Bewusstseins- Philosophie

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1 Bewusstseins- Philosophie ein aphoristischer Zugang PD Dr. Dr. Renate Huber Guten Tag, liebe Schwarzwald-Gäste Gäste! Viel Spaß beim vagabund abundieren ierenden Philosophieren! 1

2 Mausi eine Fledermaus Philo ein Mensch Roby eine Robotermaus Mr. Spy ein Außerirdischer Spooky ein philosophischer Zombie Pauline ein Oktopus 2

3 Literatur Beckermann A. 2001; Analytische Einführung in die Philosophie des Geistes Beckermann A. 2008; Das Leib-Seele-Problem Bieri P. 1993; Analytische Philosophie des Geistes Brüntrop G. 2008; Das Leib-Seele-Problem Ferber R. 2003; Philosophische Grundbegriffe 2 Kim J. 1998; Philosophie des Geistes Metzinger Th. 2006, 2009; Grundkurs Philosophie des Geistes 1 Phänomenales Bewusstsein Metzinger Th. 2007; Grundkurs Philosophie des Geistes 2 Das Leib-Seele-Problem Metzinger Th. 2010; Grundkurs Philosophie des Geistes 3 Intentionalität und mentale Repräsentation Münch D. 2000; Kognitionswissenschaft Newen A. 2005; Analytische Philosophie Pauen M. / Stephan A. 2002; Phänomenales Bewußtsein Rückkehr zur Identitätstheorie? Pauen M. 2007; Was ist der Mensch? Die Entdeckung der Natur des Geistes Perler D. / Wild M. 2005; Der Geist der Tiere 3

4 Ravenscroft I. 2008; Philosophie des Geistes Schröder J. 2004; Einführung in die Philosophie des Geistes Spät P. 2008; Zur Zukunft der Philosophie des Geistes Sturma D. 2005; Philosophie des Geistes Teichert D. 2006; Einführung in die Philosophie des Geistes Urchs M. 2002; Maschine Körper Geist Walter S. 2006; Mentale Verursachung 4

5 Inhalt 1. Teil Aph 1 Aph 2 Aph 3 Aph 4 Aph 5 das Zombie-Problem Was kann ein Nicht-Zombie, was ein Zombie nicht kann? das psycho-physische Problem I der Behaviorismus & die Identitätstheorie das psycho-physische Problem II die Maschinen-Funktionalismus-Theorie das phänomenale Bewusstsein I phänomenologische & epistemologische Aspekte das phänomenale Bewusstsein II wissenschaftstheoretische & modallogische Aspekte Teil Aph 6 Aph 7 Aph 8 Aph 9 Aph 10 das intentionale Bewusstsein I Begriff propositionale Einstellungen & die intentionalen Erklärungsstrategien das intentionale Bewusstsein II Begriff mentale Repräsentationen & die Sprache des Geistes das Problem der mentalen Verursachung I die Aufwärts-Kausalität & Abwärts-Kausalität das Problem der mentalen Verursachung II eine Wahl zwischen Skylla & Charybdis? die kognitive Geschlossenheit die Frage nach den Erkenntnisgrenzen

6 Erkenntnisziel 1 1. Teil Wieso verstehe ich eigentlich das Bewusstsein nicht? Was genau verstehst Du am Bewusstsein nicht? Ich verstehe nicht, warum Du ein philosophischer Zombie bist und ich nicht Wenn Du das Bewusstsein gar nicht verstehst, woher weißt Du dann, dass Du kein philosophischer Zombie bist? gute Frage! Da werde ich wohl mal genauer darüber nachdenken müssen In der Philosophie des Geistes sind Gedankenexperimente wertvolle Hilfsmittel, weil sie versteckte Intuitionen offen legen und es erlauben, bestimmte begriffliche Hintergrundannahmen deutlicher hervortreten zu lassen, um sie dann systematisch zu variieren. (Metzinger, in: Metzinger 1, S. 252) 6

7 Erkenntnisziel 2 2. Teil Kannst Du mir sagen, warum ich das Bewusstsein nicht verstehe? Du verstehst das Bewusstsein deshalb nicht, weil Du nur über zwei kognitive Fähigkeiten verfügst und welche zwei kognitive Fähigkeiten sind das? Wahrnehmung & Introspektion und warum genügt das nicht, um das Bewusstsein zu verstehen? gute Frage! das kann ich Dir erklären 7

8 Basis-Schema: Bewusstsein Qualia intentionale Zustände mentale Verursachung Introspektion ψ1 R1 R2 ψ2 mentale Ebene: partiell durch Introspektion zugänglich Wahrnehmung Input sensorisch ϕ1 V ϕ2 Output motorisch neuronale Ebene: im Neuroscanner beobachtbar Verhaltensebene: direkt beobachtbar Blickrichtung Differenzthese Wechselwirkungsthese Geschlossenheitsthese 8

9 Montag, den 13. August Aph 1 das Zombie-Problem Was kann ein Nicht-Zombie, was ein Zombie nicht kann? 1 Aufgabe der Philosophie des Geistes Die Gegenstände der Philosophie des Geistes sind nicht geistige Zustände. Die Philosophie des Geistes untersucht die Begriffe, mit denen wir solche Zustände genauer zu erfassen versuchen, und die logische Struktur von Theorien, die dieses besondere Zielphänomen erklären wollen... (Metzinger, in: Metzinger 1, S. 13) Kernfrage: Mit welchen adäquaten Begriffen können wir mentale Zustände beschreiben? Mit welchen logisch konsistenten Theorien können wir Bewusstseinsphänomene erklären? 2 drei Problemfelder der Philosophie des Geistes kann man sagen, dass es in der Philosophie des Geistes heute drei theoretische Grundprobleme gibt. Diese sind das Thema Phänomenales Bewusstsein, das Leib-Seele-Problem und die Frage nach der Intentionalität des Mentalen. (Metzinger, in: Metzinger 1, S. 16) Grundprobleme der Philosophie des Geistes phänomenales Bewusstsein intentionales Bewusstsein mentale Verursachung 9

10 Wir unterscheiden zwischen mentalen Zuständen ψ & physischen Zuständen ϕ 3 Ausgangspunkt: alltagssprachlicher Dualismus Beispiele: Größe Haarfarbe Augenfarbe Nasenlänge Bauchumfang Begriff: physische Zustände ϕ Beispiele: denken wünschen fühlen empfinden erleben Begriff: mentale Zustände ψ (1) Differenzthese / Dualismusthese: mentale Zustände ψ sind keine physischen Zustände ϕ 4 drei intuitive Thesen & das logische Problem von Bieri Begründung: mentale Zustände ψ können Eigenschaften haben, die physische Zustände ϕ prinzipiell nicht haben Intentionalität: Zustände sind gerichtet subjektive Innen-Perspektive: Zustände werden erlebt (2) Wechselwirkungsthese: mentale Zustände ψ und physische Zustände ϕ sind wechselseitig kausal wirksam Begründung: mentale Zustände ψ wirken auf physische Zustände ϕ Bsp.: Wünsche haben & dann verwirklichen physische Zustände ϕ wirken auf mentale Zustände ψ Bsp: Alkohol trinken & dann beschwipst sein 10

11 (3) Geschlossenheitsthese: der Bereich der physischen Phänomene ϕ ist kausal geschlossen Begründung: Ursachenketten führen nie aus dem physischen Bereich hinaus logisch: Allsatz Bieri-Trilemma: Inkonsistenz der drei Thesen Kernfrage: Welche These sollen wir aufgeben? Welche Konsequenzen hat unsere Wahl? Differenzthese Wechselwirkungsthese Geschlossenheitsthese verschiedene Lesarten der Geschlossenheitsthese Schwache Geschlossenheit: Jedes physikalische Ereignis mit einer hinreichenden Ursache hat eine hinreichende physikalische Ursache Starke Geschlossenheit: Jedes physikalische Ereignis mit einer hinreichenden Ursache hat ausschließlich eine hinreichende physikalische Ursache Absolute Geschlossenheit: Jedes physikalische Ereignis mit einer hinreichenden Ursache hat eine hinreichende physikalische Ursache, und keine physikalische Ursache hat eine nicht-physikalische Wirkung. (Walter 2006, S. 226f) Geschlossenheitsthese ϕ1 ϕ2 schwach geschlossen stark geschlossen absolut geschlossen ψ1 ψ2 ψ1 ψ2 ψ1 ψ2 ϕ1 ϕ2 ϕ1 ϕ2 ϕ1 ϕ2 11

12 5 ontologische Klassifizierung mentaler Entitäten Existenz- & Essenzfragen Welche Arten von Entitäten sind mentale Entitäten überhaupt? Was sind ihre Eigenschaften und in welchem Sinne kann man von ihnen sagen, dass sie existieren? (Metzinger, in: Metzinger 1, S. 18) Kernfrage Was gibt es? Antwort-Option vier Möglichkeiten ontologische Entitäten? Substanz? Eigenschaft? Ereignis???? ontologische Abhängigkeit von physischen Entitäten? identisch mit ϕ? realisiert durch ϕ? superveniert über ϕ???? theoretische Reduktion auf physische Entitäten? ψ-ϕ Brückengesetze? ψ-ϕ Brückenprinzipien? ψ-ϕ Ereignis-Korrelationen? es gibt mentale Entitäten mentale Entitäten sind unabhängig,,,? nicht vollständig reduzierbar es gibt keine mentalen Entitäten mentale Entitäten sind abhängig faktisch vollständig reduzierbar 12

13 6 Was ist ein philosophischer Zombie? ein philosophischer Zombie ist ein Double, das sich exakt genau so bewegt wie wir selbst, das dieselben Gedanken hat und das dieselben sprachlichen Äußerungen produziert welcher sich nur durch die Tatsache vom Original unterscheidet, dass er keinerlei phänomenale Erlebnisse hat. (Metzinger, in: Metzinger 1, S. 117) Kernfrage: Woher wissen Sie, dass Sie kein philosophischer Zombie sind? Folgefrage: Antwort-Option: die Mama hat gesagt: Kind, Du bist kein philosophischer Zombie! Hurra, ich bin ein Zombie! Woher wusste die Mama, dass ihr Kind kein philosophischer Zombie ist? Hat die Mama das Problem des Fremdpsychischen geknackt? ich habe nie Zahnschmerzen leider weiß ich aber auch nicht, wie Eis schmeckt Verhaltens- Ebene Was genau ist eigentlich ein philosophischer Zombie? Sprachliche Ebene Intentionale Ebene --- Erlebens- Ebene 13

14 7 Wittgensteins Käfer-Argument 293 Angenommen, es hätte Jeder eine Schachtel, darin wäre etwas, was wir Käfer nennen. Niemand kann je in die Schachtel des Andern schauen; und Jeder sagt, er wisse nur vom Anblick seines Käfers, was ein Käfer ist. Da könnte es ja sein, daß Jeder ein anderes Ding in seiner Schachtel hätte. Ja, man könnte sich vorstellen, daß sich ein solches Ding fortwährend veränderte Das Ding in der Schachtel gehört überhaupt nicht zum Sprachspiel; auch nicht einmal als ein Etwas: denn die Schachtel könnte auch leer sein. (Wittgenstein, Philo. Untersuchungen 1953) die Mama argumentiert 8 Pargetter-Problem ich selbst bin kein philosophischer Zombie, weil ich einen unmittelbaren Zugang zu meinem Erleben habe mein Kind ist auch kein philosophischer Zombie, weil Kernfrage: Mamas Analogie-Argument Dürfen wir von einem einzigen Fall (uns selbst) auf einen weiteren einzelnen Fall (das Kind) und dann auf den allgemeinen Fall (alle Menschen) schließen? das Problem des Fremdpsychischen. Die problematische Überzeugung, dass ein anderes Individuum das Subjekt bestimmter mentaler Zustände ist, wird weder deduktiv aus seinem Verhalten geschlossen, noch ist sie ein induktiver Analogieschluss auf der prekären Basis unseres eigenen Einzelfalles. (Churchland, in: Metzinger 2, S. 191) 14

15 9 Kritik an der Alltagspsychologie AP Wenn ich mich entscheide, meinen Arm zu heben, ist die Auslösung der körperlichen Bewegung durch meinen Willensakt wirklich etwas, das ich in mir selbst beobachten kann, oder rede ich einfach nur so, aus purer Gewohnheit? Was meinen wir eigentlich, wenn wir von unserem Selbst sprechen gibt es jemandem, dem es gehört? Bei genauerem Hinsehen weist die Alltagspsychologie eine große Zahl von Ungereimtheiten auf, und die enormen Fortschritte in der Hirnforschung, der empirischen Psychologie und der modernen Kognitionswissenschaft haben diese deutlich zu Tage treten lassen. (Metzinger, in: Metzinger 1, S. 14) Argument von Paul Churchland 1981: Die AP ist häufig begrifflich inkohärent, empirisch unplausibel und erzielt keinen Erkenntnisfortschritt. Die Zuschreibung mentalistischer Begriffe unterliegt dem historischen Wandel. Die AP ist eine inadäquate Theorie, die unbedingt durch eine konsistente neurowissenschaftliche Theorie ersetzt werden sollte. Beispiel: Pest galt als Werk von Hexen epileptischer Anfall galt als Besessenheit von Dämonen Nahtoderlebnis galt als Blick ins Jenseits dass die Alltagspsychologie eine radikal inadäquate Theorie unserer inneren Aktivitäten ist, die zu verworren und mit zu vielen Mängeln behaftet ist (Churchland, in: Metzinger 2, S. 195) eliminativer Materialismus EM Eliminativer Materialismus ist die These, dass wir unsere heutige Bezugnahme auf mentale Phänomene als eine alte Common-sense- Theorie über Verhalten verstehen können, die durch eine zukünftige, ideale Verhaltenstheorie abgelöst werden könnte, in der nur von neurophysiologischen Phänomenen die Rede wäre. An Stelle von Schmerzen, Angst, Gedanken, Erinnerungen und Träumen würden nur noch Gehirnphänomene wie beispielsweise Schwankungen im Aktions- 15

16 potential und Veränderungen in bestimmten Synapsen postuliert Was die Leute X s nannten, ist nichts anderes als Y s Mentale Phänomene sind altmodische theoretische Entitäten. (Bieri 1993, S. 45) Seltsam! Wenn die EM-Theorie stimmt, dann fühlt Mausi keine Schmerzen Lustig! Dann ist Mausi also ein Schmerz- Zombie Nein! Ich habe Schmerzen! Ich nenne es nur anders Aha! Und was hast Du davon? Ich hab das Bieri- Trilemma gelöst! Ha, ha Aber das phänomenale Bewusstsein verstehst Du dennoch nicht! 16

17 Montag, den 13. August Aph 2 das psycho-physische Problem I der Behaviorismus & die Identitätstheorie Kritik an der Introspektions-Psychologie 1 behavioristischer Grundgedanke Die klassischen Arbeiten von J.B. Watson und B.F. Skinner waren durch eine Kritik an Verfahren der älteren Psychologie motiviert. Die traditionelle Psychologie hatte der Introspektion, der Selbstbeobachtung psychischer Zustände, große Bedeutung zugebilligt. Die Behavioristen kritisieren die Selbstbeobachtung, weil sie unzuverlässig und nicht wissenschaftlich überprüfbar ist. (Teichert 2006, S. 53) Kernfrage: Können mentale Ausdrücke vollständig übersetzt werden in Aussagen über beobachtbares Verhalten? Lassen sich alle mentalen Zustände durch beobachtbares Verhalten erfassen? Reiz-Reaktions-Modell input black box output Antwort-Option: ontologische Position: rigoroser Behaviorismus semantische Position: logischer Behaviorismus / semantischer Physikalismus Im Zentrum des behavioristischen Interesses stehen zwei Momente: Erstens die Reize, die aus der Umgebung auf einen Organismus einwirken, und zweitens die Reaktionen, die der Organismus aufgrund der Reizeinwirkung zeigt Das Glaubensbekenntnis des Behavioristen besagt, dass sich im Prinzip alle Formen des Verhaltens im Rahmen dieses Modells erfassen lassen. (Teichert 2006, S. 52f) 17

18 2 Begriffsbestimmung Begriff: beobachtbares Verhalten physiologische Reaktionen Körperbewegungen Handlungen, die Körperbewegungen involvieren ausgeschlossen sind Beispiel: Pulsschlag, Blutdruck Wandern im Schwarzwald, sich beim Philosophieren am Kopf kratzen sich Notizen machen zum Begriff Bewusstsein sich Gedanken machen zum Begriff Bewusstsein Handlungen, die keine beobachtbaren Körperbewegungen involvieren 1. Option 2. Option input output input output Entweder leugnet der Behaviorist, dass es innere Vorgänge wie beispielsweise Überlegen und Nachdenken gibt. Oder er akzeptiert, dass es solche inneren Vorgänge gibt. In diesem Fall behauptet er, dass innere Zustände oder Vorgänge durch Beobachtung von äußeren Verhalten zugänglich sind. Die erste Option ist radikal, aber wenig überzeugend Die zweite Option ist problematisch, denn die Verbindungen von äußerem Verhalten und inneren Vorgängen sind komplex und nicht eindeutig. So ist das Fehlen von Schmerzverhalten im Fall der Selbstbeherrschung... nicht dazu geeignet, die Behauptung des Fehlens entsprechender innerer Zustände zu begründen Der Fall des Schmerzes ist deshalb aufschlussreich, weil Schmerzzustände oft als typische Fälle von mentalen Phänomenen angesehen werden, in denen das Erleben in der Ich-Perspektive entscheidend ist und einen Vorrang vor der Beobachterperspektive hat. Der Logische Behaviorismus akzeptiert kein Privileg der Ich-Perspektive und verzichtet auf den Begriff des Bewusstseins. (Teichert 2006, S. 53ff) 18

19 3 semantischer Physikalismus Übersetzung in Verhaltensbegriffe Übersetzungsvorschrift Jeder psychologische Satz S kann in einen Satz der physikalischen Sprache übersetzt werden, d.h. zu jedem psychologischen Satz S gibt es einen bedeutungsgleichen Satz S der physikalischen Sprache. (Beckermann 2000, S. 65) Schmerz-Zustände was wir gewöhnlich sagen Philo X hat Zahnschmerzen Schmerz-Verhalten was wir sagen sollten Philo X schreit & jammert hält sich die Wange hat ein Loch im Zahn Verhaltensevidenzen garantieren das Vorliegen mentaler Phänomene. Die Frage, ob ein mentales Phänomen vorliegt, kann durch behaviorale Kriterien endgültig entschieden werden. Wenn jemand beispielsweise typisches Schmerzverhalten zeigt (er schreit, er verkrampft sich ), so ist dieses Verhalten schlüssige Evidenz dafür, daß er Schmerzen hat, und es ist alle Evidenz, die wir brauchen, um ihm Schmerzen zuzuschreiben. Die logisch hinreichenden behavioralen Kriterien bestimmen unseren Begriff Schmerz vollständig. (Bieri 1993, S. 16) immer Ärger mit Simulanten & Stoikern Aua! Beispiel: Philo X ist ein schmerzgeplagter Mensch, der Schmerzverhalten zeigt Philo Y ist ein Schauspieler, der Schmerzverhalten spielt Philo Z ist ein schmerzgeplagter Superstoiker, der Schmerzverhalten geschickt verbergen kann Übersetzung von Aussagen über Schmerz-Zustände in Aussagen über Schmerz-Verhalten 19

20 4 logische Analyse: Übersetzung in Dispositionsbegriffe Argument gegen Substanz- & Eigenschafts- Dualismus-Theorien Ryle argumentiert dafür, dass mentale Begriffe als Dispositionsbegriffe zu analysieren sind. Dispositionen sind nicht-manifeste Eigenschaften. Manifeste Eigenschaften sind Eigenschaften, die aktuell vorliegen und beobachtet werden. Sie können in kategorischen Sätzen (Aussagesätzen) festgestellt werden. Dispositionen hingegen werden in contrafaktischen Konditionalsätzen expliziert Er vermittelt ein Wissen darüber, was unter bestimmten Bedingungen geschehen würde. (Teichert 2006, S. 60f) Argument von Gilbert Ryle 1949: Ha ha! Mentale Entitäten sind weder Substanzen noch Eigenschaften. Mentale Entitäten sind Dispositionen. 5 Begriffsbestimmung Begriff: Disposition nicht-manifeste Eigenschaft manifestiert sich nur unter bestimmten Bedingungen Beispiel: Mr. Spy ist humorvoll intelligent einfühlsam logische Struktur Ein Problem der Verwendung des Dispositionsbegriffs liegt darin, dass nicht deutlich ist, welche Beobachtungen für die Zuschreibung einer Disposition als notwendig und hinreichend zu erachten sind. (Teichert 2006, S. 63) TB Testbedingungen TE Testergebnis D Disposition (TB TE) D 20

21 6 Typen-Identitätstheorie Im Gegensatz zum Behavioristen akzeptiert der Identitätstheoretiker die Rede von mentalen Zuständen. Er gesteht auch zu, dass mentale Zustände introspektiv wahrgenommen werden können Der Identitätstheoretiker akzeptiert das Faktum, dass wir über mentale Zustände mit Hilfe von mentalen d.h. nicht-physikalischen Begriffen sprechen. Er behauptet aber, dass die sinnvollen mentalen Begriffe und die physikalischen Begriffe denselben Bezugspunkt nämlich Zustände des Körpers haben... Jeder psychische Zustand (ψ-zustand) ist identisch mit einem physischen Zustand (ϕ-zustand). (Teichert 2006, S. 66, 71) Kernfrage: Antwort-Option: Typen- Die Annahme, Identitätstheorie dass mentale Zustände ψ mit neuronalen Zuständen ϕ korreliert sind, ist empirisch plausibel ψ Wie ist die Korrelation genau zu verstehen? ϕ Identität empirische Hypothese Folgefrage: Ist die empirische Forschung für das Bewusstseinsproblem zuständig? Die behauptete Identität von Bewusstseins- und Gehirnzuständen ist keine analytische, weil sich die Wahrheit der entsprechenden Identitätssaussage nicht mit Notwendigkeit aus der Bedeutung der eingesetzten Prädikate ergibt... Der philosophische Kerngedanke besteht also darin, den Materialismus nicht als metaphysischen Materialismus oder als logisch-begriffliche Notwendigkeit zu formulieren, sondern schlicht als empirische Hypothese Die These der klassischen Identitätstheorie lautet, dass jede mentale Eigenschaft mit einer physikalischen Eigenschaft identisch ist. (Metzinger, in: Metzinger 2, S. 91) 21

22 7 Begriffsbestimmung Begriff: Identität Theorie der Semantik nach Frege Identität der Sorte A A Identität der Sorte A B Beispiel: der Morgenstern der Morgenstern A A logisch notwendig, analytische Identität der Morgenstern der Abendstern A B empirisch möglich, synthetische Identität Zwei Sätze F 1 a und G 1 a sind bedeutungsgleich, wenn sie das gleiche Referenzobjekt haben Auch wenn der Sinn psychologischer Prädikate ein ganz anderer ist als der neurophysiologischer Prädikate, wird dadurch noch nicht ausgeschlossen, dass sie bedeutungsgleich sind, weil sie auf genau denselben Ausschnitt der Wirklichkeit Bezug nehmen. Diese Tatsache könnte eine empirische Entdeckung sein: Wir könnten entdecken, dass mentalistische Terme, obwohl nicht direkt in neurowissenschaftliche Beschreibungssysteme übersetzbar, sich letztlich durch identische Bezugsgegenstände auszeichnen. Zwei Ausdrücke können nämlich koextensional sein, obwohl sie sich bezüglich ihrer Intension unterscheiden. (Metzinger, in: Metzinger 2, S. 92) implizite Annahme einzelne bekannte Korrelationen zwischen mentalen Zuständen ψ und neuronalen Zuständen ϕ werden verallgemeinert. Korrelations-Relationen werden ersetzt durch Identitäts-Relationen. Identitäts-Relationen werden ergänzt durch eine Materialismus-These. ϕ Asymmetrie, ψ kein Panpsychismus 22

23 8 zu schön, um wahr zu sein Das zentrale Argument für die Identitätstheorie liegt darin, daß sie eine besonders elegante Lösung für das Problem der mentalen Verursachung liefert. Dieses Problem ist nämlich nicht nur ein Problem für den Substanz-, sondern auch ein Problem für den Eigenschafts-Dualismus. (Beckermann 2000, S. 115) Vorzüge der Identitätstheorie ontologische Aussage: es gibt mentale Entitäten Eigenschaften hohe empirische Plausibilität: durchgängige ψ-ϕ-korrelationen ontologische Sparsamkeit: Minimum an ontologischen Entitäten & strukturellen Annahmen Lösung des Bieri-Trilemmas: Verzicht auf Differenzthese 9 Chauvinismus-Einwand Stellen wir uns einen mentalen Zustand wie den des Hungers vor und fragen uns dann, ob andere Lebewesen als der empirisches Argument gegen die Identitätstheorie Mensch Hunger haben können. Gewiss werden wir diese Frage ohne Zögern mit Ja beantworten. Stellen wir uns nun vor, dass andere Tiere ein Nervensystem haben, das sich von unserem unterscheidet. Wenn ihr Nervensystem sehr verschieden ist, dann sind wahrscheinlich auch die Zustände ihres Nervensystems sehr verschieden von den Zuständen unseres Nervensystems. Wenn sie aber wie wir Hunger haben, obwohl sie andere Zustände des Nervensystems haben, dann kann Hunger nicht mit bestimmten Zuständen des Nervensystems identisch sein, sondern verschiedene solche Zustände entsprechen bei verschiedenen Arten von Lebewesen derselben Art von geistigem Zustand. Man spricht davon, dass die mentalen Zustände multipel realisiert und nicht mit den Gehirnzuständen identisch sind. (Schröder 2004, S. 83f) 23

24 Argument von Hilary Putnam 1975: Bestimmte mentale Zustände können auch in Wesen vorkommen, die ein völlig anders gebautes Gehirn haben. Ich bin hungrig ich such jetzt etwas Essbares! Einwand gegen den Einwand Kernfrage: Wie verstehen wir den Begriff Antwort-Option: Hunger? Gefühl kausale Rolle gute Idee: ich bin auch hungrig ich such auch etwas Essbares! Wenn das stimmt, dann ist die Identitätstheorie aber falsch Die Identitätstheorie ist richtig aber mein Hunger ist kein Menschen- Hunger Hält man daran fest, dass nichts ein mentaler Zustand von Hunger ist, was nicht auf eine bestimmte Weise empfunden wird, lässt sich Putnams Überlegung, die sich auf den Hunger von Lebewesen mit einem ganz anderen Nervensystem bezog, in Frage stellen. (Schröder 2004, S. 84) 24

25 Dienstag, den 14. August Aph 3 das psycho-physische Problem II die Maschinen-Funktionalismus-Theorie Mentale Zustände sind keine physikalischen / neuronalen Zustände 1 Grundgedanke der Funktionalismus-Theorie Kernfrage: Sind mentale Zustände funktionale Zustände? Ist das Wesensmerkmal mentaler Zustände die kausale Rolle, die sie für ein signalverarbeitendes System spielen? Antwort-Option: Funktionalismus allgemein materialistisch immaterialistisch Die Generalthese des Funktionalismus ist, dass mentale Zustände über ihre kausale Rolle individuiert werden können. Das bedeutet, dass man einen geistigen Zustand durch ein Netzwerk aus Ursache-Wirkungs- Beziehungen, welche ihn mit anderen geistigen Zuständen, dem sensorischen Input und dem motorischen Output des betreffenden Systems verknüpfen, erschöpfend beschreiben kann. (Metzinger, in: Metzinger 2, S. 251) allgemeiner Funktionalismus input ψ1 ψ2 output interne Verarbeitung 25

26 2 das Computer-Modell des Geistes Die philosophische Grundintuition des Funktionalismus ist, dass mentale Zustände eine Teilmenge der funktionalen Zustände eines Systems sind und dass Geist und Körper sich in etwa wie software und hardware zueinander verhalten. Funktionale Zustände werden durch ihre kausale Rolle individuiert, die sie zum Beispiel in der inneren Ökologie eines informationsverarbeitenden Systems spielen Physikalische Zustände realisieren mentale Zustände, sind aber nicht generell mit ihnen identisch, weil derselbe mentale / funktionale Zustand prinzipiell immer auch auf einer anderen hardware realisiert sein könnte. (Metzinger, in: Metzinger 3, S. 21) Starke KI-These Zwei-Ebenen-Modell Computer Mensch Verarbeitungsebene software Geist Implementationsebene hardware Gehirn Könnte ich auch mentale Zustände haben? Folgefrage: Sind mentale Zustände vergleichbar mit der software eines Computers? Können mentale Zustände auch auf künstlichen Systemen realisiert sein? Nach der starken KI ist der Computer nicht nur ein Werkzeug zur Erforschung des Geistes; vielmehr ist der entsprechend programmierte Computer tatsächlich ein Geist in dem Sinne, dass von Computern mit den richtigen Programmen im wörtlichen Sinne gesagt werden kann, dass sie verstehen und andere kognitive Zustände haben. (Searle, in: Metzinger 3, S. 41) 26

27 3 Funktionalismus vs. Identitätstheorie empirischkomparatives Argument gegen die Identitätstheorie wird meine Strategie sein zu zeigen, dass Schmerz kein Gehirnzustand ist aus dem Grund, dass eine andere Hypothese plausibler ist ich werde behaupten, dass Schmerz kein Gehirnzustand im Sinne eines physikalisch-chemischen Zustands des Gehirns... sondern eine ganz andere Art von Zustand ist. Ich werde die Hypothese vorschlagen, dass Schmerz ein funktionaler Zustand eines ganzen Organismus ist Man überlege sich nur, was der Gehirnzustandstheoretiker tun muss, um seine Behauptungen zu begründen. Er muss einen physikalisch-chemischen Zustand spezifizieren dergestalt, dass jeder Organismus dann und nur dann Schmerzen hat, wenn er (a) ein Gehirn von angemessener physikalisch-chemischer Struktur besitzt; und wenn (b) sein Gehirn sich in diesem physikalischchemischen Zustand befindet... Wenn wir also auch nur ein psychologisches Prädikat finden können, das klarerweise sowohl auf ein Säugetier als auch auf einen Seepolypen angewandt werden kann (z.b. hungrig ), dessen physikalisch-chemisches Korrelat aber in den beiden Fällen verschieden ist, dann ist die Gehirnzustandstheorie gescheitert. (Putnam, in: Metzinger 2, S. 377, 380f) Materialistischer Funktionalismus Spezialfall: Mensch ψ1 ϕ1 ψ2 ϕ2 implizite Annahme Funktionalismus-These wird ergänzt durch eine Materialismus-These sensorischer input motorischer output Träger der kausalen Rolle sind komplexe neuronale Aktivierungsmuster Die multiple Realisierbarkeit wird bis zum Extrem gedacht. Es wird bestritten, daß eine auch nur sehr eingeschränkte Typen-Identität zwischen funktionalen und physischen Zuständen besteht. Wenn mentale Zustände funktionale Zustände sind, heißt das: Selbst 27

28 innerhalb einer biologischen Art kann derselbe mentale Zustand auf sehr verschiedene Weise physisch realisiert sein. Ja sogar innerhalb eines Individuums kann derselbe mentale Zustand zu verschiedenen Zeitpunkten auf verschiedene Weise physisch realisiert sein. Nach einer Hirnverletzung können beispielsweise zunächst nicht mehr ausführbare Funktionen von anderen Hirnteilen übernommen werden. Die psychophysische Typen-Identitätstheorie kann diese Plastizität in der Realisierbarkeit mentaler Zustände nicht hinreichend erfassen. (Brüntrup 2008, S. 100f) Vorzüge der Funktionalismus-Theorie ontologische Aussage: es gibt mentale Entitäten empirische Plausibilität: multiple Realisierbarkeit Plastizität 4 Simulations-Einwand Vorzug oder Nachteil? ontologische Neutralität Realisierungsbasis Kohlenstoff? Silizium? Käse (Putnam)? In der starken KI zählen allein die Programme, und Programme sind unabhängig von ihrer Realisierung auf bestimmten Maschinen. In der Tat könnte dasselbe Programm auf einer elektronischen Maschine realisiert werden, auf einer Cartesianischen mentalen Substanz oder auf einem Hegel schen Weltgeist Wenn mentale Prozesse in komputationalen Operationen auf formalen Symbolen bestehen, dann folgt daraus, dass es keine interessanten Verbindungen mit dem Gehirn gibt und dass die einzige Verbindung darin besteht, dass das Gehirn zufällig eines der unbestimmt vielen Maschinenarten ist, die fähig sind, das Programm zu instantiieren Niemand wird annehmen, dass man Milch erzeugen könnte, indem man eine Computersimulation der formalen Abläufe durchführt, die sich bei der Milcherzeugung finden. Wenn es aber um den Geist geht, dann wollen viele Leute, motiviert durch ihren tief- und festsitzenden Dualismus, an ein Mysterium glauben: Sie nehmen an, der Geist sei eine Sache formaler Prozesse und er sei, anders als Milch unabhängig von bestimmten stofflichen Ursachen. (Searle, in: Metzinger 3, S. 62f) 28

29 5 Turing-Maschine Jede Turing-Maschine besteht aus einer Kontrolleinheit einem Rechenband und einem Schreib-Lese-Kopf Schema einer Turing-Maschine Das Rechenband ist in einzelne, nebeneinander liegende Felder unterteilt Die Kontrolleinheit verfügt über eine sehr begrenzte Anzahl von Operationen Die Arbeitsweise einer Turing-Maschine wird durch ihre Maschinentafel bestimmt. (Beckermann 2000, S. 158f) Schema einer Turing-Maschine Schreib-Lese-Kopf Rechenband Kontrolleinheit Der Geist funktioniert wie ein Automat oder ein Computer. Der Geist kann verschiedene Operationen durchführen. Er nimmt sensorische Inputs auf. Er verändert in Abhängigkeit von den Inputs die internen Zustände des Systems und er zeigt ein bestimmtes Verhalten (Teichert 2006, S. 93) 6 zwei skurrile Computerprogramme Es ist höchstens möglich, Automaten und Zombies herzustellen, die funktional äquivalent mit Menschen sind und so tun, als ob sie eine Innerlichkeit hätten, so daß wir sie von außen nicht mehr von Menschen unterscheiden könnten. (Ferber 2003, S. 127) 29

30 ELIZA PARRY Die Männer sind doch alle gleich. In welcher Hinsicht? Die bringen uns irgendwie immer in Wut. Hast Du vielleicht ein konkretes Beispiel? Naja, mein Freund hat mich dazu gebracht, herzukommen. Dein Freund hat Dich dazu gebracht, herzukommen. Hm, er sagt, ich bin immer so depressiv. Es tut mir leid, dass Du depressiv bist. Es stimmt ja, ich bin unglücklich. Du denkst, herzukommen hilft Dir, nicht mehr unglücklich zu sein? Ich brauche Hilfe. Soviel steht schon mal fest. Was würde es Dir bedeuten, Hilfe zu bekommen? Vielleicht käme ich mit meiner Mutter besser zurecht. Erzähl mir mehr von Deiner Familie Warum bist Du im Krankenhaus? Ich bin ganz falsch hier. Wer hat Dich hergebracht? Die Polizei. Hattest Du Schwierigkeiten? Die Bullen sollen sich um ihr eigenen Kram kümmern. Was haben sie denn falsch gemacht? Die sollen die richtigen Leute verhaften. Das tun sie doch manchmal. Die sollen diese italienischen Gauner verhaften. Bist Du Italiener? Ich bin britischer Abstammung, aber hier geboren. Kennst Du irgendwelche italienischen Gauner? Ich gebe mich nicht mit Gangstern ab. Fürchtest Du Dich vor Gangstern? Die Mafia ist am schlimmsten. Hast Du Verbindungen zur Mafia? Oft sind auch psychiatrisch geschulte Gutachter anhand der ihnen vorgelegten Dialoge nicht in der Lage, PARRY als eine Maschine zu identifizieren. Selbst dann, wenn sie selbst schriftlich die Fragen an PARRY stellen dürfen und ihnen die Antworten zugestellt werden, kommt es zu falschen Einschätzungen... Der Gegenpart zu PARRY ist ELIZA Das eigentlich überraschende für Weizenbaum war nicht einmal die mangelnde Fähigkeit vieler menschlicher Patienten, den nicht-natürlichen Kommunikationspartner in diesem Dialog als solchen zu identifizieren Viele von ihnen fühlten sich nach dieser Unterhaltung sehr viel besser (Urchs 2002, S. 87f) 30

31 7 Einwand: das chinesische Zimmer Nehmen wir einmal an, ich sei in einem Raum eingeschlossen und man bringe mir einen dicken Packen chinesischer Schriften. Und nehmen wir ferner an dass ich Chinesisch weder schreiben noch lesen könne Angenommen ferner, ich bekomme nach diesem ersten Packen chinesischer Schriften einen zweiten Packen chinesischer Manuskripte, zusammen mir einer Anleitung, die mir sagt, welche Beziehung ich zwischen dem zweiten Packen und dem ersten Packen herstellen soll. Die Regeln dieser Anleitung seien in Englisch verfasst, so dass ich sie so gut wie jeder andere, dessen Muttersprache Englisch ist, verstehen kann. Diese Regeln ermöglichen es mir, eine Menge formaler Symbole mit einer anderen Menge formaler Symbole in Beziehung zu setzen Nehmen wir nun also an, dass ich einen dritten Packen chinesischer Symbole zusammen mit einer, wiederum in Englisch geschriebenen, Anleitung bekomme, die es mir ermöglicht, Elemente dieses dritten Packens mit den ersten beiden Packen in Beziehung zu setzen. Diese Regeln sagen mir, wie ich bestimmte chinesische Symbole mit einer bestimmten Form als Antwort auf bestimmte Formen im dritten Packen zu geben habe. Die Leute, die mir alle diese Symbole geben, nennen, ohne dass ich dies weiß, den ersten Packen ein Skript, den zweiten eine Geschichte und den dritten Fragen. Außerdem nennen sie die Symbole, die ich ihnen als Reaktion auf den dritten Packen gebe, Antworten auf die Fragen und die englischen Anleitungsregeln, die sie mir gaben, das Programm Solange man nur meine Antworten sieht, wird niemand auf den Gedanken kommen, dass ich überhaupt kein Chinesisch könne. (Searle, in: Metzinger 3, S. 43) semantisches Argument gegen die Funktionalismustheorie Argument von John Searle 1980: Syntaktische Kompetenz garantiert noch nicht semantische Kompetenz. Ich versteh kein Chinesisch 31

32 8 Liberalismus-Einwand Auf Ned Block geht ein Gedankenexperiment zurück, das in uns die Intuition erwecken will, dass ein System, das sich in den gleichen funktionalen Zuständen befindet wie ein Mensch oder ein menschliches Gehirn, trotzdem noch keinen Geist haben muss, d.h. nichts denken, nichts fühlen, nichts empfinden muss... Eine funktionalistische Simulation des Geistes eines Menschen, die eben nicht nur beansprucht, den Geist zu simulieren, sondern selbst einen Geist zu haben, weil die jeweiligen kausalen Rollen konstitutiv für den Geist sind, wird in einer bestimmten Zeitspanne eine Reihe von funktionalen Zuständen durchlaufen Nehmen wir an, dass man die Simulation mit etwa einer Milliarde Menschen durchführen kann, und stellen wir uns vor, die Bürger Chinas würden sich bereit erklären, diese Simulation für eine halbe Stunde durchzuführen. Jeder Chinese bekommt ein Funkgerät (Schröder 2004, S. 104f) ontologisches Argument gegen die Funktionalismustheorie Argument von Ned Block 1978: 9 Einwand gegen den Einwand Funktionale Zustände sind nicht hinreichend für Bewusstsein. Haben wir den Eindruck, dass die bloße Realisierung funktionaler Zustände in diesem Gedankenexperiment der chinesischen Nation einen Bewusstseinsstrom verleihen könnte, der sich jenseits der individuellen Bewusstseinsströme vollzieht? Diese Möglichkeit mutet sehr seltsam an. Aber woher wollen wir denn wissen, dass bestimmte funktionale Zustände nicht hinreichend für die Erzeugung eines Bewusstseinsstroms sein können? Die Tatsache, dass keiner der Chinesen etwas von diesem Bewusstseinsstrom erfährt, ist sicher kein Grund, die Möglichkeit eines solchen Stroms zu bestreiten. Die Nervenzellen unseres Gehirns er- fahren wahrscheinlich auch nichts von unserem Bewusstseinsstrom. (Schröder 2004, S. 107) Wieso fragt mich eigentlich keiner? 32

33 Dienstag, den 14. August Aph 4 das phänomenale Bewusstsein I phänomenologische & epistemologische Aspekte 1 Problemfelder Kernfrage: Gibt es nichtphysikalische Tatsachen? Unterscheiden sich mentale Zustände von neuronalen Zuständen? Folgefrage: Antwort-Option: nein Behavioristen Identitätstheoretiker ja Substanz- Dualisten Eigenschafts- Dualisten Wie groß ist die Reichweite einer materialistischen Theorie des Geistes? Wo liegen die prinzipiellen Grenzen des wissenschaftlichen Weltbildes? Gibt es tatsächlich subjektives Wissen? Bewusstsein bedeutet heute phänomenales Bewusstsein, also im Sinne von Erleben und Subjektivität. (Metzinger, in: Metzinger 1, S. 16) Es ist das Thema Bewusstsein, welches das Leib-Seele-Problem wirklich vertrackt macht Ohne das Thema Bewusstsein wäre das Leib-Seele-Problem weit weniger interessant. Mit dem Thema Bewusstsein scheint es hoffnungslos zu sein Wenn wir anerkennen, dass eine physikalische Theorie des Mentalen den subjektiven Charakter der Erfahrung erklären muss, dann müssten wir zugeben, dass uns keine der gegenwärtig verfügbaren Konzeptionen einen Hinweis gibt, wie dies geschehen könnte. Das Problem ist einzigartig. (Nagel, in: Metzinger 1, S. 62, 72) 33

34 2 Begriffsbestimmung Begriff: Qualia Wahrnehmungseindrücke Körperempfindungen ausgeschlossen sind Beispiel: Erlebnisgehalt von Sehen, Hören, Riechen, Schmecken, Tasten Schmerzen, Lust Stimmungen, Emotionen, Gefühle höherstufige Eigenschaften von phänomenalen Eigenschaften Beispiel: Begriffsunterscheidung: Qualia kausal abhängig von physischen Tatsachen die Zitrone ist gelb die Zitrone schmeckt sauer Qualia haben einen Erlebnisgehalt es fühlt sich irgendwie an subjektiver Erlebnisgehalt der Qualia Es ist zwecklos, eine Verteidigung des Materialismus auf irgendeine Analyse mentaler Phänomene zu gründen, die es versäumt, sich ex- unmittelbar? bewusst? privat? transparent? perspektivisch? plizit mit ihrem subjektiven Charakter zu beschäftigen... Das Problem ist jedoch nicht auf exotische Fälle beschränkt; es besteht nämlich auch zwischen zwei Personen Selbst im Hinblick auf andere Personen ist das Verständnis davon, wie es ist, sie zu sein, nur bruchstückhaft. (Nagel, in: Metzinger 1, S. 64, 67, 69fn) 34

35 3 Fledermaus-Einwand Fledermäuse weisen einen Sinnesapparat und eine Reihe von Aktivitäten auf, die von den unsrigen phänomenologisches Argument gegen eine materialistische Theorie des Geistes so verschieden sind, dass das Problem, das ich stellen möchte, besonders anschaulich ist Heute wissen wir, dass die meisten Fledermäuse die Außenwelt primär durch Radar oder Echolotortung wahrnehmen, indem sie das von Objekten in ihrer Reichweite zurückgeworfene Echo ihrer raschen und kunstvoll modulierten Hochfrequenzschreie registrieren. Ihre Gehirne sind so konstruiert, dass sie die Ausgangsimpulse mit dem darauf folgenden Echo korrelieren. Die so erhaltene Information befähigt Fledermäuse, eine genaue Unterscheidung von Abstand, Größe, Gestalt, Bewegung und Struktur vorzunehmen, die derjenigen vergleichbar ist, die wir beim Sehen vornehmen. Obwohl das Fledermaus-Radar klarerweise eine Form von Wahrnehmung ist, ist es in seinem Funktionieren keinem der Sinne ähnlich, die wir besitzen Ich möchte wissen, wie es für eine Fledermaus ist, eine Fledermaus zu sein Wir glauben, dass Fledermäuse irgendwelche Spielarten von Schmerz, Angst, Hunger und Verlangen fühlen, und dass sie neben dem Radar andere, vertrautere Arten von Wahrnehmungen besitzen. Wir glauben aber, dass diese Erlebnisse in jedem Fall auch einen bestimmten subjektiven Charakter haben, der jenseits unserer Fähigkeiten liegt, uns einen Begriff davon zu machen. (Nagel, in: Metzinger 1, S. 65f) Argument von Thomas Nagel 1974: Es fühlt sich gut an, eine Fledermaus zu sein! Bewusste Erfahrungen haben einen subjektiven Charakter. Materialistische Theorien des Geistes können den subjektiven Charakter begrifflich nicht erfassen und folglich nicht analysieren und nicht erklären. 35

36 4 Begriffsbestimmung traditioneller Begriff: Wissen Q ist sprachlich formuliert Wissensinhalt Q ist wahr Subjekt S ist überzeugt von Q Subjekt S hat gute Gründe für Q Begriffsunterscheidung: Wissen Beispiel: Wissen, dass Q inferentieller Zusammenhang Wissen, wie es geht Fähigkeit Wissen, wie es sich anfühlt Zugang Ich weiß, dass phänomenale Qualitäten einen subjektiven Gehalt haben Ich weiß, wie man mit den Ohren wackelt Ich weiß, wie es sich anfühlt, wenn ich Eis esse Begriffsunterscheidung: Tatsachen Begriff grobkörnige Tatsachen nach Wittgenstein Beispiel: Zwei Sätze F 1 a und G 1 a drücken dieselbe Tatsache aus, wenn F und G dieselbe Eigenschaft bezeichnen Begriff feinkörnige Tatsachen nach Frege a Feuerwehrauto F 1 bestimmte Wellenlänge G 1 Roteindruck Zwei Sätze F 1 a und G 1 a drücken verschiedene Tatsachen aus, wenn F und G verschiedene Weisen des Gegebenseins sind 36

37 5 Gedankenexperiment Mary ist eine brillante Neurowissenschaftlerin, die aus welchen Gründen auch immer gezwungen ist, die Welt epistemologisches Argument gegen eine materialistische Theorie des Geistes aus einem schwarz-weißen Raum heraus und mit Hilfe eines schwarzweißen Monitors zu erforschen. Sie spezialisiert sich auf die Neurophysiologie der Farbwahrnehmung und erwirbt auf diesem Gebiet, so nehmen wir an, alle physikalischen Informationen, die es überhaupt zu erlernen gibt, darüber, was geschieht, wenn wir reife Tomaten oder den Himmel betrachten und Ausdrücke wie rot, blau usw. verwenden Was wird passieren, wenn Mary ihren schwarzweißen Raum verlassen darf oder einen Farbmonitor bekommt? Wird sie etwas lernen oder nicht? Es scheint einfach offensichtlich zu sein, dass sie etwas über die Welt und über unser (visuelles) Erleben der Welt lernen wird. Dann ist es jedoch unvermeidlich, dass ihr vorheriges Wissen unvollständig war. Aber sie hatte alle physikalischen Informationen. Also muss es vielleicht doch mehr zu wissen geben als das, und der Physikalismus ist falsch. (Jackson, in: Metzinger 1, S. 87) Argument von Frank Jackson 1982: Es gibt eine privilegierte Form des Wissens über phänomenale Zustände, die nur erworben werden kann, indem man diese Zustände selbst erlebt. Materialistische Theorien des Geistes können diese privilegierte Form des Wissens begrifflich nicht erfassen und folglich nicht analysieren und nicht erklären. Ich weiß etwas, was Du nicht weißt So hab ich das ja noch nie gesehen! 37

38 Alle reduktiven Erklärungen sind mit der Abwesenheit des subjektiven Charakters der Erfahrung logisch vereinbar. Es ist widerspruchsfrei denkbar, dass alle, in einer materialistischen Beschreibung der Tatsachen berücksichtigten kausalen Prozesse vorliegen, aber kein subjektives Erleben vorkommt... Weil das so ist, kann die reduktionistische Erklärung des Mentalen nicht vollständig gelingen. Sie versagt angesichts der subjektiven Tatsachen und des sie umfassenden phänomenalen Bewusstseins. (Teichert 2006, S. 137) 6 Vollständigkeit des wissenschaftlichen Weltbildes? Qualia sind Gegenstände des introspektiven Erlebens. Aber sind sie auch Objekte inneren Wissens? (Metzinger, in: Metzinger 1, S. 204) Kernfrage: Außen-Welt Innen-Welt intersubjektive art-spezifische individuelle Perspektive Perspektive Perspektive wissenschaftliches Weltbild Tiere Menschen α-mausi β-mausi Philo X Philo Y Außerirdische Mr. Spy 1 Mr. Spy 2 38

39 Wenn das subjektive Wissen aus der Innenperspektive eine Form von Tatsachenwissen ist, dann scheint die Schlussfolgerung unausweichlich, dass es nicht-physikalische Tatsachen gibt, nämlich subjektive Tatsachen. Dann aber besäße das wissenschaftliche Weltbild ein Loch (Metzinger, in: Metzinger 1, S. 82) Kernfrage: 7 emergente Eigenschaften? Ist das phänomenale Bewusstsein eine stark Antwort-Option: emergente Eigenschaft der Makrostruktur? Emergenz Wie verhalten sich die Makroeigenschaften Die philosophische Intuition der eines Systems zu seiner Emergenztheorie besagt, dass Mikrostruktur? man einen Monismus mit einem Eigenschaftsdualismus kombiniert In einer starken Form fügt der psycho-physische Emergentismus zwei neue Gedanken hinzu: Geistige Eigenschaften sind genuin neuartige Eigenschaften im physikalischen Universum, und sie waren vor ihrem ersten Auftreten unvorhersagbar Das Interessante an der starken Konzeption emergenter Eigenschaften ist, dass ihr erstes Auftreten der Theorie zufolge auch aus einer vollständigen Kenntnis aller Naturgesetze heraus nicht hätte vorhergesagt werden können Die erste These ist der ontologische Physikalismus: Die Gesamtheit der konkreten Realität erschöpft sich in den von der Physik postulierten Elementarteilchen und in Aggregaten dieser Elementarteilchen. Die zweite These ist die Emergenz von Makroeigenschaften: Ab einer gewissen Ebene struktureller Komplexität entstehen aus Mengen von Mikroeigenschaften genuin neue, emergente Makro-Eigenschaften. (Metzinger, in: Metzinger 2, S. 275) Starke Emergenz Mikrodetermination Nichtreduzierbarkeit unvorhersagbar, neuartig, kausal wirksam Schwache Emergenz Mikrodetermination Reduzierbarkeit vollständig erklärbar aus den Teilen & der komplexen Anordnung der Teile 39

40 das phänomenale Bewusstsein könnte eine stark emergente Eigenschaft sein gibt es noch andere stark emergente Eigenschaften in der Natur? ich zitiere Nagel: Das Problem ist einzigartig wenn es das einzige Phänomen ist, dann glaub ich nicht an eine starke Emergenz! das wäre dann ja wohl eine creatio ex nihilo schöne Grüße vom Spaghetti- Monster! Philosophen machen aus jeder Selbstverständlichkeit ein Problem Indem wir das Selbstverständliche problematisieren, und nur dadurch, gelangen wir zu einem tieferen und besseren Verständnis der uns umgebenden Welt und unseres Platzes in ihr. (Walter 2006, S. 11) 40

41 Mittwoch, den 15. August Aph 5 das phänomenale Bewusstsein II wissenschaftstheoretische & modallogische Aspekte Kernfrage: Können wir wissenschaftlich erklären, warum ein bestimmter neuronaler Zustand mit einem spezifischen Erlebnisgehalt korreliert? Antwort-Option: 1 Problemfelder nein, das ist eine echte Erklärungslücke da gibt es nichts zu erklären; das ist ein factum brutum Es gibt also nicht nur phänomenologische und erkenntnistheoretische Schwierigkeiten, wenn wir das phänomenale Erleben in seinem qualitativen Gehalt und seiner Gebundenheit an individuelle Erste-Person- Perspektiven ernst nehmen wollen, sondern es ergeben sich auch fundamentale begriffliche Probleme beim Versuch es mit strengen wissenschaftlichen Methoden zu erklären. (Metzinger, in: Metzinger 1, S. 101) Könnten tatsächlich philosophische Zombies existieren? Neben den phänomenologischen, erkenntnistheoretischen und wissenschaftstheoretischen Argumenten für die Irreduzibilität des phänomenalen Bewusstseins gibt es eine vierte Klasse, nämlich die modalen Argumente. Die philosophische Grundintuition hinter modalen Argumenten gegen die ontologische Reduktion der Entität Bewusstsein war häufig, dass es immer möglich ist, sich widerspruchsfrei vorzustellen dass die physische Basis inklusive der Gesamtheit ihrer funktionalen Zustände auch ohne das Auftreten phänomenaler Eigenschaften existieren könnten. (Metzinger, in: Metzinger 1, S. 117) 41

42 2 Begriffsbestimmung Begriff: vollständig explanatorische Theorie adäquate Erklärungen müssen verständlich machen, dass das erklärungsbedürftige Ereignis zu erwarten ist. Explanandum erklärungsbedürftige Aussage Explanans erklärende Aussagen In seinem Aufsatz betont Levine bei der Beantwortung dieser Frage zunächst, daß jede Reduktion zu einer Erklärung des reduzierten Phänomens führen muß und daß es, wenn diese Erklärung gelingt, tatsächlich in einem epistemischen Sinn unmöglich ist, sich vorzustellen, daß das Explanans ohne das Explanandum vorliegt. (Beckermann 2000, S. 406) 3 Beispiel aus der Physik mereologische Brückenprinzipien Makrostruktur Brückenprinzipien verbinden die Ebene der Teile mit der Ebene des Ganzen Wasser ist bei 20 C flüssig Beispiel: Explanandum: Warum ist Wasser bei 20 C flüssig? Mikrostruktur physik.-chem. Eigenschaften von H 2 O-Molekülen Frage: Können wir verstehen, warum Wasser bei 20 C flüssig ist? Antwort: ja, aus dem Explanans (Kenntnis der Mikrostruktur & Brückenprinzipien) folgt notwendig das Explanandum 42

43 4 Analogie: phänomenales Bewusstsein mereologische Brückenprinzipien Makrostruktur Brückenprinzipien verbinden die Ebene der Teile mit der Ebene des Ganzen Mikrostruktur mentaler Zustand neurophysiologischer Zustand Beispiel: Explanandum: Warum fühlt sich die Farbe rot so und so an? Frage: Antwort: Können wir verstehen, warum sich der Farbeindruck rot so anfühlt, wie er sich anfühlt? nein, aus dem Explanans (Kenntnis der Mikrostruktur) folgt nicht notwendig das Explanandum wir kennen keine Brückenprinzipien Wir können das epistemische Ziel nicht genau benennen, weil wir den Begriff des phänomenalen Bewusstseins nicht definieren können. Dann aber wird es uns auch schwer fallen, genauer zu sagen, was überhaupt als eine erfolgreiche empirische Erklärung des Phänomens gelten würde... Es ist der Aspekt des subjektiven Erlebens von dem unklar ist, wie man ihn aus seinen physikalischen und funktionalen Bedingungen heraus verstehen oder wissenschaftlich erklären könnte... Die Wissenschaft aber kann immer nur Funktionen erfassen. Denn das, was etwa die Neuro- und Kognitionswissenschaften über das phänomenale Erleben herausfinden können, betrifft letztlich immer nur die kausale Rolle von bestimmten Hirnzuständen Die philosophische Grundidee ist also, dass eine vollständige wissenschaftliche Erklärung das reduzierte Phänomen durch begriffliche Zurückführung auf eine tiefer liegende Beschreibungsebene in diesem Sinne zu einem notwendígen Phänomen machen muss. (Metzinger, in: Metzinger 1, S. 34, 102) 43

44 5 Einwand der Erklärungslücke Wir merken in der Tat, dass die kausale Rolle von Schmerz ein wesentlicher Bestandteil unseres wissenschaftstheoretisches Argument gegen eine materialistische Theorie des Geistes Begriffs von Schmerz ist und dass die Entdeckung der physischen Mechanismen, die diese kausale Rolle hervorbringen, einen entscheidenden Aspekt dessen erklären würde, was es in Bezug auf Schmerz zu erklären gibt. Doch unser Begriff von Schmerz umfasst eben mehr als nur die kausale Rolle, er umfasst den qualitativen Charakter von Schmerz, der bestimmt, wie Schmerz sich anfühlt. Und was unerklärt bleibt, ist, warum sich Schmerzen so anfühlen, wie sie sich anfühlen! Aus dem bisher Gesagten sollte deutlich geworden sein, dass es nicht weiterhilft, Qualia mit ihren funktionalen Rollen zu identifizieren... Wenn wir nämlich der Meinung sind, dass Schmerzen zu haben identisch damit ist, sich in einem bestimmten funktionalen Zustand zu befinden, welchen Maßstab von funktionaler Ähnlichkeit bzw. Unähnlichkeit verwenden wir, um zu beurteilen, ob ein außerirdisches Wesen unsere qualitativen Zustände teilt? (Levine, in: Metzinger 1, S. 108f) Argument von Joseph Levine 1983: Habe ich ein phänomenales Bewusstsein? Identitätstheorien und Funktionalismustheorien können nicht erklären, warum mentale Zustände notwendigerweise den Erlebnisgehalt haben, den sie haben. Habe ich ein phänomenales Bewusstsein? 44

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