 13. Juni 2008 Gerhard Dix 1 Bevölkerungsvorausberechnung Diese Berechnungen basieren auf getroffenen Annahmen, die

Mehr

Fachdialog Siedlungsentwicklung

Fachdialog Siedlungsentwicklung Fachdialog Siedlungsentwicklung Bestandsentwicklung - Stadtumbau Prof. Dr.-Ing. Holger Schmidt Fachgebiet Stadtumbau+Ortserneuerung I Technische Universität Kaiserslautern Freier Stadtplaner I Büro für

Mehr

Presseinformation. Bouwfonds-Studie identifiziert Deutschlands attraktivste Regionen für Wohnungsbau

Presseinformation. Bouwfonds-Studie identifiziert Deutschlands attraktivste Regionen für Wohnungsbau Presseinformation Bouwfonds-Studie identifiziert Deutschlands attraktivste Regionen für Wohnungsbau Studie Wohnungsmärkte im Vergleich untersucht Situation in Deutschland, Frankreich und den Niederlanden

Mehr

Die Bevölkerungsentwicklung in kreisfreien Großstädten

Die Bevölkerungsentwicklung in kreisfreien Großstädten Die Bevölkerungsentwicklung in kreisfreien Großstädten Dipl.-Soz. Saskia Fuchs Referat (F22) Wanderungen, Bevölkerungsfortschreibung, Gebietsgliederungen Gliederung» Datenquellen und Definitionen» Stand

Mehr

Ministerium für Energie, Infrastruktur und Landesentwicklung. Landesentwicklung und Regionalplanung

Ministerium für Energie, Infrastruktur und Landesentwicklung. Landesentwicklung und Regionalplanung Ministerium für Energie, Infrastruktur und Landesentwicklung Landesentwicklung und Regionalplanung Potsdam, 26.01.2016 Regionalplanung in MV Ministerium für Verkehr, Bau und Landesentwicklung 2 Entwurf

Mehr