Abfallwirtschaft in Österreich
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- Catharina Biermann
- vor 7 Jahren
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1 2. Koordinationstreffen Baikal Wasma Irkutsk, Juni 2008 Abfallwirtschaft in Österreich Roland Linzner Institut für Abfallwirtschaft Universität für Bodenkultur Wien, Österreich
2 Inhalt des Vortrages Historische Entwicklung rechtliche Rahmenbedingungen Entwicklungen 2
3 Historische Entwicklung der Abfallwirtschaft ab 1964: Altpapier getrennt erfasst ab 1966: Alttextilien in großem Umfang gesammelt ab 1974: erste Regranulierungsanlage für Kunststoffe in Österreich 1975: Modellversuch zur getrennten Sammlung von Kunststoffen, Altglas in Wien ab 1976: Altglas getrennt erfasst ab 1980: getrennte Erfassung von Altstoffen durch karitative Organisationen 1990: Abfallwirtschaftsgesetz tritt in Kraft 1993: VerpackungsVO tritt in Kraft 3
4 Historische Entwicklung der Abfallwirtschaft Traditionelle Abfallsammlung durch die Bauern 4
5 Historische Entwicklung der Abfallwirtschaft Abfallsammelbehälter in Wien (1913): System Colonia 5
6 Historische Entwicklung der Abfallwirtschaft Linz (1921) Quelle: 6
7 Bund und Länder in Österreich 7
8 Rechtliche Grundlagen der Abfallwirtschaft Europäische Rechtsvorschriften Richtlinien (werden national umgesetzt werden) Verordnungen (gelten unmittelbar) Abfallwirtschaftsgesetz 2002 (AWG) Verordnungen zum AWG Landesabfallgesetze Normen (können verbindlich erklärt werden) Nationale: ÖNORM International: z.b. ISO, CEN (Comité Européen de Normalisation) 8
9 Nationale Bestimmungen Österreich Novelle zum B-VG 1988 (Bundesverfassungsgesetz) 9
10 Ziele des AWG (1) Die Abfallwirtschaft ist im Sinne des Vorsorgeprinzips und der Nachhaltigkeit danach auszurichten, dass 1) Schädliche oder nachteilige beeinträchtigende Einwirkungen auf Mensch, Tier und Pflanze (...) so gering wie möglich gehalten werden; 2) Die Emissionen von Luftschadstoffen und klimarelevanten Gasen so gering wie möglich gehalten werden; 10
11 Ziele des AWG (2) Abfallwirtschaft ist danach auszurichten, dass... 3) Ressourcen (Rohstoffe, Energie, Wasser, Landschaft ) geschont werden; 4) bei der stofflichen Verwertung die Abfälle oder Stoffe kein höheres Gefährdungspotential aufweisen als Primärrohstoffe; 5) nur solche Abfälle zurückbleiben, deren Ablagerung keine Gefährdung für nachfolgende Generationen darstellt. 11
12 Grundsätze des AWG (1) Die Abfallmengen und deren Schadstoffgehalte sind so gering wie möglich zu halten. (Abfallvermeidung) 2) Abfälle sind zu verwerten, soweit dies ökologisch zweckmäßig und technisch möglich ist, soweit die dabei entstehenden Mehrkosten im Vergleich zu anderen Verfahren der Abfallbehandlung nicht unverhältnismäßig sind und ein Markt für die gewonnenen Stoffe oder die gewonnene Energie vorhanden ist oder geschaffen werden kann. (Abfallverwertung) 12
13 Grundsätze des AWG (2) 3) Abfälle, die nicht verwertbar sind, sind ja nach ihrer Beschaffenheit durch biologische, thermische oder chemisch physikalische Verfahren zu behandeln. Feste Rückstände sind möglichst reaktionsarm und konditioniert geordnet abzulagern. (Abfallbeseitigung) 13
14 Grundsätze des AWG (3) Priorität 14
15 Grundsätze des AWG (4) Reduce - Reuse - Recycle - (Re-Think?) 15
16 VerpackungsVO (VVO) - regelt die Vermeidung und Verwertung von Verpackungsabfällen und bestimmten Warenresten sowie die Einrichtung von Sammel- und Verwertungssystemen - Instrument zur Umsetzung der Produzentenverantwortlichkeit: - Kosten für Sammlung und Verwertung sollen in den Produktpreis einfließen - Umsetzung im Wesentlichen durch Altstoff Recycling Austria (ARA) 16
17 VVO - Umsetzung 17
18 DeponieVO (1) Verordnung über die Ablagerung von Abfällen, BGBl. Nr. 164/ zentrale Bedeutung der Abfallqualität (Gesamtgehalt, Eluatqualität) - keine Ablagerung von unbehandeltem Hausmüll und ähnlichen Gewerbeabfällen zulässig (nach Übergangsfrist bis 2004 bzw. 2008) - danach Vorbehandlung erforderlich (thermisch, mechanisch-biologisch) 18
19 DeponieVO (2) - Verbot der Deponierung - Ablagerung von Abfällen verboten, wenn gesamter organischer Kohlenstoff (TOC) > 5 % - Heizwert > kj/kg - Anforderung an den Deponiestandort: - gering durchlässiger Untergrund - technische Ausführung - Basisabdichtung - Basisentwässerung - Oberflächenabdichtung 19
20 Deponietypen lt. österreichischer DVO Bodenaushubdeponie nicht kontaminierte Böden, erdkrustenähnlicher Abfall TOC < 2% As, Pb, Cd, Cr, Co, Cu, Ni, Hg, Zn, KW, PAK Baurestmassendeponie Baurestmassen TOC < 3% wie Bodenaushubdeponie Massenabfalldeponie z.b. Müll nach mechanisch-biolog. Behandlung TOC < 5% Reststoffdeponie Anorganische Stoffe mit geringer Auslaugbarkeit TOC < 3% As, Pb, Cd, Cr, Co, Cu, Ni, Hg, Zn, Ba, Ag, POX, KW, PAK As, Cd, Hg, KW, PAK 20
21 Deponietyp Bodenaushubdeponie 21
22 Deponietyp Bauschuttdeponie 22
23 Deponietyp Reststoffdeponie 23
24 Deponietyp Massenabfalldeponie 24
25 Entwicklung Abfallaufkommen lmenge l a f b A e l a Kommun getrennte Sammlung intensiviert wieder Ansteigen des Restmülls Quelle: Bundesabfallwirtschaftsplan
26 Entwicklung Abfallaufkommen Municipal Waste Vienna ( ) (kg/cap/yr) hazardous hh waste recyclables biogenic waste others residual waste, bulky waste Wien_MA48.xls
27 Bundesweites Abfallaufkommen (2004) Gesamtmenge 57,7 Mio. t Quelle: Bundesabfallwirtschaftsplan
28 Entwicklung der Altstoffsammelmengen Quelle: Materialienband zum BAWP 2001/
29 Entwicklung der Altstoffsammelmengen Recycling + Disposal in Austria Recycling und Abfallbeseitigung in Österreich [kg/inh.yr] [kg/ew.jahr] Beseitigung (Rest- und Sperrmüll) Hazardous household waste 50% Disposal (Residual + bulky waste) 86% Recycling (Recyclables % 0 Austria (1989) Organic waste) Recycling (Altstoffe + Biotonne ) 50% Austria (1999) Austria (2006) Year Quelle: Bundesabfallwirtschaftsplan (2001, 2006) 29
30 Zusammensetzung des Restmülls aus Haushalten Biogene Abfälle 37% Papier, Pappe, Kartonagen 11% Metallverpack. Kleinmetalle 4,6% Leichtfraktion 18% Sonstiges 6% Problemstoffe 2,0% Glas 5,0% Hygienewaren 11% Holzverp., Kleinteile 1,0% Textilien 6,0% Quelle: BAWP,
31 Entwicklungen (1) Abnahme der durchschnittlichen Haushaltsgröße ( Single-Haushalte ) Veränderung der Konsumgewohnheiten (z.b. Nachfrage nach Fertiggerichten in kleinen Portionsgrößen) vermehrtes marktseitiges Angebot von Einwegprodukten Veränderung der Abfallströme, z.b. neue Abfallströme wie Elektroaltgeräte 31
32 Entwicklungen (2) Gesetze und Regelungen können auch Raum für Innovationen (z.b. Ökodesign, Entwicklung neuer Technologien) Bsp.: Japan TOPRUNNER -Programm politisches Instrument zur Steigerung der Energieeffizienz; Benchmark von Elektrogeräten; Alle 5 7 Jahre wird Branche untersucht; Wenn Hersteller Benchmark nicht trifft, drohen Strafen oder Verkaufsverbot. 32
33 Entwicklungen (3) Entwicklung der Rohstoffpreise / Ressourcenverknappungen Recycling wird (noch) ökonomischer werden Treibhausrelevante Emissionen: in der Abfallwirtschaft: neue Möglichkeiten (Clean Development Mechanisms) z.b. Druck im Automobilsektor => Ökodesign, neue Werkstoffe Konzepte: Zero Waste; Cradle to Cradle Ansätze; die deponiefreie Gesellschaft 33
34 Wir schützen die Umwelt, durch WENIGER Konsum. Wir schützen die Umwelt, durch den Konsum von VIELEN umweltfreundlichen Produkten! 34
35 Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit! 35
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